Soziale Verantwortung

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SOZIALE VERANTWORTUNG

NICHT VERPASSEN:

Marienova

Verbundenheit macht eine Gesellschaft stark. Gemeinsam mit ihrer Community schickt sie Postkarten gegen Einsamkeit Seite 06

Victoria Müller

Denen eine Stimme geben, die keine haben – mit uns

spricht sie über Tierschutz und Veganismus Seite 14

Madeleine Darya

Alizadeh

Die bekannte

Unternehmerin, Autorin und Aktivistin im Interview Seite 20

„Mit das Wichtigste ist, dass wir aufeinander schauen und einander wertschätzen“
Mit dir. Für alle. Gegen soziale Kälte. www.soziale-kaelte.de #gegensozialekaelte „ Wir wirken an einer sozialeren Politik und einer sozialeren Gesetzgebung mit.
Wir setzen uns dafür ein, soziale Missstände in der Gesellschaft aufzuheben. „ Wir wirken durch unsere Gemeinschaft gegen Vereinsamung. „ Wir beraten und vertreten unsere Mitglieder in allen Bereichen des Sozialrechts. Sozialverband Deutschland Jetzt Mitglied werden! EINE UNABHÄNGIGE KAMPAGNE VON MEDIAPLANET Louisa Dellert und Markus Ehrlich über Nachhaltigkeit, Engagement und bewussten Konsum
„
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Engagierte Organisationen stellen sich vor

Gütesiegel für seriöse

Spendenorganisationen

Interview mit Burkhard Wilke

„Das Handeln des Einzelnen hat in der Summe beachtliche Auswirkungen auf unsere Bevölkerung.“

Pandemie, Krieg, Flüchtlingsströme, Gewalt gegen Frauen, Unterdrückung und Diskriminierung von Homosexuellen und Minderheiten, Rassismus, Hungersnot, Armut, Arbeitslosigkeit, Energiekrise, Umweltkatastrophen und Klimawandel – schlechte Nachrichten sind immer mehr zu unserem Alltag und unserer Realität geworden…

Ein erdrückendes Gefühl der Ohnmacht und Überforderung. Am liebsten möchte man wegschauen, nicht mehr daran denken und vergessen. Leider hat das echte Leben jedoch keinen „Pause-Knopf“, währenddessen die meisten von uns, und da zähle ich mich dazu, in unserem warmen Zuhause sitzen.

So ausweglos auch alles manchmal scheint, liegt eine Lösung zum Greifen nahe: Soziales Engagement! Es ist genau das, was unsere Gesellschaft jetzt braucht – mehr Nächstenliebe und Empathie für unsere Mitmenschen. Dabei können wir gemeinsam mit anderen für eine gute Sache arbeiten, viel voneinander lernen, positive Auswirkungen auf unser Umfeld haben und schließlich auch etwas verändern.

Soziale Verantwortung beginnt bei jedem Einzelnen von uns, denn wir alle tragen nicht nur Verantwortung für uns selbst, sondern auch für unsere Umwelt. Das Handeln des Einzelnen hat in der Summe beachtliche Auswirkungen auf unsere Bevölkerung. Schlussendlich ist das Machen, das was zählt und wer etwas bewegen oder ändern kann, sollte diese Chance nicht verpassen.

In der heutigen Zeit der Digitalisierung ist die Eigeninitiative oft nur noch ein paar Mausklicks entfernt. Durch das Internet und unsere Smartphones haben wir ständig unzählige Möglichkeiten vor uns, um uns über Projekte oder Initiativen zu informieren. Von der Senioren-, Behinderten- oder Obdachlosenhilfe, über die Teilnahme an Petitionen und Demonstrationen, bis hin zur Übernahme von Kinder- oder auch Tierpatenschaften. Hier ist für jeden Anspruch etwas dabei.

Ich freue mich daher auch in diesem Jahr wieder diese Ausgabe in Zusammenarbeit mit vielen großartigen Organisationen und Menschen zu veröffentlichen, die

Auch ein kleiner Funke kann ein Feuer entfachen.

Ihnen genau diese Optionen aufzeigen möchten. Gemeinsam wollen wir Ihnen, liebe Leser:innen, beweisen, dass Engagement und Hilfe nachhaltig wirken.

Dazu braucht es nicht mal unbedingt Geld. Schon allein ein Lächeln, ein nett gemeintes Kompliment, ein Dankeschön mehr, jemandem den Sitz in der Bahn anzubieten und der respektvolle Umgang mit seinem Gegenüber haben eine große Wirkung. Man weiß nie mit welchen Schwierigkeiten oder Problemen ein anderer Mensch zu kämpfen hat, daher sollten wir nachsichtiger miteinander umgehen. Denn auch ein kleiner Funke kann ein Feuer entfachen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren liebsten eine schöne Weihnachtszeit und hoffe, Sie finden in dieser Ausgabe Ihren Weg für mehr soziales Engagement.

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IN DIESER AUSGABE
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Sarra Gläsing verantwortlich für den Inhalt dieser Ausgabe Please recycle facebook.com/MediaplanetStories @Mediaplanet_germany Business Development Manager: Sarra Gläsing Geschäftsführung: Richard Båge (CEO), Philipp Colaço (Managing Director), Alexandra Lassas (Head of Editorial & Production), Henriette Schröder (Sales Director) Designer: Ute Knuppe Mediaplanet-Kontakt: de.redaktion@ mediaplanet.com Coverbild: Laura Hoffmann Alle mit gekennzeichneten Artikel sind keine neutrale Redaktion vom Mediaplanet Verlag. 22 Organspende rettet Leben!
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Alle 13 Minuten muss ein Kind in Deutschland zum Schutz aus seiner Familie genommen werden.

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Sister Act im Südsudan

Mitten im Krieg kam die indische Ordensschwester Gracy in die südsudanesische Stadt Wau. Was sie dort sehen musste, lässt sie bis heute nicht los. Doch die Erlebnisse ließen eine folgenreiche Entscheidung in ihr reifen.

ECaritas international arbeitet seit 2014 mit Sister Gracy zusammen. Das Krankenhaus sowie ein Zentrum für ländliche Entwicklung werden von Caritas international sowie Spenderinnen und Spendern aus Deutschland mitfinanziert.

Caritas international ist das Not- und Katastrophenhilfswerk des Deutschen Caritasverbandes und leistet in 77 Ländern weltweit Hilfe.

Die Maßnahmen werden von lokalen Partnerorganisationen umgesetzt – beispielsweise von Sister Gracys Mary Help Association im Südsudan.

caritas-international.de/ caritas-hilft-im-suedsudan

s sind immer die Frauen und Kinder, die am meisten unter Krieg leiden“, spricht Sister Gracy aus Erfahrung. Die gebürtige Inderin lebt seit drei Jahrzehnten in der Region. Die Menschen hier haben viel erleiden müssen –seit den 1950er-Jahren herrscht fast durchgehend Krieg. Zunächst um die Unabhängigkeit vom Sudan, danach um die Macht im neu gegründeten Staat Südsudan. „Viele Kinder kennen nichts anderes als Flucht“, berichtet Sister Gracy. Als sie selbst 1998 nach Wau kam, der zweitgrößten Stadt des heutigen Südsudans, verging kein Tag ohne den Lärm der Maschinengewehre. Oft drangen die Kugeln sogar durch die Wände ihres Hauses.

„Sie gaben mir ihr Baby und fielen tot um“

Diese Zeit hat sich bei Sister Gracy eingeprägt. Tausende Flüchtlinge kamen an, ohne Kleidung, oft hatten sie seit Tagen nichts gegessen. Verzweifelt suchten Mütter nach Rettung für ihre Kinder. „So viele Frauen starben direkt vor meinen Augen. Sie übergaben uns mit letzter Kraft ihre Babys – dann fielen sie tot um.“ Sister Gracy und eine weitere Schwester versorgten die Überlebenden in einem improvisierten Flüchtlingslager.

Diese Erlebnisse ließen eine Entscheidung in ihr reifen: „Bis zu meinem Lebensende bleibe ich an der Seite der Frauen und Kinder im

Südsudan.“ Heute ist sie Leiterin der von ihr gegründeten Mary Help Association. Gemeinsam mit 220 Angestellten und mit finanzieller Unterstützung von Caritas international aus Deutschland hilft sie den Menschen im Südsudan.

Das Krankenhaus rettet täglich Leben 2014 eröffnete Sister Gracy ihr Krankenhaus. Die Bausteine ließ sie mangels anderer Verfügbarkeit auf ihrem eigenen Grundstück produzieren – seitdem klafft ein fußballfeldgroßes Loch zwischen den Mangobäumen. Heute stellt das Krankenhaus für viele Menschen den einzigen Zugang zu medizinischer Versorgung dar. Es ist gut ausgestattet, selbst ein OP-Saal ist vorhanden.

Schwerpunkt ist die Versorgung von Schwangeren sowie die Behandlung kranker und unterernährter Kinder. „In der Regel behandeln wir etwa 200 Kinder gleichzeitig gegen akute oder mittlere Unterernährung“, erklärt Sister Gracy, während sie durch ihr Krankenhaus führt. Der siebenmonatige Säugling Acenj erhält alle zwei Stunden eine Spezialmilch. Seine Mutter Nyanut Kuc ist erleichtert: „Seit unserer Ankunft vor drei Tagen merke ich, dass es ihm bereits viel besser geht“, freut sie sich, während der Kleine schon erwartungsvoll auf die Milchtasse in ihrer Hand zeigt. Nebenan wird Malual, sechs Monate alt, gegen Malaria behandelt. Insbesondere Kinder

Erfolgreich gegen Malaria: Schwester Gracy freut sich über das Wohlbefinden des sechsmonatigen Malual und seiner Mutter.

sterben an dieser Tropenkrankheit. Dabei ist die Behandlung relativ einfach. „Vorausgesetzt, die Kinder schaffen es rechtzeitig zu uns ins Krankenhaus“, sagt Sister Gracy. „Wir retten so viele, wie wir können.“

Die erste Hebammenschule des Landes Einige Jahre zuvor hatte Sister Gracy die erste Hebammenschule des Landes gegründet. Zunächst holte sie Lehrpersonal aus Kenia, Tansania oder Europa. Mittlerweile hat sie so viele Südsudanesinnen ausgebildet, dass das Ausbildungsprogramm auch ohne ausländische Fachkräfte funktioniert. „Dank der vielen hier geschulten Hebammen konnten wir die Situation von Müttern und Babys im Südsudan nachhaltig verbessern“, berichtet Sister Gracy.

