Kindergesundheit

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Kinder GESUNDHEIT

Kinder- und Jugendmedizin

Dr. Karella Easwaran erklärt im Interview, wie der Übergang in eine windelfreie Zeit stressfrei gestaltet werden kann.

Seite 08

Sommer mit Kindern

Kinderarzt Dr. Vitor Gatinho gibt Tipps, wie man die warmen Tage mit seinen Kindern sicher und unbeschwert genießen kann.

Seite 10

“ Wir sollten Kinder viel mehr probieren lassen! “

Nicola Schmidt, Mutter, Wissenschaftsjournalistin und Buchautorin, spricht mit uns über gesunde körperliche und geistige Entwicklung von Kindern und was Eltern tun können, wenn es auch einmal stressig wird. Seite 06 – 07

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VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT IN DIESER AUSGABE JUNI 2024

Anette Blum

Weil jedes Kind es verdient, gesund und behütet aufzuwachsen:

Lasst uns gemeinsam für die Gesundheit unserer Kinder kämpfen!

&

Miriam Urlbauer Ihre Zukunft liegt in unseren Händen: Setzen wir uns mit ganzer Kraft für die Gesundheit unserer Kinder ein!

Schwangerschaft und Geburt Hebamme Sissi Rasche erklärt im Interview, wie ein gesunder Start für das Kind aussehen kann.

Senior Project Manager: Anette Blum, Project Manager: Miriam Urlbauer Business Development Manager: Nora Hinz Geschäftsführung: Richard Båge (CEO), Henriette Schröder (Managing Director), Philipp Colaço (Director Business Development), Lea Hartmann (Head of Design).

Cover: Nicola Schmidt © Diptica.com, Begleitende Illustrationen © Shutterstock, 1328281892 & 2207151787

Herausforderungen und Handlungsbedarf in der modernen Kinderheilkunde

Liebe Leserinnen und Leser, Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Diese Erkenntnis setzte sich erst Ende des 18. Jahrhunderts in Gesellschaft und Medizin durch und führte zur Entwicklung der modernen Kinderheilkunde. Heute ist die Kinder- und Jugendmedizin in ihrer Gesamtheit der komplexeste und vielschichtigste aller medizinischen Fachbereiche.

Natürlich liegt die Gesundheit unserer Kinder uns allen am Herzen. In Deutschland beobachten wir derzeit sowohl positive als auch besorgniserregende Entwicklungen im Bereich der Kindergesundheit, die uns als Stiftung Kindergesundheit motivieren, Sie umfassend zu informieren und zu unterstützen.

Die medizinische Versorgung hat in den letzten Jahrzehnten erhebliche Fortschritte gemacht, dennoch gibt es besorgniserregende Trends. Während einige klassische Kinderkrankheiten dank effektiver Impfprogramme rückläufig sind, nehmen andere, vermeidbare Krankheiten wieder zu. Besonders Masern und Keuchhusten erleben ein Comeback, was auf eine sinkende Impfbereitschaft in Teilen der Bevölkerung zurückzuführen ist. Dies zeigt uns, wie wichtig es ist, das Vertrauen in Impfungen zu stärken. Impfungen sind nicht nur ein Schutz für das einzelne Kind, sondern auch ein wesentlicher Beitrag zur öffentlichen Gesundheit.

Mediaplanet-Kontakt: de.redaktion@mediaplanet.com Alle Artikel, die mit “In Zusammenarbeit mit“ gekennzeichnet sind, sind keine neutrale Redaktion der Mediaplanet Verlag Deutschland GmbH. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m /w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

Ein weiteres zentrales Thema ist die Ernährung unserer Kinder. Immer mehr Kinder leiden unter Übergewicht und den damit verbundenen Gesundheitsproblemen wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Eine ausgewogene Ernährung spielt eine entscheidende Rolle für die gesunde Entwicklung der Kinder und kann langfristige gesundheitliche Schäden verhindern. Da hier oft auch der sozioökonomische Status der Eltern eine Rolle spielt, ist das vom Bürgerrat und auch vom wissenschaftlichen Beirat des Landwirtschaftsministeriums geforderte Angebot eines kostenfreien und qualitätsgesicherten Schulessens für alle ein wichtiger Schritt, um hier gegenzusteuern.

Auch die psychische Gesundheit unserer Kinder verdient besondere Aufmerksamkeit. Die junge Generation ist durch die Konfrontation mit multiplen Krisen belastet: globale

FUR EINE GESUNDE ZUKUNFT UNSERER KINDER!

Erwärmung, COVID-19-Pandemie, Kriege und innenpolitische Konflikte, Anforderungen in der Schule, Leistungsdruck und auch familiäre Belastungen. Bei begrenzter Kapazität von Therapieangeboten brauchen wir mehr niedrigschwellige Unterstützungsangebote, zum Beispiel in Schulen. Es ist essenziell, dass Eltern die Zeichen erkennen und rechtzeitig Hilfe suchen.

