GESUND HEITS GUIDE
Ein Ratgeber für ein gesundes Leben.
NICHT VERPASSEN:
Gesundheitsreisen
Zeit, um Kraft zu tanken
Seite 3
COPD
Die unterschätzte
Lungenkrankheit
Seite 6 – 7
New Work
Neue Konzepte für den Arbeitsplatz
Seite 9
Spezial
Kampf gegen Krebs
Seite 16 – 19
„Ich
trainiere jeden Tag.“
Cathy Hummels spricht im Interview darüber, wie sie sich und ihre Familie gesund und fit hält.
EINE UNABHÄNGIGE KAMPAGNE VON MEDIAPLANET
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Lesen
Géraldine Graubner
Bleiben Sie auch in diesen Zeiten positiv und tun Gutes für Ihren Körper. Es fängt schon bei den kleinen Dingen an. Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe!
IN DIESER AUSGABE
10 Skoliose Fehlstellung der Wirbelsäule
11 Arthrose
Zurück in ein bewegtes Leben
Anni FriesingerPostma Sportlerin
Frühlingserwachen
Die süßen Vorboten des Frühlings lassen unsere Herzen höher schlagen, die Tage werden länger und erste Schneeglöckchen kündigen das Ende des Winters an. Aber für Allergiker hat diese Zeit eine Kehrseite. Frühblüher wie Hasel, Erle und Birke beginnen gerne schon im Februar zu blühen und somit geht der Spaß los.
Die Ursache der Frühblüherallergie liegt in einer Überreaktion des körpereigenen Immunsystems auf eigentlich harmlose Substanzen wie Birken-, Hasel-, oder Erlenpollen. Histamin wird ausgeschüttet und ist verantwortlich für die typischen Symptome des Heuschnupfens, wie beispielsweise eine laufende oder verstopfte Nase, tränende und juckende Augen, Müdigkeit sowie Atembeschwerden.
Schon als Kind hatte ich diese allergischen Beschwerden kombiniert mit Asthma bronchiale und wurde medikamentös eingestellt. In den hohen Bergen und am Meer waren diese Beschwerden kaum vorhanden, denn diese Gebiete sind besonders Pollenarm und im Winter war die Allergie ebenfalls kein Thema. Aber durch die körperliche Ausbelastung bei Eisschnelllauf Wettkämpfen kamen Kälte und Belastungsasthma hinzu.
Ich bin ein gutes Beispiel dafür, dass sich Spitzensport und Asthma keineswegs ausschließen. Durch Sport und Bewegung lernt man mit Atemproblemen besser umzugehen. Damit mir beim Sport nicht die Luft weg blieb, sorgten ein angepasstes Training sowie Medikamente, die auf mich eingestellt wurden. Nach den Wettkämpfen oder harten Einheiten bei trockener und kalter Luft halfen Inhalatoren, um die Atemwege wieder ausreichend zu befeuchten.
Die sportliche Karriere liegt nun schon ein paar Jahre zurück, und somit ist das Belastungsasthma kein Thema mehr, aber
Die ersten Schneeglöckchen kündigen das Ende des Winters an.
die Allergie ist mir geblieben. Der Heuschnupfen und die Pollenallergie plagen jedes Jahr erneut und machen den Alltag manchmal nur schwer erträglich. Und in den aktuellen Zeiten von COVID-19 ist man umso mehr gefährdet.
Ich habe mich deshalb nochmals einem ausführlichen Allergietest unterzogen und nun frühzeitig mit einer spezifischen Immuntherapie begonnen. Die Hyposensibilisierung findet als sublinguale allergenspezifische Immuntherapie statt und die ersten Erfolge sind zum Glück sichtbar. Normalerweise plagen mich zu dieser Jahreszeit schon tränende Augen und Schnupfen, aber dieses Jahr ist alles gemäßigter. Das stimmt mich sehr zuversichtlich. Wie es dann im Sommer aussieht, wenn die Gräser so richtig blühen, werden wir dann sehen.
Nun genieße ich aber mal das Frühlingserwachen und freue mich beschwerdefreier über die Vorboten.
MomeAllerg wird bei Erwachsenen zur symptomatischen Behandlung der Beschwerden eines Heuschnupfens (saisonale allergische Rhinitis), nach der Erstdiagnose eines Heuschnupfens (saisonale allergische Rhinitis) durch einen Arzt, angewendet. Heuschnupfen, der zu bestimmten Zeiten im Jahr auftritt, ist eine allergische Reaktion, die durch das Einatmen von Pollen von Bäumen, Gräsern und auch Schimmel und Pilzsporen hervorgerufen wird. MomeAllerg vermindert die Schwellung und Reizung in Ihrer Nase und lindert dadurch Niesen, Jucken und eine verstopfte oder laufende Nase, die durch Heuschnupfen hervorgerufen wurden.
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VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT IN DIESER AUSGABE GAL0120006 | www.bsd-werbeagentur.de MomeAllerg 50 Mikrogramm/Sprühstoß Nasenspray, Suspension • Wirkstoff: Mometasonfuroat (Ph.Eur.) • Anwendungsgebiete:
hervorrufen kann, insb. bei längerer Anwendung. • Stand: November 2019 • Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. • GALENpharma GmbH, Wittland 13, 24109 Kiel, Tel.: (0431) 58518-0, Fax: (0431) 58518-20 Richtig gut bei Pollenfl ug! MomeAllerg ® Nasenspray. Bei allergischem Schnupfen. b Bei Heuschnupfen b Nur 1 Anwendung pro Tag b Kein Gewöhnungseffekt b Macht nicht müde Mehr Infos unter: www.momeallerg.de Project Manager: Géraldine Graubner, Katharina Sliwa Geschäftsführung: Richard Båge (CEO), Philipp Colaço (Managing Director), Franziska Manske (Head of Editorial & Production), Henriette Schröder (Sales Director) Designer: Ute Knuppe Mediaplanet-Kontakt: redaktion.de@ mediaplanet.com Coverbild: Instagram/Cathy Hummels Alle mit gekennzeichneten Artikel sind keine neutrale Redaktion vom Mediaplanet Verlag. Please recycle facebook.com/MediaplanetStories @Mediaplanet_germany Katharina Sliwa Gerade im letzten Jahr haben wir gelernt, wie wertvoll unsere Gesundheit ist. In diesem Sinne: Informieren Sie sich, geben Sie auf sich Acht und bleiben Sie gesund!
• Warnhinweise: Enthält Benzalkoniumchlorid, das eine Reizung oder Schwellung der Nasenschleimhaut
Auftanken in Bad Bevensen in der Lüneburger Heide
Vital und fit: Urlaub im Heide-Heilbad
In die salzigen Fluten der Jod-SoleTherme eintauchen, durch den farbenfrohen Kurpark joggen oder walken und unter Anleitung beim Yoga, Pilates oder Funktionstraining neue Kräfte schöpfen – all das und mehr ist möglich bei einem Urlaub in Bad Bevensen, dem Mineralheilbad in der Lüneburger Heide. Das ganze Jahr über finden hier verschiedene Sport- und Entspannungsangebote statt, im modernen Kurhaus zum Beispiel, in der Therme und bei gutem Wetter auch im Kurpark, unter Anleitung ausgebildeter Trainer. Und abends gibt es im Kurhaus Kultur aller Art zu erleben.
Bad Bevensens Gäste können außerdem in der herrlichen wald- und wasserreichen Natur ringsum aktiv werden, zum Beispiel per Rad oder per Kanu oder SUP auf der Ilmenau, dem Heideflüsschen, das sich durch das Heide-Heilbad schlängelt. Die kleine Heidestadt und ihre Umgebung sind dünn besiedelt – hier hat man Wege und Landschaft weitgehend für sich und ist dennoch nicht allein.
Durchatmen und entspannen im Heilbad
Wem mehr nach Entspannung als nach Sport zumute ist, der kommt ebenso auf seine Kosten und tut ganz nebenbei etwas für seine Gesundheit. Die gute, saubere Luft des Ortes, das warme Heilwasser in der Jod-Sole-Therme, das Ihre Gelenke, Knochen, Haut und Lungen verwöhnt, und die vielen Hingucker im Kurpark –alter Baumbestand, herrliche Rhododendren, unzählige Stauden – sorgen dafür, dass Sie wie von alleine abschalten.
Yoga-Reise mit Zuschuss der Krankenkasse
Bei einem Yoga-Wochenende oder einer -woche in Bad Bevensen können Sie Körper, Seele und Geist etwas Gutes tun. Mehrere Yoga-Einheiten während Ihres Aufenthaltes helfen, Stress, Schlafstörungen und Nervosität zu reduzieren und zugleich sanfte Fitness zu betreiben. Weitere Entspannungstrainings wie Qigong, WaldWellness etc. sind Bestandteil dieses Reiseangebotes, das als Präventionsangebot von
den Krankenkassen bezuschusst wird. Sie wohnen in behaglichen, kuscheligen Unterkünften, einige bieten täglichen freien Eintritt in die Jod-Sole-Therme. Weitere Informationen zur Yoga-Reise erhalten Sie unter www.bad-bevensen.de.
Einfach mal raus
Bad Bevensen ist ein gutes Reiseziel für die kleine Auszeit zwischendurch. Einfach einmal etwas anderes sehen und erleben, Kultur, Rad- und Wandertouren, und dabei nicht auf Sicherheit und Hygiene verzichten – dafür steht der Ort. Wer möchte, stöbert einmal in den diversen Entspannungs- und Erlebnisangeboten der Tourist-Information Bad Bevensen unter www.bad-bevensen.de.
Reisen für alle
Bad Bevensen ist als erster barrierefreier Ort im Reiseland Niedersachsen ausgezeichnet worden. Verschiedene Hotels, die Jod-Sole-Therme, das Kurhaus, der Kurpark und weitere Einrichtungen der Stadt sind barrierefrei oder barrierearm und ermöglichen
Hotel Sonnenhügel – Erholung ganz natürlich
Sie möchten in Ihrem Urlaub Vielfältigkeit? Dann sind Sie bei uns im 4-Sterne-Hotel Sonnenhügel gut aufgehoben. Die Zimmer und Suiten überzeugen mit hochwertigem Wohnkomfort und strahlen gemütliches Flair aus. Der großzügige Südbalkon/ Südterrasse lädt zum Relaxen ein. Ein kuscheliger Bademantel, Ohrensessel mit Fusshocker, sowie die Tee- und Kaffee-Station sind u. a. Extras, die dieses Hotel zum Wohlfühlort machen. Am Morgen gibt es ein vitales Frühstück mit hausgemachten und regionalen Produkten. Dieses Motto gilt auch für unser Abendrestaurant »Wandelbar«, Sie erwartet regionale, saisonale, gesunde und leichte Küche. In beiden Restaurants stehen Luftreiniger mit HEPA 13 Filter. Im Haus bieten Wellnesslandschaft, Kosmetikstudio und Massagen einen Ort der Ruhe. Schenken Sie uns Ihr Vertrauen. Wir, das SonnenhügelTeam, begrüßen Sie mit viel Herz und bedienen Sie mit dem nötigen Abstand!
Sonnige Ruhe
• Fünf Übernachtungen
• vitales Frühstück und THERMEplus®
• Mineralwasser und hausgemachte Energiebällchen zur Begrüßung
• eine Nachmittagsauszeit mit hausgebackenem Kuchen ab 354 Euro p.P.
Kontakt
Hotel Sonnenhügel
Zur Amtsheide 9 29549 Bad Bevensen Tel. (05821) 54 10 hotel@sonnenhuegel-bevensen.de www.sonnenhuegel-bevensen.de
Endlich mal wieder raus!
Aufs Rad schwingen am Fitnessprogramm im Kurpark teilnehmen oder einfach Wald und Heide durchstreifen: Das und mehr gibt es beim Urlaub in Bad Bevensen zu erleben.
• 3 Übernachtungen/Frühstück
• 2 Tage E-Bike inkl. Lieferung zur Unterkunft
• Radkarte mit Tourenvorschlägen
• Teilnahme an einem Sportangebot
• 1 kleine Überraschung
ab 229 Euro p.P. im DZ
ab 182 Euro p.P. in einer Fewo (ohne Frühstück)
Informationen und Buchungsservice:
Bad Bevensen Marketing GmbH
Dahlenburger Str. 1 29549 Bad Bevensen
Tel. (05821) 976 83 0 info@bad-bevensen.de www.bad-bevensen.de
Urlaubern mit Handicap einen entspannten Urlaub. Die Urlaubsangebote richten sich dabei sowohl an Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, als auch an blinde oder gehörlose Gäste und solche mit Sehoder Höreinschränkungen sowie kognitiven Beeinträchtigungen.