Irene Ajak, 24, ist eine der Frauen, die in der Hebammenschule unterrichtet werden. Vor drei Jahren hat sie ihre Ausbildung begonnen, in wenigen Wochen steht die Abschlussprüfung an. Ajak liebt ihren Job: „Es ist wichtig, dass wir mögliche Krankheiten frühzeitig erkennen. Insbesondere Malaria ist gefährlich für die ungeborenen Kinder.“ Wenn die Hebammen die Tropenkrankheit bei einer werdenden Mutter erkennen, behandeln sie diese sofort. Falls sie nicht befallen ist, erhält sie Medikamente zur Prophylaxe.

Aber auch andere Erkrankungen und Mangelernährung werden geprüft. „Wir empfehlen den Frauen, ihre Kinder hier in der Klinik auf die Welt zu bringen. So können wir bei Komplikationen sofort eingreifen, damit das Baby gesund zur Welt kommt“, erklärt Ajak. Sie freut sich auf die vor ihr liegenden Aufgaben: „Seit ich als kleines Mädchen zur Schule ging, wusste ich, dass ich eines Tages in einem Krankenhaus arbeiten will. Ich möchte Leben retten.“ Diesen Wunsch hat sie mit ihrer Förderin Sister Gracy gemein.

Kürzlich hat Sister Gracy einen Herzinfarkt erlitten. Seitdem trägt sie Tabletten in ihrer Westentasche. „Anscheinend bin ich nicht mehr die Jüngste“, sagt die 68-Jährige nachdenklich. Sie hat begonnen, Nachfolgerinnen behutsam an die Aufgaben heranzuführen. Nach Indien möchte sie nicht mehr zurückkehren: „Ich gehöre hierher. Und hier möchte ich auch begraben werden.“ Doch bis dahin dürfte noch eine Weile vergehen. Sister Gracy hat noch einiges vor.

Vorsorgeuntersuchung: Im Krankenhaus der Mary Help Association bekommen Schwangere dringend notwendige medizinische Unterstützung.

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FOTO: SEBASTIAN HAURY/CARITAS INTERNATIONAL
Artikel ist in Zusammenarbeit mit CARITAS INTERNATIONAL entstanden.
Dieser
FOTO: SEBASTIAN HAURY/CARITAS INTERNATIONAL

WIR SIND DA, WO GESUNDHEIT UNBEZAHLBAR IST.

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Verbundenheit macht eine Gesellschaft stark

„Es ist wichtig, empathisch zu bleiben und auch mal nach links und rechts zu sehen“, sagt Marie, die als @marienova auf Instagram eine große Community hat. Mit ihren fast 220.000 Followern teilt sie nicht nur schöne Bilder, sondern initiiert auch viele Aktionen, die die Gemeinschaft stärken. Zum Beispiel mit Weihnachtspost für Menschen, die einsam sind.

Marie, was bedeutet soziale Verantwortung für dich?

Ich finde wichtig, nicht nur zu nehmen, sondern der Gesellschaft auch etwas zurückzugeben, wenn es möglich ist.

Zusammenhalt ist etwas sehr Wertvolles. Niemand sollte ausgeschlossen sein. Wenn man Menschen zusammenbringt, ein Auge dafür hat, was anderen fehlen könnte, und sich gegenseitig hilft, macht das eine Gesellschaft stark.

Interior, Vintage, Pflanzen – das sind die Hauptthemen, die du seit 2018 mit deinen vielen Followern auf Instagram teilst. Wie kam es dazu?

Ich war fünf Jahre Lehrerin und so umfassend in meinen Beruf eingebunden, dass ich nicht mehr dazu kam, mich um Freundschaften zu kümmern. Insgesamt führte es dazu, dass ich viel Zeit zu Hause verbracht habe. Also versuchte ich, es mir drinnen so schön wie möglich zu machen. Ich hatte damals nicht die Kraft, mich mit anderen zu treffen, aber ich konnte Bilder posten von Dingen, die mich glücklich machten, und wollte das mit anderen teilen.

Hast du das Gefühl, dass du mit deiner großen Community eine gewisse Verantwortung trägst?

Ja, ich bin mir meiner Verantwortung bewusst. Ich achte darauf, dass ich mit dem, was ich teile, etwas zurückgebe, was einen Mehrwert hat. Ich zeige über die sozialen Medien mein Leben und ich versuche dabei, Menschen zum Nachdenken anzuregen und dazu zu bringen, mehr aufeinander achtzugeben.

Das Wertvolle einer so großen Community ist, dass man im ständigen Austausch mit vielen verschiedenen Menschen, mit den unterschiedlichsten Interessen und Bedürfnissen, ist. Das fließt nicht nur in meine persönliche Entwicklung ein und macht mich achtsamer, ich versuche auch, dieses Wissen weiterzugeben und dafür zu sensibilisieren.

Du hast die Aktion „Postkarten gegen Einsamkeit“ ins Leben gerufen. Was genau können sich unsere Leser darunter vorstellen?

Wir hatten mit der Community schon mehrere Aktionen gemacht, z. B. haben wir 55.000 Euro Spenden gesammelt, als in Australien die großen Waldbrände waren, und vieles mehr. Im März 2020

fragte mich eine Followerin, ob wir nicht wieder als Community etwas zusammen machen könnten, das griff ich auf. Es war die Zeit der ersten Lockdowns, die Altenheime, Pflege- und Behinderteneinrichtungen wurden geschlossen und viele Menschen waren einsam. Wir begannen damit, Postkarten an Einrichtungen zu schicken, in denen Menschen sind, die keinen Besuch bekommen oder nicht am sozialen Leben teilnehmen können. Auf diese Weise sind viele Brieffreundschaften entstanden, zwischen Jung und Alt.

Was steht auf den Karten?

Das ist ganz unterschiedlich. Manche erzählen etwas von sich, andere schreiben ihr Lieblingsplätzchenrezept oder ein Gedicht, das ihnen etwas bedeutet. Wir hatten auch schon kleine Kreuzworträtsel. Es kommt natürlich immer darauf an, wem man schreibt, ob an ein Kind oder an Erwachsene, ob in einfacher Sprache oder nicht. Das Team in den Einrichtungen sortiert die Karten später danach, was zu wem besonders gut passt. Es ist gut, wenn man die Karten schon ein bisschen vor Weihnachten schickt, damit das Team noch Zeit zum Sortieren und Verteilen hat.

Wie und wo können unsere Leser sich informieren, um selbst an der diesjährigen Aktion teilzunehmen?

Am 2. Dezember um 10.00 Uhr teile ich auf meinem Instagram-Account @ marienova ein Bild mit der kompletten Anleitung der Aktion. Hier stehen dann die Adressen der Einrichtungen, an die man schreiben kann, mit einer Anzahl der Karten, die gebraucht werden. Dann sucht man sich eine der Einrichtungen aus und kommentiert mit der Anzahl der Karten, die man gern versenden möchte. Sind alle Karten für die jeweilige Einrichtung zusammengekommen, wird der Kommentar gelöscht, um es übersichtlich zu halten. Es ist also wichtig, sich die Adresse zu notieren und bis zum 17. Dezember die Post zu versenden, damit sie rechtzeitig vor Weihnachten ankommt. Wir haben auf diese Weise zusammen schon über 30.000 Karten verschickt und freuen uns über jeden, der uns dieses Jahr hilft, ein bisschen Weihnachtsstimmung zu verbreiten.

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marienova FOTO: PRIVAT

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit SOVD entstanden.

Gemeinsam mehr bewegen

In diesen Zeiten ist es aktueller denn je – gemeinsam können wir mehr bewegen!

Nicht nur die Pandemie, sondern auch die aktuelle politische Lage macht es vielen Menschen schwer, positiv in die Zukunft zu schauen. Mittlerweile leben sehr viele Menschen deutschlandweit am Rande unserer Gesellschaft. Viele von uns haben mit sozialen Benachteiligungen zu kämpfen, sind von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen oder können aufgrund von körperlichen Einschränkungen nicht an unserem gesellschaftlichen und sozialen Leben in Deutschland teilhaben. Die Folge ist, dass unsere Mitmenschen vereinsamen. Sie brauchen unsere Unterstützung. Sie brauchen unsere Hilfe.

Der SoVD – Ihr Sozialverband in Deutschland setzt sich seit Jahren mit seinen Mitgliedern aktiv für die Belange von vielen Menschen ein. Der Verband tritt seit über 100 Jahren für soziale Gerechtigkeit, die Rechte von sozial Benachteiligten sowie Menschen mit und ohne Behinderungen sowie Menschen mit sozialem Beratungsbedarf ein, denn nur gemeinsam können wir mehr bewegen und Aufmerksamkeit generieren.

Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. Trotz internationaler Bewegungen für Gerechtigkeit und gegen Rassismus und Diskriminierung werden Frauen, ethnische Minderheiten und sozialschwache Gesellschaftsgruppen benachteiligt, ja teilweise sogar vergessen. Jeder noch so kleine Einsatz sorgt für mehr Gerechtigkeit in der Gesellschaft und hilft Menschen, denen es nicht gut geht.

Einsamkeit verbreitet sich und isoliert Menschen. Die Folgen daraus sind nicht nur körperlich, sondern auch psychisch. Um diese Bedrohungen so gut es geht zu verhindern beziehungsweise zu überstehen, braucht es ehrenamtliches Engagement.

In vielen kleinen Ortsverbänden, von Privatpersonen oder den großen Verbänden in Deutschland gibt es dafür glücklicherweise immer mehr Angebote, um einsame Menschen zu betreuen, überlastete Familien oder Alleinerziehende zu unterstützen und gemeinsam einen Weg durch die Krise zu finden. Lassen Sie uns gemeinsam einen Weg finden und der sozialen Ungerechtigkeit einen Weg miteinander statt gegeneinander aufzeigen.

