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«In Notsituationen unbürokratisch und zielgerichtet agiert»
Welche Hauptziele haben Sie sich zu Beginn der Legislaturperiode 2021–2025 für Ihr Ministerium gesetzt?
Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni: Als Ministerin für Inneres, Wirtschaft und Umwelt habe ich für die Sicherheit des Landes, einen attraktiven Wirtschaftsstandort sowie einen intakten Lebensraum zu sorgen. Eines meiner vorrangigen Ziele war es, die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft mit den Zielen der Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen und entsprechende Rahmenbedingungen zu setzen. Aufgrund des russischen Angriffskrieges in der Ukraine rückte jedoch in den letzten Monaten die Bewältigung der Flüchtlingsströme sowie die Energieversorgungssicherheit in den Vordergrund. Ebenso stand der Bevölkerungsschutz ganz weit vorne auf meiner Agenda. Die geplante Aktualisierung der Gefährdungsanalyse wird daher unter den Vorzeichen einer neuen Weltlage erfolgen.
Was davon konnten Sie bereits umsetzen bzw. zum Abschluss bringen und welchen Nutzen zieht die Bevölkerung daraus?
Im Bereich Naturgefahren konnten wir mit dem neuen Jagdgesetz eine wichtige Massnahme zur Verbesserung des Schutzwaldes verabschieden. Mit der Klimastrategie 2050 konnten wir die Klimaziele des Landes erhöhen und mit konkreten Massnahmen – insbesondere in den Bereichen Verkehr, Gebäude und Landwirtschaft – den Weg in eine klimaneutrale Zukunft aufzeigen. Die Sanierung der Bergbahnen Malbun und der Verkauf des Jufa-Hotels waren entscheidende Schritte, um Malbun/Steg langfristig als attraktives Naherholungsgebiet und als Sportstätte aufrechtzuerhalten und weiterzuentwickeln. Mit dem
Aktionsplan «Energie» haben wir wichtige Massnahmen zur Stärkung der Energiesicherheit und Energieeffizienz getroffen und den Umstieg auf erneuerbare und günstigere Energieträger gefördert. Schliesslich konnten wir mit der Unterzeichnung des Abkommens über den Austausch der Casino-Sperrlisten mit der Schweiz den Bedenken vieler Bürgerinnen und Bürger Rechnung tragen.
Was planen Sie, in der zweiten Hälfte der Legislaturperiode noch umzusetzen?
Im Bereich Wirtschaft stehen der Fachkräftemangel, die Elternzeit sowie die digitale Unternehmensgründung an erster Stelle auf meiner Agenda. Ebenso wird die Umsetzung der Klimastrategie 2050 sowie der neuen Agrarpolitik 2022 im Zentrum stehen. Der Umstieg auf umweltschonende Energien und die Stärkung der Energieeigenversorgung haben dabei höchste Priorität. Ebenso möchte ich das Thema Biodiversität bzw. Artenvielfalt stärker in den Fokus rücken und eine neue Biodiversitätsstrategie unter Einbezug der Gemeinden und Interessensvertretungen erarbeiten.
Wie lautet Ihr Fazit bzw. Ihre Halbzeitbilanz?
Die erste Halbzeit war aufgrund der Pandemie, Flüchtlings- und Energiekrise sehr herausfordernd. Trotz dieser Herausforderungen konnten wir das Alltagsgeschäft gut bewältigen und wichtige Zukunftsprojekte vorantreiben. Mit den Corona-Hilfen und dem Entlastungspaket «Energiepreise» hat die Regierung gezeigt, dass sie in Notsituationen rasch, unbürokratisch und zielgerichtet agiert. Ich freue mich auf die zweite Halbzeit, zu tun gibt es einiges.