Unterkünfte zum Wohlfühlen
Viele Unterkünfte liegen in direkter Nähe des Kurparks und des Waldes, sodass Sie Ihre Ausflüge, Wanderungen oder Radtouren direkt ab der Haustür starten können. In den sogenannten THERMEplus®-Unterkünften schlafen die Gäste nicht nur gut, sondern bekommen pro Übernachtung einen Tag freien Eintritt in die Jod-Sole-Therme mit Saunalandschaft dazu. Alle Unterkünfte haben sich den erforderlichen Hygienestandards angepasst. Ferienwohnungen beispielsweise ermöglichen eine kontaktlose Schlüsselübergabe, und die ohnehin vorgenommene Endreinigung wird durch gründliche Desinfektion der Räumlichkeiten ergänzt. Gleiches gilt für die Hotels, die Ihnen außerdem statt des gewohnten Frühstücksbuffets ein leckeres, schön angerichtetes Tellerfrühstück anbieten. Aktuell sind noch keine touristischen Reisen möglich. Aber wir beraten Sie hierzu auf unserer Internetseite tagesaktuell und unterbreiten Ihnen gerne ein unverbindliches Angebot. Informieren Sie sich hier schon einmal über die vielen Urlaubsmöglichkeiten, die Bad Bevensen Ihnen bietet.
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FOTO: BAD BEVENSEN MARKETING GMBH/DOMINIK KETZ Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit BAD BEVENSEN MARKETING entstanden.
Text Ines Utecht/Bad Bevensen Marketing GmbH
Man schafft alles, was man will!
Im Interview verrät Moderatorin Cathy Hummels, wie sie ihren Alltag gestaltet, um fit und vor allem gesund zu bleiben.
Deutschland und die Welt sind in einer Ausnahmesituation. Wie gestaltest du deinen Alltag?
Ich halte mich trotz der Ausnahmesituation fit und gesund, indem ich mich gesund ernähre und viel Sport treibe. Natürlich musste ich aufgrund von Corona umdisponieren, habe meine eigene App gegründet, und damit trainiere ich jeden Tag auch gemeinsam mit meinem Sohn. Kontakte meiden und Maske tragen gehört natürlich auch dazu.
Wie wichtig ist dir dabei das Thema Ernährung und wie integrierst du dies in deinen Alltag?
Das Thema Ernährung ist mir sehr wichtig, das ist meine Philosophie: „Du bist, was du isst.“ Ich esse sehr viel Gemüse, esse streng vegan und achte darauf, dass ich alle Nährstoffe zu mir nehme. Man muss diese Philosophie leben, dann fällt es auch gar nicht so schwer, wie man anfangs denkt.
Wie kamst du dazu, ein Kochbuch zu schreiben?
Ich ernähre mich zuckerfrei und meide vor allem weißen Zucker (Industriezucker), deswegen habe ich dieses Kochbuch mit meiner Kinderärztin und
Ökotrophologin geschrieben. Mir ist aufgefallen, dass viele Lebensmittel für Kinder aber eben diesen enthalten. Ich wollte nicht, dass mein Sohn so einen „Müll“ isst. Deswegen habe ich mich damit auseinandergesetzt und überlegt, mit welchen Rezepten man die ganze Familie an einen Tisch bringen kann, damit man die maximale Aufnahme von Vitaminen und Nährstoffen in der Ernährung für die ganze Familie integriert. Das sind alles meine Lieblingsrezepte und schmecken Klein, aber auch Groß!
Welche Gerichte mögen Ludwig und Mats am liebsten?
Ludwigs Lieblingsrezept sind die Rainbow Pancakes, weil die so schön bunt sind. Er liebt es, die Pancakes mit den Händen zu essen. Mats schwärmt für die Blumenkohlpizza und mein Lieblingsrezept ist der Ofenfenchel. Ein Tipp von mir: mit Trüffelsalz würzen und Kokosöl dazugeben, richtig lange im Ofen schmoren lassen. Achtung: akute Suchtgefahr!
Bitte gib unseren Lesern fünf Tipps, um besonders in der aktuellen Zeit mental und körperlich gesund und positiv zu bleiben.
1 Meine App runterladen und mit mir Sport machen.
2 Das Zuckerfrei-Kochbuch für Kinder ausprobieren.
3 Treibt aktiv Sport und geht an der frischen Luft spazieren.
4 Facetime mit Freunden und Familie.
5 Buch lesen: „Mein Umweg zum Glück“ – es schafft Mut! Man schafft alles, was man will! Am Ende des Tunnels ist immer ein Licht. Haltet durch!
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Text Charlie Schröder
FOTO: INSTAGRAM PATRICK_AMOS
cathyhummels
Barre Love
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Ein Begleiter für das ganze Jahr
Ob zur Vorsorge für die kalte Jahreszeit, zum gezielten Aufbau bei chronischen Erkrankungen wie Herpes oder anderen körperlichen Stresssituationen des Alltags. Im Interview mit der Ärztin Frau Dr. Eichinger sprechen wir über Nahrungsergänzungsmittel und warum diese der ideale Begleiter sind.
Inwieweit können Nahrungsergänzungsmittel unser Immunsystem unterstützen?
In meiner Praxis in München höre ich immer wieder zwei Sätze: „Nahrungsergänzung braucht man doch nicht, wenn man sich ausgewogene ernährt.“ Und: „Ich bin im Sommer immer draußen, da produziert mein Körper doch genug Vitamin D.“ Ich messe dann gerne einfach im Blut nach und stelle leider bei 95 Prozent der Patienten deutliche Mängel fest. Eine wirklich ausgewogene Ernährung ist in unserem stressigen Alltagsleben häufig nicht möglich. Die sonnenaufgeladene Orange enthält wahrscheinlich weniger Vitamin C, als wir glauben, und Vitamin D ist ganzjährig für unseren Körper relevant, auch an grauen Wintertagen. Zusätzlich reduzieren Faktoren wie Alter oder die Höhe des Lichtschutzfaktors die Bildung im Sommer. So individuell wie unser Leben sind auch die jeweiligen Gründe für eventuelle Nährstoffdefizite. Neben bekannten Faktoren wie z. B. einseitiger Ernährung und Rauchen spielt aber auch erhöhter Bedarf an Nährstoffen in der Schwangerschaft/ Stillzeit, durch Sport, Krankheit oder erhöhten Stress eine Rolle. Auch im Alter oder durch Medikamenteneinnahme ändert sich unser Bedarf. Eine ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen ist aber wichtig für unser Immunsystem. Ist dies intakt, wehrt es erfolgreich Krankheiten ab und steigert das Wohlbefinden – man ist und fühlt sich gesund, ausgeglichen und leistungsstark.
Können Nahrungsergänzungsmittel das ganze Jahr genutzt werden? Ja, grundsätzlich können Nahrungsergänzungsmittel das ganze Jahr über genutzt werden. Sie sollten es auch, denn der Körper hat ja das ganze Jahr Bedarf an seinen Bausubstanzen. Man lässt ja auch im Sommer nicht den Sand im Zement weg. Ich bin aber kein Freund von wahlloser Supplementierung. Es macht durchaus Sinn, individuell festzustellen, in welcher Lebenssituation sich der Einzelne befindet, um dann gezielt Defizite auszugleichen. So sollten Menschen mit bestimmten Erkrankungen oder Dauermedikation sogar eine längerfristige bis dauerhafte Supplementierung anstreben, anderen reicht eine zeitlich oder saisonal begrenzte. Obwohl viele Nahrungsergänzungsmittel in Drogerien oder Supermärkten frei verkäuflich sind, sollte man mit einem hierauf spezialisierten Arzt die Dauer der Einnahme und die Höhe der Dosierung abstimmen und so die beste Wirkungsweise erreichen. Es ist leider häufig der Fall, dass Nahrungsergänzungsmittel falsch eingenommen werden und dann kaum Wirkung
In meiner Praxis arbeite ich mit individuell abgestimmten Infusionen, unter anderem auch um das Immunsystem zu stärken, sogenannte ImmunboostInfusionen, und kombiniere diese auch mit fermentierten Nahrungsergänzungsmitteln für langfristige Therapieerfolge.
haben. Eine falsche Einnahme kann unter Umständen sogar schaden.
Ist die Einnahme für jedermann geeignet?
Nahrungsergänzungsmittel sind an sich für jeden geeignet. Wie beschrieben, kann eigentlich nur viel richtig, aber wenig wirklich falsch gemacht werden. Es stellt sich natürlich für jeden die Frage, wie er oder sie sich am besten mit Nahrungsergänzungsmitteln versorgen möchte. In meiner Praxis arbeite ich mit individuell abgestimmten Infusionen, unter anderem auch um das Immunsystem zu stärken, sogenannte Immunboost-Infusionen, und kombiniere diese auch mit fermentierten Nahrungsergänzungsmitteln für langfristige Therapieerfolge. Lebensweise, Alltag, Medikamente und Erkrankungen haben einen Einfluss auf den Abbau bzw. die Anreicherung von bestimmten Mikronährstoffen. Wer hier achtgibt, lebt gesünder und spürt das auch!
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FOTO: FORSTER & MARTIN FOTO, MÜNCHEN Dr. Niedermaier® FERMENTATION
Text Lena Nause Mehr Informationen unter: vitamin-institute.com ANZEIGE
Die Lungenkrankheit
COPD
Text Benjamin Pank
Geschätzte 210 bis 340 Millionen Menschen weltweit sind von einer COPDErkrankung betroffen. In Deutschland leiden 6,8 Millionen Menschen an der chronischen Lungenerkrankung COPD, also jeder Achte über 40 Jahre!
COPD zählt weltweit demzufolge zu den häufigsten Erkrankungen. Die WHO geht sogar davon aus, dass die chronisch obstruktive Lungenerkrankung in der Liste der häufigsten Todesursachen weltweit im Jahr 2030 den vierten Platz einnehmen wird.
Das Kürzel COPD steht für eine Lungenerkrankung mit dem Namen Chronic Obstructive Pulmonary Disease, bei der die hoch entzündeten, verkrampften Bronchien quasi die Tür zumachen und damit wenig Luft hinein- und noch weniger herauslassen. Die Luftwege füllen sich mit zähem Schleim, was häufiges Husten verursacht. Die Bronchien werden für Infekte zunehmend anfälliger. Aufgrund der Umbauprozesse im Lungengewebe gelangt im Verlauf der Erkrankung immer weniger Sauerstoff ins Blut. Und das hat Folgen: Anfangs raubt einem nur das Treppensteigen den Atem. Später rufen kleinste Schritte und Handgriffe die Atemnot hervor. Lungenärzte sprechen von einer schleichenden Krankheit, weil diese die unglückliche Tendenz hat, sich langsam, aber stetig zu verschlimmern.
Umso wichtiger wird es, sich der Patienten anzunehmen und bessere Therapien und Optionen
für eine Behandlung zu schaffen. Die Ziele der Behandlung der COPD sind zum einen Linderung der Beschwerden und Verbesserung des Gesundheitsstatus sowie die Steigerung von körperlicher Belastbarkeit und Lebensqualität, zum anderen eine Verlangsamung des Fortschreitens der Erkrankung durch Vorbeugung und Behandlung von akuten Verschlechterungen, Komplikationen und Begleiterkrankungen sowie die Verringerung der COPD-bedingten Sterblichkeit.
Der Behandlungsplan kann vorbeugende Maßnahmen (Raucherentwöhnung, Grippe- und Pneumokokken-Schutzimpfungen, Arbeitsplatzhygiene), eine medikamentöse Therapie, die strukturierte Patientenschulung, eine physiotherapeutische Atemtherapie, Bewegungstherapie, Ernährungsberatung, apparative Therapieoptionen (LangzeitSauerstofftherapie, Heimbeatmung) sowie beim ausgeprägten Lungenemphysem, einer nicht rückbildungsfähigen Überblähung der Lunge, auch operative bzw. endoskopisch-interventionelle Maßnahmen umfassen.
Neben medikamentösen Therapien führt die Langzeitbehandlung mit Sauerstoff (mehr als 15 Stunden pro Tag) bei COPD-Patienten mit dauerhaft bestehendem Sauerstoffmangel zu einer Linderung der Beschwerden und einer höheren Lebensqualität infolge besserer Belastbarkeit. Bei Patienten mit schwerer COPD und dauerhafter Überlastung der Atemmuskulatur kann eine Heimbeatmung in der Nacht über eine Maske gegenüber einer optimierten medikamentösen Behandlung ohne Beatmung Lebenserwartung und Lebensqualität steigern. Die Einleitung dieser nicht invasiven Beatmung findet in spezialisierten Krankenhausabteilungen statt.
