Unsere Atemwege

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UNSERE ATEMWEGE

Leben mit Lungenerkrankungen

Moderne Asthmatherapie

Dauerhafte Beschwerdefreiheit ist möglich, sagt Prof. Dr. Lommatzsch

Seite 06 Lesen

NICHT VERPASSEN:

Chronische Rhinosinusitis

Prof. Dr. Haxel zu Symptomen, Diagnoseund Therapiemöglichkeiten der Volkskrankheit

Seite 04

Leben mit COPD

Jens Lingemann wünscht sich als Betroffener mehr Aufklärung über die Erkrankung

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EINE UNABHÄNGIGE KAMPAGNE VON MEDIAPLANET ATMEN SIE DURCH ... MIT ZERTIFIZIERTEN ATEMTHERAPEUT * INNEN ATEM – Der Berufsverband e. V. | Möckernstraße 67 | 10965 Berlin | www.bvatem.de
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VERANTWORTLICH FÜR DEN

INHALT IN DIESER AUSGABE

Gulaim

Steinrötter

Das Leben beginnt und endet mit einem Atemzug. Dazwischen beachten wir die Lunge kaum. Zeit für mehr Aufmerksamkeit!

“Neustart für die Lunge“

Der Deutsche Lungentag, der in diesem Jahr zum 25. Mal stattfindet, ist eine wichtige Institution, um die Öffentlichkeit auf die Bedeutung der Lunge und ihrer Erkrankungen hinzuweisen und zu sensibilisieren. Dies ist aktuell wichtiger denn je, da die Lunge und die Lungengesundheit für den modernen Menschen zentrale Relevanz hat.

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Nasenpolypen und Asthma Warum diese zwei Krankheitsbilder oft zusammen auftreten, erklärt Prof. Dr. Klimek im Interview.

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Alpha-1 oder COPD?

Ein einfacher Test gibt Klarheit, so Marion Wilkens von der Gesellschaft für Alpha-1Antitrypsinmangel-Erkrankte e.V.

Dr. Martin Ehlers ist Facharzt für Lungen- und Bronchialheilkunde sowie für Allergologie in seiner Praxis in Hamburg. Neben seiner eigenen Praxis leitet er das Studienzentrum

Clinical Respiratory Research in Hamburg, das neue Behandlungsmethoden für Menschen mit Lungenerkrankungen erforscht und entwickelt.

So gehören das Asthma und die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) mit einer Häufigkeit von jeweils fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung zu den Volkskrankheiten. Zudem befinden wir uns weiterhin mitten in der Corona-Pandemie. SARS-CoV-2 wird über die Lunge aufgenommen, vermehrt sich dort explosionsartig und unsere Lungen sind der Ort der gefährlichen Komplikationen. Ferner sind unsere Lungen tagtäglich einer Vielzahl von weiteren Angriffen ausgesetzt wie Allergenen, aber auch durch die Luftverschmutzung, also Stickstoffdioxid, bodennahes Ozon und Feinstaubpartikel. Diesbezüglich veröffentlichte die EU-Umweltagentur im Frühjahr 2022, dass in Europa jährlich über 300.000 vorzeitige Todesfälle durch Luftverschmutzung verursacht werden. Die Bedrohung durch Luftverschmutzung für unsere Lungen wird durch den Klimawandel mit Extremwetterlagen weiter verschärft. Daten der Weltgesundheitsorganisation zu krankheitsbedingten Todesfällen unterstreichen ebenso die Bedeutung der Lungengesundheit. So waren 2019 die COPD die dritthäufigste, die Infektionen der Lunge die vierthäufigste und Krebserkrankungen der Atemwege die sechsthäufigste Todesursache weltweit. Angesichts dieser Faktenlage wird offenkundig, dass sich jeder Mensch intensiv(er) mit seiner Lungengesundheit beschäftigen sollte. Ich möchte daher für einen „Neustart für die Lunge“ plädieren. Wir sollten unsere Lungen in unseren gesundheitlichen Fokus nehmen, sowohl jeder Einzelne mit individuellen Maßnahmen als auch in der öffentlichen und politischen Wahrnehmung und Bewertung.

Jeder von uns kann durch einfache Maßnahmen seine Lungengesundheit stärken, vor der schädigenden Umweltverschmutzung schützen, sogar Lungenkrebs vorbeugen und seine Lungen widerstandsfähiger gegen jegliche Angriffe machen. Dies gelingt unter anderem durch eine gezielte (obst- und gemüsebasierte) Ernährung, spezielle Gymnastik- und Atemübungen für Lunge, Zwerchfell und Brustkorb sowie bewusste Aufenthalte an Naturorten wie Wald und Meer oder die altbekannte Nasenatmung. Hoffnungsvoll stimmt, dass deutliche Fortschritte in der schulmedizinischen Behandlung von verschiedenen Lungenerkrankungen erzielt werden, wie etwa die Anwendung der Immuntherapie bei bestimmten Formen des Lungenkrebses oder die immunmodulatorische Therapie beim (eosinophilen) Asthma. Es lohnt sich daher, sich intensiv mit bestimmten Themen wie der Asthmakontrolle, Betreuung und Behandlung der COPD-Patienten, der allergischen Patienten mit ihren vielfältigen Problemen und auch den seltenen Lungenerkrankungen auseinanderzusetzen. Die folgenden Beiträge zum Lungentag geben hierzu eine aktuelle Orientierung.

Erkältung bekämpfen mit der Kraft des Thymians

Ständiger Husten kann für den Betroffenen sehr unangenehm und für Mitmenschen störend sein. Eine überschießende Schleimproduktion in den Bronchien verursacht Atembeschwerden, sowohl beim Ein- als auch beim Ausatmen. Der Arzt bezeichnet dies als katarrhalische Erkrankung der Atemwege. Die gereizte Bronchialschleimhaut und die entzündete Rachenschleimhaut versuchen durch den Hustenreflex den oftmals zähen Schleim aus den Atemwegen heraus zu befördern. Je zäher der Bronchialschleim ist, umso unangenehmer ist der Hustenreiz, da sich der Schleim nur schlecht von der Bronchialschleimhaut lösen kann.

Seit über 100 Jahren bewährt...

Viele pflanzliche Erkältungsarzneimittel enthalten Thymiankraut-Fluidextrakte oder -Trockenextrakte. Diese pflanzliche Wirksubstanz hat zwei Eigenschaften auf die Schleimhäute der Atemwege:

Eine schleimlösende und hustenreizstillende Wirkung.

Von der Bronchialschleimhaut abgelöster Schleim kann problemlos abgehustet werden und der andauernde Hustenreiz kommt zum Stillstand. Die akute Bronchitis bessert sich durch Lösen des Schleims aus den Bronchien und des daraus resultierenden geringeren Hustenreizes.

In Europa werden jährlich über 300.000 vorzeitige Todesfälle durch Luftverschmutzung verursacht.

BUCHTIPP

Neustart für die Lunge –Dr. Martin Ehlers (riva Verlag) Wie Sie das lebenswichtige Organ reinigen, stärken und verjüngen. Mit den besten Methoden für eine gesunde und widerstandsfähige Lunge.

