in 20 Projekten mei

mei architects and planners
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Über Mei architects and planners
Kernwerte
Lebenslauf Robert Winkel
Lebenslauf Robert Platje und Michiel van Loon
Auszeichnungen
Projekte
SAWA, Rotterdam
Gasometer, Münster, Deutschland
Fenix I, Rotterdam
Kabeldistrict, Delft
Bonner Fahnenfabrik, Bonn, Deutschland
Lokhalle, Leverkusen, Deutschland
Ludlstrasse, München, Deutschland
CreativRevier Hamm, Deutschland
NICE Tower
Citroën-Werkstatt, Paris, Frankreich
Van Gendthallen, Amsterdam
Max & Moore, Amsterdam
DEPOT, Utrecht
De Nieuwe Hallen, Den Haag
Spaardersbad Schwimmbad, Gouda
Kaaspakhuis, Gouda
De Fabriek Delfshaven, Rotterdam
Jobsveem, Rotterdam
Schiecentrale 4B, Rotterdam
De Lijnbaan, Rotterdam
Mei architects and planners ist ein international tätiges, preisgekröntes Architekturbüro und ein Vorreiter im Bereich biobasierter, zirkulärer und naturinklusiver Architektur. Wir entwerfen ikonische Gebäude und städtebauliche Konzepte, die zu einer lebenswerten, grünen gebauten Umwelt beitragen. Mit einem multidisziplinären Team arbeiten wir an wegweisenden Projekten im In- und Ausland mit minimalem CO2Ausstoß.
Unsere Expertise liegt in drei Bereichen: (biobasierter) Neubau, Umnutzung und Städtebau. Wir nutzen die einzigartigen Möglichkeiten biobasierter und hybrider Bauweisen, um nachhaltige Verdichtung und Transformation zu ermöglichen. Aufstockungen, Wiederverwendung und Erweiterungen mit leichteren (hölzernen) Konstruktionen tragen nicht nur zur CO2-Reduktion bei, sondern verbessern auch die Lebensqualität in Städten. In all unseren Projekten sind unsere Kernwerte verankert: Neue Werte, Flexibilität, Gemeinschaft, Kontext und Neue Ästhetik. Mit unserer Architektur beweisen wir, dass ein radikal nachhaltiger Ansatz nicht nur notwendig ist, sondern auch architektonischen, sozialen und wirtschaftlichen Mehrwert schafft.
Mei wurde von Robert Winkel gegründet und wird gemeinsam mit Michiel van Loon und Robert Platje geleitet. Von Rotterdam aus arbeitet unser ambitioniertes und diverses Team an innovativen Projekten in den Niederlanden, Frankreich, Deutschland und Norwegen. Um unsere Vision weiter voranzutreiben, arbeitet Mei mit verschiedenen Partnern aus der Branche zusammen – von Experten für Stadtnatur bis hin zur Baustoffindustrie.
Unsere Arbeiten wurden vielfach veröffentlicht und ausgezeichnet. Mei ist bekannt für ikonische Transformationsprojekte wie Fenix I und Jobsveem in Rotterdam sowie das Kaaspakhuis in Gouda, ebenso wie für Neubauten wie die Schiecentrale 4B und das McDonald’s Pavillon an der Coolsingel in Rotterdam. Mit dem Entwurf und der Entwicklung von SAWA, einem vollständig aus Holz gebauten Wohngebäude in Rotterdam, beweist Mei seine Vorreiterrolle im Bereich nachhaltigen, naturinklusiven Wohnungsbaus. Auf städtebaulicher Ebene realisiert Mei komplexe innerstädtische und Umnutzungsprojekte, darunter das OPG-Gelände in Utrecht und das Kabeldistrict in Delft.
Unsere unverwechselbaren Gebäude haben ihre eigene Geschichte, was die Auseinandersetzung mit dem Gebäude und die Verbundenheit zwischen den Nutzern verstärkt. Mit Kreativität, Geschick und Mut führen wir innovative technische Anwendungen und Nutzungskonzepte ein, die zur sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit beitragen.
Wofür wir stehen, haben wir in 5 Kernwerte übersetzt: neue Werte, Flexibilität, Gemeinschaft, Kontext und neue Ästhetik.
Soziale Fragen sind in der Arbeit von Mei leitend. Wir sind der Meinung, dass Architekten eine wichtige Rolle bei der Schaffung eines gesunden und gemeinsamen Lebensumfelds spielen können und sollten. Von der Förderung des sozialen Zusammenhalts bis zur Integration der städtischen Natur beziehen wir soziale und ökologische Gestaltungsprinzipien ein, sowohl auf der Ebene des Gebäudes als auch auf der Ebene des Viertels oder des Stadtteils.
Holzbau ist der neue Standard Als einer der Pioniere des industriellen flexiblen und demontierbaren Bauens (IFD) verfügt Mei über langjährige Erfahrung mit flexiblen und demontierbaren Bausystemen, die zu einer Kreislaufwirtschaft beitragen und die Lebensdauer von Gebäuden und Materialien verlängern. Mit SAWA setzen wir einen neuen Standard im Bereich des Holzbaus. Umfassendes Wissen über Technologien, Verfahren und Vorschriften sowie eine stets neugierige Einstellung sind die Grundlage für die ständige Innovation unserer Projekte.
Um den Nutzern Freiheit zu geben und die Lebensdauer von Gebäuden zu verlängern, steht Flexibilität seit mehr als 25 Jahren im Mittelpunkt der Entwürfe von Mei. Mit offenen Strukturen bieten wir Raum für ein breites Spektrum an Möglichkeiten, sowohl im Maßstab des Gebäudes als auch des städtebaulichen Ensembles. Wir gewährleisten die Anpassungsfähigkeit von Gebäuden, indem wir Bauteile mit unterschiedlicher Lebensdauer voneinander trennen: Haupttragwerk, Fassade, Installationen und Ausbau.
Mei ist einer der Gründer von OPENBUILDING.CO, dem Netzwerk, das dem von John Habraken in den 1960er Jahren entwickelten Offenen Bauen neue Aufmerksamkeit schenkt. Angesichts der aktuellen Notwendigkeit des zirkulären Bauens ist die Relevanz dieser Grundsätze deutlicher denn je.
Gemeinschaften von engagierten Bewohnern, die sich umeinander und um ihr Lebensumfeld kümmern, bilden die Grundlage für eine gut funktionierende Stadt. Durch die Erleichterung der gemeinsamen Nutzung und die Inszenierung von Begegnungen in einem großzügigen und sorgfältig gestalteten kollektiven Raum will Mei zur Schaffung von eng verbundenen Gemeinschaften beitragen.
Wir fördern die Eigenverantwortung, indem wir den Bewohnern ein Mitspracherecht bei der Gestaltung ihres Wohnumfelds einräumen und sie so früh wie möglich in den Planungsprozess einbeziehen. Die Programmplanung spielt auch eine Rolle bei der Stärkung der Kontakte zwischen Bewohnern, Nutzern und Anwohnern. Die Notwendigkeit, bewusster zu konsumieren, bietet Möglichkeiten zur gemeinsamen Nutzung. Durch die Verbindung mit lokalen Initiativen werden neue Gemeinschaften in bestehende eingebettet.
Mei schätzt die Geschichte des Ortes und bringt sie im Entwurf zurück. Zu Beginn eines jeden Projekts befassen wir uns mit der lokalen Geschichte: mit dem Hintergrund der bestehenden Gebäude am und um den Standort sowie mit den Bildern und Geschichten, die Teil unseres kollektiven Gedächtnisses sind. Darauf bauen wir auf, indem wir Strukturen bewahren, physische Objekte integrieren und Geschichten in erkennbare Elemente übersetzen.
Neben der kulturellen Bedeutung wird auch der wirtschaftliche Wert von Bauelementen und -materialien in der künftigen Planungs- und Baupraxis eine immer wichtigere Rolle spielen. Durch die Wiederverwendung bestehender Gebäude, wo immer dies möglich ist, tragen wir zur Kreislaufwirtschaft beim Bauen bei.
Mei ist auf der Suche nach einem Bild, das im Gedächtnis der Menschen haften bleibt: erkennbar, aber auch überraschend oder sogar befremdlich. Von der Konstruktion bis zur Fassadengestaltung nehmen wir die großen Dimensionen der Umwandlungsbereiche, in denen wir arbeiten, auf, um ein fast erhabenes Erlebnis zu gestalten. Mehrere bearbeitete Elemente, manchmal mit einem Bild oder Text, geben den Gebäuden Geschichten. Indem wir eine eindeutige Unterscheidung zwischen alt und neu vermeiden, arbeiten wir an einer neuen Bildsprache.
Wir gestalten bilsbestimmende Elemente - wie Fassadenplatten, Geländer und Balkone - mit großer Präzision und Kontrolle. Darüber hinaus lassen wir Raum für die Unvorhersehbarkeit des Bauprozesses. Die sichtbare Aneignung durch die Nutzer ist Teil des Bildes, das sich im Laufe der Zeit verändern kann.
Architekt | Inhaber (01.05.1963)
Ausbildungen
2006 UvA, Bouweconomie, certificate 2006 1984 – 1991 ir. Msc. Architecture, TU Delft
Büro (Erfahrung)
2003 – heute Mei architects and planners, Architekt / Inhaber
2019 – heute Nice Developers, Inhaber
2001 – 2008 Smarthouse zusammen mit Holland Beton Groep, Gründer
1996 – 2003 Robert Winkel Architecten, Architekt / Gründer
1995 – 2013 Archined zusammen mit Piet Vollaard und Uitgeverij 010, Gründer / Direktor 1991 – 1995 CEPEZED Architecten (Projektarchitekt)
Ausschüsse /Jury’s (unter anderem)
2024 - heute Vorstandsmitglied der Stiftung Rotterdam-Maaskant
2024 - heute Jury-Mitglied Dirk Roosenburg Preis 2025
2023 - heute Vorsitzender des Ausschusses für räumliche Qualität in Amsterdam
2022 - heute Mitglied des Beirats der Stadtgemeinde und der Landesregierung von Bremen 2021 - heute Mitglied des Bewertungsausschusses für die Sanierung des Koepelgevangenis Breda für RVB
2021 - heute Mitglied der Kommission Qualitätsteam neues Theater ‘De Meervaart’ in Amsterdam
2020 - 2023 Vorsitzender des Quality-Teams Merwede, Utrecht
2020 Vorsitzender des Ausschusses für den vierjährigen institutionellen Zuschuss für den Creative Industries Fund NL
2019 Jury-Mitglied ‘Steden in Beweging’
2019 - 2020 Mitglied des Expertenrats für Industriekultur in Russland
2018 - heute Vorsitzender des Quality-Teams Feyenoord City, Rotterdam
2018 - heute Supervisor Rotterdam - Den Haag Flughafen
2018 - 2021 Stellvertretender Vorsitzender Schönheits- und Monumentenausschuss Amsterdam
2018 Vorzitzender Jury ARC18 Oeuvre Award
2017 - 2021 Vorsitzender Schönheits- und Monumentenausschuss Amsterdam, Subcom. III
2016 - 2017 Schönheits- und Monumentenausschuss Amsterdam, Subcom. III
2016 Jury-Mitglied Gouden Piramide, Staatspreis für inspirierende Inbetriebnahme
2014 - 2024 Vorstandsmitglied Rotterdam Rooftop Festival
2013 - 2014 Mitglied Q-team Hafen von Rotterdam
2011 - 2014 Stellvertretender Vorsitzender Schönheits- und Monumentenausschuss Rotterdam
2011 - heute Booosting, Beirat
2010 BNA Junger Architektenwettbewerb, Jury-Mitglied
2009 StedenBouwNu, Jury-Mitglied
2009 - 2011 Stimulierungsfond für Architektur, Mitglied beratender Ausschuss Projektsubventionen Architektur
2009 Europan 10, Jury-Mitglied
2009 Rotterdam-Maaskantpreis für junge Architekten, Jury-Mitglied
2008 Mitglied Berufsfeldausschuss, Academie van Bouwkunst Rotterdam
2008 - 2014 Mitglied der Kommission für Architektur und gebaute Umwelt der Stadt Rotterdam
2008 - 2011 Mitglied des Rotterdamer Monumententeams (monumentenwerkgroep)
2008 NAi-Entwurfswettbewerb ‘Rotterdam Mooier Dan!’, Jury-Mitglied
2008 - 2011 Booosting, Vorstandsmitglied
2008 Archiprix, Jury-Mitglied
2008 Stimulierungsfond für Architektur, Mitglied beratender Ausschuss Projektsubventionen Architektur
2006 Fassadeninnovationspreis, Jury-Mitglied
2004 - heute Vedute, Vorstandsmitglied
2001 Archined DINO-Preis (Architekturpreis für Senior-Architekten), Jury-Mitglied
2000 - heute Ikthinos (Maaskant) Preis, Academie van Bouwkunst Rotterdam, Jury-Mitglied
1983 - 1984 Stylos, Vorstandsmitglied
„Wir fragen uns ständig, warum etwas auf eine bestimmte Art und Weise gemacht wird.“
Der unternehmerisch denkende Architekt Robert Winkel ist seit 2003 der Gründer von Mei architects and planners. Als tatkräftiger Pionier inspiriert er ein Team von etwa fünfzig Entwerfern und Spezialisten.
Nach seinem Architekturstudium an der TU Delft (1991) arbeitete Robert als Projektarchitekt, bevor er 1995 Archined gründete. Im Jahr 1996 gründete er sein eigenes Büro (Robert Winkel Architecten), das 2003 in Mei architects and planners umgewandelt wurde. Im Jahr 2019 ist Nice Developers dem Unternehmen beigetreten. Der Schritt in die Entwicklung verdeutlicht Roberts Streben nach Innovation und Fortschritt. Wenn Robert einen Bedarf sieht, kann er nicht anders, als ihn zu erfüllen. „Wir fragen uns ständig, warum etwas auf eine bestimmte Weise gemacht wird. In unserem Unternehmen herrscht ein großer Eifer. Aber wir wollen nicht nur darüber reden, wir wollen es auch tun! Wir wollen zeigen, wovon wir überzeugt sind. Zeigen, nicht erzählen!“ So ist er als entwickelnder Architekt der Erfinder von SAWA: dem ersten (und preisgekrönten) Holzgebäude in Rotterdam. „Die Innovation bei SAWA liegt in der geschickten Kombination von Designlösungen und technischen Ausarbeitungen. Das Ergebnis ist ein Gebäude, dessen Tragwerk zu mehr als 90 % aus Holz besteht.“
In diesem Zusammenhang übt Robert verschiedene externe Funktionen von gesellschaftlicher Bedeutung aus. Er war viele Jahre Vorsitzender und Mitglied der Commissie Ruimtelijke Kwaliteit in Amsterdam und Rotterdam, ist derzeit Supervisor des Flughafens Rotterdam - Den Haag und Vorsitzender des Qualitätsteams FeyenoordCity (Rotterdam) und Merwede (Utrecht). Robert ist Gastdozent an zahlreichen Universitäten und Hochschulen und ein gefragter Juror für Auszeichnungen in den Bereichen Architektur und Stadtentwicklung.
Vorträge (unter anderem)
Biennale Architettura 2023, International Architecture Exhibition, Venetië (IT)
AIT-ArchitekturSalon, Hamburg (DE)
15th European Congress EBH, Köln (DE)
Academie van Bouwkunst (NL)
Dutch heritage exhibition, Moskou (RU)
Provada transformatieplein, Amsterdam (NL)
Vastgoedmarkt Collegetour, Amsterdam (NL)
Design and Emotion conference - Amsterdam (NL)
Moscow Urban Forum (RU)
Re-Use sypmosium Sao Paulo Brazilië 2015, work visit minister of OCW Jet Bussemaker (BR)
Les salons structuralistes, Het Nieuwe Instituut, Rotterdam (NL)
Hessischer Architektentag (DE)
BNA academie, herbestemming (NL)
Gunsan University, Bunsan Port Authority (South Korea)
Zeppelin #48, (RO)
Arcelor Mittal Conference (PL)
Delft University of Architecture, Delft (NL)
Escuela Técnica Superior de Arquitectura (SP)
École nationale supérieure d’architecture de Nantes (FR)
EASA (PO)
Cercle de l’Instituut Supérieur d’Architecture Victor Horta (BE)
Staalbouwdag 2000 and 2007 (NL)
Open building conference (Paris, FR)
Eina Universiteit (Barcelona, ES)
dS+V (Rotterdam, NL)
Kubusuitreiking Habraken BNA (Amsterdam, NL)
Kingspan BuildingHolland 2010 theme: ‘Koplopers in Bouwinnovatie’ (Amsterdam, NL)
Architectencafé theme ‘Transformaties’ (Amsterdam, NL)
TU Delft BK-city series Transformations Open building conference (Paris, FR)
Eina (Barcelona, ES)
Department of Urban Planning (Rotterdam, NL)
Kubus BNA presentation Habraken BNA (NL)
Projektleiter | Partner (01.07.1975)
„Man kann nicht alles überwachen, also konzentriert man sich auf das Wesentliche.“
Robert ist seit 2000 bei Mei architects and planners als Projektleiter und Gebäudetechnologe tätig, seit 2017 ist er Associate Partner und seit 2022 Partner des Büros.
Robert ist der Gebäudetechnologe von Mei und seit 2000 mit seiner Spezialisierung - architektonische Details und nachhaltiges Bauen - eine wertvolle Ergänzung des Teams. Robert prüft, wie ein Konzept so intelligent wie möglich umgesetzt werden kann. „Ich übersetze ein Konzept in etwas, das leicht zu verstehen und leicht zu machen ist. Dann erkläre ich es denjenigen, die es aufbauen, und überwache es während der Umsetzung.“ Er ist der Ideengeber bei Mei und hat eine Faszination für technische Lösungen. Dabei ist die Technologie ist immer Mittel, nicht Selbstzweck. Das Ziel ist es, funktionale und angenehme „People Buildings“ zu schaffen. „Fenix I ist ein freundliches Gebäude, weil es Raum für individuelle Gestaltung bietet. Es ist ein Plädoyer dafür, so zu leben, wie man leben möchte. Nicht die Architektur, sondern die Menschen diktieren das.“ „Perfekte“ Gebäude sind seelenlose Gebäude, meint Robert. Er bietet daher kontrollierten Raum für kleine Fehler: ein Ansatz, der bei Mei als „selektive Kontrolle“ bekannt ist. Dieser pragmatische Ansatz ist typisch für das Unternehmen. „Unser Ausgangspunkt ist: Man kann nicht alles überwachen, also konzentriert man sich auf das Wesentliche.“
Das Puzzle aus Form, Funktion und Details beschäftigt ihn immer wieder: Er entwirft so lange, bis „etwas funktioniert“. Es ist kein Zufall, dass er auch BREEAM-NL-Experte beim Dutch Green Building Council, Ausschussmitglied für Nichtwohngebäude beim SBR und Mitglied des politischen Beratungsausschusses für Technologie und Vorschriften des BNA ist. Er gibt sein Wissen über Bautechnik auch gerne als Gastdozent und Gastkritiker weiter, unter anderem an der Technischen Universität Delft, SBR und Bouwen met Staal.
Ausbildungen
2010
DGBC Rotterdam, HBO sustainability building environment 1993 – 1996 Randmeer College Harderwijk, MBO Bouwkunde
Büro (Erfahrung)
2022 – heute Mei architects and planners
2017 – 2022 Mei architects and planners
2012 – 2017 Mei architects and planners
2012 – 2012 SPEE architecten
2011 – 2012 PLUS architecten
2000 – 2011
Mei architects and planners
1998 – 2000 Tekta architecten
Projektleiter | Partner
Projektleiter | assoziierter Partner
Projektleiter, Spezialität: Building technology & BIM
Projektleiter
Projektleiter
Gebäudetechnologe / Projektleiter
Projektleiter
1996 – 1998 Ontwerpburo Ad van de Vis technischer Designer
Andere Aktivitäten
2022 - heute Gastredner Hogeschool Rotterdam
2022 Gastredner Structum, Litauischer Architektenverband, Litauen
2022 Gastredner CBK Zeeland
2021 Gastredner RAP Leiden
2020 - heute Gastreferent BNA Akademie
2019 - heute BNA, Mitglied des beratenden Ausschusses für Technologie und Regulierung
2010 - heute BREEAM-NL Experte, Niederländisches Green Building Council
2008 - heute Mitglied der Kommission Utiliteitsbouwdetails, SBR
2008 - heute Gastdozent für Gebäudetechnik, TU Delft
2014 Mitglied der Wohnungsmarktgruppe, Bouwen met Staal
2012 Dozentin ‘Bautechnik Entwurf Nutzbau’ bei SBR / Bouwen met Staal
Architekt | Partner (28.6.1985)
„Dieser Raum ist sowohl für die Stadt als auch für das Gebäude von großer Bedeutung.“
Michiel kam 2012 als Projektarchitekt zu Mei architects and planners, ist seit 2017 Associate Partner und seit 2022 Partner des Büros.
Nach der HTS in Tilburg (2007) und seinem Master of Architecture an der TU Delft (2011, cum laude) sammelte Michiel Erfahrungen in verschiedenen Architekturbüros in den Niederlanden und im Ausland (New York, Wien, Rotterdam). Im Jahr 2012 bewarb er sich bei Mei. „Ich mochte die Ästhetik von Projekten wie der Schiecentrale. Diese Art von Projekten mit ihrer hohen Komplexität und der Überlagerung von bestehenden und neuen Gebäuden waren für mich der Grund, mich zu bewerben. Ich arbeite gerne in verschiedenen Größenordnungen und kann damit gut umgehen. Ohne diese Fähigkeiten wäre ich nicht in der Lage, Projekte wie Fenix I oder Kabeldistrict in Delft zu realisieren.“ Bei Mei lernte er, wie wichtig es ist, bei einem Entwurf Entscheidungen zu treffen, indem er ständig abwägt, was wirklich wichtig ist, und sich traut, eine Auswahl zu treffen. „Die Auswahl ist entscheidend, das ist meine wichtigste Lektion. Man kann alles wichtig machen, aber das macht es nicht unbedingt relevanter.“
Das Reservieren von Raum - in Wohngebäuden, Projekten und Städten - ist Michiels’ Steckenpferd. Neben der inhaltlichen Arbeit an Projekten möchte er sich daher in Zukunft verstärkt in die Diskussion um Architektur und Raumplanung einbringen. Michiel war zuvor als Gastredner und Abschlussbetreuer an der Avans University of Applied Sciences in Tilburg tätig.
Ausbildungen
2007 – 2011 Ir. Architect, Cum Laude, TU Delft
2003 – 2007 Ing. Engineer Building Technology, Avans HogeschoolTilburg
Büro (Erfahrung)
2022 – heute Mei architects and planners Architekt | Partner
2017 – 2022 Mei architects and planners Architekt | assoziierter Partner
2012 – 2017 Mei architects and planners Projektleiter
2011 – 2012 Barcode Architects, Rotterdam Projektleiter
2010 Maks, Rotterdam Architekt
2010 NL Research Lab, Rotterdam Forscher
2008 – 2009 Coop Himmelb(l)au, Wien Architekt
2006 – 2008 01-10 Architects, Rotterdam Architekt
Andere Aktivitäten
2024 - heute Mitglied des Beratenden Ausschusses für Umweltqualität in Breda 2023 - heute Mitglied des Umweltqualitätsteams Arnheim Süd
2023 - heute Koordinierender Architekt Cable District 1. Phase
2023 Runder Tisch Hochhaus Den Haag
2023 Gastredner Europan NL, Blast Breda
2020 Gastredner Architekturzentrum Eindhoven
2019 G astreferent Architekturzentrum Aorta Utrecht
2018 - heute Gastredner TU Delft
2016 - heute Gastredner TU Eindhoven
2018 - heute Gastredner Hogeschool Rotterdam
2016 -2017 Abschlussbetreuer Avans Hogeschool Tilburg
2009 - 2016 Gastredner Avans Hogeschool Tilburg
2011 Archi-prix Ausstellung
Architecture MasterPrize, Gewinner Kategorie ‘Conceptual Architecture’, Gasometer, 2024
Architizer A+ Awards, Finalist Kategorie ‘Unbuilt Sustainable Residential’, Gasometer, 2024
DNA Paris Design Awards, Gewinner Kategorie ‘Green Architecture’, Gasometer, 2024
German Design Awards, Gewinner Kategorie ‘Conceptual Architecture’, SAWA, 2024
Iconic Awards for Innovative Architecture, Best of Best Gewinner Kategorie ‘Concept’, Gasometer, 2024 Middenhuur Awards, Nominierung, SAWA, 2024
Provada Inpiratie Awards, Finalist Project Award, SAWA, 2024
Rethinking the Future Awards, Gewinner Kategorie ‘Sustainable Project of the Year’, SAWA, 2024 WAFX Prize, Gewinner Kategorie ‘Carbon and Climate’, Gasometer, 2024
World Architecture Festival, Shortlist Residential - Future Project, Gasometer, 2024
Architizer, Top 30 beste Architekturbüros der Niederlande, Mei, 2023
Architizer A+ Awards, Popular Choice Gewinner ‘Sustainability Awards’, SAWA, 2023
DNA Paris Design Awards, Gewinner Kategorie ‘Green Architecture’, SAWA, 2023 Middenhuur Awards, Nominierung, SAWA, 2023
Ruimte voor Werk, Gewinner, MENU, 2023
Architecture Masterprize, Gewinner Kategorie ‘Conceptual Architecture’, SAWA, 2022
Lovie Awards, Gewinner Kategorie Lifestyle, Mei Website, 2022
ArchDaily Building of the Year Awards, Nominierung, Fenix I, 2021
Architizer A+ Awards, Special Mention Unbuilt – Multi-Unit Housing, SAWA, 2021
FX Design Awards, Shortlist Mixed Use Development, Fenix I, 2021
German Design Awards, Special Mention, Fenix I, 2021
Green GOOD DESIGN Awards, 1. Preis, SAWA, 2021
Iconic Awards for Innovative Architecture, Auswahl Kategorie ‘Concept’, SAWA, 2021 International Design Awards, 3. Preis Kategorie Architektur – Sustainable Living – Green, SAWA, 2021
MIPIM / Architectural Review Future Projects Awards, Highly Recommended Kategorie Residential, SAWA, 2021
The International Architecture Awards, Gewinner, Fenix I, 2021
Urban Design & Architecture Design Awards, 1. Preis Kategorie Urban Design Concept, Kabeldistrict, 2021
World Architecture Festival, Highly Commended Old & New – Completed Buildings, Fenix I, 2021
World Architecture Festival, Shortlist Masterplanning – Future Project, Kabeldistrict, 2021 World Architecture Festival, 1. Preis Experimental – Future Project, SAWA, 2021
ARC20 Innovation Award, 1. Preis, SAWA, 2020
Architectenweb Awards Wohngebäude des Jahres, Nominierung, Fenix I, 2020 Architecture MasterPrize, 1. Preis Kategorie Heritage Architecture, Fenix I, 2020 Blueprint Awards, Nominierung, Fenix I, 2020
BNA Gebäude des Jahres, Nominierung, Fenix I, 2020
European Property Awards, 1. Preis Best Mixed Use Architecture Netherlands, Fenix I, 2020 FX Design Awards, Nominierung, Fenix I, 2020
Gouden Piramide, Nominierung, Fenix I, 2020
Iconic Awards for Innovative Architecture, Best of Best Gewinner Kategorie ‘Residential’, Fenix I, 2020 Nationale Staalprijs, Nominierung, Fenix I, 2020
NRP Gulden Feniks, Nominierung, Fenix I, 2020
THE PLAN Awards, Nominierung, Fenix I, 2020
ULI Europe Awards for Excellence, Nominierung, Fenix I, 2020
ARC19 Development Award, Nominierung, Spaardersbad, 2019
MIPIM/AR Future Project Award, 1. Preis Kategorie ‘Old&New’, Fenix I, 2019
Reynaers Projectpreis, Nominierung, Fenix I, 2019 Rotterdam Architekturpreis, Jurypreis, Fenix I, 2019
Rotterdam Architekturpreis, Publikumspreis, Fenix I, 2019
ARC18 Development Award, Gewinner, Kaaspakhuis Gouda, 2018
Iconic Awards, Innovative Architecture - Auswahl, Kaaspakhuis Gouda, 2018
Nationale Staalprijs, 1. Preis Kategorie Wohnungsbau, Kaaspakhuis Gouda, 2018
Architizer A+Awards, Finalist Kategorie Architecture + Concrete, De Verkenner, 2017
Archmarathon Award, 1. Preis Kategorie Mixed Use & Residential Buildings, De Verkenner, 2017
Betonpreis, Nominierung Kategorie Wohnungsbau, De Verkenner, 2017
BNA Gebäude des Jahres, Nominierung, McDonald’s Coolsingel, 2016
German Design Award, Gewinner, McDonald’s Coolsingel, 2016
ARC15 Detail Award, Nominierung, McDonald’s Coolsingel, 2015
Iconic Awards, Gewinner Kategorie Architektur, McDonald’s Coolsingel, 2015
WAN Metal in Architecture Award, Shortlist, Kaboutergarage, 2014
Roterodamum Restauratieprijs, 2. Preis De Fabriek Delfshaven, De Fabriek Delfshaven, 2013
Rotterdam Architekturpreis, Shortlist, De Fabriek Delfshaven, 2013
BNA Gebäude des Jahres, Nominierung Region Delta, Schiecentrale 4B, 2009
Niederländischer Baupreis, Nominierung, Jobsveem, 2009
Niederländischer Renovierungspreis, 1. Preis Jobsveem, Jobsveem, 2009
Rotterdam Bauqualitätspreis, Nominierung, Schiecentrale 4B, 2009
BNA Gebäude des Jahres, Nominierung Region Delta, Kraton 230, 2008
BNA Gebäude des Jahres, Nominierung Region Ost, LOC, 2008
Geveltotaal Architekturpreis, 1. Preis für gusseiserne Fassadenpaneele Kraton 230, Kraton 230, 2008
Job Dura Preis, Shortlist, Jobsveem, 2008
Job Dura Preis, Shortlist, Schiecentrale 4B, 2008
Nationale Staalprijs, 1. Preis Kategorie Wohnungsbau, Jobsveem, 2008
Nationale Staalprijs, Nominierung, Kraton 230, 2008
Rotterdam Bauqualitätspreis, 1. Preis, Jobsveem, 2008
Living Steel International Architecture Competition for Sustainable Housing (London), Shortlist, 2007
Die Niederländischen Designpreise, Nominierung für gusseiserne Fassadenpaneele, Kraton 230, 2006
Unorthodocks Wettbewerb, 2. Preis Entwurf für RDM Gelände Rotterdam, Park van Noach, 2006
IFD-Subvention, für Wohnungsbaugesellschaft PWS, 200 flexible Wohnarbeitsbereiche, Schiecentrale 4B, 2004
Designpreis Rotterdam, 3. Preis, Smarthouse, 2003
Gemeinde Rotterdam, Nachhaltiges Bauen Preis, 25 kV, 2001
Royaal Wonen Wettbewerb, 1. Preis, De Gedoogwoning, 2001
Stadskantoor Rotterdam Wettbewerb, Nominierung, Het Volkspaleis, 2001
Nationale Staalprijs, Nominierung, 25 kV, 2000
EO Wijersprijsvraag, Ehrende Erwähnung, Het Wilde Noorden, 1998
Kirche des 21. Jahrhunderts Wettbewerb, 1. Preis, 1997
Glashaus Wettbewerb, 3. Preis, Mi Casa es su Casa, 1996
Plätze Wettbewerb Roosendaal, Ehrende Erwähnung, De Stolling, 1995
Das gesündeste Gebäude der Niederlande
15 Auszeichnungen, unter anderem:
German Design Awards 2024, Welt-ArchitekturFestival 2021, Iconic Awards für innovative Architektur 2021, Green Good Design Auszeichnungen 2021
Auftraggeber:
Nice Developers & ERA Contour
Programm: ca. 100 Wohnungen (Middenhuur und Verkoop) und kommerzielle/marktwirtschaftliche Funktionen
Team Mei:
Robert Winkel, Robert Platje, Michiel van Loon, Leen Kooman, Nino Schoonen, Jelle Grunstra, Chris Idema, Ceylan Yazici, Fatima el Hadji, Juraj Biros, Roberto Magnanini, Katarina Jovic, Roxana Aron, Weronika Witkowicz
Auftragnehmer: ERA Contour
Konstruktion:
Pieters Bouwtechniek
Berater Holz, Innovation und Nachhaltigkeit:
Aldus Bouwinnovatie
Berater biologische Vielfalt:
Büro Stadsnatuur & Piet Vollaard
Berater Ökologie:
Copijn
Berater Feuer:
Adviesbureau Hamerlinck
Berater Wind: Peutz
Bauphysikalischer Berater: DGMR
Berater für Baukosten: Maatwerk in Bouwadvies
Lage:
Lloydpier, Rotterdam
Visuelles:
WAX & Mei Architects and planners
Im Auftrag von Nice Developers & Era Contour entwirft Mei architects and planners „SAWA“ - ein einzigartiges und zirkuläres Wohngebäude aus Holz mit einer Höhe von 50 Metern, das einen Mehrwert für das Viertel und die Stadt im weitesten Sinne darstellt. Diese „gemeinsamen Werte“ beziehen sich auf die CO2-Reduzierung, die Förderung der Biodiversität und die Schaffung eines zirkulären Gebäudes mit bezahlbarem Wohnraum für eine integrative Gemeinschaft.
Das Stadtviertel Lloydkwartier hat eine abwechslungsreiche maritime Geschichte, die bis in die Zeit um 1900 zurückreicht. Der Lloyd-Pier verdankt seinen Namen der Reederei Rotterdamsche Lloyd, die auf dem Pier ein Terminal für ihre Passagierschiffe, die in den Osten der Welt aufbrachen, betrieb. Das SAWA-Gebäude verdankt seinen Namen der stufenförmigen Form mit großzügigen grünen Terrassen - eine Anspielung auf asiatische Reisfelder und auf die Geschichte des Ortes.
Der Lloyd-Pier ist eines der wasserreichsten Viertel im Zentrum von Rotterdam. Das Viertel zeichnet sich durch einen bunten Architekturmix aus: von transformierten monumentalen Lagerhäusern und alten Hafendenkmälern bis hin zu einzigartigen Neubauten. Dank der vielen kulturellen und kulinarischen Hotspots, der Nähe zur Innenstadt und zum Stadtpark Het Park, des rauen Charakters des Viertels und der Aussicht auf das Wasser hat sich das Lloydkwartier in den letzten 15 Jahren von einem industriellen Hafengebiet zu einem beliebten Wohnviertel entwickelt.
Abbildung 1
Impression von SAWA im Lloydkwartier
Abbildung 2
Schiff legt vom Lloydkai ab
Abbildung 3
Schiehaven um 1927
Abbildung 4
Schiehaven um 2013
“SAWA, das auch als ‘gesündestes Gebäude der Niederlande’ bezeichnet wird, ist somit ein Beispielprojekt für neue Generationen, ein wichtiger Schritt im Hinblick auf die Nachhaltigkeitsziele und ein Beweis dafür, dass man es auch anders machen kann.”
Robert Winkel, Mei architects + Nice Developers
Gemeinsame Werte
SAWA wird im Herzen des Lloydkwartier entwickelt. Durch diese Lage, die Schaffung von Begegnungsräumen und die Verknüpfung mit bestehenden lokalen Initiativen wird SAWA zum Mehrwert für das gesamte Stadtviertel. Der Sockel des Gebäudes wird verschiedene Einrichtungen beherbergen und das Deck wird als grünes Bindeglied zwischen dem Gebäude und den umliegenden Grünflächen (beispielsweise dem Nachbarschaftsgarten) fungieren und sowohl für die Bewohner als auch für die Anwohner einen Mehrwert darstellen.
Der Zugang zu den Wohnungen erfolgt über eine Galerie. Obwohl die Galerie unter anderem von Immobilienmaklern immer noch als unpopulär bezeichnet wird, befürwortet Mei architects and planners dieses Konzept und wurde diese Form des Zugangs bewusst gewählt, um den Kontakt zwischen den Bewohnern zu fördern. Der Erfolg dieses Konzepts hat sich bereits bei vielen anderen Projekten von Mei, wie beispielsweise Fenix I, bewährt. Das Wohnkonzept von SAWA zeichnet sich durch verschiedene gemeinschaftliche Funktionen aus, wie beispielsweise die gemeinsame Nutzung von Transportmitteln, handwerklichen Geräten und eines Gemüsegartens, die aktiv eine Gemeinschaft schaffen.
Grundwerte von SAWA
Das Design von SAWA basiert auf vier zentralen Werten: CO2-Reduzierung, Förderung der Artenvielfalt und Schaffung eines kreisförmigen Gebäudes mit erschwinglichem Wohnraum für eine integrative Gemeinschaft:
CO2-Reduzierung
Vor dem Hintergrund der Klimaabkommen von Paris und Glasgow, des europäischen Green Deal, der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung und der Ziele der Stadt Rotterdam zur Reduzierung der CO2Emissionen haben der Bauherr und der Architekt gemeinsam den Ehrgeiz, das Gebäude, einschließlich des Haupttragwerks, fast vollständig in CLT zu bauen. Dies hat mehrere Vorteile. Erstens speichert Holz CO2 und reduziert so die Emissionen. Darüber hinaus ist es ein ausgezeichnetes Baumaterial, da es im Vergleich zu Beton leichter, schneller, sicherer, haltbarer und auch wiederverwendbar ist. Und vor allem erhöht es den Wohnkomfort.
Das Holz wird in den Häusern und auf den Galerien und Balkonen so weit wie möglich sichtbar belassen. Nur dort, wo die Wahrnehmung des Holzes minimal ist (Abstellraum, Toilette, Bad), wird das Holz verputzt.
Die Innovation von SAWA liegt in der Kombination aller Elemente, die zum Bau eines 50 Meter hohen Wohngebäudes beitragen, dessen Haupttragwerk zu mehr als 90 % aus Holz besteht. Gemeinsam mit einem internationalen Expertenteam werden bestehende Lösungen kombiniert und Innovationen entwickelt, um die Verwendung von Holz zu optimieren, den Anteil von Beton und Stahl in der Konstruktion zu minimieren und die daraus resultierenden Brand-, Lärm- und Vibrationsprobleme zu lösen.
Abbildung 7 Aufbau der Tragstruktur
Abbildung 8 3D-Fassadenschnitt
Zirkulär
SAWA wird mit einem modularen Bausystem aus Holz unter Verwendung von trockenen, trennbaren Lösungen (kein Guss) gebaut. SAWA setzt neue Maßstäbe im zirkulären Bauen mit einem Boden aus CLT, der mit Trockenschotter anstelle von Beton belegt ist. Dadurch werden die Bodenkomponenten vollständig zirkulär und können die Materialien in Zukunft abgenommen und wiederverwendet werden (Urban Mining).
Der Entwurf von SAWA basiert auf dem Prinzip des offenen Gebäudes. Das Haupttragwerk besteht aus Böden, Trägern und Stützen. Dies schafft ein hohes Maß an Flexibilität und Gestaltungsfreiheit sowohl für Erstkäufer als auch für künftige Generationen und trägt zur Zukunftsfähigkeit des Gebäudes bei. Die Struktur besteht aus Brettsperrholz (Cross Laminated Timber, CLT). Das für SAWA verwendete Holz stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Für jeden Baum, der gefällt wird, werden drei neue gepflanzt. Die anderen verwendeten Materialien sind so weit wie möglich biobasiert und haben einen Materialpass.
Abbildung 9
Modulares und kreisförmiges Bausystem
Abbildung 10
Offenes Bauprinzip für optimale Flexibilität
Biodiversität
Die Abwanderung in die Stadt hält an. Die niederländischen Städte wachsen weiter und die Lebensqualität gerät zunehmend unter Druck. Die Folgen dieser Verstädterung für das menschliche Ökosystem - wie Überschwemmungen, Hitzestress und erhöhte CO2-Emissionen - werden immer deutlicher. Gleichzeitig wird der Lebensraum von Vögeln, Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten durch die immer dichter werdende Bebauung der Städte und die Betonierung des Lebensraums stark eingeschränkt. Der Entwurf von SAWA markiert einen Wendepunkt in dieser Entwicklung und trägt zu einem gesunden Lebensumfeld bei.
In Zusammenarbeit mit Stadtökologen und -biologen wurde SAWA so konzipiert, dass es die Natur mit einbezieht. So gibt es auf den Terrassen und Balkonen fest installierte Blumen- und Pflanzenkübel. Die Bepflanzung ist standortspezifisch (abhängig von der Sonnenausrichtung und der Höhe des Gebäudes) und so gewählt, dass die Pflanzen den Tierarten Nahrung bieten. Am und um das Gebäude werden Nistkästen angebracht, um Vögeln und Insekten einen sicheren Unterschlupf zu bieten. Auf diese Weise knüpft SAWA an die bestehenden ökologischen Strukturen in der Stadt an und erhöht die Biodiversität im Viertel.
Integrativ
Mit einer Mischung aus Eigentums- und Mietwohnungen mit einer Fläche von 50 bis 165 m2 werden die künftigen Bewohner von SAWA eine vielfältige Gemeinschaft bilden und ein Spiegelbild der Stadt sein. Fünfzig Wohnungen, etwa die Hälfte des Wohnungsbestandes von SAWA, sind für mittlere Mieten vorgesehen. Dies ermöglicht es allen Einkommensgruppen, in SAWA zu wohnen, einschließlich der Gruppe der Haushalte mit mittlerem Einkommen, für die es immer schwieriger wird, bezahlbaren Wohnraum in der Stadt zu finden.
SAWA ist ein Gebäude mit wenigen Installationen, einem gesunden Raumklima und Möglichkeiten für zukünftige Anpassungen. Die Wohnungen sind mit Querlüftung und temperatur- sowie CO2-gesteuerten Lüftungsventilen in der Fassade ausgestattet.
SAWA ist nicht nur das gesündeste Gebäude in den Niederlanden, es ist auch energieneutral. Durch den Einsatz von Sonnenkollektoren auf den Dächern in Kombination mit „Remote Solar“, nachhaltiger Fernwärme und anderen nachhaltigen Maßnahmen hat SAWA einen EPC von 0 erreicht. Dadurch wird SAWA als Gebäude sowohl nach der Fertigstellung als auch während des Bauprozesses energieneutral.
Nach der Fertigstellung erzeugt SAWA selbst die Energie, die es für die gemeinschaftlichen Einrichtungen benötigt. Die Sonnenkollektoren auf dem Dach versorgen den Fahrstuhl, die Beleuchtung in den Galerien und die gemeinsam genutzten Elektroautos und -fahrräder.
“Wir bauen die Stadt mit Liebe zur Nachbarschaft und zur Natur. Wir leisten Pionierarbeit auf eine nachhaltige, naturfreundliche und soziale Weise. Wir entwickeln SAWA aus und für die Nachbarschaft. SAWA gibt der Stadt etwas zurück.”
Grüner (I)Konus - vom Gasspeicher zur
6 Auszeichnungen, unter anderem:
Architecture MasterPrize 2024, DNA Paris Design Awards 2024, Iconic Awards für innovative Architektur 2024, WAFX Prize 2024
Auftraggeber:
Gemeinde Münster, UTB Berlin Programm:
ca. 23.000 m² BGF
Vielfältiges Wohnprogramm (Sozial-, Pflege- und freier Sektor) in Kombination mit einem Mobilitätszentrum und einem gemischten Programm mit Co-Workingund Gewerbeflächen, Fitnessstudio, Theater und öffentlichem Schwimmbad.
Team Mei:
Robert Winkel, Robert Platje, Michiel van Loon, Joost Wetzel, Sebastian Humpert, Marloes Bier, Nguyen Binh Minh, Niklas Dauber
Internationales Marktmanagement:
Global Archi
Lokaler Architekt:
Peter Bastian Architekten BDA
Landschaftsarchitekt:
Inside Outside
Konstruktion:
Pirmin Jung, AWD Ingenieure
Brandschutz:
Pirmin Jung. Innius GTD
Installationen:
Bauart, Engie Deutschland
Bauphysik:
Pirmin Jung
Status:
Wettbewerb 1. Preis, in Bearbeitung
Lage:
Münster, Deutschland
Gemeinsam mit einem multidisziplinären Team arbeitet Mei an einem integrierten Entwurf für eine zukunftssichere, integrative und lebendige Umnutzung des Gasometers, in dem Gemeinschaft, Grünflächen und großartige Architektur miteinander verbunden werden und das Gebäude zu einem Katalysator für die Entwicklung eines völlig neuen vertikalen Stadtviertels macht.
Der robuste Gasometer wird in einen naturnahen Wohnturm umgewandelt, der von einem üppigen Park umgeben ist. Das Konzept basiert auf drei wesentlichen
Kerngedanken: Erhaltung und Ausbau des ikonischen Charakters und der Identität des Gasometers, Inspiration
für gesundes Leben und Rückgabe von Energie und Grün an die Stadt, sowie Förderung einer engagierten lokalen Gemeinschaft. Der Gasometer, der einst die Stadt mit Energie versorgte, erfährt eine grüne Transformation und wird wieder zum Epizentrum der Innovation und des Zusammenlebens.
Erneuerte Energie im ikonischen Gasometer
Der Gasometer in Münster ist ein Gasspeicher aus den 1950er Jahrenw. Jahrzehntelang versorgte der Gasometer die Stadt Münster und die nähere Umgebung mit fossilem Erdgas. Im Jahr 2005 wurde das Gebäude durch den Bau einer neuen Erdgasleitung stillgelegt, doch sein Symbolwert für die Stadt blieb erhalten. Im selben Jahr wurde der Gasometer unter Denkmalschutz gestellt, um das Gebäude als Wahrzeichen im Stadtbild von Münster zu erhalten.
Von seiner ursprünglichen Funktion her bestand der Gasometer aus einem geschlossenen, etwa 12 Meter hohen Stahlsockel, der von einer offenen Stahlkonstruktion gekrönt wurde, in der ein Teleskopbehälter geführt wurde, der Erdgas speicherte. Dieser Zylinder wog etwa 800 Tonnen und wurde lediglich durch den Innendruck in der Luft gehalten. Dieser obere Teil schwamm in einem 30.000 Kubikmeter fassenden Wasserbecken, das dafür sorgte, dass das Gas nicht aus dem Lagerraum entweichen konnte.
Das Stahlgerüst und der Sockel wurden bei der Umgestaltung beibehalten und formen ein ikonisches Bild, von dem das neue Programm seine Identität ableitet. Der größte Teil des Programms wird in einem neuen Holzgebäude realisiert, das innerhalb des ursprünglichen Stahlrahmens errichtet wird. Die zukünftigen Bewohner werden in einem grünen Neubaukomplex leben, in dem die reiche Geschichte des Standortes täglich lebendig wird und in dem Innovation und Erbe harmonisch zusammenkommen. Die neue Fassade nimmt Bezug auf die historische Fassade des Gasometers und erzeugt gleichzeitig Energie. Auf diese Weise versorgt der Gasometer die Stadt erneut mit Energie, nun aber auf eine nachhaltige Art und Weise.
Abbildung 1
Archivfoto des Gasometers im Einsatz
Abbildung 2
Die Funktionsweise des Teleskopzylinders im Wasserbecken
Abbildung 3
Der derzeitige Zustand des Gasometers, wobei die Stahlkonstruktion an der Außenseite deutlich sichtbar ist
Bestand und Potential
Optimierung für mehr Tageslicht
Aussichtspunkte und öffentlicher Dachgarten
Mobilitätshub im Sockel
Sonne und Natur im Inneren
Nutzungszonen
Ruhe im Inneren: grün und gesund Aussichtspunkte schaffen
Gesundes Nutzungskonzept für alle Einwohner Münsters
Aufgrund der Lärmbelastung in der Umgebung wurde ein halbgeschlossenes Äußeres gewählt. Das Innere ist wie ein Konus ausgehöhlt und verfügt über einen grünen Außenraum, aus dem eine Typologie von Terrassen und Wohnungen mit Galeriezugang hervorgeht.
Die drei Hauptpfeiler dieses ehrgeizigen Projekts sind: die Erhaltung des ikonischen Charakters und der Identität; die Förderung eines gesunden Lebensstils und die Rückgabe von Energie und Grün an die Stadt; sowie die Förderung des Engagements der lokalen Gemeinschaft.
Das Thema des Nutzungskonzepts konzentriert sich auf gesunde Ernährung und Lebensweise und richtet sich an alle Einwohner von Münster. Der Gasometer besteht von unten nach oben aus mehreren Ringen, die jeweils eine bestimmte Funktion haben und das Gebäude als Ganzes zu einem vielfältigen und reichhaltigen Programm machen.
Ein umfassendes und integratives öffentliches Programm Nach der Umgestaltung hat der 50 Meter hohe Gasometer eine Fläche von etwa 22.000 m2, mit einem Querschnitt von ebenfalls 50 Metern.
In der unteren Hälfte des Gebäudes steht die Begegnung im Mittelpunkt. Im Sockel, dem ursprünglich relativ geschlossenen Teil des Gebäudes, wird eine Mobilitätsdrehscheibe geschaffen, die auch die Fahrradfreundlichkeit Münsters würdigt. Die Fahrradstadt Münster hat Vorbildcharakter für andere Städte, und auch im Gasometer werden Fahrräder bevorzugt behandelt.
Neben einem Depot für normale Fahrräder, Lastenräder und E-Bikes beherbergt der Knotenpunkt auch ein Fahrradcafé für Reparaturen und Verleih. Weitere Funktionen wie ein öffentliches Schwimmbad und Fitnessräume verstärken das Thema Begegnung innerhalb des Gebäudes.
Oberhalb des Sockels erstrecken sich verschiedene öffentliche Einrichtungen in mehreren Schichten über das Programm. Dazu gehören ein Theater, Co-Working-Spaces, Gewerbeflächen, Ateliers und Künstlerwerkstätten. Gesundheitszentrum. Die Besucher können vom Erdgeschoss aus über eine Luftbrücke einen einladenden Fußgängerweg beschreiten, der sie durch die Baumkronen des umliegenden Parks zu den öffentlichen Funktionen führt und einen erhöhten, lebendigen Sockel bildet.
Abbildung 4
Konzeptdiagramme für die Umwandlung des Gasbehälters
Abbildung 5
Querschnitt durch den Gasometer und die nähere Umgebung
Wohnraum für alle
In der oberen Hälfte des Gasometers befinden sich die Wohnungen mit einer umfangreichen Mischung von Zielgruppen und Einkommensklassen - darunter ein großer Anteil im sozialen Sektor -, die zu einer fairen Vielfalt beitragen.
12. Obergeschoss
Es gibt Gruppenwohnungen (Studios mit Gemeinschaftsraum und Außenbereich), kleine Wohnungen für Singles und ältere Menschen sowie größere Familienwohnungen mit mehreren Schlafzimmern. Die Sozialmietwohnungen und die Wohnungen des freien Sektors sind bewusst gemischt im Gebäude angeordnet, um die Menschen zusammenzubringen. Diese gesunde Wohnungsmischung wirkt somit auch der Einsamkeit entgegen.
10. Obergeschoss
Komfortables Wohnen mit Sonne, Grün und Ruhe Um die Wohnungen mit ausreichend Tageslicht und Außenraum zu versorgen, ohne durch den Lärm der angrenzenden Schnellstraße gestört zu werden, wurde das Volumen im Inneren abgetreppt und mit großzügigen Galerien und Terrassen mit üppiger Begrünung versehen. Die Galerietypologie um das grüne und ruhige Atrium bringt die Menschen ganz selbstverständlich miteinander in Kontakt. Die runde Form verstärkt dies noch. Nischen in der Galerie ermöglichen auch die Nutzung der Galerie als Außenraum.
Die Gestaltung des Gebäudes mit einem lärmbelasteten Äußeren und einem stark kontrastierenden ruhigen Inneren ermöglicht ein komfortables Wohnen auf beiden Seiten, je nachdem,
18. Obergeschoss
Abbildung 6
Grundrisse des Gasometers
Abbildung 7
7. Obergeschoss
Erdgeschoss und direkte Umgebung des Gasometers
was der Nutzer gerade braucht.
Nachhaltiger Gemeindeaufbau mit Wirkung
Der Gasometer ist ein bedeutendes Baudenkmal, ein Wahrzeichen Münsters und ein Musterbeispiel für Ingenieurskunst und Innovation. Die Umgestaltung des Gasometers unterstreicht dies durch eine erneute Innovation in Form eines gesunden Gebäudes: Das Design unterstützt und verbessert die Biodiversität, die Wasserrückhaltung, die Klimafreundlichkeit und die CO2-Reduzierung. Die Haupttragstruktur besteht aus Holzstützen und -trägern, sowie recycelten Materialien, wodurch das Gebäude im Laufe der Zeit anpassungsfähig ist und den Standard “Pariser Proof“ erreicht.
In der üppigen grünen Oase im Inneren des Gebäudes gedeiht die Artenvielfalt dank eines intelligenten Licht-, Luft- und Bewässerungssystems sowie eines Regenwasserbeckens am Fuße des Gasometers. Auf dem Dach der obersten Wohneinheiten werden ein öffentlicher Dachgarten und ein gemeinschaftlicher Gemüsegarten angelegt.
Über eine Wendeltreppe umrunden die Besucher das Wasserbecken, welches das Regenwasser von den darüber liegenden Galerien auffängt. In Trockenperioden wird dies zur Bewässerung der Bepflanzung des Atriums genutzt. Das Wasser im Becken, welches das Tageslicht am Boden des monumentalen Fasses reflektiert, ist auch eine Erinnerung an das Wasser, welches sich früher in diesem Fass befand und als Wasserschleuse für das gespeicherte Gas diente.