Es braucht also eine gesundheitspolitische Stärkung der ambulanten und stationären Kinder- und Jugendmedizin und das Engagement aufgeklärter Eltern. Abschließend möchten wir an Sie, liebe Eltern, appellieren: Ihre aktive Rolle und Ihr Engagement sind entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihrer Kinder. Sorgen Sie für einen umfassenden Impfschutz, fördern Sie eine gesunde Ernährung und achten Sie auf die psychische Gesundheit Ihrer Kinder. Denn in der Kindheit werden die Weichen für die lebenslange Gesundheit, Lebensqualität und Leistungsfähigkeit gestellt.

Mit herzlichen Grüßen, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Berthold Koletzko

Die junge Generation ist durch die Konfrontation mit multiplen Krisen belastet: Globale Erwärmung, COVID-19Pandemie, Kriege und innenpolitische Konflikte, Anforderungen in der Schule, Leistungsdruck und auch familiäre Belastungen.

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Berthold Koletzko Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Kindergesundheit

Please recycle facebook.com/MediaplanetStories @Mediaplanet_germany
Text Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Berthold Koletzko
IN DIESER AUSGABE 04
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Foto:Else KrönerF r e s e n i u sgnutfitS
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DIE GESUNDE ENTWICKLUNG VON KINDERN

Um das Wohlbefinden und die gesunde Entwicklung von Kindern zu fördern, sind ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivitäten und ausreichend Schlaf von entscheidender Bedeutung. Zusätzlich ist es wichtig, emotionale Unterstützung zu bieten, soziale Fähigkeiten zu fördern und die Bildschirmzeit zu begrenzen. Eltern sollten als positive Vorbilder agieren, Bildung und Neugier unterstützen und eine strukturierte Routine schaffen, um Kindern ein stabiles und sicheres Umfeld zu bieten.

Förderung einer gesunden Ernährung: Bieten Sie eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Eiweiß an. Achten Sie darauf, dass die Kinder ausreichend Wasser trinken.

Planen Sie regelmäßige körperliche Aktivitäten ein: Fördern Sie tägliche körperliche Aktivitäten wie Spielen im Freien, Radfahren, Schwimmen oder Sportarten wie Fußball oder Tanzen.

Sorgen Sie für ausreichend Schlaf: Achten Sie darauf, dass Kinder altersgerechte Schlafzeiten einhalten. Kindergartenkinder brauchen etwa 11-14 Stunden Schlaf, Schulkinder 9–11 Stunden.

Bieten Sie emotionale Unterstützung:

Hören Sie Ihren Kindern aktiv zu und nehmen Sie ihre Gefühle ernst. Schaffen Sie ein sicheres und unterstützendes Zuhause, in dem sich Kinder geliebt und geschätzt fühlen.

Fördern Sie soziale Fähigkeiten: Unterstützen Sie Ihr Kind dabei, Freundschaften zu schließen und zu pflegen.

Bildschirmzeit begrenzen:

Reduzieren Sie die Zeit, die Kinder vor dem Bildschirm verbringen, und fördern Sie stattdessen kreative und körperliche Aktivitäten.

Seien Sie ein positives Vorbild:

Seien Sie selbst ein gutes Vorbild in Bezug auf Ernährung, Bewegung, Stressbewältigung und soziale Beziehungen.

GESUNDES KIND, GLUCKLICHE FAMILIE?

Fördern Sie Bildung und Neugier:

Unterstützen Sie Ihr Kind in der Schule und ermutigen Sie es zum lebenslangen Lernen.

Routine und Struktur bieten: Kinder entwickeln sich am besten in einer Umgebung, die vorhersehbar und strukturiert ist. Regelmäßige Mahlzeiten, Schlafenszeiten und Routinen geben ihnen Sicherheit.

Kindergesundheit und Familienglück sind eng miteinander verbunden. Eine gesunde Kindheit bildet die Grundlage für ein erfülltes Leben und trägt wesentlich zum Wohlbefinden der gesamten Familie bei. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung sind entscheidend für die körperliche Gesundheit der Kinder. Ebenso wichtig ist die psychische Gesundheit, die durch liebevolle Zuwendung, stabile soziale Beziehungen und ein harmonisches Familienumfeld gefördert wird. Eltern spielen hierbei eine zentrale Rolle: Sie sind Vorbilder und vermitteln wichtige Werte und Verhaltensweisen. Gemeinsame Aktivitäten stärken die Bindung und schaffen wertvolle Erinnerungen. Offene Kommunikation und gegenseitiger Respekt helfen dabei, Konflikte zu bewältigen und ein positives Familienklima zu fördern. Wenn Kinder sich geliebt und geborgen fühlen, entwickeln sie ein starkes Selbstwertgefühl und sind besser in der Lage, Herausforderungen zu meistern. Letztlich trägt eine gute Kindergesundheit maßgeblich zum Familienglück bei und legt den Grundstein für ein harmonisches und erfülltes Miteinander.