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Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info 2 Please recycle facebook.com/MediaplanetStories @Mediaplanet_germany Industry Development Manager Health: Gulaim Steinrötter, Geschäftsführung: Richard Båge (CEO), Philipp Colaço (Managing Director), Alexandra Lassas (Content and Production Manager), Henriette Schröder (Sales Director), Designer: Lea Hartmann MediaplanetKontakt: de.redaktion@mediaplanet.com Coverbild: Studio LH Alle Artikel, die mit “in Zusammenarbeit mit“ gekennzeichnet sind, sind keine neutrale Redaktion der Mediaplanet Verlag Deutschland GmbH. IN DIESER
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Wunderwerk Lunge

Wir können mehrere Wochen ohne Essen, einige Tage ohne Trinken, aber nur wenige Minuten ohne Sauerstoff überleben. Die Lunge ist unser zentrales Atmungsorgan und sorgt für den lebenswichtigen Gasaustausch zwischen Körper und Umwelt.

300 Millionen Lungenbläschen (Alveolen) sorgen für die Sauerstoffzufuhr.

Um den Sauerstoffbedarf zu decken, atmet der Mensch fünf bis acht Liter pro Minute durch seine Bronchien, bei Belastung sogar 120 Liter.

Im Zigarettenrauch finden sich neben Nikotin rund 4.800 chemische Substanzen, von denen mehr als 70 krebserregend sind oder im Verdacht stehen, es zu sein.

0,6 Liter Luft atmen Erwachsene pro Atemzug ein, diese enthält rund 21 Prozent Sauerstoff.

10.000 Liter Luft werden pro Tag eingeatmet.

100 bis 140 Quadratmeter, so groß wie ein Tennisplatz, ist die von Lungenbläschen und Kapillaren gemeinsam gebildete Fläche.

Fünf bis sechs Liter Blut durchfließen pro Minute die Lunge.

Liter reines Kohlendioxid aus.

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Pro
0,25
Text Paul Howe
Minute atmet ein Erwachsener

HChronische Rhinosinusitis: Eine Volkskrankheit?

err Prof. Dr. Haxel, was ist der Unterschied zwischen einer Sinusitis und einer Rhinosinusitis?

Eine Sinusitis ist eine Entzündung der Nasennebenhöhlen. Bei einer Rhinosinusitis sind dabei nicht nur die Nasennebenhöhlen betroffen, sondern meist auch die Nasenschleimhaut. Sie macht sich durch Schmerzen der Nasennebenhöhlen, Kopfschmerzen und Druck auf den Augenoder Kieferhöhlen bemerkbar.

Halten die Beschwerden drei Monate und länger an, spricht man von einem chronischen Verlauf. Man unterscheidet zwischen chronischer Rhinosinusitis ohne und mit Nasenpolypen. Etwa drei bis fünf Prozent der Bevölkerung sind von der schweren Form mit Polypen betroffen.

Was genau sind Nasenpolypen?

Nasenpolypen sind Schleimhaut-Aussackungen, die aus Wasser und entzündlichem Gewebe bestehen. Sie verbreiten sich meist von den Nasennebenhöhlen aus bis in den unteren Nasengang, was die Nasenatmung behindert. Patienten haben eine verstopfte Nase, auch das Riechen ist eingeschränkt.

Wie stark beeinträchtigen Polypen die Lebensqualität?

Das Riechvermögen von Patienten mit Polypen ist häufig im Vergleich deutlich stärker eingeschränkt oder sogar aufgehoben. Das beeinträchtigt sehr, denn auch der Geschmackssinn leidet.

Einen Schnupfen kuriert man in der Regel zu Hause aus – wann sollte man zum Arzt?

Man kann zunächst versuchen, ob Nasenspülungen eine Verbesserung bringen. Auch abschwellendes Nasenspray kann – wenige Tage angewendet – bei akuten Beschwerden helfen. Halten die Beschwerden länger als drei oder vier Wochen an, sollte man zur weiteren Abklärung zum HNO-Arzt gehen.

Kann man einen allergischen Schnupfen von einer Rhinosinusitis unterscheiden?

Bei Allergikern wird die Symptomatik häufig durch Pollen ausgelöst. Der Pollenflug findet zu bestimmten Zeiten statt. Bei einer allergischen Rhinitis sind Peaks zu beobachten, der Verlauf einer chronischen Rhinosinusitis ist gleichförmiger. Auch fehlen hier in der Regel typische Begleitsymptome eines allergischen Schnupfens wie tränende oder juckende Augen. Weiteren Aufschluss kann eine endoskopische Untersuchung der Nasenschleimhaut geben.

Etwa jede:r Zehnte ist von chronischer Rhinosinusitis betroffen. Über Symptome, Diagnose und Therapiemöglichkeiten sprachen wir mit Prof. Dr. Boris Haxel, Direktor der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie am Schwarzwald-Baar Klinikum in Villingen-Schwenningen.

Ist jede Altersgruppe von chronischer Rhinosinusitis betroffen?

Im Prinzip ja, wobei wir selten Kinder mit chronischer Rhinosinusitis sehen. Patienten sind meist zwischen 30 und 60 Jahre alt, wenn erste Symptome auftreten.

Welche Therapien sind möglich?

Basistherapie sind pflegende Spülungen der Nase, auch cortisonhaltige Nasensprays kommen bei der chronischen Form zum Einsatz. Etwas seltener sind Cortison-Tabletten das Mittel der Wahl. Polypen müssen z. T. operativ entfernt und die Öffnungen zu den Nasennebenhöhlen geweitet werden.

Es ist möglich, dass die Polypen wiederkommen und die OP nach einiger Zeit wiederholt werden muss. Für Patienten, die von häufigen Rezidiven betroffen sind, gibt es neue Therapieansätze mit einer medikamentösen Antikörpertherapie, um das Riechvermögen wieder herzustellen und die Neubildung von Polypen zu verhindern bzw. Polypengewebe wieder zurückzudrängen.

Gibt es etwas, das man selbst als Betroffener tun kann?

Basistherapie sind pflegende Spülungen der Nase.

Die beste Möglichkeit zu helfen haben HNO-Ärzte. Wir sind sehr froh, Patienten, die seit vielen Jahren von chronischer Rhinosinusitis mit Nasenpolypen betroffen sind, nicht nur Operationen, sondern auch neue medikamentöse Therapieansätze anbieten zu können. Die neue medikamentöse Therapie kann für geeignete Patienten eine Alternative zu Operationen sein.

Prof. Dr. med. Boris Haxel

Direktor der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie am Schwarzwald-Baar Klinikum in VillingenSchwenningen

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FOTO: SHUTTERSTOCK
Text Miriam Rauh

Wenn der Geruchssinn

fehlt: „Es ist, als ob das Leben nicht vollständig ist.“

Wer kennt ihn nicht, den Geruch nach einem Sommerregen, den Duft vom frisch gemähten Rasen oder den der Lieblingsblumen? Gerüche umgeben uns täglich und beeinflussen unser Leben – oft mehr, als wir denken. Stimmung, Gefühle, Genuss, Erinnerungen – das alles ist eng mit Gerüchen verbunden. „Der Geruch von Sonnencreme auf der Haut, da bin ich sofort zurückversetzt ans Meer, an den Badeurlaub mit der Familie“, erzählt der Profifußballer Georg. Riechen zu können, ist für ihn aber keine Selbstverständlichkeit. Zeitweise hatte er den Geruchssinn verloren, denn Georg leidet unter chronischer Rhinosinusitis mit Nasenpolypen.