Die Außenseite des Gasometers wird mit PVPaneelen verkleidet, wodurch das Gebäude nicht nur autark ist, sondern auch nachhaltige Energie an die Stadt zurückgibt. Über den integrierten Nachrichtenticker kommuniziert der Gasometer mit der Stadt und informiert sie beispielsweise über die erzeugte Energiemenge oder das Kulturprogramm der kommenden Woche.
“An einem Ort, an dem bis heute die Industrie dominiert, entsteht eine aufregende Ikone für die Stadt. Mit reicher Geschichte und einer gesunden Zukunft, in der sich jeder zu Hause fühlen kann.”
Abbildung 8
Visualisierung des grünen Atriums mit maximaler Sonneneinstrahlung und Begegnungsraum
Abbildung 9
Schnitt durch das Atrium mit Wasserbecken
Abbildung 10
Ansicht mit erkennbarer ursprünglicher Stahlkonstruktion
Abbildung 11
Öffentlicher Dachgarten und Gemeinschaftsgemüsegarten
Um- und Neubau Fenixspeicher, Rotterdam
21 Auszeichnungen, unter anderem:
European Property Awards 2020
Residential Building of the Year 2020
Iconic Awards for Innovative Architecture 2020
MIPIM/AR Future Project Award 2019
Auftraggeber: Heijmans
Programm:
ca. 8.500 m2 kommerziell, kulturell und kulinarisch genutzte Fläche
ca. 9.000 m2 öffentliche Parkgarage
ca. 23.000 m2 Loftappartements (Anzahl: 212)
Team Mei:
Robert Winkel, Robert Platje, Michiel van Loon, Ruben Aalbersberg, Sean Bos, King Chaichana, Kasia Ephraim, Johan van Es, Danijel Gavranovic, Jan Hoogervorst, Rutger Kuipers, Arjan Kunst, Daam van der Leij, Ruben van der Plas, Riemer Postma, Rob Reintjes, Ed de Rooij, Adriaan Smidt, Lore van de Venne, Roy Wijte, Menno van der Woude, Reinoud van der Zijde
Fotografie: Ossip van Duivenbode, Marc Goodwin (Archmospheres), Peter Hooijmeijer
Fertigstellung: 2015-2019
Lage: Veerlaan/ Rijnhaven, Rotterdam
Mit einem gemischten Nutzungsprogramm von fast 45.000 m² ist am Rotterdamer Rijnhaven im Stadtteil Katendrecht ein besonderes Gebäude entstanden, das nicht nur in architektonischer Hinsicht eine Ikone für Rotterdam ist, sondern auch auf technischem Gebiet als imposantes Bauwerk bezeichnet werden kann. Durch die monumentale Lagerhalle „Fenixloods“ aus dem Jahr 1922 hindurch wurde ein enormes Tischtragwerk aus ca. einer Million Kilo Stahl errichtet. Darauf wurde ein neues Gebäude in Betonbauweise mit 212 Loftwohnungen zwischen 40 und 300 m² gebaut. Diese Lofts sind hinsichtlich Größe und Grundriss vollkommen den Wünschen der Käufer entsprechend eingeteilt und in einigen Fällen mit einen Luftraum über zwei Wohngeschosse verbunden. Dieses Loft-Konzept mit einem hohen Maß an Flexibilität und Einfluss der Käufer ist in dieser Größenordnung einzigartig in Europa. Die ehemalige Lagerhalle beinhaltet eine Mischnutzung aus Kai-Wohnungen, Büros in Lofttypologie, einem öffentlichen Parkhaus, einem B&B-Hotel, Gastronomie und einem umfangreichen Kulturcluster.
Von “San Francisco Loods“ zu “Fenix I“
Die Fenix-Hallen an der Rijnhavenbrug, auf der gegenüberliegenden Uferseite des beliebten Hotel New Yorks wurden 1922 im Zuge der erheblichen Erweiterung der Linienanzahl der Holland America Line errichtet. Die ursprüngliche, vom Architekten C. N. van Goor entworfene Lagerhalle trug den Namen „San Francisco Loods“ und war mit einer Länge von 360 Metern zu dieser Zeit die größte Umschlaghalle der Welt. Die Betonfassade wurde von großen Ladedecks geprägt. Besonderheiten waren zwei durch die Halle führende Bahngleise und Lastenaufzüge, die das Beund Entladen von Lastwagen im oberen Geschoss ermöglichten.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurden große Teile des Kais zerstört und Anfang der 50er Jahre wurde der mittlere Teil der Halle durch einen Brand (vermutlich von gelagertem Kakao) schwer beschädigt. 1954 wurde die Halle in zwei Teilen wieder aufgebaut und an der Kaiseite erweitert und verbreitert. An der Stelle des mittleren Teils entstand ein Platz mit einem Kantinengebäude (heute Fenixplein und Kantine Walhalla), und die beiden wieder aufgebauten Lagerhallen bekamen die Namen Fenix I und Fenix II. In den 80er Jahren verloren die Hallen durch die Verlagerung der Hafenaktivitäten Richtung Westen ihre Funktion.
Seit 2007 setzt sich die Stadt Rotterdam für die Umstrukturierung und Transformation des ehemaligen Hafenviertels Katendrecht ein. Insbesondere der südlich an die Lagerhallen angrenzende Platz Deliplein bildete dabei einen wesentlichen Bestandteil.
Katendrecht hat sich dadurch in den vergangenen Jahren von einem strukturschwachen Gebiet zu einem angesagten Ort und beliebten Quartier mit vielen kulinarischen, kreativen und kulturellen Unternehmen entwickelt.
Im Jahr 2009 begann das Bauunternehmen
Heijmans mit der Planung für die Entwicklung der Lagerhalle Fenix I. Auf der Grundlage einer Analyse der umliegenden Bauvolumen am Rijnhaven wurde gemeinsam mit dem Stadtentwicklungsamt beschlossen, ein neues Volumen auf der Lagerhalle hinzuzufügen. Mei architects and planners gewann 2013 das Auswahlverfahren für die Umnutzung der Halle Fenix I in Katendrecht.
Abbildung 1
San Franciscoloods in Betrieb, ca. 1930
Abbildung 2
San Franciscoloods am Deliplein, ca. 1930
Abbildung 3
San Franciscoloods nach W.O.II. und Feuer, ca. 1950
Abbildung 4
Fenix I en II in Betrieb, ca. 1955
Abbildung 5
Zeitschichten von Fenix
Abbildung 6,7
Fenix l bestehende Situation zu Beginn des Projekts, ca. 2016
Bestehende Lagerhalle – Zwischengeschoss – neuer Wohnblock
Der Entwurf für Fenix I besteht im Wesentlichen aus drei Komponenten:
Zum einen der bestehenden Lagerhalle der Holland Amerika Lijn mit einer Länge von 140 Metern, einer Tiefe von 40 Metern und zwei Geschossen mit 6 Metern Raumhöhe. Diese Halle wurde für eine Mischnutzung größtenteils umgenutzt und restauriert. Darüber befindet sich ein Zwischengeschoss mit einer Höhe von ca. 6 Metern, das aus einem raumhohen Fachwerk mit Loftwohnungen an einem Innenhof besteht. Darauf wurde, in einer flexiblen Betonbauweise, ein geschlossener Baublock mit Loftwohnungen und umlaufenden Balkonen mit einer Tiefe von 2,50 m gebaut. An der Innenseite des Baublocks befindet sich die Laubengangerschließung, die mit vier Aufzügen und Treppenhäusern an eine öffentliche Passage im Erdgeschoss in der Mitte der ehemaligen Lagerhalle anschließt.
Gliederung und Verschmelzung
Beim Entwurf für Fenix I wurde nicht der Kontrast gesucht, sondern eine Verschmelzung zwischen Alt & Neu. Dabei wurde sehr bewusst entschieden, die Lagerhallen in den ursprünglichen - den unterschiedlichen Zeitschichten entsprechendenZustand zurückzubringen. Ein grundlegendes Prinzip des Entwurfs war außerdem der Anschluss des Gebäudes an seine unmittelbare Umgebung. Deshalb ist das Gebäudevolumen an der Seite des Rijnhavens höher (9 Geschosse auf der Lagerhalle), um sich in Größe und Maßstäblichkeit der Bebauung rund um den Hafen anzupassen. An der Seite der Veerlaan ist das Neubauvolumen auf vier Geschosse zurückgestaffelt, um an die niedrigere Umgebungsbebauung von Katendrecht anzuschließen.
Abbildung 8
Fenixplein, Eingang zu den Fenix-Docks und dem Kulturcluster. Rechts: Walhalla-Theater
Abbildung 9
Überschneidung
Abbildung 10
Querschnittskonzept: Anpassung des Volumens an die Umgebung / den Kontext und das Sonnenlicht
Verschmelzung am Rijnhaven
An der Seite des Rijnhavens wird die ursprüngliche Lagerhalle durch robusten Beton, große Ladetore, ein lang gestrecktes Ladedeck sowie ein ebenfalls lang gestrecktes Fensterband geprägt. Das Erscheinungsbild dieser Fassade aus den 50er Jahren wurde wiederhergestellt. Über dem charakteristischen Fensterband wird der Neubau durch das Zwischengeschoss mit einer dunklen, einheitlichen Glasfassade angebunden. Darüber befindet sich das achtgeschossige Wohngebäude aus Beton und ein neuntes Geschoss in Form von markanten Penthäusern.
Auf diese Weise findet eine Verschmelzung zwischen Alt- und Neubau statt, wodurch die Fassade markant und imposant in Erscheinung tritt. Fenix I steht damit in stimmigen Verhältnis zu der vorhandenen, sowohl neuen als auch historischen Bebauung rund um den Rijnhaven, u. a. den Gebäuden des benachbarten Unternehmens Codrico.
Abbildung 11
Blick auf Fenix von der Rijnhavenburg
Abbildung 12
Fenix Eingang auf Rijnhavenkade
Gliederung an der Veerlaan
Die Fassade der Fenixloods an der Straßenseite wurde im Zustand des Jahres 1922 rekonstruiert. Die Betonfassade wurde dem Originalzustand entsprechend verputzt und die im Laufe der Zeit verschwundenen Ladedecks wurden wieder ins Fassadenbild integriert. Im Erdgeschoss wurde die neue Glasfassade etwas zurückgesetzt gegenüber der Betonkonstruktion, um die Galerie, durch die früher die Züge fuhren, zu betonen. Die Fassade des Zwischengeschosses wird durch ein ständig wiederkehrendes dunkles Fassadenelement geprägt und springt im Verhältnis zur Halle leicht zurück. Das darüberliegende Volumen hat an dieser Seite drei Geschosse, mit darauf freistehenden Penthäusern. Dadurch entsteht an der Veerlaan ein kontrastreich gegliedertes Volumen, dass sich in das Straßenbild einfügt.
Abbildung 13 Fassade Veerlaan
Abbildung 14
Blick auf Fenix I vom Deliplein
Abbildung 15
Eingang zur Fenix-Passage am Veerlaan
Sinnierbügel
Ein wichtiger Aspekt des Entwurfs ist die sechste Fassade, nämlich die Unterseite der Balkone. Mit ihrer besonderen Detaillierung und Ausführung verweisen die Balkonkonsolen des neuen Gebäudevolumens auf das Flair der Fenixloods. Die Brüstungen der Balkone, die rund um das gesamte Gebäude angeordnet sind, wurden mit Klemmglas ausgeführt und sind mit einem sogenannten „Sinnierbügel“ ausgestattet: ein sich wiederholender industrieller Stahlbügel, der zum Drauflehnen und Sinnieren einlädt und zur Formsprache und Atmosphäre des Hafens passt. Insgesamt wurden 516 dieser Sinnierbügel angebracht.
Die Innenseite des geschlossenen Baublocks steht im Kontrast zur Umgebung und ist eine Oase der Ruhe. Um den Kontakt zwischen den Bewohnern zu fördern, wurde bewusst eine Laubengangerschließung gewählt. Die Ruhe wird durch die Materialwahl - Laubengänge aus weißem Beton in Kombination mit einer warmen Holzfassade, deren Farbe sich vom obersten zum untersten Geschoß von dunkel nach hell wandelt - betont. Beim Entwurf der Brüstungen wurden als integraler Bestandteil Blumenkästen aufgenommen, aus denen Kletterpflanzen an den Laubengängen emporwachsen.
Abbildung 16
Sinnierbügel in der Fassade
Abbildung 17
Schema von 516 Sinnierbügel
Abbildung 18
Balkonquerschnitt
Abbildung 19
Robert Winkel uber den Sinnierbügel
Die Fenix-Passage
Die Fenix-Passage ist eine neue, 40 Meter lange Innengasse, die quer durch das Gebäude führt und die Stadtseite (Veerlaan) mit dem Kai verbindet. Diese Passage ist womöglich einer der spannendsten Räume von Fenix, da sie die Energie und kinetische Intensität der Vergangenheit und der Gegenwart des Gebäudes zum Ausdruck bringt und die unterschiedlichen Zeitlagen offenbart.
Von der Passage aus gelangen die Bewohner zum transparenten, abgeschlossenen Eingangsbereich der Fenix Lofts. Vier gläserne Aufzüge bringen die Bewohner durch das Dach hindurch in den Innenhof, der durch Licht, Grün und Transparenz geprägt ist und in starkem Kontrast zu den schweren industriellen Strukturen der Lagerhalle steht.
Die Dynamik von Fenix wird durch die vielen Blickachsen, die die verschiedenen Funktionen innerhalb des Gebäudes zusammenbringen, sichtbar und spürbar. Riesige Glasfassaden bieten Passanten Einblick in den 12 Meter hohen Trainings- und Trapezraum der Zirkusabteilung der Hochschule Codarts. Auf der anderen Seite der Passage gewährt sie einen Durchblick in das öffentliche Parkhaus. Durch das gläserne Oberlicht der Passage wird der Blick nach oben gelenkt und eine Verbindung mit dem Innenhof und den grünen Laubengängen der Fenix Lofts hergestellt.
Abbildung 20
Passage Fenix, Blick zum Parkhaus
Abbildung 21
Passage Fenix, öffentlicher Durchgang und Blick zum Codarts
Abbildung 22 Treppenhaus mit BIM-Querschnitt im Fenix-Passage
Der Innenbereich des geschlossenen Baublocks kontrastiert mit der Umgebung und ist eine Oase der Ruhe. Die Öffnung der Galerie wurde bewusst gewählt, um den Kontakt zwischen den Bewohnern zu fördern. Unterstrichen wird die Ruhe durch die Galerie in weißem Beton, kombiniert mit einer warmen Holzfassade, die in den oberen Stockwerken von dunkel bis hell in den unteren Geschossen wechselt. In die Gestaltung der Geländer sind Blumenkästen integriert, aus denen entlang der Galerien Kletterpflanzen wachsen.
Fenix Lofts
Das Gebäudevolumen auf der Lagerhalle umfasst insgesamt 212 Loftwohnungen. Die Wohnungen im Zwischengeschoss haben eine Raumhöhe von 6 Metern und das imposante Fachwerk des stählernen Tischtragwerks ist ein unverwechselbarer Bestandteil jeder Wohnung. An der Seite des Rijnhavens haben diese Wohnungen Glas-Faltwände, die privaten Außenräume befinden sich angrenzend an den Innenhof.
Die ersten drei Geschosse des darüberliegenden Betongebäudes umfassen rund 80 Mietwohnungen mit begrenzter Variation. In den Wohngeschossen darüber befinden sich ca. 130 Loftwohnungen mit einem Höchstmaß an Flexibilität hinsichtlich Größe und Einteilung. Um dies zu ermöglichen, wurde die Position der Schächte und Anschlüsse im Vorentwurf eingehend untersucht, und dementsprechend wurden die Rohrleitungen und die Bewehrung der Wohnungsdecken individuell vor Ort vorbereitet. Die Wohnungsgrößen variieren zwischen 40 und 300 m² und jede der 130 Wohnungen ist einzigartig. Um die Flexibilität zu optimieren, haben die Wohnungen eine Deckenhöhe von 2,70 m, die Penthäuser sogar von 3,00 m. Alle Wohnungen, auch die Mietwohnungen, haben große Schiebetüren und großzügige, 2,50 m tiefe Balkone mit Glasbrüstung, um die fantastische Aussicht dieser außergewöhnlichen Lage optimal zu nutzen. An der kurzen Seite des Baublocks, wo das Gebäudevolumen sich nach unten abstuft, haben die Penthäuser außerdem großzügige Dachterrassen. Mei architects hat bei ca. 50 Loftwohnungen auch innenarchitektonisch beraten, wobei etwa 50 % der Wohnungen sich für die Option entschieden hat, bei den Decken und Stützen die rohen Betonflächen der Tunnelschalung sichtbar zu belassen.
Die prägnante Architektur und das außergewöhnliche Wohnprodukt, dass Fenix I bietet, zieht Bewohner und Nutzer mit ähnlichem Mindset an. Dadurch kann sogar in einem Gebäude, in dem Miet- und Eigentumswohnungen kombiniert werden, die Laubengangerschließung gut funktionieren und zur Wohnqualität beitragen. Die Fenix-Bewohner formen eine inklusive Gemeinschaft, in der Menschen zusammen wohnen und ihr Leben miteinander teilen.
Abbildung 23 Grundriss
Abbildung 24 Loft-Konzept
Abbildung 25
Fenixplein, Eingang zu Fenix Docks und Cultuur Cluster (Codarts und Conny Janssen Danst)
Abbildung 26
Axonometrie-Kulturcluster
Abbildung 27
Grundriss Funktionslayout, Erdgeschoss
Fenix Docks
Die bestehenden Lagerhalle, Fenix Docks, ist für eine Mischnutzung vorgesehen. Ein Teil der Halle wurde neu errichtet, um ein effizientes öffentliches Parkhaus zu ermöglichen. Am Kai befinden sich fünf Kai-Wohnungen mit jeweils zwei 6 Meter hohen Geschossen. Diese Wohnungen mit den originalen Ladetoren sind frei einteilbar und haben direkten Zugang von Rijhavenkade aus.
Fenix Docks beherbergt drei bekannte Kultureinrichtungen, die gemeinsam den Kulturcluster formen: die Tanzkompanie Conny Janssen Danst, die Zirkusabteilung der Hochschule Codarts und die Zirkusschule Circus Rotjeknor. Mei spielte eine Schlüsselrolle als Vermittler zwischen der Stadt Rotterdam und diesen Institutionen, die alle im Bereich der sogenannten 3 Cs (von culinair, creatief und cultureel, dem Leitbild für den Charakter des Stadtteils) tätig sind. Um die unterschiedlichen erforderlichen Räume in die vorhandene Gebäudestruktur der Lagerhalle zu integrieren, entwickelte Mei ausgefeilte Lösungen. Insbesondere die erforderlichen stützenfreien Räume, die notwendige Raumhöhe der Trainingsräume und die gemeinsame Nutzung verschiedener Räume machten diese Aufgabe zu einer komplexen Herausforderung.
Das Ergebnis ist ein raffinierter Entwurf mit sowohl gemeinsam genutzten als auch eigenen Räumen. An verschiedenen Stellen sind spontane Treffen zwischen den unterschiedlichen Instanzen möglich, aber es gibt auch genügend Privatsphäre. Das Foyer mit einer Glaswand, die Einblick in den Trainingsraum von Codarts gewährt, ist so ein gemeinschaftlicher Raum für Begegnungen. Dieses Foyer ist vom Fenixplein an der Südseite des Gebäudes zugänglich und erschließt den „Docks“-Bereich und den „Arts-“Bereich des Kulturclusters.
Die Anordnung unterschiedlicher Unternehmen im Sockelbereich der Rijnhavenkade und der Veerlaan, wie das Büro West 8 und die Fenix Food Factory, beleben die Erdgeschosszone. An der Rijnhavenseite bietet Fenix Docks unterschiedlichen Gastronomiebetrieben Raum, die den lebendigen und öffentlichen Charakter des Kais verstärken.
Zur optimalen Erreichbarkeit der beiden Seiten an der Veerlaan und dem Rijnhaven hat Mei eine quer durch das Gebäude verlaufende Passage entworfen. Tagsüber ist diese Passage öffentlich zugänglich. Glaswände bieten Besuchern und Bewohnern der Lofts, die ihre Wohnung über eine Eingangshalle in der Passage erreichen, Einblicke in den Kulturcluster.
Abbildung 28
Büroräume Conny Janssen Danst
Abbildung 29
Schulungsraum Conny Janssen Danst
Abbildung 30
Büroräume Conny Janssen Danst
Abbildung 31
Schulungsraum Circus Rotjeknor
Abbildung 32
Schulungsraum Circus Codarts Circusopleiding
Eine Million Kilo Stahl
Die technische Herausforderung von Fenix I zeigt sich vor allem in der Tragkonstruktion. Durch das enorme Tischtragwerk aus ca. einer Million Kilo Stahl, das durch die bestehende Lagerhalle hindurchgeführt und eigenständig fundiert wurde, konnte die monumentale Halle weitgehend erhalten bleiben und ein erhebliches - in technischer Hinsicht vollkommen unabhängiges - Bauvolumen hinzugefügt werden. Das Fundament des Tisches wurde mit großer Sorgfalt zwischen den vorhandenen Einzelfundamenten der Lagerhalle angelegt. Das Stahltragwerk wurde vollständig vor Ort verschweißt, eine in den Niederlanden sehr außergewöhnliche Methode.
Das neue Gebäudevolumen (Fenix Lofts) wurde in Schottenbauweise mit Tunnelschalung - der gängigen Baumethode für Geschosswohnungsbau in den Niederlanden - gebaut, wobei die Wände jedoch nur als Schottenstützen ausgebildet wurden, um ein hohes Maß an Flexibilität zu gewährleisten.
Die Kombination des stählernen Tischtragwerks mit einem darüberliegenden Betontragwerk aus Tunnelschalung ist weltweit einzigartig.
Abbildung 33
Fenix-Bauplan: Fundament, ehemaliger Schuppen, Stahltischbau, Betonbau Fenix Lofts, Nachhall
Abbildung 34
Stahltischkonstruktion im Foyer des Kulturclusters
Abbildung 35
Stahltischkonstruktion im Circus Rotjeknor sichtbar
Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit ist ein integraler Bestandteil von Fenix I, angefangen bei der maximalen Umnutzung des bestehenden Gebäudes. Der Neubau ist aufgrund der zusätzlichen Geschosshöhe, des Tragwerks aus Scheibenstützen anstelle von Wänden und des zentralen, umlaufenden Installationsrings zukunftstauglich und anpassungsfähig.
Das Gebäudevolumen und die Fassaden wurden im Hinblick auf den Lichteinfall in den Innenhof und die Wohnungen optimiert. Die Glasfassaden, die maximalen Ausblick bieten, sind in hocheffizienter Sonnenschutzverglasung ausgeführt. In Kombination mit dem außen liegenden Sonnenschutz und den Balkonen wird die Sonneneinstrahlung und somit auch der Kühlungsbedarf reduziert.
Die Dachgärten und die vertikale Begrünung des Innenhofs schaffen ein gesundes, angenehmes und naturinklusives Wohnumfeld. Sie filtern Feinstoff aus der Luft und die Gründächer speichern Regenwasser zur Wiederverwendung.
Die hohe Energieeffizienz des Gebäudes wird durch den Einsatz von LED-Beleuchtung in den gemeinschaftlichen Räumen, das mechanische Lüftungssystem mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung und die Wärme- und Kältespeicherung zum Heizen und Kühlen des Gebäudes erzielt.
Metamorphose für die alte Kabelfabrik
Auszeichnungen
Urban Design & Architecture Design Awards, 1. Preis Kategorie Urban Design Concept, 2021 World Architecture Festival, shortlisted Masterplanning - Zukunftsprojekt, 2021
Auftraggeber:
KondorWessels Vastgoed and Amvest BV Programm: business, start-up work-homes, facilities, sports, catering, and apartments (360,000 m2)
Team Mei:
Robert Winkel, Michiel van Loon, Rob Grim, Hugo Plat, Chris Idema, Oleksii Ananiev, Nima Morkoc, Remko Eppink, Max Brobbel, Anton Wubben, Lukasz Grela
Visualisierung:
VERO Visuals
Lage: Schieweg 15, Delft
Aufbauend auf den vorhandenen Qualitäten, den Aktivitäten und der reichen industriellen Vergangenheit ist das Kabeldistrict Delft eine unverwechselbare zeitgenössische Stadterweiterung, die einen historischen Industriestandort in ein lebendiges Lebens- und Arbeitsumfeld in großem Maßstab verwandelt. Durch die sichtbare Verschmelzung von Alt und Neu entsteht eine eigene Identität, die zu starkem Zusammenhalt und Verbundenheit zwischen den zukünftigen Unternehmern und Bewohnern beiträgt. Mit der umfangreichen Berücksichtigung zirkulärer Prinzipien und einer mehrschichtigen Integration von Grün und Wasser ist Delft Vorreiter in der nachhaltigen Gebietsentwicklung.
Der Kabeldistrict Delft markiert den Beginn einer Reihe neuer Entwicklungen an den Schieoevers von Delft. Die Stadt Delft hat den Ehrgeiz, sich von der Wissensstadt zur „HighTech Capital“ zu entwickeln. Das Gewerbegebiet der ehemaligen „Nederlandse Kabelfabriek“ bietet die Chance, einen wichtigen Beitrag dazu zu leisten, indem das vorhandene Gewerbegebiet modernisiert, eine Verbindung mit dem Campus der TU Delft geschaffen und die innovative Fertigungsindustrie stimuliert wird. Daher ist das Ziel des breit gefächerten Entwurfsteams, einen attraktiven und unverwechselbaren Standort zu schaffen, der ein lebendiges Wohn- und Arbeitsumfeld generiert.
Mit einer vielfältigen Mischung an Wohnungen in Kombination mit Gewerbeflächen für Start-ups und Scale-ups der innovativen Fertigungsindustrie entsteht ein zukunftsorientiertes Wohn- und Arbeitsumfeld mit städtischer Dichte. Der Kabeldistrict ist sondergleichen in Delft und in diesem Maßstab sogar einzigartig in den Niederlanden.
Von 1914 bis heute Im Jahr 1914 wurde die „Nederlandse Kabelfabriek“ (NKF) an den Schieoevers von Delft eröffnet. Nach dem Krieg entwickelte sich die NFK zur größten Kabelfabrik Europas. Gegen 1975 erreicht die NFK ihren Höhepunkt und ist auf technischem Gebiet eine der weltweit führenden Kabelfabriken.
