3 minute read

«Alle Entscheidungen betreff en die Zukunft der Jugendlichen»

«Alle Entscheidungen betreffen die Zukunft der Jugendlichen»

Der 19-jährige Elias Kaiser aus Mauren durfte sich am 19. August 2022 nach seinem Lehrabschluss als Landschaftsgärtner mit der ausgezeichneten Note von 5,5 auf Schloss Vaduz ins Goldene Buch eintragen. Derzeit ist er im ersten Ausbildungsjahr der Berufsbegleitenden Berufsmaturität mit dem Schwerpunkt Technik. In der Freizeit ist Skateboarding angesagt. Wir haben uns mit Elias Kaiser über jugendrelevante Themen unterhalten. Interview: Johannes Kaiser

Weshalb hast du dich für die Berufsmatura entschieden und wie gestaltete sich die Ausbildungszeit? Weshalb hast du dich für die Berufsmatura entschieden und wie gestaltete sich die Ausbildungszeit? Elias Kaiser: Die Ausbildungszeit bei der berufsbegleiteten Berufsmaturität beinhaltet jeweils zwei Schultage in der Woche. Der Alltag in den beiden Ausbildungsjahren, dies zeigt sich sehr deutlich, ist bereits sehr abwechslungsreich. Trotzdem merke ich, dass die ständige Abwechslung zwischen Schule und Arbeit viel Disziplin erfordert. Die freie Zeit muss oft für anstehende Prüfungen oder Hausarbeiten genutzt werden. An dieser Stelle bin ich meinem Arbeitgeber Müko Mauren-Buchs sehr dankbar, dass ich mein Arbeitspensum auf 60 Prozent reduzieren konnte, um ausreichend Zeit zu haben, mich auf die berufsbegleitende Berufsmaturität zu konzentrieren. Ich habe mich für diese weitere Ausbildung entschieden, um später in einer Hochschule oder Universität ein Studium zu beginnen.

Was sind deine weiteren beruflichen Ziele bzw. Ausbildungsintentionen? Ich interessiere mich derzeit sehr stark für die Landschaftsarchitektur. Da mir die Arbeit in der grünen Branche sehr viel Spass und Freude bereitet, ist es mein Ziel, auch in der Zukunft in diesem Bereich tätig zu bleiben und mich in die Materie zu vertiefen. in Liechtenstein? Gäbe es weitere Möglichkeiten zur Unterstützung von jungen Berufsleuten? Meiner Meinung nach ist Liechtenstein beim Angebot im Bildungs- und Berufsausbildungssystem breit aufgestellt. Die Möglichkeit, die Berufsmaturität in Voll- oder Teilzeit zu absolvieren, ist ein grosser Vorteil für uns Studenten.

Viele Jugendliche lassen sich nicht gerne ein politisches Etikett anhängen. Politik ist für sie nicht das Gleiche wie für die mittleren und älteren Generationen. Interessierst du dich dafür? Es gibt auch Jugendliche, die sich für die Politik interessieren, aber sich nicht getrauen, ihre Meinung zu äussern. Ich denke, dass das daran liegt, dass die Jugendlichen Angst haben, in ihrem Freundeskreis für ihre politischen Meinungen kritisiert zu werden. Mein Interesse für die Politik hat sich mit meinem 18. Geburtstag verstärkt, da ich seitdem bei politischen Entscheidungen mitbestimmen kann.

Werden die jungen Menschen im Rahmen der Schulausbildung in ausreichender Form an gesellschaftliche Themen herangeführt? Es werden die Grundlagen der gesellschaftlichen Themen erläutert, aber es wird nicht vertieft auf die liechtensteinische Staatskunde eingegangen. Durch das fehlende Wissen ergibt sich oft ein Desinteresse, und die jungen Menschen beschäftigen sich nicht mehr mit der Politik.

Johannes Kaiser im Gespräch mit dem zielstrebigen und sympathischen Landschaftsgärtner Elias Kaiser (19) aus Mauren.

Umwelt, Klimawandel und verantwortungsvoller Umgang mit unseren Ressourcen sind Themen, die für die Zukunftsgestaltung der nächsten Generationen von entscheidender Bedeutung sind. Wie denkst du darüber? Die Themen Umwelt, Klimawandel und ressourcenschonender Umgang mit unserer Natur sind für uns alle lebenswichtig. Wir sollten uns noch mit viel mehr Respekt für diese Themen einsetzen und unser Handeln danach ausrichten. Leisten wir nicht sofort und mit individuellem Engagement einen umweltschonenden Einsatz, handeln wir für uns und die künftigen Generationen verantwortungslos.

Müsste die Jugend in der Entscheidungsfindung dazu nicht viel stärker miteinbezogen werden? Man sollte den Jugendlichen die Möglichkeit geben, ihre Meinungen zu ihrer eigenen Zukunft kundzutun. Es ist wichtig, dass man die Jugend nicht nur anhört, sondern ihre Bedürfnisse und Anliegen aufnimmt. Alle Entscheidungen, die im Jetzt getroffen werden, betreffen unmittelbar die Zukunft der Jugendlichen.

Es geht einschlägig um die Zukunft der Jungen. Wäre die Mitbestimmung der Jugendlichen mit dem Wahlalter 16 ein Weg dazu? Mit 16 wählen zu können, wäre ein möglicher Weg, aber für mich ist dies nicht zwingend angezeigt. Viel wichtiger ist es aus meiner Sicht, die Meinungen der Jugendlichen einzuholen. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass man sich mit 18 Jahren bereits ein breiteres Wissen für politische Themen angeeignet hat und dann aktiv mitwählen und damit mitbestimmen kann.

This article is from: