Future of Defence

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FUTURE OF DEFENCE

GEMEINSAM STARK IN ZEITEN DER HERAUSFORDERUNG

Agile Software, die uns verteidigt

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Experten gesucht! Karriere in der Verteidigung

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Der Weg zur digitalen Einsatzfähigkeit der Bundeswehr Seite 10

VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT IN DIESER AUSGABE JUNI 2024

Tanja Bickenbach, MBE

Die Sicherheitsarchitektur Deutschlands und Europas befindet sich im Wandel. Es benötigt nicht nur starken Willen, sondern auch innovative Technologien, verteidigungstechnisches Know-how und Experten, um unsere Werte und Sicherheit zu verteidigen. Wie das gelingen kann, lesen Sie in dieser Ausgabe!

Innovation in der Drohnenerkennung 06

Mit KI zur effektiven Krisenfrüherkennung

DIE ZUKUNFT DER BUNDESWEHR IST DIGITAL

Mit dem russischen Angriff auf die Ukraine, den Konflikten um Berg-Karabach, der Krisenregion Naher Osten und vieler weiterer Konflikte und Spannungen rund um den Globus steht die Bundeswehr vor einer zweifachen Zeitenwende: Die sicherheitspolitische Lage fordert einen Fokus auf die Landes- und Bündnisverteidigung. Gleichzeitig verändern disruptive und digitale Lösungen die Operations- und Kriegsführung.

Mit den Konflikten und Spannungen rund um den Globus steht die Bundeswehr vor einer Zeitenwende.

7. Software Defined Defence: Fortschrittliche Verteidigungssysteme (Software defined und Hardware enabled) ermöglichen eine bessere Anpassungsfähigkeit und Sicherheit gegenüber Cyberbedrohungen. Sie ist aber auch eine notwendige Voraussetzung, um Fähigkeiten adäquat und einsatzbereit den Herausforderungen anzupassen.

8. Weltraumtechnologien: Deutschland kann seine Präsenz im Weltraumsektor in verschiedenen Orbits ausbauen und die nationale Souveränität in der Weltraumforschung und -technologie stärken.

9. Innovationsförderung: Die Zusammenarbeit mit der privaten Industrie, der inneren und äußeren Sicherheitsorgane, sowie der Forschung kann die Entwicklung neuer Technologien und Lösungen beschleunigen. Die Förderung von Innovationen und Start-ups im IT-Sektor, aber auch eine Konvergenz digitaler Lösungen der etablierten IT-Firmen, kann Deutschland helfen, Technologieführerschaft zu erlangen und neue Geschäftsfelder zu erschließen.

Karriere in der Verteidigungsindustrie – Berufe mit Sinn und Sicherheit

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German Engineering –Spitzentechnologie in der Wehr- und Sicherheitstechnik 09

Zeitenwende in der nationalen Sicherheit bedeutet, Resilienz durch disruptive digitale Lösungen zu entwickeln. Neun Felder lassen sich dabei konkret für eine Bundeswehr der Zukunft benennen:

1. Frühwarnsysteme: Durch den Einsatz von fortschrittlichen Analysemethoden und KI können Frühwarnsysteme verbessert werden, um Bedrohungen schneller zu erkennen.

Head of Key Account Management: Tanja Bickenbach, MBE Geschäftsführung: Johan Janing (CEO), Henriette Schröder (Managing Director), Philipp Colaço (Director Business Development) Lea Hartmann (Head of Design), Cover: Christian Lue, Unsplash Mediaplanet-Kontakt: de.redaktion@mediaplanet.com Alle Artikel, die mit “In Zusammenarbeit mit“ gekennzeichnet sind, sind keine neutrale Redaktion der Mediaplanet Verlag Deutschland GmbH. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

2. Cybersicherheit: Die Stärkung der Cybersicherheit durch z.B. Security by Design und Zero Trust-Ansätze ist von entscheidender Bedeutung, um sich gegen Cyberangriffe zu verteidigen, die heute eine ernsthafte Bedrohung darstellen.

3. Krisenkommunikation: Digitale Lösungen ermöglichen eine schnellere und effektivere Kommunikation während Krisen, was die Reaktionsfähigkeit und Resilienz erhöht.

4. Datenmanagement: Durch Datenschutz und verantwortungsvolle Datennutzung – auch in Clouds - kann Deutschland die nationale Datensouveränität stärken und gleichzeitig datenbasierte Innovationen vorantreiben.

5. Künstliche Intelligenz (KI): Deutschland kann KI nutzen, um z.B. seine Industrie, Gesundheitsversorgung und Bildung zu transformieren, die Fähigkeiten der Streitkräfte optimieren und in die Lage versetzen, einen potenten Gegner erfolgreich zu bekämpfen und gleichzeitig KI-Systeme mit hohen ethischen Standards entwickeln.

6. Quantentechnologien: Als Vorreiter in Quantencomputing kann Deutschland komplexe wissenschaftliche Probleme lösen und fortschrittliche Verschlüsselungstechnologien entwickeln und Lagebilder sowie Sensorik optimieren.

Sind wir hier bereits am Ziel? Sicher nicht! AFCEA Bonn e.V. trägt als gemeinnütziger Verein und neutrale Dialogplattform dazu bei, dass durch sachlichen Dialog und Austausch der Bundeswehr, Behörden, Industrie und Wissenschaft zusammenkommen. Ein Beitrag ist die Fachausstellung im World Congress Center in Bonn vom 26. und 27. Juni – die wichtigste IT-Messe in diesem Bereich. Über Jahrzehnte haben wir die Friedensdividende eingestrichen. Doch die zunehmende militärische Bedrohung erfordert ebenfalls die Investition in Verteidigungsfähigkeit –oder wie es der Bundesverteidigungsminister nennt: Kriegstüchtigkeit!

Wir als gemeinnütziger Verein und neutrale Dialogplattform tragen dazu bei, dass durch sachlichen Dialog und Austausch der Bundeswehr, Behörden, Industrie und Wissenschaft zusammenkommen.

Brigadegeneral Armin Fleischmann Vorsitzender AFCEA Bonn e.V.

Text Brigadegeneral Armin Fleischmann
IN DIESER AUSGABE

VERTEIDIGUNG NEU GESTALTEN –

DER SOFTWARE-DEFINEDDEFENSE-ANSATZ DER IBM

An der Verteidigungsfähigkeit Deutschlands sind bei weitem nicht nur Rüstungsunternehmen beteiligt. Auch die IBM trägt einen wesentlichen Teil zur Resilienz des Landes bei, indem sie die Bundeswehr durch eine Kombination aus fortschrittlicher Hardware und innovativer Software unterstützt. Auf der AFCEA Fachausstellung in Bonn wird die IBM verschiedene Aspekte rund um das Thema Software Defined Defense mit anschaulichen Beispielen präsentieren. Wir baten Jörg Kunz, Managing Client Partner, German Defense & Intelligence, IBM Consulting und Christoph Merkert, Managing Director – Defense bei IBM /Technology um einen Preview.

Herr Kunz, Herr Merkert, wie kann Software Defined Defence die Verteidigung von Deutschland resilienter machen und die Verteidigungsfähigkeit erhöhen?

Jörg Kunz: Insbesondere in den letzten zwei Jahren hat man in Summe festgestellt, dass es in der Verteidigungsfähigkeit Lücken gibt, die so schnell wie möglich geschlossen werden müssen. Ein Zeitfenster von fünf oder zehn Jahren für die Entwicklung dieser Fähigkeiten wäre in der aktuellen Situation zu lang. Es braucht moderne Lösungsansätze.

Christoph Merkert: Es ist notwendig, dass man dafür moderne Möglichkeiten nutzt. In der Automobilbranche zum Beispiel erhalten Fahrzeuge durch SoftwareUpdates neue Fähigkeiten, ohne dass man auf ein neues Modell warten muss. Ähnlich muss es auch in der Verteidigung funktionieren. Dafür benötigt man eine digitale Plattform und Lösungen, die über traditionelle Hardware hinausgehen.