Lebensrettung mit der künstlichen Lunge
Ärzte können Patienten, die unter akutem, gefährlichem Lungenversagen leiden, dank einer zukunftsweisenden Therapie inzwischen schonender behandeln. Dabei sorgt eine sogenannte künstliche Lunge für den lebensnotwendigen Gasaustausch.
COPD – das steht für „Chronic Obstructive Pulmonary Disease“ – ist eine der häufigsten Lungenerkrankungen. Bei dieser Erkrankung verschlechtert sich die Lungenfunktion der Patienten kontinuierlich. Nach Schätzungen leiden zehn bis zwölf Prozent der Erwachsenen über 40 Jahre in Deutschland unter einer COPD. Dazu passen aktuelle Zahlen zur Entwicklung der COPD in Deutschland: 2010 wurden 6,8 Millionen COPD-Erkrankungen geschätzt, bis 2030 wird mit einem Anstieg auf 7,9 Millionen gerechnet. Die Häufigkeit der Krankheit in der Bevölkerung, die sogenannte Prävalenz, steigt auch weltweit: Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird die COPD im Jahr 2030 an dritter Stelle der tödlichen Erkrankungen stehen.
Gefährliche COPD
Betroffene sind vor allem Raucher. Luftbelastungen am Arbeitsplatz mit Chemikalien und Staub stellen ebenfalls ein Risiko für die Entwicklung einer COPD dar. Sie gehört damit in Deutschland zu den bedeutendsten Berufskrankheiten.
Weiteres Problem: Die COPD ist nicht heilbar, Patienten leiden unter Atemnot,
Husten und Auswurf und müssen eine deutlich erhöhte Atemarbeit verrichten. Die Lungenfunktion wird bei COPD über die Jahre immer schlechter, was letztlich die Lebenserwartung verkürzt. Aus diesem Grund forscht die Wissenschaft kontinuierlich nach neuen Möglichkeiten der Behandlung. In einem sehr schweren Stadium der Krankheit müssen Patienten sogar auf der Intensivstation aufgenommen werden. Gängig ist dort bei diesen Fällen bisher eine sogenannte mechanische Beatmung –spätestens ab dem Zeitpunkt, an dem der Patient selbst nicht mehr die nötige Kraft dazu aufbringt. Allerdings müssen die Betroffenen dafür im künstlichen Koma liegen. Wegen des Überdrucks, mit dem Luft in die Lungen gepresst wird, kommen Nebenwirkungen hinzu: zerstörte Lungenbläschen oder ein Zwerchfell, das degeneriert. Auch der Gasaustausch ist oft nicht ausreichend. Und nicht zuletzt ist das Abtrainieren vom Beatmungsgerät für den Patienten nicht selten ein wochenlanger äußerst anstrengender und belastender Prozess.
Künstliche Lungen Eine Alternative sind künstliche Lungen: Mit ihnen erhält der Patient
sozusagen eine „zweite Lunge“, allerdings außerhalb seines Körpers. Zum Einsatz kommen dafür pumpengetriebene Lungenunterstützungssysteme. Sie entfernen das Kohlendioxid in der Lunge und fügen Sauerstoff hinzu. Dafür „atmet“ ein Membranventilator außerhalb des Patienten. Das System wird über Kanülen an der Körperleiste „angeschlossen“. Messegeräte und eine justierbare Blutpumpe übernehmen die Flusskontrolle. Da alle technischen Komponenten Platz auf einem fahrbaren Trolley finden, kann sich der Patient während der Behandlung auch bewegen.
Zahlreiche Vorteile
Die Vorteile für den Körper: Das respiratorische System wird entlastet. Die Lunge gewinnt Zeit, um zu heilen. Gut für den Patienten: Er bleibt dank dieser technischen Innovation wach und selbstbestimmt, kann essen, kommunizieren und sich im Sinne der Patientenfitness bewegen. Insbesondere bei den Patienten mit COPD möchte man mithilfe der künstlichen Lunge aber vor allem auf die erheblich belastende und sehr langwierige mechanische Beatmungstherapie komplett verzichten, damit kann der Patient die Intensiv-
station früher verlassen. Der Patient nimmt aktiv an der Therapie teil. Seine Lebensqualität steigt. Die Pluspunkte für das medizinische Personal im täglichen Klinikalltag: Ärzte und Pfleger können den Gasaustauscher und die Pumpe leicht mit einem Griff höhenverstellen. Sie reagieren so einfach auf die individuelle Behandlungssituation ihres Patienten, je nachdem ob er im Bett liegt, sitzt oder ein paar Schritte gehen möchte. Bis zu 29 Tage lässt sich diese Therapie des Gastaustauschs über die „zweite Lunge“ einsetzen. Ärzte können damit auch das Acute Respiratory Distress Syndrome (ARDS) behandeln, insbesondere wenn die mechanische Beatmung nicht mehr in der Lage ist, den lebenswichtigen Gasaustausch zu sichern. Auch bei dieser dann lebensbedrohlichen Erkrankung geht es darum, die potenziell schädigenden Effekte der mechanischen Beatmung zu reduzieren und damit die Überlebenschance des Patienten zu verbessern. Für
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Text Dominik Maaßen Dieser Artikel ist
Mein Leben mit COPD
Was wäre, wenn du niemals mit dem Rauchen begonnen hättest?
Hätte dich die Krankheit eingeholt und, wenn ja, mit welcher Wucht? Oder wärst du vielleicht sogar glimpflich davongekommen? Peter* ist 62, einstiger Raucher und Frührentner, denn an Arbeiten ist nicht mehr zu denken. Seine Lunge ist zerstört, und 24 Stunden am Tag ist Peter von medizinischem Sauerstoff abhängig. Im Interview spricht er über sein Leben mit COPD.
Wann ging es los, dass sich eine Veränderung in Ihrem Leben ankündigte? Um meinen 50. Geburtstag änderte sich mein Leben langsam. Etwas hatte sich eingeschlichen, was ich durch unseren recht aktiven Alltag erst gar nicht wahrgenommen hatte, bis ich meine erste komplett durchhustete Nacht hatte und am nächsten Tag völlig fertig bei meinem Hausarzt saß, von dem ich einen Inhalator mit einem Cortisonspray verschrieben bekam. Damit bekam ich meine erste Diagnose: Belastungsasthma.
Hat es denn geholfen?
Zuerst ging es mir damit auch besser, aber lange hielt das nicht an. Ich wurde immer kurzatmiger, habe Treppen gemieden, Aufzüge genommen. Ich wollte es ganz einfach nicht wahrhaben und habe auch damals noch weiter geraucht.
Wann hat sich das geändert?
Irgendwann hieß es, dass ein Lungenfacharzt sich mein Elend mal ansehen sollte, und da wollte ich nicht als Raucher hin. Es
war selbstverständlich paradox zu denken, er würde es nicht mitbekommen, dass ich mein ganzes Leben geraucht hatte, aber das war der Grund für mich, mit dem Rauchen aufzuhören. Mithilfe eines Mentaltrainers bin ich rauchfrei geworden.
Dann sind Sie also als Nichtraucher zum Lungenfacharzt, wie ging es dann weiter?
Beim Termin mit dem Lungenfacharzt wurde dann die Diagnose COPD gestellt.
Was hat die Diagnose mit Ihnen gemacht?
Kurioserweise bin ich mit der Diagnose sehr gut umgegangen und kann das auch heute noch. Aber mein Leben hat sich extrem verändert: Ich muss Urlaube und Verabredungen um den Sauerstoff und die für mich notwendige Versorgung herum planen. Aber ich lebe auch nach dem Motto „Schlimmer geht immer“ und versuche, das Beste aus der Situation zu machen.
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Text Paul Howe
„KEIN
BOCK AUF RÜCKEN – ENTDECKE RÜCKENSCHULE 2.0“
Hape Kerkeling alias Horst Schlämmer hat ihn berühmt gemacht, den Satz: „Isch hab Rücken.“ Damit sprach er Millionen Deutschen aus der Seele, denn „Rücken“ haben viele. Tatsächlich zählen Rückenschmerzen auch heute noch zu den am häufigsten genannten gesundheitlichen Beschwerden. Über Rückenschmerzen klagt praktisch jeder, sie sind der zweithäufigste Anlass für einen Arztbesuch und einer der häufigsten Gründe für eine Frühverrentung.
Grundsätzlich sollte festgestellt werden, dass jede Person irgendwann im Leben Rückenbeschwerden bekommen kann und diese Tatsache nicht dramatisch ist. Während einer akuten schmerzhaften Phase ist eine kurzfristige Schonung in Kombination mit einer kurzzeitigen konsequenten Schmerztherapie sinnvoll. Danach sollte man sich möglichst früh wieder bewegen, aber schmerzhafte Überlastungen vermeiden.
Rückenbeschwerden können bei angemessenen Verhaltens- und Denkweisen relativ schnell gelindert werden oder ganz verschwinden. Wichtig ist es, die Chronifizierung der Beschwerden zu vermeiden. Eine wertvolle Orientierung liefern die zehn Empfehlungen des Bundesverbandes deutscher Rückenschulen (BdR) e. V. Diese verdeutlichen das Gesamtpaket, mit welchen Maßnahmen Sie gegen Rückenschmerzen vorgehen können. Es enthält Trainingsprogramme zur Förderung der körperlichen wie auch der psychischen Ressourcen. Ebenso enthält das Paket Lerneinheiten für das Handlungs- und Effektwissen zur Rückenschmerzprävention sowie zur Ergonomie (Verhältnisprävention). Besuchen Sie uns für weitere Informationen gerne auf unserer Website.
Wie bleibe ich rückenfit im Homeoffice?
Die Tendenz zum Homeoffice kann das Auftreten von Rückenbeschwerden verstärken. Die Ursachen sind die reduzierte körperliche Aktivität und ergonomische Mängel. Auf dem Weg zur Arbeit sind wir körperlich aktiver als im Homeoffice. Wir legen durchschnittlich längere Gehstrecken zurück und steigen mehr Treppen. Am Arbeitsplatz haben wir in der Regel einen ergonomischen Bürostuhl, einen höheneinstellbaren Arbeitstisch oder eine gute Beleuchtung. Im Homeoffice ist eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung oft nicht möglich. Folgende Tipps und Empfehlungen helfen, Rückenbeschwerden im Homeoffice zu vermeiden:
1 Schaffen Sie feste Bewegungsrituale, z. B. der Spaziergang am Morgen, Mittag und Abend.
2 Führen Sie täglich eine halbe Stunde lang Dehn- und Kräftigungsübungen durch.
3 Sorgen Sie für den regelmäßigen Wechsel der Arbeitshaltung zwischen Sitzen, Stehen und Bewegen.
4 Verbessern Sie Ihre Ergonomie durch einfache Hilfsmittel, z. B. fördert das Ballkissen das dynamische Sitzen, der Laptophalter entlastet Ihren Nacken, die Klappbox verwandelt Ihren Küchentisch zum Stehpult.
Weitere Informationen unter: bdr-ev.de
Wenn die Seele das Rückgrat trägt
Rückenbeschwerden sind für rund 38 Millionen Arztbesuche in Deutschland verantwortlich. Betroffene sind im Fall der Fälle oft unsicher, wie sie sich bei Beschwerden verhalten sollen. Detlef Detjen, Geschäftsführer der Aktion Gesunder Rücken e. V., erklärt, wie auch in Pandemiezeiten Rückenschmerzen der Kampf angesagt werden kann.
Detlef Detjen Geschäftsführer
Rückenschmerzen können nicht nur durch falsche Körperhaltung entstehen. Welchen Einfluss hat unsere Psyche auf Wirbelsäule und Rücken?
Psychische Belastungen haben sich in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Gründe für Rückenschmerzen entwickelt. So zeigt der BKK Gesundheitsreport 2020 auf, dass psychische Störungen 16,8 Prozent aller Arbeitsausfalltage unter BKK-Versicherten verursacht haben. Nicht ohne Grund besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen der Aktion Gesunder Rücken und dem Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen.
Lockdown, Kurzarbeit und Homeoffice gehen bei vielen Menschen auch mit viel Stress einher. Was hilft gegen stressbedingte Rückenschmerzen?
Das Thema Achtsamkeit und Resilienz spielt derzeit eine große Rolle. Nicht jeden Stress an sich heranlassen, Dinge, die wir nicht ändern können, akzeptieren, Homeoffice nutzen für spontane Bewegungswechsel, einen eigenen Arbeitsbereich für das Homeoffice einrichten – wenn möglich, regelmäßige Pausen auch im Homeoffice – usw.