Aufgrund der Stagnation auf dem Markt wurde Fabriek II 1999 schließlich frei. Ab 2009 zogen in Absprache mit der Stadt Delft verschiedene Kleinunternehmer in die alte Kabelfabriek ein und brachten neue Aktivitäten in das Gebiet. Im Jahr 2017 wurde Mei Architekten und Planer von KondorWessels Vastgoed beauftragt, eine Gebietsvision und einen Stadtentwicklungsplan für den Kabeldistrikt zu entwerfen. Gemeinsam mit der Stadt Delft und einem Team von Experten wurde der vorläufige Stadtplan 2019 fertiggestellt. Der Entwurf wurde von der Stadtverwaltung und dem Stadtrat von Delft begeistert aufgenommen, und im Juli 2020 unterzeichneten die Stadt und der Kabeldistrikt die Vereinbarung über die tatsächliche Realisierung des Gebiets.
Abbildung 1
Luftbild vom Bau der Kabelfabrik
Abbildung 2
Arbeiten in der Kabelfabrik
Abbildung 3
Geschäfte in und um die Fabrik
Abbildung 4
Verflechtung von Kunst und Industrie (Piet Zwart)
Abbildung 5
Königlicher Besuch in der Kabelfabrik am 3. Juni 1958
Abbildung 6
Kabeltransport vom NKF durch die Niederlande
Die Kabelfabrik ist Teil der industriellen Vergangenheit, auf die Delft stolz ist. Bei der Transformation dieses Gebiets wird diese vorhandene Qualität aufgegriffen, indem drei verschiedenen Zeitschichten eine besondere Bedeutung beigemessen wird. Die erste Schicht steht für das „alte“ Arbeiten, das durch den Erhalt der Kabelfabrik sichtbar bleibt. Die endlos langen Fabrikhallen, in denen früher die Kabel für die gesamten Niederlande hergestellt und aufgerollt wurden. Die historische Zeitschicht wird mit der zeitgenössischen Schicht verwoben: der neuen Architektur für die neuen Nutzer, die als Unternehmer oder Bewohner in das Gebiet ziehen. Die dritte Schicht ist die der Zukunft. In kleinem und großem Maßstab wird sichtbar an Entwicklungen für morgen gearbeitet und steht Innovation im Mittelpunkt. Die Verschmelzung von Alt und Neu gibt dem Gebiet eine einzigartige Identität und bildet die Seele des neuen Kabeldistricts.
Abbildung 7
Luftplangebiet in Schieoevers Noord
Abbildung 8
Die Adresse der Kabelfabrik auf der Schie
abbildung 9
Abbildung Seitenwände der Produktion und Herstellung
Abbildung 10
Beeindruckende Stahlbinder
Abbildung 11
Überdachte Innenstraßen verbinden die Hallen miteinander
Abbildung 12
Überdachte Innenstraßen verbinden die Hallen miteinander
Abbildung 13
Ein Patchwork aus Mauerwerk zeigt die verschiedenen Zeitschichten, Anpassungen und Verwendung
Die Gebietstransformation beginnt mit den bereits ansässigen Unternehmen. In Kombination mit „Placemaking“ nach zirkulären Prinzipien wird der Stadtteil in Phasen zu einem produktiven Standort von regionaler Bedeutung umgewandelt, der Smart TechUnternehmen Raum bietet - vom Start-up bis zum Scale-up. Einer der Placemaker ist eine Baumschule, die vollwertige Bäume für den zukünftigen Kabeldistrict liefern wird.
Abbildung 14 Sichtbare Smart Tech auf dem Fabrikplatz
Abbildung 15 Intelligente Start-ups, die zusammenarbeiten
Abbildung 16
Junge Unternehmer mit guten Ideen
Abbildung 17 Unternehmer in der aktuellen Kabelfabrik
Abbildung 18
Stadtentwicklungsmodell im Maßstab l 1:500
Abbildung 19 Schichten des Plangebiets
Abbildung 20
Lange Linien von Schieoevers Noord
zeitgenössische mittlere und oberste Schicht
gemischter Sockel mit Gründach
autofreie Zonen mit Wasser- und Grünstrukturen und 3 Plätze
Integration und Umgestaltung der bestehenden Fabrik
Verbindungen in der Stadt: Eisenbahnallee, Herzlinie, Schiepark und Gelatinebrücke
Verbindungen
Mit einer modernen Mobilitätsstrategie wird die Schaffung neuer Verbindungen zur Stadt über eine Fahrrad- und Fußgängerbrücke angestrebt. Die Region ist durch eine neue, optimale Verbindung über den Bahnhof Delft Campus angebunden. Mit Ausnahme von gewerblichen Transporten tauchen Autos nicht im Straßenbild auf, da das Parken zentral organisiert wird. Gleichzeitig werden die neusten Formen der kollektiven Mobilität, wie beispielsweise das Kabel-Fahrrrad als Sharing-Konzept, eingesetzt.
Das Straßensystem folgt einer Hierarchie, die vom öffentlichen Raum bis zum halböffentlichen Hof reicht. Das Hinzufügen von gegliederten Volumen auf verschiedenen Ebenen sorgt für die erwünschte Verdichtung und einen angenehmen, menschlichen Maßstab. Im Herzen des Kabeldistricts entsteht ein kleines Zentrum mit (kulturellen) Einrichtungen; dabei bleiben das noch vorhandene Lagersilo und der Schornstein der Kabelfabrik erhalten. Entlang der Schie entsteht ein großer, öffentlicher Park mit einer Wasserfläche bei der Fabrik und umliegender Gastronomie mit Abendsonne. Der Park grenzt an die historische Enklave vom sogenannten „Kruithuis“.
Spoorlaan Hartlijn Schiepark
Abbildung 21
Modellplanfläche 1:500
Abbildung 22
Alte Situation
Abbildung 23
Tragschicht mit gemischtem Programm
Abbildung 24
Mittlere und obere Schicht
Abbildung 25
Von der Kabelfabrik zum Kabelviertel
22
Entwurfskonzept
Der Plan für den Kabeldistrict greift den Charakter der alten Fabrik auf, verstärkt diesen und schafft die für Delft typische Atmosphäre mit kompakten, autofreien Straßen und grünen Höfen.
Die Struktur der alten Fabrik dient als Ausgangspunkt für den neuen Kabeldistrict. Das Dach der Fabrik wird entfernt. Die charakteristischen Stahlfachwerkträger und Fassaden bleiben erhalten und dienen als markante Gestaltungselemente in den Gebäuden und im öffentlichen Raum.
Dadurch entsteht eine Struktur aus Fachwerkträgern und langen Mauerwerksfassaden mit Fensterbändern. Innerhalb dieser Struktur wird ein feinmaschiges Straßennetz mit Reihenhäusern mit Dachterrassen realisiert, in denen Wohnen und Arbeiten kombiniert werden kann. An strategischen Stellen werden oberhalb dieser Ebene mehrgeschossige Wohngebäude hinzugefügt. Die Reihenhäuser in der vorhandenen Struktur erinnern an den menschlichen Maßstab der Delfter Innenstadt, während die höhere Bebauung eher Verwandtschaft zu modernen Erweiterungen von Delft aufweist, wie z. B. Poptahof an der Westseite der Bahnlinie und dem Universitätsviertel.
Abbildung 26 Abdruck
Abbildung 27
Gemischter Sockel: verschiedene Funktionen im Einklang mit einander
wohnen
Mischung
Diese typologische Mischung aus kleinmaßstäblichen Reihenhäusern zum Wohnen und Arbeiten mit darüber (mittel-)hohen Gebäuden wird als Schablone für den Neubau im gesamten Gebiet rund um die alte Fabrik verwendet. Dadurch entsteht ein neues, einzigartiges Stadtviertel mit hoher Kohärenz.
soziale Einrichtungen
Einrichtungen
Der Entwurf ist nachhaltig und klimaadaptiv, u. a. durch eine geschichtete Struktur aus intensiver Bepflanzung im öffentlichen Raum sowie kollektiven und privaten Dachgärten. Das notwendige System zur Wasserspeicherung wird sichtbar ins Straßengefüge aufgenommen - passend zum Charakter der Fabrik.
Abbildung 28 Beispiel für öffentlichen Raum
Abbildung 29 - 31 Ausarbeitung von Grünflächen, die in verschiedene Straßen integriert sind
Abbildung 32 Beispiel für die Ausarbeitung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen im Baubereich
Gemeinschaften
Im Entwurf für den Kabeldistrict stehen die Nutzer im Mittelpunkt. Die räumliche Struktur wurde mit Sorgfalt entworfen, um einen angenehmen Übergang zwischen Gebäuden unterschiedlicher Maßstäbe zu gewährleisten. Durch die starke Nutzungsmischung im Sockelbereich und kompakte, innen liegende Fahrradstellplätze entsteht ein hohes Maß an sozialer Sicherheit und Komfort. Mit der Schaffung intimer Orte, die Begegnungen ermöglichen, ist der menschliche Maßstab sehr präsent. Der Sockelbereich bietet den Nutzern eine Privatsphäre und Geborgenheit, und der sogenannte „Delftse Stoep“ (eine privat genutzte schmale Zone vor dem Haus) sorgt für einen angenehmen Übergang zwischen privatem und öffentlichem Raum und ein dynamisches Straßenbild. Der Kabeldistrict wird Menschen mit ähnlichem Mindset anziehen. Menschen mit ähnlicher Mentalität, die dort gemeinsam Leben und Arbeiten und sich mit dem Ort verbunden fühlen. Wenn man an einem kollektiven Garten wohnt, kennt man die Nachbarn. Die Kinder spielen gemeinsam auf der Straße. Auf dem Weg zum Bahnhof trifft man die Nachbarschaft. Kurz gesagt: Im Kabeldistrict entstehen inklusive Gemeinschaften. Abbildung 33
Ehemalige Fahnenfabrik öffentlich gemacht
kooperativer Architekt:
Gaus Architekten
Auftraggeber:
Cube Real Estate Programm:
30.000 m2 BVO (wonen en werken)
team Mei:
Robert Winkel, Robert Platje, Michiel van Loon, Leen Kooman, Joost Wetzel, Rutger Schoenmaker, Diana Dragan, Niklas Dauber, George Coleman, Jingling Du, Fatima el Hadji Landschaftsarchitekt
RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten
Konstruktion:
HZI ingenieure
Brandschutz: Görtzen Ingenieure
Installationen:
PRÜTERPLAN GmbH
Bauphysik:
Schwinn Ingenieure vor Ort unterstützendes Büro:
Architekturbüro Schommer geplante Lieferung:
2024
Lage:
Römerstraße 303–305, Bonn, Deutschland
Die Bonner Fahnenfabrik beherbergte im letzten Jahrhundert eine der größten Fahnenfabriken Deutschlands und ist damit ein wichtiger Teil der Industriegeschichte der ehemaligen
Bundeshauptstadt. Im Auftrag von Cube Real Estate und in Zusammenarbeit mit Gaus Architekten verwandelt Mei die ikonische Fabrik in die „Bonner Flagge“, ein modernes Wohn- und Arbeitsensemble, das seinen historischen Charme bewahrt. Durch die Bewahrung der architektonischen Stilelemente der Fabrik - ein gemeinsames Ziel von Bauherr und Architekt - bleibt die besondere Geschichte des Ortes lebendig. In Kombination mit einer modernen Optik und drei neuen Wohnhäusern entsteht ein neuer attraktiver Ort für die Bonner zum Treffen, Verweilen, Wohnen und Arbeiten.
Kontext
Die Bonner Fahnenfabrik ist eine der wichtigsten Gründungen jüdischer Unternehmer in Bonn. Das Unternehmen wurde 1866 von Josef Meyer als Geschäft für Dekorationsartikel und Tapeten gegründet. Die Nachfrage nach der Produktion von Fahnen stieg und aufgrund des Verkaufserfolges zog das Unternehmen 1928 in das charakteristische Gebäude in der Römerstraße 303-305.
Das Hauptgebäude des heutigen Fabrikkomplexes ist ein dreistöckiges ehemaliges Kasernengebäude, das etwa 110 Meter lang und an seiner terrakottaroten Farbe, den vorspringenden Dachgauben und den beiden Ecktürmen zum Hof hin zu erkennen ist. Von der Autobahn aus ist an der südöstlichen Spitze des Geländes ein markanter Schornstein mit den erkennbaren weißen Buchstaben „BOFA“ zu sehen.
Das Ensemble befindet sich direkt an der Autobahn A565, 450 Meter vom Rhein entfernt. Anfangs war das Kasernengebäude frei von umliegenden Gebäuden, aber in den 50er und 60er Jahren wurde es eingebettet und von den umliegenden Wohngebäuden isoliert. Durch die Umwandlung in ein lebendiges Wohn- und Arbeitsviertel wird die ehemalige Fabrik wieder mit dem angrenzenden Stadtviertel verbunden.
Abbildung 1
Bestehende Situation im Jahr 2021
Ein angenehmes Lebensumfeld
Die Bonner Flagge wird ein neuer zentraler Ort für Anwohner und Bewohner werden, an dem es sich gut leben lässt. Benutzerkomfort, Vernetzung, Nachhaltigkeit und Atmosphäre sind dabei von zentraler Bedeutung. Um ein möglichst gesundes und angenehmes Wohnumfeld zu schaffen, wird der Lärm von der Autobahn ferngehalten und der Feinstaub aufgefangen. Einrichtungen für die gemeinsame Mobilität, wie ein intelligenter Fahrradraum, Möglichkeiten für Urban Farming und quartiersspezifische kleine Einrichtungen, werden sowohl den Bewohnern und Nutzern als auch den Anwohnern dienen.
Abbildung 3
Vogelperspektive der BoFa in ihrer Umgebung
Abbildung 4
Ein zentraler Platz für Interaktion
Zusätzlicher Büroraum in aufgesetzter Stahlkonstruktion
Nach den Plänen für die Bonner Flagge soll die charakteristische Kaserne in ein Bürogebäude umgewandelt werden. Die unteren Stockwerke bleiben so weit wie möglich erhalten, und das Dach macht Platz für zwei neue Büroetagen; eine gläserne Zwischenebene und ein Stahldach, das wie ein Sonnensegel über dem ursprünglichen Gebäude hängt. Die Konstruktion hierfür ist speziell: Durch das ursprüngliche Gebäude wird eine Stahltischkonstruktion gelegt, auf die sich der neue Überbau stützt. Auf dem Dach der Überbauung wird Raum für Wasserrückhaltung und viel Grün geschaffen, um Hitzestress entgegenzuwirken.
Modulare Mikrowohnungen
Andere Gebäude auf dem Fabrikgelände werden drei neuen Wohngebäuden Platz machen, die alle über eine Tiefgarage und einige Einrichtungen, wie beispielsweise ein Restaurant im Erdgeschoss verfügen. Das größte Gebäude wird aus Mikrowohnungen bestehen: unabhängige EinPersonen-Wohnungen für Studenten und Berufsanfänger. Das Gebäude wird vollständig aus vorgefertigten CLT-Modulen (Cross Laminated Timber) gebaut, einschließlich der Innenausstattung. Es wird einen Gemeinschaftsbereich mit einem Waschraum und einem „Wohnzimmer“ geben, in dem sich die Gemeinschaft zum Kochen, Essen oder Billardspielen treffen kann. Angrenzend befinden sich eine Gemeinschaftsterrasse und eine Dachterrasse. Alle Mikrowohnungen haben eine eigene Küche, ein geräumiges Bad und einen Balkon.
Abbildung 5
Links neues Wohngebäude, rechts ursprüngliches Fabrikgebäude mit Anbau
Abbildung 6
Grundriss und 3D-Zeichnung des modularen CLT-Mikrohauses
Im Rahmen der Voruntersuchungen wurde der gesamte Komplex mithilfe einer Punktwolke vermessen. Wie bei vielen Umgestaltungsprojekten von Mei werden alle Details des Gebäudes freigelegt und auf einer fast molekularen Ebene untersucht. Auf diese Weise weiß man genau, was die Konstruktion aushalten kann und wo man eingreifen muss bzw. was bei der Neukonstruktion beibehalten werden kann. Dieses Vorwissen trägt dazu bei, einen Teil der historischen Verantwortung zu bewahren.
Umnutzung Lokhalle in Leverkusen
Wettbewerb Finalist
Auftraggeber:
Cube Real Estate Programm:
Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Bildung
Team Mei:
Robert Winkel, Michiel van Loon, Anton Wubben, Steef Meijer, Carsten Smink, Lisa Gotz, Roberto Magnanini, YanHang Lo Landschaft: Felixx
Lage: Leverkussen, Deutschland
Mei architects and planners ist eine der vier internationalen Agenturen, die nach einer Vorauswahl auf Einladung von Cube Real Estate einen Plan für die Wiederverwendung des ehemaligen Lokhalle Werk Opladen bei Leverkusen in Deutschland ausgearbeitet haben.
Die Bahnwerke Opladen spielten seit dem vergangenen Jahrhundert eine zentrale Rolle für die Bewohner der Stadt. Mit der Schliessung der Fabrik 2003 wurde ein bedeutendes Kapitel beendet. Mit dem Masterplan “Neue Bahnstadt Opladen” beginnt nun ein neues Kapitel mit einem einzigartigen, lebendigen Mix aus Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Bildung. Das Herz des Planes bildet die ehemalige Bahnausbesserungshalle: eine Serie gekoppelter industrieller Hallen, in denen früher die Lokomotiven repariert wurden. Das Gebäude symbolisiert den Stolz von Opladen und erhält mit der anstehenden Transformation eine neue Zukunft, Mit einer reichhaltiger Begrünung innen und aussen erhält die Industriearchitektur eine neue Qualität, inhaltlich bietet die Umnutzung ein inspirierendes und flexibles Programm.
Abbildung 1
Aktuelle Situation Halle 1-4 Ost
Abbildung 2
Aktuelle Situation Halle 3
Abbildung 3 Stahlträger
Abbildung 4 Community Konzeptschnitt
Die Lokhalle
Das zentrale Hallenschiff 3 wird erhalten als verbindendes Element und bildet eine “Adresse” für das Wohnen, Arbeiten und den Aufenthalt. Die Kopfseiten bilden durch ihre Zugänge die Verbindung zum “Anger” und zur “Fakultätsstrasse”. Ein Park zwischen den Bürogebäuden verbindet den Boulevard mit der Halle. Die Lokhalle ist ein Ort, an dem sich Menschen in einem angenehmen Klima treffen.
Die Lokhalle ist ein angenehmer und von der Geschichte durchdrungener Ort, worin grüne luftreinigende Pflanzen wie zum Beispiel Bambus, Farne und Wilder Wein für ein angenehmes Klima und eine gute Akustik sorgen. Die Pflanzen wachsen in Pflanztrögen, hängend an den vorhandenen industriellen Tragstrukturen.
Von oben herab hängt das “Sonderstück”, eine prächtige Lokomotive aus damaliger Zeit. Die Nutzung der Halle ist sehr flexibel und kann mit der Zeit mitwachsen und sich weiterentwickeln. Die Halle bietet auf einer Fläche von 2000 m2 die Möglichkeit für offene Funktionen in diesem Semi-Aussenraum und ist sehr gut geeignet für Stadtteil-Events.
Die Architektur der neuen Gebäude passt zu der stolzen Nachkriegsarchitektur. Es sind positive Gebäude, die für die neue Entwicklung des Gebietes stehen. Die Fassaden sind aus rotem Backstein errichtet, eine rote Farbenglut, die leicht kontrastiert mit den bestehenden Fassaden. Zwischen den Fassaden der Wohnungen und den Fassaden der Büros wird ein subtiler Unterschied gemacht, wobei sie gleichzeitig zueinander passen und ein Ensemble bilden. Die Öffnungen sind gross, damit viel Licht hereinkommt und die Aussicht auf die bestehenden Gebäude und die Gärten gegeben ist. Wo es möglich ist, werden Sichtbeziehungen zur Lokhalle hergestellt.
Zentrale Halle (Hallenschiff 3)
Nordfassade
Fassade des Blockgebäudes
Ostfassade
Westfassade
Stahlgitterträger in den Hallen 4 und 5
1: Erhaltung Elemente bestehende Konstruktion
Alle Häuser auf der lärmfreien Nordseite des Gebietes.
2: Lärme
Artenvielfalt und CO2Reduktion durch Grün
Regenwassertank zur Gartenbewässerung und Innenbegrünung
Stellplätze für Fahrräder
Sonnenkollektoren auf den Dächern von Wohngebäuden
Blick auf die Denkmäler
Sonnenkollektoren
Regenwasserspeicher Beibehaltung vorhandener Elemente
Integrierte Solarzelle im Glasdach für zusätzlichen Sonnenschutz
Nachhaltigkeit
Parkplätze für Elektroautos
Regenwassertank zur Bewässerung von Gärten und grünen Innenräumen
Phase 3: Wohnen und Tiefgarage
Phase 1a: Zentrale Halle
Phase 1b: Gastronomie
Phase 2b: Parkplätze und Büros
Phase 2a: Parkplätze und Büros
Wohnen
An der schallkritischen Nordseite, an Stelle der Hallenschiffe 1 und 2 liegen 5 Wohngebäudeblöcke mit jeweils 6 Geschossen. Alle Wohnungen liegen an Innenhöfen und sind Ost-West orientiert, geniessen also jeweils die Morgen- oder Abendsonne. Die Gärten sind als gemeinschaftliche Innenhöfe entworfen und erhalten jeweils ein Thema, das zur Nutzergruppe passt, die am jeweiligen Garten wohnt. Zwischen den Studentengebäuden entsteht so ein Garten mit verschiedenen Sport- und Spieleinrichtungen, während zwischen den Wohnungen auch Spielflächen für Kinder angeboten werden. Die Gebäude haben einen grosszügigen Eingangsbereich an der Lokhalle und sind zugleich direkt von der Tiefgarage erreichbar sowie von der Feuerstrasse. Die Konstruktion und Erschliessung der Gebäude ist so bedacht, dass sie flexibel eingeteilt werden können, wodurch die gewünschte Möglichkeit der Kopplung von 20% der Studentenwohnungen einfach zu realisieren ist.
Das Finish der Innenräume soll “industriell” sein, passend zum Charakter der Lokhalle. Die Gebäude werden im Passivhausstandard entworfen. Sie sind gut isoliert und die Stromversorgung wird unterstützt von PV-Anlagen auf den Dächern. Sonnenschutz verhindert die Überhitzung der Gebäude.
Büro- / Dienstleistungsflächen
An der Südseite, an Stelle der Hallen 4 und 5, werden 4 effiziente Bürogebäude an die Lokhalle gebaut, gelegen an einem öffentlichen Park bzw an zwei Dachgärten. In ihrer Formensprache gehören die Gebäude zusammen. Sie sind durch ihre Lage am Boulevard ausgezeichnet geeignet für Unternehmen,
die einen Bezug zur TH haben. Die Gebäude haben die gewünschte optimale Tiefe von 13,50m und sind flexibel einteilbar dank der stützenfreien Räume. Sie sind in einer sehr wirtschaftlichen Bauweise entworfen. Die Gebäude haben grosszügige Eingangsbereiche an der Lokhalle und sind zugleich direkt zugänglich von der Tiefgarage und dem Boulevard. Der erdgeschossige Bereich am Boulevard wird dadurch aktiviert, dass hier ebenfalls Büroeinheiten vorgesehen sind. Die Lokhalle bietet Ausbreitungsmöglichkeiten für Besprechungen und Meetings und ist eine wertvolle Erweiterung für das Bürokonzept. Die Gebäude werden im Passivhausstandard entworfen.
Einzelhandel
An der anderen Seite des Eingangs zur Lokhalle am Anger befinden sich Einzelhandelsgeschäfte. Dies sind kleine Läden für die Menschen, die in den Gebäuden oder der Umgebung wohnen oder arbeiten, beispielsweise ein Bäcker, ein Buchladen, Friseur, Waschsalon oder Kiosk. Die Räumlichkeiten sind flexibel einteilbar in kleine Einheiten.
Gastronomie
An der Süd-West Seite am Anger, neben dem Eingang zur Lokhalle, liegt ein besonderes Restaurant mit Abstand zu den Wohnungen. Die alten Stahlträger der vorherigen Halle werden gehandhabt und mit einem Glasdach versehen, natürlich mit Sonnenschutz. Hier entsteht ein besonderer Wintergarten, der als Restaurant dient. Das Restaurant erhält sowohl eine Aussenterrasse in der Mittag- und Abendsonne am Anger, als auch eine aussergewöhnliche Terrasse in der Lokhalle.
Ursprüngliche Fassaden und Konstruktion
Das zentrale Hallenschiff 3 wird im bestehenden Zustand erhalten, mit seinem rohen Betonboden, mit den von unten beleuchtbaren Werkgruben, mit der alten Konstruktion und vor allem hinsichtlich des Raums und des Lichts, dass durch das viele Glas in den Wänden und im Dach in die Halle strahlt. Die originalen Fassaden an der West-, Nord- und Ostseite werden erhalten aufgrund ihres historischen Wertes. Sie sollen saniert werden und dort wo es nötig ist, sollen sie angepasst werden, um den Funktionen hinter den Fassaden zu dienen. Zusammen mit den Neubauten sollen sie eine prächtige Komposition von Alt und Neu bilden.
Nachhaltigkeit und Energieneutralität
In Abstimmung mit Arup Ingenieure aus Amsterdam ist eine erste Untersuchung gemacht worden, um das Projekt nachhaltig und energieneutral zu gestalten. Durch hohe Energieeffizienz, Energiespeicherung und erhebliche Energiegewinnung durch Sonnenenergie wird der Gebäudekomplex energieneutral, was bedeutet, dass jährlich genug Sonnenenergie gewonnen wird um Erwärmung, Kühlung und Ventilation der Neubauten zu ermöglichen.
Community
Gute Gebäude, die angenehm in ihrem Gebrauch sind, bleiben länger bestehen und sorgen für Identität ihrer Lebensgemeinschaft. Gebäude mit einem speziellen Charakter ziehen Bewohner mit einer ähnlichen Lebensanschauung an, wodurch rasch eine “Community” entsteht. Dies ist die Erfahrung aus anderen Mei Projekten, in denen die Bewohner oft eine Bewohnergemeinschaft bilden um Übereinkünfte zu treffen, die der Qualität der Gebäude zugutekommen.
Abbildung 5
Eindruck TH Campus
Abbildung 6
Schnitt Nord-Süd
Abbildung 7
Fassade Ost
3. Preis (begrenzter Realisierungswettbewerb)
Auftraggeber:
GEWOFAG
Programm: ca. 340 Wohneinheiten, Kindergarten, Familienzentrum, Quartierstreff, 35.000 m2 BGF
Entwurfsteam:
Mei architects and planners & Felixx Landscape
Architects
Team Mei:
Robert Winkel, Anja Lübke, Menno van der Woude, Rob Reintjes, Immanuel Faustle, Rutger Kuipers, Louise de Hullu, Riemer Postma, Iris Veentjer
Team Felixx: Marnix Vink, Deborah Lambert, Michiel Van Driessche, Carlijn Klomp, Willemijn van Manen, Laura Spenkelink, Tea Hadzizulfic
Lage:
Ludlstrasse, München, Deutschland
GEWOFAG, die größte Wohnungsbaugesellschaft in München, hat einen begrenzten Realisierungswettbewerb für das Quartier Ludlstrasse ausgeschrieben, um architektonische und freiraumplanerische Konzepte für ein Wohngebiet mit ca. 340 Wohneinheiten mit hoher Wohnqualität und breiter Mieterstruktur entwickeln zu lassen.