Einsamkeit verbreitet sich und isoliert Menschen. Die Folgen daraus sind nicht nur körperlich, sondern auch psychisch. Um diese Bedrohungen so gut es geht zu verhindern beziehungsweise zu überstehen, braucht es ehrenamtliches Engagement.
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Sozialverband Deutschland www.sovd.de www.soziale-kaelte.de Helfende Hände www.sovd.dewww.soziale-kaelte.de Gemeinsam mehr bewegen © Hannah Busing / unsplash.com ANZEIGE

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„Der erste Schritt ist immer, sich seinen Konsum bewusst zu machen“

Mit ihrem neuen Podcast wollen Gründerin Louisa Dellert und Journalist Markus Ehrlich den Klimaschutz stärker ins Bewusstsein rufen und über soziale Missstände aufklären. Im Interview sprechen sie darüber, wie wir gemeinsam auf ein besseres Morgen hinarbeiten können.

FOTO: LAURA_HOFFMANN
Text Sarra Gläsing

Was bedeutet soziale Verantwortung für euch und wie sieht diese im Alltag oder von unternehmerischer Seite aus? Markus: Ich definiere soziale Verantwortung für mich als „aufeinander schauen und einander wertschätzen“. Das hat natürlich super viele Facetten, weil wir Menschen ja total unterschiedliche Möglichkeiten haben, es in unserer Lebenswirklichkeit umzusetzen. In meinem Fall ist es so: Ich arbeite als Journalist und habe dadurch die Möglichkeit, Menschen sichtbar zu machen, die keine riesige Lobby haben. Ich rede mir ein, dass es einen positiven Impact hat, wenn möglichst viele Leute solche Geschichten hören und sie im besten Fall weitererzählen. Ich denke, man muss nicht zwingend Journalist:in sein, um das so ähnlich auch zu machen. Wenn jemand beispielsweise ein berührendes Porträt über eine Person, die eher am Rand unserer Gesellschaft steht, in der Zeitung liest und davon dann Freund:innen oder Verwandten erzählt, steigt die Reichweite und damit vielleicht das Bewusstsein für diese Lebensrealität mit all ihren Schwierigkeiten.

Lou: Das ist bei mir ähnlich. Ich sehe es mit meiner Reichweite auf Plattformen wie Instagram, TikTok oder LinkedIn schon auch als meine Aufgabe, Menschen sichtbar zu machen, die dieses Privileg nicht haben. Ich habe deswegen in der

Vergangenheit schon mehrfach meinen Instagram-Account Aktivist:innen zur Verfügung gestellt, also sogenannte Takeover organisiert. Die Aktivist:innen konnten dann für eine bestimmte Zeit meinen Account nutzen und darüber mit ihrem Content meine Follower:innen erreichen. So haben viele Menschen von den Missständen erfahren, auf die die Aktivist:innen aufmerksam machen wollten.

Mit welchen Themen befasst ihr euch hauptsächlich? Welche Projekte/ Schwerpunkte liegen euch zurzeit besonders am Herzen?

Lou: Ich spreche auf meinen SocialMedia-Accounts schon seit Jahren über das Thema Nachhaltigkeit. Die Klimakrise spitzt sich immer weiter zu und ich habe schon das Gefühl, dass sich immer mehr Menschen der Tragweite des Problems bewusst werden und ihr Handeln konsequenter umstellen. Das finde ich super, habe aber gleichzeitig immer noch oft das Gefühl, dass das Thema Umweltschutz noch in der „grünen Bubble“ steckt und nicht so richtig im Mainstream ankommt. Ich habe mich oft gefragt, woran das liegt, und für mich als Kern des Problems identifiziert, dass viele Leute von dem Thema einfach genervt sind – auch weil es oft mit erhobenem Zeigefinger vorgetragen wird. Du sollst kein Fleisch essen, du sollst

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit SIMPLY V entstanden.

Veganes Tikka Masala gemacht mit Simply V Grill & Pfannengenuss – ein Genuss für Liebhaber von würzigen und herzhaften Köstlichkeiten.

nicht in den Urlaub fliegen usw. Ich habe mir vorgenommen, mit meiner Community über Nachhaltigkeit zu sprechen, ohne die Menschen damit zu nerven.

Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema und seit den letzten Jahren wird auch viel darüber gesprochen (nicht zuletzt auch durch die Fridays-forFuture-Bewegung). Auch ihr habt im Mai dieses Jahres einen gemeinsamen Podcast „Climate Crime“ für mehr Awareness gestartet. Welche Inhalte stehen hier im Mittelpunkt? Markus: „Climate Crime“ ist ein TrueCrime-Podcast, der sich ausschließlich mit Umweltverbrechen beschäftigt. Klimakatastrophe meets True Crime ist unser Slogan. Das heißt, Lou und ich sprechen in den Folgen über Verbrechen an Mensch, Tier und Natur. Das Themenspektrum geht dabei von vergifteten Weltmeeren durch Mineralöl-Imperien über versklavte Kinder auf Kakaoplantagen bis hin zur skrupellosen Welpen-Mafia, die sich am Leid von Tausenden Hunden eine goldene Nase verdient. Unser Ziel mit dem Podcast ist es, diese Themen raus aus der grünen Nische, von der Lou gerade gesprochen hat, zu holen und in den Mainstream zu verschieben. Wir wollen vor allem Menschen erreichen, die sich der Klimakrise zwar bewusst sind, sich

Vegan und nachhaltig:
Simply V durch den Veganuary 2023

bisher aber noch nicht so richtig intensiv damit befasst haben. Dabei ist uns besonders wichtig, nicht mit der Moralkeule zu kommen und den Leuten ein schlechtes Gewissen einzureden. Im Gegenteil: Wir kämpfen ja selbst in unserem Alltag damit, wirklich nachhaltig zu leben, und –ganz ehrlich – scheitern auch immer wieder daran. Weil es eben gar nicht so leicht ist, sich Gewohnheiten abzugewöhnen, die sich jahrzehntelang eingeschlichen haben in den eigenen Alltag.

Auch wenn viel über Nachhaltigkeit gesprochen wird, hapert es oft noch an der Umsetzung. Was können wir konkret tun, um auch so zu leben, und welchen Beitrag leistet ihr z. B. schon? Lou: Wir probieren, so nachhaltig wie möglich zu leben. Das heißt, wir versuchen, so gut es geht, auf Fleisch und andere tierische Produkte zu verzichten, die Bahn zu nehmen statt Auto oder Flugzeug, Müll zu vermeiden und, wenn er sich nicht vermeiden lässt, ordnungsgemäß zu trennen, weniger Klamotten zu kaufen und die, die man schon hat, lange zu tragen, und all die anderen Dinge, die man tun kann. Aber, wie Markus schon gesagt hat, wir strugglen damit auch immer wieder. Ich glaube, der erste Schritt ist immer, sich seinen Konsum bewusst zu machen und wirklich immer wieder

Simply V unterstützt diese Kampagne der gleichnamigen Organisation als einer der Hauptsponsoren. Auf der Homepage www.simply-v.de gibt es dazu Inspirationen, Tipps und eine Vielzahl an Rezepten, die Teilnehmenden Appetit machen, einen Monat lang – und darüber hinaus –vegan zu essen. Im Veganuary 2023 über-rascht die Marke darüber hinaus mit einer ganz besonderen Attraktion: Im Januar eröffnet Simply V einen Pop-up-Store in Berlin und macht dort für einen begrenzten Zeitraum modernen Genuss mit Käse-Alternativen erlebbar. Zum Konzept gehört eine Food-Art-Ausstellung mit ganz verschiedenen zeitgenössischen Exponaten sowie eine Show-Küche samt Koch-Events, um zu zeigen, wie gut die pflanzenbasierte Küche schmeckt. Mit ihrem Engagement möchte die Marke dazu beitragen, den pflanzenbasierten Ernährungsstil noch beliebter zu machen. Denn durchsetzen wird sich dieser Ernährungsstil nur mit Produkten, die gut schmecken und sich ebenso verwenden lassen wie ihre tierischen Pendants. Das untermauert ein Ergebnis der offiziellen Veganuary2022-Teilnehmenden-Umfrage. Danach haben 40 Prozent der Teilnehmenden Käse am meisten vermisst. Simply V füllt diese Lücke mit

leckeren pflanzlichen Alternativen für viele beliebte Käse-Kategorien, für Frischkäse ebenso wie für Scheibenkäse, aber auch für Hirtenkäse oder für Grillkäse.

Bereits heute ernährt sich rund die Hälfte der Bundesbürger bewusst anders als noch vor einigen Jahren. Das zeigt eine repräsentative Umfrage der E.V.A. GmbH, die Simply V herstellt. Gerade die Hinwendung zu pflanzenbasierten Produkten ist dabei Ausdruck für die gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre, bei denen Nachhaltigkeit mehr und mehr in den Fokus gerückt ist. Denn wer häufiger auf tierische Produkte verzichtet, tut sowohl sich als auch der Umwelt viel Gutes.

Pflanzenbasierte Ernährung ist zum Beispiel eine effektive Maßnahme für den Klimaschutz, die jeder ganz einfach umsetzen kann.

Wer sich bislang recht wenig oder noch gar nicht damit beschäftigt hat, für den ist die Teilnahme am Veganuary ideal: Nach Weihnachten und Neujahr sind die meisten im wahrsten Sinne übersättigt und möchten sich selbst etwas Gutes tun. Mit pflanzlicher Ernährung ist es ganz einfach, fit ins neue Jahr zu starten. Wer am Veganuary teilnimmt, wird darüber hinaus von den neuen Geschmackserlebnissen begeistert sein.

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Der Januar
in Deutschland
viele
geworden: Sich einen Monat lang rein pflanzlich zu ernähren, ist hierzulande fast schon eine feste Institution.
ist auch
für
zum „Veganuary“
Hella Beuschel
Mit
Text
F OTO: ANDREAS THUMM

darüber zu reflektieren. Mir hilft es immer, wenn ich mir die Frage stelle: Brauche ich das jetzt wirklich? Muss ich das jetzt wirklich machen? Oder geht’s nicht vielleicht auch anders, weniger umweltschädlich.

Markus: Ich denke auch, dass es utopisch ist, dass wir jetzt alle von null auf 100 die Vorzeigeklimaschützer:innen werden. Was wir aber machen können, ist, uns auf den Weg zu machen. Wir können Stück für Stück anfangen, nachhaltiger zu leben. Und ich kann zumindest für uns sagen, dass das auch Spaß machen kann. Es ist cool, sich in die Thematik reinzufuchsen und zu sehen, dass der eigene negative Impact auf die Umwelt zumindest kleiner wird. Klar ist aber auch, dass es zu kurz gesprungen ist, das Problem auf uns einzelne Menschen abzuwälzen. Es ist schön und gut, dass Lou und ich keine Plastiktüten mehr verwenden oder beim Brötchenholen wiederverwendbare Stofftaschen bei uns tragen – die großen Hebel müssen Politik und Industrie umlegen.