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Text Charlie Schröder
Fot o : U n s p a s h C h a y e n aleafaR okleF Eltern sollten als positive Vorbilder agieren, um Kindern ein sicheres und gesundes Umfeld zu bieten. .. ANZEIGE Unsere Energie für deine Gesundheit Wechseln lohnt: bis zu 2.860 € Cashback* *Beispiel für eine 4-köpfige Familie mit 2 Kindern „Für Schwangere und Familien der Spitzenreiter“ Finanztip Tipp 2024

Zwischen Babybauch,

Geburt und Wochenbett:

“ICH SEHE MEINE AUFGABE DARIN, ELTERN

IN IHRER INTUITION ZU BESTARKEN!“ ..

Wenn ein neues Leben entsteht, ist es immer wieder ein kleines großes Wunder. Sissi Rasche ist vierfache Mutter und freiberufliche Hebamme: Sie hat dieses Wunder selbst mehrfach erlebt und begleitet jedes Jahr viele Frauen in der Schwangerschaft, bei der Geburt und im Wochenbett. Wir sprachen mit ihr über diese besondere Zeit, die gleichzeitig voller Zauber und neuer Herausforderungen ist.

Liebe Sissi, du bist vierfache Mutter und freiberufliche Hebamme. Was sind die Themen, die Frauen während der Schwangerschaft am stärksten beschäftigen?

Zunächst sind Frauen bei der ersten Schwangerschaft oft verwundert, wie früh man sich um eine Hebamme kümmern muss, wenn man sich eine solche Betreuung wünscht. Am besten sollte man sich direkt melden, sobald der Schwangerschaftstest positiv ist. Denn eine Hebamme kann wirklich so viel leisten! Auch die psychische Komponente spielt eine große Rolle, denn plötzlich ist der Wunsch nach einem Kind real geworden und man muss sich damit befassen, was sich nun ändert. Der Körper stellt sich um, die Essgewohnheiten werden angepasst, vielleicht kommen körperliche Beschwerden wie Übelkeit hinzu, auch die Partnerschaft verändert sich. Unsere Gesellschaft malt immer ein sehr blumiges Bild von der Schwangerschaft, aber nicht alle Gefühle und Erfahrungen sind positiv. Das ist eine große Herausforderung für werdende Mütter.

Du begleitest Mütter in ihrem wahrscheinlich verletzlichsten, aber auch stärksten Moment: der Geburt. Wie kann man sich auf dieses monumentale Ereignis vorbereiten?

Die Frauen, die ich betreue, sind in der luxuriösen Situation, dass ich sie die gesamte Geburt über begleite. Ohne feste Hebamme kann es durchaus mitten im Geburtsprozess zum Schichtwechsel kommen und die Frau muss sich erst einmal auf die neue Person einstellen, die die Geburt betreut. Da ich die Frauen schon in der Schwangerschaft begleite, entsteht ein ganz besonderes Vertrauensverhältnis. Ich kenne die Bedürfnisse, Wünsche, Ängste und kann ganz individuell darauf eingehen. Diese eins zu eins-Betreuung ist für mich der zentrale Punkt einer guten Geburtshilfe. Wenn alle Frauen die Möglichkeit hätten, diese Erfahrung zu machen, würde es meiner Meinung nach viel weniger traumatische Geburtserlebnisse geben. Das ist aber leider nicht immer möglich, darüber haben wir erst kürzlich im Hebammensalon Podcast gesprochen. In dem Fall hilft es, sich vorab Gedanken zu machen, wo man gebären möchte, wie das Set-Up aussehen könnte und was man sich für die Geburt wünscht. Hier kann auch ein

Geburtsplan helfen, den man vorab erstellt und der bei einer normal verlaufenden Geburt zum Einsatz kommen kann.

Du stehst den frischgebackenen Eltern auch im Wochenbett zur Seite. Wie schafft man in dieser besonderen Zeit den Spagat zwischen dringend notwendiger Erholung und Einfindung im neuen Alltag? Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Wer mich kennt, weiß, dass ich ein Wochenbett-Apostel bin [lacht]. Das Wochenbett ist kein Hygge-Moment, sondern eine medizinische Anordnung. Die wichtigsten Rückbildungsvorgänge passieren in den ersten 14 Tagen nach der Geburt. Diese Zeit braucht Ruhe und muss Raum für Regeneration schaffen, für Mutter und Kind gleichermaßen. Man sollte sich als Paar also schon vorab Gedanken machen, wie man diese Zeit gestalten kann und wo man ggf. Hilfe bekommt. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen zum Beispiel Mütterpflegerinnen, die dafür ausgebildet wurden, Frauen im Wochenbett zu begleiten. Eine Anlaufstelle dafür ist das Mütterpflegenetzwerk. Aber auch Freunde und Familie können einbezogen werden, indem sie Einkäufe erledigen, Essen kochen, sich mit um ältere Kinder kümmern. Außerdem gibt es mittlerweile auch Wochenbett-Pflegenetzwerke, in denen sich Menschen ehrenamtlich engagieren, um deutschlandweit Frauen im Wochenbett zu unterstützen.