In der aktuellen Zeit sitzen immer mehr Menschen in ihren eigenen vier Wänden. Sport ist nur bedingt möglich, die Homeoffice-Einrichtung von vielen nur provisorisch. Kann dies Langzeitfolgen für die Betroffenen hervorrufen?
Zumindest könnten sich vorübergehend die Probleme verstärken. Denn viel Bewegung und ein ergonomischer Arbeitsplatz sind eine wichtige Basis für weniger Rückenschmerzen. Allerdings bietet das Homeoffice auch die Chance, arbeitsplatzübergreifend zu denken und das individuelle Umfeld als physiologischen Arbeitsraum zu
erleben, der zu Haltungswechsel und Bewegung verführt.
Wie können Menschen mit Rückenproblemen auch in Pandemiezeiten durch Sport ihre Beschwerden lindern?
Generell ist die Integration von Bewegung in den Alltag unerlässlich, das muss nicht immer Sport sein, auch ein täglicher, ausgiebiger Spaziergang ist aktivierend. In Pandemiezeiten besteht die Möglichkeit, einmal Online-Kurse auszuprobieren. Es gibt sogar schon Online-Trainingsprogramme, die von der Krankenkasse bezahlt werden und mit dem AGR-Gütesiegel ausgezeichnet wurden.
Welchen Einfluss hat die Ernährung auf unsere Rückengesundheit?
Es gibt unbestreitbar einen Zusammenhang zwischen schlechter Ernährung (oftmals verbunden mit Übergewicht) und Rückenschmerzen. Oder ganz einfach: Wer starkes Übergewicht hat, bewegt sich weniger, was wiederum die Belastungen erhöht. Es ist eine unglückliche Abwärtsspirale.
Inwieweit gingen diese Thematiken in Ihren Aktionstag am 15. März ein? Auf www.tdr.digital stellen wir für die Bevölkerung dar, was Rückengesundheit ausmacht. Welchen Einfluss haben z. B. Alltagsprodukte auf die Rückengesundheit, wir sprechen über die Bedeutung der faszinierenden Faszien, es geht ran an den Rücken, wir zeigen auf, wie man Rückenfitness leicht erlebbar macht, und gehen ein auf die Kraft aus der Mitte – Yoga und Pilates sind hiermit gemeint. Ergänzt wurde die digitale Themenwoche vom 15. bis 19. März durch zahlreiche Informationen und Online-Seminare der weiteren Beteiligten. Alle Inhalte stehen auch weiterhin für Interessiere zur Verfügung.
Die Möglichkeiten der Digitalisierung und aktuell die COVID-19-Pandemie haben den Konzepten der neuen Arbeitswelt wichtige Impulse gegeben.
Sie haben sich entschieden mit der wirtschaftlichen Entwicklung mitzugehen und mehr nach dem New Work Schema zu arbeiten? Nun überlegen Sie, wie Sie dies in Ihre Bürolandschaft integrieren. Hierfür ein kurzer Einblick über eine New Work
Bürogestaltung:
n Der CEO bekommt einen Platz im Team
n Mitarbeiter arbeiten auswärts
n Teamarbeitsplätze werden notwendig
n Das Desk-Sharing bekommt eine größere Rolle
n Lounge- und Meeting-Systeme gewinnen ebenso an Bedeutung
n Die Raumgestaltung wird offen
n Geschlossene Zimmer bekommen neue Aufgaben
n Die Technisierung wird vielseitiger und moderner
Die New Work Bürogestaltung
Und wie lässt sich dies als neues Bürokonzept umsetzen? Da die Veränderungen auf verschiedenen Ebenen passieren und den unterschiedlichen Bedürfnissen aller Mitglieder einer Firma entsprechen müssen, muss hier von Arbeitsbereich zu Arbeitsbereich gedacht werden. Heißt, zuerst setzt man sich mit den Bedürfnissen und gewünschten Arbeitskonzepten aller auseinander.
Gefragt sind nicht mehr einzelne funktionale Produkte, sondern ganzheitliche Lösungen, die bestmögliche Bedingungen schaffen, um kreativ, flexibel und motiviert zu arbeiten.
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V.
Text Ulrich Kuhnt: Vorsitzender des Direktoriums des Bundesverbandes deutscher Rückenschulen (BdR) e.
Text Lukas Knochel
AGR e. V. Weitere Informationen unter: agr-ev.de
Text Paul Howe
New Work: Wie wollen wir gesund arbeiten?
Vier Asse für moderne Arbeit
Ein Gespräch mit Karla Aßmann und Simone Natrup, Leiterinnen Workplace Consulting bei ASSMANN Büromöbel, über Trends wie New Work, das Corona-konforme Büro und ihr innovatives Label ASSMANN 4ROOMS als passende Antwort auf eine neue Arbeitskultur.
Seit dem Frühjahr 2020 hat sich die Arbeitswelt verändert. Wie nehmen Sie diese Veränderung wahr und welche Vorteile sehen Sie darin?
Simone Natrup: Diesen Wandel gibt es auf verschiedenen Ebenen schon länger. Ein bekannter Trend ist New Work, bei dem sich die Mitarbeiter mit ihren Potenzialen mehr verwirklichen können. Das spiegelt sich natürlich räumlich wider, zum Beispiel die Entwicklung vom Einzelbüro hin zu Open-, Co- oder Multiworking Spaces. Im Mittelpunkt stehen mehr Flächen für Kommunikation und Arbeitsplatz-Sharing. Damit sind neue Arbeitsabläufe verbunden. Sie reichen von Mitarbeitern, die keine ausgeprägte Kollaboration haben, also ihren Arbeitsplatz höchstens einmal zur Mittagspause verlassen, bis hin zum wissensbasierten Arbeiten wie zum Beispiel Scrum. Bei agilen Projekten arbeiten dann Kollegen bereichsübergreifend in wechselnden Teams sogar eng mit den Kunden und den Nutzern zusammen.
Mehr Informationen zu ASSMANN 4ROOMS unter: assmann.de/ assmann-4rooms
youtube.com/ watch?v=IOaaLHs Puwk&t=5s
Aber das Frühjahr 2020 hat dann noch mehr Veränderung gebracht und Trends beschleunigt. Wie alle anderen sind auch wir als Büroeinrichter mit den neuen Herausforderungen konfrontiert worden. Auch in diesem Punkt nahmen wir daher sehr gut die Perspektive unserer Kunden ein.
Allerdings konnten wir bei Assmann unsere Mitarbeiter von heute auf morgen ins Homeoffice verlegen, weil wir vorher rechtzeitig in eine neue Bürostruktur und flexible Technik investiert hatten. Sogar unsere Kunden und Fachhändler bemerkten, dass wir recht schnell mit digitalem Sharepoint in der Cloud oder virtuellen Teammeetings unterwegs waren. Gleichzeitig gestalteten wir zum Beispiel unser OpenSpace mit 50 Prozent wechselnder Belegung abstandssicher. So verliert man untereinander nicht den direkten Kontakt. Herausforderungen wie Kinder im Homeschooling oder langsames WLAN im Homeoffice gab es natürlich dennoch. So mancher konservative Chef hat sicher nun erkannt, dass Mitarbeiter von zu Hause aus sogar wesentlich konzentrierter und produktiver arbeiten.
Wie unterstützt Assmann Unternehmen, wenn sie in ein Corona-konformes Büro zurückkehren möchten?
Simone Natrup: Wir haben dafür einige neue Dienstleistungen im Portfolio. Das startet bereits bei uns im Workplace-Bereich. Hier erarbeiten wir gemeinsam mit Kunden und zusammen mit unseren Fachhandelspartnern, was sie entsprechend ihren Rahmenbedingungen benötigen. Im Mittelpunkt der Analyse stehen dann unter anderem Flächengrößen und -arten, Homeoffice-Quoten, Arbeitsplatz-Sharing-Konzepte bis hin zum „Aufräumen“ als Vorbereitung auf eine Clean Desk Policy. Wir klären Arbeitgeber über Arbeitsstättenveränderungen auf. Oder wir bieten in unserem Accessoires-Webshop ganz praktisch Hygieneartikel oder Warnaufkleber rund um mehr Sicherheit an.
Sie haben mit ASSMANN 4ROOMS auch ein neues Label im Angebot. Was war der Grund dafür?
Karla Aßmann: Das begann bei uns schon vor rund vier Jahren. Wir standen vor der strategischen Frage: Richten wir uns allein über
Produkte der weißen Ware aus, die preislich immer stärker unter Druck geraten, oder qualitätsorientierter mit zusätzlichen Angeboten in der Dienstleistung. Mit Letzterem verstehen wir uns nun auch weiterhin als zuverlässiger Partner unserer Kunden. Und im Rahmen dieser neuen Ausrichtung haben wir das neue Label ASSMANN 4ROOMS ausgegründet. Es beinhaltet unsere vier Leistungsbausteine mit den jeweiligen Kompetenzen Workplace, Creation, Product und Support. Es sind sozusagen unsere vier „Asse“, die wir Kunden in die Hand geben. Aufgrund der Corona-Krise gibt es nun bei vielen Firmen ein Umdenken hinsichtlich dynamischer Strukturen. Dazu passen unsere neuen Dienstleistungen und Services, von denen sie nun profitieren.
Welche Branchen sind die Zielgruppe für ASSMANN 4ROOMS?
Karla Aßmann: Unsere Dienstleistungen eignen sich im Grunde für alle Branchen. Wir haben unser Konzept bewusst so zugeschnitten, dass die vier Bausteine in ihrer Gesamtheit wirken, aber je nach Leistungsphase auch einzeln gebucht
werden können. Das hängt von den individuellen Zielen und Wünschen unserer Kunden ab. Zu ihnen gehören schon immer öffentliche und private Unternehmen. Im öffentlichen Bereich laufen beispielsweise gerade Dokumentenmanagement und Digitalisierung auf Hochtouren. Auch dort sind die einzelnen Bausteine gerade sehr gefragt.
Werfen wir zum Schluss einen Blick in die Zukunft: Wie gestaltet sich die Arbeitswelt?
Karla Aßmann: Sie wird deutlich digitaler und damit dynamischer. Gerade weil sich die Arbeitskultur so rasant verändert, müssen Unternehmen weiterhin einen Ort der Identifikation bieten. Das ist besonders wichtig für den War for Talents, wenn Mitarbeiter gewonnen und langfristig an die Firma gebunden werden wollen. So bleibt das Büro im räumlichen Sinne weiterhin die Zentrale für Kommunikation und Kollaboration. Dort finden sich dann auch die Cloudworker gern wieder ein und der Innovationsgeist eines informellen Treffens geht nicht verloren. Aber ob dieser Raum dann noch Büro genannt wird, wird sich zeigen.
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Karla Aßmann und Simone Natrup
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit ASSMANN BÜROMÖBEL entstanden.
Text Dominik Maaßen
FOTO: INA FASSBENDER
Heute arbeite ich nicht mehr gegen meinen Schmerz und meine Skoliose, sondern mit ihnen. Schmerz ist ein Signal des Körpers hinzuhören.
Skoliose: Wenn die
Wirbelsäule schief ist
Verkrümmungen an der Wirbelsäule entstehen vor allem bei Jugendlichen während der Pubertät. Rückenschmerzen und Bewegungseinschränkungen belasten die betroffenen Patienten sehr. Im Interview spricht Prof. Dr. Thomas Niemeyer, Chefarzt der Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden, über die Erkrankung und erklärt, wann eine OP wirklich notwendig ist.
Wie wird Skoliose diagnostiziert?
Eine Untersuchung und ein ausführliches persönliches Gespräch sind die Grundlage der Diagnose. Bei Verdacht erfolgen weitergehend Röntgen und Magnetresonanztherapie. Mit EOS setzen wir als Erste in Wiesbaden ein Röntgensystem ein, das 3-D-Ganzkörperaufnahmen des Skeletts im Stehen oder Sitzen ermöglicht und bei geringerer Strahlenbelastung und gleichzeitig hervorragender Aufnahmequalität.
Wie gehen Sie bei der konservativen Therapie vor?
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Mit zwölf Jahren erhielt ich die Diagnose: Idiopathische Adoleszenten-Skoliose.