IBM ist ein wichtiger Partner der Bundeswehr. Können Sie uns einen Einblick geben, welche Aufgabe die IBM erfüllt?

C. Merkert: Wir setzen auf offene, modulare und sichere Architekturen mit standardisierten Schnittstellen. Diese ermöglichen der Bundeswehr, den Fokus auf datengetriebene Ansätze und zukünftige KI-Fähigkeiten zu setzen.

Wir denken lösungsorientiert. Die Chance liegt darin, die wehrtechnische Industrie näher an die Bundeswehr zu bringen und die IT-Industrie sowie alle Partner zu vernetzen, um gemeinsam mit einer agierenden Bundeswehr schnell innovative Lösungen zu entwickeln.

Christoph Merkert, Managing Director – Defense bei IBM /Technology

J. Kunz: IBM ist seit den 1960er Jahren strategischer IT-Partner der Bundeswehr, fast von Anfang an, und hat die Bundeswehr zunächst in den Bereichen Rechenzentren, PCs und Netzwerke, später auch Anwendungsentwicklung und -management unterstützt. IBM bringt auf der einen Seite innovative Digitalisierungslösungen mit eigener Hard- und Software sowie selbst entwickelte Lösungen mit ein. Gleichzeitig agiert IBM als Integrator

und verbindet eigene und fremde Lösungen zu funktionierenden Gesamtsystemen. Wir bauen die Schnittstellen und fügen Einzelsysteme zu übergreifend funktionierenden Plattformen zusammen.

C. Merkert: Uns unterscheidet von anderen, dass wir nicht nur Consulting Services anbieten können, sondern auch Hardware und Software. Wir haben also sowohl die Innovation aus dem eigenen Hause sowie auch die Fähigkeiten, diese Innovation für Kunden umzusetzen. Wie wirkt sich die aktuelle Sicherheitslage auf Ihre Arbeit aus? Welche Zusammenarbeit gibt es mit anderen Partnern?

J. Kunz: Die Arbeitsweise hat sich insgesamt verändert. Wir handeln nicht mehr isoliert als IBM, wenn wir die Wünsche unserer Kunden erfüllen, sondern wir schalten uns mit anderen zusammen, sehen, was wir haben, was andere auch mitnutzen können. Man muss dazu sagen, dass wir schon immer in einem Ökosystem von Partnern agiert haben. Aber jetzt laden wir auch unsere ehemaligen Wettbewerber dazu ein, sich mit uns zusammenzusetzen, um Kräfte zu bündeln und gemeinsame Lösungen zu finden, um die aktuellen Herausforderungen meistern. Welche Vorteile ergeben sich aus dieser veränderten Arbeitsweise?

C. Merkert: Wir denken lösungsorientiert. Die Chance liegt darin, die wehrtechnische Industrie näher an die Bundeswehr zu bringen und die IT-Industrie sowie alle Partner zu vernetzen, um gemeinsam mit einer agierenden Bundeswehr schnell innovative Lösungen zu entwickeln. Das ist besonders im Kontext der Software Defined Defence wichtig.

Spielt Edge Computing im militärischen Kontext eine Rolle?

C. Merkert: Edge Computing ist entscheidend, da es uns ermöglicht, Rechenzentrums-Kapazitäten dorthin zu verlagern, wo sie benötigt werden, zum Beispiel in Krisengebiete. Die IBM bietet Lösungen an, die diese Technologien vollständig managen und ausrollen können. Das Prinzip ähnelt dem Over-the-Air-Update, das wir aus dem zivilen Bereich kennen, nur eben im militärischen Kontext.

Können Sie uns mehr über aktuelle Strategien erzählen?

J. Kunz: Schon seit Jahren basiert die IBM-Strategie auf zwei Hauptsäulen: Cloud-Infrastruktur und Künstliche Intelligenz. Wenn wir zurückblicken, hat IBM vor über zehn Jahren mit dem Watson-Projekt Pionierarbeit geleistet. Watson zeigte, wie KI-Fähigkeiten ausgerollt werden können, um beispielsweise Bilderkennung auf dem Schlachtfeld zu ermöglichen. Heute nutzen wir diese Technologie weiter, zum Beispiel im Bereich der Krisenfrüherkennung durch semantische Suche und Prognosen krisenhafter Entwicklungen.

C. Merkert: Wichtig ist zu betonen, dass IBM Lösungen anbietet, die vollständig On-Premises laufen können. Das bedeutet, dass alle Daten und Prozesse auf eigenen Servern der Kunden ablaufen und nicht über Rechenzentren in den USA geleitet werden. Außerdem setzen wir auf offene Standards, um eine souveräne IT-Infrastruktur zu gewährleisten.

J. Kunz: Eine Hürde ist die Bürokratie. Die rechtlichen Rahmenbedingungen, wie das Vergaberecht, können pragmatische und schnelle Entscheidungen erschweren. Hier muss die Politik weitere Grundlagen schaffen, um Entscheidungsfreude und Flexibilität zu fördern. Wir brauchen einen experimentellen, agilen Ansatz, bei dem Prototypen schnell getestet und bei Bedarf angepasst werden können.

Und der Fachkräftemangel? Besonders in so spezialisierten Bereichen wie dem Ihren ist das sicher auch ein Thema?

J. Kunz: Das ist richtig, auch der Fachkräftemangel ist eine Herausforderung, besonders im IT-Bereich. Wir suchen ständig nach technischer Expertise, insbesondere in Cloud-Technologien und Künstlicher Intelligenz. Auch ehemalige Soldaten, sind für uns wertvolle Mitarbeiter, denn sie kennen und verstehen die Bedürfnisse der Bundeswehr.

Schon seit Jahren basiert die IBMStrategie auf zwei Hauptsäulen: CloudInfrastruktur und Künstliche Intelligenz. Wenn wir zurückblicken, hat IBM vor über zehn Jahren mit dem Watson-Projekt Pionierarbeit geleistet.

Jörg Kunz, Managing Client Partner Cluster Lead German Defense & Intelligence, Leiter Standort Bonn, IBM Consulting Gibt es Herausforderungen, die Ihre Arbeit behindern?

Sie sind Ende Juni 2024 auf der AFCEA vertreten. Können Sie uns verraten, was Sie vorstellen?

C. Merkert: Auf der AFCEA in Bonn werden wir unter anderem demonstrieren, wie wir Software Defined Defence umsetzen. In einem Showcase zeigen wir, wie wir Software über große Entfernungen aktualisieren können, etwa von einem Rechenzentrum in Deutschland aus. Zudem werden wir unsere Bemühungen im Bereich Cloud-Technologie und offene Standards zeigen.

Mehr erfahren unter: www.software-defined-defense.de

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der IBM Deutschland GmbH entstanden.
Text Miriam Rauh

Eine neue Dimension frühzeitiger Drohnenerkennung

Immer mehr Nationen sehen sich mit dem Einsatz von Drohnen in militärischen Konflikten konfrontiert. In der Ukraine erleben wir zurzeit eine neue Qualität von Krieg. Russland setzt mit Sprengstoff beladene KamikazeDrohen ein, die klein und günstig sind und dennoch über eine große Reichweite verfügen. Diese Drohnen sind wegen ihrer geringen Radarsignatur von der Luftabwehr nicht oder nur sehr schwer zu erkennen.

Services & Bereiche von Thales

Defence and Security – Digital Identity and Security –Aerospace – Space

Aus deutscher Entwicklung und Produktion von Thales stammt das Ground Observer 20 Multi Mission Radar, kurz GO20 MM. Durch die einzigartige Kombination von Bodenund Tiefflugüberwachung innerhalb eines einzigen Überwachungsgeräts, bietet das Radar eine außergewöhnlich frühzeitige Drohnenerkennung und automatische Zielklassifizierung. Die Leistungsfähigkeit dieses Radars liegt darin, Bedrohungen auch in schwer zu überblickendem, verdecktem Gelände zu erfassen – Situationen, in denen klassische Flugabwehrradare Schwierigkeiten haben.

