MAGEN & DARM HÖR AUF DEIN BAUCHGEFÜHL
"Der Beutel war furchtbar. Ich war sehr jung und hatte mich immer stark über meinen Körper definiert."
NICHT VERPASSEN: Ernährung
Welchen Einfluss diese auf Gesundheit und Körper hat
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Histaminintoleranz
Was es damit auf sich hat und wie es zur Diagnose kommt
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Philipp Stehler hat Colitis Ulcerosa und kämpfte 2019 um sein Leben.
Rachel Apelbaum
Fast jede zweite Person ist in ihrem Leben mehr oder minder von einer Darmerkrankung betroffen, deswegen ist jetzt die Zeit, dem Thema Darm ein bisschen extra Aufmerksamkeit zu schenken.
Nora Hinz
Die gezielte Unterstützung der Darmgesundheit ist ein essenzieller Beitrag für ein gutes Körpergefühl und ganzheitliches Wohlbefinden. Es ist wichtig, darüber mehr Kenntnis zu erlangen.
Business Development Manager: Samantha Wladyko
Geschäftsführung: Richard Båge (CEO), Philipp Colaço (Managing Director), Alexandra Lassas (Content and Production Manager), Henriette Schröder (Sales Director), Grafik & illustration: Lea Hartmann artstudiolh
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Please recycle
Prof. Dr. med. habil.
Ahmed Madisch Vorstand GastroLiga e. V., Centrum Gastroenterologie
Bethanien und Agaplesion Krankenhaus Bethanien
Vielversprechende neue Möglichkeiten
Vom Reizdarmsyndrom sind circa zehn Millionen Menschen in Deutschland betroffen, auch chronisch entzündliche Darmerkrankungen, CED, sehen wir oft. Schätzungen zufolge haben hierzulande rund eine halbe Million Menschen Colitis Ulcerosa oder Morbus Crohn. Als Auslöser wird eine Barrierestörung im Darm vermutet; Bakterien dringen in Bereiche vor, in denen sie beim Gesunden nicht vorkommen. Das Immunsystem erkennt sie als fremd, was Entzündungsreaktionen auslöst.
Intakte Barrierefunktion Für die intakte Barrierefunktion ist ein ausgewogenes Darmmikrobiom wichtig. Der Begriff „Mikrobiom“ umfasst die Gesamtheit der Mikroorganismen, die den Darm besiedeln: Bakterien, Pilze und Viren. Deren Stoffwechselaktivitäten beeinflussen die Gesundheit – nicht nur des Darms, sondern des gesamten Körpers – je nach Zusammensetzung positiv oder negativ
Für die verschiedenen Krankheitsbilder des Magen-Darm-Trakts stehen vielversprechende neue Therapien zur Verfügung.
Aufgaben des Mikrobioms
Die Aufgaben des Mikrobioms sind vielfältig, so wirkt es sich z. B. auf das Immunsystem und die Nahrungsverwertung aus. Mit Billionen von Mikroorgansimen stellt das Mikrobiom gemeinsam mit der Schleimhaut eine Barriere zwischen dem Äußeren und dem Inneren des Körpers dar. Mit einem gestörten Mikrobiom werden Erkrankungen wie das Reizdarmsyndrom, Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Fettleibigkeit, Hauterkrankungen, Allergien sowie
Gastritol® Liquid – Mit nachweislich 40x mehr Bitterstoffen den Magen ins Gleichgewicht bringen!
Text Dr. Gustav Klein
Magenschmerzen – Viele kennen das Gefühl und empfinden dadurch einen hohen Leidensdruck! Zu deftig oder zu viel gegessen? Völlegefühl, verlangsamter Stoffwechsel bis hin zu starken Magenschmerzen. Damit sollte sich niemand quälen müssen – Gastritol® Liquid schafft hier schnelle und zuverlässige Abhilfe des Leidensdrucks durch einen sehr hohen Bitterstoffgehalt.
Eine gute Verdauung ist ein Stück Lebensqualität! Leider kommen Störungen in der Verdauung häufig vor! Ungesunde Essgewohnheiten (hektisches Schlingen, zu viel oder zu fettes Essen) sind meist die Ursache, aber auch Verdauungsschwäche mit Folgeerscheinungen, über die man oft nicht gerne spricht. Gerade Diabetiker:innen leiden häufig unter einer verlangsamten Verdauung, besonders wenn der Blutzucker auf den Magen schlägt.
Hier kann die Natur helfen: Wertvolle Bitterstoffe fördern nachweislich die Verdauung! Bitterstoffe sind essenziell für eine gesunde Verdauung aber leider nur wenig bis gar nicht in unseren Lebensmitteln enthalten. Dadurch fehlen uns diese Bitterstoffe, um den Magen ins Gleichgewicht zu bringen.
Gastritol® Liquid vereint die Wirkspektren von sechs Heilpflanzen zur Stärkung der Verdauung und Behandlung von Magen- und Darmbeschwerden wie Völlegefühl, Blähungen und leichten Magenkrämpfen.
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• Krampflösend, entzündungshemmend & schleimhautschützend
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auch psychiatrische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen assoziiert. Das System „Bauch“ steht zudem in direkter Verbindung mit dem Gehirn, im Sinne einer Darm-Hirn-Achse.
Ernährung & neue Therapien
Ein wichtiges Instrument für Betroffene von chronischen Magen-Darm-Erkrankungen ist die Ernährung. Welche Bestandteile sie enthalten und was Patient:innen vermeiden sollten, muss individuell evaluiert werden, wie wir es in den Reizdarmrichtlinien empfehlen. Darüber hinaus stehen für die verschiedenen Krankheitsbilder des Magen-Darm-Trakts vielversprechende neue Therapien zur Verfügung. So kommen neben Pro- und Präbiotika auch Phytotherapeutika
zum Einsatz. In den letzten Jahren wurde viel zum Thema Mikrobiom geforscht. Wir stehen hier noch am Anfang. Man beginnt gerade, zu entdecken, welche Fragen sich zum Beispiel mit der Beschaffenheit des Mikrobioms beantworten lassen und welche Möglichkeiten sich daraus ergeben.
studiolh
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Die enthaltenen Bitterstoffe aus Angelikawurzel, Benediktenkraut und Wermutkraut wirken anregend auf die Verdauungssäfte. Die Arznei-Pflanzenextrakte aus Kamille, Süßholz und Gänsefingerkraut hemmen Entzündungen, schützen die Magenschleimhaut und lindern Krämpfe im Bereich Magen und Darm.
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INHALT IN DIESER AUSGABE
Text Miriam Rauh VERANTWORTLICH FÜR DEN
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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Dr. Gustav Klein GmbH & Co. KG entstanden.
Gastritol® Liquid: Anwendungsgeb. ausschließl. aufgrund langjähriger Anw.: Traditionelles pflanzl. Arzneimittel, angewendet bei Erw. zur Linderung v. leichten Verdauungsbeschwerden (z. B. Völlegefühl, Blähungen) sowie leichten krampfartigen Beschwerden im Magen-Darm-Trakt. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Hilfe zur Selbsthilfe
Was kann man tun, wenn man von einem Reizdarmsyndrom betroffen ist? Bei der Deutschen Reizdarmselbsthilfe e. V. erhalten Betroffene Hilfe zur Selbsthilfe.
Text Miriam Rauh
Frau Oelschläger, von einem Reizdarmsyndrom ist in Deutschland mehr als jeder Zehnte betroffen. Weiß man, was die Ursachen dafür sind?
Es gibt keine bestimmte Ursache für ein Reizdarmsyndrom (RDS). Stress und psychische Belastungen stehen aber als Auslöser für RDS in Verdacht, auch eine ungünstige Ernährung kann die Symptome verstärken. Ein Reizdarmsyndrom entsteht nicht durch eine Infektion, es hat auch nichts mit einer Laktoseintoleranz oder einer anderen Lebensmittelunverträglichkeit zu tun. Bislang gibt es auch keinen Hinweis darauf, dass es in Zusammenhang mit bösartigen Erkrankungen steht.
Mit welchen Symptomen macht sich ein Reizdarm bemerkbar?
Die Symptome sind stark personenbezogen und sehr unterschiedlich. Beim RDS sind Nervenenden im Darm ungewöhnlich empfindlich, Beschwerden reichen von Krämpfen, Bauchschmerzen und Übelkeit über Blähungen und Völlegefühl bis hin zu Durchfällen und Verstopfung. Auch die Ausprägung variiert. Manche Betroffene spüren vergleichsweise wenig, andere sind stark beeinträchtigt. Dann gibt es Phasen, in denen Betroffene fast beschwerdefrei sind und andere, in denen sie z. B. starke Schmerzen haben. Ein RDS kann übrigens in andere Organe ausstrahlen, z. B. in Leber, Galle oder Schilddrüse. Auch das Gehirn steht mit dem Darm in direkter Verbindung.
Wie wird ein Reizdarmsyndrom behandelt?
In den meisten Fällen wird mit Ernährungsberatern zusammengearbeitet. Man muss herausfinden, was Betroffene indi-
viduell vertragen und was mögliche Trigger sind. Ein Ernährungstagebuch hilft, zu identifizieren, was einem bekommt und was zu Problemen führt. Das kann bei den Betroffenen jeweils sehr unterschiedlich sein. Sogenannte „Safe Food-Listen“ können dann im Falle eines Schubs helfen, Symptome zu reduzieren. Es gibt auch die Möglichkeit von Darm- und Magenspiegelungen, um einen genauen Befund erhalten zu können. Viele Patienten bekommen zudem Medikamente, jedenfalls für eine gewisse Zeit. Eine langfristige Medikamenteneinnahme kann aber wiederum zu Magenbeschwerden führen.
Man muss herausfinden, was Betroffene individuell vertragen.
Kann man einen Reizdarm vollständig heilen?