Das Team Mei architects and planners & Felixx landscape architects war eins der 12 international renommierter Teilnehmer und hat mit der Einsendung „Neue Nachbarschaften“ einen der drei Preise gewonnen.
Zitat Jury: „.. es ist immer wieder erfrischend zu sehen, wie die Holländer mit einer Aufgabe umgehen! .. Die Holländer sind schon etwas weiter im Denken wie Nachbarschaften funktionieren können.“
Familienmodel
Der relativ festgelegte städtebauliche Rahmenplan -ein langgestrecktes Gebäude als Schallschutzwand entlang der Autobahn kombiniert mit Punkthäusern im grünen Innenbereich- wird mit dem Wettbewerbsentwurf ‘Neue Nachbarschaften’ in ein identitätsstiftendes Stück Stadt transformiert.
Unser Ausgangspunt war das Familienmodell: jedes Stück erhält eine unverwechselbare Identität und ist zugleich Teil des größeren Ganzen. Das größere Ganze ist der öffentliche Raum.
Durch jedes Gebäude mit diesem, auf allen möglichen Niveaus zu verweben, gestalten wir den Übergang / die Schnittstelle zwischen dem öffentlichen und privaten Charakter.
Zwei Kindertageszentren, ein Quartierstreff, ein Familienzentrum und verschiedene Künstlerateliers aktivieren das Gebiet. Der öffentliche Raum reagiert hierauf: an diesen ‚Aktivierungspunkten‘ erweitern sich die Wege zu kleinen Plätzen; neue, wiedererkennbare Treffpunkte im Quartier. Unterschiedliche Nachbarschaften: wissen wo man wohnt!
Abbildung 1 Familienmodel
Abbildung 2 Landschaftlicher Konzept
Abbildung 3 Nachbarschaften
Abbildung 4 Individuelle Wohnhäuser
Abbildung 5 Konzeptschnitt
Abbildung 6 Lageplan
7
Abbildung 7
Südliches Planungsgebiet
Abbildung 8
Architektonische Fassadenprinzipien
Abbildung 9
Perspektive Senftenauer Strasse
Abbildung 10, 11
Modell
Die Differenzierung öffentlichen Raumes entsteht durch ein sehr einfaches Mittel: jeweils zwei oder drei der Urban Villas werden zu einer neuen Nachbarschaft zusammengeschlossen. Eine Erhöhung in Form eines Sitzrandes schafft eine natürliche Abgrenzung zum öffentlichen Raum und definiert subtil diese Nachbarschaft. Nicht nur in der Ausformulierung des Landschaftsraumes sondern auch in der architektonischen Formensprache bilden sie eine Einheit mit eigener Ausstrahlung und Identität. Möbel in Form von verschiebbaren Stühlen sorgen dafür, dass die Nutzung auf die persönliche Stimmung und den Bedarf abgestimmt werden kann. In den Graszonen werden natürliche Spielelemente integriert für die Allerkleinsten, dicht bei der Wohnung und in gemeinschaftlicher Kontrolle. Die Nachbarschaften erzeugen eine Verbundenheit, schaffen ein soziales Miteinander, fördern die Begegnung und schaffen eine ganz eigene Geborgenheit.
Wohnungen: kenne deinen Nachbarn
Die Staffelung, die Schichtung der Gebäude erzeugt nicht nur für eine optimale Verbindung von jeder Ebene mit der Natur, sondern öffnet auch den Raum zur Sonne. Landschaft spielt dabei eine wichtige Rolle, Gebäude und Natur werden miteinander auf allen Ebenen verflochten. Jedes Gebäude hat ein Set back mit einem privaten Gartenbereich, jede Wohnung hat einen Balkon, eine Loggia oder eine Terrasse.
Die verschiedenen Nachbarschaften haben jeweils eine eigene architektonische Ausstrahlung, die auf gleiche Prinzipien beruht: Die vertikale Fensterelemente lassen viel Licht in den Innenraum strömen und verstärken die Beziehung zum Grünbereich. Gegeneinander versetzt liegende Balkone sorgen für nachbarschaftliche Kommunikationsmöglichkeiten. Die einheitlich hellen Putzfassaden haben eine feine Profilierung, die erst auf Nachbarschaftsniveau ins Auge springt. Die zueinander gewandten Eingangsfassaden der Nachbarschaften werden in einer glatten, glänzenden Betonfassade ausgeführt. Die Aluminiumplatten der Geländer und Fassadenelementen sind pro Nachbarschaft mit einem anderen, natürlichen Motiv ausgebildet und unterscheiden sich in ihrer Farbigkeit.
Die drei Niveaus des Außenraums – öffentlicher Raum, grüne Nachbarschaft und privater Außenraum – werden mit einem landschaftlichen Element verbunden: die Felsenbirne, ein charakteristischer mehrstämmiger einheimischer kleiner Baum. Diese blüht sehr schön im Frühjahr und verfärbt sich auffallend im Herbst; ein besonderes Gewächs, dass die verschiedenen Nachbarschaften als ein Ganzes wieder zusammenzieht.
Von der Steinkohle zur Kultur; Nutzungsänderung eines früheren Zechengeländes
Auftraggeber:
Entwicklungsagentur CreativRevier Heinrich Robert GmbH
Programm: approx. 24.000 m2 mixed-use
Team Mei:
Robert Winkel, Robert Platje, Michiel van Loon, Joost Wetzel, Diana Dragan, Niklas Dauber, Renata Tavares, Katarina Jovic, Jingling Du, Oliver Micek
Lokaler Architekt:
Bahl Architekten
Internationales Marktmanagement:
Global Archi
Status:
Design-Phase
Lage:
Zum Bergwerk 1, 59077, Hamm, Deutschland
Auf dem früheren Zechengelände „Heinrich Robert“, wo eine der letzten Kohlenbergwerke von Hamm betrieben wurde, arbeitet Mei an der Umwandlung einiger denkmalgeschützter Gebäude. Das bis heute für die Außenwelt nicht zugängliche Zechengelände wird in seiner Gesamtheit umgewandelt in einen offenen neuen Stadtteil mit dem Namen „CreativRevier“, in dem man künftig wohnen, arbeiten und sich erholen kann. Im Rahmen dieses Projekts, in dem u. a. Platz für ein Hotel, Werkstätten, Gastronomiebetriebe sowie ein Gesundheitszentrum vorgesehen wird, soll zur Würdigung der industriellen Historie möglichst viel Charakter der vorhandenen Gebäude erhalten bleiben.
Kontext
Der Bereich der Anlage, an dem Mei arbeitet, besteht aus fünf zwischen 1900 und 1980 errichteten Gebäuden. Sie dienten u. a. als Direktionsgebäude, Lohnhalle, Umkleide-, Lampen-und Lagerräume. Man trifft auf verschiedene, besondere Merkmale, von detailreichen Backsteinfassaden bis zu eindrucksvollen Fliesenarbeiten und typischen industriellen Elementen. Die drei größten Gebäudeteile sind denkmalgeschützt und beeindrucken durch ihre großen zentralen Räume und authentischen Details. Gegenwärtig ist das Gelände verwaist; die Zeche wurde aber bis vor zehn Jahren noch betrieben. Das „Bergwerk Ost“ war einer der größten regionalen Arbeitgeber, spielte somit in der Stadt eine wichtige Rolle und ist deshalb tief im kollektiven Gedächtnis der Bürger von Hamm verwurzelt.
Deutlich erkennbar ist, dass die Gliederung der Anlage die Arbeitsweise über Tage und die Abläufe für die Kumpel in dem Komplex widerspiegelt. Das Ganze umfasst eine facettenreiche Vielfalt der sich aus ihren jeweiligen Funktionen ergebenden Raumgestaltungen, wie die grandiose Lohnhalle und die „Kauen“ genannten Umkleiden, in denen die Kleidung effizient und sicher zur Decke hinaufgezogen und aufgehängt wurde. Diese lebendige Geschichte wird mitgenommen in den neuen Plan, sodass eine andere Generation das Gelände wieder mit Freude nutzen kann.
Der Komplex liegt in einer grünen Umgebung, etwas entfernt vom Stadtzentrum, aber mit dem Potenzial, ein eigenständiges, attraktives und lebendiges Quartier zu werden. Die Zeche Heinrich Robert ist Teil einer großen Minenlandschaft und liegt an der 400 km langen „Route der Industriekultur“, die alle früheren Schachtanlagen des Ruhrgebietes verbindet. Indem das Gelände wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, kann das CreativRevier zu einem attraktiven, lebendigen neuen Hotspot in der Region Hamm umgestaltet werden.
Abbildung 1 bestehende Situation; einer der Kaues
Abbildung 2 Eindruck von Kaur in neuer Situation
Abbildung 3 - 4 bestehende Fassaden
Verbindung
Im derzeitigen Zustand bietet die beeindruckende Anlage sehr wenig Transparenz. Es gibt kaum Verbindungen zur unmittelbaren Umgebung und das Innere des Komplexes wirkt durch die zahlreichen Umbauten sehr düster und labyrinthartig. Die Aufhellung der internen Wege, das Verbinden des öffentlichen Raums sowie die Innengestaltung werden hier darum wichtige Veränderungen in der neuen Planung darstellen. Durch die Öffnung des Komplexes können Menschen in diesem Viertel die besonderen Gebäude der Zeche Heinrich Robert wieder wertschätzen.
Für diese Planung entwickelt Mei ein neues Wegenetz als „Rückgrat“ mit einem perfekten Anschluss an die vorhandene Bebauung, die die großen Flächen der verschiedenen Bereiche miteinander verbindet. Auf ihnen werden Wintergärten als grüne Lungen angelegt, die für Tageslicht und Frischluft sorgen, aber auch als Orientierungspunkt innerhalb des Komplexes dienen. Eine Passage bildet das „Rückgrat“, wo Platz für Ausstellungen, Schaufenster und Zusammenkünfte verfügbar ist. Große wie auch kleine Betriebe können Räume mieten und haben die Auswahl bezüglich Größe, Tageslicht und Sichtbarkeit im Hinblick auf den Rest des Gebietes. Das „Rückgrat“ sorgt auch für die Verbindungen zu den ober- oder unterhalb gelegenen Ebenen sowie der umliegenden öffentlichen Umgebung. Als Nutzer ist man auf diese Weise in jedem Abschnitt des Komplexes ein Element des Wegenetzes und der Gemeinschaft. Das bietet die Vorteile, dass Leerstände in abgelegenen Gebäudebereichen verhindert werden, sich ein harmonisches Zusammenleben bildet und der Komplex wieder Energie ausstrahlt. Auf diese Weise wird mit Blick auf die Zukunftsbeständigkeit außerdem die Wandelbarkeit der Anlage gewährleistet.
Abbildung 5
Eindruck von Loft-Wohnung
Abbildung 6
Abschnitt von Kaue
Abbildung 7
Eindruck vom Gesundheitszentrum
Durch die Einbeziehung des inhärenten kulturhistorischen Wertes der Anlage entsteht ein einzigartiges Umfeld mit Raum für eine neue Epoche. Zugleich trägt dies zur Nachhaltigkeit bei, schafft eine angenehme Atmosphäre und können die Kosten relativ niedrig bleiben. Die neuen grünen Wintergärten dienen als Zwischenklima und Puffer, wodurch mit recht geringen Mitteln eine clevere grüne Gestaltung erreicht wird. Das Grün stellt außerdem einen Hinweis auf die örtliche geologische Geschichte dar, weil der Ursprung der Steinkohle ja in Resten von Bäumen und Pflanzen zu suchen ist. Das Dach wird mit einer integrierten PV-Anlage vollständig isoliert, wodurch die Möglichkeit der Energiegewinnung auf dem Dach entsteht. So kann der Komplex, genau wie zu Zeiten der Zeche, selbst für Energie sorgen. Überdies wird - passend zu den „Cradle to Cradle“-Idealen eines Recyclingkreislaufs - nach Möglichkeiten der Energierückgewinnung aus der Wiederverwendung bereits vorhandener Materialien gesucht.
Im Jahr 2020 hat Mei den europäischen Architektenwettbewerb für die Nutzungsänderung, ausgeschrieben von der Entwicklungsagentur CreativRevier Heinrich Robert GmbH, gewonnen. Mei arbeitet bei der Gestaltung mit Bahl Architekten zusammen. Die Vorprüfung wurde im Mai 2021 abgeschlossen, wonach der Entwurf für die Anträge auf Baugenehmigung und Änderung des Bebauungsplans ausgearbeitet wird. Geplant ist dies für Ende 2023.
Die Zukunft des nachhaltigen und zirkulären Hochbaus
Auftraggeber:
NICE Developers Programm:
Mischung aus Eigentums- und Mietwohnungen sowie kommerziellen/gesellschaftlichen Funktionen
Größe:
34.000 m2
Team Mei:
Robert Winkel, Robert Platje, Michiel van Loon, Joost Wetzel, Geert Krusemann, Marloes Bier, Minh Nguyen, Meng Chen, Martina Marinova, Sanne Pijnappel, Anton de Koning.
Berater Tragwerksplanung:
Pieters
Brandgutachter:
Adviesbureau Hamerlinck
Paris Proof Berechnungen:
Merosch
Paris Proof berekeningen:
Merosch
Status:
Konzept in 2024
Lage:
Noch zu bestimmen
Der NICE Tower, mit einer beeindruckenden Höhe von 140 Metern und vollständig aus Holz gebaut, ist der nächste Schritt in der Revolution des zirkulären Holzhochbaus. Der Turm erhält seine Stabilität durch die Holzstreben in der Fassade und den hölzernen Aufzugskern. Er ist vollständig biobasiert und von der Erdgeschossebene bis zum Aufzugskern und der Tragkonstruktion frei von Beton. Dadurch wird der CO2-Ausstoß im Vergleich zu traditionellen Betonbauten drastisch reduziert und die Erderwärmung bekämpft.
Das Gebäude bietet ein nachhaltiges und inklusives Wohnprogramm als Antwort auf den steigenden Druck auf den urbanen Raum. Die gestaffelte Form mit gemeinschaftlichen Dachterrassen fördert soziale Interaktion, während das naturinklusive Design zur Biodiversität beiträgt und ökologische Strukturen stärkt.
Zirkulärer Holzbau auf einem neuen Niveau
Die Welt steht vor immensen Herausforderungen: Um die Erderwärmung zu verlangsamen, muss der CO2-Ausstoß drastisch reduziert werden. Obwohl im Pariser Klimaabkommen, dem European Green Deal und den UN Sustainable Development Goals klare Vereinbarungen getroffen wurden, wird weiterhin hauptsächlich mit Beton und Stahl gebaut –Materialien, die erheblich zur CO2-Emission beitragen.
Zusätzlich gibt es eine wachsende Wohnraumkrise mit einem Mangel an bezahlbaren Wohnungen, zunehmender Vereinsamung in Städten und einem Rückgang der Biodiversität. Zudem führt die Materialknappheit zu einer dringenden Überarbeitung von Baumethoden, bei der Wiederverwendung sowie die Wahl regenerativer, wiederverwendbarer Materialien und zirkulärer Bautechniken für zukunftsfähiges Bauen essenziell sind.
Deshalb entwickelte Mei 2019 gemeinsam mit NICE Developers SAWA, das einzigartige und zirkuläre Holzwohngebäude in Rotterdam. Mit dem NICE Tower fordert NICE Developers Mei heraus, den zirkulären Holzbau auf ein noch höheres Niveau zu heben. SAWA dient als Prototyp und Inspiration für einen neuen, nachhaltigen Standard. Der NICE Tower beweist, dass zirkulärer Hochbau auch im großen Maßstab möglich ist.
CO2-Reduktion durch Holzbau Durch den Bau mit Holz, wie CLT (Cross Laminated Timber) und Glulam, kann das Gebäude nicht nur CO2speichern und den Ausstoß drastisch reduzieren, sondern auch schneller, leichter und nachhaltiger errichtet werden. Dadurch wird der NICE Tower zu einem „Paris Proof“-Gebäude, das mit allen aktuellen und zukünftigen Klimazielen im Einklang steht.
Um diese Ziele zu erreichen, müssen drastische Maßnahmen ergriffen werden. Ein durchschnittlicher Betonturm stößt 450 kg CO2 pro m² aus. Bis 2030 muss dieser Wert auf 139 kg CO2 pro m² gesenkt werden. Der NICE Tower kann diese ehrgeizige Norm erfüllen.
Das bedeutet, dass innerhalb der CO2-Bilanz eines einzigen konventionellen Betonturms gleich drei biobasierte NICE Towers realisiert werden können! Nicht nur wird der CO2-Fußabdruck erheblich reduziert, sondern innerhalb des verfügbaren CO2Budgets können auch mehr Wohnungen geschaffen werden.
Abbildung 1
Modell des NICE-Turms
Abbildung 2
SAWA
Abbildung 3
NICE Tower ist Paris Proof und CO₂-negativ* (Paris Proof-Grenzwert 2024. Basierend auf indikativen Berechnungen und Beispielprojekten)
Zirkulär und zukunftsorientiert
Um die Erschöpfung der natürlichen Ressourcen zu verhindern, ist es essenziell, so viele recycelte und regenerative biobasierte Materialien wie möglich zu verwenden. Der NICE Tower ist vollständig biobasiert und zirkulär konzipiert. Die Böden bestehen aus CLT mit wiederverwendetem Trockenmörtel anstelle von gegossenem Beton. Die Holzkonstruktion wird in der Fabrik vorgefertigt und vor Ort verschraubt. Alle Bauteile können in Zukunft demontiert und wiederverwendet werden. Dies trägt zur langen Lebensdauer und Zirkularität des Gebäudes bei.
Das Design des NICE Towers basiert auf dem OpenBuilding-Prinzip: Die tragende Struktur besteht aus Decken, Balken und Säulen. Dies gewährleistet, dass Wohn- und Arbeitsräume in Zukunft flexibel an neue Bedürfnisse angepasst werden können.
Stärkung der Biodiversität
Die Auswirkungen der Urbanisierung auf Mensch und Umwelt sind offensichtlich: von Überschwemmungen bis zu Hitzestress und steigenden CO2-Emissionen. Gleichzeitig wird der Lebensraum von Vögeln, Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten zunehmend eingeschränkt. Die Stärkung der Biodiversität ist ein wesentlicher Bestandteil der Vision des NICE Towers.
Der NICE Tower trägt mit einem naturinklusiven Design, das in Zusammenarbeit mit Stadtökologen und Biologen entwickelt wurde, zu einem gesunden Lebensumfeld bei. Auf verschiedenen Etagen sind Pflanzkästen und begrünte Terrassen integriert, die speziell dafür ausgelegt sind, die lokale Flora und Fauna zu unterstützen. Nistkästen bieten Vögeln und Insekten ein sicheres Zuhause und tragen zur Stärkung der Biodiversität in der Stadt bei.
Abbildung 4
Modulares und Zirkulär Bausystem
Abbildung 5
Aufbau von Tragwerk und Aufzugskern
Abbildung 6
NICE-Turm am Beispielstandort
Erschwinglichkeit, soziale Inklusivität und Gesundheit
Der NICE Tower wurde mit einem starken Fokus auf soziale Kohäsion und Bezahlbarkeit entworfen. Einsamkeit ist ein wachsendes Problem, das alle Altersgruppen betrifft und nicht nur emotionale, sondern auch ernsthafte gesundheitliche Risiken mit sich bringt. Zudem wird es in vielen Städten für Menschen mit mittlerem Einkommen zunehmend schwieriger, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Die Mischung aus Eigentums- und Mietwohnungen in verschiedenen Preiskategorien bietet Raum für eine vielfältige Gemeinschaft, einschließlich Bewohnern mit essenziellen gesellschaftlichen Berufen wie im Bildungs- und Gesundheitswesen.
Die Architektur fördert Begegnung und Vernetzung durch gemeinschaftliche Dachterrassen und speziell reservierte Räume für gemeinsame Einrichtungen. Diese Einrichtungen, wie Mobilitätsdienste, Werkstätten, Gemeinschaftsgärten und soziale Treffpunkte, tragen zu einer engen Gemeinschaft bei und fördern das Wohlbefinden und die Gesundheit der Bewohner.
Im Erdgeschoss und auf zentralen Etagen sind verschiedene soziale Funktionen und lokale Initiativen vorgesehen, darunter Co-WorkingSpaces, eine Bike-Bar, eine Kindertagesstätte, ein Kino, ein Nachbarschaftshaus und gastronomische Einrichtungen. Diese Angebote erhöhen die Lebendigkeit des Gebäudes und stärken die Verbindung zum umliegenden Viertel.
Umwandlung einer innerstädtischen Werkstatt in ein äußerst nachhaltiges Gemeinschaftsgebäude
Auftraggeber:
Quartus Ensemblier Urbain
Programm: Häuser und öffentliche Einrichtungen
Team Mei:
Robert Winkel, Robert Platje, Michiel van Loon, Leen Kooman, Nino Schoonen
Kooperierender Architekt: Palissad Architectures
Internationales Marktmanagement:
Global Archi Lage:
Avenue de la République, Paris, Frankreich
Viele Städte in der ganzen Welt haben den COVID 19-Lockdown genutzt, um eine autofreie Infrastruktur einzuführen und das Stadtklima zu verbessern. Angesichts dieser Entwicklung und als Reaktion auf die Forderung der Gesellschaft, den Klimawandel zu bekämpfen, plant Paris, die Hälfte seiner 140.000 Parkplätze abzubauen, um die Stadt grüner und menschenfreundlicher zu machen. Darüber hinaus hat die Stadt Paris in einer groß angelegten Studie die Umgestaltung von innerstädtischen Werkstätten untersucht.
Als die ehemalige Citroën-Werkstatt an der Avenue de la République im 11. Pariser Arrondissement, die von Haussmann entworfen wurde, auf den Markt kam, gestaltete Mei architects in Zusammenarbeit mit Palissad Architectures und Quartus Ensemblier Urbain einen Entwurf für die Umgestaltung dieser Werkstatt. Ziel dieses Auftrags war es, das Potenzial dieses Standorts und der größeren Aufgabe im Allgemeinen zu erschließen, indem das Gebäude auf nachhaltige und zirkuläre Weise einem neuen Zweck zugeführt wird.
Mei gestaltete einen Entwurf mit einer Kombination aus Gewerbeflächen und einem Fahrradprogramm im Sockelbereich und darüber liegenden Wohnungen. Der Plan wurde in Form eines Zehn-PunkteManifests vorgestellt, das darauf abzielt, ein äußerst nachhaltiges Gebäude für eine integrative Gemeinschaft zu schaffen, bei dem so viele vorhandene Materialien wie möglich in einem Kreislaufverfahren wiederverwendet werden. Der Entwurf für die umgestaltete Citroën-Werkstatt bietet Platz für Menschen, die im Charme der historischen Stadt leben wollen, aber mit der modernen Mentalität der neuen Generation.
Der Entwurf steht in jeder Hinsicht im Einklang mit den Zielen von Paris. So wie das Fahrrad im Pariser Straßenbild eine Hauptrolle spielt, so wird es auch bei dieser Umgestaltung sein. Das Gebäude wird größtenteils mit Sozialwohnungen (60 %) ausgestattet und legt den Schwerpunkt auf Sharing Economy, also die gemeinsame Nutzung von Räumen, Werkzeugen und Mobilität durch die Gemeinschaft. Die erneuerte Citroën-Werkstatt zeigt, dass neue Werte in ein historisches Gebäude eingebettet werden können.
Das Manifest
1. Schaffung gemeinsamer Räume, gemischte Programme und Förderung der Demokratisierung von Gebäuden
2. Förderung der Vielfalt
Die umgestaltete Werkstatt lässt die Stadt im wahrsten Sinne des Wortes herein. Im Erdgeschoss verbindet eine „Pariser“ Passage die Straße mit dem Herzstück des Gebäudes. Der Sockel wird ein Treffpunkt für die Nachbarschaft sein, mit Gemeinschaftsbereichen für Anwohner und Studenten sowie einem Café. Darüber hinaus wird es einen großen öffentlichen Fahrradabstellraum und eine Werkstatt für Fahrradreparaturen geben, was in Frankreich einmalig ist.
Für ein lebendiges Programm werden Geschäfte und Aktivitäten im Herzen des Blocks entwickelt. In Verbindung mit der Mischung aus Sozialwohnungen und Eigentumswohnungen entsteht eine integrative Gemeinschaft.
Abbildung 1
Übersicht über die gemischte Nutzung von Untergeschoss und Erdgeschoss
Abbildung 2
Axometrie
Abbildung 3
Übersicht über die Wohnungsdifferenzierung: gelb ist sozialer Mietwohnungsbau, grün ist privater Sektor
3. Vermeidung von Bodenversiegelung und Erhöhung der Biodiversität
4. Schutz und Aufwertung der Vegetation und Schaffung grüner Inseln
5. Beitrag zu Energieeffizienz und Kohlenstoffreduzierung
Um zu mehr städtischer Natur beizutragen, sieht der Plan grüne Plätze und (Dach-)Begrünung vor. Das Regenwasser wird aufgefangen und auf intelligente Weise wiederverwendet. Die große Öffnung in der Südwestfassade der Werkstatt sorgt für eine natürliche Luftzirkulation zwischen dem Projekt und dem angrenzenden Block. Die Begrünung von Dächern und Wänden sorgt für eine bessere Wärmedämmung und die Schaffung frischer, grüner Inseln mit einem angenehmen Klima - mit angenehmer Luftfeuchtigkeit und niedrigeren Temperaturen. Außerdem wird auf dem Dach ein gemeinschaftlicher Gemüsegarten für die Bewohner angelegt und es werden an verschiedenen Stellen Bienenstöcke, Insektenhotels und Vogelhäuser aufgestellt.
6. Schutz des kulturellen Erbes, Gestaltung mit Rücksicht auf die unmittelbare Umgebung
7. Umwandlung von Gebäuden und zirkuläres Bauen Einer der wichtigsten Aspekte des Entwurfs ist die Art und Weise, wie die bestehenden Gebäude (um-) genutzt werden. Als Teil der Geschichte des Viertels bleibt die bestehende Silhouette der Werkstatt erhalten. Auch die Fundamente, der Keller und das Erdgeschoss bleiben erhalten, ebenso wie die Stahlträger.
Die abgerissenen Materialien der bestehenden Gebäude werden beim Neubau so weit wie möglich wiederverwendet. So werden zum Beispiel die alten, unbrauchbaren Bodenteile aus der Werkstatt zermahlen und als Schotter für die neuen Böden verwendet.