Der Satz des Orthopäden „Wenn du jetzt nichts tust, wirst du mit 50 Jahren im Rollstuhl sitzen“ hat sich bis heute in meinen Kopf eingebrannt. So unsensibel diese Aussage auch ist, hat sie mich doch motiviert, eine enorme Disziplin und Konsequenz an den Tag zu legen. vier Jahre lang trug ich 23 Stunden täglich ein ChêneauKorsett. Man kann sich das wie eine Zahnspange für den Rücken vorstellen. Regelmäßige Physiotherapie nach Schroth, das tägliche Üben zu Hause und mehrere Kuraufenthalte bewirkten nach Abschulung des Korsetts, dass sich der Verkrümmungswinkel der Skoliose sogar verbessert hat. Nach Abschluss meines Abiturs und folgendem Studium in den Niederlanden und Spanien vernachlässigte ich die Therapiemaßnahmen für meinen Rücken. Mit den Jahren wurde es allerdings immer deutlicher, dass langes Verharren in einer Position starke Schmerzen in meinem Rücken und Nackenbereich auslöste. Eine falsche Bewegung konnte dazu führen, dass ich tagelang bewegungsunfähig war und unter starken Schmerzen litt.
Nach meiner Zeit in Spanien folgte ein halbjähriges Praktikum auf Fuerteventura. Aus dem halben Jahr wurden drei heilsame Jahre. Durch das Praktizieren von Yoga erlebte ich einen Wendepunkt in meinem Leben. Jeder, der schon mal chronische Schmerzen hatte, weiß, was für eine psychische Belastung das mit sich bringen kann.
Die meditativen Aspekte des Yoga gaben mir endlich die Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen und mich in meinem Körper wohlzufühlen, auch wenn er anders ist. Als nun ausgebildete Sportwissenschaftlerin, Yogalehrerin und Stressmanagement-Trainerin habe ich mich aufgrund meiner eigenen Geschichte in meinen Kursen und Workshops auf die Rückengesundheit für Menschen mit Skoliose spezialisiert. Es ist mir sehr wichtig, die Schwere und die Anhaftung aus diesem Thema zu nehmen und das Selbstbewusstsein, die Akzeptanz und die mentale Stärke zu unterstützen.
Schwerpunkt der Behandlung ist zunächst immer die skoliosespezifische Krankengymnastik nach Schroth und die Kräftigung der Haltungs- und Rumpfmuskulatur. Eine alleinige Physiotherapie reicht oft nicht aus, auch bei zusätzlicher Korsettbehandlung, die darauf abzielt, die Wirbelsäule und das damit verbundene Wachstum zu lenken und die Zunahme der Skoliose zu verhindern, sind sportliche Aktivitäten zur Entwicklung der gesamten Körpermuskulatur zwingend notwendig.
Wenn die konservative Therapie nicht mehr hilft – welche operativen Maßnahmen bieten Sie an?
Eine Operation ist bei nur wenigen Skoliosen notwendig, wenn, dann sollten sie aber von Spezialisten durchgeführt werden. Wir arbeiten dort am häufigsten
Dieser Rücken ist meine Realität und auch Normalität, und das ist wirklich gut so!
Ich bin Franzi, Franzi Mühlhause – und ich bin die „Frau ohne Taille“. Diagnose: Vierbogige Thorakalskoliose mit starkem Lendenwulst, lumbosakraler Gegenkrümmung und seitlicher Hüftprominenz an der thorakalen Konvexseite. Mit elf Jahren erfuhr ich, dass mit meinem Rücken etwas nicht stimmte. Es wurde eine leichte Skoliose festgestellt, die weiter beobachtet und, falls nötig, orthopädisch behandelt werden sollte. Es folgte die typische Wartezimmersituation in der Kinderorthopädie: warten, sitzen, „Mama, wann können wir endlich nach Hause?“. Darauf folgten fünf Wochen Reha. Dort war es wunderschön, allerdings waren die ersten Wochen ziemlich hart, weil Regionen
mit der Korrekturspondylodese (knöcherne Versteifung = Spondylodese). Bei dieser einmaligen Operation werden Schrauben und Stäbe aus Titan an der Wirbelsäule eingesetzt. Die operative Aufrichtung und Begradigung einer Skoliose mit anschließender Stabilisierung stellt eine sichere Methode dar und weißt vielversprechende Langzeitergebnisse auf. Zusätzlich werden von uns auch wachstumslenkende Verfahren angewendet. Dies können zum Beispiel Teleskopstäbe oder das Vertebral Body Tethering sein. Diese Verfahren kommen häufig bei Patienten mit einer frühkindlichen Skoliose zum Einsatz. Mit dem operativen Einsatz eines flexiblen Polymerbandes wird eine gezielte Wachstumslenkung vorgenommen. Ziel ist auf
der konvexseitigen Wirbelkörperhälfte eine vorübergehende Wachstumsbremsung, d. h., auf der Konkavseite wird ein „schnelleres“ Wachstum auf der Innenseite der Krümmung ermöglicht. Je nach Verlauf und Ergebnis sind eine oder mehrere Operationen notwendig, um ein stabiles Korrekturendergebnis zu erreichen.
Wie hoch ist die Erfolgsquote und wie sieht die Zeit nach dem Eingriff aus?
Mit den modernen Techniken und bei entsprechender Erfahrung des Behandlers ist die Erfolgsquote enorm hoch. Die Patienten gehen in der Regel nach einer Woche nach Hause. Ist der Heilungsprozess abgeschlossen, können sie jede Sportart betreiben, die sie wollen.
im Körper aktiviert wurden, von denen ich dachte, sie seien tot. Durch knapp 50 Grad Verkrümmung wurde mir dort zu einer Operation geraten. Operation? Ich hatte keine Schmerzen und auch psychisch keine Probleme mit meiner Skoliose, also warum operieren lassen? Kurz nach der Reha kam das Korsett. Die Kurzfassung von meinem Korsett und mir? Ich habe es drei Monate wirklich versucht. Aber im Sommer schwitzte ich mich kaputt, es rieb, engte ein, ich aß weniger, und so banal es klingt, mit 15 möchte man Jungs auffallen. Aufgefallen bin ich sicher, aber verliebt hat sich keiner.
Mit 22 Jahren bin ich erneut zu einem Orthopäden gefahren. Als der Arzt meinen Rücken sah, hat er die Hände über seinem Kopf zusammengeschlagen und mir dringend zu einer OP geraten. Eine Operation … Nun, irgendwann vielleicht, aber so lange, wie es geht, bin ich dankbar. Kurz darauf habe ich einen Termin bei einem weiteren Skoliose-Spezialisten gemacht.
Er sah meinen Rücken und sagte: „Die Menschen sollen zuerst in Ihr Gesicht sehen, da spielt der Rücken keine Rolle.“ Weiter ermutigende Worte waren, dass man mit so einer Skoliose, wie ich sie habe, 100 Jahre alt werden kann.
Heute, mit fast 31 Jahren, kann ich sagen, dass ich meinen Rücken aus tiefstem Herzen liebe. Und die neuen Therapiemöglichkeiten ein großer Fortschritt für die jungen Patienten sind. Menschen haben nun mal Narben, Fehlbildungen, Behinderungen. Einige von uns sind innerlich verwundet. All diese Sachen sind aber nichts, worauf wir uns konzentrieren sollten, sondern auf Liebe, Vertrauen und Respekt. Alles, was in dieser Seele ist, die unseren Körper bewohnt, ist ausschlaggebend. In diesem Sinne, Selbstliebe ist für alle da. Wir müssen nur zugreifen!
Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info 10 Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit ASKLEPIOS entstanden.
Text Lena Nause Text Anna Klein
FOTO: MARCO STIRN, FOTOSTUDIO9, WIESBADEN 2018
Text Franzi Mühlhause franzimupu
Zurück in ein bewegtes Leben
Michaela ist Anfang 50, als sie die Diagnose „Arthrose“ erhält. Als Mutter von fünf Kindern und medizinische Fachangestellte, die auch aufgrund ihres Berufes einen bewegungsintensiven und aktiven Alltag pflegt, ist die Diagnose ein Schock.
Nach vielen Arztbesuchen bleibt die Aussage „Stellen Sie sich auf ein künstliches Kniegelenk ein“ bestehen. Doch jetzt schon ein neues Knie? Für die leidenschaftliche Wanderin kommt diese Option nicht infrage, also begibt sie sich auf die Suche nach alternativen Behandlungen. Durch ihren Berufsalltag in einer Arztpraxis stößt sie auf die weltweit einzige Hyaluronsäure-Injektion, welche zusätzlich entzündungshemmendes
Cortison enthält. Michaela wagt einen Versuch. Aufgrund der einzigartigen Wirkstoffkombination können arthrosebedingte Schmerzen bis zu sechs Monate gelindert werden, weswegen Michaela mit nur einer einzigen Injektion pro Therapiezyklus auskommt.
Mit nur einer Spritze pro Therapiezyklus auskommen und für eine Schmerzlinderung von bis zu sechs Monaten sorgen?
„Besonders Sportler und sehr aktive Menschen, die schnell zurück in ihren Alltag finden wollen, profitieren von den Präparaten“, berichtet Dr. Styra, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Bei einer Hyaluronsäure-Therapie wird synthetische Hyaluronsäure in das betroffene Gelenk gespritzt, um die Schmier- und Pufferfunktion sowie die Viskosität wiederherzustellen. Gerade durch das Einwirken auf die Gelenkschmiere können arthrotische Beschwerden gemildert werden. Die Hyaluronsäure verbleibt auch nach Abklingen der Entzündung im Gelenk und wirkt dort wie ein Schmierstoff. „Die nachhaltige Depotwirkung hilft vielen Patient(inn)en. Natürlich gehören zu einer erfolgreichen konservativen Therapie weitere Maßnahmen, wie zum Beispiel Bewegung und Ernährung, aber auch Physiotherapie und Massagen können helfen. Die verschiedenen Maßnahmen bespreche ich gemeinsam mit meinen Patient(inn)en und erstelle individuell abgestimmte Therapiepläne“, so Dr. Styra.
„Ich war aktiv und fühlte mich zu jung für eine Prothese. Also dachte ich, ich gebe dem Ganzen eine Chance“, und mit dieser Einstellung ist Michaela nicht allein, denn viele Deutsche leiden an der Gelenkerkrankung. „In der Tat gibt es viele Arthrosepatient(inn)en. Der Glaube, dies sei nur eine Krankheit für alte oder übergewichtige Personen, ist schlichtweg falsch“, erläutert Dr. Styra.
„Obwohl man bei so Spritzen, die einem als ,Wundermittel‘ verkauft werden, ja immer skeptisch ist, hat es bei mir in Kombination mit einer Ernährungsumstellung wirklich ein kleines Wunder bewirkt“, berichtet Michaela lachend.
Für sie war vor allem die Mono-Therapie von großem Vorteil. Im Alltagstrubel fehlt ihr oft die Zeit, um Arzttermine wahrzunehmen, denn sie muss selbst zu den üblichen Sprechstundenzeiten arbeiten. Die innovative Mono-Therapie eignet sich nicht nur für aktive Menschen mit wenig Zeit. Aufgrund der aktuellen Pandemie versuchen viele Menschen, ihre Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren, und auch Menschen mit Spritzenangst profitieren durch die Einzelinjektion im Vergleich zu ähnlichen Hyaluronsäure-Präparaten mit bis zu fünf Injektionen. „Inzwischen erhalte ich regelmäßig zweimal im Jahr das Hyaluronsäure-Präparat und habe keine Beschwerden. Durch die Mono-Therapie spare ich zusätzlich Zeit, die ich schmerzfrei verbringen kann“, erzählt Michaela über den weiteren Therapieverlauf. Für ihre Bedürfnisse scheint diese Therapieform gut zu funktionieren. Mittlerweile ist Michaela 54 Jahre alt und lebt weiterhin ein aktives Leben, kann die Zeit mit ihrer Familie schmerzfrei genießen und ihren Hobbys nachgehen. Als Nächstes hat sie sich vorgenommen, wieder Skifahren zu gehen. Die drohende Aussicht auf ein künstliches Gelenk liegt für Michaela nun in weiter Ferne. „Durch die Ernährungsumstellung und die Spritze geht es mir heute wirklich gut und ich bin dem Chirurgen noch mal vom OP-Tisch gesprungen“, wirft sie schmunzelnd ein.
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Dr. med. Frank Styra Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Orthopädie am Stiglmaierplatz, München
Michaela kann nun ihre Fahrradund Wandertouren wieder schmerzfrei genießen. „Vor einiger Zeit wäre das mit meinem Knie unvorstellbar gewesen. Ich fühle mich jung und aktiv, eine Prothese ist für mich keine Option. Daher mein Appell: Geht zum Arzt und lasst euch beraten.“ Text
Lena Nause
Diese Floskel ist inzwischen fest in unseren Sprachgebrauch übergegangen. Tatsächlich leiden rund 75 Prozent der Berufstätigen in Deutschland mindestens einmal im Jahr unter Rückenschmerzen –jeder siebte sogar chronisch.
dein-ruecken-coach.de
Seit rund einem Jahr fördern die Corona-Maßnahmen die Volkskrankheit. Ob Bewegungsmangel, Übergewicht, persönlicher Stress oder ergonomisch ungünstige Bedingungen im Homeoffice – die Lebensweise im Lockdown ist wahres Gift für die Rückengesundheit. Und was hilft? Ganz einfach: Bewegung, Entspannung und das Erkennen und Reduzieren von schmerzauslösenden Faktoren, wie dem Marathonsitzen in einem ungeeigneten Büro-Setting!