Es ist möglich, dass sich die Symptome so weit zurückentwickeln, dass Betroffene beschwerdefrei sind. Die meisten haben allerdings jahrelang mit RDS zu kämpfen.
Gibt es Möglichkeiten zur Vorbeugung?
Empfehlenswert sind ausreichend Bewegung, z. B. Gymnastik oder Radfahren, die Treppen benutzen anstatt den Lift – all dies regt die Verdauung an und fördert einen gesunden Darm. Insgesamt ist eine gesunde Lebensweise mit
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit HEIMAT Distillers entstanden.
einer ausgewogenen Ernährung hilfreich. Dazu gehört auch, dass man sich im stressigen Alltag ruhige Phasen und Auszeiten verschafft, in denen man entspannt.
Wo finden Betroffene Hilfe? Wie können Netzwerke helfen?
Betroffene und alle, die sich für das Thema interessieren, z. B. Angehörige, können über unseren Verein, Deutsche Reizdarm-selbsthilfe e. V., viele wertvolle Informationen erhalten. Wir bieten auch regelmäßige Gruppen-Treffen für unsere Mitglieder an, online oder persönlich, um den Austausch Betroffener untereinander zu fördern.
Ein weiteres Angebot, das sehr gut angenommen wird, sind auch unsere Webinare, in denen wir aktuelles Wissen zum Thema vermitteln. Dieses Wissen ermöglicht es Patienten und Patientinnen ihre Erkrankung besser zu verstehen und sich so besser helfen zu können – auch zusammen mit Ärzten und Ernährungsberatern, die wir bei Bedarf vermitteln. studiolh
Alkoholfreier Rum & Gin? Cheers to that!
HEIMAT DISTILLERS ist für seine erstklassigen Craft-Spirituosen bekannt – und seit einiger Zeit auch für alkoholfreien Premium-Gin und -Rum. Sie gehören zu den ersten Destillerien, die den Alkoholfrei-Trend aufgegriffen haben. Wie kam es dazu und wie schmecken alkoholfreie Varianten?
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Raphael, wie kamt ihr auf die Idee zu VOGELFREI BOTANICAL? Wir mussten für einen Fernsehdreh mit unserer neuen Anlage auf Alkohol verzichten und stattdessen mit demineralisiertem Wasser destillieren. Die Botanicals waren dieselben, die auch unser HEIMAT Dry Gin enthält. Das Ergebnis war anders als erwartet, einfach überwältigend. Das war die Initialzündung für unseren alkoholfreien Gin. Wie werden VOGELFREI BOTANICAL und VOGELFREI SUGAR CANE produziert?
Unser VOGELFREI BOTANICAL basiert nahezu auf denselben Botanicals, wie unser HEIMAT Dry Gin. Der Hauptunterschied liegt in der Destillation. Beim klassischen Dry Gin destillieren wir mit Alkohol. Beim BOTANICAL jedoch hauptsächlich mit Wasserdampf, stellen also Hydrolate her. Zusätzlich verwenden wir für die Textur und den Abgang verschiedene Destillate und Mazerate, um das komplette Aromaspektrum eines „normalen“ Gins oder Rums alkoholfrei nachzuempfinden. VOGELFREI BOTANICAL ist frei von künstlichen Aromastoffen und zu 100 Prozent natürlich und vegan. Im VOGELFREI SUGAR CANE vereinen wir Komponenten, die den Geschmack von Rum nachempfinden. Basis ist eine Zuckerrohrmelasse, wie bei einem herkömmlichen Rum. Die typisch alkoholische Schärfe wird durch ein Chili-Mazerat erzeugt, das Holzaroma kommt von einem Limousineichen-Mazerat und die Süße erhält der SUGAR
CANE durch hochwertigen Agavendicksaft.
Neu im Sortiment ist unser VOGELFREI COLOR, eine tolle alkoholfreie Gin-Alternative mit einem funky Farbwechsel durch Anthocyane, das sind natürliche Pflanzenstoffe.
Und der Geschmack?
Geschmacklich kommt unser VOGELFREI BOTANICAL mediterran, wacholdrig und floral daher. Botanicals wie Thymian, Zitronenverbene, Wacholder und Lavendel verleihen ihm sein einzigartiges Aroma, das an unseren HEIMAT Dry Gin anlehnt. Der neue VOGELFREI COLOR haben wir eher klassisch mit einer leichten Zitrusnote gehalten. Für einen tollen WOW Effekt, verwenden wir Auszüge aus der Süßkartoffel, Lavendel und wilden Beeren.
Wohin geht der Trend?
Eine bewusste Ernährung spielt eine immer zentralere Rolle, das wird sich auch im Segment der alkoholfreien Spirituosen in den kommenden Jahren stärker bemerkbar machen. Im vergangenen Jahr hat sich hier vieles getan und hier wird sich auch zukünftig vieles tun. Mit unseren alkoholfreien Alternativen kann jeder, der auf Alkohol verzichten möchte oder muss, in den Genuss von erstklassigem Gin-Tonic oder Rum-Cola kommen. Ich lege jedem nahe, das zu probieren.
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Die Darmspiegelung schützt
Professor Dr. med. Leopold Ludwig ist niedergelassener Gastroenterologe und Internist. In seiner Praxis führt er auch Darmspiegelungen als Früherkennungsprogramm zur Krebsvorsorge durch. Wie läuft diese Untersuchung ab und was macht sie so effektiv?
Professor Dr. Ludwig, welche Vorsorgeuntersuchungen zur Darmkrebsfrüherkennung gibt es?
Das gesetzliche Programm zur Darmkrebsvorsorge gibt es für Frauen ab 55 und für Männer ab 50 Jahren; bei Männern früher, da bei ihnen Darmkrebs in der Regel früher auftritt. Das Programm basiert in Deutschland –anders als in anderen europäischen Ländern – auf der Darmspiegelung. Diese Maßnahme ist sehr präzise, anhand der gewonnenen Erkenntnisse lassen sich valide Aussagen treffen. Darmspiegelungen werden ambulant durchgeführt, bei niedergelassenen Gastroenterologen. Andere Maßnahmen, wie beispielsweise Tests, die okkultes, nicht sichtbares Blut im Stuhl erkennen, sind weniger aussagekräftig. Sie werden in der Regel von Hausärzten, Urologen und Gynäkologen angeboten.
Viele, die noch nie eine Darmspiegelung gemacht haben, haben Angst davor. Ist das berechtigt?
Angst braucht man definitiv nicht zu haben. Die Praxen sind gut vorbereitet. Bestimmte Standards müssen erfüllt sein, auch das Personal ist speziell geschult. Durch die Sedierung bekommt man eventuell unangenehme Passagen der Untersuchung gar nicht mit.
Worauf sollten sich Patienten einstellen? Wie läuft eine Darmspiegelung ab?
Üblicherweise findet ein Vorgespräch statt, in dem Details wie mögliche Risiken und der Ablauf besprochen werden. Das kann vor Ort in der Praxis sein, gegebenenfalls auch digital in einer Videosprechstunde. Dann werden die Vorbereitungen getroffen: Der Darm muss für die Untersuchung leer sein. Patient*innen müssen deswegen im Vorfeld ein Abführmittel einnehmen und in kurzer Zeit viel trinken. Dies kann gegebenenfalls zu Missempfindungen im Bauchraum führen, ist aber leider notwendig.
Das ganze Land geht falsch aufs Klo. Anstatt wie Mutter Natur es ursprünglich vorgesehen hatte, bei der Darmentleerung in die Hocke zu gehen, sitzen wir alle bequem auf unseren Toiletten. Leider führt das sehr oft zu gesundheitlichen Problemen wie z. B. Hämorrhoiden oder Verstopfungen.
Der Grund dafür liegt in unserer Anatomie. Eine zentrale Rolle spielt hierbei der sogenannte Puborektalmuskel. Er bildet eine Art Schlaufe, die den Enddarm wie einen Gartenschlauch knickt. Damit wird verhindert, dass uns beim Stehen und Gehen ein ungewolltes Malheur passiert. Beim Sitzen auf der Toilette wird dieser Knick leider nur teilweise gelöst und man muss drücken und pressen. Erst in der Hocke entspannt sich der Puborektalmuskel und der Enddarm wird gestreckt.
Die Spiegelung selbst dauert etwa 20 bis 30 Minuten. Wie lange genau, hängt davon ab, ob viele Polypen zu sehen sind. Sie werden meist direkt entfernt, um weitere Untersuchungen zu vermeiden.
Durch eine Darmspiegelung lässt sich das Entstehen von Krebs möglichst früh erkennen oder sogar verhindern. Warum
Wie findet man den geeigneten Arzt?
Der Berufsverband der niedergelassenen Gastroenterologen hat einen Arztfinder, mit dem man sich gastroenterologische Praxen in der Nähe anzeigen lassen kann. Es gibt etwa 2.100 Praxen in Deutschland, in denen eine Vorsorgekoloskopie angeboten wird. In der Regel muss man nicht weiter als zehn bis 15 Kilometer fahren.
Außer Untersuchungen oder medizinischen Eingriffen – gibt es Maßnahmen, die man präventiv ergreifen kann, um seinen Darm gesund zu halten?
Alles, was allgemein empfohlen wird, ist auch für den Darm gut: Bewegung, eine ballaststoffreiche, eher kalorienarme Ernährung mit nicht zu viel Fleisch hat einen positiven Effekt. Aber diese Maßnahmen bieten keinen vollständigen Schutz, insbesondere dann nicht, wenn eine Veranlagung besteht. Wirklich schützen können nur die Analyse des eigenen Risikoprofils und regelmäßige Vorsorge. Durch eine Darmspiegelung lässt sich das Entstehen von Krebs möglichst früh entdecken oder sogar verhindern.