Die gesunde Entwicklung der neuen Familienmitglieder ist für Eltern das wichtigste. Was sind für dich die wichtigsten Punkte, wenn man Kindern einen gesunden Start ins Leben schenken möchte? Ein gesunder Start für das Kind fängt mit einem guten Wochenbett an. Das Kind muss die Chance haben, in Ruhe in der Welt anzukommen und sich zu erholen. Denn auch für das Kind ist die Geburt ein unglaublich anstrengender Moment. Die vorgeschriebenen Untersuchungen sollte man in jedem Fall wahrnehmen, aber auch zusätzliche Angebote wie manuelle Therapie z. B. beim Osteopathen oder Physiotherapeuten können Kindern helfen, die vielleicht Verspannungen haben und sich dadurch unwohl fühlen. Wenn das Stillen nicht gleich klappt, können Stillberaterinnen helfen.

Kinder entdecken die Welt aufmerksam und gleichzeitig immer spielerisch. Wie können Eltern ihre Kinder dabei unterstützen?

Was ich meinen Eltern stets mitgebe ist, dass sie die natürliche motorische Entwicklung ihrer Kinder recht einfach unterstützen können. Das heißt konkret, sich möglichst häufig mit den Kindern auf einer nicht zu weichen Krabbeldecke auf den Boden zu legen, damit Kinder ihren Körper kennenlernen und ein Gefühl dafür bekommen, welche Bewegungen ihr kleiner Körper schon schafft. So lernen sie, sich zu drehen und später in den Unterarmstütz zu wechseln. Babywippen sind sicher für kurze Momente eine tolle Sache, aber sie sollten nicht zum Daueraufenthaltsort werden. Kinder müssen sich frei bewegen können. Zudem sollten die Kleinsten nicht mit zu vielen Reizen überflutet werden. Besonders bei Spielsachen ist weniger mehr! Ich arbeite zu Beginn sehr gern mit Kontrastkarten, das lieben die meisten Kinder sehr. Dabei kann man auch wunderbar mit den Kindern kommunizieren. Dann hat das Kind auch die Möglichkeit, selbst Impulse zu geben und den Eltern zu zeigen, was ihm Spaß macht. Ich sehe meine Aufgabe darin, Eltern in ihre Intuition zurückzuholen, sich nicht unnötig zu stressen und auf ihr Bauchgefühl zu hören.

Jeden Dienstag gibt es eine neue Folge des Podcasts "Hebammensalon mit Sissi Rasche und Kareen Dannhauer: Uberall, wo es Podcasts gibt!

Weitere Informationen zu WochenbettPflegenetzwerken finden Sie unter: www.verenas-wochenbettgefluester.de www.muetterpflege-deutschland.de

Oder zu Sissi Rasches Arbeit: www.sissirasche.de

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Text Miriam Hähnel ANZEIGE Foto: Gina Walkowiak
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Kinder beim Aufwachsen zu begleiten muss sein NICHT UNNOTIG KOMPLIZIERT ..

Nicola Schmidt ist zweifache Mutter, Wissenschaftsjournalistin, Buchautorin und Gründerin des artgerecht Projektes. Aber was bedeutet artgerechtes Heranwachsen überhaupt für uns Menschen und wie begleiten wir unsere Kinder bestmöglich bei diesem Abenteuer? Warum das nicht unnötig kompliziert werden muss, erzählte sie uns im Interview!

Was hat Sie dazu inspiriert, das artgerecht Projekt zu starten?

Das war ganz simpel. Ich war schwanger mit meinem ersten Kind und habe weder Ratgeber gelesen, noch habe ich irgendetwas detailliert vorbereitet. Dann kam mein Sohn zwei Wochen früher als geplant und ich hatte praktisch noch nichts. Ich habe dann aber festgestellt, dass das gar nicht schlimm war, denn es klappte trotzdem alles wunderbar! Ich habe gestillt, getragen und bin die Mutterschaft komplett intuitiv angegangen. Mein Umfeld hat darauf aber irgendwie seltsam reagiert, nämlich eher mit Unverständnis. Plötzlich prasselten Tipps und Hinweise auf mich ein: Man müsse das Kind an feste Schlafens- und Essenszeiten gewöhnen, es dürfe doch nicht die ganze Zeit an mir kleben, und überhaupt müsse da doch viel mehr Struktur rein. Daraufhin habe ich mich gefragt, wer Recht hat: Mein Kind oder die Leute? Als Wissenschaftsjournalistin habe ich angefangen zu recherchieren, um herauszufinden, was jenseits von allen Erziehungsmethoden wirklich artgerecht für den Homo sapiens ist. Die Wissenschaft und die Babys sind sich da sehr einig, aber immer, wenn Kultur hinzukommt, wird aus einem einfachen biologischen System ein fürchterlich kompliziertes Ding.

Was genau versteht man unter artgerechter Erziehung und was fördert eine gesunde körperliche und geistige Entwicklung bei Kindern? Kinder müssen außerhalb des Mutterleibes „nachreifen“. Dabei helfen wir ihnen, indem wir zu allererst ihre Grundbedürfnisse nach Schlaf, Nahrung und Kontakt stillen. Tun wir das nicht und lassen das Kind z. B. zu lange auf die nächste Mahlzeit warten oder lassen es allein, wenn es Kontakt benötigt, dann kann das Kind nicht gesund heranwachsen, weder körperlich noch psychisch. Diese ganzen Ideen, dass kleine Babys lernen müssten, sich selbst zu regulieren, sind schlichtweg falsch. Das lernen Kinder im Alter von zwei bis drei Jahren, aber nicht mit sechs Monaten.