In Europa sind bei etwa elf Prozent der Bevölkerung die Nasen- und Nasennebenhöhlen dauerhaft entzündet, bei rund einem Fünftel von ihnen bilden sich zusätzlich Nasenpolypen.1,2 Man spricht dann von einer chronischen Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (CRSwNP). Eine ständig verstopfte Nase, anhaltender Schnupfen, Gesichtsschmerzen, Störungen des Riechvermögens oder sogar ein vollständiger Verlust des Geruchssinns sind für viele Patient*innen Alltag.3 Dabei wird der Verlust des Geruchssinns meist als belastendes

Fühlt sich an wie eine Erkältung, geht aber weiter

Die Symptome einer CRSwNP ähneln denen einer Erkältung. Allerdings werden sie nicht nach einigen Tagen wieder verschwinden, CRSwNP ist eine chronische Erkrankung. Mit ihr geht zudem oftmals langfristig ein großer Verlust der Lebensqualität einher. Der über Wochen, Monate oder sogar Jahre andauernde Schnupfen strengt die Erkrankten an und erschwert oftmals den sozialen Austausch – die Angst vor Außenwahrnehmung führt bei manchen Betroffenen dazu, dass sie sich zurückziehen. „Schlafstörungen führen zu Konzentrationsproblemen, einer verminderten Leistungsfähigkeit und lassen den Alltag zu einer Herausforderung werden. Der Geruchsverlust schmälert wiederum Freude und Genuss am Essen, oft auch an Geselligkeit“, erklärt Prof. Dr. Boris Haxel, Direktor der Klinik für Hals-NasenOhrenheilkunde des Schwarzwald-Baar Klinikums in Villingen-Schwenningen. Die Ursache einer CRSwNP ist noch nicht vollständig geklärt. Im Gegensatz zu einer Erkältung spielt aber in den meisten Fällen eine Fehlregulation des Immunsystems eine wichtige Rolle. Dies führt zu der chronischen Entzündung der Nasenschleimhaut und der Nebenhöhlen.

Diagnose CRSwNP – Was nun?

Symptom wahrgenommen. „Nicht riechen zu können, ist für mich, als ob das Leben nicht vollständig oder nicht mit allen Sinnen wahrgenommen werden kann“, berichtet Georg. Initiative für Betroffene

Über 1 Million Menschen in Deutschland leiden an einer CRSwNP – trotzdem ist die Erkrankung kaum jemandem ein Begriff. Auch einige Betroffene können ihre Symptome nicht einordnen. Angehörige fühlen sich hilflos. Die deutschlandweite Initiative „Neustart für die Nase“ möchte dies ändern und mehr Aufmerksamkeit und Verständnis für die Erkrankung schaffen. Das Herzstück ist die „Duft des Lebens“-Kampagne. Zusammen mit einer Duft-Expertin von Frau Tonis Parfum haben drei Patient*innen ihren persönlichen Duft des Lebens kreiert. Das Besondere: Alle litten zumindest zeitweise am Verlust ihres Geruchssinns. Sie haben ihren „Duft des Lebens“ aus Erinnerungen an Düfte, die sie in dieser Zeit besonders vermisst haben, erstellt. Sie möchten von ihrem Leben mit CRSwNP berichten und so auf die Erkrankung und die Folgen für die Betroffenen aufmerksam machen. „Ich konnte fast 40 Jahre nichts riechen und habe dem Riechen weniger Bedeutung zugemessen. Ich hatte mich arrangiert damit, nichts riechen zu können“, erzählt Silvia, CRSwNP-Betroffene aus Berlin, und ergänzt: „Seitdem ich wieder etwas riechen kann, ist es sensationell, es ist ganz fantastisch, wie ein neues Leben. Ich merke erst, was mir gefehlt hat. Das war mir gar nicht so bewusst.“

In den letzten Jahren hat sich bei den Behandlungsmöglichkeiten einer CRSwNP viel getan. Lange Zeit kamen bei schweren unkontrollierten Formen nur Kortisontabletten und Operationen zum Einsatz. „Es gibt nun auch die Möglichkeit, dass Patient*innen mit sogenannten Biologika – also spezifischen Antikörpern – behandelt werden können. Das war ein Riesenschritt für die Behandler, aber auch für die Patient*innen, die teilweise auch schon mehrere Operationen durchgemacht haben“, erzählt Prof. Haxel und rät, beim Verdacht, an einer CRSwNP erkrankt zu sein, unbedingt das Gespräch mit einem HNO-Arzt oder einer HNOÄrztin zu suchen. Denn ohne eine Therapie werden die Beschwerden nicht einfach wieder verschwinden.

1216-1223

2 Stuck BA, et al. HNO 2012; 60(2): 141-162

3 Fokkens WJ, et al. Rhinology 2012; 50: 1-12

Auf aktiv-gegen-nasenpolypen.de gibt es den Film zur "Duft des Lebens"Kampagne zu sehen. Außerdem finden sich viele weitere Informationen über die Erkrankung und Angebote wie Tipps vom Experten, eine Arztsuche oder ein Selbsttest.

Der neue Instagram-Kanal @Neustart_ Nase informiert über CRSwNP und was es für die Betroffenen bedeutet, und lädt die User ein, sich zu vernetzen und auszutauschen – denn sie sind nicht allein.

5 Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info FOTO: ADOBE STOCK
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit SANOFI entstanden.
informiert über CRSwNP
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@Neustart_Nase
REFERENZEN
Hastan D et al. Allergy 2011; 66(9):
MAT-DE-2203710-1.0-08/2022

Beschwerdefrei trotz schwerem Asthma: Geht das heutzutage?

Prof. Dr. Marek Lommatzsch

Sprecher des Deutschen Lungentages und stellvertretender Klinikdirektor, Abteilung für Pneumologie im Zentrum für Innere Medizin, Universitätsmedizin Rostock

Asthma ist eine der häufigsten Atemwegs- und Lungenkrankheiten weltweit, in Deutschland leiden über fünf Millionen Menschen an dieser Erkrankung. Etwa vier Prozent dieser Patientinnen und Patienten leiden an einem schweren Asthma: Hier kommt es trotz intensiver Behandlung oft zu starken Beschwerden, wiederholten Krankenhausaufenthalten und in einigen Fällen sogar zur Berufsunfähigkeit. Zu den häufigsten Asthmasymptomen gehören Luftnot, das Gefühl der Brustenge und Husten (oft nachts), meist begleitet von einem charakteristischen Atemgeräusch („Giemen“). Typisch für die Erkrankung ist, dass die Intensität und Häufigkeit der Beschwerden sehr wechselhaft sind und von äußeren Faktoren (u.a. Wetterlagen, Reizstoffe, Stress, Allergene) stark beeinflusst wird. Die beiden häufigsten Asthmaformen sind das allergische Asthma, welches typischerweise in der Kindheit und Jugend erstmals auftritt und oft mit Allergien vergesellschaftet ist, und das nicht allergische („intrinsische“) Asthma, welches oft erst im Erwachsenenalter (relativ abrupt) auftritt und häufiger zu schweren Verläufen neigt: hierzu gehört auch das sogenannte „eosinophile Asthma". Beiden Asthmaformen liegt eine chronische Entzündung der Atemwege ursächlich zugrunde, welche zu einer Überempfindlichkeit der Atemwege und zu immer wiederkehrenden (und potenziell lebensbedrohlichen) Verengungen der Atemwege führt. Bis weit in das 20. Jahrhundert bestand die Asthmadauertherapie aus Medikamenten, welche nur kurzfristig Beschwerden lindern konnten oder sehr nebenwirkungsreich waren. Bis heute hält sich daher die Mär, dass das immer wiederkehrende Auftreten von Symptomen bei Asthma (insbesondere bei schwerem Asthma) schicksalhaft zu akzeptieren sei und dass die einzige Alternative zur häufigen Nutzung des „Asthmasprays“ nebenwirkungsreiche Kortisontabletten seien.