Unsere Toiletten sind bequem, aber ungesund. Mit stuul® wird dieses Problem gelöst.
Nun hat der Stuhl endlich freie Bahn und kann den Darm - auch mithilfe der Schwerkraftmühelos verlassen.
Zum Glück gibt es eine einfache und schnelle Lösung, die uns die richtige Sitzhaltung bzw. Hockhaltung auf dem Klo ermöglicht – einen Toilettenhocker.
Besonders stilvoll sind jedoch die wenigsten dieser Toilettenhocker. Ganz anders stuul®: Er vereint die gesundheitlichen Vorteile eines herkömmlichen Toilettenhockers mit dem visuellen Reiz eines modernen Design-Objekts. Der stuul® besteht aus zwei identischen Hockern, die platzsparend ineinandergesteckt werden können. So fügt er sich unauff ällig in jedes Bad ein. Zudem wird er klimaneutral in Deutschland produziert und ist zu 100% stofflich recyclebar.
25. Internationales Endoskopie Symposium Düsseldorf
2. – 4. Februar 2023, Maritim Hotel Düsseldorf, Airport City
Es ist uns eine große Freude, Sie zu unserer Jubiläumsveranstaltung des Internationalen Endoskopie Symposiums Düsseldorf einzuladen. Nach zwei pandemiebedingt virtuellen Veranstaltungen wird der Kongress 2023 wieder mit Präsenz vor Ort stattfinden. Ein Streaming in Echtzeit wird auf die Sitzungen mit Livedemonstrationen beschränkt. Registrierten Teilnehmern steht der entsprechende Online-Zugang und ein Mediathekenprogramm von allen Hauptsitzungen nach dem Symposium zur Verfügung. Dieses Konzept sollte einen großen Anreiz zur persönlichen Teilnahme in Düsseldorf bieten. Neben dem Live-Erlebnis bieten sich viele Gelegenheiten, Kolleg*innen, Geschäftspartner*innen sowie alte und neue Freund*innen von Angesicht zu Angesicht zu treffen. Die 25. Ausgabe des Internationalen Endoskopie Symposiums wird ihrem Namen mehr als gerecht. Wie bisher werden renommierte Expert*innen aus vielen Ländern in Düsseldorf präsentieren. Ziel ist es, auf internationaler Ebene voneinander zu lernen und Erfahrungen auszutauschen. Das multimediale Programm aus LiveDemonstrationen aus dem Evangelischen Krankenhaus Düsseldorf, Mini- und Satellitensymposien, State-of-the-art-Vorträgen und Breakout-Sessions sollte alle Ärzt*innen und das Assistenzpersonal mit Interesse für die Endoskopie ansprechen. Das Spektrum reicht von der Basis bis zu zukunftsweisenden neue Technologien.
Wir freuen uns schon jetzt auf einen regen und interessanten Austausch mit Ihnen!
Noch nicht angemeldet?
Seien Sie im Februar dabei, wenn die 25. Ausgabe wieder startet. Die Online-Anmeldung finden Sie unter: www.endo-duesseldorf.com
Die Menschen dahinter sind Daniel und Philipp Daniel hat das Unternehmen vor 3 Jahren gegründet. Philipp war der erste Kunde und ist der größte stuul®-Fan. Die Liebe zum Design-Toilettenhocker ging so weit, dass Philipp inzwischen mit eingestiegen ist. Ihr erklärtes Ziel ist es, ganz Deutschland richtig aufs Klo zu setzen und dabei eine Menge Spaß zu haben.
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Prof. Dr. med. Leopold Ludwig Niedergelassener Gastroenterologe in Dornstadt bei Ulm
Text Miriam
Rauh
dem
wir alle falsch auf
Klo sitzen
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MESSETIPP
Mit Bitterstoffen geht’s besser!
Seit Menschengedenken waren Bitterstoffe ein wichtiger Bestandteil der Ernährung, heute sind sie aber immer seltener zu finden. „Entbitterte“ Gemüse und der Trend zu süßen Speisen tragen dazu bei – mit negativen Folgen für die Gesundheit von Magen und Darm. Dank der Produkte von M. Reich lassen sich Bitterstoffe wieder leicht in die Ernährung integrieren.
Bitterstoffe sind regelrecht aus der Mode gekommen. Traditionell bittere Pflanzen wie Rucola-, Chicorée- oder Lolo Rosso-Salat lassen sich milder leichter verkaufen als das Original. Dabei haben die herben sekundären Pflanzenstoffe einen positiven Effekt auf die Gesundheit. Sie regen den Gallenfluss und somit die Reinigung der Leber an, können die Basenproduktion im Verdauungstrakt positiv beeinflussen und können zudem noch gegen Süßhungerattacken hilfreich sein!
Bitter und bequem: BitterStoffTropfen Besonders bequem für alle, die sich etwas Gutes tun wollen: Die BitterStoffTropfen von M. Reich, ausgezeichnet mit dem nationalen Branchen-
Wie kamen Sie auf die Idee, mit Yaconwurzel zu süßen, statt mit Zucker?
Aus privaten Gründen haben wir uns mit gesunden Zuckeralternativen beschäftigt und stießen dabei auf die Yaconwurzel, ein Gemüse aus Peru, das dort unter anderem zum Süßen verwendet wird. Anders als Zucker enthält die Süße der Yaconwurzel Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien und wird von Menschen mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung sehr gut vertragen. Sogar für Diabetiker ist die Yacon-Süße geeignet, weil sie keine Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel hat. Es war uns eine Herzensangelegenheit, diese Entdeckung bekannt zu machen. Deswegen gründeten wir vor eineinhalb Jahren InkaPura®.
preis „Reformprodukt des Jahres 2023“. Nach dem Essen sorgen sie ganz ohne Alkohol und Koffein für Wohlbefinden. Auch gegen die Lust auf Süßes können die M. Reichs BitterStoffTropfen aus 55 ausgewählten Kräutern helfen.
Was sind Bitterstoffe?
Bitterstoffe. Ebenso Orangen- oder Pomeranzenschalen, Wermut, Kurkuma, Anis und Fenchel.
Viele Bitterstoffe kombinieren
Wichtig zu wissen: Jede chemische Form des Bitterstoffs spricht nur eine Art von Rezeptoren an. Man sollte immer möglichst viele verschiedene Bitterstoffe zu sich nehmen, damit diese möglichst viele Rezeptoren ansprechen. Bitterstoffe aktivieren dabei nicht erst im Magen oder Darm die Rezeptoren, sondern schon beim Kontakt mit der Zunge und Mundschleimhaut. Aus diesem Grund empfiehlt sich für Bitterstoffe die Einnahme als Pulver oder in Form von Tropfen sehr gut. Sie können pur verzehrt werden, in stillem Wasser oder auch in einem säurearmen Saft.
Bitterstoffe sind keine Nährstoffe wie z. B. Eiweiße oder Kohlenhydrate, vielmehr gehören sie zu den Wirkstoffen. Sie kommen in verschiedenen Pflanzenarten mit unterschiedlichem Bitterwert vor. Den höchsten natürlichen Bitterwert hat dabei der Enzian, mit der Substanz Amarogentin. Gibt man nur einen Fingerhut voll davon in 58.000.000 Liter Wasser, erkennt die Zunge noch immer den bitteren Geschmack. Auch Tausendgüldenkraut und Löwenzahn enthalten Basische Produkte von
Yaconwurzel: Gesund süßen bei CED
Dass man längst nicht nur mit Zucker süßen kann, ist bekannt. Aber kaum jemand hat schon von der Yaconwurzel gehört, obwohl deren Süße viele Vorteile bietet: Sie wird sowohl von Menschen mit Morbus Crohn oder anderen CED als auch von Diabetikern sehr gut vertragen.
Können Sie den Geschmack der Yaconwurzel beschreiben?
Die unverarbeitete Yaconwurzel besteht zu 90 Prozent aus Wasser, sie schmeckt ein bisschen wie Melone. Der Yaconwurzel-Sirup erinnert an Waldhonig, mit einer leichten Karamellnote.
Außer der guten Verträglichkeit – was ist besonders an InkaPura-Produkten?
Yaconwurzel enthält viel Inulin, ein Präbiotikum, das gut für die gesunde Darmflora ist. Wir destillieren den Sirup bei 42°C, unsere Produkte haben Rohkostqualität. Das bedeutet, die wertvollen Inhaltsstoffe bleiben alle erhalten. Besonders an der Yaconwurzel ist auch ihre Vielseitigkeit – sie lässt sich sowohl zu Sirup als auch zu Pulver verarbeiten. Zudem hat sie im Vergleich zu Zucker nur etwa ein Drittel der Kalorien.
Träge Verdauung und Sodbrennen natürlich wegtrinken
Wo ist die Pflanze heimisch?
Die Heimat der Yaconwurzel ist Peru, dort werden auch die Yaconwurzeln für unsere Produkte von Kleinbauern-Kooperativen unter den Bedingungen des fairen Handels angebaut. Sie wächst aber auch in Europa. Wir starten gerade einen Versuch mit einem Bauern vor Ort, der Yaconwurzeln zwischen seinen Mais gesetzt hat.
Können Sie uns einen Ausblick auf 2023 geben? Was passiert bei InkaPura®?
Wir sind dabei, unsere Produktpalette zu erweitern. Seit einigen Wochen bieten wir vier unterschiedliche Schokoaufstriche ohne Zucker und ohne Palmöl an. Im nächsten Jahr bringen wir weitere Produkte heraus. Aktuell entwickeln wir einige sehr leckere Neuheiten – mehr verraten wir noch nicht.
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Deutsche Heilbrunnen im Verband Deutscher Mineralbrunnen e. V. entstanden. Heilwässer sind natürliche Wässer, die ihre gesundheitlichen Wirkungen wissenschaftlich nachweisen müssen. Die meisten in Flaschen verkauften Heilwässer kann man auch täglich in größeren Mengen trinken. Man bekommt Heilwässer in gut sortierten Lebensmittel- und Getränkemärkten.