Wie unterscheidet man „richtige“ Nachhaltigkeit von Greenwashing und was sollte passieren, damit es für Verbraucher:innen einfacher wird, den Unterschied zu erkennen?

Markus: Ich habe das Gefühl, dass immer mehr Menschen bewusster konsumieren und einen recht guten Blick dafür entwickelt haben, ob Produkte beziehungsweise Unternehmen wirklich nachhaltig sind oder ob gerade eine Marketingabteilung

Ich probiere, mit meinen Inhalten auf sozialen Netzwerken zum Nachdenken anzuregen und Menschen dazu zu animieren, sich einzumischen.
Louisa Dellert

versucht, ihnen einen Bären aufzubinden. Ich würde den Unterschied zwischen echter Nachhaltigkeit und Greenwashing so erklären: Beim Greenwashing beschränken sich die Bemühungen eines Unternehmens aufs Marketing. Das heißt, es wird mit Nachhaltigkeit geworben, obwohl es keine gibt. Echte Nachhaltigkeit geht viel tiefer. Für mich bedeutet es: Unternehmen überlegen wirklich, wie sie ihre Lieferketten und Produktionsprozesse so optimieren können, dass die negativen Auswirkungen für Mensch, Tier und Natur weniger gravierend sind.

Lou: Ich achte beim Einkaufen auf Siegel. Die sind ein recht gutes Hilfsmittel, mit dem man schnell rausfinden kann, wie nachhaltig ein Produkt hergestellt worden ist. Klar, zugegebenermaßen gibt es super viele Siegel und man kann da auch schnell mal den Überblick verlieren. Wenn man aber mal für sich die drei, vier wertvollen

identifiziert hat, dann geht’s im Supermarkt schnell und das eigene Gewissen ist rein oder zumindest reiner.

Heutzutage haben Influencer eine Followergemeinschaft und Reichweiten auf Social-Media-Kanälen, die teilweise größer sind als gesamte Großstädte. Welche Verantwortung tragen diese eurer Meinung nach gegenüber unserer Gesellschaft? Wie seht ihr das als „Sinnfluencer“?

Lou: Ich mag den Begriff Sinnfluencer nicht. Für mich schwingt dabei immer mit, dass Influencer, die es nicht zum Status eines Sinnfluencers gebracht haben, irgendwie weniger wert sind. Ich selbst würde mich deswegen auch nie so bezeichnen. Ich stimme der These aber inhaltlich zu: Wenn du große Reichweite hast, hast du auch große Verantwortung. Ich bin mir dessen bewusst und probiere deswegen,

so gut es geht, mit meiner Reichweite was Gutes zu tun. Seien es die vorhin angesprochenen Instagram-Takeover durch Aktivist:innen oder einfach die Themen, die ich anspreche. Ich probiere, mit meinen Inhalten auf sozialen Netzwerken zum Nachdenken anzuregen und Menschen dazu zu animieren, sich einzumischen … Markus: … und das machst du sehr, sehr gut, finde ich.

Welche Tipps könnt ihr unseren Lesern an die Hand geben für ein besseres Morgen?

Lou: Ich glaube, mit das Wichtigste ist, was Markus am Anfang des Gesprächs gesagt hat: dass wir aufeinander schauen und einander wertschätzen. Es sind verrückte Zeiten, in denen wir gerade leben. Eine Krise jagt die nächste und man weiß gar nicht mehr so richtig, mit welchen schlimmen Nachrichten man sich zuerst befassen soll. Ich finde, wir sollten im Kleinen versuchen, einander mit Wertschätzung zu begegnen und Verständnis füreinander zu zeigen. Sei es an der Supermarktkasse durch ein Lächeln oder einfach durch richtig gutes Zuhören, wenn’s jemandem aus dem eigenen Umfeld gerade schlecht geht. Erfahren Sie mehr: louisadellert.com

climatecrime_podcast

louisadellert

maehrlichjetz

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FOTO: LAURA_HOFFMANN

EVEN IF YOU ARE NOT VEGAN OR DON'T WANT TO BE VEGAN OR DON'T KNOW WHAT VEGAN MEANS, YOU PROBABLY WON'T NOTICE IF YOU TRY THIS IN YOUR COfFeE,

SO DON'T EVEN WORrY ABOUT IT.
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Denen eine Stimme geben, die keine haben!

Das Tierschutzgesetz bezweckt, „aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen“

(§ 1 TierSchG, Grundsatz). Trotzdem werden viele Tiere unter schlechten Bedingungen gehalten oder gequält. Wie kommt das und was können wir dagegen tun? Im Interview sprechen wir mit Victoria Müller, die sich selbst seit vielen Jahren für das Wohl von Tieren engagiert. Text Sarra Gläsing

WIE VIEL HUND

Was bedeutet es, Tiere zu achten und zu schützen? Wo fängt Tierschutz an und wie integrierst du diesen in deinen Alltag?

Tierschutz beginnt schon auf dem Teller, denn auch wenn es inzwischen Siegel für vermeintlich gutes Fleisch aus artgerechter Haltung gibt, sterben die Tiere am Ende doch. Tiere sind Lebewesen, die wie wir einen Selbsterhaltungstrieb haben und einfach ein freies Leben leben wollen. Wir sollten uns immer bewusst sein, dass Tiere nicht für den Menschen auf der Welt sind und unabhängig von diesem stattfinden können. Ich selbst lebe seit über zehn Jahren vegan, setze mich aktiv für den Tierschutz und die Rechte von Tieren ein. Aktuell forsche ich zum Thema Tierversuche, welche mir ein besonderes Anliegen sind.

Seit vielen Jahren lebst du nun vegan. Gab es für dich einen Schlüsselmoment, beziehungsweise was hat dich zu dieser Entscheidung gebracht?

Vegan lebe ich seit über zehn Jahren. Ich habe damals vegetarisch gelebt und ein Video gesehen, wie in der Industrie männliche

MUSS ICH SEIN, UM NICHT ALS STÜCK FLEISCH ZU GELTEN?

Egal, ob Hund, Schwein oder Huhn: Kein Tier hat es verdient, gegessen zu werden. Die willkürliche Einteilung in sogenannte Haustiere und Nutztiere ist eine Form von Speziesismus – also der Abwertung von Lebewesen aufgrund ihrer Artzugehörigkeit.

PETA.de/Speziesismus

Küken geschreddert wurden. Da wurde mir bewusst, dass Tiere auch für Milch und Eier leiden. Ich habe zu dieser Zeit auf Fleisch verzichtet, weil ich die Tierindustrie abgelehnt habe. Veganismus war also der konsequente nächste Schritt und ich habe es nie bereut.

Was sind deiner Meinung nach die größten Herausforderungen im Tierschutz?

Speziesismus! Das bedeutet, dass Tiere je nach Spezieszugehörigkeit unterschiedlich behandelt und bewertet werden. Im Tierschutz gibt es leider zu viele speziesistische Ansätze. Da werden Grillwürste vom Schwein beim Tierheimfest verkauft, um Spenden für die Hunde zu sammeln. Ich denke, es muss sich noch mehr etablieren, dass alle Lebewesen schützenswert sind und man sich für deren Rechte und deren Schutz einsetzen muss.

Vor Kurzem hast du selbst eine Tierschutzorganisation gegründet, den Verein „ddao Tierschutz e. V.“. Wie kam es dazu und wo liegt der Schwerpunkt eurer Arbeit?

Ich habe vor einigen Monaten mit zwei Freunden sehr spontan einen Verein gegründet, weil wir uns in der Ukrainehilfe starkmachen wollten. Wir waren bei einer Hilfsfahrt an die ukrainische Grenze dabei und haben tatkräftig geholfen. Uns wurde schnell klar, dass es uns allen nicht reicht, daraus eine einmalige Aktion zu machen. Also haben wir binnen einer Woche einen Verein gegründet und sind direkt wieder losgefahren. Inzwischen haben wir über 80.000 Kilogramm Futter direkt in die Ukraine gebracht, bei der Evakuierung und Unterbringung von Hunden und Katzen geholfen und jüngst sogar zwei Pferde evakuiert. Wir planen aktuell außerdem, befreundeten ukrainischen Vereinen dabei zu helfen, die Unterkünfte für Tiere winterfest zu machen. Die nächsten Fahrten sind geplant und wir freuen uns über jede Spende, denn jede Spende rettet wirklich Leben. ddao-tierschutz.de

victoriamueller ddaotierschutz

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Tierheime am Limit: Helfen Sie den Helfern!

Rund 350.000 in Not geratene Tiere nehmen die dem Deutschen Tierschutzbund e. V. angeschlossenen Tierheime und Auffangstationen jedes Jahr neu auf. Als Dachverband vereint der Deutsche Tierschutzbund über 740 örtliche Tierschutzvereine mit rund 550 vereinseigenen Heimen. Nach der Pandemie, die eine Flut von „Corona-Tieren“ in die Hände des Tierschutzes spülte, mitten in der Energie- und Wirtschaftskrise, die eine nie zuvor dagewesene Inflation mit sich bringt, und kurz vor Winterbeginn ist der Tierschutz in Deutschland am Limit und ruft im Namen der Tiere um Hilfe.

Volle Tierheime, leere Kassen, zu wenig Personal

Die Lage für den deutschen Tierschutz ist kritisch – finanziell und personell: Während der Pandemie erlebte Deutschland einen Haustierboom. Doch viele Tiere landeten schnell im Tierheim, weil ihre Halter sie unüberlegt angeschafft hatten. In den Tierheimen warten die Tiere auf Adoption und ein neues Zuhause, doch derzeit stagniert die Vermittlung. Denn mit der abebbenden Pandemie sank auch die Nachfrage nach Haustieren, während Tierhalter ihre Haustiere weiterhin aussetzen oder abgeben – weil sie überfordert oder ihrer Tiere überdrüssig sind. Oder weil sie die steigenden Kosten nicht mehr tragen können beziehungsweise wollen. Die Tierheime sind in der Folge chronisch überfüllt, oft herrscht ein Aufnahmestopp.