Die Therapiemöglichkeiten von Asthma haben sich in den letzten 50 Jahren aber grundlegend gewandelt. Es gibt heute hochwirksame Medikamente, welche gezielt und nebenwirkungsarm (teils sogar nebenwirkungsfrei) in die zugrunde liegende Entzündung nachhaltig eingreifen, und somit das Auftreten von Symptomen verhindern können. Daher sind Symptomprävention und langfristige Beschwerdefreiheit heutzutage sogar bei schwerem Asthma ein realistisches Ziel geworden. Zu den antientzündlichen, symptompräventiven Medikamenten

zählen insbesondere drei Gruppen:

(1) Die sogenannten inhalativen Steroide, welche oft gepaart mit atemwegserweiternden Substanzen inhaliert werden und zu einer effektiven Kontrolle der Asthmaerkrankung führen.

(2) Die Allergenimmuntherapie („Hyposensibilisierung“: entweder als Spritze oder Sublingualtablette), welche bei Patienten mit allergischem Asthma die zugrunde liegenden Allergien langfristig reduzieren kann.

(3) Die sogenannten Biologika (meist als Pen oder Spritze zur Selbstgabe alle zwei bis acht Wochen zu Hause), welche gezielt und hocheffektiv in die Entzündung eingreifen und insbesondere bei schwerem Asthma zu einer erheblichen Symptomreduktion (teils bis zur Beschwerdefreiheit) führen können.

Bis Ende des Jahres 2022 werden in Deutschland schon sechs verschiedene Biologika für die Behandlung von schwerem Asthma zugelassen sein. Diese Biologika können nicht nur Asthmasymptome verhindern (häufiger Satz der Betroffenen: „Ich habe ein neues Leben bekommen!“), sondern haben oft auch einen positiven Effekt auf typische Begleiterkrankungen wie z. B. eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung mit Nasenpolypen. Voraussetzung für den Einsatz dieser modernen Therapien sind jedoch das Erkennen der genauen Asthmaform des Patienten und die Auswahl einer für den Patienten maßgeschneiderten Therapie: Eine Einheitsmedizin für Asthma gibt es nicht mehr.

Fazit: Moderne Asthmatherapie kann mit nebenwirkungsarmen Medikamenten Symptome dauerhaft verhindern und ein angstfreies und normales Leben ermöglichen. Dauerhafte Beschwerdefreiheit trotz schwerem Asthma: Das ist heutzutage möglich.

Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) bietet Fortbildungsformate für Ärztinnen und Ärzte und Gesundheitsfachberufe an. Es ist aber wesentlich, dass auch Patientinnen und Patienten mit Asthma die Symptome ihrer Erkrankung erkennen und über die modernen Behandlungsmöglichkeiten informiert sind.

Der 25. Deutsche Lungentag findet online am 24. September 2022 (11-13 Uhr) statt und wird hier auch über die moderne Diagnostik und Therapie von Asthma bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen informieren. Eine Anmeldung ist kostenlos möglich unter www.lungentag.de

Umfangreiches und kostenfreies Infomaterial finden Patient:innen und Interessierte unter www.pneumologie.de und www.atemwegsliga.de

Eosinophiles AsthmaWenn einem plötzlich die Luft wegbleibt.

Arnaud Paciel hat eine schwere Form von Asthma. Wie er damit lebt und was er Betroffenen rät, lesen Sie im Interview

Text Franziska Manske

Es gibt verschiedene Formen von Asthma. An welcher leiden Sie?

Ich habe eosinophiles Asthma. Eosinophile sind eine Untergruppe von weißen Blutzellen und somit Teil des Immunsystems. Bei Asthmatikern, die eine erhöhte Anzahl von eosinophilen Granulozyten im Blut aufweisen, können sie schwere Entzündungen im Lungengewebe auslösen.

Der Grund, weshalb Menschen Asthma entwickeln, ist noch nicht vollständig geklärt, obwohl man weiß, dass sowohl Gene als auch Umgebungsfaktoren eine Rolle spielen. Können Sie sagen, was bei Ihnen der Auslöser war?

Das weiß ich leider nicht. Bei mir ist das Asthma erst sehr spät ausgebrochen. Ich war schon 35 Jahre alt. Vorher hatte ich keinerlei Probleme – weder Allergien noch Probleme mit der Lunge oder der Atmung. Ich habe sehr viel Sport gemacht, bin Halbmarathon gelaufen.

Wann und wie hat sich Ihr Gesundheitszustand verschlechtert?

Das war 2015. Plötzlich konnte ich nachts nur noch sehr schwer atmen, ich habe kaum Luft bekommen. Es wurde immer schlimmer, ich hatte große Angst und bin zum Arzt gegangen. Der hat mich untersucht und mir Blut abgenommen. Anhand des Blutbildes, eines Lungenfunktionstests und einer Bronchoskopie wurde es dann diagnostiziert. Meine Lungenleistung war damals bei gerade noch 50 Prozent. Zum Glück war die Diagnose dann aber schnell da und mir konnte geholfen werden.

Ich trage immer ein Notfallspray bei mir, aber ich musste es noch nie benutzen.

Wie beeinflusst die Krankheit Ihren Alltag?

Heute zum Glück kaum noch. Ich kann ein normales Leben führen. Natürlich trage ich immer mein Notfallspray bei mir, aber ich musste es noch nie benutzen. Ich kann sogar wieder Sport machen und eigentlich ein ganz normales Leben führen.

Es gibt eine Vielzahl an therapeutischen Hilfen, um Asthma zu behandeln. Wie sieht Ihr Therapieplan aus und was hilft Ihnen am besten, um so gut wie möglich mit der Krankheit leben zu können?

Da ich eine schwere Form von Asthma habe, spritze ich mir, zusätzlich zur täglichen inhalativen Therapie, alle zwei Wochen Medikamente. Das ist eine Antikörpertherapie. Das hilft mir sehr gut und ich bin sehr dankbar, dass es diese Therapien gibt.

Es heißt, dass jeder dritte Asthmapatient die Therapie vernachlässigt. Wie ist das bei Ihnen und was raten Sie anderen Betroffenen?