Auch wir erwachsenen Menschen sind angewiesen auf Nähe, schlafen z. B. mit unserem Partner oder unserer Partnerin in einem Bett. Es ist einfach widersinnig, dass wir von unseren Kindern erwarten, dass sie das allein hinbekommen müssten: die Kleinsten, die zudem noch die größten Bedürfnisse und Ängste haben! Wir sind nun mal eine kooperative und in Gruppen lebende Art. Dahin müssen wir zurück.

Die wichtigste Faustregel, für schwierige Situationen, ist: Wenn das Kind unter Stress gerät, werden wir ruhig.

Welche Rolle spiel dabei das Freispiel? Eine ganz wesentliche! In Jäger- und Sammlerkulturen spielen Kinder bis zum Anfang der Pubertät frei und lernen auf diese Weise, wie das Leben funktioniert. Das bedeutet, dass ein Kind mit anderen Kindern in einem anregenden Umfeld spielt, zum Beispiel im Wald, auf einem Spielplatz, am Strand. Dort können sie sich mit ihren Kameraden entfalten und lernen, kleine Risiken einzugehen, in der Gruppe zusammenzuarbeiten, Konflikte auszutragen und die eigenen Grenzen (und die der anderen) kennenzulernen.

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Text Miriam Hähnel
Foto: w w w d i p t i c a c o m

In unserer Gesellschaft tendieren wir dazu, unsere Kinder dabei einzuschränken, wir überbeschützen sie. Dabei sollten wir sie begleiten und ihnen dabei helfen, die Welt zu entdecken. Es sollte natürlich Abmachungen geben, wie zum Beispiel „Klettere nur so hoch, dass du auch allein wieder herunter kommst“. Aber wir sollten sie viel mehr probieren lassen! Sie sollten kleine Risikoerfahrungen machen dürfen, um später größere Risiken besser einschätzen zu können.

Wie begleitet man ein Kind in schwierigen Situationen?

Die wichtigste Faustregel ist: Wenn das Kind unter Stress gerät, werden wir ruhig. Denn wir müssen ihnen in solchen Situationen zeigen, wie man entspannt bleiben kann, um eine mögliche Lösung für das Problem zu fi nden. Kleinere Kinder haben eine sehr geringe Frustrationstoleranz, sie müssen von uns beruhigt und langsam in die Lösungsfi ndung geführt werden. Bei Schulkindern wird vieles von Gefühlen geleitet, hier geht es um die Umstellung vom emotionalen Denken aufs rationale Denken, bei der wir unterstützen können. Das gilt auch für Ängste: In erster Linie brauchen unsere Kinder dann jemanden, der sie versteht und ihre Ängste ernst nimmt, denn Angst ist etwas ganz Normales. Zudem haben Kinder etwa im Alter von zwei bis sieben ihre magische Phase. Da helfen alle rationalen Erklärungen nichts, wenn die Angst vorm Monster unterm Bett für die Kinder absolut real ist. Magische Ängste brauchen daher magische Lösungen, zum Beispiel das Anti-Monster-Spray, das vorm Schlafengehen versprüht wird. Und wenn das alles nichts nützt, hilft nur, da zu sein und das Kind zum Beispiel in den Schlaf zu begleiten.

Wenn Sie Eltern einen Tipp ans Herzen legen könnten, welcher wäre es?

Das richtige setzen von Prioritäten ist extrem wichtig. Es gibt Situationen, in denen man sich zuerst einmal um dringliche Anliegen kümmern muss, bevor man sich um das Kind kümmern kann. In anderen Situationen kann es aber auch notwendig sein, dem Kind Priorität

einzuräumen und z. B. das Abendessen eine halbe Stunde später auf den Tisch zu bringen. Zudem ist die Selbstfürsorge essenziell. Das heißt, darauf zu achten, dass man genügend Schlaf bekommt, regelmäßig und gesund isst, nicht abends noch ewig am Handy hängt und sich ausreichend bewegt. Und ein weiterer Tipp ist, sich Pufferzeiten zu verschaffen: das kann z. B. noch eine zusätzliche Runde um den Block sein, bevor man das Kind von der Kita abholt. Und wenn es dann doch mal passiert und sowohl Eltern als auch Kinder gestresst sind, dann kann man sich einfach gemeinsam auf den Boden setzen und zusammen durchatmen. Dann kann man sich kurz gemeinsam „auskotzen“ und sagen „Hey du, mein Tag war heute richtig doof, deiner auch? Erzähl mal, was ist heute bei dir passiert?“ Dann merkt man recht schnell, dass es vielleicht gar nicht so schlimm ist wie gerade noch gedacht und schaff t für beide Seiten Raum, gehört und verstanden zu werden. Denn nur so lernen Kinder, lösungsorientiert mit Problemen umzugehen, ohne sich dabei verbiegen zu müssen.