Die neue Fassadengestaltung ist eine Neuinterpretation der Haussmann’schen Kompositionsmethode mit Raster und Bogenfenstern. Die neuen Volumen sind an die angrenzenden Fassaden angebaut und öffnen sich zu den Gärten der dahinter liegenden Gebäude. Dabei werden die Aussicht der benachbarten Gebäude und deren Qualität berücksichtigt. Eine schwierige Aufgabe aufgrund der vorherrschenden Bauvorschriften mit strengen Regeln bezüglich des Tageslichteinfalls und des Abstands der Fassaden.
Abbildung 4
Schema der Nachhaltigkeit
Abbildung 5
Neue Fassade fügt sich in die bestehende Umgebung ein
Abbildung 6
Haussmannsche Komposition der Fassade
Abbildung 7
Analyse der Gebäudehülle
Bestehende Situation
Entfernung der Böden
Hinzufügen neuer Teile mit Wiederverwendung bestehender Elemente
8. Förderung einer optimalen, qualitativ hochwertigen Baustelle mit möglichst geringen Auswirkungen auf die Umwelt Um einen möglichst reibungslosen Bauablauf im Rahmen der städtischen Gegebenheiten zu gewährleisten und die Nachbarschaft so wenig wie möglich zu belästigen, werden vorgefertigte und modulare Elemente (hauptsächlich aus Holz) verwendet. Diese Bauweise hat mehrere Vorteile. Es ist eine schnelle und nachhaltige Bauweise und weil die Materialien im Werk verarbeitet werden, ist eine sehr hohe Qualität gewährleistet. Die Bauweise ist geräuscharm, sodass die Lärmbelästigung für die Nachbarn auf ein Minimum reduziert wird. Darüber hinaus hat die Wiederverwendung vorhandener Materialien wie Holz und Stahl einen wirtschaftlichen Vorteil, da weniger Transporte erforderlich sind.
9. Flexibles, skalierbares und modulares Design
Der neue Plan wird flexibel gestaltet sein. Das Prinzip der Offenen Bauweise - basierend auf einer offenen Säulenstruktur ohne tragende Wände - wird angewendet, sodass das Gebäude an die Wünsche der gegenwärtigen und künftigen Nutzer angepasst werden kann. Die Studentenwohnheime können daher in Zukunft beispielsweise in ein Hotel oder ein Pflegeheim umgewandelt werden. Der große Fahrradschuppen kann in eine Sporthalle, CoWorking-Räume usw. umgewandelt werden. Das macht das Gebäude optimal zukunftsfähig.
10. Kollektivität und Bürgerbeteiligung schaffen
Das neue Gebäude bietet viele Möglichkeiten, das Viertel zusammenzubringen und zu aktivieren. Im Erdgeschoss gibt es Platz für Wanderausstellungen und in den oberen Stockwerken eine geräumige Kunstgalerie, die vom Innenhof aus sichtbar ist. Die umgestaltete Werkstatt nimmt somit die lokalen Initiativen der Gemeinschaft auf ihre Weise auf.
Öffnung des Daches und Einbau von Holzelementen
Abbildung 8
Impression von der Avenue de la République aus gesehen
Abbildung 9
Querschnitt durch die neue Situation
Abbildung 10
Phasen des Bauprozesses
Von der industriellen Produktionshalle zum lebendigen Wohn- und Arbeitsraum
Auftraggeber:
Eduard Zanen i.s.m. Peak Entwicklung
Programm:
Wohnen, Arbeiten und Erholen, 28.000 m2
Team Mei:
Robert Winkel, Joost Wetzel, Roberto Magnanini, Oleksii Ananiev, Katarina Jovic
Visualisierung:
WAX
Status:
Finalistenauswahl 2019
Lage:
Oostenburg, Amsterdam, die Niederlande
Innovation und Dynamik ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Van Gendthallen in Oostenburg, Amsterdam. Erbaut für die Produktion von 40 Dampflokomotiven und 400 Eisenbahnwaggons für Südafrika, war es von Anfang an ein lebendiges Industriegebiet. Der Komplex besteht aus fünf miteinander verbundenen Hallen, die in drei Phasen zwischen 1898 und 1910 gebaut wurden. Mitte der 1990er Jahre verloren die Hallen ihre ursprüngliche Funktion und wurden seitdem für verschiedene Zwecke genutzt, beispielsweise als Niederlassung von Mediamatic Fabriek, Hans Ubbink, Stormer Marine und einer Lasergame-Arena. Im Jahr 2014 kaufte der jetzige Eigentümer, der Kinderwagenhersteller Bugaboo, das Gebäude, um sich möglicherweise dort niederzulassen.
Zweck des Auftrags
Mei stand vor der Herausforderung, die Hallen umzugestalten und eine Mischung aus verschiedenen Funktionen zusammenzubringen, um dem Gebäude neues Leben einzuhauchen. Es ging darum, ein sinnvolles und reichhaltiges Programm mit Funktionen wie Büros, Unternehmen, Restaurants, Geschäften, Wohnungen, Museen, einem Hotel und einem Innenhafen mit dem bestehenden Industriekomplex zu verbinden.
Zu Innovationen inspirieren
In der Vision von Mei können sich die Van Gendthallen zu einer einzigartigen, lebendigen Umgebung entwickeln, in der Wohnen, Arbeiten, Produzieren und Erholen zusammenkommen. Ziel des Entwurfs ist es, eine auf Innovation ausgerichtete Nutzergemeinschaft zu schaffen, die an die dynamische und progressive Vergangenheit der Hallen anknüpft. Der Schwerpunkt liegt auf der Schaffung einer inspirierenden und grünen Umgebung mit Raum für Dynamik und Bewegung.
Verbindung mit der Stadt
Der urbane Kontext der Van Gendthallen, das Oostenburgeiland, wird zu einem Wohn- und Arbeitsgebiet entwickelt. Über zwei Achsen sind die Hallen mit dem urbanen Gefüge der Umgebung und der Stadt verbunden. Auf diese Weise wird das Gebäude wieder Teil des öffentlichen Bereichs. Eine dieser Achsen, die quer durch die dritte Halle verläuft, ist als multifunktionaler Innenhof konzipiert. Der Raum wird so leer wie möglich gehalten, um die räumlichen Qualitäten der Halle zu betonen und eine vielfältige Nutzung zu ermöglichen.
Zukunftsfähig
Ausgangspunkt des Entwurfs ist es, den historischen Boden der Hallen nicht anzurühren und die monumentalen Qualitäten zu erhalten und zu betonen. Elemente wie Kräne, Kranbahnen, Stege, Schienen und Innenpavillons stehen für die vielschichtige Identität des Gebäudes, die erhalten und gestärkt wird. Das neu einzubauende Programm wird in Form von gestaffelten Volumina Box-in-Box in den Hallen platziert, sodass die Großzügigkeit der Hallen nicht verloren geht. Dank dieses Prinzips verfügt jede Mietfläche des Komplexes auch über eine eigene (grüne) Terrasse, was den gegenseitigen Kontakt fördert und zum Gemeinschaftsgefühl beiträgt. Durch ein modulares Konstruktionsprinzip sind diese Volumen flexibel, erweiterbar und bei Bedarf umkehrbar. Die neuen Räume werden durch Tageslicht, das durch die Glasdächer der Hallen einfällt, natürlich beleuchtet und können vollständig klimatisiert werden. Der Raum zwischen den Außenwänden und den neuen Einheiten dient als Zwischenklima, sodass die ungedämmte Außenwand mit ihrer historischen Patina sichtbar bleibt.
Sonnenschutzvorrichtungen mit unterschiedlicher Dichte (aus der Gewächshausindustrie) können die Sonneneinstrahlung regulieren, um das Raumklima angenehm zu halten.
Tageslicht von oben
geschichtete Baukörper für Tageslicht und „Außenraum
Erhaltung der räumlichen Qualität und Erfahrung
Abbildung 1 beendet Van Gendthallen (Anfang des 20. Jahrhunderts)
Abbildung 2 Herstellung von Lokomotiven
Abbildung 3
Achse, die das Gebäude mit seinem städtischen Kontext verbindet
5
Möglichkeit für Energypack
Eine mögliche Erweiterung des Entwurfs ist der Anbau eines Volumens über den Hallen, in dem Windkraftanlagen und Sonnenkollektoren genug
Energie erzeugen können, um das Gebäude energieneutral zu machen.
Abbildung 4
Eindruck des Innenhafens
Abbildung 5
Eindruck von der Innovationsindustrie
Abbildung 6 Ausschnitt
Abbildung 7 Ausschnitt mit Energypack
Nachhaltiger Bürokomplex im neuen Stadtzentrum
Auftraggeber:
Being development and COD Programm:
11.000m2 (approx. 10.500m2 Office space / approx. 500m2 Catering facilities)
Max: 7.200 m2
Moore: 2.800 m2
Team Mei:
Robert Winkel, Robert Platje, Michiel van Loon, Julius Kirchert, Max Brobbel, Frank Wapenaar, Andrea Nae, Remko Eppink, San Dino Arcilla, Roberto Magnanini, Geert Kruseman, Chris Idema, Nino Schoonen, Katarina Jovic, Jingling Du, Bas Coret, Anneloes Tilman, Sophie de Ridder
Auftragnehmer:
Pleijsier Bouw, Nijkerk grünes Design des Gebäudes: Moss.Amsterdam / Ginkel Groep
Landschaftsgestaltung:
Delva landschaparchitectuur
Konstruktion:
Zonneveld ingenieurs
Brandsicherheit:
KVMC
Installationen:
KVMC (adviseur), Linthorst Techniek (installateur)
Bauphysik:
KVMC (adviseur), Linthorst Techniek (installateur)
Status:
Fertigstellung Juli 2022
Lage:
Asterweg 13 t/m 15, 1031HL Amsterdam (Buiksloterham)
Max & Moore, entworfen von Being Development und COD, sind zwei hochkarätige Arbeitsgebäude für die Pioniere von Buiksloterham. Die kreativen, produktiven Unternehmer, die sich bewusst für ein Umfeld entscheiden, in dem die Zusammenarbeit im Mittelpunkt steht und die sich in Begriffen wie unverkennbar, robust, schick und gesund wiedererkennen. Die Kernwerte von Mei sind dabei von zentraler Bedeutung: eine gesunde, die Natur einbeziehende Umwelt, eine Ästhetik, die der Größe und der Geschichte des Standorts entspricht, maximale Flexibilität und Anpassungsfähigkeit für eine belastbare und agile Programmgestaltung, die Schaffung einer Gemeinschaft und der Beitrag zu inspirierenden lokalen Initiativen.
Buiksloterham
Am nördlichen Ufer des IJ in Amsterdam befindet sich Buiksloterham im Wandel zu einem neuen Stadtzentrum. Das Gewerbegebiet entwickelt sich allmählich zu einem Lebens- und Arbeitsumfeld, in dem die Wirtschaftstätigkeit im Mittelpunkt steht. Das Gebiet ist rau und auf die Zukunft ausgerichtet, denn es ist die Heimat der kreativen Avantgarde und viele multinationale Unternehmen haben hier ihren Sitz. Max & Moore befindet sich buchstäblich am Übergang vom bestehenden Wirtschaftsleben zum neuen, gesunden und kreativen Arbeiten. Damit wird der Standort Asterweg auf eine zweite Phase vorbereitet, in der das Wohnen in einer angenehmen Umgebung ein wesentlicher Bestandteil ist. Max & Moore ist über den Ring A12 leicht zu erreichen, der IJ-Tunnel liegt in der Nähe, der Hauptbahnhof ist mit der Fähre leicht zu erreichen und das Zentrum von Amsterdam ist nur zwei Kilometer entfernt.
Entwurfskonzept
Max & Moore besteht aus zwei Baukörpern, die architektonisch mit der Typologie und der DNA von Buiksloterham übereinstimmen: robust, kühn und widerstandsfähig. Max & Moore sind verwandt, haben aber ihren eigenen Charakter. Sie sind wie Schwarz und Weiß, Salz und Pfeffer, Groß und Klein. Max steht stabil auf einem doppelt hohen Sockel und ist in ausgeprägten horizontalen Bändern aus schwarzem Stahl und Sonnenkollektoren ausgeführt. Moore ist weich in der Komposition und erhält ein Gleichgewicht zwischen grobem und feinem Beton in weißen, hellen Farben. Die familiären Charakteristika werden durch die Verwendung von integrierten Solarzellen geteilt, die mit Stahl und Beton verschmelzen. Grün ist das starke Bindeglied zwischen beiden Gebäuden mit ausgeprägten Terrassen, doppelt hohen Wintergärten und grünen vertikalen Vorhängen.
Max wird ein achtstöckiges Gebäude mit ca. 7.200 m2 Bürofläche. Moore hat fünf Etagen und ca. 2.800 m2 Bürofläche. Beide Gebäude sind durch gemeinsame Funktionen und eine Brücke miteinander verbunden. Die Gastronomie und die offenen Arbeitsräume im Sockel können von den verschiedenen Unternehmern gemeinsam genutzt werden. Im Sockel verbinden sich die Einrichtungen mit dem öffentlichen Raum und bieten ein lebendiges Programm, das auch dem zukünftigen Wohnen zugutekommt. Die Gastronomiebetriebe werden über einen angenehmen, sonnigen Außenbereich für Terrassen verfügen. Und am Ufer kann man im Windschatten die Füße im Wasser baumeln lassen.
Abbildung 1
Übersicht Max & Moore
Abbildung 2
Räume für die Verbindung von Grün und Mensch
Flexibilität
Die verwendete Säulenkonstruktion ermöglicht eine beliebige Anordnung der Etagen. Der Kern sorgt für Stabilität und ist zentral organisiert, sodass die Etagen miteinander verbunden oder in kleinere Arbeitsbereiche aufgeteilt werden können. Mit extra hohen Decken und viel Glas rundherum entsteht es ein optimaler Kontakt zur Außenwelt, einen Blick auf das Wasser, und es fällt so viel Tageslicht wie möglich in das Gebäude. Das flexible Design gewährleistet ein hohes Maß an Benutzerfreundlichkeit und ermöglicht es, eine Vielzahl von Unternehmern unterzubringen. Das Gebäude kann über die Jahre immer wieder an die Gegebenheiten angepasst werden.
Abbildung 3
Grundriss Erdgeschoss
Abbildung 4
Grundriss des ersten Stocks
Abbildung 5
Innenraum mit Patio
Abbildung 6
Flexibler Grundriss
Abbildung 7, 8 Schnitte
“Max und Moore sind verwandt, aber haben ihren eigenen Charakter. Sie sind wie Schwarz und Weiß, Salz und Pfeffer, Groß und Klein”.
Drinnen und draußen
Mit Max & Moore möchte Mei ein gesundes und die Natur einbeziehendes Arbeitsumfeld schaffen, in dem Nachhaltigkeit einen hohen Stellenwert hat. Die Natur wurde daher zu einem integralen Bestandteil des Entwurfs gemacht, und gemeinsam mit Moss wurde ein starkes grünes Design entwickelt. Dachterrassen, doppelt hohe Innenhöfe, vertikal begrünte Fassaden und Pergolen wechseln sich miteinander ab. Die Natur ist ein Bindeglied zwischen den verschiedenen Etagen und den beiden Gebäuden. Das Grün trägt zur Biodiversität und Stadtökologie bei und ist gleichzeitig Träger gesunden Arbeitens. Die Außenbereiche bieten allen Arbeitsetagen frische Luft und die Möglichkeit, eine Pause im Grünen einzulegen.
Die Dachterrassen von Max und Moore sind im zweiten Stock durch eine begrünte Pergolenbrücke verbunden. Im Erdgeschoss werden die Grenzen zwischen Innen und Außen verwischt, indem die grünen Elemente des Gebäudes und seiner Umgebung zusammengeführt werden. Die Fassaden von Max beispielsweise sind mit grünen Vorhangfassaden versehen, die das Erdgeschoss mit den Dachterrassen verbinden. Hinter den grünen Fassaden befinden sich Hohlräume, in die schön gefiltertes Licht einfällt. Diese grünen Wände dienen auch der Temperaturkontrolle in den dahinter liegenden Räumen.
Im vorgehängten Sockel von Max, in dem sich die Gastronomie und ein „urban livingroom“ befinden werden, stoßen die Grenzen zwischen Innen und Außen ebenfalls aufeinander. Der Sockel wird über drei transparente, über sieben Meter breite Sektionaltore verfügen. Diese können vertikal geöffnet werden und verbinden Innen und Außen. Der Innenraum mit Betonboden schließt außen an die rauen Stelcon-Betonplatten an, die aus der bestehenden Situation wiederverwendet werden.
Auf der östlichen Dachterrasse von Max werden ebenfalls mehrere Insektenhotels installiert, und an der Nordfassade von Moore werden zwanzig Vogelhäuser in den vertikalen Zierbeton integriert.
Abbildung 9
Grünes Diagramm
Abbildung 10
Flexibles Layout
“Auf fast jeder Etage gibt es Arbeits- und Besprechungsbereiche an der frischen Luft. Die Natur verbindet die Gebäude, trägt zur Artenvielfalt und Stadtökologie bei und ist Trägerin gesunder Arbeit”.
Integration der modernsten Techniken Im Einklang mit einer neuen Gesellschaft, die bewusster leben will, ist Nachhaltigkeit eine der wichtigsten Säulen bei Max & Moore. Das gesamte Vorhaben ist energieneutral konzipiert (EPC = 0) und wurde mit dem Nachhaltigkeitszertifikat BREEAM Excellent ausgezeichnet. Innovative Photovoltaikzellen wurden als integraler Bestandteil der Fassade konzipiert und sind Teil der Architektur. Das Fassadendesign mit seinem sorgfältig gewählten Öffnungs-/Schließverhältnis trägt zur Begrenzung der Installationen und der erforderlichen Kühlleistung bei. Der Komplex wird auch über ein Wärme- und Kältespeichersystem verfügen, das es ermöglicht, das Gebäude mithilfe von Wärme und Kälte aus dem Erdreich zu kühlen oder zu heizen. Diese Maßnahmen werden den Einsatz fossiler Brennstoffe für die Energieerzeugung verringern.
Abbildung 11 Fragmente der Fassade Max
Abbildung 12 Fassadenfragmente Moore
Mobilität
In einer nachhaltigen grünen Umgebung ist der angrenzende Außenbereich autofrei. Parken ist am Rande des Gebietes möglich und wird in Phase 2 unterirdisch gelöst. Der Außenbereich wird intensiv begrünt, um zusammen mit der Qualität des Tolhuis-Kanals einen angenehmen Ort zum Verweilen zu schaffen.
Alle Fahrräder werden außer Sichtweite in einem großzügigen, hohen Raum zwischen Max und dem bestehenden PHBM-Gebäude untergebracht. Es gibt Platz für nicht weniger als 264 Fahrräder und 37 Elektroroller. Moore wird auch über einen speziellen Abstellraum für 18 E-Bikes verfügen. Der öffentliche Raum wird durch die zentrale Lage des gemeinsamen Fahrradeingangs zwischen Max und Moore aktiviert. Der Fahrradraum ist auch direkt mit dem Erdgeschoss von Max und Moore verbunden. Besonderes Augenmerk wurde auf den Fahrradraum gelegt, indem dieser durch ein konsequent umgesetztes Lamellengitter mit Licht und Sicht versehen wurde. Gleichzeitig sind alle technischen Installationen integriert und nicht sichtbar. Das Lamellendach sorgt für einen schönen Lichteinfall, gute Belüftung und ein Gefühl von Weite. Dieses Dach verbessert auch die spektakuläre Aussicht auf das Wasser vom Moore aus, zwischen dem 30 Meter hohen Max-Gebäude und dem bestehenden PHBM-Gebäude.
Der lokale Start
Im Vorfeld des Baubeginns wurde das Gelände vom Pop-up-Treffpunkt Oumuamua genutzt, einem Ort, an dem Arbeit, Essen und Kultur zusammenkommen. Oumuamua ist zum Teil durch die Partnerschaft mit Robert Winkel entstanden. Es ist eine lokale Initiative, die Buiksloterham verdient.
Auftraggeber:
Lingotto Ontwikkeling B.V., Janssen de Jong Projectontwikkeling, 3T Vastgoed
Programm:
A mix of a market hall, restaurants, housing, boutique hotel, small business, Kennislab and bicycle parking
Team Mei:
Robert Winkel, Michiel van Loon, Robert Platje, Remko Eppink, Danique van der Sande, Marloes Bier, Harro Fonk, Joud Alhajsaleh, Renata Tavares, Bente Bruijns, Jelle Grunstra, Chris Idema, Rutger Schoenmaker, Roberto Magnanini, Joost Wetzel
Bauphysik:
Cauberg Huygen
Brandgutachter:
Cauberg Huygen
Hochbauingenieur:
Pieters Bouwtechniek
Installation:
Huygen
Status:
In development
Lage:
Kanaalweg 50, Utrecht
Im ehemaligen Fahrradspeicher in Utrecht entwirft Mei im Rahmen der Neuentwicklung des Stadtviertels Merwede eine Markthalle mit Gastgewerbe, Firmen aus den Kreativwirtschaften und Stadtgartenbau.
Im Auftrag der Lingotto Ontwikkeling B.V., Janssen de Jong Projectontwikkeling und 3T Vastgoed gestaltet Mei die Verwandlung des ehemaligen Speichergebäudes. Das charakteristische Gebäude bleibt erhalten und erhält neue Qualitäten, wie beispielsweise einen Dachaufbau. Dieser einzigartige Ort wird sich unter dem Namen „DEPOT“ in seine Umgebung einfügen und zum lebendigen Mittelpunkt des neuen Stadtviertels Merwede werden.
Attraktion für Merwede DEPOT liegt auf dem OPG-Gelände (Onderlinge Pharmaceutische Groothandel). Dieser Ort, der sich derzeit durch eine Brachfläche, Rammpfähle und große Baubaracken kennzeichnet, wird sich innerhalb weniger Jahre in ein dynamisches, grünes Stadtviertel verwandeln. Um dies zu erreichen, wird viel Wert auf eine attraktive Platzgestaltung und Programmierung gelegt. DEPOT eignet sich perfekt dafür: Das Gebäude liegt am Eingang der Merwede-Kanalzone und wird weitgehend öffentlich zugänglich sein, sodass es eine Schlüsselfunktion für das Zusammenwachsen des Viertels einnehmen wird. Das Gebäude unterstützt das kommunale Aktionsprogramm für eine gemeinsame Stadtentwicklung „Samen stad maken op Utrechtse manier“ und wird ein dynamischer Ort mit einer lebendigen Community und großer Anziehungskraft für (junge) Menschen sein, an dem Kreativität, Wissen und Energie geteilt werden.
Das vom Aronsohn Raadgevend Ingenieursbureau entworfene, umzuwandelnde Gebäude ist nicht sonderlich attraktiv. Es ist ein für die 1980er Jahre typischer Zweckbau mit einer robusten, introvertierten Ausstrahlung. Dies lässt sich auf seine frühere Funktion zurückführen. Ursprünglich wurde das Gebäude zur Lagerung von Arzneimitteln genutzt. Von 2006 bis Juni 2021 diente es als städtischer Fahrradspeicher. Dennoch weist es außergewöhnliche Merkmale auf, wie große Höhen und endlose Säulen im Inneren. Nach der Umgestaltung wird das Gebäude einen kathedralenähnlichen Innenraum erhalten, der es zu einer idealen Begegnungsstätte macht.
Lokale Lebensmittelproduktion
Einer der vielleicht markantesten und innovativsten Aspekte des Gebäudes ist die Integration der lokalen Lebensmittelproduktion. Hierdurch kann das im Gebäude vorhandene CO2 ordnungsgemäß absorbiert und genutzt werden. Alles ist vollständig klimatisiert und überwacht und bleibt im Blick des Besuchers.
Die angebauten Lebensmittel werden in der Markthalle, an die Anwohner und an den örtlichen Supermarkt verkauft. Auf diese Weise machen wir die lokale Produktion zu einem Teil der Nachbarschaft und regen Begegnungen in der Halle an.
Abbildung 1
Bestehende Situation, außen und innen
Abbildung 2
Detail der bestehenden Fassade: große Ausfachungen, schmale Fensterbänder und kleine Körnung in der Fensterteilung
Abbildung 3
Bezug zur Urban Farm
Der bestehende Betriebshof
• Introvertiertes Gebäude
• Im Inneren viel Platz durch 7 m hohe Stockwerke
• Wald von Säulen
• Wenig Tageslicht in der Mitte des Gebäudes
• Zwei Stabilitätskerne
Unerwartete Leere mit der Stadt teilen
• Unerwartete Weite und Höhe durch eine große Bodenöffnung in der Mitte des Gebäudes
• Beeindruckendes Erlebnis von innen durch 14 m hohe Säulen
• Funktionaler und offener Raum entlang der Fassade
• Neue Öffnungen in der Fassade sorgen für mehr Tageslicht
• Dramatischer Lichteinfall durch subtilen Ausschnitt im Dach
1 + 1 = 3: Besonderes Hochhaus mit Holzhäusern
• Mehrere Rücksprünge schaffen die Berglandschaft in Volumen und Außenräumen
• Der 1. Rücksprung verläuft durchgängig mit einer ablesbaren Dachkante des Depots
• Nutzen Sie die Rücksprünge, um Licht, Luft und Sonnenlicht in die Umgebung zu leiten.
• Aushöhlung für ein gemeinsames Deck auf dem Dach des Depots
Die Spaltenstruktur wird in dem neuen Band
Zwei Phasen
DEPOT wird in zwei Phasen realisiert. Im Erdgeschoss und auf dem Dach werden Arbeitsplätze, Veranstaltungsräume und gastronomische Einrichtungen eingerichtet. Dort kann man lokal produzierte Lebensmittel konsumieren und sich auf der Sonnenterrasse zu einem Snack oder Drink treffen. In der zweiten Phase, die voraussichtlich im Jahr 2023 realisiert wird, ist ein Dachaufbau mit rund vierzig Lofts geplant. Diese werden als separate Blöcke auf das bestehende Gebäude gesetzt, wodurch eine spielerische und unverwechselbare Form entsteht.
Neue Werte
In beiden Phasen werden neue Werte in Bezug auf Nachhaltigkeit und Einbeziehung der Natur berücksichtigt, im Einklang mit den drei Kernwerten des Plans: lokal, gemeinsam und für eine bessere Welt. Dies wird auf mehreren Ebenen angewandt. Es wird so viel wie möglich recycelt, die Abfallströme werden reguliert, es wird Raum für den Austausch von Wissen geschaffen und es wird ein besonderes Augenmerk auf lokal erzeugte Gemüse und Pflanzen gelegt.
In der Praxis bedeutet dies, dass im vorläufigen Entwurf so wenig wie möglich in die Fassade eingegriffen wird. Es wird lediglich der untere Fassadenteil durch Exemplare aus Altglas ersetzt. Es wird ein Zugang zum Dach geschaffen, sodass das gesamte bestehende Gebäude optimal programmiert werden kann. Außerdem wird ein Teil des Daches der Community für eigene Initiativen überlassen.