Lageerkennung ist auf dem Gefechtsfeld von entscheidender Bedeutung, um im taktischen Vorteil zu bleiben. Durch die zunehmende Geschwindigkeit in der Technologieentwicklung wird das auf die Probe gestellt. Die ständige Weiterentwicklung der Möglichkeiten unbemannter Flugsysteme in Bezug auf Autonomie, Nutzlast und ständig veränderter Bauart, erhöhen das Ausmaß dieser Bedrohung tagtäglich. Systeme haben oft unterschiedliche Missionsprofile, die ein unterschiedliches Wirken erfordern. Das GO20 MM ist in der Lage diese Profile zu erfassen.

Durch Abdeckung des kompletten Spektrums an Bedrohungen im Einsatz liefert das GO20 MM eine lückenlose 360°-Abdeckung mit dreidimensionaler Zielerfassung (Entfernung, Richtung und Höhe). Die erfassten Ziele werden von einer KI automatisch klassifiziert. Ein angestrebter Selbstlernprozess soll zukünftig helfen, das Klassifizierungsspektrum zu erweitern. Zusätzlich kann dem Bediener eine akustische Signatur des erfassten Objektes zur zusätzlichen Verifikation überspielt werden, um diesen Lernprozess zu unterstützen.

Das Radar arbeitet mit kurzen Aktualisierungszeiten, die eine schnelle Erkennung und automatische Klassifizierung von Drohnen, Infanterie und beweglichen Plattformen ermöglichen, noch bevor diese eine reale Bedrohung darstellen. So werden zusätzliche entscheidende Sekunden für mögliche Gegenmaßnahmen gewonnen. Dank seiner kompakten Größe und seinem modularen Aufbau ist das GO20 MM leicht zu transportieren und kann innerhalb von wenigen Minuten auf- bzw. abgebaut werden, so dass es für einen neuen Einsatz schnell verlegt werden kann. Mit seinem 6er-Pack-Akku versorgt das GO20 MM Einsatz- und Spezialkräfte stundenlang mit lückenlosen Zieldaten. Mit der Abwendung von der Generatoroption hat Thales dafür gesorgt, dass das GO20 MM geräuschfrei betrieben werden kann. Eine geringe Radiosignatur erschwert die Aufklärung. Durch eine einfache Benutzer-Schnittstelle kann man eine Bedrohung automatisch erkennen, lokalisieren, Geschwindigkeit sowie Richtung feststellen und so wertvolle Zeit für Entscheidungen gewinnen – ein wesentlicher Vorteil.

www.thalesgroup.com

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Thales Deutschland GmbH entstanden.
Text Christina Ostermann und Holger Neufeldt

Kriegstüchtigkeit – dieses Wort ist heute wieder in aller Munde. Was genau bedeutet es?

Per Definition meint Kriegstüchtigkeit die Fähigkeit der Streitkräfte eines Landes, in einem internationalen Konflikt so zu bestehen, dass Freiheit, Unabhängigkeit und territoriale Integrität gewahrt werden können. Dafür braucht es Ausstattung, Material, Personal und Software, denn das Thema Kriegstüchtigkeit wird heute immer auch vom Cyberraum her gedacht. Software ist die vielleicht einzige Chance, durch Agilität in einer kriegerischen Auseinandersetzung zu bestehen.

Technologische Zeitenwende

In den Streitkräften vollzieht sich in Deutschland und bei den NATO-Partnern aktuell ein Wandel – und dieser ist technologischer Natur. Mit dem Konzept Software Defined Defense (SDD) wird das Potenzial von Software zur Verbesserung und Erweiterung von Fähigkeiten der Bundeswehr zur Verteidigung genutzt. SDD ist maßgeblich dafür, Verteidigungssysteme flexibler zu gestalten. Mithilfe von Software werden diese Systeme verbessert und durch Softwareupdates in kürzester Zeit angepasst, ohne dass Hardware-Veränderungen nötig sind.

SOFTWARE DEFINED DEFENCE:

SCHNELL UND AGIL REAGIEREN

Agil reagieren „Wir können unsere Waffensysteme über Softwarelösungen Jahrzehnte modern halten. Die Armee, die dort nicht mithalten kann, wird abgemeldet sein,“ so Generalleutnant Vetter, CIO der Bundeswehr. SDD ermöglicht es Verteidigungsorganisationen, schnell und agil auf neue Bedrohungen zu reagieren. Sie können Systeme modernisieren und kosteneffizienter nutzen, denn sie greifen auf vorhandene Hardware zu, die mithilfe der Software verbessert werden, sodass Systeme länger genutzt werden können.

Software ist die vielleicht einzige Chance, durch Agilität in einer kriegerischen Auseinandersetzung zu bestehen.

Teamwork von Bundeswehr und Industrie Bundeswehr und Industrie arbeiten gemeinsam an den verschiedenen Aspekten zur Umsetzung.

CGI – IT-Experte für komplexe Anwendungsszenarien

CGI verfügt über jahrelange Erfahrung mit der Implementierung und dem Betrieb von nationalen und NATO-IT-Systemen und agiert in sicherheitsempfindlichen Umgebungen mit höchster Professionalität.

Schon seit 1976 profitieren Unternehmen der Bereiche Militär, BOS, Nachrichtendienste und Space von der umfassenden Expertise von CGI, dem globalen Dienstleistungsunternehmen für IT- und Geschäftsprozesse mit komplexen Anwendungsszenarien. CGI unterstützt seine Kunden bei der Transformation zur agilen Organisation und setzt seine maßgeschneiderten IP-Lösungen ein, um Innovation zu beschleunigen.

26 Standorte, 5.000+ Mitarbeitende Heute ist CGI in Deutschland an 26 Standorten mit über 5.000 Mitarbeitenden vertreten. Die flexiblen End-toEnd-Services von CGI umfassen strategische IT- und Business-Beratung, Systemintegration, Managed IT und Intellectual Property auf Top-Niveau. Durch intelligente Systemintegration treibt CGI die IT-Modernisierung seiner Kunden voran und hilft ihnen, mit Managed IT Services und Geschäftsprozess-Dienstleistungen den Kostendruck zu mindern und Technologie-Lieferketten optimal einzusetzen.

Zusammen haben sie ein SDD-Positionspapier erstellt, das den Rahmen vorgibt, wie das bedeutende Potenzial von Software für die Verbesserung und Erweiterung von Fähigkeiten der Bundeswehr zur Verteidigung des Landes und der Bündnispartner nutzbar gemacht werden kann. Das Konzept Software Defined Defence bringt Agilität, Anpassungsfähigkeit und Reaktionsgeschwindigkeit in neuem Maße in die Verteidigung, damit sich deren Fähigkeiten schnell an Veränderungen der Lage anpassen können. Zu diesem Zweck werden softwarebasierte Systeme mit offenen, modularen und sicheren Architekturen aufgebaut, die mit standardisierten Schnittstellen arbeiten. KI ist ein integraler Bestandteil.

Schichten trennen, dimensionsübergreifend führen Interoperabilität, gemeinsame Architektur und eindeutige Schnittstellenbeschreibung – dies alles sind wichtige Grundlagen für die Entwicklung von SDD. Schon seit langem strebt die Bundeswehr eine dimensionsübergreifende Führungsfähigkeit an, sowohl zu Lande, in der Luft und auf See sowie im Cyber- und Informationsraum und auch im Weltraum. Dies kann nun Software-defined realisiert werden.

Starker Partner von Bundeswehr und NATO Für NATO und Bundeswehr, die den Paradigmenwechsel zu Software Defined Defence zügig umsetzen möchten, bietet CGI langjährige Branchenerfahrung mit militärischen IT-Systemen, die es den Streitkräften ermöglicht, den Aspekt Führungsfähigkeit im Rahmen SDD zielführend im Verbund mit den anderen Systembestandbestandteilen umzusetzen.

