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Fussball: Restart in der 1.Liga ungewiss

Die Corona-Pandemie hält uns weiter in Atem. Zum 1. März sind erstmals seit Wochen wieder Lockerungen in Liechtenstein und in der Schweiz erfolgt. Auch im Sportbereich. Dort dürfen bis zu zehn Personen (Schweiz 15) wieder aktiv Sport treiben – unter Einhaltung der Maskenpflicht und der Schutzkonzepte. Wie steht es nun mit dem Trainings- und Spielbetrieb der Fussball-Erstligavereine FC Balzers und USV? Diese und andere Fragen haben wir dem USV-Trainer Vito Troisio sowie dem sportlichen Leiter des FC Balzers, Christoph Arpagaus, gestellt.

Interview: Herbert Oehri

Vito Troisio, Trainer USV Eschen / Mauren

Seit wann befinden Sie sich mit Ihrem Team im Training? Vito Troisio (USV): Wir befinden uns seit dem 1. Februar 2021 im Gruppentraining

Christoph Arpagaus (FC Balzers): Seit 3. Februar sind wir in der Vorbereitung.

Wie gestaltet sich das Training unter den corona-bedingten Regierungsauflagen? Ist es nach der Lockerung auf Gruppen mit zehn Personen besser geworden? Vito Troisio: Am Anfang war es sehr gewöhnungsbedürftig, in Fünfergruppen zu arbeiten. Aber mit der Zeit haben wir uns daran gewöhnt und die Trainingseinheiten wurden stets besser. Die Lockerung auf Zehnergruppen beschert uns sicherlich einige Vorteile. das Beste daraus. Wir trainieren so gut es möglich ist. Es ist eine schwierige Situation, trotzdem wollen wir diese Chance nutzen, und die Spieler sind mit der Trainingsverbesserung auch motiviert.

Glauben Sie, dass die Erstliga-Meisterschaft fortgesetzt werden kann? Vito Troisio: Ja, ich glaube an einen Re-Start am 17./18. April 2021. Dies wurde so vom Schweizerischen Fussballverband kommuniziert.

Christoph Arpagaus: Ja, es wäre ein positives Signal für den Amateurfussball und ein Zeichen, dass es doch ein normales Leben – trotz Corona – gibt.

Kann Ihrer Meinung nach die komplette Meisterschaft mit insgesamt 26 Partien oder können nur die noch die ausstehenden fünf respektive sechs Spiele der Vorrunde gespielt werden? Laut einem Beschluss der Erstligakammer würde die Meisterschaft als Ganzes zählen, wenn die Hälfte der Meisterschaftspartien ausgetragen wäre, also auch mit Aufstiegsspielen. Vito Troisio: Ich denke, man wird versuchen, so viele Spiele wie möglich zu absolvieren.

Christoph Arpagaus: Ich glaube nicht, dass die Meisterschaft komplett gespielt wird, da es unsicher ist, ob überhaupt nochmals gestartet wird. Man wird sicher versuchen, die Vorrunde noch zu beenden, damit Aufstieg und Abstieg geklärt sind. Denn ich denke, dass das 1.Liga-Komitee im August mit der neuen Meisterschaftssaison 2021/22 rechtzeitig beginnen möchte. Müssten wir aber alle noch ausstehenden Meisterschaftspartien zu Ende bringen, dann bekämen wir ein Problem mit der Zeit.

Sowohl der USV als auch der FC Balzers haben Spieler beim aktuellen Nationalmannschaftscoach Martin Stocklasa in Ruggell abgestellt. Sind Sie dafür, dass Ihre Spieler bis zu den WM-Qualifikationsspielen praktisch keine Trainings mit dem Heimclub machen können? Vito Troisio: Der USV steht mit dem Liechtensteinischen Fussballverband in Verhandlung. Ziel wäre es natürlich schon, dass die Jungs auch beim Verein trainieren.