In der zweiten Phase wird ein Dachaufbau auf das bestehende Gebäude aufgesetzt. Auf diese Weise bildet das bestehende Gebäude das Fundament für die dort entstehenden Wohnungen. Die Neuerungen sind demontierbar, anpassbar und zukunftsfähig. Die Lofts haben Zugang zu einer privaten Terrasse und einem gemeinschaftlichen Dachgarten, in dem sich die Community treffen kann. Die blockförmige Konstruktion des Aufbaus lässt viel Tageslicht in die Wohnungen. Dies schafft ein natürliches und angenehmes Wohnumfeld.
Die Programmierung von DEPOT trägt auch zu den drei Kernwerten bei, für die diese Verwandlung steht. Neben einer Markthalle, in der lokal produzierte Lebensmittel angeboten werden, gibt es Raum für kleine Produktionsbetriebe, Co-Working und ein Boutique-Hotel. Unternehmen, die sich hier ansiedeln, werden so weit wie möglich in eine Kreislaufwirtschaft mit intelligenten Abfallströmen eingebunden. Auf diese Weise wird der Abfall eines Unternehmens zum Rohstoff eines anderen. Außerdem wird es einen allgemeinen Fahrradschuppen und ein Wissenslabor geben, in dem Informationen zu den Themen Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Innovation ausgetauscht werden können. Im DEPOT ist alles an einem Ort vereint - passend für die neue Generation.
Gehäuse
Marktplatz
Gaststätten
Wissenslabor
Urbaner Bauernhof
Kreative Unternehmen
Industrie herstellen
Fahrradparken Besucher
Fahrradparken Bewohner
Installationen, Abfall und Logistik
Boutique-Hotel
Abbildung 4
Impression nach Fertigstellung der zweiten Phase, mit Holzaufriss
Abbildung 5
Collage-Impression der Markthalle
Abbildung 6
Impression der Loftwohnung im Obergeschoss
Abbildung 7
Impression Hotel, beeindruckende Betonsäulen im Blick
Ensemble der Industriekultur wird zum dynamischen Lebens- und Arbeitsraum
Auftraggeber:
Duijnstede Beheer BV
Programm:
Arbeiten und Wohnen
Team Mai:
Robert Winkel, Michiel van Loon, Robert Platje, Chiel Bikker, Roberto Magnanini, Geert Krusemann, Rene Bouman, Nino Schoonen, Roxana Aron, Oliver Micek, Rianne Reijnders
Bildmaterial:
Studio Monolot und Mei architects and planners
Status:
Umweltgenehmigung 2021
Lage:
Den Binckhorst, Den Haag
Im Stadtteil Binckhorst in Den Haag arbeitet Mei an der Sanierung eines charakteristischen Ensembles der Industriekultur: De Nieuwe Hallen. Die Industriebauten, die in den 1950er Jahren von der Gemeinde für die Haager Unternehmer in Auftrag gegeben wurden, spielten eine wichtige Rolle bei der Belebung der lokalen Wirtschaft und des Arbeitsmarktes. Heute, über 70 Jahre später, werden die Hallen wieder für die Haager Bevölkerung genutzt. Mit einem dynamischen Programm werden die umgestalteten Nieuwe Hallen einen Beitrag zum Leben und zur Beschäftigung in diesem Gebiet leisten, was dem lebendigen Charakter von De Binckhorst entgegenkommt.
1950
Industriehallen
Unternehmen aus Den Haag
2000
Stellenangebot
Lager und Garagen
Transformation
Impact-Ökonomie | Startups
Unternehmer aus Den Haag
Kontext
De Nieuwe Hallen befanden sich zu Beginn des Umbauprojekts noch in ihrem ursprünglichen Zustand. Der Plan ist einzigartig. Es gibt Bürogebäude (repräsentative Funktion) an den Rändern und Industriegebäude im Innenbereich. Die Gebäude sind so konzipiert, dass um sie herum eine Hofstruktur entsteht, die sich durch ihre Größe und ihren Umfang auszeichnet. Darüber hinaus verleihen die typischen Nachkriegsmerkmale des Ensembles, wie die vorgefertigten Betonbinder und Kassettendecken, den Hallen eine besondere Qualität. Bei der Umwandlung werden die vorhandenen Qualitäten so weit wie möglich genutzt.
Lebendigkeit den ganzen Tag lang Gemeinsam mit Duijnstede entwickelte Mei diesen Plan für ein dynamisches und gesundes Lebens- und Arbeitsumfeld. Die Umgestaltung fügt sich in die historische Nutzung und die vorhandene Qualität des Ensembles der Industriekultur sowie in den innovativen Charakter von De Binckhorst ein. Das Programm besteht aus Wohnungen, kleinen Kreativunternehmen, gastronomischen Einrichtungen und einer städtischen Sporthalle, die zusammen eine Lebendigkeit schaffen, die den ganzen Tag anhält. Die bestehende Industriehalle wird in Teilbereiche für Begegnung und kleine Gastronomiebetriebe umgewandelt. Der raue Charakter der Halle wird beibehalten und erfordert nur geringe Investitionen in Dämmung und Komfort.
Abbildung 1, 2
Alte Situation um 1950
Abbildung 3
Modelle
Abbildung 4
Schema der bestehenden Hallen
1. Klimaangepasster Außenbereich
2. Befahrbarer Bereich
3. Orte/Verwendung
Abbildung 5
Volumenmodell 1. Phase und Phase 2
Abbildung 6
Gestaltung der Außenanlagen
Abbildung 7
Fassade Nordost und Südwest
Abbildung 8
Plan Karte
Abbildung 9
Impression der Aussicht von der Terrasse
Der Plan
Zwischen den umgestalteten Hallen werden neue Baukörper platziert, die sich in Größe und Maßstab an die bestehenden Gebäude in der Umgebung anpassen. Die Volumen der Türme werden stufenförmig angelegt sein. Dies schafft Licht, Luft und Raum im Plangebiet und bietet die Möglichkeit, großzügige begrünte Dachterrassen anzulegen. Die Positionierung der Treppe wurde für die besten Wind-, Sonnen- und Schallergebnisse optimiert.
Ebenerdig wird die bisher geschlossene „Insel“ im Binckhorst für jedermann zugänglich gemacht. Der öffentliche Raum zwischen den Hallen wird so weit wie möglich begrünt und bietet Platz für Wasserspeicher. Um charakteristische Gebäude oder Orte herum werden „Brinck-Plätze“ vorgeschlagen: attraktive Treffpunkte mit eigener Identität, oft am Wasser gelegen. Die Sonneneinstrahlung an diesen Orten ist so optimiert, dass die Menschen sie den ganzen Tag über genießen können. Die Plätze werden auch mit Grünflächen und begleitenden Einrichtungen wie Sport und Spiel ausgestattet. Auf diese Weise tragen sie zur Qualität des gesamten Binckhorst bei.
Eine vielfältige Mischung aus Wohnen und Arbeiten sorgt dafür, dass in diesem Gebiet den ganzen Tag über etwas los ist. Der lebendige Charakter von De Nieuwe Hallen in Kombination mit der Vielseitigkeit des Programms bedeutet, dass das Viertel bald eine breite Zielgruppe ansprechen wird. Der spezifische Charakter des Viertels und die kollektive Mentalität seiner Nutzer werden zu einer starken Gemeinschaft führen.
Einzigartige Lofts im historischen Schwimmbad
Auftraggeber:
White House Development Programm: 6 Lofts, 1320 BGF
Team Mei:
Robert Winkel, Martin van der Werf, Roberto Magnanini, Roy Wijte, Ed de Rooij, Zuzanna Gaszczak, Maxim Ross
Tragwerksplanung: PBT, Delft
Fotografie: Ossip van Duivenbode
Fertigstellung: 2018-2019
Lage: Van Itersonlaan 10, Gouda, The Netherlands
An der Van Itersonlaan in Gouda steht eines der letzten erhaltenen Hallenbäder aus den 30-er Jahren der Niederlande: das Spaardersbad. Das Schwimmbad verdankt seinen Namen den Einwohnern von Gouda, die in der Krisenzeit (1933) gemeinsam Geld sparten, um ein überdachtes Schwimmbad realisieren zu können. Es ist ein besonderes Gebäude, das durch Begeisterung und Zusammenarbeit entstand, instand gehalten und geschätzt wurde. Als eines der im vorigen Jahrhundert meistbesuchten Schwimmbäder der Niederlande, birgt dieses Bad persönliche Erinnerungen vieler Generationen von Einwohnern Goudas. Die Besonderheit des ursprünglichen Entwurfs und die reiche Geschichte bildeten die Grundlage für die Transformation des Schwimmbads in ein Wohngebäude mit 6 einzigartigen Lofts. Das Schwimmbecken blieb erhalten und wird als gemeinschaftlicher Innenhof genutzt; damit hat das historische Gebäude auf außergewöhnliche Weise eine neue Nutzung bekommen.
Abbildung 1
Die Flagge wurde zu Ehren der Platzierung des ersten Rahmens gehisst
Abbildung 2 historisches Foto Spaardersbad vor der Eröffnung
Abbildung 3 historischer Fotoeingang des Spaardersbads
Abbildung 4 historischer Fotopool
Abbildung 5 der Pool im Jahr 1992
Abbildung 6 Spaardersbad aktuelle Situation 2016
Abbildung 7 aktuelle Situation des Pools 2016
Sprung ins Tiefe
Das Spaardersbad hat eine besondere Geschichte. Anfang der 30-er Jahre gründeten aktive Mitglieder des Goudaer Schwimmvereins ein „Aktionskomitee“, um in Gouda ein Hallenbad zu bauen. Man konnte eine Sparaktie für 360 Gulden erwerben, auf diese Weise wurde das Geld für das Schwimmbad zusammengespart.
Der Entwurf stammt vom Architekten Wolter Bakker vom Baubüro der „Vereenigde Sportfondsenbaden“ (der Dachorganisation öffentlicher Schwimmbäder). Das Schwimmbad wurde im Januar 1939 eröffnet und gehörte schnell zu den meistbesuchten Schwimmbädern der Niederlande.
Aufgrund der wachsenden Konkurrenz in den 60-er Jahren übernahm die Stadt das Spaardersbad am 1. November 1972. Seitdem wurde es zweimal gründlich saniert. Dabei wurden das große Oberlicht geschlossen, der hohe Beckenrand entfernt und die Umkleideräume und Treppen ins Souterrain verlegt. Im Zuge der Eröffnung des neuen Groenhovenbad wurde das Spaardersbad 2013 geschlossen.
Das Spaardersbad steht seit 1990 auf der Liste der städtischen Denkmäler. Das Schwimmbad hat - als erstes Hallenbad der Stadt, wo in den vergangenen 70 Jahren nahezu die gesamte Bevölkerung Goudas Schwimmen lernte - einen hohen historischen Wert. Außerdem ist es ein seltenes Beispiel eines Hallenbads aus der Vorkriegszeit.
garden in the pool instead of water
Open roof for light and air
High windows for better views
Neu in Alt
Ab 2016 entwickelten WHD und Mei architects and planners einen Plan für den Erhalt und die Transformation dieses besonderen Gebäudes in ein Wohngebäude mit „nur“ sechs einzigartigen Wohnungen rund um das ursprüngliche Schwimmbecken. Bereits vorher gab es verschiedene Pläne für die Umnutzung des Schwimmbads. Die Umnutzung in ein Wohngebäude mit viel mehr Wohnungen hätte jedoch zur Folge gehabt, dass aufgrund der erforderlichen Tageslichtbeleuchtung wenig vom Baudenkmal erhalten bliebe. Außerdem hätten diese Pläne zu einem hohen Parkdruck im Viertel geführt. Die Kombination aus der Realisierung von nur sechs Wohnungen und einer geringen Zunahme von Parkplätzen in der Nachbarschaft bedeutete letztendlich die Rettung des Baudenkmals. Das Konzept beruht auf drei entscheidenden Eingriffen, die auch eine finanzielle Machbarkeit gewährleisteten: das Anbringen nur weniger Öffnungen in der Außenfassade, das Öffnen des ursprünglichen Oberlichts und das Hinzufügen einer Glasfassade am Rand des ehemaligen Schwimmbeckens. Die Transformation des Spaardersbad war - aufgrund des außergewöhnlichen Wohnprodukts in einer kleinen Stadt wie Gouda - ein gewagtes Projekt für Auftraggeber und Architekten. Andererseits war dieses Risiko theoretisch auch begrenzt, da in diesem Fall nur 6 Käufer notwendig waren.
Die Geschichte des Gebäudes ist im umgenutzten Schwimmbad noch deutlich spürbar. Das ehemalige Schwimmbecken blieb als gemeinschaftlicher Innenhof erhalten, der sich im Laufe der Zeit durch das entstandene Mikroklima zu einem mediterranen Garten entwickeln wird. Die Verglasung des früheren Oberlichts in Dach wurde entfernt, um Licht und Lucht hereinzubringen. Das ursprüngliche Stahltragwerk des Daches wurde saniert und sichtbar belassen. Diese Stahlkonstruktion ist auch innerhalb der Wohnungen ein prägendes Element, das an die besondere Geschichte des Gebäudes erinnert.
Der zurückhaltende Charakter der horizontalen Mauerwerksfassade ist intakt geblieben. Nur einige strategisch hinzugefügte Öffnungen deuten auf die Transformation hin, die im Inneren des Gebäudes stattgefunden hat. Auf diese Weise wurde die charakteristische Fassade des Schwimmbads erhalten.
Neue Innenfassade so transparent wie möglich
Minimale Öffnungen in der Außenfassade
Abbildung 8
Grundrisse Erdgeschoss und erster Stock
Abbildung 9, 10, 11 Fassade und Eingang
Die Loftwohnungen im Spaardersbad sind durch ihre Anordnung rund um das Schwimmbad alle unterschiedlich. Bis auf zwei werden die Wohnungen über Holztreppen und Brücken, die sich über dem Schwimmbad auf der Ebene des ersten Geschosses befinden, erschlossen. Die Wohnräume aller Wohnungen befinden sich auf dieser Ebene. Durch die bis zu fünf Meter hohen Decken hat der Wohnraum einen echten LoftCharakter. Auch die restaurierte Stahlkonstruktion trägt zu dieser Qualität bei. Die raumhohen transparenten Innenfassaden rund um den Innenhof sorgen für eine hohe Tageslichtzufuhr in den Wohnungen. Die Schlafräume befinden sich im Erdgeschoss, angrenzend an den Garten und den Boden des Schwimmbeckens. In die originalen, gefliesten Wände des Schwimmbeckens wurden kleine runde Fensteröffnungen eingebracht, um eine Verbindung mit dem Innenhof im Schwimmbecken zu schaffen. Alle Wohnungen haben eine private Veranda, die an den grünen Innenhof angrenzt, und einen privaten Garten an der Außenseite des Gebäudes.
Charakteristische Elemente finden sich im Innenraum wieder: An unterschiedlichen Stellen befinden sich die originalen Fliesen, die alten Umkleidekabinen, Garderobenleisten und Treppengeländer wurden wiederverwendet und das Sprungbrett wird in einer der Wohnungen jetzt als Bar genutzt.
Das Endresultat spiegelt die Qualität des ursprünglichen Entwurfs und die reiche Geschichte des Baudenkmals auf verschiedenen Ebenen wider. Es beweist den Erfolg einer Transformation vom meistbesuchten und historischen Schwimmbad in ein beliebtes und einzigartiges Wohngebäude; die neuen Bewohner haben ihr neues Spaardersbad mit Stolz bezogen. Aufgrund ihrer Entscheidung, in diesem einzigartigen Gebäude mit eigensinniger Architektur und einem außergewöhnlichen Wohnprodukt zu wohnen, haben die Bewohner ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl und bilden eine enge Gemeinschaft, in der bereits jetzt Freud und Leid miteinander geteilt werden.
Wohngebäude mit besonderen Lofts
Auszeichnungen:
Iconic Awards 2018 Innovative Architecture, Auswahl Dutch Steel Award 2018, Nominierung
ARC18 Development Award, 1. Preis
WAN Award Adaptive Wiederverwendung, Nominierung
Archmarathon 2018, Nominierung
Auftraggeber:
White House Development BV
Programm:
ca. 5000 m2 52 Loft Apartments
Team Mei:
Robert Winkel, Robert Platje, Martin van der Werf, Anja Lübke, Roy Wijte, Riemer Postma, Kasia Ephraim, Ed de Rooij, Marloes Koster
Konstruktion:
PBT
Bauphysik:
DGMR
Kulturhistorische Forschung:
SteenhuisMeurs
Feuer:
Ralph Hamerlinck
Fotografie:
Ossip van Duivenbode, Jeroen Musch
Baukosten:
€ 6.500.000,-
Status:
Fertiggestellt im August 2017
Lage:
Westerkade 2, Gouda
Das Käselager “De Producent” in der Käsestadt Gouda ist ein Nationaldenkmal und wurde spektakulär in ein Wohnhaus mit Lofts umgebaut. Im Herzen des Gebäudes wurde ein großzügiges Atrium geschaffen, von dem nun 52 einzigartige und stimmungsvolle Lofts zugänglich sind. Dank der innovativen Wiederverwendung von vielen Elementen aus dem alten Lagerhaus, wie zum Beispiel den originalen Käseregalen, ist die Geschichte von 100 Jahren Käseherstellung noch im Gebäude zu spüren.
Abbildung 2
Gebäude am Kromme Gouwe, nach 1919
Abbildung 3
Gebäude am Wachtestraat, nach 1919
Abbildung 4
Gebäude nach 1919 - eineinhalb Lagerhaus
Abbildung 5 Lagerhaus und Büros,1928
Abbildung 6
Hauptgebäude nach der Renovierung 1929Abbildung 7 Komplex nach der Erweiterung im Jahr 1949
Abbildung 8, 9, 10 Situation 2014
Abbildung 11, 12, 13, 14 Außensituation 2014
Abbildung 15 bestehende Gasse zwischen zwei Käsereien
Abbildung 16 bestehende Transportplattform Ostfassade
Abbildung 17 bestehende Treppe zum Büro von De Producent
Abbildung 18 Käserei Lager vorhandener Lager
Abbildung 19 Käsesäulen (Käsebretter entfernt)
Abbildung 20 Erdgeschoss (2014)
Architektonische Eingriffe
Um genug Tageslicht und Außenraum zu erreichen, wurden die Loggias, ohne monumentaler Wert des Gebäudes zu bedrohen, strategisch positioniert. Die bestehende Allee zwischen den zwei Warenhäusern wurde in das zentrale Atrium umgesetzt und damit die großzugige Beleuchtung im Gebäude gewährleistet. Das Atrium hat zwei Eingänge, an der Seite von Wachtelstraat und der Seite von Westerkade.
Einen Teil der ursprünglichen Außenwände wurde behalten und als Aufzugsschacht wiederverwendet. Diese zwei Glassaufzüge zwischen den historischen Wänden erschließen das Gebäude und erlauben Einwohner die Geschichte des Gebäudes zu erleben. Die 40 Kilometer (!) der Holzbrettern aus den originalen Warenhausregalen wurden als die Beschichtung der Innerfassade im Atrium benutzt.
Abbildung21, 22
Das Atrium
Abbildung 23
Eindruck des neuen Atriums zwischen zwei Lagerhallen
Abbildung 24
Entwurfsprinzip: bestehende Gasse wird zum Atrium
Abbildung 25 OG 2 - vor dem Umbau
Abbildung 26 OG 2 - neue Situation
Im Gespräch mit den Käufern
Durch die strategische Positionierung der Loggias an der Außenfassade und Behaltung des monumentalen Rhythmus der charakteristischen kleinen Fensterwar eine vielfältige Grundrissgestaltung möglich. Jede Wohnung ist anders. Die variieren von 60m² bis 180m² und alle sind zu individualen Wünschen angepasst. Beim Kauf bekommt jeder potenziale Bewohner persönliche Besprechung mit den Architekten. Das war einfach zu organisieren, weil Mei Architekten bei allen Projektphasen, von der Ideen Entwicklung bis zum Verkauf der Wohnungen, beteiligt waren. Erwähnenswert ist, dass alle Lofts, bevor einer unbekannten Lebensart in Gouda, innerhalb von drei Monaten verkauft wurden.
Abbildung 30 Westfassade
Abbildung 31 Fragment Ostfassade
Abbildung 32 Außenseite Westerkade
Übersicht der Konstruktion
Um das Gewicht von einer Million Kilo Käse zu tragen, hatte das Warenhaus zwei getrennte Tragsysteme. Ein für das Gebäude und ein für den Käse. Die originale Konstruktion wurde wiederverwendet und unbehandelt als Teil der Loftwohnungen sichtbar gelassen. Elementen wie Stahlstütze, Holz- und Betondecken und Holzträger sind überall in dem Gebäude sichtbar. Die bestehenden Decken wurden als die Schalung für die neue Betondecke verwendet, sodass die historischen Holzdecken den Loftwohnungen eine besondere historische Note geben.
Loft Jumbo XL, der großzügige Loft in dem ehemaligen Büro des Produzenten, ist reich in den kulturhistorischen Details. Das originale und monumentale Treppenhaus mit den Art Deco Fliesen und der Glasmalerei erschließt den Loft.
Abbildung 33, 34 fertige Loftwohnungen mit bestehendem Holzboden als Decke
Abbildung 35 Loftwohnung im Bau
Abbildung 36, 37 Loftwohnung unter dem Dach
Sinnvolle Wiederverwendung
Mei Architekten haben sich bei dieser Transformation bemüht, möglichst mehr Elementen des alten Käsewarenhauses zu behalten, um ihm ein zweites Leben zu ermöglichen. Die Regale, in denen den Käse über 100 Jahre lang gelagert wurde, um reif zu werden, wurden als die Beschichtung für die Innenfassade im Atrium wiederverwendet. Nach umfangreichen Recherchen stellte sich heraus, dass es möglich ist, Käseplatten mit Monomeren zu behandeln, um Brandschutz Anforderungen zu treffen. Den Zeichen der ehemaligen Nutzung dieser Holzplatten ist nach der Behandlung immer noch sichtbar. An den einigen Holzplatten wurden weise Lektionen eingraviert, um dieser Idee noch eine besondere Bedeutung zu geben. Diese Aussagen kommen aus dem Gänsespiel, das in dem Archiv des Produzenten gefunden wurde.
Die aufmerksamen Bewohner und die Besucher werden von diesen Hinweisen auf die Geschichte des Käsewarenhauses überrascht sein. Die originalen Kästchen, die zur Regulierung des Reifungsprozesses des Käses an den Regalen gehängt wurden, werden als Hausnummern wiederverwendet.
Das Thema der Wiederverwendung ist in diesem Projekt nicht nur für die Nachhaltigkeit und Kosten, sonder auch für die Behaltung der 100 jährige Geschichte im Leben, wichtig.
Abbildung 38 Fragment Atrium Wandende mit “weise Lektion”
Abbildung 39, 40 Verwaltungsschalen als Hausnummernschilder
Abbildung 41 Gänsehautspiel Der Produzent (um 1960)
Umnutzung der ehemaligen Fabrik in Delfshaven, Rotterdam
Auszeichnungen:
Roterodamum Restauratieprijs 2013, 2. Preis Rotterdam Architectuurprijs 2013, Shortlist Jurypreis Rotterdam Architectuurprijs 2013, 2.Preis Publikum
Auftraggeber: Lingotto, Stichting Havensteder Bam woningbouw Rotterdam
Programm: 3560 m2
Team Mei:
Robert Winkel, Menno van der Woude, Martin van der Werf, Pepijn Berghout, Ben de Lange, Robert Platje, Reshma Gopal, June Ho Kim
Fotografie:
Ossip van Duivenbode, Jeroen Musch
Baukosten:
€ 4.000.000
Fertigstellung: 2012
Lage: Delfshaven, Rotterdam, die Niederlande
Im Herzen des ‘brausenden’ Viertels Delfshaven in Rotterdam steht am Ufer der Schie ein altes, charakteristisches Fabrikgebäude, dass im Laufe der Jahre viel von seinem Glanz und seiner Lebendigkeit verloren hat. Das Ensemble von Gebäuden, das im Laufe der Zeit aneinandergewachsen war, ist durch den jahrelangen Leerstand und der Verwahrlosung fast unumkehrbar dem Verfall preisgegeben. Das Exterieur der ehemaligen Dämpfwäscherei zeichnet sich durch zwei sehr unterschiedliche Ansichten aus: an der Straßenseite eine Aneinanderreihung von traditionellen Deichhäusern und an der Flussseite eine Fabrikfassade mit einem großen Schornstein.
Das Stadtviertel Delfshaven besteht aus einem charmanten Mix aus sozialem Wohnungsbau und schönen historischen Häuschen. Wer dort wohnt, will nicht mehr wegziehen. Und wer dort arbeitet, will sowieso dort bleiben.
Aus diesem Grund hat die Stiftung Havensteder beschlossen eines der markantesten Häusern Delfshavens – Die Fabrik von Delfshaven - in ein Gebäude für kleine, kreative und eigensinnige Unternehmen umzuwandeln. Um ein wirklich gutes Resultat bei der Umwandlung erzielen zu können, wurde ein Konsortium gegründet, in dem neben Havensteder, dem Konzeptentwickler Lingotto, dem Bauunternehmen BAM auch mei architects and planners, vertreten waren.
Das Hauptziel bestand darin, den monumentalen Komplex unbedingt zu erhalten: dies hat während des Bauprozesses oft zu ‚real-time‘ Entwürfen geführt, da bei dem Umbau plötzlich Bauüberraschungen entstanden.
Die Strategie des Entwurfes von mei bestand darin, die noch vorhandenen ästhetischen, kulturhistorischen und konstruktiven Qualitäten zu erhalten; die dazu gehörenden Elemente wurden konsolidiert und verstärkt. Als nächsten Schritt wurden diese in den Umbauplan für die kleinteiligen und flexiblen Gewerbeflächen eingepasst. Die eingestürzte und total verfallende Mitte des Gebäudes wurde durch ein Atrium ersetzt.
Abbildung 2
The factory around 1926
Abbildung 3
Historical photo of Delfshavense Schie
Abbildung 4
Mathenesserdijk around 1925
Abbildung 5
Mathenesserdijk 2009
Abbildung 6
Concept section
Abbildung 7 situation in 2009
Abbildung 8 concept section
Abbildung 9 concept floorplan
Abbildung 10 situation in 2009
Abbildung 11 new window with view over the Schie
Abbildung 12 facade drawing of Mathenesserdijk
Abbildung 13 interior of souterrain
Abbildung 14 floorplan souterrain
Abbildung 15 floorplan ground floor
Letztendlich wurden in dem Komplex 36 besondere Gewerberäume realisiert und ein multifunktionell zu nutzender Saal. Um die Nachbarschaft zu verstärken wurden ebenfalls zwei Restaurants, ein Yogastudio und ein kreativer Kinderhort ins Gebäude integriert. Die Gewerberäume sind flexibel aufgebaut und eingerichtet, eine Kopplung der Einheiten ist jederzeit möglich.