Im Gegensatz zu anderen Anbietern bietet CGI aufgrund umfassender Erfahrung mit Führungsinformationssystemen der NATO und Bundeswehr dabei nicht nur Beratungsfähigkeit, sondern auch Umsetzungskapazität.

Security by Design

Die Lösungen von CGI werden konsequent nach dem neusten Stand der Technik und im Hinblick auf „Security by Design“ konzipiert und umgesetzt. Dabei greifen die Expertinnen und Experten von CGI auf aktuelle Erkenntnisse des Cybersecurity- und Pentesting-Teams zurück.

CGI unterstützt seine Kunden, Entwicklungs- und Bereitstellungsprozesse auf Software Defined Defence auszurichten und entsprechend zu optimieren. Die erfahrenen, sicherheitsüberprüften Fachleute stehen ihnen bei der Auswahl der richtigen Tools und ihrer Implementierung, bei der Entwicklung und Umsetzung geeigneter Prozesse und Methoden sowie bei der Bereitstellung der erforderlichen IT-Services zur Seite.

Software Defined Defence Wer sich für CGI und damit für die Beratungs- und Orchestrierungs-Leistungen von CGI entscheidet, profitiert von einer optimierten Automatisierung der Systemumgebungen, die sich an einer gemeinsamen Go-vernance und Architektur orientiert. Das Angebot von CGI zeigt dabei einen tragfähigen Weg hin zu Software Defined Defence auf und unterstützt so den Weg zu Kriegstüchtigkeit und Verteidigungsfähigkeit.

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit CGI Deutschland B.V. & Co. KG entstanden.
Text Miriam Rauh
Text Barbara Tisens

ERFOLGREICHE KRISENFRÜHERKENNUNG MIT SPITZENTECHNOLOGIE

Seit über 70 Jahren tritt die Hamburger PLATH an, die Welt zu einem sichereren Ort zu machen.

PLATH mit Hauptsitz in Hamburg ist ein international tätiger Anbieter von integrierten Systemen zur datenbasierten Krisenfrüherkennung. Das familiengeführte Unternehmen ist Teil der PLATH Group, die sich in fünf hoch spezialisierte Geschäftsbereiche gliedert: Systems & Integration, Sensors, Signal Analysis & Signal Monitoring, Radio Reconnaissance Software, Joint Intelligence Analytics. Alle Bereiche eint der Anspruch, Kunden auf der ganzen Welt mit optimal passenden Systemen und Produkten bestmöglich in jedem Einsatzszenario zu unterstützen – an Land, auf See, in der Luft und im Cyberspace.

Gesamter Aufklärungsprozess

Das innovative Portfolio deckt den gesamten Aufklärungszyklus ab und hat sich bereits weltweit bewährt. PLATH stellt valide Informationen schnell und zuverlässig aus einer Hand bereit, damit Gefahren frühzeitig erkannt werden und im Einsatz eine bessere Entscheidungsfindung ermöglicht werden können. Über 600 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der PLATH Group realisieren mit umfassender Markt- und Technologieexpertise Projekte jeder Größenordnung, um den

Lange Zeit hatte die Forschung zu Sicherheit und Nachrichtendiensten in Deutschland keine universitäre Heimat. Mit dem 2017 gegründeten Center for Intelligence and Security Studies (CISS Munich) an der Universität der Bundeswehr München hat sich eine Adresse etabliert, an der auf die seit geraumer Zeit gestiegenen Forschungsbedarfe im Bereich Sicherheit und Intelligence reagiert wird. 2019 kam der Master in Intelligence and Security Studies (MISS) dazu, der in Kooperation mit der Hochschule des Bundes entstand. Er ist der bislang einzige Studiengang zum Thema in Deutschland.

Die Kombination aus akademischer Forschung, Masterstudiengang und praxisnaher Beratung macht das CISS Munich einzigartig.

Privatdozentin Dr. Eva Herschinger, Head of Research Program Security and Intelligence am CISS

Sicherheitsauftrag ihrer internationalen Kunden kompetent und vertrauensvoll zu erfüllen.

Skalierbare Anwendungen, systemübergreifende Lösungen

Dabei braucht die Aufklärung in einer Welt mit immer komplexeren Krisenszenarien vor allem eines: zuverlässige, skalierbare Anwendungen, die in jeder Situation den richtigen Beitrag zum Lagebild bereitstellen. PLATH arbeitet dafür an systemübergreifenden Lösungen. Das Unternehmen setzt dafür auf eine zentrale, skalierbare KI-Einheit, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz die Leistung der angeschlossenen Systeme verbessert, Bediener entlastet und den OODA-Loop – die Entscheidungsschleife – beschleunigt.

Neue Möglichkeiten für bewährte Systeme

Das leistungsfähige, kompakte COMINT-System NEMO von PLATH, das zu Lande, zur See, in der Luft oder in Schutzräumen eingesetzt werden kann, hat sich bereits hinlänglich bewährt. Erweitert, um eine zentrale KI-Einheit, wird das System noch leistungsfähiger und deckt zusätzliche Funktionalitäten ab.

Unser Lösungsansatz wird unter dem Namen SDI Core im Rahmen der AFCEA in Bonn am 26. und 27. Juni 2024 am Stand von PLATH, F18, präsentiert. Zur Veranschaulichung wird regelmäßig ein Use Case gezeigt, wie SDI Core zu verbesserten Aufklärungsergebnissen bei Boden-Luft-übergreifenden Operationen mit einem UAV – einem unbemannten Luftfahrzeug – führen kann.

Ein wichtiger Aspekt: Die KI des Systems, das sich aktuell in der Produktentwicklung befindet, ist ein Werkzeug, kein Ersatz. Es dient dazu, dem Menschen, der die Systeme bedient, die Arbeit zu erleichtern und ihn zu unterstützen. Im Rahmen einer speziellen Software-Umgebung testet PLATH das System, bevor es in die Fertigung geht. In Zukunft ist denkbar, dass dieses und andere Systeme auf einer Defence-Plattform bereit stehen. Von dort können sie von Kunden heruntergeladen werden, reibungslos und schnell, vergleichbar mit einer neuen App für ein Mobiltelefon.

Weitere Informationen: www.plath.de

Neue Adresse für die Forschung zu Sicherheit und Nachrichtendiensten in Deutschland:

CISS Munich stellt sich vor

Diese Kombination aus akademischer Forschung, Masterstudiengang und praxisnaher Beratung macht das CISS Munich einzigartig im deutschsprachigen Raum. Getragen von drei Bundesministerien – Verteidigung, Inneres und Kanzleramt – dient der Center einerseits als Plattform für Austausch und Kooperation mit der Intelligence Community und privaten sowie öffentlichen Sicherheitsakteuren in Deutschland. Andererseits betreibt CISS Munich sicherheitsrelevante Forschung und fördert deren inter- und nationale Vernetzung durch die eigenen wissenschaftlichen Aktivitäten.

Die universitäre Forschung am CISS Munich ist in vier Bereichen organisiert: Krisenfrüherkennung, Sicherheit und Intelligence, Wargaming und Wirtschaftsschutz. Ziel ist zweierlei: Einerseits geht es darum, forschungsgeleitete und praxistaugliche Optionen für sicherheitspolitische Probleme zu erarbeiten. Für diesen ganzheitlichen Ansatz steht das interdisziplinäre Team des CISS – die Mitarbeitenden entstammen so unterschiedliche Disziplinen wie Computational Science bis hin zu den Geschichtswissenschaften. Sie arbeiten andererseits in einer steigenden Zahl interdisziplinärer Projekte aus verschiedenen Sektoren mit öffentlichen wie privaten Akteuren zusammen – von Radikalisierungsprävention bis hin zur maritimer Sicherheit. Der MISS-Studiengang richtet sich an Mitarbeitende von Nachrichtendiensten und bietet eine interdisziplinäre Ausbildung, die Rechts-, Politik-, Informatik- und Geschichtswissenschaften sowie wirtschaftliche und kulturelle Studien umfasst. Der MISS ersetzt damit die bisherige Praxis, in der Nachrichtendienstmitarbeitende ein reguläres Universitätsstudium absolvierten und dann on-the-job trainiert wurden.