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Ein kurzer Einblick in den

PRAXISALLTAG ALS KINDERARZTIN

Im Interview gibt Dr. Karella Easwaran, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Ernährungsmedizin, Mind-Body-Medizin, Speaker und Bestseller-Autorin (Beneficial Thinking Methode) Tipps, wie das Bettnässen nicht zu einem Problem wird und Eltern ihre Kinder bestmöglich auf die Zeit ohne Windel vorbereiten können.

Was sind Ihrer Erfahrung nach die Probleme und Sorgen, die Eltern bezüglich des Einnässens am meisten beschäftigen?

Eltern haben vor allem Angst, dass ihr Kind einnässt, weil es krank ist. Sie machen sich aber auch Sorgen um das Selbstwertgefühl und das soziale Wohlbefinden ihres Kindes, weil es Schamgefühle entwickeln kann. Viele Eltern fragen mich als Kinderärztin, wie sie ihr Kind am besten unterstützen können und wann der richtige Zeitpunkt ist, professionelle Hilfe zu suchen. Sie wollen sicherstellen, dass das Bettnässen nicht zu einem dauerhaften Problem wird.

Warum hat das Thema Windelfreiheit eine so große Bedeutung für viele Eltern? Wie schafft man es, die Umgewöhnung gelassen anzugehen? Windelfreiheit gilt in der Entwicklung eines Kindes als Meilenstein, der Unabhängigkeit und Reife signalisiert. Zudem sind mit dem Ende der Windelzeit für viele Familien auch praktische Erleichterungen verbunden. Um die Umgewöhnung gelassen anzugehen, ist es wichtig, dass Eltern geduldig bleiben und das Kind nicht drängen. Sie sollten auf die Signale des Kindes achten und es loben, wenn es die Toilette oder das Töpfchen nutzt.

Das Kind bei Rückschlägen zu strafen oder zu tadeln, kann nur noch mehr Druck erzeugen und das Problem verschlechtern. Es hilft auch, sich klarzumachen, dass jedes Kind sein eigenes Tempo hat und die Windelfreiheit ein Prozess ist, der Zeit braucht.

Welche Tipps und Methoden gibt es, Kinder auf Tage und Nächte ohne Windel vorzubereiten?

Um Kinder auf windelfreie Tage und Nächte vorzubereiten, können Eltern ihr Kind zunächst regelmäßig aufs Töpfchen setzen. Vielen Kindern fällt der Übergang auch leichter, wenn nur zu bestimmten Zeiten auf die Windel verzichtet wird – eine schrittweise Entwöhnung also.

Wichtig ist, dass die Eltern dem Problem mit Verständnis und Geduld begegnen.

Manche Eltern gehen auch radikal vor und lassen die Windel ganz weg, sobald das Kind dazu bereit ist. Wichtig ist, das Kind durch Erklärungen und Motivation zu unterstützen und kleine Erfolge zu belohnen. Nachts sollte das Kind erst dann ohne Windel schlafen, wenn es tagsüber zuverlässig trocken ist. Eine wasserdichte Unterlage, saugfähige Pyjama Pants und eine leicht erreichbare Toilette sind hilfreich, um den Stress zu minimieren. Bei allen Methoden sind Geduld und eine positive Einstellung wichtig.

UMGANG MIT BETTNASSEN – EINE

HERAUSFORDERUNG FUR DEN FAMILIENALLTAG

Unter Eltern werden oft wertvolle Erfahrungen ausgetauscht, unerwartete Entdeckungen gemacht und humorvolle Geschichten erzählt. Jedoch gibt es auch Themen, die als Tabu gelten, obwohl sie viele Familien betreffen. Eines dieser Themen ist das Bettnässen, das bei rund 8 % der Kinder im Alter von 4 bis 12

Jahren in Europa auftritt1. Trotzdem wird diese Tatsache oft verschwiegen, obwohl ein großer Bedarf an offener Kommunikation besteht. Es ist besonders wichtig zu verstehen, dass Bettnässen durch verschiedene Faktoren verursacht werden kann und nicht das Kind selbst dafür verantwortlich ist.

UNBESCHWERT DURCH DIE NACHT

Bettnässen kann für betroffene Kinder und ihre Eltern im Familienalltag eine große Herausforderung darstellen. Pampers möchte Familien dabei unterstützen, diese Herausforderung zu meistern und die Nächte souverän zu bewältigen. Mit den diskreten und zuverlässigen Ninjamas Pyjama Pants sollen Kinder sich wohlfühlen und mehr Selbstvertrauen finden. Die absorbierenden Pyjamahöschen bieten einen Auslaufschutz für bis zu 12 Stunden

Trockenheit, der beim Bettnässen unterstützt. Die absorbierende Technologie der Pyjama Pants nimmt Feuchtigkeit sofort auf und bietet einen zuverlässigen Auslaufschutz für die ganze Nacht. Das 360° FormFitBündchen passt sich an den Bauch des Kindes an und sitzt so diskret und bequem wie Unterwäsche. Die Ninjamas Pyjama Pants sind in zwei Größen und unterschiedlichen Designs erhältlich.