Das betrifft vor allem die typischen, also haltungs- und bewegungsabhängigen Rückenbeschwerden. Je nach individueller Schmerzursache können noch weitere Therapieformen hilfreich sein – vor allem bei entzündlichen Prozessen.
Die typische Schmerzkarriere beginnt mit „verspannten“, überforderten Muskeln. Die Ursache klingt banal, die Auswirkungen sind es nicht: Schuhe anziehen, vom Sofa aufstehen – fast jede Bewegung schmerzt. Die Lebensqualität sinkt! Ignorieren Menschen diese Warnsignale, dreht sich die Schmerzspirale häufig weiter nach unten. Aus den sogenannten unspezifischen Rückenschmerzen, also ein Leiden ohne erkennbaren Befund auf Röntgenoder MRT-Bildern, werden mit der Zeit strukturell nachweisbare Diagnosen, wie z. B. Arthrose der Wirbelgelenke, Bandscheibenvorfall oder Nervenwurzel-Kompression.
Die gute Nachricht: Solche Diagnosen sind zunächst nur ein Hinweis auf einen potenziellen Schwachpunkt im Körper. Dieser muss aber nicht zwangsläufig dauerhaft wehtun. So kann z. B. ein Bandscheibenvorfall völlig unauffällig sein, vor allem dann, wenn die Muskulatur intakt ist und ihre Halte- und Bewegungsarbeit angemessen verrichtet. Bei gesunden Personen oder Menschen mit geringen Beschwerden genügen häufig schon moderate sportliche oder beispielsweise tänzerische Betätigungen, um die Rückengesundheit aufrechtzuerhalten. Ansonsten helfen spezielle Übungsprogramme, wie ich sie in meinen Rückenfit-Kursen, welche von den Krankenkassen bezuschusst werden, auch online anbiete. Das Ziel: Schmerzen reduzieren, Wohlbefinden und Rückenfitness steigern. Nach dem Motto „von AUA zu Power“ finden Teilnehmende einen aktiven, gesunden Lifestyle, der sich auf fast jeden Lebensbereich positiv auswirkt: Schlafqualität, Lustempfinden, Appetitregulation, Leistungsfähigkeit. Und mit einem stabilen Rückgrat steigt natürlich auch das Selbstbewusstsein!
Carsten König – Dein Rückencoach
5 Millionen Betroffene.
Tendenz steigend.
Sport- und Schmerzmediziner Dr. Ulrich Bieder veröffentlichte im Auftrag eine Studie über ein Nahrungsergänzungsmittel, das die natürliche Gelenk-, Knochen-, Bindegewebs- sowie die Faszienfunktion unterstützt.
Arthrose gilt als häufigste Gelenkkrankheit in Deutschland. Wie genau äußert sich diese Krankheit für den Betroffenen? Welche Unterschiede liegen dort in der Schmerzintensität?
Die Arthrose kleiner und großer Gelenke ist eine in ihrer Ursache letztlich ungeklärte, langsam fortschreitende degenerative Veränderung der Gelenke. Verschiedene Faktoren wie Alter, mangelnde Bewegung, erhöhtes Körpergewicht, Schäden durch vorherige Verletzungen beeinflussen die Entwicklung einer Arthrose. Besonders das Übergewicht führt zu einer mechanischen Überbelastung der Gelenke, zusätzlich produziert das Fettgewebe, insbesondere das Bauchfett, entzündungsfördernde Stoffe. Die Hauptbeschwerden äußern sich in Schmerzen und Bewegungseinschränkung: anfangs bewegungsabhängige Schmerzen, wie Ein- oder Anlaufschmerzen, gefolgt von Dauerschmerz, mit zunehmender Bewegungseinschränkung und Steifigkeit, bis zu Ruheund Nachtschmerzen bei fortgeschrittenen Formen.
Über welches System konnten Sie in Ihrer Studie die Ver-
besserung des Schmerzempfindens der Patient(inn)en sichtbar machen?
Über die Visuelle Analogskala (VAS), durch welche die verschiedenen Schmerzzustände in Ruhe bzw. verschiedenen Aktivitätsformen ermittelt wurde. Die VAS ist ein semiquantitatives Verfahren für die subjektive Messung einer Empfindungsstärke (z. B. Schmerz oder Juckreiz). Der Patient muss dabei seine Empfindung auf einer Skala von 0 (= keine Empfindung) bis 10 (= stärkste Empfindung) einschätzen. Bei wiederholter Dokumentation gibt diese Methode einen orientierenden Überblick über den zeitlichen Verlauf und Erfolg einer Therapie.
Welchen Erfolg konnten die Betroffenen nach der Laufzeit von zehn Wochen für sich feststellen?
Bei drei Patienten mit Hüftbeschwerden verbesserte sich der Index nach zehnwöchiger Einnahme eines flüssigen u.a. mit Kollagen, Hyaluronsäure, Glucosamin, Vitamin C, D3, Zink, Kupfer, Selen angereicherten Nahrungsergänzungsmittels von 9,8 auf 3,2. In der Literatur wird eine Verbesserung um drei Indexpunkte als
Therapie-Response bewertet.
Bei den Hüftpatienten verbesserte sich der Index somit um sagenhafte 6,6 Punkte! Die 17 Kniepatienten hatten bei der Anamnese einen durchschnittlichen Lequesne-Index von 6,9.
Nach der zehnwöchigen Anwendung lag der Index bei 1,06!
Würden Sie somit bestätigen, dass Nahrungsergänzungsmittel eine hilfreiche Ergänzung für die Schmerzlinderung von Arthrosepatient(inn)en sind? Arthrose ist vor allem eine Folge des Lebensstils, erfordert daher ein individuelles Ernährungsund Bewegungsprogramm. Die Ernährungsumstellung, gegebenenfalls ergänzt mit speziellen Substanzen zur Verbesserung der Gelenkfunktion und des Gelenkstoffwechsels sowie zur Reduktion der Entzündung, ist ein wichtiger Teil in der Behandlung der arthrosebedingten Schmerzen und meiner Meinung nach absolut sinnvoll und hilfreich. Nur unter der richtigen Bewegung und Belastung wird der Gelenkknorpel mit den Nährstoffen aus der Gelenkflüssigkeit versorgt. Fehlt die Bewegung, verhungert der Knorpel, die Arthrose schreitet fort.
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Dr. Ulrich Bieder Arzt für Orthopädie, Sportmedizin und Chirotherapie
Text Lena Nause
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Carsten König „Ich hab Rücken!“
Text
FOTO: AFRICA STUDIO/SHUTTERSTOCK
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Die Krankheit darf kein Tabu sein
Die Erkrankung seiner Tochter Nova hat auch den Alltag von TV-Moderator Jörg Pilawa verändert.
Herr Pilawa, Ihre Tochter Nova ist im Alter von zwei Jahren an Rheuma erkrankt. Wie geht es
Ihrer Familie heute?
Wir hatten Glück, dass das Rheuma bei Nova so früh erkannt wurde. Zwischen ersten Symptomen und Diagnose sind keine vier Wochen vergangen. Wir haben leider viele Kinder kennengelernt, denen es wesentlich besser gehen würde, wenn sie ihre Diagnose frühzeitig bekommen hätten. Gerade bei Kindern vergehen aber oft Monate oder sogar Jahre, in denen schlimme Schäden auftreten. Ich möchte gern dazu beitragen, dass bekannter wird, dass Rheuma schon bei Kindern auftreten kann.
Wie hat sich Ihr Familienalltag durch Novas Erkrankung verändert?
Die vielen Termine zu managen, das war sicherlich die größte Umstellung. Davon ist ja nicht nur das Kind betroffen, sondern die ganze
Familie. Das fängt bei der Urlaubsplanung an: Wir sind immer gern Skifahren gewesen, aber das ist für Nova einfach nicht mehr das Richtige – für sie ist ein Urlaub in der Sonne besser. Wichtig ist, dass man solche Themen offen mit allen Familienmitgliedern anspricht. Damit die älteren Kinder nicht zurückstecken müssen, können sie allein oder mit einem von uns in eine Skifreizeit fahren. Für akute Phasen haben wir für Nova einen Sitzroller angeschafft. Und wir haben einen sternförmigen Drehöffner für Flaschen, damit sich Nova auch selbst eine Flasche öffnen kann, wenn sie durstig ist.
Hat Nova auch mal schlechte Tage, an denen sie auf das Rheuma schimpft?
Die Medikamente sind das einzige Problem. Es ist ein Geschenk für uns, dass sie ein absoluter Sonnenschein ist. Sie möchte am liebsten den ganzen Tag Gas
geben. Nur wenn es ihr nicht gut geht, zieht sie sich mal zurück, aber das ist nur ganz selten der Fall.
Wenn ein Kind krank ist, machen sich Eltern automatisch Sorgen. Wie gehen Sie mit dieser Angst um?
Das ist das Brutalste an einer Autoimmunerkrankung wie Rheuma: Wenn es gerade gut läuft, hast du immer die Sorge, dass es am nächsten Tag schon wieder anders ist. Mein Rat an alle Betroffenen: Genießt jeden Moment, in dem es gut geht! In den schlechteren Zeiten mache ich mir immer wieder bewusst, dass es auch wieder besser wird. Wenn ein Infekt im Kindergarten umgeht, überlegen wir manchmal, Nova zu Hause zu lassen, damit sie nicht wieder einen Schub bekommt. Mittlerweile schicken wir sie trotzdem, denn wir wissen: Wir können sie nicht vor allem bewahren. Wenn sie sich
nicht im Kindergarten ansteckt, kann es am nächsten Tag an der Supermarktkasse sein. Ansonsten versuchen wir, so normal wie möglich weiterzuleben. Für uns ist es wichtig, dass Nova keine Sonderbehandlung bekommt. Das ist weder für sie noch für ihre Geschwister gut. Nova ist ja sowieso unser Nesthäkchen, aber es ist wichtig, ihr zu sagen: Du darfst nicht immer das erste Stück Kuchen haben, die anderen sind auch mal dran!
Haben Sie auch Kontakte zu anderen Eltern betroffener Kinder?
Während unserer Klinikaufenthalte sind richtige Freundschaften entstanden. Wir telefonieren auch und tauschen uns aus. Das Gefühl, mit etwas nicht allein zu sein, ist eine Wahnsinnshilfe – und ganz praktische Tipps natürlich auch. Und als Community können wir auch gemeinsam etwas bewegen.
JÖRG PILAWA
Der Rheuma-LigaBotschafter wohnt mit seiner Frau in Hamburg. Das Paar hat drei Kinder: Emmy, Juri und Nova. Außerdem hat der beliebte TV-Moderator noch einen Sohn aus seiner ersten Ehe.
MUSKULO-SKELETTALE SCHMERZEN BEI KINDERN UND JUGENDLICHEN
Schmerzen im Bereich des muskulo-skelettalen Systems gehören zu den häufigen Symptomen bei Kindern und Jugendlichen. Sie bestehen meist temporär und sind auf Bagatelltraumen oder Überlastungen, z.B. beim Sport zurückzuführen. Eingehendere Diagnostik wird erforderlich, wenn Schmerzstärke und vermutete Ursachen nicht zueinander passen, Beschwerden über einen längeren Zeitraum wiederholt oder anhaltend auftreten, Bewegungsstörung oder Symptome, die eine Allgemeinerkrankung nahe legen beobachtet werden. Viele z.T. sehr seltene Erkrankungen kommen in Frage[1]. Daher sollte frühzeitig ein Spezialist konsultiert werden.