Das neue Atrium in der Mitte des Gebäudes sorgt nicht nur für viel Tageslicht sondern ist auch zum dynamischen, vierstöckigem Herzstück des Komplexes geworden. Das Atrium beherbergt verschiedene Funktionen: Verkehrs- und Verbindungszone sowie Begegnungszone mit gemeinschaftlichen Bereichen wie zum Beispiel Lunchplätze, Besprechungsräume und Schaukeln.
Die gläsernen Abtrennungswände der Gewerbeflächen zum Atrium sorgen für Offenheit und Transparenz, eine maximale Synergie der verschiedenen Benutzer wird gefördert und die Zusammenarbeit stimuliert.
Abbildung 16 facade drawing along the river Schie
Abbildung 17 facade at the river Schie
Abbildung 18 interior of atrium
Die Wände des ebenerdigen Atriums werden durch die charakteristischen Fassadenöffnungen, die erhalten blieben, gebildet. Alle Ergänzungen, wie zum Beispiel die Stahlkonstruktion des Atriums, sind minimalistisch ausgeführt mit zurückhaltenden Farben und zerstören somit das räumliche Gefüge nicht. Der obere Abschluss des Atrium wird durch ein industrielles Gewächshausdach gebildet, das im Sommer geöffnet werden kann. Bronzefarbende Fassadenelemente fügen sich nahtlos in das bestehende Straßenbild ein.
Insgesamt wurden sehr viel nachhaltige und C2C Materialien verwendet, wie zum Beispiel die Gipsplatten, Stahl und Glas, die später für die Wiederverwendung recycelt werden können.
Durch die Schaffung von funktionellen und flexiblen Mieteinheiten reagiert die Umwandlung der Fabrik optimal auf die Wünsche und Bedürfnisse der lokalen, jungen Unternehmer; die aktuelle Warteliste für potentielle neue Mieter bestätigt dies. Der Erfolg der nachbarschaftlichen Funktionen hat den Komplex noch mehr im Viertel verankert.
figure 19
former exterior house, now entrance toilets
figure 20
Pancake restaurant in the Factory as a public function for the surrounding area
figure 21 interior of atrium
Auszeichnungen:
Nationale Renovatieprijs 2009. 1e Preis
Nederlandse Bouwprijs 2009. Nominierung Bouwkwaliteitsprijs 2008, 1e Preis
Job Dura Prijs 2008, shortlist
Nationale Staalprijs 2008, 1e Preis
BNA gebouw van het jaar 2008, Nominierung
Auftraggeber:
BAM Vastgoed + BAM Volker Bouwmaatschappij
Programm:
21.000 m2
99 Apartments und 10 Penthäuser
3500 m2 Gewerbeflächen
Entwurfsteam:
Mei architects and planners und Wessel de Jonge
Architecten
Team Mei:
Robert Winkel, Bart Spee, Robert Platje, Jos Schaeffer e.a.
Fotografie:
Ossip van Duivenbode (1), Jeroen Musch (5, 7, 8, 11, 16, 17, 23), Peter Kooijman (18, 19, 20, 21, 22), Luuk Kramer (3, 4, 6, 10)
Baukosten:
€ 20.000.000,-
Fertigstellung:
2008
Lage:
Ehemaliges Hafengebied, Rotterdam, die Niederlande
Das ehemalige, unter Denkmalschutz stehende, Speichergebäude Jobsveem an der Rotterdammer Lloydpierkade – bekannter unter dem Namen St. Job – hat eine eingehende Veränderung erfahren. Der Entwurf von Mei architecten en stedenbouwers hat das alte Speichergebäude wieder reaktiviert.
Seit jeher hatte der Speicher einen sehr geschlossenen Charakter, die dort gelagerten Güter mussten gegen zu viel Tageslicht, Regen und Wind geschützt werden. Beim Bau des Gebäudes in den Jahren 19121913 wurden Baumethoden verwendet, die für die damalige Zeit sehr progressiv waren.
Besonders ist die groß angelegte, gestapelte Betonkonstruktion der Galeriengänge und Ladeplattformen sowie die ebenfalls gestapelte Konstruktion der Holzdecken mit den gusseisernen, mit Beton gefüllten Stützen. Die einzelnen Geschosse von St. Job kennzeichnen sich durch große Ausmaße der Geschossflächen (130 x 25 Meter) und der gusseisernen Stützen, die in Höhe und Beschaffenheit variieren. Der Speicher ist ein sehr wichtiges nationales und städtisches Denkmal im ehemaligem Hafengebiet mit einer einzigartigen, expressiven Fassade, die pur aus der Funktion heraus, nämlich dem schnellen Be- und Entladen des Speichers, entstanden ist.
Abbildung 2
Historisches Photo
Abbildung 3
Bestand vor dem Umbau
Abbildung 4
Bestand vor dem Umbau
Abbildung 5
Jobsveem, neue Situation
Tageslicht
Die Umwandlung des Speichers in ein Wohngebäude und Gewerberäumen im Erdgeschoss erforderte eine bessere Belichtung der unterschiedlichen Flächen. Durch die Zufügung von drei Atrien wird mehr Tageslicht in das Gebäude geführt und die ans Atrium grenzenden Wohnungen erhalten auch eine besondere Aussicht auf den Hafen. Da sich die Eingriffe im Gebäude auf drei konzentrieren, bleibt der besondere Charakter des Speichergebäudes erhalten. Die Lichthöfe formen durch ihre Materialität und Ausstrahlung einen schönen Kontrast zu den sorgfältig renovierten monumentalen Teilen des Speichers. In den Atrien befinden sich die Eingangsbereiche, Haupttreppen und die Aufzüge – es sind lebendige, lichtdurchflutete Orte, in denen sich die Bewohner des Hauses gerne treffen. Der nachbarschaftliche Austausch wird dadurch gefördert, dass verschiedene private Kommunikationsbereiche, zum Beispiel die Küchen der Loftwohnungen, am Atrium gelegen sind. Gardinen sorgen für eine selbstgewählte Privatheit dieser Bereiche. Die Lichthöfe haben jedoch nicht nur ästhetische und funktionale Zwecke, sondern haben auch einen technischen Aspekt: sie dienen auch zur Wärme- und Rauchabführung. Nicht nur bei Notgefallen, sondern auch bei schönem Wetter öffnet sich das gläserne Dach und sorgt für eine leichte Brise im Atrium.
Abbildung 7 Haupttreppenhaus
Abbildung 8 Haupttreppenhaus
Abbildung 9
Modell Glasvorhöfe
Dachlandschaft
Da keine tragenden Wände in den verschiedenen Geschossen stehen, ist die Einteilung frei wählbar. Diese Flexibilität drückt sich ebenfalls in den Grundrissen aus. Das bestehende Dach war sehr baufällig und musste ersetzt werden. Anstatt einer einfachen Wiederherstellung wurde stattdessen ein neues Geschoss auf den Speicher gesetzt, wodurch dieser eine Krone erhält. In dieser neuen Dachlandschaft sind zehn Penthäuser entstanden, speziell entwickelte und produzierte Glasschiebetüren öffnen diese zu den großzügigen Terrassen. In der Erdgeschosszone befinden sich Gewerbeflächen, die mit einer Raumhöhe von sechs Metern sehr imposant sind. Die großen Ladetüren im Erdgeschoss wurden erhalten, dahinter befinden sich Glastüren, die sich zur Kade hin öffnen. Um sowohl das Lichtniveau zu steuern und aus Sicherheitsgründen werden die Glastüren durch eine mit Edelstahlgewebe bespannte, bewegliche Hebetür geschützt. Alt und Neu treffen hier aufeinander.
Abbildung 10 Interieur
Abbildung 11 Dachaufbau
Abbildung 12 Querschnitt
JOB_P_01
JOB_P_06
JOB_P_06
JOB_D_01
JOB_D_01
Gemeinschaft
Der Erfolg von Jobsveem lasst sich daran ablesen, dass die Wohnungen innerhalb von zwei Wochen verkauft waren und es für niederländische Verhältnisse auch immer noch geringe Fluktationen gibt. Es ist eine Gemeinschaft von mehr als 200 Bewohnern entstanden, die sich mit Herz und Seele des Speichers angenommen haben. Die Liebe zum Gebäude lässt sich zum Beispiel an der Initiative ablesen, ein Buch über die Loftwohnungen und deren Bewohner zu machen und zu publizieren.
Abbildung 13
Erdgeschossgrundriss
Abbildung 14
Grundriss 5. OG
Abbildung 15
Schnitt
Abbildung 16, 17
Interieur Penthouse
Multifunktionaler Komplex für Wohnen, Arbeit und Freizeit
Auszeichnungen:
Rotterdamse Bouwqualitätspreis 2009, Nomination
BNA Gebäude des Jahres 2009, Nomination
Job Dura Preis 2008, Shortlist
Auftraggeber:
Ontwikkelingsbedrijf Rotterdam, woningstichting PWS und Proper Stok Woningen, Rotterdam Programm: 55.000 m2 Multifunktionaler Komplex: Wohnungen (teilweise mit gewerblichen Anteilen), Büros, Hort, Supermarkt, Sporthalle, Parkgarage, multifunktionales
Deck
Team Mei:
Robert Winkel, Robert Platje, Hennie Dankers, Eelco Dekker, Frank Aarssen, Jack Bouwer, Erwin Verhoeve, Maurice de Ruijter, Bart Spee, Jack Hoogenboom, Mirjam van Dam, Joanne Wienk, Leah Wiederholdt, Meike Stoetzer, Richel Lubbers, Michel Zaan, Jane
Nagtegaal
Konstruktion: PBT, DHV
Bauphysik: DGMR
Installationen: Grontmij Bravenboer & Scheers
Material: Aldus Bouwinnovatie
Wind: Windsafe Brandschutz: Ralph Hamerlinck
Berater Baukosten: Bouwhaven
Fotografie: Ronald Tilleman, Jan Paul Mioulet, Jeroen Musch, Kees van Pelt, Ossip van Duivenbode
Baukosten: € 42.000.000,Fertigstellung: 2005 - 2008
Lage:
Lloydpier, Rotterdam, die Niederlande
Die Schiezentrale 4B ist der letzte Teil der Sanierung der früheren Schiezentrale (Elektrizitätszentrale) und deren Umgebung. Durch die Kombination von Büroräumen und Wohnungen – teilweise mit gewerblichen Anteilen - entsteht noch mehr Diversität und Lebendigkeit in einem Gebiet, das in den letzten Jahren zum Zentrum der kreativen Industrie in Rotterdam geworden ist.
Der Teil Schiezentrale 4B besteht aus einem ins Auge springenden Neubau, der um die nordwestliche Seite der alten Schiezentrale herum gebaut ist. Der Komplex ist eine Stadt in der Stadt, mit vielen sehr unterschiedlichen Wohnungen, Ateliers und Arbeitsbereichen für selbstbewusste und eigensinnige Kreative, die die noch vorhandene Hafenatmosphäre besonders schätzen. Gerade auf diese Atmosphäre bezieht sich der Komplex in seiner Maßstädblichkeit und Größe. Die Formgebung des Gebäudes unterstützt diesen Bezug: von jeder Wohnung aus, kann sowohl die Stadt – das Zentrum - als auch der Fluss Nieuwe Maas wahrgenommen werden.
Der Neubau umfasst 55.000 m2 an Programmflächen, in 7000 m2 hiervon befinden sich Büros. In den restlichen m2 verteilen sich 156 flexibel zu gestaltende Wohnungen mit gewerblichen Anteilen und zwanzig 3,5 geschossige Reihenhäuser an der Kade. Außerdem gibt es einen 2000 m2 großen Supermarkt, einen 600 m2 großen Sportsaal, eine Parkgarage für 400 Autos und ein halböffentliches Spiel-, und Freizeitdeck von 3000 m2. Eine Sonnenterrasse, eine Tribüne und ein Hort mit Spielplatz komplettieren letzteres.
Kennzeichnend für das Projekt ist die 130 m lange Gebäudescheibe, die 50 m über die alte Elektrizitätszentrale hinausragt. In dieser Scheibe befinden sich die Büros und die WohnArbeitseinheiten. Erschlossen werden diese über einen Laubengang, dessen Fassade mit ein speziell für dieses Projekte entwickeltes Edelstahlgewebe bekleidet ist. Die Abstellräume sind nicht konventionell in den Keller verstaut, sondern „hängen“ am Laubengang –auffallende Objekte an der Fassade, jeweils gegenüber dem Eingang situiert. Die Westseite des Gebäudes ist dahingegen vollständig verglast – jede Wohnung hat so einen fantastischen Blick über den Fluss Nieuwe Maas. Um diese Aussicht und die Hafenatmosphäre optimal genießen zu können, ist die gläserne Fassade mit einem Harmonikasystem vollständig zu öffnen. Die Sonnenterrasse wird in der Wohnung kreiert.
Die Reihenhäuser an der Kade sind einseitig in Richtung Fluss orientiert und an dieser Seite ebenfalls vollständig verglast. Die Rückseite dieser Reihenhäuser grenzt an die Parkgarage – das Haus ist also direkt mit dem Auto zu erreichen: es ist eine Neuinterpretation der Drive-In-Wohnung.
Die Wohnungen sind im Grunde genommen Lofts: frei einteilbar nach den Wünschen der Bewohner. Diese Flexibilität resultiert darin, daß alle Installationen innen und außen sichtbar verlegt wurden (und dementsprechend nach eigen Belieben auch wieder verlegt werden können). Dieser Aspekt gibt dem Gebäude einen unverfälschten Hafencharakter: die Technik von Offshore- und Prozessindustrie sind miteinander verwoben. Der Charakter des Gebäudes ist so stark, dass auch die kleine Baufehler, die in einem Bauprozess leider unvermeidlich sind, als nicht störend empfunden werden – für dieses Gebäudes war das die Entwurfsstrategie von Mei architecten en stedenbouwers.
Die Schiezentrale wurde vielerorts gepriesen und national sowie international vielfach publiziert. Der selbstbewusste, kreative Bewohner hat in der Schiezentrale seine Basis gefunden. Auch Mei architects and planners sind seit dem Sommer 2013 im 16. Geschoß des Gebäudes zu finden. Besucher sind immer willkommen in unserem Büro, gerne zeigen wir Interessierten das Gebäude und den Lloydpier.
Die Zielsetzung der Auftraggeber war es, um einen kompakten Gebäudekomplex zu realisieren, wobei die unterschiedlichen Programmteile austauschbar sein sollten. Diese Austauschbarkeit sollte sich hauptsächlich auf die Wohnungen mit gewerblichen Anteilen und den Büroeinheiten in der ‚Hohen und Niedrigen Gebäudescheibe‘ beziehen, betrifft jedoch auch den Supermarkt, den Sportsaal und die Parkgarage im Gebäudesockel.
Da Nutzungsflexibilität, der Schallschutz in Bezug auf die bereits fertiggestellten Fernsehstudios und die Bauschnellheit gaben den Grundschlag für die Entscheidung, um den Rohbau des Neubaus im Betonskelett mit nichttragenden Funktionstrennwänden aus zu führen.
Abbildung 7
Flexible Einteilung durch Stützensystem möglich
Abbildung 8
Struktur hohe Gebäudescheibe
Abbildung 9
Struktur hohe Gebäudescheibe mit Fassadenfüllung
Abbildung 10 oplevering
Abbildung 11 Verteilung der Wohneinheiten bei Fertigstellung
Abbildung 12 Flexibilität
Abbildung 13 treppe
kantoren dek
gymzaal supermarkt buitenschoolseopvang kantoren dek
Erschliessung Parkgarage
ontsluiting parkeergarage woon-werkunits kantoren dek
Wohnungen mit gewerblichen Anteil Büros Deck Sportsaal Supermarkt Hort
Funktionsverteilung Erdgeschoss
Funktionsverteilung 1. Geschoss
Funktionsverteilung 4. Geschoss
Funktionsverteilung 6. Geschoss
Ontsluiting Kadewoningen
Woon-werk eenheden
Wohnungen mit gewerblichen Anteil
Büros
Parkgarage
Kantoren Parkeergarage
Gymzaal
Sportsaal
Supermarkt
Supermarkt
Buiten-Schoolse Opvang
Hort
BSO semi-openbare ruimte
halböffentliche Spielfläche Hort
Dek Gaanderij
Ondersteunende functies
Deck Wandelgang Nebenräume
Renovierung der Rekonstruktion von De Lijnbaan
1. Preis Architektenauswahl 2014
Auftraggeber:
Eigentümergemeinschaft Lijnbaan
Team Mei:
Robert Winkel, Remko Eppink, Menno van der Woude, Roy Wijte, Ruben Aalbersberg, Kasia Domachovska
Auftragnehmer:
J.P. van Eesteren
Konstruktion:
Pieters Bouwtechniek
kulturhistorische Forschung:
SteenhuisMeurs
Fotografie:
Bert Rietberg und Ossip van Duivenbode
Status:
Abgeschlossen in 2018
Lage: De Lijnbaan, Rotterdam
Mei architects and planners gewannen 2014 die Architektenauswahl für die Renovierung von De Lijnbaan. De Lijnbaan ist weltberühmt als erste autofreie Einkaufsstraße, die in der Zeit des Wiederaufbaus von Rotterdam von dem Rotterdamer Architekturbüro Van den Broek und Bakema entworfen wurde. Mit seinen schönen Luxusgeschäften und den mitgestalteten Schaufenstern dient das Ensemble seit Jahren als Vorbild für Einkaufsstraßen, und 2010 wurde De Lijnbaan der Status eines Nationaldenkmals verliehen. Im Auftrag von ASR Vastgoed und in enger Zusammenarbeit mit Einzelhändlern, Eigentümern, der Stadt Rotterdam, dem Rotterdamer Komitee für visuelles Erbe und Denkmäler und der Agentur für kulturelles Erbe renovierte Mei diesen besonderen Einkaufsbereich. Bei der Renovierung wurden die ursprüngliche Qualität und das Erscheinungsbild der 1950er Jahre auf rund 800 laufenden Metern der Lijnbaan-Fassaden wiederhergestellt. Damit hat De Lijnbaan ihren alten Glanz wiedererlangt und entspricht den heutigen Wünschen der Geschäftsleute und Einkäufer.
Wohnzimmer-Feeling
Die Vordächer, die die Einzelhandelsgebäude verbinden, sind der charakteristischste Teil des ursprünglichen Entwurfs von Van den Broek und Bakema. Zusammen mit den „Überdachungen“ verbinden sie den Einkaufsbereich und rahmen den öffentlichen Raum ein, sodass hier ein warmes und gemütliches Gefühl entsteht, wie ein Dorf in der Stadt. Seit seiner Errichtung im Jahr 1953 haben sich nach und nach immer mehr Dinge verändert und die Einheit des Ensembles ist verschwunden. Mit dem Entwurf der Architekten und Planer von Mei kehrt das heimelige Gefühl nach De Lijnbaan zurück. Später hinzugefügte Elemente wurden entfernt, die alten Vordächer restauriert und durch die Verwendung von Holz und warmen Materialien wurde die ursprüngliche Qualität wiederhergestellt.
Abbildung 1 Lijnbaan um 1955
Abbildung 2 Denkmäler im Zentrum von Rotterdam: Rotterdam hat ein historisches Zentrum
Abbildung 3 bestehende Situation
Abbildung 4 neue Situation: öffentlicher Raum Lijnbaan als Wohnzimmer
Renovierung im Detail
Mei begann den Entwurfsprozess mit einer gründlichen Bestandsaufnahme und architektonischen Kartierung aller bestehenden Fassaden. Besondere Aufmerksamkeit wurde den besonderen Eck- und Verbindungsgebäuden gewidmet. Die ursprünglichen Holzteile waren in einigen der Gebäude noch vorhanden. Diese sind restauriert und nicht ersetzt worden. Der aufmerksame Passant wird die Unterschiede zwischen den liebgewonnenen alten Holzteilen und den neuen Holzteilen erkennen können.
Die 1996 angebrachten Glasvordächer wurden bei dieser Renovierung wieder entfernt. Die ursprünglichen Vordächer wurden restauriert und im unteren und vorderen Bereich mit Teilen aus langlebigem Accoya-Holz verkleidet. Um die Unannehmlichkeiten für die Ladenbesitzer so gering wie möglich zu halten, wurde das Holz in Form von vorgefertigten Platten installiert. Die pflegeleichte Beschichtung wurde ebenfalls im Werk aufgetragen.
Auch die Geschossfassaden, die auf einem charakteristischen festen Raster von 110 cm aufgebaut sind, wurden in Angriff genommen. Die vorhandenen Betonbinder wurden gereinigt und restauriert, und fehlende Binder wurden ersetzt. Zu diesem Zweck wurde ein spezieller „Aufsatzbinder“ aus Verbundbeton entwickelt. Der Rhythmus der Fensterpfeiler variiert, genau wie im ursprünglichen Entwurf.
Die zurückgesetzte Nische zwischen den Vordächern und dem durchgehenden Fassadenbalken in Höhe des Geschossbodens ist ebenfalls ein wichtiges Element in der Gestaltung von De Lijnbaan. Der Betonbalken der Fassade wurde durch Reinigung, Entfernung von Farbe und Ausbesserung von Betonschäden restauriert. Auch die Nische wurde auf ihrer gesamten Länge sorgfältig restauriert und mit einem Taubenschutznetz versehen, um zukünftige Verschmutzungen zu verhindern.
Abbildung 5
Querschnitt durch die bestehende Situation
Abbildung 6
Querschnitt durch die neue Situation
Abbildung 7
Überblick über die Situation mit markierten Vordächern
Abbildung 8
Detailquerschnitt der Schirme
Auftraggeber:
ASR Real Estate Asset Management Programm:
Einzelhandel 480 m2 GLA
Team Mei:
Robert Winkel, Martin van der Werf, Menno van der Woude, Robert Platje, Roy Wijte, Reinoud van der Zijde
Auftragnehmer:
Koers, Rotterdam
Konstruktion:
Pieters Bouwtechniek
kulturhistorische Forschung:
SteenhuisMeurs
Materialforschung:
Lisette Kappers
Feuer:
DGMR
Fotografie:
Ossip van Duivenbode
Abschluss:
2012 - 2013
Lage:
Lijnbaan 77, 3012 EM Rotterdam
Die Lijnbaan 77 befindet sich an der Ecke Lijnbaan und Aert van Nesstraat. Der erste Geschäftsinhaber, der 1953 in das Gebäude einzog, war die Silberschmiede Kempen Begeer und Vos. Sowohl das Äußere als auch das Innere der Lijnbaan 77 wurden daher ursprünglich vom Architekturbüro Van den Broek und Bakema auf der Grundlage ihrer spezifischen Wünsche entworfen.
Die Inneneinrichtung wurde von Mei im Auftrag von ASR Vastgoed Vermogensbeheer modernisiert und an die aktuellen Wünsche des Einzelhandels angepasst. Im Außenbereich wurde das später an der Aert van Nesstraat angebrachte Vordach entfernt und das ursprüngliche Holzvordach wieder angebracht. Der warme, handwerklich geprägte Beton der Fassaden wurde gesäubert und fügt sich nun wieder schön in das Straßenbild ein. Die Gliederung der Fassade im ersten Stock wurde ebenfalls restauriert und verleiht dem Ladengebäude mit seinen raumhohen Glaspaneelen ohne Brüstung ein schönes Aussehen.
Abbildung 1, 3, 4, 5
Lijnbaan 77 nach der Renovierung im Jahr 2013
Abbildung 2
LEEF TIJD LOOS
GLIM GALM KALM
Die Rückkehr der Kunst in das Straßenbild der Lijnbaan
Auftraggeber:
JD Sport Programm:
Einzelhandel
Team Mei:
Robert Winkel, Robert Platje, Michiel van Loon Fotografie:
Ossip van Duivenbode
Kunstwerke:
Milou van Ham in Zusammenarbeit mit Tsead Bruinja Abschluss:
2020
Lage:
Lijnbaan 91, 3012 EM Rotterdam
Im Auftrag von JD Sports haben Mei architects and planners die Renovierung der Lijnbaan 91 an der Ecke Lijnbaan und Van Oldenbarneveltplaats entworfen. Wie bei der zuvor renovierten Lijnbaan 77 wurden auch hier die charakteristischen Details aus den 1950er Jahren in den Entwurf integriert.
Die Fassaden des Gebäudes wurden weitgehend in das historische Bild von 1955 zurückversetzt. Die Ladenfront wurde durch eine neue transparente Fassade ersetzt, die der Gliederung des LijnbaanMusters der Geschossfassade folgt. Die ColorbelFassadenplatten wurden durch Verbundelemente ersetzt, die in Farbe, Materialzugabe und Struktur der Fassade von 1955 entsprechen. Die Aluminiumfassaden an der Lijnbaan und der Van Oldebarneveltplaats wurden durch Stahlfassaden ersetzt, die dem ursprünglichen Gittermuster folgen. Die verschiedenen Zwischengeschosse des Gebäudes wurden entfernt, sodass das Gebäude nun aus drei gleich großen Etagen besteht: einem Untergeschoss, einem Erdgeschoss und einem Obergeschoss. Die erste Etage wird durch zwei Rolltreppen erschlossen, in das vorhandene Zwischengeschoss eingebaut sind.
Kunstwerk TIJD
Für die Fassade wurde von der Textkünstlerin Milou van Ham in Zusammenarbeit mit dem Dichter Tsead Bruinja ein neues Kunstwerk entworfen. Das Kunstwerk ist eine spielerische Anspielung auf das Original, das in den 1970er Jahren verloren ging. Bei dem neuen Kunstwerk handelt es sich um eine Glasapplikation; eine Technik, bei der mundgeblasenes „antikes“ Flachglas auf eine Trägerscheibe aus industriellem Fabrikglas geklebt wird. Jede Platte ist uneben, was ein schönes Relief erzeugt. TIJD besteht aus 16 dunkel gefärbten Glastafeln, die 16 Wörter mit vier Buchstaben zum Thema Zeit enthalten. Das Glas, das sich über die Fassade zieht, kann wie der Vers eines Gedichts gelesen werden.
Abbildung 1, 2, 5
Lijnbaan 91 nach der Renovierung im Jahr 2020
Abbildung 3, 4
Historische Situation mit Originalkunstwerken
SAWA, Rotterdam
Gasometer, Münster, Deutschland
Fenix I, Rotterdam
Kabeldistrict, Delft
Bonner Fahnenfabrik, Bonn, Deutschland
Lokhalle, Leverkusen, Deutschland
Ludlstrasse, München, Deutschland
CreativRevier Hamm, Deutschland
NICE Tower
Citroën-Werkstatt, Paris, Frankreich
Van Gendthallen, Amsterdam
Max & Moore, Amsterdam
DEPOT, Utrecht
De Nieuwe Hallen, Den Haag
Spaardersbad Schwimmbad, Gouda
Kaaspakhuis, Gouda
De Fabriek Delfshaven, Rotterdam
Jobsveem, Rotterdam
Schiecentrale 4B, Rotterdam
De Lijnbaan, Rotterdam