Zugleich stiegen und steigen infolge der Energiekrise die Strom-, Gas- und Ölpreise, infolge

der Wirtschaftskrise die Preise für Tierfutter und infolge der Anpassung der Gebührenverordnung für Tierärzte die Kosten für die tiermedizinische Versorgung. Das einerseits begrüßenswerte Anheben des Mindestlohns erhöhte andererseits die Personalkosten in den Tierheimen, die zudem häufig mit Personalmangel zu kämpfen haben. Die Kassen der örtlichen Tierschutzvereine und Tierheime sind leer. So manches Tierheim steht schon kurz vor dem Aus.

Viele wissen nicht, wie sie die kommenden Monate ohne Hilfe überstehen sollen.

Tiere und Tierheime brauchen rasche Hilfe

In Europa gilt Deutschland mit rund 35 Millionen Haustieren1 als das Haustierland Nummer eins –die Tierliebe scheint hierzulande besonders groß zu sein. Das bundesweite Netz von Tierschutzvereinen mit Tierheimen und tierheimähnlichen Einrichtungen

füllt das im Grundgesetz festgehaltene Staatsziel Tierschutz mit Leben. Obwohl sie Leistungen im Auftrag der öffentlichen Hand wie die Betreuung von Fundtieren oder beschlagnahmten Tieren übernehmen, haben die politisch Verantwortlichen die Tierheime über Jahrzehnte im Stich gelassen. Der Deutsche Tierschutzbund nimmt daher die Politik in die Pflicht und fordert angesichts der prekären Notlage ein schnelles und unbürokratisches Rettungspaket: Neben akuter finanzieller Unterstützung bräuchten die Tierheime langfristig eine faire kostendeckende Bezahlung für ihre im Auftrag der öffentlichen Hand vollbrachten Leistungen.

In der Solidargemeinschaft ist die Verantwortung jedes Mitglieds gefragt

Der Deutsche Tierschutzbund greift seinen Tierheimen in Not selbst finanziell unter die Arme. Und dies, obwohl er kaum öffentliche Gelder erhält, sondern sich nahezu ausschließlich aus Spenden, Nachlässen, Beiträgen seiner Fördermitglieder und Paten sowie

Unternehmenspartnerschaften finanziert. Daher bittet der Deutsche Tierschutzbund Privatpersonen wie Unternehmen, den Tierheimen solidarisch zur Seite zu stehen. Der Tierschutz ist aktuell dringender denn je auf Spenden, Paten oder Fördermitglieder angewiesen. Nur so können die Tierheime den unzähligen Hunden, Katzen, kleinen Heimtieren, Vögeln und Reptilien auch in Zukunft eine sichere Zuflucht bieten, bis diese im besten Fall in ein „Für-immerZuhause“ umziehen dürfen. „Bis die Politik reagiert, können wir nicht warten. Daher gilt es, jetzt zu handeln“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Der Verband hat gerade kurzfristig einen Sondertopf „Überlebensenergie“ ins Leben gerufen, um Tierheimen bei Mehrkosten für Strom, Gas und Heizöl zur Seite springen zu können und somit deren Weiterbetrieb zu sichern. Helfen auch Sie mit einer Spende an den Deutschen Tierschutzbund, damit die Tierheime die Versorgung ihrer Schützlinge auch weiterhin sicherstellen können.

Helfen Sie jetzt mit Ihrer Spende Deutscher Tierschutzbund e. V. Sparkasse KölnBonn

IBAN: DE88 3705 0198 0000 0404 44

BIC: COLSDE33

Oder einfach online spenden: tierschutzbund.de/ soziale_verantwortung

PS: Mit einer Fördermitgliedschaft sichern Sie dauerhaft die finanzielle Basis der Tierschutzarbeit – auch als Geschenk: tierschutzbund.de/mitgliedschaft

Der Deutsche Tierschutzbund ist Gründungsmitglied im Deutschen Spendenrat e. V. und verpflichtet sich zum verantwortungsvollen und ordnungsgemäßen Umgang mit den anvertrauten Spendengeldern.

1 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/156836/ umfrage/anzahl-der-haushalte-mit-haustieren-indeutschland-2010

15 Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info www.tierschutzbund.de/soziale_verantwortung ANZEIGE Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit dem DEUTSCHEN TIERSCHUTZBUND E. V. entstanden.
Text Doreen Brumme
WWW.TOMASRODRIGUEZ.DE
DEUTSCHER TIERSCHUTZBUND E. V.
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Engagierte Organisationen stellen sich vor

„Wir haben über 100 minderjährige Flüchtlinge an Bord“

Text Wasil Schauseil SOS

Die zivile Seenotrettungsorganisation engagiert sich dafür, dass kein Mensch mehr auf der Flucht ertrinken muss, und rettet mit der Humanity 1 Leben auf dem Mittelmeer.

Weiterbildungscamp

in Makete, Tansania: Schüler*innen bauen ein Pico-Photovoltaik-Modul zusammen. Es ist ein Komplettsystem, welches auch Nicht-Fachkundige allein aufbauen können.

Sie möchten uns unterstützen?

Spenden Sie Power! ingenieure-ohne-grenzen.org/de/GivePower

Im Oktober 2022 hat das Rettungsschiff Humanity 1 der Seenotrettungsorganisation SOS Humanity 180 Leben auf dem Mittelmeer gerettet, die meisten von ihnen waren Minderjährige. Zum Zeitpunkt dieses Interviews* befindet sich Petra Krischok, Pressesprecherin von SOS Humanity, an Bord der Humanity 1 und wartet gemeinsam mit den Geretteten auf die Zuweisung eines sicheren Hafens. Was haben Sie bisher erlebt?

Ich bin jetzt seit mehr als vier Wochen an Bord der Humanity 1 und bin beeindruckt, wie engagiert und professionell die zumeist ehrenamtliche Crew arbeitet, aber auch wie viel Vorbereitung und Training für eine solche Rettung nötig ist. In den vergangenen Tagen haben wir insgesamt 180 Menschen aus drei Booten gerettet. Schwierig war vor allem die Rettung von 113 meist unbegleiteten Minderjährigen

von einem überbesetzten Schlauchboot. Niemand trug eine Rettungsweste, es war ein Baby an Bord. Die libysche Küstenwache tauchte auf, als wir gerade Rettungswesten verteilten. Die Menschen gerieten in Panik, sie befürchteten, wieder nach Libyen zurückgebracht zu werden. Wir waren sehr froh, als wir alle sicher auf die Humanity 1 gebracht hatten.

Wie geht es den Menschen?

Nicht gut. Nach der ersten Erleichterung über die Rettung kommen nun die schlimmen Erinnerungen hoch. Viele haben wiederholt Gewalt an sich und anderen erleben müssen, manche wurden in Libyen gefoltert. Unsere Ärztin an Bord dokumentiert die Folterspuren. Die Jugendlichen auf dem überbesetzten Schlauchboot mussten mitansehen, wie in der Nacht vor der Rettung Menschen ins Wasser fielen und einige untergingen. Mindestens sechs

Menschen werden vermisst. Die Überlebenden leiden sehr darunter.

Warum bringen Sie die Menschen nicht an Land?

Seit dem 22. Oktober senden wir regelmäßig Anfragen für einen sicheren Ort für die Überlebenden an die relevanten Behörden, bislang ohne Erfolg. Die neue italienische Regierung hat erklärt, dass sie keine zivilen Rettungsschiffe mit aus Seenot Geretteten in ihre Hoheitsgewässer fahren lassen will. Aber Seenotrettung ist Pflicht! Und das Seerecht schreibt vor, dass aus Seenot Gerettete möglichst zügig an einen sicheren Ort gebracht werden müssen. Deshalb hoffen wir auf die baldige Zuweisung eines Hafens. Auch die neue italienische Regierung muss sich an geltendes Recht halten.

* Dieses Interview entstand Anfang November 2022. Mittlerweile konnten alle Geretteten in Italien an Land gehen.

Rette Leben –spende jetzt

Spendenkonto:

IBAN: DE 0410 0500 0001 9041 8451

BIC: BELADEBEXXX

Verwendungszweck: Leben retten sos-humanity.org/ spenden

Erfahren Sie mehr: www.help-ev.de

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Erneuerbare Energien für bessere Lebensbedingungen

Wie wichtig eine zuverlässige Energieversorgung ist, wird seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine auch in Deutschland immer deutlicher. Im Globalen Süden mangelt es häufig bereits an der Grundversorgung. Erneuerbaren Energien kommt dort eine besondere Bedeutung zu: Sie können auch autark und in abgelegenen Gegenden betrieben werden.

Perspektiven in Indonesien schaffen

In Indonesien wirkt sich die teils unzureichende Energieversorgung erheblich auf die Entwicklung aus: Wohlstand und Bildung liegen in entlegenen Gebieten deutlich unter dem Durchschnitt, sodass viele gut ausgebildete junge Menschen

abwandern. Mit ihnen verlässt auch wertvolles Wissen die Regionen. Hier bieten erneuerbare Energien ein großes Potenzial. Gemeinsam mit der UKRIM-Universität in Yogyakarta hat Ingenieure ohne Grenzen beispielsweise ein Trainingszentrum für erneuerbare Energien aufgebaut. Ein weiteres Kompetenzzentrum auf der Insel Sumba ist in Zukunft geplant. Die entwickelten Workshops vermitteln technisches Wissen und den praktischen Umgang mit erneuerbaren Energiesystemen sowie unternehmerische Kenntnisse. Dies soll besonders Studierende der entlegenen Inseln befähigen, mit eigenen Ideen die technische Infrastruktur in der Heimat zu stärken. Das hilft den Studierenden, ihren Familien und der Entwicklung der Region.

#GivePower – Weihnachtsspenden für erneuerbare Energien und vieles mehr

Bei Ingenieure ohne Grenzen setzen wir auch in vielen anderen Projekten auf erneuerbare Energien. Im Globalen Süden bauen wir beispielsweise gemeinsam mit unseren lokalen Partnerorganisationen Photovoltaikanlagen, um Schulen und abgelegene Gemeinden mit Strom zu versorgen. Zudem setzen wir Projekte in den Bereichen Hochbau, Wasserversorgung und Bildung um. Unser Ziel ist es, durch Entwicklungszusammenarbeit die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern. Wir binden die Menschen vor Ort aktiv ein, damit sie langfristig von den Vorhaben profitieren.