In Deutschland leiden ca. 20.000 Kinder- und Jugendliche an entzündlichen rheumatischen Erkrankungen, davon über 15.000 an einer der Formen der Juvenilen Idiopathischen Arthritis (JIA) – dem kindlichen Gelenksrheumatismus. Als JIA wird Arthritis ohne andere Ursache, mit Beginn vor dem 16ten Lebensjahr und mindestens sechs Wochen Dauer definiert. Auch andere autoimmune und autoinflammatorische Erkrankungen können mit einer Arthritis einhergehen. Die Kinderrheumatologie hat in den vergangenen 20 Jahren große Fortschritte gemacht. Neue effektivere Medikamente verbessern die Therapie[2] und ermöglichen selbst bei schweren Verläufen eine Kontrolle der Erkrankung[3] Auch die funktionellen Therapien (Krankengymnastik etc.) wurden weiter entwickelt[4]. Über 50 Standorte in Deutschland bieten eine Versorgung an (https://gkjr.de/versorgungslandkarte). Frühe Diagnose und fachgerechte Betreuung vermindern Schäden an Gelenken und anderen Organen. Den entzündlich bedingten Schmerzen stehen chronische Schmerzsyndrome gegenüber. Durch eine Störung der Schmerzverarbeitung treten Schmerzen über mindestens 3 Monate auf, ohne dass sich ein verursachender Befund erheben lässt. Schätzungsweise jedes vierte Kind in Deutschland ist betroffen, jedes zwanzigste leidet stark unter andauernden oder wiederkehrenden Schmerzen. Neben Kopf- und Bauchschmerzen werden muskulo-skelettale Schmerzen beobachtet. Die Folgen für den Alltag der Betroffenen sind gravierend, zumal die Patienten den Schmerz tatsächlich empfinden, von ihrer Umwelt jedoch nicht ernst genommen werden. Hier bieten spezialisierte Kinderschmerzeinrichtungen Diagnostik und vor allem multimodale, therapeutische Therapieprogramme an[5]
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DEUTSCHES ZENTRUM FÜR KINDER- UND JUGENDRHEUMATOLOGIE ZENTRUM FÜR SCHMERZTHERAPIE JUNGER MENSCHEN Gehfeldstraße 24, 82467 Garmisch-Partenkirchen, Tel.: 08821-701-0 www.rheuma-kinderklinik.de , www.kinderschmerzzentrum.de 1. Haas JP (2014) Pädiatrische Praxis 82:135-141, 2. Haas JP (2015) Akt. Rheumatol 40:275-279 3. Horneff G, et al. (2016) Arthritis research & therapy 18:272 4. Spamer M, et al. (2012) Zeitschrift für Rheumatologie 71:387-395 5. Höfel L, et al. (2016) Zeitschrift fur Rheumatologie 75:292-302 Prof. Dr. med. Johannes-Peter Haas Ärztlicher Direktor Text Julia Bidder
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit DEUTSCHE RHEUMA-LIGA BUNDESVERBAND E. V. entstanden. TELEFONHOTLINE Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e. V.: 0800-18 18 120
DEUTSCHE RHEUMA LIGA
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„Wir sind gut, so wie wir sind!“
Acne conglobata ist die schlimmste Verlaufsform einer Akne. Die Bloggerin Bianca ist betroffen und teilt in ihrem Beitrag zum Thema Selbstbewusstsein, Alltag und Hoffnung ihre Erfahrungen.
Das Leben ist zu kurz, um im ständigen Kampf mit uns selbst zu stehen.
Ich hatte zwar in gewisser Weise erwartet, dass sich meine Haut nach dem Absetzen der Pille verschlechtern würde, und dennoch war es ein Schock für mich, als ich schon bald die Diagnose „Acne conglobata“ erhielt.
Mein Selbstbewusstsein verabschiedete sich mit jedem neuen Tag, der anbrach und an dem ich mein Gesicht voller Akne im Spiegel sah. Ich habe mich gefragt, weshalb es ausgerechnet mich treffen muss, wo ich nicht rauche und trinke und mich gesund ernähre. Mit der Schulmedizin stieß ich schon bald an meine Grenzen und so war ich auf mich selbst gestellt.
Ich landete in zahlreichen Sackgassen, die körperlichen Schmerzen und die psychische Belastung dieser Hautkrankheit brachten mich an manchen Tagen an meine Grenzen.
Durch große Zysten in der Wangengegend und hinter den Ohren war es mir teilweise nicht möglich, auf einer Gesichtsseite zu schlafen. Das Waschen meines Gesichtes wurde zur Qual, jede Berührung schmerzte. Unter der Dusche kamen mir oft die Tränen, wenn mich der Duschstrahl im Gesicht traf.
Meine größte Herausforderung bestand darin, meinen Alltag weiterhin zu meistern, trotz all der körperlichen Schmerzen und all den Blicken, die einem zugeworfen werden, sobald man mit einem Gesicht wie diesem die Wohnung verlässt.
Es erfordert viel Mut, sich zu akzeptieren und zu lieben, so, wie man ist. An manchen Tagen fällt es leicht, in den Spiegel zu blicken, und an anderen eben nicht.
Ich habe durch diese herausfordernde Zeit ein Stück mehr zu mir selbst gefunden und bin an so manchen Tagen über mich hinausgewachsen. Ich habe Selbstverantwortung für meinen Körper übernommen und gelernt, an mich und meinen Weg zu glauben. Ich habe mich selbst neu kennengelernt und bin dankbar für das, was ich habe.
Das Leben ist zu kurz, um im ständigen Kampf mit uns selbst zu stehen. Wir sind auf dieser Welt, um „echt“ zu sein und nicht „perfekt“. Genau diese Botschaft möchte ich anderen Menschen, die ebenfalls in einer herausfordernden Haut stecken, durch die Veröffentlichung meiner Geschichte via Instagram (haut.gefluester) mitgeben. Wir sind gut, so wie wir sind, und es gibt keinen Grund, sich zu verstecken.
Ich habe mein Schicksal angenommen und in mir lebt weiterhin die Hoffnung, diese Hautkrankheit auf natürlichem Wege zu heilen.
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Text Bianca Jantscher
Händewaschen und Desinfizieren: Nagelbettentzündung durch rissige Hände
Unsere Hände sind derzeit wohl strapazierter denn je, und das aus gutem Grund. Häufiges Händewaschen und das Benutzen von Handdesinfektionsmittel mindern zwar die Gefahr, sich mit einem Virus zu infizieren, reizen aber unsere Haut an den Händen ungemein. Dies führt nicht nur zu trockenen, rissigen Händen, sondern erhöht die Gefahr von Entzündungen im Nagelbett. Durch die stark belastete Haut dringen Bakterien und Keime in die kleinen Risse ein und sorgen so für Entzündungen an Nagelhaut, Nagelbett und Nagelwall. Hier hilft oftmals die Behandlung mit antibakteriellen Salben wie beispielsweise schwarzen Zugsalben, die schnell wirken und gegen Entzündungen helfen.
Unsere Hände sind immer im Einsatz, sie ertasten Dinge, streicheln unsere Liebsten, greifen den Einkauf aus dem Regal und halten uns in Bus und Bahn fest. So kommen sie am meisten mit Oberflächen in Kontakt, die zuvor bereits von anderen Menschen berührt wurden. Mit der Ausbreitung des Coronavirus haben Experten erneut verdeutlicht, wie wichtig es ist, dass wir uns so oft wie möglich die Hände gründlich waschen und Handdesinfektionsmittel benutzen, damit alle möglichen Keime, die an unseren Händen festhängen, getötet werden. Häufiger Kontakt mit Wasser oder Chemikalien sorgt für trockene, rissige Hände. Jede offene, geschädigte Stelle in unserer Haut an den Händen ist eine potenzielle Gefahr dafür, dass Keime oder Pilze in die Nagelhaut eindringen und bis zum Nagelbett oder dem Nagelwall vordringen und dort Entzündungen hervorrufen. Neben den
Folgen von intensiver Handwäsche und -desinfektion können auch falsche Nagelpflege, Nägelkauen, Quetschungen oder kleinste Verletzungen an der Haut Auslöser einer Nagelbettentzündung sein.
Frühzeitig handeln mit antibakteriellen Salben Sogenannte Nagelbettentzündungen sind schmerzhaft, lassen die Nagelhaut rund um unsere Finger- oder auch Fußnägel anschwellen und können eitern. Wer hier nicht frühzeitig eingreift, muss nicht nur zum Arzt – es besteht auch die Gefahr, dass sich der betroffene Nagel verformt oder gar abfällt. Starke Entzündungen können sogar umliegendes Gewebe, Sehnen oder Sehnenscheiden und schlussendlich den Knochen erfassen und dort für eine sehr schmerzhafte Knochenentzündung sorgen. Daher ist es ratsam, die Entzündung schnell zu behandeln. Neben desinfizierenden und säubernden Hand-
ICHTHOLAN® bekämpft Bakterien, hemmt die Entzündung und „zieht“ Eiter an die Hautoberfläche.
Bei Nagelbettentzündungen, Rasierpickeln, Schweißdrüsenentzündungen, Entzündungen durch Splitter, Furunkeln, Abszessen; je nach Wirkstärke.
bädern helfen hier vor allem antibakterielle und entzündungshemmende Cremes und Salben.
Betroffene sollten die schwarze Zugsalbe frühzeitig dick auf die betroffene Hautstelle auftragen und anschließend mit einem rundum klebenden Pflaster oder Verband abdecken. Diese antibakteriellen Salben, die den Wirkstoff Ammoniumbituminosulfonat enthalten, dringen tief in das Gewebe ein und bekämpfen dort sowohl die Entzündung als auch Bakterien. Das Gewebe wird aufgelockert und Eiter kann leichter abfließen. Dadurch können Schwellungen in kurzer Zeit abklingen und Schmerzen reduziert werden. Sollten die Entzündungen oder Probleme auch nach der vorgeschriebenen Anwendungsdauer anhalten oder sich Symptome verschlimmern, ist allerdings dringend ein Arzt aufzusuchen, um die mögliche Ausbreitung und Langzeitfolgen zu vermeiden.
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ICHTHOLAN® zieht Entzündungen schnell aus der Haut.
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Text
Lukas Knochel
„Behandelt eure Haut mit viel Aufmerksamkeit und Liebe“
Sie strahlt, erfreut die Menschen und verbreitet gute Laune – dies gilt sowohl für die Sonne als auch für Susanne Klehn. Die TVModeratorin und Botschafterin der Deutschen Krebshilfe für Hautkrebsprävention spricht mit uns im Interview über ihre Erfahrungen mit dem Hautkrebs und erklärt, warum die Sonne mit Vorsicht zu genießen ist und wie es ihr heute, knapp zwölf Jahre nach ihrer Hautkrebs-Diagnose, geht.
Frau Klehn, Sie haben die Diagnose Hautkrebs im Jahr 2009 erhalten. Seither sind einige Jahre vergangen. Ist die Krankheit trotzdem ein täglicher „Begleiter“?
Mir geht es sehr, sehr gut. Dass ich jetzt bald 40 werde, ist für mich wirklich ein Triumph. Diese Leidens- oder Krankenphase habe ich hinter mir gelassen. Aber dieser enorme Einschnitt in meinem Leben hat sich trotzdem schon direkt mit mir verwoben und bestimmt meine Identität. Ich hatte schwarzen Hautkrebs und die Haut sieht man ja nun mal jeden Tag. Man guckt sich ins Gesicht, cremt sich ein, da sieht man auch die Narben am Körper. Und die Narben werden von Jahr zu Jahr mehr, weil mir präventiv jedes Jahr mindestens ein verdächtiger Leberfleck entfernt wird. Allein deswegen erinnere ich mich daran.
Wie groß ist Ihre Angst, dass der Krebs eines Tages zurückkommt? Das kann ich eigentlich nur
ambivalent beantworten. Von null bis 100.000 ist alles dabei, das kommt immer drauf an. Im normalen Alltag habe ich gar keine Angst und mein Selbstverständnis ist auch, wenn es noch mal kommt, kämpfe ich mich da durch. Das ist kein Todesurteil. Es gibt immer Hilfe. Die Angst kommt immer, wenn die Kontrolluntersuchungen sind und wenn etwas Verdächtiges gefunden wird. Dann bin ich für den Moment nicht mehr ich selbst, sondern die kleine Person, die mit 27 zum ersten Mal auf dem OPTisch lag.
Wie kann man sich Ihrer Meinung nach am besten vor Hautkrebs schützen?
Man muss den Umgang mit der Sonne maßvoll gestalten. Das heißt nicht, weniger Spaß in der Sonne zu haben, sondern sich immer so gut es geht schützen. Ich benutze jeden Tag Sonnencreme, wenn ich länger als 30 Minuten draußen bin, nehme ich im Sommer 50er Creme. In der Mittagszeit muss man nicht in der Sonne
sein und wenn, sollte man alle Hautstellen möglichst abdecken. Behandelt eure Haut, wie ihr euch selbst behandelt: mit viel Aufmerksamkeit und Liebe.
Wie genau sieht diese Arbeit als Botschafterin der Deutschen Krebshilfe für Hautkrebsprävention aus?