Es kommt vor, dass ich vergesse zu inhalieren, aber sehr selten (lacht). Ich rate jedem, glücklich zu sein – auch mit Asthma. Das Leben darf sich nicht um die Krankheit drehen, denn dafür ist es viel zu schön!

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Text Prof. Dr. Marek Lommatzsch
Arnaud Paciel Patient mit Asthma
Nasenpolypen

und Asthma –in diesem Bereich wird viel geforscht

Prof. Dr. Klimek, warum leidet rund die Hälfte der AsthmaPatient:innen – die Mehrheit sogar mit schwerem, eosinophilem Asthma – auch unter einer chronischen Rhinosinusitis mit Nasenpolypen?

Zu den häufigsten Gründen, die zu Asthma führen, gehören Störungen von Immunreaktionen, die zu einer sogenannten Typ-2-Entzündung führen. Auch im Bereich von Nasen- und Nasennebenhöhlen kommen diese Arten von dauerhaften Entzündungen und Störungen des Immunsystems besonders oft vor.

Nasenpolypen und schweres, eosinophiles Asthma – diese beiden Krankheitsbilder treten oft zusammen auf. Prof. Dr. med. Ludger Klimek, Leiter des Zentrums für Rhinologie und Allergologie in Wiesbaden, erläutert Zusammenhänge und Therapiemöglichkeiten.

besonders anfällig. Grundsätzlich kann eine Erkrankung wie Asthma oder chronische Sinusitis einzeln auftreten, aber da die Störungsmechanismen im Immunsystem der Atemwegsschleimhäute ähnlich sind, besteht eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit, dass beide Bereiche betroffen sind.

Wenn es Überschneidungen in den Mechanismen der Erkrankung gibt, gibt es dann auch Überschneidungen in den Therapiemöglichkeiten? Und wo liegen hier die Herausforderungen?

Pneumologen schicken und umgekehrt. Man muss sich in der Regel als Patient nicht selbst darum kümmern.

Biologika sind in der HNO-Praxis noch relatives Neuland. Welche Möglichkeiten bringt das mit sich und wie ist der aktuelle Stand der Forschung?

In den Atemwegsschleimhäuten ist das Immunsystem besonders stark ausgeprägt, weil wir in diesem Bereich sehr intensiven Kontakt zu unserer Umwelt haben. Hier kann es zu Fehlreaktionen kommen und das Immunsystem von Lunge, Nase und Nasennebenhöhlen ist hierfür

GSK ist ein weltweit führendes forschendes Gesundheitsunternehmen

Unser Anspruch ist es Wissenschaft, Technologie und Talent zu vereinen, um gemeinsam Krankheiten voraus zu sein. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, in den nächsten 10 Jahren die Gesundheit von 2,5 Milliarden Menschen zu verbessern.

Unsere Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten konzentrieren sich auf das Immunsystem, die Humangenetik und Zukunftstechnologien. Wir behandeln und schützen vor Krankheiten mit Impfstoffen und Medikamenten für die Spezial- und Allgemeinmedizin.

Von der Grundlagenforschung, der klinischen Entwicklung über die Produktion bis hin zur Vermarktung unserer Produkte ist GSK eng mit dem Wirtschaftsund Wissenschaftsstandort Deutschland verbunden: So verfügt GSK hier über Standorte in München, Heidelberg, Dresden und Marburg mit über 3.000 Mitarbeiter*innen.

Gerade die schwer betroffenen Patienten benötigen eine Betreuung sowohl vom HNO-Arzt als auch vom Pneumologen, teilweise sogar von spezialisierten Zentren. Wenn die behandelnden Ärzte anhand von Beschwerden und Ausprägungsgrad sehen, dass eine ergänzende Behandlung notwendig ist, werden sie diese einleiten –der HNO-Arzt wird den Patienten zum

Der aktuelle Forschungsstand ist glücklicherweise sehr erfreulich. Insbesondere in Bezug auf eine Verbesserung der Immunsituation ist im letzten Jahr viel passiert, zum Beispiel mit der Entwicklung der Biologika, aber auch mit anderen Medikamenten. Patienten dürfen die Hoffnung auf weitere Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten haben.

In diesem Bereich wird sehr viel und sehr erfolgreich geforscht. Bei

7 Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info
Text Miriam Rauh Prof. Dr. Klimek Leiter des Zentrums für Rhinologie und Allergologie in Wiesbaden
monoklonale
bezeichnet, handelt es
hergestellte Eiweißstoffe, die gegen bestimmte entzündungsfördernde Botenstoffe des Körpers oder direkt gegen Immunzellen gerichtet sind.
Biologika, auch als
Antikörper
sich um biotechnologisch
NP-DE-NA-ADVR-220002; 09/2022 | © GSK/iStock ANZEIGE

Leben mit COPD

Für den weiteren Verlauf der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) sind zumeist mehrere Faktoren entscheidend, die man als Betroffener zum Teil beeinflussen kann.

Unterwegs mit Sauerstoff

Teilnahme am täglichen Leben –eine Sauerstofflangzeittherapie ist kein Hindernis.

Für die Versorgung von Sauerstoffpatienten gibt es mehrere Möglichkeiten. Lungenerkrankte mit hohem Bewegungsanspruch sollten alle unterschiedlichen Optionen bzw. Hilfsmittel kennen. Familienbesuche, Arzttermine, spontane Ausflüge, Schiffs- und Flugreisen, Teilhabe am Arbeitsleben – alles ist möglich.

1. Unbedingter und ausnahmsloser Verzicht auf Noxen (Giftstoffe), insbesondere Nikotin.

2. Wahrnehmung der regelmäßigen Kontrolluntersuchungen.

3. Die Bereitschaft bei diagnostischen, therapeutischen und medikamentösen Maßnahmen mitzuwirken sowie Therapietreue und konsequente Einhaltung der Verordnungsvorschriften Dies gilt insbesondere auch in Bezug auf eine durchzuführende Langzeit-Sauerstofftherapie sowie auf die nichtinvasive Beatmung.

4. Krankengymnastik, Atemtherapie, Lungensport in Abhängigkeit vom persönlichen Leistungsstatus, der maßgeblich auch durch die Art der Erkrankung, das Stadium derselben und durch den IST-Zustand des Patienten bestimmt wird.

5. Prophylaxe: Grippeschutz, Pneumokokken-Impfung und Vermeidung von Infektionsquellen.

6. Unbedingte Akzeptanz der Erkrankung und das Lernen mit ihr zu leben. Ab einem gewissen Stadium der Erkrankung wird die Atemnot ein permanenter Begleiter sein, wer dies erkennt und annimmt, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit ein zufriedeneres Leben führen können. Das wirkt sich positiv auf die Psyche aus, was wiederum den Verlauf der Erkrankung günstig beeinflusst. Es ist nicht erstrebenswert, durch eine möglichst große Menge von Medikamenten wieder ohne Luftnot leben zu können. Nach heutigem Stand ist das nicht erreichbar.

Die Zeit möglichst sinnvoll, positiv und effizient nutzen.

Erstrebenswert ist hingegen mit einer geringen Menge von Medikamenten eine möglichst effiziente Wirkung herbeizuführen.