Hoffnung für die junge Generation Afghanistans

Seit 40 Jahren engagiert sich Help – Hilfe zur Selbsthilfe für die afghanische Bevölkerung. Vier Jahrzehnte, die von großen Umbrüchen gezeichnet sind – von Krieg, Vertreibung und nicht zuletzt von Armut und Perspektivlosigkeit. Die erneute Machtübernahme der Taliban im August 2021 löste eine schwere humanitäre Krise im Land aus. Allein 2021 mussten 800.000 Menschen innerhalb Afghanistans ihr Zuhause verlassen, 80 Prozent davon Frauen und Kinder. Heute sind laut Welternährungsorganisation 47 Prozent der Bevölkerung von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen.

Die Herrschaft der Taliban hat schwerwiegende Konsequenzen für die Zivilgesellschaft, insbesondere für das Leben von Frauen und Mädchen, denen die Rechte auf Bildung, Lebensunterhalt und Teilhabe verwehrt werden. Über 3,8 Millionen Mädchen zwischen 10 und

19 Jahren sind aktuell vom Sekundärschulunterricht ausgeschlossen. Dies wird lebenslange Folgen für die ökonomische sowie soziale Teilhabe von Frauen haben.

Für eine selbstbestimmte Zukunft Help wurde vor über 40 Jahren gegründet, um afghanischen Vertriebenen zu helfen. Heute verteilen unsere Mitarbeitenden in Afghanistan bedarfsgerecht Lebensmittel, Bargeld sowie Winterkleidung. Mit Berufsausbildungen bieten wir junge Menschen eine Zukunftsperspektive. Denn Afghanistan ist jung, mutig – und voller Chancen: Über 63 Prozent der Bevölkerung sind unter 25 Jahren, mehr als 600.000 Menschen werden jährlich erwerbsfähig. Help unterstützt sie dabei, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. In den westlichen Provinzen Herat, Badghis, Ghor und Farah betreiben wir

mehrere Ausbildungszentren und fördern seit 2008 Berufsausbildungen. Der Fokus liegt auf beruflicher Praxis, jedoch lernen Teilnehmende auch grundlegende Lese-, Schreib- und Rechenkenntnisse.

Die neunzehnjährige Lailoma (Bild links) nahm an einer Ausbildung für Teppichwebekunst von Help teil und sieht hoffnungsvoll in die Zukunft. „Ich könnte mir vorstellen, nach der Ausbildung zu Hause eine Werkstatt aufzumachen, um meine Familie zu unterstützen.“ Über 14.000 junge Frauen und Männer wurden bisher in Berufsfeldern wie Elektrohandwerk, Schneiderei, Zimmerei und Webkunst ausgebildet. Help begleitet die Absolvent:innen zudem bei der Jobvermittlung, stellt ihnen Arbeitskleidung, individuell zugeschnittene Werkzeug-Sets sowie Nahrungspakete bereit und hilft ihnen bei der Gründung eigener Unternehmen.

Spendenkonto

Ingenieure ohne Grenzen e. V.

Sparkasse MarburgBiedenkopf

IBAN: DE89 5335 0000 1030 3333 37

BIC: HELADEF1MAR ingenieure-ohnegrenzen.org

Lust auf Ehrenamt?

Unsere Regionalgruppen freuen sich über Engagierte aus allen Fachrichtungen! Kontaktmöglichkeiten finden Sie online: ingenieure-ohnegrenzen.org/de

Unterstützen Sie unsere Arbeit in Afghanistan mit einer Spende und leisten Sie einen Beitrag für eine selbstbestimmte hoffnungsvolle Zukunft!

Wir leisten Hilfe, die weiter reicht –und so den Unterschied macht.

Spendenkonto:

Help – Hilfe zur

Selbsthilfe

IBAN: DE47 3708

0040 0240 0030 00

Stichwort: Verantwortung

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Humanity steht für Menschlichkeit
auf See und an Land.
OHNE GRENZEN
INGENIEURE
Petra Krischok auf der Humanity 1
FOTO: HELP –HILFE ZUR SELBSTHILFE. Text Binnur Çavuşlu

DENN SIE HATTEN SONST KEINEN RAUM IN DER HERBERGE.*

WIR HABEN PLATZ FÜR KLEINE MENSCHEN.

Es passiert in Uganda: Babys werden abgelegt, vergessen, weggeworfen.

Im Kinderdorf Arche Noah finden verlorene Kinder ein liebevolles Zuhause.

Jeder Pate verändert die Welt ein kleines Stück: in Armenien, Haiti, Indien oder Uganda.

INFOS ZU PATENSCHAFTEN

Tel. 0641-97518-56 oder Patenschaften@GAiN-Germany.org

Geschichte eines Babys aus Uganda: GAiN-Germany.org

*Aus der Weihnachtsgeschichte der Bibel

„Ich freue mich auf Ihren Anruf!“
Karin Schweiger Patenschaften
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Das Gütesiegel für seriöse Spendenorganisationen

Interview mit Burkhard Wilke, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) Text Uta Speeß

Seit wann gibt es das DZI Spenden-Siegel?

Das DZI Spenden-Siegel wird seit 1992 vergeben. Es ist die bekannteste, aber keineswegs einzige Auskunftsform der DZI Spendenberatung. Die gibt es schon seit der Gründung des DZI im Jahr 1893, also seit fast 130 Jahren. Die DZI Spendenberatung unterstützt Spenderinnen und Spender neben dem Spenden-Siegel auch mit:

n Spendenauskünften und Einschätzungen zu Organisationen ohne Spenden-Siegel (z. B. auf der Website in der Rubrik „Das DZI rät ab“)

n Spendentipps zu verschiedensten spendenrelevanten Themen (z. B. Angemessene Verwaltungskosten)

n Spenden-Infos in besonderen spendenrelevanten Katastrophenfällen (z. B. Ukraine-Hilfe)

n Spendenstatistik, die sichtbar macht, wer spendet und wie gespendet wird

Warum wurde es ins Leben gerufen?

Das Spenden-Siegel … n dient Spender:innen angesichts der schwer zu durchschauenden Vielzahl und Vielfalt um Spenden werbender Organisationen als leicht erkennbare, zuverlässige Entscheidungshilfe, die ihnen nachweisbar besonders vertrauenswürdige Spendenorganisationen zur Auswahl stellt, n gibt Spendenorganisationen die Möglichkeit, sich zu anspruchsvollen Vertrauensstandards im Spendenwesen zu bekennen und sich jährlich freiwillig auf deren Einhaltung hin kompetent und unabhängig überprüfen zu lassen, n dient mit seinen praxisnahen, anspruchsvollen Standards auch der Qualitätsentwicklung Spenden sammelnder Organisationen in Deutschland und trägt damit langfristig zur wirksamen Mittelverwendung und zur Stärkung von Vertrauen im Spendenwesen bei.

Burkhard Wilke Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI)

Welche Kriterien muss eine Organisation erfüllen, um das Spenden-Siegel zu bekommen?

Zunächst einmal: Die Beantragung des Spenden-Siegels ist freiwillig und die Initiative dazu

geht immer von der betreffenden Organisation und nicht etwa vom DZI aus. Etwa 30 Prozent der Erstanträge auf Zuerkennung des Siegels sind im Durchschnitt nicht erfolgreich. Die Kriterien („Standards“) für die Vergabe des Spenden-Siegels sind ganzheitlich angelegt, d.h., sie berücksichtigen alle Aspekte, die für das Schaffen und die Stärkung von Vertrauen in Spenden sammelnde Organisationen relevant sind. Diese Kriterien werden vom DZI auf Grundlage seiner fast 130-jährigen Erfahrung in der Spendenberatung unter Beteiligung von inländischen und internationalen Kompetenzstellen entwickelt und weiterentwickelt.

Die Spenden-Siegel-Kriterien umfassen folgende Aspekte:

1. Zielsetzung. Recht, Gesetz und Satzung werden befolgt. Menschenrechte und natürliche Lebensgrundlagen werden geachtet.

2. Leitung und Aufsicht sind angemessen strukturiert, klar voneinander getrennt und werden wirksam wahrgenommen. Interessenkonflikte werden vermieden.

3. Werbung und Öffentlichkeitsarbeit informieren klar, wahr, sachlich und offen. Die Würde der Betroffenen wird geachtet. Umworbene werden nicht unter Druck gesetzt. Faires und respektvolles Verhalten gegenüber anderen Organisationen.

4. Mittelverwendung. Angemessene Planung, Durchführung und

Die 7 wichtigsten DZI-Spendentipps

1

Dem Herzen folgen

Spenden Sie für Themen, die Ihnen persönlich nahe sind, oder setzen Sie sich mit Freunden oder der Familie zusammen und entscheiden gemeinsam. So fällt Ihnen die Entscheidung leichter und wird sicherer.

4

Spenden vertragen keinen Druck

Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen – weder durch aufdringlich auftretende Werber an der Haustür oder auf der Straße, noch durch zu emotionale Spendenbriefe. Denn Spenden und Fördermitgliedschaften sind freiwillige Gaben, zu denen niemand überredet oder genötigt werden sollte. Stark Mitleid erweckende und gefühlsbetonte Werbung ist ein Kennzeichen unseriöser Organisationen.

2

Gezielt spenden

Konzentrieren Sie Ihre Spenden auf wenige Organisationen. Das erleichtert Ihnen die Seriositätsprüfung und mindert den Werbe-und Verwaltungsaufwand der Organisationen. Wer vielen Hilfswerken spendet, wird von all diesen Organisationen als „aktiver Spender“ registriert und umso mehr Werbung erhalten.

5

Informiert spenden

Spenden Sie überlegt, nicht impulsiv. Informieren Sie sich auf den Webseiten der Organisationen. Wenn Sie es besonders genau wissen wollen: Lesen Sie die Jahresberichte und Projektbeschreibungen. Die Gremien sollten dort namentlich aufgeführt, die Finanzen klar und detailliert offengelegt werden. Fotos sollten eindeutig erkennen lassen, wer abgebildet ist und in welchem konkreten Zusammenhang das Bild zur Arbeit der Organisation steht.

Kontrolle der Mittelverwendung. Beachtung der Grundsätze der Wirtschaftlichkeit, Sparsamkeit und der größtmöglichen Wirksamkeit. Wichtig ist dabei: Werbe- und Verwaltungskosten sind nicht per se „schlechte Kosten“, sondern sind in gewissem Umfang für die wirksame, erfolgreiche Arbeit unerlässlich.

5. Vergütungen berücksichtigen den Status der Gemeinnützigkeit, die Qualifikation, die Verantwortung und den branchenüblichen Rahmen. Besondere Regeln für erfolgsabhängige Vergütungen.