Er zielt auf die Professionalisierung der Intelligence-Ausbildung und soll die Innovationsfähigkeit der deutschen Intelligence-Community stärken sowie international sichtbarer machen. Nach fünf Jahrgängen lässt sich resümieren: Das ist in weiten Teilen schon gelungen.

Historische Gründe erklären, warum Deutschland in der Entwicklung von nachrichtendienstlichen Studiengängen und Forschung – mit Ausnahme der historischen Analyse – noch nicht gleichermaßen avanciert ist wie andere Länder. Mit dem Forschungsinstitut CISS Munich und dem universitären Studiengang MISS wächst jedoch die Präsenz von nachrichtendienstlicher Forschung und Bildung in Deutschland. Angesichts von Zeitenwende, russischem Krieg gegen die Ukraine und dem eskalierenden Konflikt zwischen Israel und der Hamas eine dringend notwendige Entwicklung.

MEHR ERFAHREN: www.unibw.de/ciss

CENTER FOR INTELLIGENCE AND SECURITY STUDIES (CISS)

Universität der Bundeswehr München Werner-Heisenberg-Weg 39 85579 Neubiberg

Text Barbara Tisens
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der PLATH GmbH & Co. KG Germany entstanden.
Text Privatdozentin Dr. Eva Herschinger

„EXPERTISE –UND DAS RICHTIGE MINDSET“

Herr Dr. Nuding, den Taurus kennt mittlerweile jeder – aber MBDA Deutschland steht für viel mehr. Geben Sie uns einen kleinen Einblick?

Wir entwickeln, produzieren und warten Luftverteidigungs- und Lenkflugkörpersysteme sowie Laserwaffensysteme. Darüber hinaus fertigen wir verschiedene Komponenten für Luftwaffe, Marine und das Heer an. Unsere Infrastruktur ist einzigartig, auf unserem Campus decken wir alle Bereiche ab. Wir haben Entwicklungslabore, Produktions- und Testmöglichkeiten vor Ort. Das ermöglicht uns, agil zu reagieren. Wir haben kurze Wege, um die einzelnen Abteilungen miteinander zu verbinden. Das macht uns sehr schnell und wir können kosteneffizient entwickeln und produzieren. All das ist in unserer heutigen Welt essenziell. Wir haben nicht die Zeit, für ein Produkt zehn Jahre Entwicklung abzuwarten.

Was brauchen Sie, um so arbeiten zu können?

Sehr wichtig sind Mitarbeitende mit der richtigen Expertise aber auch mit dem richtigen Mindset. Wir brauchen kreative Köpfe, die innovative Ideen haben, dabei aber auch das Durchhaltevermögen aufweisen, ein Produkt zu Ende zu denken und bis zur Fertigstellung zu begleiten. Sie finden bei uns Mitarbeitende mit

PIONEERING THE FUTURE OF DEFENCE. TOGETHER.

Bei der MBDA Deutschland gestalten wir die Zukunft moderner Verteidigungssysteme – innovativ und effektiv.

Unsere Expertenteams arbeiten an wegweisenden Lösungen, um die Verteidigung von morgen bereits heute voranzutreiben.

einem Hintergrund in Ingenieurswissenschaften, auch Luft- und Raumfahrttechnik, Elektro- und Informationstechnik, Mechatronik, Physik, Mathematik und Informatik. Es braucht auch Planungssicherheit, damit wir mit maximaler Effizienz arbeiten können. Und wir brauchen pragmatische Rahmenbedingungen für die Regulierung von Technologie.

Spielen psychologische Aspekte für das Entwickeln komplexer Waffensysteme eine Rolle? Ja, allerdings betrachten wir dies nicht isoliert. Soldatinnen und Soldaten im Einsatz sind extremem Stress ausgeliefert. Wenn es uns z. B. durch das schnelle Bereitstellen wichtiger Informationen und Lagebilder gelingt, den Stress derjenigen, die unsere Systeme bedienen, zu reduzieren, führt das zu schnelleren Entscheidungen. Technologie ist ein entscheidender Hebel dafür.

Wie hat sich Technologie verändert? Die Zyklen sind sehr schnell geworden. Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen spielen eine immense Rolle. Es sind Megatrends sowohl für die technologische Entwicklung unserer Produkte als auch für die Digitalisierung in der Produktentwicklung selbst.

Es braucht Planungssicherheit, damit wir mit maximaler Effizienz arbeiten können.

Dr. Ulrich Nuding ist Leiter Engineering Germany und Group Director Capability & Governance sowie Mitglied der Geschäftsführung bei der MBDA Deutschland GmbH

Auch Schwarmtechnologie ist für komplexe Systeme zukunftsweisend, zum Beispiel für Innovationen im Bereich des unbemannten Fliegens, wie Drohnen oder sogenannte „Remote Carriers“, die einen wertvollen Beitrag zur Sicherheitsvorsorge leisten können.

Weitere Informationen: www.mbda-deutschland.de

Text Miriam Rauh

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit PLATH GmbH & Co. KG entstanden.

SOFTWAREBASIERTE KRISENFRÜHERKENNUNG

Herr Lüttich, wie kann Software zur Früherkennung von Krisen beitragen?

Um dies zu beantworten, müssen wir die Weiterentwicklung des Verteidigungsbereichs der letzten Jahre betrachten: Die Systeme sind immer stärker vernetzt, es werden immer mehr Daten ausgetauscht. Ihr Betrieb ist ohne Software gar nicht möglich und auch zukünftig wird Software ein wichtiger Treiber für Entwicklungen und Verbesserungen sein. Streitkräfte müssen in der Lage sein, von Daten zu profitieren – auch dann, wenn sie an einer anderen Stelle aktualisiert wurden. Heutzutage sprechen wir viel von Multi-Domain-Operations; Software ist ein Enabler, der immer mehr möglich macht. Ein zweiter wichtiger Bestandteil ist das Thema Software Defined Defence. Hier geht es im Wesentlichen zunächst um das Aufsetzen einer nicht proprietären Software-Architektur. Das sind Systemumgebungen bei der die Software Hardware-unabhängig eingesetzt werden kann; eine neue Software kann so einfach ausgerollt werden.

Ist das so einfach? Welche Hürden gilt es zu nehmen? Proprietäre Software ist immer eng verbunden mit Hardware und diese Systeme im Verteidigungsbereich auszutauschen ist sehr komplex; viel schwieriger als in zivilen Bereichen. Vor einer Beschaffung muss zunächst eine Fähigkeitslücke identifiziert und ein Bedarf abgeleitet werden; bevor es in die Umsetzung geht, vergehen meist mehrere Jahre. Andererseits entwickelt sich Software so rasant weiter, dass man nicht darauf warten kann, bis neue Beschaffungszyklen abgeschlossen sind. Software Defined Defence ist die Antwort auf dieses Problem.

Wie kann man sich das vorstellen? Ziel ist, eine Plattform aufzubauen, auf der die Applikationen relativ einfach ausgetauscht, erweitert oder upgegradet werden können. Das wird dem schnellen Entwicklungszyklus gerecht. Wenn ich jemandem aus dem zivilen Bereich das Konzept erkläre, vergleiche ich gerne mit einem Smartphone: Wir haben uns daran gewöhnt, neue Apps zu installieren, denn es gibt immer wieder neue Anbieter, die etwas Revolutionäres entwickeln. Könnte man nur die Apps nutzen, die beim Kauf des Geräts vorinstalliert sind, wäre das sehr einschränkend. Diesen Ansatz verfolgen wir auch im Bereich Defence – nicht nur wir alleine, sondern die Software-Defined-Defence-Industrie insgesamt. Ich finde diesen Ansatz sehr positiv. Früher hat jeder für sich gearbeitet, heute bündeln wir die Kräfte. Ein Anbieter stellt die Plattform oder Sensorik zur Verfügung, ein anderer liefert Software-Pakete … das System ist offen. Wir beraten uns und entwickeln auch gemeinsam innovative Ideen.