Was raten Sie, wenn Kinder dennoch nachts einnässen? Und ist es ungewöhnlich, wenn auch Kindern im Schulalter das noch, oder wieder, passiert? Es ist tatsächlich nicht ungewöhnlich, dass Kinder im Vorschulalter nachts einnässen. Etwa 15 Prozent aller Fünfjährigen sind davon betroffen, und später im Schulalter liegt die Zahl bei etwa 8 Prozent. In vielen Fällen reguliert sich das Problem von selbst, da die Kinder ihre Blase mit der Zeit immer besser kontrollieren können.

Was kann Eltern dabei helfen, Stress und Anspannung abzubauen und ihre Kinder liebevoll bei diesem Prozess zu begleiten?

Wichtig ist, dass die Eltern dem Problem mit Verständnis und Geduld begegnen. Bettnässen ist eine häufige und meist vorübergehende Phase in der kindlichen Entwicklung. Es hilft, das Thema offen anzusprechen und dem Kind zu versichern, dass es Unterstützung hat. Außerdem hat sich eine entspannte Abendroutine bewährt. Dazu kann gehören, dem Kind am Ende des Tages weniger zu trinken zu geben und es vor dem Schlafengehen auf die Toilette zu bringen. Außerdem können Eltern eine liebevolle und unterstützende Umgebung schaffen, indem sie kleine Erfolge wie trockene Nächte feiern. Dies stärkt auch das Selbstvertrauen des Kindes. Wenn die Kinder bereits die Schule besuchen und das Problem weiterhin besteht, sollten Eltern nicht zögern, ärztlichen Rat einzuholen.

INSTAGRAM @ karella_easwaran

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SOMMERSPASS MIT KINDERN –AUF DEN

RICHTIGEN SCHUTZ KOMMT ES AN!

Text Miriam Hähnel

Al le fiebern dem Sommer entgegen. Trotzdem sollte man nicht leichtsinnig werden: Was ist zu beachten, damit die Zeit in der Sonne für alle entspannt läuft?

Wenn wieder vermehrt die Sonne scheint, müssen Kinder vor der UV-Strahlung geschützt werden. In der Mittagszeit sollte die Sonne am besten komplett gemieden werden. Bei Aktivitäten in der Sonne schützt die passende Kleidung, die einen mechanischen Schutz bietet. Die Hautareale, die direkt der Sonne ausgesetzt sind, müssen mit Sonnencreme geschützt werden, zudem ist eine Kopfbedeckung wichtig. Das gilt bereits ab UV-Index 3! Selbst wenn es bedeckt ist und man gar nicht vermutet, dass die Sonneneinstrahlung hoch ist, sollte man also den UV-Index checken und die Kinder entsprechend schützen.

Kleinkinder sind Entdecker. Hohes Gras, Gebüsch, Unterholz: Alles ist spannend und muss erkundet werden. Wie kann man die kleinen Abenteurer dabei vor Begegnungen mit Zecken, Wespen, Mücken und Co. schützen?

Vor Zecken hilft zu allererst die Kleidung. Die Hose kann in die Socken gesteckt werden, damit die Tiere gar nicht erst an die Haut gelangen. Abends sollte man die Kinder gründlich absuchen. Wenn sich doch eine Zecke festgebissen hat, kann sie mit einer Pinzette oder Zeckenkarte entfernt werden. Entgegen landläufiger Meinung ist es

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. entstanden.

KINDER AM WASSER: SO VERHINDERN SIE TRAGISCHE UNFÄLLE

Der Swimmingpool im Garten des Nachbarn oder die Regentonne auf dem eigenen Grundstück: In mehr als 20 Prozent der tödlichen Unfälle bei Kindern ist Ertrinken die Ursache. „Mit dem Aufenthalt am Wasser geht gerade für kleine Kinder ein erhöhtes Sicherheitsrisiko einher", sagt die Präsidentin der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Ute Vogt. "Seien Sie sich stets der Gefahren bewusst, die insbesondere jetzt in der warmen Jahreszeit lauern“, so ihr Appell an alle Eltern und Aufsichtspersonen.

"Jedes Opfer im Wasser ist eines zu viel und wenn Kinder ums Leben kommen, schmerzt uns das ganz besonders", so Vogt. Deshalb geht die DLRG zum Beispiel in Kindergärten und bringt den Kleinsten das richtige Verhalten am und im Wasser bei. Mit diesem Wissen ist es aber nicht getan. "Alle Kinder müssen schwimmen lernen", fordert die Chefin der DLRG. "Das ist überlebenswichtig." Doch die Zahl der Jungen und Mädchen, die schwimmen können, sinkt. Im Alter von zehn Jahren sind fast 60 Prozent der Schüler keine sicheren Schwimmer. Das heißt, sie erfüllen nicht die Anforderungen an das Schwimmabzeichen Bronze.