Heilwässer als natürliche Alltagshelfer für Magen und Darm
Bonn, Dezember 2022.
Bei vielen Verdauungsproblemen können natürliche Heilwässer kostengünstig, nachhaltig und auf sanfte Weise helfen. Es empfiehlt sich ohnehin, auf ausreichend Flüssigkeit zu achten, damit es im Darm stets gut vorangeht. Mit dem richtigen Wasser lassen sich Verdauungsbeschwerden aber auch gezielt lindern.
Hydrogencarbonat bei Sodbrennen und saurem Magen
Bei Säureproblemen wie Sodbrennen oder zu viel Magensäure bieten sich Heilwässer mit viel Hydrogencarbonat (ab etwa 1.300 mg pro Liter) an. Hydrogencarbonat ist eine Base, die im Körper ganz natürlich verwendet wird, um Säuren zu neutralisieren. Zusätzliches Hydrogencarbonat kann helfen, das saure Brennen zu lindern und einen sauren Magen zu besänftigen. Das Hydrogencarbonat-Heilwasser kann man einfach vorm oder zum Essen oder zum Wein trinken.
Verdauung verbessern mit Sulfat-Heilwasser Sulfat hat sich seit Urzeiten bewährt, um die Verdauung anzukurbeln. Denn Sulfat fördert die Produktion von Verdauungssäften und regt die Darmtätigkeit an. Eine deutsche Studie zeigte: Bei Personen mit Verstopfung, die täglich einen Liter sulfatreiches Heilwasser getrunken hatten, wurde der Stuhl weicher, sie hatten weniger Schmerzen und fühlten sich wohler.1 Um eine Wirkung zu erzielen, sollte das Heilwasser ab etwa 1.200 mg pro Liter Sulfat enthalten.
Praktische Tipps zum Trinken
• Natürliches Mineral- oder Heilwasser ist ideal, da es den Körper kalorienfrei mit Flüssigkeit versorgt, die nötig ist, damit im Magen und Darm alles reibungslos läuft.
• Ein Glas lauwarmes Wasser am Morgen auf nüchternen Magen regt die Darmbewegungen an.
• Achtung, Verdauungshelfer wie Flohsamen oder Kleie funktionieren nur, wenn man genug dazu trinkt! Hochprozentiger Alkohol hilft übrigens nicht beim Verdauen, sondern hemmt den Transport im Darm und verzögert die Verdauung.
• Natürliches Hydrogencarbonat-Heilwasser kann helfen, Sodbrennen, Übersäuerung und einen sauren Magen zu lindern.
• Natürliches Heilwasser mit viel Sulfat kann die Verdauung fördern und den Darm in Schwung bringen.
Naumann et al, Effects of Sulfate-Rich Mineral Water on Functional Constipation: A Double-Blind, Randomized, Placebo-Controlled Study; Forschende Komplementärmedizin, 2016; 23:1-8
Weitere Hintergründe und welche Heilwässer viel Sulfat oder Hydrogencarbonat enthalten, finden sich auf www.heilwasser.com
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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der MaWi Food GmbH entstanden.
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Dem Thema das Tabu nehmen
Philipp Stehler kennen viele aus den Medien. Der Schauspieler und Reality-TV-Star ist oft im Fernsehen zu sehen, unter anderem in Formaten wie Die Bachelorette, Gute Zeiten, schlechte Zeiten oder K11. Dass er seit Jahren unter Colitis Ulcerosa leidete, wussten die wenigsten. Bis er 2019 nicht nur gegen die Erkrankung, sondern sogar um sein Leben kämpfen musste.
Philipp, du bist von Colitis Ulcerosa betroffen. Wann hast du gemerkt, dass etwas nicht stimmt?
Während meiner Polizeiausbildung hatte ich oft Durchfälle. Ich habe damals viel Kraftsport gemacht und proteinreich gegessen; meine Beschwerden schob ich darauf. Als ich Blut im Stuhl hatte, war klar, dass es ernster sein könnte.
Wann hast du die Diagnose bekommen?
Zunächst ging ich zum Polizeiarzt, der vermutete eine Unverträglichkeit. Die Beschwerden wurden aber immer schlimmer, ich hatte zum Teil 20 Stuhlgänge und mehr am Tag. Ich bin deswegen von Arzt zu Arzt gegangen, keiner wusste weiter. Irgendwann kam ich dann zu einem Gastroenterologen, der die Diagnose stellte: Colitis Ulcerosa.
Wie ging es dann weiter, wie bist du damit umgegangen?
Ich hatte eine Diagnose und Medikamente bekommen und habe mich erst mal nicht weiter darum gekümmert. Eine Weile später wurden meine Beschwerden aber wieder schlimmer, verschwanden, kamen noch schlimmer zurück und immer so weiter, in unterschiedlichen Intervallen. Das hat mich fertig gemacht,
weil ich überhaupt nichts mehr planen konnte. Ich habe viel Gewicht verloren, hatte Wassereinlagerungen in den Füßen. Zu der Zeit war ich mit „Die Bachelorette“ in Bangkok, dort kam ich wegen der Schwellungen ins Krankenhaus, niemand wusste, woran es liegt. Zurück in Berlin wurde ich an ein Klinikum überwiesen, der Arzt sagte mir nach der Darmspiegelung, dass er einen so schlimmen
Dann wurdest du operiert?
Ich bekam eine Kolektomie als Not-OP. Bei dieser Operation wird ein Teil des Dickdarms entfernt. Zu der Zeit hatte ich neun Tage nichts mehr gegessen, kaum noch getrunken. Es war schlimm, jeder Biss, jeder Schluck führte zu Schmerzen und Durchfällen. Als die Operation gemacht wurde, war die Darmschleimhaut durch die permanente Entzündung schon durchlässig, es kamen Giftstoffe in die Blutbahn, ich hatte eine beginnende Blutvergiftung. Mir wurde dann ein Stoma gelegt, ein künstlicher Darmausgang mit einem Beutel am Bauch.
Besonders für junge Menschen ist es schwierig, den künstlichen Darmausgang zu akzeptieren, man denkt eigentlich erst mal nur daran ihn loswerden zu wollen. Dabei ist es wichtig, das Bewusstsein zu entwickeln, dass er dir das Leben gerettet hat, und dafür sollte man Dankbarkeit entwickeln.
Wie ging es dir nach der OP? Wie hast du die Zeit mit dem künstlichen Darmausgang erlebt?
Der Beutel war furchtbar, ich war ja sehr jung und hatte mich immer stark über meinen Körper definiert. TV-Formate, Modelkampagnen, Instagram … von heute auf morgen war erst mal alles vorbei. Aber es ging nicht anders, die OP hat mir das Leben gerettet. Für die Heilung ist es wichtig, dass man sich immer wieder sagt: Dank der OP und dem künstlichen Darmausgang bin ich am Leben. Weil es schwierig ist, besonders für junge Menschen, den künstlichen Darmausgang zu akzeptieren, man denkt eigentlich erst mal nur daran ihn loswerden zu wollen. Dabei ist es wichtig, das Bewusstsein zu entwickeln, dass er dir das Leben gerettet hat, und dafür sollte man eine Dankbarkeit entwickeln. Diese positive Einstellung führt dazu, dass man sich mehr um sich und die Genesung kümmert als nur ständig den Beutel zu verfluchen: Die Situation annehmen, akzeptieren und dann weiter kämpfen, ist der Weg.
Und heute – wie geht es dir jetzt?
Befund wie bei mir noch nie gesehen hätte. Er hat 56 Biopsien aus der Darmschleimhaut entnommen. Ich bekam dann starke Immunsuppressiva. Die sorgen dafür, dass die Entzündungsreaktion stoppt, infolge hatte ich aber auch viele Infekte.
Irgendwann half auch das nicht mehr, es ging mir sehr, sehr schlecht.
Mir wurde in weiteren OPs ein neuer Dickdarm (Pouch) aus einem anderen Darmabschnitt geformt, der Beutel ist weg. Nach der ersten Operation habe ich begonnen, mich intensiv damit auseinanderzusetzen, was mir guttut, auch meine Ernährung habe ich umgestellt. Lange Zeit hatte ich nur auf die Symptome reagiert, mit Anfang 20 hatte ich noch nicht das Bewusstsein für meinen Körper, das ich heute habe. Ich hinterfragte auch nicht groß, was für Medikamente ich nehme und was sie mit dem Körper machen.
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F OTO: PRIVAT, PHILIPP STEHLER, SCHAUSPIELER UND INFLUENCER
Text Miriam Rauh
Da ich sehr sportlich und trainiert war und Alkohol, Drogen oder Rauchen nie Thema für mich gewesen waren, dachte ich, ich muss mich nicht weiter um meinen Körper kümmern. Aber so einfach ist es nicht.
Ich musste lernen, auf meinen Körper zu hören und habe vieles ausprobiert. Yoga, Akupunktur, Meditation … hier muss jeder für sich ausloten, was richtig ist, das ist individuell verschieden. Mir helfen CBD-Tropfen sehr gut, deshalb habe ich aus Überzeugung die Tropfen herstellen lassen und vertreibe sie, um auch anderen helfen zu können – HerzBlut CBD, aus Schweizer Bio-Anbau.
Du bist dann an die Öffentlichkeit gegangen, hast auf Instagram über die Krankheit gesprochen. Wie war das Feedback?
Es hat lange gedauert, bis ich über das Thema sprechen konnte, weil es mir unangenehm war. Das Feedback auf Instagram war massiv. Viele schrieben, “ich habe das auch“, darunter 18-Jährige und Leute, die man aus dem Showgeschäft oder Fernsehen kennt. Die Resonanz hat mich umgeworfen. Ich dachte, warum sprechen alle über Bandscheibenvorfall, aber niemand spricht über chronisch entzündliche Darmerkrankungen und künstliche Darmausgänge?