Was man hingegen sicherlich nicht beeinflussen kann, ist das Schicksal. Wir bedürfen, wie im Übrigen jeder, also auch gesunde Menschen, eines Anteils von Glück, um möglichst gut und lange zu leben. Es kann also unter konsequenter Einhaltung der zuvor genannten Punkte und einer entsprechenden Portion Glück durchaus gelingen, das weitere Voranschreiten der Erkrankung deutlich zu verlangsamen! Im Optimalfall sogar für einen nicht zu kalkulierbaren Zeitraum einzufrieren. Langfristig und in letzter Instanz wird die Erkrankung bei dem Einen schneller, bei dem Anderen langsamer weiter voranschreiten.

Fazit: Entscheidend ist meiner persönlichen Meinung nach bei einer schweren, irreversiblen Erkrankung, sich nicht ständig darüber Gedanken zu machen, wie viel Zeit möglicherweise noch verbleibt, sondern die verbleibende Zeit möglichst sinnvoll, positiv und effizient zu nutzen

Mobile Sauerstoffkonzentratoren bieten hierbei besondere Flexibilität. Sie nutzen den Sauerstoff der Umgebungsluft und geben ihn konzentriert ab. Im Gegensatz zu Tanks oder Flaschen entfällt das Nachfüllen. Betrieben werden die Konzentratoren mittels Akkus oder (Bord-)Steckdose. Sogar der Einsatz während des Ladevorgangs ist möglich. Ersatzakkus bieten maximale Unabhängigkeit. Tragetaschen, Rucksäcke oder Caddys sorgen für einen komfortablen Transport. Insgesamt stehen über zehn unterschiedliche Modelle zur Auswahl –das leichteste wiegt lediglich 1,3 kg.

Gut zu wissen: Eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse ist möglich.

Sprechen Sie den erfahrenen Fachhändler zur individuellen Geräteauswahl an! Und lesen Sie mehr unter www.air-be-c.de

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Text Jens Lingemann, COPD - Deutschland e.V.
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Text Anja Spaja Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit air-be-c Medizintechnik GmbH entstanden. FOTO: SHUTTERSTOCK

Diagnose: COPD mit Lungenemphysem

Interview mit Jens Lingemann

Wann wurde bei Ihnen COPD diagnostiziert?

Die Diagnose COPD mit Lungenemphysem im Stadium III Grenze IV erhielt ich während meines langen Krankenhausaufenthaltes im Sommer 2000 mit schwerer Exazerbation (Atemnot, Beatmung, Koma). Im weiteren Verlauf wiederholt auftretende Pneumothoraxe.

War es eine klare Diagnose? Anhand sämtlicher durchgeführten Untersuchungen konnte Asthma ausgeschlossen werden. Auf den Röntgenbildern und einer CT waren zudem deutlich emphysematische Veränderungen zu sehen, also ja.

Viele erhalten „versehentlich“ die Diagnose Asthma. Woran liegt das?

Diese Frage allgemeingültig zu beantworten, ist nach meinem Dafürhalten nicht möglich. In jedem Fall sind von Atemnot, Husten und Auswurf (AHA) Betroffene gut beraten, einen Pneumologen oder eine Lungenfachklinik aufzusuchen, um dort die notwendigen Untersuchungen durchführen zu lassen. Das sollte die Wahrscheinlichkeit einer korrekten Diagnose deutlich erhöhen. Darüber hinaus gibt es auch Betroffene, die eine Mischform von Asthma und COPD haben, welche als ACOS bezeichnet wird.

Wie sind Sie mit der Diagnose umgegangen?

Bis dato habe ich sicherlich einige Tausend Veröffentlichungen in Form von Ratgebern, Berichten und Fachbüchern im Internet gelesen.

Hatten Sie schon lange Beschwerden?

Retrospektiv betrachtet verspürte ich vor meiner Diagnose mindestens fünf Jahre sehr langsam zunehmende Atemnot. Zudem erhöhte sich die Anzahl der auftretenden akuten Exazerbationen bei einer konstant fortschreitenden Gewichtsabnahme.

Anfänglich waren mir die Begriffe COPD und Lungenemphysem gänzlich unbekannt. Während meines Krankenhausaufenthaltes hatte ich begonnen, patientenverständliche Fachbücher zu lesen, um mir ein Basiswissen über meine Erkrankungen zu verschaffen. Bis dato habe ich sicherlich einige Tausend Veröffentlichungen in Form von Ratgebern, Berichten und Fachbüchern im Internet gelesen.

Und was würden Sie anderen Betroffenen raten?

Grundsätzlich vermeide ich es, Betroffenen Ratschläge zu erteilen oder von etwas abzuraten. Die Verhaltensweise, die für mich gut war bzw. ist, könnte eventuell bei anderen zu negativen Ergebnissen führen.

Man geht bei der COPD von einer hohen Dunkelziffer aus. Woher kommt das Ihrer Meinung nach? Hierzu kann ich nur Vermutungen anstellen:

a) Weil viele Betroffene erst dann den Arzt aufsuchen, wenn die Erkrankung weit fortgeschritten ist.

b) Weil Betroffene, wenn die Einschränkungen sie dazu zwingen, zwar ihren Hausarzt aufsuchen, aber die wichtige Behandlung des Pneumologen vermeiden.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Mehr Aufklärung über die möglichen auslösenden Faktoren der COPD und des Lungenemphysems. Dass die Pneumologie in der Wahrnehmung der politischen Entscheidungsträger und in der Öffentlichkeit einen ähnlichen Stellenwert einnimmt wie z. B. Diabetes oder koronare Erkrankungen. Dass Maßnahmen zum Schutz Dritter, z. B. Nichtraucher, schneller beschlossen und konsequent umgesetzt werden.

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Jens Lingemann COPD - Deutschland e.V.

Alpha-1: Unterschiede und Gemeinsamkeiten zur COPD

Die Krankheit Alpha-1-Antitrypsin-Mangel, kurz Alpha-1, hat in der Medizin diverse Bezeichnungen: „die genetisch bedingte COPD“, „eine Form der COPD“ oder auch „vergleichbar mit einer COPD“. Aber stimmt das so? Wird es den an Alpha-1 erkrankten Patienten gerecht und werden sie dann richtig therapiert?

Wir, die Patientenorganisation

Alpha1 Deutschland e.V., setzen uns seit Jahren dafür ein, dass Alpha-1 als eigenständige Erkrankung bekannter wird. So gibt es z. B. in Deutschland noch immer keine eigene Leitlinie, an der sich Ärzte orientieren könnten. Wir haben keine COPD, unsere Lungenprobleme sind ähnlich, aber sie ähneln auch denen der Asthmatiker. Was wenige wissen: Einige unserer Symptome stimmen auch mit denen der Fettleber überein, wie kann das sein?

Alpha-1-Antitrypsin-Mangel – Was ist das?

