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ERSTER SHOP IN ÖSTERREICH ERÖFFNET

Die Entwicklung der Kenntnisse über Cannabis hat nicht nur in den westlichen Staaten zu einer veränderten Sicht geführt. Die Entkriminalisierung des Cannabis und die Anwendung für medizinische Zwecke wird schon in Kolumbien, Marokko und Algerien und sogar im Iran diskutiert. Die Polizei muss sich veränderten Gesetzen anpassen. Wenn der Konsum von Cannabis keine Straftat mehr ist, hat es keinen Sinn mehr, nachzuweisen, dass jemand vor zwei Wochen gekifft hat. Sehr wichtig ist jedoch, ob ein Unfall unter Drogeneinfluss geschah. Auch für den/ die medizinischen KonsumentIn ist es wichtig, dass der Test nicht das am Vorabend konsumierte Cannabis anzeigt, das einen ruhigen Schlaf bescherte, dessen Wirkung am Morgen jedoch vollkommen abgeklungen war. Diese Frage ist besonders aktuell, weil in Colorado, wo eine vollkommene Legalisierung eingeführt wurde, die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle gestiegen ist und UnfallverursacherInnen der Konsum von Cannabis nachgewiesen werden konnte, obwohl sie äußerlich keine Anzeichen von dessen Einfluss zeigten.

Früher wiesen die Tests Carboxy-THC im Körper nach, welches ein interaktiver Metabolit ist, der den Cannabiskonsum anzeigt, und sogar monatelang im Körper bleibt. Heute erstreckt sich der Test auch auf andere THC-Metaboliten, beispielsweise auf Tetrahydrocannabinol, was der beste Indikator für einen Konsum in jüngerer Vergangenheit ist. Die Suche nach Carboxy-THC kann bei Totalverbot zweckentsprechend sein, aber sie lässt keinen Schluss auf den aktuellen Einfluss zu. Zudem stellten WissenschaftlerInnen fest, dass der Körper THC und Alkohol unterschiedlich abbaut und daher zum Nachweis der beiden Mittel nicht die gleiche Methode angewendet werden kann.

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Der Einfluss von Cannabis auf die Fahrtüchtigkeit ist an sich schon fragwürdig. Die USNationaldirektion für Straßenverkehrssicherheit gab 2015 eine in Virginia erstellte Studie heraus, die zu dem Schluss kam, dass MarihuanakonsumentInnen genauso oft in Verkehrsunfälle verwickelt werden wie nüchterne FahrerInnen. Fast zur gleichen Zeit vermeldete der Ausschuss für Verkehrssicherheit in Washington, dass Marihuana das Risiko tödlicher Unfälle verdoppele. Bei der Auflösung dieser Widersprüche konnte das Verkehrsministerium von Colorado helfen, demzufolge bei den tödlichen Verkehrsunfällen des Vorjahres die FahrerInnen, die positiv auf Marihuanakonsum getestet worden waren, auch Alkohol konsumiert hatten. Dies bedeutet, dass ohne ein präzises Instrument wie die Alkoholsonde Cannabis oft unbegründet zum Sündenbock für Verkehrsunfälle gemacht wird. Die Legalisierungsstaaten beurteilen momentan unterschiedlich, ob ein minimaler Wert von 5 ng/ml THC-Metabolit eine Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit bedeutet oder nur einen vorausgegangenen Konsum des/der FahrerIn anzeigt, der keine Auswirkungen auf seine/ihre kognitiven Fähigkeiten hatte. Einige Fachleute argumentieren, es sei irreführend, im Blut THC-Metaboliten nachzuweisen, deren Zerfall schon beim Konsum einsetzt, deren Niveau von 5 ng/ml aber gleichzeitig tagelang unverändert bleiben kann. Einen Durchbruch erwartet man von Speichelproben, die in Colorado getestet werden. Wenn diese Technik mit genaueren Ergebnissen aufwartet, kann man den Streit über Fahren unter Cannabis-einfluss beenden und wie bei Alkoholsonden zweifelsfrei nachweisen, ob jemand unter dem Einfluss von Cannabis steht.

TestpilotInnen

Die Entwicklung der THC-Tests

Stetig neue Entwicklungen in der Cannabispolitik führten auch zu Neuerungen bei den Drogentests. Es genügt heute nicht mehr, THC im Organismus nachzuweisen, sondern es muss die Frage geklärt werden, ob der/die Betreffende unter seiner Einwirkung stand bzw. ein bestimmtes THC-Niveau erreicht wurde. Kann die Technik diese neuen Anforderungen erfüllen?