Du hast es getan – und auch in deinem Buch ‚Mein Darm ist kein Arsch‘ tust du es. Worum geht es?
An den Reaktionen auf Instagram hatte ich gesehen, dass viele in einer ähnlichen Situation sind wie ich. Aber Betroffene müssen nicht nur gegen die Erkrankung kämpfen, sondern auch mit Scham. Ich wollte dem Thema das Tabu nehmen und transparent sein. Es hilft, darüber zu sprechen und zu sehen, dass man nicht alleine ist. Alle denken immer, sie müssten stark sein – dabei ist es in Ordnung, einen Gang runterzuschalten. Es ist wichtig, auf seinen Körper zu hören und herauszufinden, was einem guttut. Dafür sollte man ruhig auch mal neue Wege ausprobieren. Und man kann sich jederzeit Hilfe holen, auch von Psychologen. Es ist kein Zeichen von Schwäche, das zu tun, im Gegenteil. Das Buch soll aber grundsätzlich auch für alle eine Motivation sein, die in ihrem Leben gerade durch eine schwere Phase gehen müssen!
Diese positive Einstellung führt dazu, dass man sich mehr um sich und die Genesung kümmert als nur ständig den Beutel zu verfl uchen: Die Situation annehmen,
akzeptieren und dann weiter kämpfen, ist der Weg.
Alarm im Darm– Was tun bei Verdauungsproblemen?
In Deutschland erfüllen schätzungsweise 15 Prozent der Bevölkerung die Kriterien für die Diagnose „Reizdarmsyndrom“ (RDS). Anders ausgedrückt: Verdauungsprobleme hat jeder mal – etwa jeder sechste Deutsche hat ernsthafteVerdauungsprobleme.
Die Betroffenen – fast zweimal mehr Frauen als Männer – leiden unter Darmbeschwerden, für die auch der Arzt keine eindeutige körperliche Ursache findet. Zu den Symptomen zählen wiederkehrende Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung sowie Blähungen. Wenn andere mögliche Ursachen wie eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, Magen-Darm-Infekte, Magengeschwüre, Tumore sowie Nahrungsmittelunverträglichkeiten durch entsprechende Untersuchungen ausgeschlossen wurden, wird „Reizdarmsyndrom“ diagnostiziert; eine ursächliche Therapie des Reizdarms gibt es daher derzeit nicht.
So wird, je nach individueller Problemlage, über eine Ernährungsumstellung gesprochen oder eine Behandlung einzelner Beschwerden (zum Beispiel mit Schmerzmitteln und krampflösenden Arzneien) angedacht. Oft helfen auch psychisch unterstützende Maßnahmen. Generell geht es dabei immer eher um die Linderung der Beschwerden.
Vielleicht ist unser Darm einfach zu komplex, um ihn zu „verstehen“. Der Darm ist die Schule unseres Immunsystems.
Rund 100 Billionen Bakterien – über 1.000 verschiedene Arten – wohnen hier und spalten nicht nur unsere Nahrung auf, sie bringen auch unseren Abwehrzellen bei, gute von bösen Eindringlingen zu unterscheiden, und stärken so unser Immunsystem. Starke Medikamente können hier deshalb oft kontraproduktiv wirken; besser sind oft milde und pflanzliche Arzneimittel, die die natürlichen Prozesse unterstützen. Blähungen und Bauchschmerzen, Verstopfung und Durchfall können also Auswirkungen vieler verschiedener Phänomene sein - von schlechter Ernährung bis zu Stress im Alltag.
Buchtipp
"Mein Darm ist kein Arsch"
Wie aus einer fiesen Diagnose etwas Wertvolles für Philipps Leben wurde. Nach Jahren des Verdrängens, des heimlichen Leidens und der ständigen Medikamenteneinnahme entschied sich der Frauenschwarm, mit dem Tabu zu brechen und offen über seine Krankheit zu sprechen.
Er hat sich der Herausforderung gestellt und seinen ganz persönlichen Weg gefunden, mit Colitis Ulcerosa zu leben.
Empfehlenswert ist darum eine ebenso umfassende Herangehensweise, wenn es um die Vermeidung eines Reizdarms geht: Ausreichend Tee oder Wasser trinken, regelmäßig bewegen, mehr präbiotische Lebensmittel und weniger Fertigprodukte essen, generell viele Ballaststoffe aufnehmen und tendenziell „locker bleiben“ sind gute Ideen, auf die wir meist von ganz alleine kommen, wenn wir auf unser Bauchgefühl hören.
In Deutschland erfüllen circa 15% der Bevölkerung die Kriterien für die Diagnose “Reizdarmsyndrom“. s
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Text Rico Santowski
F OTO: SHUTTERSTOCK_2060734295
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Selbstwirksamkeit hilft enorm
Die Ernährungswissenschaftlerin und Ernährungstherapeutin mit Vertiefung auf Ernährungspsychologie Dominika Králová ist selbst von Morbus Crohn betroffen. Sie braucht mittlerweile keine Medikamente mehr, die Krankheit ist bei ihr in Remission. Mit ihrer Methode konnte sie bereits mehr als 500 Patient*innen mit chronischen Erkrankungen helfen.
Text Miriam Rauh
www.bauchgeschichten.de
Dominika, wie kamst du zu deinem Beruf?
Ich war schon immer sehr an medizinischen Themen und Gesundheitsthemen interessiert. Letztlich gab ein Zeitungsartikel den Ausschlag, der über Ernährungswissenschaften berichtete, das passte genau. Ich habe studiert, mit MBA und Master, machte auch eine Ausbildung zur Yoga-Lehrerin, auch Achtsamkeitstraining und Ernährungspsychologie kamen hinzu. Heute bin ich ganzheitliche Ernährungsberaterin und unterstütze Menschen mit chronischen Erkrankungen, nicht nur mit Ernährung, sondern auch mit mentalem Coaching und Yogatherapie.
Wie hast du die Behandlung deiner eigenen Erkrankung erlebt?
Als ich die Diagnose bekam, war ich 17. Die Zeit davor war schlimm, weil sie voller Ungewissheit war. Ich hatte starke MagenDarm-Beschwerden und viel Gewicht verloren, ich wog nur noch knappe 48 kg bei 1,70 m Körpergröße. Über eine Spiegelung kamen die Ärzte dann zur Diagnose.
Neu: Antientzündliche Ernährung bei chronischen Erkrankungen
Zivilisationserkrankungen wie Bluthochdruck, Alzheimer oder Diabetes mellitus sind auf dem Vormarsch. Was nur wenige wissen: Chronischen Entzündungen wird ein immer größerer Stellenwert bei der Entstehung dieser Krankheiten zugeschrieben.
Text Prof. Dr. Monika Reuss-Borst
Stille Entzündung als Treiber von Krankheiten “Bei chronischen Entzündungen werden im Körper, unter anderem im Fettgewebe, das die lebenswichtigen Organe umgibt, entzündliche Botenstoffe gebildet. Diese können in einem komplexen Zusammenspiel unterschiedlicher Faktoren zu einer Vielzahl weiterer Beschwerden beitragen und auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie das Krebs-Risiko deutlich erhöhen“, weiß Professor Dr. Monika Reuss-Borst. Sie ist Fachärztin für Innere Medizin mit den Schwerpunkten Internistische Onkologie, Hämatologie, Rheumatologie, Sozialmedizin und Ernährungsmedizin und Ärztliche Direktorin der HESCURO KLINIKEN Bad Bocklet. Ausgelöst und regelrecht befeuert werden diese Entzündungen, so ihre Erfahrung, vor allem durch unseren Lebensstil mit Bewegungsmangel, Rauchen, zuckerreicher und ballaststoffarmer Ernährung sowie Stress. “Wir sprechen hier von einer sogenannten silent inflammation, einer stillen Entzündung als Treiber von Krankheiten.“
Aktives Gegensteuern möglich
Die gute Nachricht: Mit einer ausgewogenen Ernährung in Kombination mit Bewegung und Entspannung können chronische Erkrankungen nicht nur vermieden, sondern auch aktiv dagegen gesteuert werden. “Viele Lebensmittel, die wir oft täglich konsumieren, wirken entzündungsfördernd. Fleisch und Wurst etwa enthalten sehr viel Arachidonsäure, aus der im Körper unter anderem proentzündliche Zytokine gebildet werden, die vorhandene Entzündungsprozesse befeuern. Das gilt ebenso für gesättigte Fette und einzelne Metabolite“, erklärt die Ernährungsmedizinerin und benennt die Alternativen: “Omega-3-Fettsäuren pflanzlicher und tierischer Herkunft hingegen wirken entzündungshemmend.“
Ernährung richtig umstellen
Ein vermehrter Verzehr von Omega-3-Fettsäuren-haltigen Ölen, von Gemüse, Nüssen, Algen und Fisch ist aus Sicht der Ärztin unbedingt empfehlenswert. Auch eine Gewichtsreduktion durch eine kalorienreduzierte Ernährung wirke ebenso wie regelmäßiges Fasten antientzündlich. Letzteres könne sogar Altersprozesse
Damals hatte ich noch keine Ahnung, was es bedeutet, chronisch krank zu sein. Ich hatte auch keine Ahnung von Morbus Crohn. Gleichzeitig habe ich wenig hinterfragt, habe mir Broschüren und Medikamente geben lassen und bin nach Hause gegangen. Rückblickend sehe ich, dass ich damals von den Ärzten kaum aufgefangen oder ernst genommen wurde, ich musste selbst herausfinden, was es neben Medikamenten für Optionen gibt.
Wie geht es dir heute und was hat dir geholfen?