6. Rechnungslegung und Prüfung. Vorlage einer vollständigen, aussagekräftigen und angemessen geprüften Rechnungslegung spätestens zwölf Monate nach Ablauf eines Geschäftsjahres.

7. Transparenz. Über Arbeit, Strukturen und Finanzen wird offen und umfassend berichtet. Anfragen und Beschwerden werden zeitnah beantwortet. Im Jahresbericht wird die Rechnungslegung veröffentlicht, und es werden unter anderem Mittelverwendung, Wirkungsbeobachtung, Werbeformen und Vergütungspraxis beschrieben.

Wie viele Organisationen tragen das Siegel Stand heute? 232 Hilfswerke, und zwar jeglicher Größenordnung, tragen das DZI Spenden-Siegel heute. Sie haben insgesamt ein jährliches Spendenvolumen von 1,6 Mrd. Euro und Gesamteinnahmen von jährlich rund 5 Mrd. Euro.

3

Vertrauen ist unersetzlich

Spenden Sie einerseits Organisationen und Initiativen, die sie persönlich kennen und denen Sie deshalb vertrauen. Bei Hilfswerken, die Sie nicht selbst beurteilen können: Achten Sie auf das DZI Spenden-Siegel als Zeichen des Vertrauens, und nutzen Sie auch die anderen Auskünfte der DZI Spenderberatung, besonders auch die Warnungen auf www.dzi.de in der Rubrik „Das DZI rät ab“.

6 Geldspenden sind besser als Sachspenden

Geld kann von den Hilfswerken flexibler und effizienter eingesetzt werden als Sachspenden. Teure Transportwege entfallen, viele Produkte können billiger vor Ort gekauft werden und stärken außerdem die Wirtschaft am Zielort. Sachspenden sind dann empfehlenswert, wenn seriöse Organisationen (z .B. lokale Kleiderkammern) gezielt um sie bitten.

7

Der„Königsweg des Spendens“: die freie Spende!

Zweckgebundene Spenden sollten die Ausnahme bleiben. Sie sind nur als Ergänzung, nicht als Ersatz ungebundener Spenden sinnvoll. Denn sie engen den Entscheidungsspielraum der Hilfswerke stark ein, verursachen zusätzlichen Verwaltungs- und Werbeaufwand und benachteiligen für zweckgebundene Werbung nicht geeignete Hilfszwecke.

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Diagnose: LEPRA

4 infizierte Menschen

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Lepra und Behinderung: So findet die DAHW Menschen, die sonst keine Hilfe bekommen

Die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe hat es sich in ihren Projekten in Ländern des globalen Südens zur Aufgabe gemacht, Menschen in entlegenen Regionen zu finden, die von armutsbedingten Krankheiten wie Lepra betroffen sind. Mithilfe dieser gezielten Fallfindung und einer frühzei�gen Diagnose will die Hilfsorganisa�on erreichen, dass Behinderungen als Folge einer Krankheit gar nicht erst entstehen können.

Seit der erfolgreichen Einführung einer Medikamententherapie

Anfang der 1980er Jahre ist Lepra heilbar. Die erapie wurde mit nanzieller und fachlicher Unterstützung der DAHW Deutsche Lepra-undTuberkulosehilfe entwickelt. Und dennoch ist das „Problem Lepra“ noch längst nicht aus der Welt. Jährlich erkranken weltweit mehr als 150.000 Menschen neu daran. Dabei geht die DAHW davon aus, dass die reellen Zahlen deutlich höher sind. Infolge der Pandemie wurden weniger Fälle diagnostiziert. Laut Schätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO könnten es bis zu 60.000 Betro ene mehr sein.

Trotz der Heilungsmöglichkeiten ist es wichtig, dass diese Menschen frühzeitig gefunden werden. Denn wenn ihre Krankheit nicht rechtzeitig diagnostiziert wird, können Behinderungen au reten. Die durch die Erreger geschädigten Nerven führen zu Gefühllosigkeit in Händen oder Füßen und Verletzungen bleiben unbemerkt. Die Folge sind au retende Entzündungen, Geschwüre, Behinderungen, zerstörte periphere Nerven und Autoamputationen, ebenso Lähmungen, verkümmerte Finger in unförmiger Stellung, verkümmerte

Füße, beeinträchtige Mobilität oder zerstörte Sehnerven, die zu Blindheit führen. Menschen, die lange Zeit mit einer Lepra-Erkrankung ohne entsprechende Diagnose leben gibt es in entlegenen Gebieten zuhauf. Sie sind dem Risiko einer entstehenden Behinderung ausgesetzt – und das, obwohl es eine e ektive erapie gibt.

Finden, diagnostizieren und behandeln. Je schneller desto besser.

Aktive Fall ndung und systematische Kontaktuntersuchungen – das sind die Methoden, mit denen die DAHW alles daran setzt, die Krankheit frühzeitig zu diagnostizieren und zu therapieren, bevor es zu ersten Behinderungen kommt. Die Teams und Partner vor Ort führen dazu z. B. so genannte Skin Camps durch. Das sind mobile Hautkliniken, bei denen die Bewohnerinnen und Bewohner eines Dorfes auf mögliche Hauterkrankungen untersucht werden. Eine andere Möglichkeit ist die gezielte Nachverfolgung von Kontakten von Lepra-Patientinnen und -Patienten, um diese entweder in einem sehr frühen Stadium der Erkrankung zu diagnostizieren oder alternativ prophylaktisch mit einem Antibiotikum zu behandeln, sodass eine Erkrankung gar nicht erst entstehen kann.

Der inklusive Ansatz der DAHW

Aus der Lepra-Arbeit kennt die DAHW das Leid von Menschen mit Behinderung nur zu genau. Weltweit werden Betro ene von Gesellschaften ausgegrenzt und daran gehindert, ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben in Würde zu führen. Faktoren wie Geschlecht, Alter, Gesundheitszustand, Einkommen

oder ethnische Zugehörigkeit können ihre Situation weiter verschlechtern. Behinderung und Armut stehen in engem Zusammenhang.

Durch die inklusive Ausgestaltung ihrer weltweiten Projekte will die DAHW gemeinsam mit Menschen mit Behinderung – unabhängig von der Ursache – den Abbau von Vorurteilen und Barrieren in Gesellscha en vorantreiben. Durch gezieltes Empowerment unterstützt die Hilfsorganisation Betro ene, ihre Rechte wahrzunehmen und selbstbestimmt und eigenverantwortlich zu leben. In den meisten Lepra-Projekten der DAHW wird deshalb das Konzept der gemeindenahen inklusiven Entwicklung umgesetzt. So stärkt die DAHW zum Beispiel Selbsthilfegruppen und Betro enen-Organisationen und unterstützt diese aktiv beim Einsatz für die Anerkennung ihrer Rechte und die Vertretung ihrer Interessen, sodass sie Gehör nden und Zugänge zu

Dienstleistungen erhalten. Dazu gehört auch die Förderung einer inklusiven Infrastruktur. Die DAHW nanziert außerdem Mobilitätshilfen, einkommensscha ende Aktivitäten, Kreditprogramme und Au lärungskampagnen. Eine wichtige Rolle spielt auch die psychische Gesundheitsversorgung der Betro en. Nicht selten sind gerade Menschen mit einer Lepra-assoziierten Behinderung zum Beispiel von Depressionen betro en.

„Leave no one behind – Niemanden zurücklassen“, so lautet ein zentrales Motiv der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Mit aktiver Fall ndung, einer inklusiven Projektgestaltung, der Bestärkung und Selbstermächtigung von Menschen mit Behinderung arbeitet die DAHW Tag für Tag daran, diese Vision zu verwirklichen.

3. Dezember: Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen Jeder Cent zählt: Unterstützen Sie die DAHW dabei, Menschen zu finden, die von Behinderung als Folge einer vernachlässigten Tropenkrankheit wie Lepra bedroht oder betroffen sind. Helfen Sie mit Ihrer Spende, Menschen mit Behinderungen auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben zu begleiten – frei von Diskriminierung, Ausgrenzung und Barrieren.

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Helfen Sie uns heute unter rettergesucht.dahw.de

Sabine Ludwig DAHW, MALC, Shutterstock
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Du bist Unternehmerin, Autorin und Aktivistin. Wofür machst du dich stark?

Für alles, was in meinen Augen unter das Thema Gerechtigkeit fällt. Das sind bei mir vor allem die Themen Feminismus, Rassismus und Umweltschutz.

Seitdem du dein Buch „Starkes weiches Herz“ geschrieben hast, scheinen sich die Krisen noch vervielfacht zu haben. Gilt dein Grundsatz, dass man mit Mut und Liebe die Welt verändern kann, noch immer? Wie kann es gelingen?

Es wäre zu vereinfacht zu sagen, dass es nur Mut und Liebe braucht, da gehört natürlich mehr Kontext dazu. Es braucht politisches Engagement, eine Zivilgesellschaft, die nicht wegsieht, aber vor allem strukturelle Veränderung, die nur aus der Politik kommen kann.

„Die Zivilgesellschaft ist gerade sehr aktiv und das ist wichtig.“

Madeleine Alizadeh, bekannt als dariadaria, klärt auf ihren Social-MediaKanälen über gesellschaftliche Themen auf und inspiriert dabei Hunderttausende Follower, besser zum Planeten und zu sich selbst zu sein. Im Interview spricht sie über Engagement.

Von Europa aus beobachten wir die mutigen Frauen und Mädchen (und Männer und Jungen) im Iran, die für ihren Wunsch nach einem selbstbestimmte(re)n Leben ihr eigenes Leben riskieren. Du selbst hast zu einem Teil iranische Wurzeln. Was sind deine Gedanken, wenn du Berichte über die Lage dort siehst?

Ich bin traurig, wütend und fassungslos.

Die Willkür der staatlichen Gewalt ist unbeschreiblich und es tut mir im Herzen weh mitanzusehen, was so vielen Menschen im Iran in diesen Minuten widerfährt.

Was können wir von hier aus tun, um den Menschen im Iran zu helfen?

Sich solidarisch zeigen, nicht wegsehen, die zahlreichen Petitionen, die es inzwischen an den Bundestag, aber auch an

internationale Regierungen gibt, unterzeichnen.