Die Expansion des Wellness CannabisEinzelhandelsgeschäfts ging laut Cerveny auch in der Corona-Pandemie weiter. Innerhalb der letzten zwölf Monate sind acht Geschäfte im deutschsprachigen Mitteleuropa eröffnet worden. Alles rund um legalen Hanf, heißt die Devise in der vorarlbergischen Landeshauptstadt: Für Hanffreunde aus dem Dreiländereck Österreich, Deutschland und Schweiz bietet der neue Bregenzer Hanfladen rund 400 Produkte auf Basis der Hanfpflanze. Zudem ist der Hanfladen als Anlaufstation für Patienten gedacht, die sich über die Auswirkungen des Cannabis als Medizin-Gesetz austauschen wollen.

Das neue Bregenzer Einzelhandelsgeschäft – erstmals in Österreich - basiert auf dem erfolgreichen Konzept des Cannabis Start-up-Unternehmens DCI Cannabis-Institut GmbH (München). Der Hanf-Legalisierungsaktivist und Vorsitzende des Cannabis Verbandes Bayern (CVB), Wenzel Vaclav Cerveny, hat das Unternehmen 2016 gegründet. „Wir bewegen uns im stark wachsenden Markt des Wellness Cannabis“, sagt Cerveny. Seine Zielgruppe sieht er besonders

Erster Shop in Österreich eröffnet

Die größte mitteleuropäische Handelskette mit Schwerpunkt Wellness Cannabis expandiert nach Österreich: Anfang Juni hat in Bregenz die 14. Einzelhandelsfiliale von „Hanf – der etwas andere Bioladen“ eröffnet. Das Geschäft in der zentral gelegenen Rathausstraße 13 bietet auf 100 qm ein Vollsortiment mit rund 400 Produkten rund um den grünen Rohstoff. „Die Expansion geht in Österreich weiter: Auf der Liste der Standort-Karte stehen Innsbruck, Salzburg und Linz ganz oben“, sagt Wenzel Cerveny, Gründer der CWE Trading A GmbH mit Sitz in Bregenz und Gründer der Einzelhandelskette „Hanf – der etwas andere Bioladen“. Der Bregenzer Hanfladen ist von Montag bis Samstag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

in der kaufkräftigen Altersgruppe 55plus. Darin unterscheide sich sein Konzept von sogenannten Grow- oder Headshops für zumeist junge, „recreational user“. So hat der Cannabis-Experte vor allem Hanfprodukte ins Sortiment aufgenommen, die den nicht-psychoaktiven Wirkstoff Cannabidiol (CBD) enthalten. Diese Produkte werden aus Pflanzen aus zertifiziertem EU-Nutzhanfanbau hergestellt und verfügen über einen legalen Tetrahydrocannabinol-Restgehalt von unter 0,2 Prozent. „Unsere Hanf-Läden werden von Menschen besucht, die häufig erst in unseren Läden mit dem Thema Hanf in Berührung kommen. „Hanf ist das neue Bio“, lautet Cervenys Credo.

Viele Produkte wie die Cannabidiol- (CBD-)Öle kommen aus eigener Herstellung. Zum Renner in den ersten Wochen gehören in Bregenz Hanf-Textilien. Die nachhaltige Hanffaser sei wegen ihrer Lufteinschlüsse ein idealer Stoff, sie verfüge über temperaturregulierende Eigenschaften, so Wenzel Cerveny. Der Stoff kühle im Sommer und wärme im Winter, von allen Naturfasern verfüge Hanf über den höchsten UV-Schutz. Für Hanfjeans, Hemden, Unterwäsche und Socken aus biologisch angebautem Hanf werde kein Erdöl verwendet, es entstünden keine Abfallstoffe.

Seit Mai 2017 läuft der Einzelhandel „Hanf - der etwas andere Bioladen“ in der Münchner Einsteinstraße 163. Inzwischen gibt es 14 Läden in drei Ländern: Bayern (3x München, 3 x Augsburg, Ingolstadt, Landshut, Regensburg, Rosenheim und Baldham), Luxemburg (Eschsur-Alzette und im Shoping Center Espace Luxemburg) sowie in Österreich (Bregenz).

text: Josef König

Impressionen vom neuen Standort im österreichischen Bregenz (Fotos: DCI)

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