Es geht mir heute sehr, sehr gut. Seit mittlerweile zehn Jahren bin ich in Remission und nehme keine Medikamente, das ist alles andere als selbstverständlich. Mich aktiv mit der Erkrankung auseinanderzusetzen und ein Verständnis dafür aufzubauen, was es bedeutet, chronisch krank zu sein und Morbus Crohn zu haben, hat mir sehr geholfen.
Für mich hat die Gesundheit heute höchste Priorität. Es ist sehr wichtig, sich
um sich selbst zu kümmern. Seinen Job auszuüben, Freundschaften pflegen, für seine Familie sorgen – das alles geht nur gut, wenn es einem selbst gut geht.
Die Gesundheit hat Auswirkungen auf alle Bereiche.
Aus deiner Erfahrung – welche Rolle spielt die Ernährung in der Behandlung von chronischen Erkrankungen?
Über 90 Prozent meiner Patienten kommen erst nach vielen Jahren Krankheitsgeschichte in meine Ernährungstherapie, oft nachdem sie mehrere medikamentöse Therapien ausprobiert haben. Das an sich zeigt schon deutlich, dass Ernährungstherapie in der Behandlung leider noch immer eine viel zu kleine Rolle spielt. Es herrscht auch insgesamt wenig Bewusstsein dafür, wie stark man den Krankheitsverlauf über Ernährung beeinflussen kann. Über die Ernährung, und das ist ganz wichtig, legt man seine Erkrankung in die eigenen Hände. Auch Achtsamkeitstraining und Yoga haben diesen Effekt. Die Selbstwirksamkeit beeinflusst nicht nur die Symptomatik positiv, auch die Psyche und das Immunsystem profitieren
Was müsste sich verändern?
Es ist wichtig, Patienten in der Behandlung auch in Bezug auf die Ernährung Bausteine an die Hand zu geben, nicht nur eine medikamentöse Therapie. Idealerweise sollten Ärzte mit Ernährungstherapeuten und Psychologen zusammenarbeiten, um Patienten optimal zu helfen. Es wäre wunderbar, wenn dies durch Krankenkassen unterstützt würde.
hemmen. Professor Dr. Reuss-Borst empfiehlt eine pflanzenbasierte, fleisch- und zuckerreduzierte Ernährungsform wie die traditionelle mediterrane Ernährung. “Auch regelmäßige körperliche Aktivität wirkt entzündungshemmend, wie zahlreiche Studien eindrucksvoll belegen“.
Eine ausgewogenen Ernährung, ausreichend Bewegung und Entspannung wirken chronischen Erkrankungen aktiv entgegen.
Spezielles Präventionsprogramm entwickelt Gemeinsam mit den Präventionsexperten der HESCURO KLINIKEN Bad Bocklet hat sie das Programm “Antientzündliches Fasten“ entwickelt. Die dreiwöchige Intensiv-Kur startet mit einer Woche Heilfasten, in der der Körper gereinigt wird und zur Ruhe kommt. Im Anschluss beginnt der Kostaufbau auf Basis von antientzündlich wirkenden Nahrungsmitteln. Parallel dazu unterstützen Experten mit theoretischen und praktischen Fachseminaren und zeigen die Vielseitigkeit der mediterranen Ernährung. Durch vegetarisch betonte Gerichte, welche reich an ungesättigten Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und sekundären Pflanzenstoffen sind, kann nicht nur ein entzündungshemmender Effekt, sondern auch eine Besserung der Blutwerte erzielt werden. Daneben umfasst das Programm viel Bewegung im Freien sowie Kneippanwendungen, Entspannungstherapien und Erholung in der Balthasar-Neumann-Therme.
Prof. Dr. Monika Reuss-Borst Fachärztin für innere Medizin und Ärztliche Direktorin der HESCURO KLINIKEN Bad Bocklet
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FOTOS: LISA DONEFF
Dominika Králová Ernährungswissenschaftlerin, Ernährungstherapeutin mit Vertiefung Ernährungspsychologie
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit HESCURO KLINIKEN Bad Bocklet entstanden.
FOTOS: CAROLIN JACKLIN
Sie beraten CED-Patient:innen ernährungstechnisch: Wie hilft die Ernährung beim Krankheitsmanagement einer CED?
Für mich ist die Ernährung neben der Medizin und der Psychologie die dritte Säule des Krankheitsmanagements chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn. Denn über die Ernährung versorgen wir uns auf dreierlei Ebene mit Lebensnotwendigem – funktional, emotional, sozial: Nährstoffe versorgen Körper und Kopf, so dass sie funktionieren und leistungsbereit sind. Der Genuss geschmackvoll zubereiteter und angerichteter Speisen – hier steckt auch ein ästhetischer Aspekt mit drin! –entfacht zudem eine ganze Welt von positiven Gefühlen in uns. Und nicht zuletzt verschafft uns Essen auch Gesellschaft. Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen beeinträchtigen die Ernährung und die anschließende Verdauung. Und zwar in einem Maße, dass die Betroffenen auf allen drei Ebenen mit Ausfällen rechnen müssen: Sie vertragen bestimmte Lebensmittel nicht (mehr) und ihr Körper reagiert darauf mit Bauchschmerzen, Krämpfen, Blähungen und – teils sogar
Lassen Sie sich von Ihrer CED nicht das Essen vermiesen!
Die Ernährung spielt bei Patient:innen mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED) eine wichtige Rolle für die Bewältigung ihrer Erkrankung (sogenanntes Krankheitsmanagement). Im Interview berichtet die Oecotrophologin Karina Jaspert, wie sie Betroffene dabei unterstützt, ihre individuelle CED-freundliche Ernährung zu finden.
blutigem – Durchfall. Diese Symptome verleiden das Essen, bescheren Unwohlsein und machen einen oft auch „gesellschaftsunfähig“ – zumal die Verdauung für viele noch immer ein Tabuthema ist. Umso wichtiger ist es, den CED-Betroffenen Wissen und praktische Hilfe in Sachen Ernährung zu vermitteln, denn damit können sie den Verlauf ihrer Erkrankung positiv beeinflussen.
Mit welchen Fragen wenden sich CEDBetroffene an Sie als Ernährungsexpertin?
Eine CED trifft oft schon sehr junge Menschen, viele von ihnen sind gerade auf dem Weg in ein selbständiges Leben und haben sich bislang noch nicht tiefgründig mit ihrer Ernährung auseinandergesetzt. Sie haben, oft nach einem Leidensweg, ihre Diagnose bekommen und fragen mich, was sie jetzt noch essen dürfen und was nicht.
Was sind große Herausforderungen für CED-Betroffene?
Ich sehe, dass manche annehmen, wenn sie gesund – im Sinne der allgemein als gesund geltenden Ernährung – essen, dann würde sich die CED von selbst erledigen. Am eigenen
Janssen CED Partner –Services für Menschen mit chronischentzündlichen Darmerkrankungen
Janssen CED Partner umfasst ein Serviceangebot, das speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen zugeschnitten ist. Die Inhalte sollen Betroffene emotional ansprechen, auf verständliche Weise aufklären und mit Tabus brechen.
Das Serviceangebot möchte Betroffene in jeder Phase ihrer Erkrankung bei Fragen und Herausforderungen unterstützen. Die Idee ist, Menschen mit CED einen einfachen Zugang zu wissenschaftlich fundierten und gut verständlichen Informationen rund um das Krankheitsbild zu bieten und sie auch an den Erfahrungen anderer Betroffener teilhaben zu lassen. Dafür stehen die Angebote auf der Webseite www.meineCED.de und die Podcast-Reihe „CED-Klartext“ auf dem Spotify-Kanal zur Verfügung. Ein Austausch in der Community ist auch über die Social Media Kanäle Facebook und Instagram (CED_life) möglich.
Zum Thema „CED und Ernährung“ gibt es auf www.meineced.de eine eigene Rubrik mit vielen Informationen und Rezepten. Im Video-Bereich finden Betroffene außerdem das Video „Kochen mit Eva“, für das sich Eva von CHRONISCH GLÜCKLICH e. V. mit Fabiola (CED-Patientin), Marcus (CED-Patient und psychologischer Berater mit Spezialisierung CED), Mara und Desiree (beide CED-Patientinnen) zum gemeinsamen Kochen getroffen hat. Die bauchfreundlichen Rezepte sind natürlich ebenfalls auf der Website zu finden.
Leib zu erfahren, dass dem so nicht ist, beziehungsweise, dass vermeintlich Gesundes wie Rohkost, insbesondere Tomaten und Paprika, gerade bei einer CED Probleme macht, auch im Zusammenspiel mit Medikamenten, ist buchstäblich schwer zu verdauen. Es braucht Akzeptanz und die Bereitschaft, die bisherige Ernährung nachhaltig zu verändern, um einen guten Umgang mit CED zu finden.
Wie gehen Sie vor, damit Ihre Patient: innen sich CED-freundlich ernähren können?
Indem ich mir Zeit nehme und zuhöre: Viele Betroffene haben ja bereits Erfahrungen dazu gesammelt, welche Lebensmittel sie nicht vertragen. Für den Austausch ist von Vorteil, dass ich selbst an einer CED leide und so nicht nur aus fachlicher Sicht, sondern auch aus eigener Erfahrung sprechen kann. Ich bitte meine Patient:innen grundsätzlich, ein Ernährungstagebuch zu führen. Das ist eine fundierte Basis, um die Ernährung nach und nach an die CED anzupassen. Das Tagebuchführen ist mitunter nervig, aber der individuelle Gewinn, den wir aus den alltäglichen Einträgen über drei, vier Wochen hinweg schöpfen, ist immens.
Essen ist Genuss: Wie können CEDBetroffene ihr Essen genießen, ohne dabei immer zuerst an Einschränkungen zu denken?