Und KI? Welchen Einfluss hat künstliche Intelligenz auf das Thema Software Defined Defence? KI ist ein weiterer Baustein und ein Begriff, der aktuell in aller Munde ist. Auch hinter KI steht letztlich Software, die ihren Weg aus dem zivilen Bereich in den Bereich Defence gefunden hat – getrieben durch jüngste Entwicklungen wie z. B. OpenAI und anderen großen Anbietern, die nachziehen.

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit CGI Deutschland B.V. & Co. KG entstanden.

KRITISCHE INFRASTRUKTUR AGIL UND RESILIENT GESTALTEN

Senior Vice President Consulting Services, Leiter Geschäftsentwicklung & Strategie Defence & Intelligence CGI Deutschland B.V. & Co. KG

Welches Thema ist aktuell besonders wichtig?

Vordergründig die Refokussierung der Bundeswehr auf die Landes- und Bündnisverteidigung sowie die Unterstützung der Ukraine; des Weiteren auch die gesamtstaatliche Resilienz, sichere Netze, sichere IT-Systeme und Agilität. Dabei ist aus IT-Sicht aber im Speziellen die Führungsfähigkeit von entscheidender Bedeutung. Um hier die geforderte Agilität zu erreichen, ist Software Defined Defence der sinnvolle Lösungsansatz.

Sie erarbeiten bei CGI entsprechend sichere IT-Lösungen?

Wir entwickeln agil und architekturzentriert. Zum Beispiel haben wir für die NATO an der DCIS Cube-Initiative mitgearbeitet und dort eine Architekturvorgabe für verlegefähige Systeme auf Basis Software Defined Defence entwickelt. Wir haben auch viel Erfahrung mit Interoperabilität und Führungsfähigkeit, z. B. im Rahmen des Afghan Mission Networks, bei der Harmonisierung der Führungsinformationssysteme der Bundeswehr und aktuell bei der Umsetzung des German Mission Network. Mit SINA Managed Service bieten wir den Betrieb und die Ausstattung mit sicheren, multi-sessionfähigen Endgeräten an und tragen so auf der individuellen Ebene zur Führungsfähigkeit bei.

Aktuell besonders wichtig: Die Refokussierung der Bundeswehr auf die Landesund Bündnisverteidigung sowie die Unterstützung der Ukraine.

Was sind die Grundlagen für SDD?

Interoperabilität, gemeinsame Architektur und eindeutige Schnittstellenbeschreibung. Wichtig ist die Entkopplung der einzelnen Schichten von Hardware und Software. Fahrzeugtechnik, Waffensystem, Führungstechnik und Kommunikationstechnik müssen als einzelne, in sich geschlossene Subsysteme bereitgestellt werden. Dabei sind in allen Schichten Informationssicherheit, Life Cycle Management, Haftung, Akkreditierung, Vertragsmanagement, Schnittstellenmanagement spezifisch zu behandeln. Um auf dieser Basis eine dimensionsübergreifende Führungsfähigkeit zu erzielen, braucht es eine übergreifende Architektur über alle Systembestandteile hinweg, vom stationären Rechenzentrum über verlegefähige Hauptquartiere, Landfahrzeuge oder seegehende Einheiten bis zum mobilen Endgerät.

Wie gelingt das?

Mit entsprechenden Cloud-Technologien und Automatisierung. Wir müssen unsere IT-Architektur grundlegend überdenken, hin zu agilen Lösungen, die auch im Verteidigungsfall resilient sind. Das ist die technologische Zeitenwende, die aus meiner Sicht auch für die kritische Infrastruktur in Deutschland dringend nötig ist.

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit IBM Deutschland GmbH entstanden.

DATEN

ZUSAMMENBRINGEN,

UM SIE MIT KI ZU ANALYSIEREN

Carsten Dieterle

Principle Account Technical Leader Defense (IBM Technology)

Herr Dieterle, wie ist die Entwicklung im Bereich Software Defined Defence?

Viele bestehende Alt-Systeme müssen gepflegt und weiterhin genutzt werden. Aber es gibt auch neue disruptive Technologien (Cloud, KI, …), die wir auf hybriden Plattformen entwickeln. Die Bundeswehr hat erkannt, dass der Fokus der Plattformentwicklung und Plattformweiterwicklung jetzt vor allem auf dem Softwarestack liegt. Die Entwicklung neuer Systeme und Produktverbesserungen wird in Zukunft primär über Software stattfinden.

Wie funktioniert die Integration bestehender Systeme, die auf unterschiedlichen Basen aufgebaut sind?

Durch Modernisierungsaktivitäten im Software-Stack bringen wir das Thema voran. Heute kann man durch Integrationssoftware und durch einen Enterprise Service Bus Applikationen miteinander verbinden und Daten austauschen. Der große Mehrwert liegt darin, die Schätze in monolithischen Altsystemen und anderen Datenquellen zu nutzen und die Daten zusammenzubringen, um sie mit neuesten Technologien wie KI zu analysieren.

Sie ermöglichen Ihren Kunden, auf Daten zuzugreifen, die nicht physisch vor Ort sind. Wie funktioniert das?

Wir nutzen dazu unsere Lösung für die Datenvirtualisierung. Das bedeutet, dass wir auf Daten zugreifen und Daten verarbeiten können, die an einem anderen Standort liegen, ohne sie physisch zu bewegen. Dies geschieht über gesicherte Kommunikationswege: Unsere Datenplattform ermöglicht den sicheren Zugriff auf diese Daten, die dann verarbeitet und analysiert werden können.

Welche Vorteile hat diese Lösung? Funktioniert sie über Clouds?

Die Hauptvorteile sind Flexibilität, Sicherheit und Interoperabilität. Unsere Software muss nicht zwingend in der Cloud laufen. Wir bieten sie auch On-Premises an, was für Kunden wie die Bundeswehr wichtig ist. Die Bundeswehr hat verschiedene Datenquellen und braucht eine Lösung, um diese Daten zusammenzubringen. Ein Beispiel ist z. B. das Gesamtlagebild für Einsatzkräfte, das verschiedene Informationen integriert, ohne dass die Daten physisch bewegt werden müssen. Dies erfordert flexible und agile Softwarelösungen, die wir bereitstellen.

Wie sieht es mit der Integration von KI in diese Systeme aus?

KI ist ein wichtiger Bestandteil unserer Lösungen. Wir entwickeln KI-Anwendungen, um aus großen Datenmengen wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen. Generative KI nutzen wir beispielsweise, um wichtige Informationen z. B. aus E-Mails zu extrahieren. Wir setzen dabei auf eine offene, flexible, transparente und ethische nachvollziehbare KI-Plattform, die den Anforderungen unserer Kunden entspricht und die wir den Kunden in verschiedenen Deploymentoptionen bereitstellen. Durch die Integration von kundeneigenen, von IBM entwickelten oder 3. Party LLM ist unsere KI Plattform sehr flexibel und erweiterbar. (Multi Model Strategie)

Jens Elstermeier

INNOVATIONSKRAFT UND HIGH-TECH-ARBEITSPLÄTZE

Die deutsche Verteidigungsbranche zählt zu den bedeutenden Wirtschaftszweigen des Landes. Sie bietet nicht nur einen stabilen Arbeitsplatz, sondern auch zahlreiche Karrieremöglichkeiten in verschiedenen Bereichen. Von der Forschung und Entwicklung über Produktion und Logistik bis hin zur Cybersecurity –die Branche hat für talentierte Fachkräfte viel zu bieten und offeriert die berufliche Teilnahme, die Sicherheit im Lichte internationaler militärischer Krisen zu gewährleisten.