Bei der erblichen Stoffwechselkrankheit

Alpha-1 fehlt Betroffenen ein Eiweiß, das sogenannte Alpha-1-Antitrypsin (AAT). Dieses wird in den Leberzellen gebildet, von dort gelangt es in den Blutkreislauf und auch, wenn sich das Schutzeiweiß in allen Körpergeweben finden lässt, spielt es vor allem in der Lunge eine entscheidende Rolle. Durch den fehlenden Schutz kann das Lungengewebe im Laufe der Jahre zersetzt werden. Die Stoffwechselkrankheit zeigt sich daher vor allem durch

· Atemnot, zuerst nur bei Belastung – später auch in Ruhe

· Husten, häufig zunächst in den frühen Morgenstunden

· Auswurf, in vielen Variationen

Mehr Informationen www.alpha1deutschland.org

Was in der Lunge zu wenig ist, ist in der Leber zu viel. Bei Betroffenen polymerisiert (verklumpt) AAT in der Leber und wird nicht mehr oder nur teilweise ausgeschleust. Besonders auffällig kann sich dies auch bei Säuglingen und kleinen Kindern durch hohe Leberwerte und vergrößerte Organe zeigen. Es besteht die Gefahr

einer Leberzirrhose, sowohl für Kinder als auch für erwachsene Alphas. Das erklärt, warum die Symptome (u. a. erhöhte Leberwerte) auch denen der Fettleber ähneln können. Obgleich Alpha-1 zu den seltenen Erkrankungen zählt, schätzen Experten, dass allein in Deutschland bis zu 20.000� vom schweren Mangel betroffen sind.

Da die Hauptsymptome des Alpha-1-Antitrypsin-Mangels auch auf andere Krankheiten wie COPD oder Asthma zutreffen, wird bei vielen Betroffenen die genetisch bedingte Ursache lange Zeit nicht erkannt. Ja, es gibt also viele Gemeinsamkeiten zur COPD, wenn bei Alpha-1Patienten die Lunge betroffen ist.

An das Testen auf Alpha-1 zu denken, scheint schwierig zu sein. Das Testen selbst ist heute sehr einfach und die Erkrankung kann recht schnell mittels einfacher Testmethoden nachgewiesen bzw. ausgeschlossen werden. Als Gendefekt ist die Erkrankung nicht heilbar, es stehen aber verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung, um den Verlauf des Lungenabbaus zu verlangsamen. Neben bronchienerweiternden Mitteln kann auch eine Substitutionstherapie helfen, bei der die Patienten das fehlende Alpha-1-Antitrypsin per Infusion erhalten. Für die Behandlung der Leber stehen seit Kurzem erste experimentelle Medikamente zur Verfügung.2

„Fünf bis sieben Jahre durchschnittlich bis zur Diagnose ist einfach zu lang, wir hoffen, dass sich das ändert. Ein einfacher Test gibt Klarheit, ob Sie COPD oder vielleicht doch Alpha-1 haben.“

Unterschiede zur COPD und Gemeinsamkeiten

Die Gemeinsamkeiten mit der COPD haben Vor- und Nachteile. Da die Medikamente zur Inhalation dieselben sind wie zur Behandlung der COPD, können wir Alpha-1-Patienten von neuen Entwicklungen aus der Forschung profitieren. Auch Behandlungen wie Lungensport, Atemphysiotherapie und psychologische Begleitung nutzen uns Alphas genau wie COPD-Patienten, hier muss das Rad also nicht neu erfunden werden. Der große Nachteil ist, dass viele Alpha-1-Patienten noch immer unerkannt unter den COPD-Betroffenen und Asthmatikern stecken, denen dann nicht die optimale Therapie zur Verfügung steht. Trauriger Fakt ist, dass es im Schnitt fünf bis sieben Jahre dauert, bis es zur richtigen Diagnose kommt, eine lange Zeit für uns Alpha-1-Patienten.

Die wichtigsten Unterschiede im Überblick

Alpha-1

· Genetisch/ Vererbbar

· Lungen- und Leberbeteiligung

· Im Kindes- und Erwachsenenalter möglich

COPD

· Überwiegend durch Zigarettenrauch

· Lungenerkrankung

· Im späteren Erwachsenenalter Dieser

Was haben COPD und eine seltene Erkrankung miteinander zu tun?

AEin einfacher Test kann Gewissheit bringen. Mehr Informationen und einen ersten Selbsttest, ob für Sie ein Risiko besteht, finden Sie unter www.pro-Alpha.de

DE-UBD-2200027

uch in der Medizin ist nicht immer alles so, wie es auf den ersten Blick scheint. In Deutschland leiden ca. 6,8 Millionen Menschen unter Luftnot bei körperlicher Belastung, Husten und Auswurf, den Symptomen, die bei einer chronisch obstruktiven Atemwegserkrankung (COPD) auftreten. Jede*r Achte über 40 Jahre ist davon betroffen.1,2

Die häufigste Ursache für eine COPD ist das Zigarettenrauchen. Heutzutage muss aber auch das Rauchen von Shishas und EZigaretten als Ursache einer COPD in Betracht gezogen werden. Es gibt viele Schadstoffe, die die Lunge schädigen und eine COPD hervorrufen können.

Häufiges kommt häufig vor, und Seltenes ist selten. Mit dieser Weisheit im Hinter-

kopf sollte auch bei einer häufigen Erkrankung wie der COPD an seltene Ursachen gedacht werden. Es gibt eine Veränderung im Erbgut, einen Gendefekt, der Ursache für die Entwicklung einer schweren COPD sein kann, den Alpha1-Antitrypsin-Mangel (AATM). Die Symptome eines AATM ähneln denen einer COPD3, die Ursache für AATM ist aber angeboren und betrifft bis zu 3 % aller Menschen mit einer COPD.

Im Verhältnis zur sog. Raucher-COPD ist das selten, aber wenn man das Vorkommen der Genveränderung in der Bevölkerung betrachtet, dann trägt jede*r Fünfzigste diese Genveränderung mit sich herum.4 Für rauchende Patienten mit dieser Genveränderung kann es aber sehr viel schneller zu den Symptomen einer COPD

kommen. In Deutschland haben schätzungsweise 20.000 Menschen einen schweren AAT-Mangel5, aber nur ungefähr 12,5 %5,6 dieser Menschen sind diagnostiziert und wissen von ihrer Erkrankung. Kommt ein Alpha-1-Antitrypsin-Mangel also wirklich so selten vor (bis zu 3 von 100 Menschen mit COPD) oder wird zu wenig an diese seltene Erkrankung gedacht und darauf getestet?

Alle Patienten mit einer COPD oder mit einem Asthma, das sich kontinuierlich verschlechtert, sollten einmal im Leben auf AATM getestet werden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt.7 Auch die beste Therapie kann nur wirken, wenn die Krankheit so früh wie möglich diagnostiziert wird.

Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info 10
Daran denken – Testen –Therapieren Referenzen: Pritzkuleit R et al., Erkrankungszahlen in der Pneumologie – eine Projektion bis 2060. Pneumologie 2010 2 https://www.copd-aktuell.de/wie-haeufig-ist-die-copd-eigentlich. | 3 Sandhaus Ra et al., The diagnosis and management of alpha-1 antitrypsin deficiency in the adult. Journal of Chronic Obstructive Pulmonary Disease 2016; 3: 668–82. 4 Blanco et al., Estimated numbers and prevalence of PI*S and PI*Z alleles of a1-antitrypsin deficiency in European countries. European Respiratory Journal 2006 5 Blanco et al., Alpha-1 antitrypsin Pi*Z gene frequency and Pi*ZZ genotype numbers worldwide: an update. International Journal of COPD 2017 6 Schroth S et al. Alpha-1-Antitrypsin-Mangel: Diagnose und Therapie der pulmonalen Erkrankung. Pneumologie 2009; 63: 335–345 7 Greulich, T. et al.: Alpha-1-Antitrypsin-Mangel (AATM) – Ein Expertenstatement. Positionspapier der DGP, 03.06.2020
REFERENZEN: 1 INTERNATIONAL JOURNAL OF COPD 2017:12 561FF, 2 N ENGL J MED 2022; 387:514-524
in Zusammenarbeit mit
Artikel ist
Grifols entstanden.
FOTO: GRIFOLS
Text Marion Wilkens

Dr. Brit Häcker

Pneumologin und ärztliche Mitarbeiterin, DZK Geschäftsstelle

Tuberkulose: Eine Infektionskrankheit für die Geschichtsbücher?

Weltweit erkranken circa 10 Millionen Menschen jährlich neu an Tuberkulose. Die Erkrankung ist auch heute noch eine der häufigsten Todesursachen weltweit. Fünf grundlegende Fragen zu der Infektionskrankheit werden hier beantwortet.

Text Webseite des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose (DZK), FAQ-Bereich; hier vertreten durch Dr. Brit Häcker

1. Was ist Tuberkulose?

Tuberkulose ist eine Infektionskrankheit und wird durch langsam wachsende Bakterien verursacht, die Mycobacterium tuberculosis heißen. Die Bakterien können durch Husten, Niesen, Singen oder Sprechen von Mensch zu Mensch übertragen werden. Man schätzt, dass nach einer Infektion nur etwa fünf bis zehn Prozent der Menschen krank werden. Zwischen Infektion und Erkrankung können dabei Monate, manchmal sogar Jahre vergehen. Ein Erkrankter entwickelt in der Regel erst einige Zeit nach der Infektion Beschwerden.

2.

Was sind die typischen Beschwerden?

Menschen, die an Lungentuberkulose erkrankt sind, haben oft länger bestehenden Husten und leichtes Fieber. Diese Beschwerden sind jedoch nicht spezifisch und treten z. B. auch bei Erkältungen auf. Halten die Symptome jedoch über mehrere Wochen an oder treten weitere Beschwerden wie starkes nächtliches Schwitzen, ungewollter Gewichtsverlust oder Müdigkeit auf, sollte auch an Tuberkulose gedacht werden. Dann ist es erforderlich, eine Röntgenaufnahme der Lunge zu veranlassen. In selteneren Fällen kann Tuberkulose auch andere Organe befallen, dann sind weitere Untersuchungen notwendig.

3. Kann Tuberkulose geheilt werden?

4. Ist Tuberkulose lebensgefährlich?

Tuberkulose ist fast immer heilbar, wenn sie wirksam behandelt wird und alle Medikamente nach Vorschrift eingenommen werden. Selten gibt es allerdings Erreger, die nicht mehr auf alle Medikamente ansprechen oder andere Begleitumstände, die eine Therapie schwierig machen. In Deutschland sind die Voraussetzungen gut, Tuberkulose und auch resistente Tuberkulose erfolgreich zu behandeln. In anderen Teilen der Welt sind die Voraussetzungen dafür oft nicht gegeben: Die Diagnose Tuberkulose wird nicht oder viel zu spät gestellt, die richtigen Medikamente sind nicht vorhanden oder die Betroffenen können sich eine effektive Therapie nicht leisten. Eine Behandlung und Heilung einer Tuberkulose ist dann nicht möglich. Daher ist Tuberkulose weltweit immer noch eine der häufigsten Todesursachen.

5.

Gibt es Tuberkulose noch in Deutschland?

Tuberkulose war in der Nachkriegszeit, als es noch keine wirksamen Medikamente gab, ein großes Problem in Deutschland. Durch verbesserte Lebensbedingungen und eine wirksame medikamentöse Therapie ist Tuberkulose in Deutschland heute selten geworden. Im Jahr 2020 sind knapp 4.000 Neuerkrankungen in Deutschland aufgetreten. Durch Zuwanderung kann diese Zahl etwas schwanken, da Tuberkulose in anderen Ländern viel häufiger vorkommt. Dennoch bleibt die Tuberkulose in Deutschland weiterhin eine seltene Erkrankung.

Die Heilungschancen für Menschen mit Tuberkulose sind sehr gut, wenn die Diagnose rechtzeitig gestellt wird und alle Medikamente konsequent und in ausreichender Dosierung für die gesamte Behandlungsdauer eingenommen werden. Ist dies nicht der Fall, kann es zu einem Therapieversagen kommen. Auch wenn man sich nach einigen Wochen gesund fühlt, ist die Therapie über die gesamte Behandlungszeit notwendig. Nur so können alle Bakterien wirksam beseitigt werden.

Etwa jeder vierte Mensch

2,9

Millionen Menschen mit einer TB haben keinen Zugang zu medizinischer Hilfe.

Jedes Jahr entwickeln fast

weltweit ist mit Tuberkulose (TB) infiziert.

JEDES JAHR

erkranken neu an TB

10

Millionen Menschen

Darunter sind circa

1,1

Millionen Kinder &

800.000

HIV-Infizierte Menschen.

465.000

Menschen eine medikamentenresistente TB.

Aber nur

1 von 3 erhält die rich�ge Diagnose & Therapie.

INVESTIEREN. Leben re�en!

Über 95 % der TB-Fälle und Todesfälle treten in Ländern des Globalen Südens auf.

ARMUT

Ärztinnen und Ärzte, Mitarbeitende des öffentlichen Gesundheitsdienstes wie auch Erkrankte und Betroffene finden weitere Informationen zu Tuberkulose unter www.dzk-tuberkulose.de

Die DAHW hil� durch

Tuberkulose ist eine Tröpfcheninfek�on

Tuberkulose ist mit einer Kombina�on aus verschiedenen An�bio�ka

heilbar TB-Forschung & TB-Entwicklung

sind weiterhin STARK UNTERFINANZIERT

begüns�gt eine TB-Erkrankung durch

• Mangelernährung

• schlechte Hygienebedingungen

• enge Wohnverhältnisse

 Au�lärung  Ak�ve Fallsuche

Zugang zu Diagnose  Therapie und Begleitung  Unterstützung von TB-Na�onalprogrammen

13

• fehlenden Zugang zu medizinischer Versorgung

Weltweit

1,9 Millionen neue TB-Fälle, die auf Unterernährung zurückzuführen sind.

11 Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info
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TB gehört zu den der weltweiten Todesursachen TOP
Deutsche Lepra-
Programme, WHO, World TB Day 2022 Alle Daten WHO-TB-Report 2020 und 2021 e.V. Spendenkonto Sparkasse Mainfranken Würzburg IBAN: DE35 7905 0000 0000 0096 96
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Die Expert*innen für Pneumologie, Thoraxchirurgie, thorakale Onkologie, sowie Intensiv-, Schlaf- und Beatmungsmedizin diagnostizieren und behandeln sämtliche Erkrankungen der Lunge und der Atemwege.

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