Ich versorge meine Patient:innen nicht nur mit trockenem Ernährungswissen, sondern auch mit praktischer Anleitung dazu, wie das geht, sich entzündungshemmend zu ernähren. Denn an einer CED zu leiden, heißt ja nicht, auf das positive Erlebnis Ernährung verzichten zu müssen. Es geht vielmehr darum, die Zutaten und Rezepte individuell passend zu wählen. Ich rate meinen Patient:innen zudem dazu, im persönlichen Umfeld offen über ihre Erkrankung zu sprechen und zu erklären, was diese mit ihnen macht. Ein informiertes Umfeld bringt viel mehr Verständnis auf und fragt bei Einladungen bestenfalls schon vorab, was aufgetischt werden darf. Es gibt keinen Grund, sich von der CED das Essen vermiesen zu lassen!
An einer CED zu leiden, heißt nicht, auf das positive Erlebnis Ernährung verzichten zu müssen. Es geht vielmehr darum, die Zutaten und Rezepte individuell passend zu wählen.
Tipp: Eine Ernährungstherapie kann man sich ärztlich verschreiben lassen. Informieren Sie sich dazu bei Ihrer Krankenkasse und suchen Sie aktiv das Gespräch mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin!
In der „Gerüchteküche“ spricht Eva zudem mit ihren Koch-Partner:innen über Vorurteile und unangenehme Situationen im Zusammenhang mit einer CED. Die Teilnehmenden tauschen sich über ihre Erfahrungen aus und geben Tipps und Tricks, wie sie mit bestimmten Situationen oder unangebrachten Ratschlägen umgehen. Alle sieben Folgen können auf der Website angesehen werden!
Warum sind gute Gesundheitsinformationen wichtig? Weil Wissen der Schlüssel ist: Wer seine Erkrankung versteht, die Auslöser kennt und um die therapeutischen Möglichkeiten weiß, arbeitet aktiv an einer Therapie mit – und das ist der erste Schritt, um das eigene Leben nicht von der Erkrankung bestimmen zu lassen.
9 Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Janssen-Cilag GmbH entstanden.
FOTO: MINKA SEIFERT –MINK DESIGN
Text Doreen Brumme
FOTO: JANSSEN-CILAG GMBH EM-119482
Der Einfluss von Nahrungsmitteln auf Körper und Geist
Unverträglichkeiten gegenüber einigen Nahrungsmitteln verursachen unterschiedliche Beschwerden, die jedoch am häufigsten den Magen-Darm-Trakt betreffen. Hierzu gehören Übelkeitsgefühle, Erbrechen, Durchfall, Bauchkrämpfe und Blähungen. Zudem können auch Schwellungen im Mund- und Rachenbereich, Hautausschläge, Juckreiz, Atemwegsprobleme und Depressionen Folgen sein.
Für die ärztliche Diagnose einer solchen Unverträglichkeit stehen verschiedene Testmaßnahmen wie ein Pricktest, Atemtest, eine Stuhlprobe sowie eine Blutuntersuchung zur Verfügung. Es ist hilfreich, ein detailliertes Ernährungstagebuch zu führen, das auch die auftretenden Beschwerden erfasst. Unabhängig davon, um welche Lebensmittelintoleranz, Nahrungsmittelunverträglichkeit oder Allergie es sich handelt, ist eine konsequente Vermeidung allergener Lebensmittel erforderlich.
Die vier häufigsten Lebensmittelunverträglichkeiten
Intestinale Fructoseintoleranz
Durch ein eingeschränktes oder gar defektes Transportsystem im Dünndarm wird die Fructose (Fruchtzucker) nicht ausreichend aufgenommen. Mögliche Symptome treten hier meist innerhalb von 24 – bis selten 48 – Stunden nach dem Verzehr auf: Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Völlegefühl. Meiden Sie Fructose und Saccharose (normaler Haushaltszucker) und testen Sie Ihre eigene Fructosegrenze aus. Fenchel-Kümmel-Anis-Tee und eine Wärmflasche auf dem Bauch helfen gegen Blähungen und Bauchschmerzen.
Glutenintoleranz und Zöliakie
Eine Kombination aus genetischer Veranlagung und äußeren Umwelteinflüssen wird für die Unverträglichkeit der Klebereiweiße verschiedener Getreidesorten, des Glutens, vermutet. Zu den Folgen gehören ein chronischer Durchfall, Muskel- und Gelenkschmerzen, Blähungen, Vitamin- und Mineralsalzmangel, Blutarmut, Müdigkeit, Leistungsminderung, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Juckreiz, Hautrötungen und Hautausschlag. Vermeiden Sie hier strikt den Verzehr glutenhaltiger Lebensmittel.
Histaminintoleranz
Ein Enzymmangel oder die eingeschränkte Funktionsweise von Enzymen führt zu einem sogenannten „Überangebot“ an Histamin. Symptome treten meist wenige Stunden nach einer histaminreichen Mahlzeit auf. Dies können sein: plötzliche Hautrötungen im Gesicht oder am Hals, Hautausschlag, Quaddeln, Schwellungen, Juckreiz, eine verstopfte oder laufende Nase, Übelkeit, MagenDarm-Probleme, Durchfall, Schwindel, Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme und Herzrasen. Verzichten Sie auf lange gelagerte oder verarbeitete Nahrungsmittel wie Hartkäse, Rohwurst, Alkohol, Energydrinks, Kaffee, schwarzen und grünen Tee, fermentierte Getränke, Sojasoße, Hefeextrakte, Schokolade, Nüsse, Tomaten, Erdbeeren, Papaya, Zitrusfrüchte und Sauerkraut.
Alternativen zu histaminhaltigen Lebensmitteln sind Frisch-, Butter- und Hüttenkäse, Kochschinken, fangfrischer Weißfisch und Obstsorten wie Mangos, Melonen oder Äpfel.
Laktoseintoleranz
Bei einer Laktoseintoleranz fehlt dem Körper das Enzym Laktase, wodurch der Milchzucker (die Laktose) nicht aufgespalten werden kann. Blähungen, ein Blähbauch, Bauchschmerzen, Übelkeit, wässrige Durchfälle und kalter Schweiß zählen zu den Symptomen der Laktoseintoleranz. Heute existiert eine große Auswahl an laktosefreien Produkten, achten Sie dennoch auch auf Laktose in Brot, Wurst und Fertiggerichten.
Laktas-Tabletten können hier eine Alternative auf Reisen sein, wenn ein Verzicht auf Laktose nicht möglich ist.
Leichtes Backen ohne Kompromisse in Geschmack und Konsistenz mit japanischen Reismehlen
Text Leon Barau
Backen ohne Gluten stellt den Verbraucher vor Herausforderungen. Oft muss zu verschiedenen Mehlen gegriffen werden, denn die glutenfreien Sorten wie Buchweizenoder Maismehl alleine reichen für die ideale Backeigenschaft des Teiges nicht aus. Auch ergänzende Bindemittel, Zusatzstoffe und Alternativen wie zum Beispiel Chiasamen, Agar Agar, Leinsamen, Guarkernmehl, Xanthan oder Johannisbrotkernmehl sind nötig. Doch nicht jedes glutenfreie Mehl braucht Binde- und Verdickungsmittel, damit die Backware gelingt und nicht als zerbröseltes Etwas aus dem Backofen kommt. Hierzu zählen japanische Reismehle, die bereits bindende Eigenschaften aufweisen.
„Komeko“, japanisch für Reismehl, enthält von Natur aus keinerlei Spuren von Gluten und weist eine besondere Klebrigkeit auf, die beim Backen notwendig ist – und stellt damit eine hervorragende Alternative zu Weizen dar. Diese glutenfreie Mehlalternative wird je nach Verwendung aus verschiedenen Reissorten gemischt. Jede einzelne weist hier andere Wasserbindungseigenschaften und einen anderen Amylosegehalt – ein Bestandteil der Stärke – auf, die einen Einfluss auf das spätere Backergebnis haben. Auch ist nicht jede Reissorte gleichermaßen für das Backen geeignet.
Bevor der Reis vermahlen wird, stehen wesentliche Produktionsschritte an: die Reiskleie wird entfernt und das Reiskorn wird poliert, auf Fremdbesatz untersucht und gewaschen. Durch diese Reinigung nimmt der Reis Feuchtigkeit auf und kann im Anschluss optimaler verarbeitet werden. Durch die anschließende Wärmebehandlung, die immer an die aktuellen Wetter- und Temperaturgegebenheiten angepasst werden muss, sammelt sich die Feuchtigkeit im Inneren des Reiskorns. Dieser Prozess hat einen elementaren Einfluss auf die Qualität des Reismehls. Nun wird der Reis schonend und unter Luftstrom zu feinem Mehl vermahlen. Die wohl größte Kunst bei der Herstellung von dieser Art Mehl liegt darin, die Reisstärke beim Mahlen möglichst wenig zu beschädigen. Sonst würde etwa ein Brot im späteren Backvorgang nicht das spezifische Volumen aufweisen, das wir von herkömmlichem Brot gewohnt sind.
Wie bei anderen glutenfreien Mehlen auch, wird beim Kochen und Backen mit Reismehl mehr Feuchtigkeit als bei der Verwendung von Weizenmehl benötigt. Das Endprodukt lässt sich mit Leichtigkeit verarbeiten, ohne zusätzliche Mehle, Stärken oder andere Zusatzstoffe. Auch die Konsistenz des Teiges überzeugt, er ist gut knet- und formbar, liefert lockere und saftige Backwaren, die auch nach einigen Tagen nicht ausgetrocknet sind. Ansonsten ist er, auch aufgrund seines eher neutralen Geschmacks, vielseitig einsetzbar um beispielsweise Brot, Pasta, Kuchen und Kekse zuzubereiten.
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Text Fabian Rendel
FOTO: SHUTTERSTOCK_2207612529 studiolh
Was ist eine Histaminintoleranz?