Mit dem Nachwuchs das Wasser erobern Die Nachfrage nach Plätzen in Schwimmkursen ist jedoch viel größer als das Angebot der Vereine und Schwimmschulen. Eltern sollten die warme Jahreszeit aber auf jeden Fall nutzen. "Machen Sie Ihr Kind mit dem Wasser vertraut", rät Ute Vogt. Die DLRG bietet Tipps (dlrg.de/spieltipps) für das sichere und spielerische Gewöhnen an

Dr. Vitor Gatinho ist Kinderarzt und begann während der COVID-Pandemie, sein Wissen über Social Media zu teilen. Auf nahbare Weise beantwortet er Elternfragen und dreht unterhaltsame Videos, bald folgen ein eigener Podcast und seine ersten Bücher. Wir sprachen mit ihm über den nahenden Sommer und wie man die warmen Tage mit dem Nachwuchs möglichst sicher und unbeschwert genießen kann.

auch nicht schlimm, wenn der Zeckenkopf an der Haut verbleibt. Die Stelle zu desinfizieren reicht vollkommen aus. Um die Einstichstelle kann man mit Kugelschreiber einen kleinen Kreis zeichnen, damit man es in den kommenden Tagen gut beobachten kann. Sollte die Rötung sich ausbreiten oder die für eine Borreliose typische Wanderröte auftreten, muss man zum Arzt. Wespen werden von süßen Getränken angelockt: Hat man eine Saftschorle o. ä. dabei, dann sollten diese Getränke immer aus einem einsehbaren durchsichtigen Becher getrunken werden. Von Bechern mit Strohhalm rate ich dringend ab, da Wespen hier gern reinklettern. So ein Wespenstich im Mund kann lebensgefährlich sein und sollte umgehend ärztlich vorgestellt werden! Ist doch ein Stich z. B. an der Hand passiert, dann hilft Kühlen z. B. mit einem in ein Tuch gewickeltes Kühlpack. Wenn die Schwellung oder Rötung nicht zurückgeht oder sich sogar verschlimmert, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Eine allergische Reaktion ist bei kleinen Kindern eher unwahrscheinlich, besonders, weil solche Reaktionen erst beim zweiten oder gar dritten Stich auftauchen, wenn wirklich eine Überempfindlichkeit vorliegen sollte. Wenn aber in den ersten zehn Minuten nach dem Stich Quaddeln auftreten oder das Kind Luftnot bekommt, handelt es sich um einen medizinischen Notfall und es muss die 112 angerufen werden!

das nasse Element. Auf Schwimmhilfen und Schwimmbrille sollte verzichtet werden, damit die Kinder die Eigenschaften des Wassers unverfälscht erleben können. Sie finden heraus, dass sie vom Wasser getragen werden, lassen Wasserspritzer zu und lernen, sich unter Wasser zu orientieren.

10 Tipps für Eltern & Aufsichtspersonen

• Bewachte Badestellen aufsuchen und Warnhinweise beachten

• Nach Gefahrenquellen Ausschau halten

• Kleine Kinder nie aus den Augen lassen und immer in Griffweite bleiben – auch beim Tragen von Auftriebshilfen wie Schwimmflügeln.

• Kinder möglichst früh mit dem Wasser vertraut machen und immer wieder wichtige Verhaltensweisen ansprechen (dlrg.de/baderegeln)

• Kinder schwimmen sicher, wenn sie das Schwimmabzeichen Bronze haben. Das Seepferdchen genügt nicht.

• Ertrinken ist auch bei geringen Wassertiefen möglich (z.B. Badewanne oder Planschbecken).

• Bottiche und Regentonnen mit abschließbaren Deckeln sichern

• Schwimmbecken und Gartenteiche durch Vorrichtungen wie Schutzgitter unzugänglich machen

• Mit bedenken: Gefahrenquellen befinden sich auch außerhalb des eigenen Grundstücks.

• Rufen Sie in Notfällen sofort die 112 an.

Weitere Infos und Sicherheitstipp gibt es auf: www.dlrg.de/badesaison

Spielen bereits bei Kleinkindern mögliche Pollenallergien eine Rolle?

Ja, das gibt es durchaus, aber das betrifft eher Schulkinder. Augenjucken, Fließschnupfen mit ständigem Niesreiz oder manchmal ein starker Husten können darauf hindeuten. Diese Beschwerden bleiben dann über längere Zeit bestehen: so lange, wie die entsprechenden Pollen eben fliegen.

Was sollten Eltern von kleinen Kindern in den Sommermonaten stets dabei haben, sowohl zu Hause als auch auf Reisen?

Guten Sonnenschutz, der für die Altersgruppe geeignet ist, UV-Kleidung mit Kopfbedeckung und Kochsalzlösung in kleinen Ampullen. Damit kann man gerötete Augen, eine laufende Nase oder auch kleine Schürfwunden versorgen. Zudem sollten Kinder bei warmen Temperaturen häufig etwas zu trinken angeboten bekommen. Kindgerechte Getränke sind Wasser, ungesüßte kalte Tees oder für ältere Kinder auch mal eine stark verdünnte Saftschorle. Säuglinge sollten vermehrt gestillt werden oder häufiger die Flasche bekommen, eine zusätzliche Gabe von Wasser ist nicht notwendig.

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FOTO : H A Z E L M A G E S
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Text Martin Holzhause
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