Nicht nur der Iran, die ganze Welt ist in Aufruhr. Sogar das für lange Zeit so ruhige Europa ist mit Problemen konfrontiert, die noch vor Kurzem für viele weit weg schienen, zum Beispiel durch den Klimawandel oder das Erstarken der extremen Rechten. Auch Antisemitismus flammt zunehmend wieder auf. Wie begegnet man dem? Kann man etwas gegen das Gefühl der Ohnmacht tun? Es wäre populistisch zu behaupten, ich hätte ein Rezept gegen die Ohnmacht. Ich glaube, wir alle fühlen uns ohnmächtig, und bis zu einem gewissen Grad zeigt das ja auch, dass es uns nicht egal ist. Ich glaube, es ist dennoch wichtig, die eigene mentale Gesundheit zu schützen, und

Gesicht zeigen –für ein demokratisches Miteinander!

Wir leben in anstrengenden Zeiten: Pandemie, Krieg, Klimanotstand – die multiplen Krisen lassen uns kaum zu Atem kommen. Das Vertrauen in unsere Demokratie wird dadurch von innen wie von außen erschüttert. Die allgemeine Verunsicherung und die zunehmende gesellschaftliche Spaltung belasten eine Gruppe ganz besonders: die junge Generation. Text Sophia Oppermann

Uzwar das zu tun, was einem möglich ist, aber auch bewusst die eigene emotionale Unversehrtheit zu schützen, wenn es notwendig ist.

Wie kommt man ins Handeln? Wie können sich Einzelne engagieren?

Es gibt so viele gute und wichtige Initiativen, die man supporten kann. Sei es auf Demos gehen, Petitionen unterzeichnen, Posts von Aktivist:innen auf den sozialen Medien teilen. Die Zivilgesellschaft ist gerade sehr aktiv, und das ist wichtig. Nichtsdestotrotz braucht es aber strukturelle Veränderung, und die muss aus der Politik kommen. Das bedeutet: die richtigen Parteien wählen und diese Parteien auffordern, das Richtige zu tun.

dariadaria

nsere Angebote richten sich speziell an Kinder und Jugendliche: Gesicht Zeigen! stärkt das Selbstvertrauen junger Menschen! Wir fördern Resilienz und gegenseitige Wertschätzung und wecken die Lust am Engagement. Mit viel Leidenschaft bringen wir jungen Menschen demokratische Erfahrungen näher und diskutieren auf Augenhöhe mit ihnen über Teilhabe, aber auch über Ungerechtigkeiten oder Diskriminierung. Denn wir sind überzeugt: Eine lebendige Demokratie braucht junge Demokratinnen und Demokraten!

Gesicht Zeigen! bietet in einem einzigartigen Lernumfeld individuelle Trainings und Workshops für Kinder und Jugendliche. Ein künstlerisch gestalteter Lernraum erleichtert Gespräche über schwierige Themen – er konfrontiert die Besucher mit Gegenwart und Geschichte: Wie leben wir in einer

Wollen auch Sie etwas bewirken?

vielfältigen Gesellschaft zusammen? Was ist Zusammenhalt? Was verstehen wir unter Respekt? Wo beginnen Ausgrenzung und Diskriminierung – und was kann jede*r von uns dagegen tun? Wie war das in den 1930er-Jahren in Deutschland – und wie ist es heute?

Wir üben mit den Gruppen zivilcouragiertes Verhalten und zeigen, was man gegen Hass und Hetze tun kann. Wir klären auf über Antisemitismus und Rassismus und immunisieren unsere jungen Besucher gegen Verschwörungsglauben oder Menschenfeindlichkeit. Unsere Methoden sind innovativ und sie beziehen die Jugendlichen mit ihren eignen Erfahrungen ein. Wir blicken mit unseren Gruppen in die Geschichte, um die Gegenwart zu verstehen und die Zukunft zu verändern. Denn wir glauben fest daran: Everybody can be a change agent – jede*r Einzelne kann etwas bewirken!

Machen Sie einen positiven Unterschied – mit Ihrer Spende!

Bank für Sozialwirtschaft IBAN DE47 1002 0500 0001 4157 05

Sie wollen noch mehr wissen über unsere Arbeit?

Dann werden Sie Mitglied bei Gesicht Zeigen!. Schon ab 51,- € im Jahr unterstützen Sie uns wunderbar in unserer Arbeit und finanzieren bspw. einer Schulklasse den Besuch eines Workshops. Alle Infos unter www.gesichtzeigen.de

Übrigens: Firmenmitglieder können gemeinsam mit uns große Wirkung erzielen – kontaktieren Sie uns gerne, wenn Sie mit uns über Ihre CSR-Strategie oder ein Sponsoring sprechen möchten. kontakt@gesichtzeigen.de

Gesicht Zeigen! – ruft auf, zeigt an, greift ein – für ein weltoffenes Deutschland. Gesicht Zeigen! setzt sich seit 22 Jahren für Demokratie und Zusammenhalt ein. Wir sind Mitglied in der Initiative Transparente Zivilgesellschaft und Träger der Buber-Rosenzweig-Medaille.

Lesen Sie mehr auf sozialeverantwortung.info 20
FOTO: MARIA NOISTERNIG
f OTO: ANDI WEILAND
Dieser
Artikel ist in Zusammenarbeit mit GESICHT ZEIGEN! entstanden.

KLEIDUNG DARF KEIN TODESURTEIL SEIN.

Wir solidarisieren uns mit den mutigen Frauen im Iran. Und Sie?

frauenrechte.de
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Auch Kinder brauchen Organspenden

Als Baby hat Daniel starken Husten – wenig später wird er mit seinen Eltern im Hubschrauber in eine Spezialklinik gebracht. Daniel ist noch keine fünf Jahre alt und hat schon viel erlebt, inklusive einer Herztransplantation. Im Interview erzählt seine Mutter Diana, wie sie die bange Zeit des Wartens auf ein Spenderherz erlebt hat und wie es Daniel heute geht.

Am 23.6.2021 hat Daniel eine Herztransplantation erhalten. Wann habt ihr gemerkt, dass etwas nicht stimmt?

Mit etwa zehn Monaten bekam Daniel schrecklichen Husten, der immer stärker wurde. Die Ärzte sagten, er hat eine Bronchitis, der Husten hörte aber nicht auf. Ich hatte immer das Gefühl, irgendwas stimmt nicht. Eines Morgens lag Daniel schneeweiß in seinem Bett und reagierte nicht mehr auf sein Fläschchen. Wir sind sofort mit ihm in die Notaufnahme gefahren.

Bundesverband Herzkranke Kinder e.V. w w w b vhk de

Nach dem Herzultraschall sagte uns der Arzt, dass Daniel todkrank ist und ein neues Herz braucht. Seine Herzleistung war da nur noch bei 10 Prozent, zwei Tage später wäre es vielleicht zu spät gewesen.

Wie ging es dann weiter?

Wir wurden mit dem Hubschrauber nach Großhadern in München geflogen. Daniel hat eine dilatative Kardiomyopathie, diese Krankheit betrifft eins von hunderttausend Kindern. Die Ursache ist unbekannt, eine Laune der Natur. Bis zu diesem Tag hatten wir ein ganz normales Familienleben geführt, mit einem Fingerschnipp war alles anders.

Ihr habt fast tausend Tage auf ein Spenderherz gewartet. Warum hat es so lange gedauert und wie habt ihr die Zeit überbrückt?

Für eine Organspende müssen viele Faktoren stimmen. Der Spender muss hirntot sein, was nur auf ein Prozent aller Todesfälle zutrifft. Größe, Gewicht und Blutgruppe müssen passen, das Krankenhaus muss dazu in der Lage sein, die Angehörigen müssen zustimmen … Dass alles passt, ist sehr, sehr selten. Bei uns kam noch Corona

hinzu. Die Welt stand still, es gab weniger Unfälle, auch hatten die Krankenhäuser keine Kapazitäten, die Intensivstationen waren voll. Wie wir das geschafft haben –ich kanns im Nachhinein gar nicht beantworten. Man funktioniert von Tag zu Tag und macht weiter, für sein Kind.

Dann wurde endlich ein Spenderherz gefunden. Wie habt ihr die Zeit nach der Operation erlebt?

Ich spürte, jetzt wird alles gut. Daniel hat sich schnell erholt, wir konnten täglich Fortschritte sehen. Es gibt natürlich immer mal wieder Rückschläge, nach der Transplantation war Daniel durch die Immunsuppressiva sehr anfällig für Infekte, aber auch das haben wir gut geschafft. Wir sind sehr glücklich, dass es jetzt so gut läuft. Wie geht es Daniel heute?

Seit September geht Daniel in den Kindergarten, er muss viel aufholen. Davor hatte Daniel ja kaum soziale Kontakte gehabt,

besonders der Kontakt zu Kindern war sehr eingeschränkt. Auch war Daniel nicht einfach sehr lange im Krankenhaus, diese Zeit war mit vielen Schmerzen und Leid verbunden. Wir versuchen, ihm die Zeit jetzt so schön wie möglich zu machen, damit er alles verarbeiten kann.

Gibt es etwas, das du selbst gerne früher gewusst hättest? Hast du einen Rat für andere Eltern?

Man soll nie, wirklich nie, die Hoffnung aufgeben. In der heutigen Medizin ist vieles möglich und man schafft mehr als man vielleicht denkt. Über Organspende hätte ich gerne früher mehr gewusst. Zwar war ich schon immer offen für das Thema und habe auch einen Spenderausweis, aber wie stark auch Kinder betroffen sein können, war mir nicht klar. Es ist gut, sich frühzeitig über eine Organspende Gedanken zu machen, damit nicht in der vielleicht schwersten Stunde seines Lebens eine schnelle Entscheidung treffen muss.

7.500 Kinder pro Jahr werden mit einem Herzfehler geboren, das ist jedes hunderste Kind. 4.500 von ihnen benötigen mindestens einen Eingriff am offenen Herzen.

Unsere Mut-mach-Pakete helfen Kindern, sich auf die Herz-OP vorzubereiten. Erwin oder Rosi, die kuscheligen Puppen von sigikid mit einem Herzen zum Anfassen spenden Trost. Umfangreiches Begleitmaterial für Eltern und Kind unterstützt dabei, die oft traumatischen Erfahrungen besser verarbeiten zu können.

Helfen Sie uns dabei – mit Ihrer Spende!

Spendenkonto Sparkasse Aachen DE93 3905 0000 0046 0106 66

herzkranke.kinder bvhk.de bvhkde

www.bvhk.de

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