Innovationskraft und High-Tech-Arbeitsplätze

Die deutsche Verteidigungsindustrie ist bekannt für ihre Innovationskraft. Die Unternehmen in der Branche stehen an der Spitze technologischer Entwicklungen. Hier arbeiten Ingenieure, Naturwissenschaftler und IT-Spezialisten an der Entwicklung modernster Technologien, die sowohl in militärischen als auch zivilen Anwendungen zum Einsatz kommen. Diese High-TechArbeitsplätze bieten spannende Herausforderungen und die Möglichkeit, an Projekten mit globaler Bedeutung zu arbeiten. Beispielsweise entwickeln deutsche Unternehmen innovative Lösungen in den Bereichen Robotik, unbemannte Systeme und Künstliche Intelligenz, die die Zukunft der Verteidigungstechnologie prägen.

Stabilität und langfristige Perspektiven Ein wesentlicher Vorteil der Verteidigungsindustrie als Arbeitgeber ist die Arbeitsplatzsicherheit. Die Verteidigungsausgaben verzeichnen aufgrund der weltpolitischen Lage international einen enormen Anstieg. Dies bietet den Beschäftigten langfristige Perspektiven und Planungssicherheit. Darüber hinaus investieren viele Unternehmen der Branche in die kontinuierliche Weiterbildung ihrer Mitarbeiter. Es gibt vielfältige Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung und Spezialisierung, die es den Beschäftigten ermöglichen, ihre Karriere kontinuierlich voranzutreiben.

Vielfalt und Inklusion

Die Verteidigungsindustrie in Deutschland setzt zunehmend auf Vielfalt und Inklusion. Dies zeigt sich nicht nur in der Rekrutierungspolitik, sondern auch in speziellen Förderprogrammen für unterrepräsentierte Gruppen mit Potential, darunter Frauen und Minderheiten. Die Branche hat erkannt, dass Vielfalt zu innovativeren Lösungen und einem besseren Arbeitsklima führt.

Stipendien an, um Frauen zu ermutigen, Karrieren in der Verteidigungsindustrie zu verfolgen.

Jobs mit Sinn

Die Verteidigungsindustrie in Deutschland ist ein attraktiver Arbeitgeber mit vielfältigen Karrieremöglichkeiten.

Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Förderung von Frauen in MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Unternehmen bieten Mentoring-Programme, Netzwerke und gezielte

Nachhaltigkeit und verantwortungsvolles Handeln gewinnen auch in der Verteidigungsindustrie zunehmend an Bedeutung. Unternehmen investieren in umweltfreundliche Technologien und setzen sich für ethische Geschäftspraktiken ein. Dies trägt nicht nur zum positiven Image der Branche bei, sondern spricht auch Bewerber an, die Wert auf Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung legen. Die Verteidigungsindustrie in Deutschland ist ein attraktiver Arbeitgeber mit vielfältigen Karrieremöglichkeiten. Sie bietet stabile und langfristige Arbeitsplätze in einem innovativen und zukunftsorientierten Umfeld. Durch die Förderung von Vielfalt und Inklusion sowie das Engagement für Nachhaltigkeit positioniert sich die Branche als moderner und verantwortungsbewusster Arbeitgeber. Für Fachkräfte in MINT-Berufen, aber auch für Quereinsteiger und Interessierte aus anderen Bereichen, eröffnet die Verteidigungsindustrie spannende Perspektiven und biete nicht nur eine sichere berufliche Zukunft, sondern trägt in erheblichem Maße dazu bei, die Sicherheit der Bundesrepublik und ihrer Verbündeten vor Bedrohungen von außen zu schützen.

UMWEG ALS ERFOLGSWEG!

Mirja Wolf, ist als Projektleiterin bei MBDA Deutschland im Bereich „nationale Technologievorhaben“ tätig. Als Expertin für Themen wie Künstliche Intelligenz, Teaming und Mission Planning in Multi-Agenten Systemen stellt sie sich in ihrem Arbeitsalltag täglich neuen Herausforderungen. Ob es ihr manchmal seltsam vorkommt, in einer männerdominierten Branche zu arbeiten? Nein, sagt Mirja Wolf, darüber habe sie sich nie Gedanken gemacht.

Text Mirja Wolf

Frau Wolf, wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?

Zusammenfassend kann man sagen: Meine Aufgabe ist es, den Überblick über die Projekte zu behalten, Hindernisse aus dem Weg zu räumen und ein produktives Umfeld zu schaffen, in dem alle Teammitglieder effektiv arbeiten können. Meine Tätigkeit ist sehr abwechslungsreich. Ich sorge für reibungslose Abläufe, koordiniere die Teams, arbeite eng mit benachbarten Abteilungen und Bereichen wie Engineering und Vertreib zusammen, setze Vertragsdokumente auf und prüfe Verträge. Ich bin auch viel auf Dienstreise, bereite Demos vor, halte Präsentationen, nehme an Konferenzen teil.

Wie kamen Sie zu Ihrem Beruf?

Ich war schon immer interessiert an Naturwissenschaften und konnte mich für die unterschiedlichsten Themen wie Physik oder Biologie begeistern.

Nach der Schule absolvierte ich zunächst ein Übersetzer- und Dolmetscherstudium und spezialisierte mich auf technische und naturwissenschaftliche Themen. Im Zuge dessen habe ich mich viel mit Patenten befasst. Das wiederum hat mich so fasziniert, dass ich entschied, Patente nicht nur zu übersetzen, sondern selbst Technik zu entwickeln. Ich studierte Elektrotechnik und spezialisierte mich im Studium auf die Themen KI, Robotik, Sensorik und autonome Systeme. Dieser Bereich passt perfekt zu mir und es ergaben sich bereits während des

Studiums Möglichkeiten für Veröffentlichungen und Konferenzbeiträge. Zudem habe ich passend zum Thema meiner Masterarbeit mehrere Erfindungsmeldungen bei meiner betreuenden Firma eingereicht und so meine ersten eigenen Patente erhalten. Bei der MBDA startete ich dann als Entwicklerin für KI-Algorithmen für den Bereich Missionsplanung für Multi-Agenten Systeme. Vor einiger Zeit wechselte ich dann im gleichen Bereich in die Projektleitung. Dies ermöglicht mir, das Thema zusammen mit dem Projektteam im intensiven Kontakt mit unseren Kunden und Kooperationspartnern voranzubringen und zu gestalten.

Was möchten Sie gerne in Ihrem Beruf perspektivisch erreichen?

Ich übernehme gerne Verantwortung und habe große Freude daran zu gestalten, um für die Firma die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Gerne auch in unterschiedlichen Ressorts. Zusätzlich wünsche ich mir, dass meine Arbeit die Entwicklung innovativer Technologien unterstützt. Ich möchte für das technische Team ein Umfeld schaffen, in dem Innovation gefördert wird. Und natürlich wünsche ich mir, als Großes Ganzes, dass das, was wir tun, einen Mehrwert für die Gesellschaft darstellt.

Haben Sie einen Rat für jemanden, der oder die beruflich einen ähnlichen Weg einschlagen möchte? Meine Herangehensweise war richtig für mich – muss aber nicht für jeden passen.

Schon zu Schulzeiten bin ich in offene Vorlesungen zu Themen gegangen, die mich interessieren, z. B. an der TU München, am Fraunhofer- oder auch am MaxPlanck-Institut. Auch Praktika und Werkstudententätigkeiten helfen bei der Entscheidung herauszufinden, für welches Thema man brennt. Es ist wichtig sich die Neugier und Begeisterung, zusammen mit der Offenheit für Neues, zu bewahren, um Entwicklungsmöglichkeiten zu erkennen.