Das, was ich mit Herzblut mache, ist vor allem aufklären, aufklären, aufklären. Man kann so früh bereits vieles gegen Hautkrebs tun, daher ist mir unser Projekt „Clever in Sonne und Schatten“ mit Kindergärten und Grundschulen sehr wichtig. Dabei geht es um einen maßvollen Umgang mit UV-Licht. Mein Herzensprojekt ist unsere Kampagne gegen Solarien. Ich verstehe ja, wie super man das findet, ich habe es selbst geliebt. Aber es ist schädlich und kann ein Leben auf den Kopf stellen.
Was empfehlen Sie Betroffenen, wenn sie erstmals die Diagnose erhalten?
Ich empfehle jedem, sich zu infor-
mieren, der Schulmedizin zu vertrauen, und vor allem eine psychoonkologische Unterstützung. Diesen Anspruch hat jeder, der die Diagnose erhält, aber danach muss man meist proaktiv fragen. Und dafür muss sich niemand schämen. Man braucht Menschen, mit denen man sprechen kann, die einem nicht nahestehen, denn Freunde und Familie sind mindestens genauso unter Schock wie man selbst. Dazu hat mir die Deutsche Krebshilfe von Beginn an enorm geholfen.
Was hat Ihnen am meisten Kraft und Mut während Ihrer Erkrankung gegeben?
Für mich war das Glas schon immer halb voll und ich habe immer daran geglaubt, dass es immer im Leben irgendwie wieder gut wird. Ich habe in jeder Situation versucht, etwas Schönes darin zu finden. Es waren so viele Momente, die beängstigend waren, aber in jedem steckte irgendwie etwas Gutes, was Starkes.
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Text Lukas Knochel
FOTO: RAPPORT Media
Corona und Darmkrebsvorsorge –Was können wir aus der Pandemie lernen?
Die Diagnose Krebs ist ein Schock, denkt man dabei als erstes meist an die Unheilbarkeit der Erkrankung. Fakt ist, dass in Diagnose und Therapie in den zurückliegenden Jahren große Fortschritte erzielt wurden. Das Ergebnis lässt sich u. a. daran ablesen, dass trotz der steigenden Neuerkrankungszahlen immer weniger Menschen an ihrer Krebserkrankung sterben.
Gegenwärtig leben ca. vier Millionen unserer Mitbürger mit einer Krebsdiagnose, eine enorme Zahl. Jedes Jahr kommen etwa 500.000 Neuerkrankungen hinzu, mit steigender Tendenz. Dieser Krebs-Tsunami kann unser Gesundheitssystem an den Rand seiner Möglichkeiten bringen, wenn nicht bald energisch gegengesteuert wird. Es geht nicht nur darum, Leid und Tod zu verhindern. Ziel des Gesundheitswesens muss sein, den prognostizierten Daueranstieg an Krebsneuerkrankungen durch die effektive Nutzung der vorhandenen Möglichkeiten zur Prävention von Krebs sowie den konsequenten Einsatz neu entwickelter
Präventionsmethoden umzukehren. Eine Krebsart, für die es hervorragende präventive Möglichkeiten gibt, ist Darmkrebs. Gegenwärtig erkranken jedes Jahr 61.000 Menschen neu an Darmkrebs und 24.600 sterben an der Erkrankung. Das müsste nicht sein. Denn: Bei der Vorsorgedarmspiegelung lassen sich gutartige Krebsvorstufen erkennen, die während der Untersuchung entfernt werden. Dadurch wird verhindert, dass sie irgendwann später zu Krebs werden. Etwa 8 Millionen Versicherte haben bis heute an der gesetzlichen Vorsorgedarmspiegelung teilgenommen. Dadurch wurden ca. 306.000 Neuerkrankungen und 145.000 Todesfälle von Darmkrebs verhindert.
Seit Juli 2019 werden Versicherte über 50 Jahre zur Darmkrebsvorsorge eingeladen. Gleichzeitig wurde die Altersgrenze anspruchsberechtigter Männer für die Vorsorgedarmspiegelung von 55 auf 50 Jahre herabgesetzt, da Männer im Schnitt 5 Jahre früher an Darmkrebs erkranken als Frauen. Dies hat bei der Teilnahme an der Vorsorgedarmspiegelung in den ersten drei Quartalen des Jahres 2020 zu einem deutlichen Anstieg der Vorsorgedarmspiegelungen geführt: Es wurden 9.500 Untersuchungen mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum durchgeführt. Wenn wir aus der Pandemie für die Krebsvorsorge insgesamt und die Darmkrebsvorsorge im Besonderen etwas lernen können, dann
dies: Voraussetzung für die Wirksamkeit von Maßnahmen, die sich an eine sehr große Zielgruppe richten, ist, dass möglichst viele Mitglieder der Zielgruppe sich beteiligen. Bei der Pandemie geht es um den Schutz vor einem Virus. Bei Darmkrebs geht es darum, möglichst viele Menschen aus der Zielgruppe der über Fünfzigjährigen zur Teilnahme an der Vorsorge zu bewegen, um sie vor einer schweren und möglicherweise unheilbaren Krebserkrankung zu bewahren. Wenn es gelingt, das Verständnis hierfür auf breiter Basis zu implementieren, könnte dies ein entscheidender Beitrag zur Reduzierung der weiterhin viel zu hohen Neuerkrankungs- und Todesraten von Darmkrebs sein.
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Text Dr. Christa Maar
FOTO: FUNNYANGEL/SHUTTERSTOCK
Ein neues Leben
Mara war 18 Jahre alt, voller Träume und Hoffnungen auf ein spannendes Leben. Doch diese zerplatzten, als die junge Frau an Leukämie erkrankte. Im Interview spricht sie über diesen Schicksalsschlag und erklärt, warum sie dank einer Stammzellspende heute wieder lachen kann.
Mara, wann und wie wurde bei dir die Krankheit diagnostiziert?
Das war vor circa zwei Jahren. Mir ging es schon eine ganze Weile nicht gut – immer wieder bekam ich Infekte, fühlte mich schlapp. Ich ging zum Hausarzt, um das abklären zu lassen. Der nahm Blut ab und schickte mich noch am gleichen Tag ins Krankenhaus. Die Diagnose: Akute myeloische Leukämie. Noch am gleichen Abend bekam ich die erste Chemotherapie. Es ging alles so schnell. Ich befand mich im Dauerschockzustand.
Wie ging es dann weiter?
Es folgten vier Chemotherapien, die mir fast all meine Kraft nahmen. Es war schrecklich. Auch weil niemand sagen konnte, ob ich es schaffe. Zu kämpfen war nicht immer leicht. Doch langsam erholte ich mich und die Ärzte waren guter Dinge, dass ich es schaffen würde. Doch dann kam der Krebs zurück und meine einzige Chance auf Leben war eine Stammzelltransplantation.
Was ist dir durch den Kopf gegangen, als dir bewusst wurde, dass nur ein genetischer Zwilling dein Leben retten kann?
Anfangs habe ich das gar nicht richtig realisiert. Dass ich nur überleben werde, wenn sich ein geeigneter Spender findet – die Vorstellung war schrecklich für mich. Zum Glück fand sich nach einigen Monaten eine geeignete Spenderin. Am 24. April letzten Jahres war es dann so weit. Zuvor wurde mein Immunsystem unterdrückt, um mögliche Abstoßreaktionen zu vermeiden. Natürlich habe ich das alles gern in Kauf genommen. Ich wollte einfach nur leben.
Online registrieren. Stammzellen spenden. Leben retten.
Welche Verbundenheit spürst du zu der Spenderin?
Ich bin ihr einfach nur unendlich dankbar. Sie hat mir ein neues Leben geschenkt.
Hast du Kontakt zu deiner Spenderin?
Ich habe ihr einen Brief geschrieben und ihr viel über mich erzählt. Sie hat mir auch geantwortet und mittlerweile ist eine Brieffreundschaft entstanden. Wir fühlen uns sehr miteinander verbunden, teilen die gleichen Interessen und Ansichten vom Leben – das ist so toll. Mir wurde ein neues Leben geschenkt, ich kann wieder lachen und habe zudem noch eine Freundin dazugewonnen.
Meine einzige Chance auf Leben war eine Stammzelltransplantation.
Wie geht es dir heute?
Ich bin nach wie vor infektanfällig, habe gute und nicht so gute Tage. Aber es geht mir von Woche zu Woche besser. Ich freue mich auf alles, was kommt.
Werde Lebensretter
Mara wurde von ihrer Leukämie geheilt – dank eines Spenders der Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands erster Stammzellspenderdatei. Seit 35 Jahren setzen wir uns dafür ein, die Überlebenschancen von Blutkrebserkrankten zu verbessern und für jeden Betroffenen einen passenden Spender zu finden. Das ist gar nicht so einfach, denn die genetischen Gewebemerkmale, die beim Menschen in unzähligen Varianten vorkommen,
müssen dafür übereinstimmen. Eine Stammzelltransplantation ist für Patienten, beispielsweise mit einer Leukämie, die oftmals einzige Chance auf Überleben.
Deshalb: Registrieren Sie sich online über unsere Homepage und retten Sie Ihrem genetischen Zwilling das Leben!
Sie möchten mehr über unsere Hilfen für Betroffene erfahren oder uns finanziell unterstützen?
www.stefan-morsch-stiftung.de
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Text Benjamin Pank
Um krebskranken Kindern und ihren Familien Hoffnung zu schenken, setzen sich deutschlandweit unzählige Organisationen, Projekte und Vereine für sie ein. Dabei sind sie allerdings oftmals auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen. Jedes Jahr erkranken circa 2.000 Kinder in Deutschland an einer Form von Krebs. Um diesen Kindern Hoffnung und die bestmögliche Chance auf Genesung zu bieten, setzen sich ehrenamtliche Helferinnen und Helfer und medizinisches Personal sowohl vor Ort als auch in den Forschungszentren Tag für Tag ein. Dank der langjährigen und intensiven Arbeit in der Kinderkrebsforschung und Therapieverbesserung können mittlerweile über 80 Prozent der jungen Patientinnen und Patienten geheilt werden. Doch solange auch nur ein einziges Prozent der Kinder keine Chance auf eine gesunde Zukunft hat, geht der Kampf mit dem Krebs bei Kindern weiter.
Die Diagnose Krebs stellt das Leben für Betroffene und ihre Angehörigen vollständig auf den Kopf und hinterlässt unzählige Fragen. Wie geht das Leben weiter? Wie wird der Alltag aussehen? Wer begleitet die Kinder bei der Therapie und wer kümmert sich währenddessen um den Rest der Familie? Wie können wir unseren Liebsten helfen? Werden sie ihren 18. Geburtstag erleben? Diese Last
Krebs kennt kein Alter
Wer an Krebs denkt, denkt oftmals automatisch an eine erwachsene, schwer erkrankte Person.
Dass Kinder an Krebs erkranken können, wissen viele Menschen nur aus spezifischen Einzelfällen. Doch es ist weitaus mehr als das und betrifft nie nur die Betroffenen. Die jungen Patientinnen und Patienten kämpfen gemeinsam mit ihren Familien gegen die schweren Krankheiten. Glücklicherweise gelten viele Fälle als heilbar, dies liegt am immensen Einsatz der vielen Verbände, Vereine und Stiftungen, die sich neben der Betreuung und Aufklärung besonders um die Kinderkrebsforschung kümmern.
Krebs kennt kein Alter und darf daher auch nicht für unsere Kinder eine Gefahr bleiben.
Text Lukas Knochel
an quälenden Fragen und all der Ungewissheit können Familien nicht allein stemmen. Dafür setzen sich die Vereine und Verbände, die sich um krebskranke Kinder kümmern, in allen Facetten dieser Krankheit ein.
Es geht dabei um die Finanzierung von zusätzlichen medizinischen Stellen wie Pflegekräften, die sich um die jungen Patienten kümmern, sie betreuen und versorgen. Aber auch um Maßnahmen und Aktivitäten, um den Kindern Hoffnung zu schenken, Familien und Mitmenschen aufzuklären und allen diese schwere Zeit so erträglich wie möglich zu machen. Der Kampf gegen Krebs bei Kindern verläuft auf verschiedensten Schlachtfeldern. Neben der Forschung, um möglichst in naher Zukunft keine Krebsfälle bei Kindern zu haben, gilt es, den Betroffenen so gut es geht beizustehen. Während den Familien in dieser dunklen Zeit besonders geholfen werden muss, müssen krebskranke Kinder geheilt werden, damit sie eine glückliche Zukunft haben. In vielen Fällen sind besonders Stammzelltransplantationen ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Hierbei kann es nicht genug Spenderinnen und Spender geben, die mit ihrer Spende ein junges Leben retten können. Für all das setzen sich Organisationen, Verbände und Vereine ein, denn sie wissen: Krebs kennt kein Alter.
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FOTO: GEORGE RUDY/SHUTTERSTOCK