Christoph Arpagaus: Grundsätzlich sind wir vom FC Balzers dafür, dass unsere Spieler das Nationalmannschaftstraining mit Martin Stocklasa absolvieren. Trotzdem müssen wir jede Woche neu beurteilen und dann danach handeln, was das Beste für den Verein und für den Auswahlspieler ist, da es zu weiteren Veränderungen beim Re-Start in der Ersten Liga kommen kann. Hat es in der Winterpause in Ihrem Erstligakader Mutationen gegeben? Vito Troisio: Ja, unser Kader hat sich über die Wintermonate leicht verändert. Abgänge: Samel Sabanovic (FC Amriswil), Alessandro Crescenti (FC Triesenberg). Zugänge: Agim Zeqiri (FC Ruggell), Alexander Marxer (FC Ruggell), Maximilian Göppel (FC Vaduz). Zudem musste Coach Jesus Ares aus beruflichen Gründen zurücktreten. Seinen Platz hat Francesco Di Gianvito eingenommen.

Christoph Arpagaus: Unsere Erstligamannschaft hat je einen Zu- und Abgang zu verzeichnen. Abgang: Dennis Demirci wechselt nach einem Jahr in Balzers in die 2. Liga Interregio für den FC Chur 97. Zugang: Besart Bajrami wird nochmals vom FC Vaduz ausgeliehen bis 30. Juni 2021.

Christoph Arpagaus, Coach FC Balzers

Unterschiedliche Regelungen in der 1. Liga zwischen CH und FL

Der Schweizerische Fussballverband (SFV), dem auch alle Liechtensteiner Fussballvereine angeschlossen sind, hat bei Swiss Olympic am 26. Februar 2021 das Gesuch eingereicht, die Spielklassen der Ersten Liga (Promotion League und 1. Liga) für insgesamt 58 Vereine in der Schweiz und in Liechtenstein als semiprofessionelle Ligen zu taxieren, was in der Zwischenzeit geschehen ist. Am 1. März 2021 gelten folgende Regelungen für die Erstliga-Vereine:

• Der Trainings- und Spielbetrieb in der

Schweiz kann ab sofort wieder im normalen Rahmen aufgenommen werden.

Das heisst: Das Verbot von Körperkontakt und die 15er-Regelung entfallen.

Nicht so in Liechtenstein. Dort sind

Gruppen bis maximal zehn Personen erlaubt. Es können mehrere Gruppen gebildet werden. Auf Körperkontakt beim

Sport sollte verzichtet werden. Das ist im

Vergleich zu den Schweizer Erstligisten für den FC Balzers und den USV eine Benachteiligung. Dieses Problem wird der

LFV nun mit der liechtensteinischen Regierung klären.

• Beachtung der bestehenden Schutzkonzepte (Schutzmasken in Innenräumen,

Abstand bei der Benutzung von Garderoben und Duschen etc.)

• Wettkämpfe im Breitensport sind in der Schweiz verboten. In Liechtenstein sind sie mit bis zu zehn Personen erlaubt. Ausgenommen sind Profisportler. Aktuell werden Ausnahmen zu Halbprofis diskutiert, wie eingangs erwähnt. Eine schweizweite definitive Regelung gibt es diesbezüglich allerdings auf politischem

Anzeige Der FC Balzers beim Training im Februar 2021 unter Coronabedingungen : Veton Aliji (blaue Jacke) und Talip Karaaslan (schwarze Jacke).

Parkett noch nicht, nur auf Kantonsebene und in Liechtenstein.

• Es kann also durchaus sein, dass einzelne Kantone Erstliga-Fussballvereine zurückpfeifen, weil sie mit der SFV-Regelung nicht einverstanden sind. In diesem Fall gilt die Anordnung der Kantone, respektive in Liechtenstein jene der

Regierung. • In der Schweiz koordiniert Swiss Olympic mit den einzelnen Kantonen eine einheitliche Handhabung. Dieser Prozess laufe parallel, heisst es in der Mitteilung des Komitees der Ersten Liga.

• Ob und wann die Erste Liga den Meisterschaftsbetrieb fortsetzen kann, ist derzeit noch ungewiss.

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