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit MBDA DEUTSCHLAND GMBH entstanden.
Mirja Wolf
Projektleiterin bei MBDA Deutschland im Bereich „nationale Technologievorhaben“
Text Barbara Tisens

KONFERENZ VON AFCEA BONN UND BWI: Der Weg zur digitalen Einsatzfähigkeit der Bundeswehr

Die deutschen Streitkräfte müssen dimensionsübergreifend handeln können. Dafür müssen sie robust vernetzt sein und Zugriff auf einsatzrelevante Informationen haben. Zum Austausch über aktuelle IT-Vorhaben und technologische Entwicklungen zur Erhöhung der Einsatzfähigkeit haben AFCEA Bonn e. V. und BWI am 28. Mai Vertreter*innen von Bundeswehr und Industrie nach Köln zu einer gemeinsamen Tagung geladen.

135 Teilnehmende aus Industrie und Bundeswehr sind der Einladung von AFCEA Bonn e. V. und BWI GmbH in das KOMED im MediaPark Köln gefolgt. Thema der Konferenz: „Mit Informations- und Führungsüberlegenheit zur Wirkungsüberlegenheit – der digitale Beitrag zur Einsatzfähigkeit der Bundeswehr“. Im Zentrum des Tages standen die wichtigsten Handlungsfelder für die Bundeswehr, um im Digitalen kriegstauglich zu werden. „Um in einem Krieg erfolgreich zu sein, müssen Streitkräfte heute dimensionsübergreifend wirken und bestehen können“, sagte Frank Leidenberger, Chief Executive Officer der BWI. Das heißt, die Bundeswehr müsse in der Lage sein, Kräfte und Fähigkeiten kombiniert und zeitgleich in allen militärischen Dimensionen einzusetzen, also auf dem Land, in der Luft, auf See, im Weltraum sowie im Cyberund Informationsraum.

Handlungsfelder: Informations- und Führungsüberlegenheit

Für einen solchen kombinierten Einsatz müssten Streitkräfte vor allem robust miteinander vernetzt sein und zu jeder Zeit auf alle einsatzrelevanten Informationen zugreifen können. Nur so kann militärisches Führungspersonal im Gefecht die bestmöglichen Entscheidungen treffen. Diese Anforderungen der modernen Operationsführung sind nicht neu. Anders aber als noch vor Jahren, existieren heute die dafür nötigen Technologien, allen voran Künstliche Intelligenz und resiliente Übertragungstechnologien. Diese

für den Einsatz schnellstmöglich verfügbar zu machen, um Informations- und Führungsüberlegenheit und damit Wirkungsüberlegenheit zu erreichen, sei die Herausforderung, vor der die Bundeswehr zusammen mit ihrem Digitalisierungspartner BWI und der Industrie stehe. Dieses Fazit stand im Mittelpunkt des gestrigen Tages.

Digitalisierung geht nur zusammen Vertreter*innen von Bundeswehr und BWI gaben auf dem Partner-Event von AFCEA Bonn e. V. und BWI in der vergangenen Woche unter anderem Einblicke in aktuelle Projekte und technologische Entwicklungen. Zu den Vortragenden gehörte neben BWI-CEO Frank Leidenberger Generalmajor Dr. Michael Färber, Abteilungsleiter Planung und Digitalisierung im Kommando Cyber- und Informationsraum, und Oberst i.G. Bernd Stingl, Zentrum Digitalisierung der Bundeswehr.

„Der regelmäßige Austausch mit Bundeswehr und Industrie zu einsatznahen IT-Lösungen ist wichtig und wir werden ihn fortsetzen – sowohl in den einzelnen Projekten, als auch auf Veranstaltungen wie dieser“, so Leidenberger. Die digitale Transformation der Bundeswehr sei und bleibe eine Gemeinschaftsaufgabe zusammen mit der Industrie. Deshalb bezieht die BWI seit Jahren mit ihrem Partner-Ökosystem ganz bewusst die Expertise anderer Unternehmen ein, um der Bundeswehr bestmögliche Leistungen bereitzustellen.

INNOVATIVE DRAHTWÄLZLAGER:

Maßgeschneiderte Lösungen für die Wehr- und Sicherheitstechnik

ie Wehr- und Sicherheitstechnik gilt zweifellos als eine der technologisch anspruchsvollsten und dynamischsten Branchen der Welt. Die Anforderungen an dort eingesetzte Komponenten sind enorm hoch, da sie nicht nur höchste Sicherheitsstandards erfüllen müssen, sondern auch extremen Bedingungen wie hohe Geschwindigkeiten, wechselnde Temperaturen und Vibrationen ausgesetzt sind. In einem Bereich, in dem Zuverlässigkeit und Präzision von größter Bedeutung sind, spielen alle Komponenten eine entscheidende Rolle. Hier kommen Wälzlager ins Spiel.

Wälzlager sind unverzichtbare Komponenten in der Wehr- und Sicherheitstechnik. Sie werden in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt, von optischen Systemen, Radaranlagen bis hin zu Drehlafetten. Ihre Aufgabe ist es, die Reibung zwischen beweglichen Teilen zu minimieren und gleichzeitig eine hochpräzise Rotation oder Bewegung zu gewährleisten.

Die Leistungsfähigkeit von Produkten wird maßgeblich von der Effizienz und Zuverlässigkeit ihrer Komponenten bestimmt. Hierbei spielen Wälzlager eine entscheidende Rolle, da sie direkt Einfluss auf die Betriebssicherheit, den Kraftstoffverbrauch oder die Gesamtleistung des

Endproduktes haben. Eine unzureichende Leistung oder gar Ausfall eines Wälzlagers kann schwerwiegende Folgen haben, sowohl in Bezug auf die Sicherheit als auch auf die Betriebskosten.

Franke hat sich als führender Hersteller von Drahtwälzlagern in der Wehr- und Sicherheitstechnik etabliert und bietet maßgeschneiderte Lösungen für die anspruchsvollsten Anwendungen. Durch jahrelange Erfahrung und kontinuierliche Forschung und Entwicklung hat Franke ein breites Spektrum an Drahtwälzlagern im Durchmesserbereich von 50 bis 2000 mm entwickelt, die den hohen Anforderungen der gerecht werden.

Der entscheidende Unterschied zwischen einem gewöhnlichen Kugellager und einem Franke Drahtwälzlager liegt in den Laufringen. Beim Drahtwälzlager rollen die Wälzkörper nicht auf massiven Gehäuseringen, sondern auf filigranen Drähten. Die Flexibilität des Franke-Prinzip erlaubt es, freier und einfacher zu konstruieren, um bessere Produkte zu entwickeln.

Die Drahtwälzlager von Franke zeichnen sich durch ihre hohe Präzision, ihre Robustheit und ihre Langlebigkeit aus. Sie sind in der Lage, extremen Belastungen standzuhalten und bieten eine herausragende Leistung auch unter den widrigsten Bedingungen.

Darüber hinaus werden sie nach den strengsten Qualitätsstandards gefertigt und unterliegen einer umfassenden Qualitätskontrolle, um eine einwandfreie Funktionalität und Zuverlässigkeit sicherzustellen.

Mit einer breiten Palette von Drahtwälzlagern, die speziell für die Wehr- und Sicherheitstechnik entwickelt wurden, ist Franke der ideale Partner für Unternehmen, die nach zuverlässigen und leistungsstarken Wälzlagern suchen. Durch ihre technische Expertise und ihr Engagement für Spitzenleistungen hat sich Franke als führender Anbieter in der Wehr- und Sicherheitstechnik etabliert und ist bestrebt, auch in Zukunft innovative Lösungen anzubieten, die den sich ständig wandelnden Anforderungen dieser anspruchsvollen Branche gerecht werden.

Für weitere Informationen über Franke und ihre Drahtwälzlager für die Wehr- und Sicherheitstechnik besuchen Sie bitte die Website unter: www.franke-gmbh.de/branchen/sicherheitstechnik

Franke GmbH

Arne Jankowski, Key-Account Sicherheitstechnik, a.jankowski@franke-gmbh.de +49 7361 920-185

Kundenspezifisch, belastbar, robust und resistent gegenüber Witterungseinflüssen und Vibrationen.

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Franke GmbH entstanden.
Text Arne Jankowski, Franke GmbH

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