Die Histaminintoleranz ist ein Krankheitsbild, das in den letzten Jahren vermehrt beobachtet wird. In Deutschland sind Schätzungen zufolge ein bis drei Prozent der Gesamtbevölkerung betroffen.
Text Miriam Rauh
Histamin wurde erstmals im Jahr 1910 pharmakologisch als endogene Substanz beschrieben. Es wird als basisches, biogenes Amin aus der Aminosäure Histidin synthetisiert und ist ein wichtiger und hochaktiver Botenstoff, der verschiedene biologische Reaktionen im Körper auslöst. Besonders bekannt ist
Histamin als Vermittler allergischer und pseudoallergischer Reaktionen. Betroffene leiden unter verschiedenen, mitunter unspezifischen Symptomen wie beispielsweise Magen-Darm-Beschwerden und Durchfällen, Übelkeit, migräneartigen Kopfschmerzen, Hautrötungen oder Juckreiz. Auch Hitzewallungen, Schnupfen, Gliederschmerzen oder Müdigkeit treten auf.
Histamin-Abbau durch Enzyme
Wie hoch die Konzentration von freiem Histamin im Körper ist, wird sowohl intra- als auch extrazellulär über verschiedene Mechanismen geregelt. Dabei wird Histamin primär von zwei Enzymen abgebaut, der Diaminooxidase (DAO) sowie der Histamin N-Methyltransferase (HNMT). Beide Enzyme lösen unterschiedliche Katalyse-Prozesse aus und ergänzen sich. Während die DAO mehr für die Regulation extrazellulär angefallenen Histamins zuständig ist, steuert die HNMT vorrangig die intrazelluläre Regulation im Zytosol.
Weder über die Regulierung der beiden Enzyme noch über die Mechanismen der Steuerung der HistaminProduktion, die Histamin-Ausschüttung von Mastzellen oder über den Histamin-Abbau sind bislang wissenschaftlich verwertbare Daten vorhanden. Beide Enzyme,
die für den Abbau von Histamin verantwortlich sind, können auch die meisten anderen natürlich vorkommenden biogenen Amine verstoffwechseln, wie beispielsweise Putrescin, Cadaverin, Spermin, Spermidine, Tyramin und Phenylethylamin.
Was beeinflusst die Histamin-Konzentration? Die Histamin-Konzentration im Körper kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden. Zum einen bildet der Körper selbst Histamin, zum anderen wird es über Nahrung aufgenommen. Zudem können bestimmte Nahrungsmittel im Körper gespeichertes Histamin freisetzen.
Die Ausgangskonzentration, auch Basalkonzentration genannt, von Histamin in biologischen Proben ist hohen Schwankungen unterworfen. Überlagert wird dieser Effekt zudem dadurch, dass Histamin unterschiedlich schnell im Körper abgebaut wird – ein Vorgang, der bislang wenig erforscht ist. Man weiß zwar, dass die Histamin-Abbaukapazität u. a. auch stark von den Ernährungsgewohnheiten der betroffenen Personen abhängig ist. Allerdings ist es bis heute nicht möglich, den potenziellen Einfluss anderer biogener Amine, die weitaus häufiger sind als Histamin, auf den HistaminAbbau zu ermitteln. So kommt das Amin Cadaverin am häufigsten und auch in der größten Menge in Speisen vor, gefolgt von Putrescin und Tyramin. Im Vergleich dazu ist Histamin in Speisen mengenmäßig etwa im Mittelfeld bei den untersuchten Aminen angesiedelt. In Getränken stellt Histamin jedoch die signifikant höchste Menge im Vergleich zu den anderen untersuchten Aminen dar.
Nach derzeitigem wissenschaftlichen Stand geht man davon aus, dass im Darm und im Blut hauptsächlich die DAO vorkommt, während die HNMT eher zellulär arbeitet. Eine Hypothese ist, dass die Konzentration im Blut und im Darm korrelieren, verschiedene wissenschaftliche Arbeitsgruppen zweifeln dies aber an. Möglicherweise finden noch andere unbekannte Abbau- oder Neutralisationsreaktionen im Blut statt.
„BALANCE & SPIRIT“
IM WASSERSCHLOSS KLAFFENBACH
Heilpraktiker, Kursleiter und Händler präsentieren am 11. und 12. Februar 2023 zur Messe „Balance & Spirit“ im wunderschönen Ambiente des Wasserschlosses Klaffenbach ihre Angebote und Produkte einem gesundheitsbewussten und spirituell interessierten Publikum. Die Messe für bewusstes Leben zielt dabei vor allem auf die Themen Gesundheitsförderung, Ernährung, Naturheilverfahren, Alternativmedizin und Spiritualität ab. Kostenfreie, stündliche Fachvorträge, verteilt über beide Messetage, bringen mit einer bunten Mischung aus Informationen und Anwendungsmöglichkeiten die Vielfalt der Angebote näher. Die perfekte Möglichkeit sich weiterzubilden, auszutauschen und Inspiration zu holen.
11. und 12. Februar 2023
Wasserschloß Klaffenbach | gesamtes Haus
Samstag: 10.00 bis 18.00 Uhr
Sonntag: 10.00 bis 17.00 Uhr
Messe-Eintritt inkl. Vorträge/Workshops: 7,50 € für Erwachsene
6,50 € für Studenten, Senioren oder Schüler
12,50 € für ein 2-Tages-Ticket
Kinder bis 16 Jahre frei
Ermäßigte Tickets, die Sie zur kostenfreien Nutzung der Verkehrsmittel des Verkehrsverbundes Mittelsachsen berechtigen, finden Sie im Vorverkauf unter
www.balance-spirit.de
Neuer Labortest zur Messung der totalen Abbaukapazität
von Histamin(THAK)
Wo die Toleranz bei einer Histamin-Intoleranz liegt, ist je nach Abbaukapazität der jeweiligen Person verschieden. Wie lässt sich die totale Histamin-Abbaukapazität in einer Probe bestimmen?
Für den Symptomkomplex einer HistaminIntoleranz, HIT, ist nach aktuellem Wissenstand ein Ungleichgewicht zwischen Histamin-Freisetzung, z. B. aus körpereigener Histaminproduktion und Nahrungsmitteln, und der Histamin-Abbaukapazität des betroffenen Systems verantwortlich. Man vermutet, dass dies durch einen Aktivitätsmangel oder einen Mangel an den Enzymen DAO und/oder HNTM hervorgerufen wird. Die Abbau-Kapazität von Histamin scheint mit den Symptomen der Histamin-Intoleranz zu korrelieren.
Maßgeblich für Beschwerden: Individuelle Histamin-Abbaukapazität
Zu bestimmen, wie hoch die Abbaukapazität der jeweiligen Patienten ist, stellt eine große Herausforderung dar. Die Ausgangskonzentration, bzw. Basalkonzentration von Histamin ist in Blutproben hohen Schwankungen unterworfen. Hinzu kommt, dass Histamin je nach Probe in unterschiedlichen Mengen aus Speicherzellen freigesetzt wird. So ist auch die physiologisch wirksame Basalkonzentration vor einer Blutabnahme nicht eindeutig bestimmbar. Die bis dato wenig erforschte probenspezifische, unterschiedlich schnell ablaufende intrinsische Abbaukapazität von Histamin stellt ein weiteres Hindernis dar.
Die klinische Erfahrung zeigt, dass die Histamin-Abbaukapazität u.a. stark von den Ernährungsgewohnheiten der Betroffenen abhängig ist. Mögliche Symptome der
der Histamin-Intoleranz bei Aufnahme bestimmter Nahrungsmittel können diverse Symptome wie z. B.: Hautirritationen, Kopfschmerzen, Atembeschwerden, Probleme des Verdauungstraktes und Bluthochdruck sein. Diese können jedoch auch bei anderen Krankheitsbildern auftreten. Bislang war es fast unmöglich, durch Testverfahren eine Histamin-Intoleranz als Ursache für diese Beschwerden auszuschließen oder zu bestätigen.
Erstmalig möglich: Test zur totalen HistaminAbbaukapazität
Mit dem FD THAK / THDC ELISA-Test von FROST Diagnostika wurde nun erstmalig ein Test-Verfahren entwickelt, mit dem die totale Kapazität des Abbaus von Histamin in einer Probe bestimmbar ist – unabhängig vom Patienten-spezifischen Ernährungsstatus und von der Art des Abbauwegs bzw. des oder der vorhandenen Mediatoren.
Die Test-Methode umgeht dabei vorhandene Probleme indem probenspezifisch jede Probe mit einer Provokationslösung provoziert wird, und man misst die Probe vor und nach Provokation. Dazu benötigt man nur eine Blutproben-Entnahme. Jede Messprobe wird vor der Messung in eine erste und zweite Teilprobe geteilt. Dem ersten Teil wird nun sofort eine definierte Menge Histamin-Provokationslösung zu gesetzt und man lässt die Probe 24h inkubieren. Nach der Inkubationszeit wird auch der zweiten Teilprobe die identische definierte Menge an Histamin-Provokationslösung zugesetzt und
unmittelbar danach die Menge an Histamin in beiden Teilproben bestimmt. Die Differenz der Messwerte spiegelt die totale Histamin-Abbaukapazität der Patientenprobe in 24h wider.
VORTEILE
• Provokation der Probe, nicht des Patienten
• Patient kann symptomfrei sein. Diagnostik trotz histaminfreier Ernährung möglich
• Eine Patienten Probe-Messung VOR und NACH Provokation, ohne Abnahme einer zweiten Probe
• Stabilität THAK in der Serumprobe sowohl beim Transport als auch bei der Lagerung
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Text Miriam Rauh
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der FROST Diagnostika GmbH entstanden.
FOTO: SHUTTERSTOCK_2072617271 Histamin MESSETIPP