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Juni/Juli/August 06 • 07/19

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raum-und-wohnen.ch

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CHF 10.00

ARCHITEKTUR — Weniger ist Meer 34 Tafelware — Für den Schüsselmoment 94 EXTRA — Küchen & Geräte 72


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EDITORIAL

Foto: Francesca Giovanelli

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Ich schreibe am liebsten in meiner Küche. Vielleicht wäre es anders, wenn ich nicht so gern schwatzen würde. Denn sobald jemand an meinem Büro vorbeiläuft, lasse ich mich nur allzu schnell durch ein paar Worte ablenken. Was nicht gerade selten geschieht, denn es liegt auf direkter Linie zur Kaffeemaschine. Wenn der Abgabetermin dann plötzlich da ist, nehme ich den angefangenen Text mit nach Hause und vollende ihn am Küchentisch. Meist geht das recht schnell, denn nichts und niemand lenkt mich dort ab. Keine Emails, die sofort beantwortet werden wollen, keine blinkenden Telefonanlagen, keine KollegInnen — es gibt schlichtweg keinen Ort, an dem ich konzentrierter schreiben kann, und keinen, an dem ich es lieber täte. Schon während meiner Schulzeit hockte ich in der Küche und erledigte meine Hausaufgaben, während meine Mutter Streuselkuchen backte und Butterbrote in fein gehackte Petersilie drückte. Zu arbeiten, wenn es nach Essen duftet, wirkt auf mich irgendwie beruhigend. Vielleicht ein Urinstinkt? Was immer es ist, es hat die Küche zum wichtigsten Raum gemacht, zum Zentrum meiner Behausung. Längst ist sie nicht mehr nur zum Kochen da, sondern hat alle möglichen Funktionen übernommen; ist Warenhaus, wenn die Nichte zum Onlineshopping reinschaut, Bar, wenn die Freundin ihr Herz ausschüttet, oder eben Arbeitsplatz, wenn ich mal ganz in Ruhe denken muss. In diesem Sinne, viel Spass beim Lesen! Vielleicht ja für einmal in der Küche?

Kirsten Höttermann, Chefredaktorin RAUM UND WOHNEN

www.straessle-switzerland.com

Loblied


INHALT

34

Inhalt

ARCHITEKTUR Griechenland: Weniger ist Meer

6•7/2019

48

ARCHITEKTUR Schweiz: Architektur trifft Kunst

60

ARCHITEKTUR Schweiz: Das Haus auf dem Haus

72

EXTRA KÜCHEN: IN REIH UND GLIED

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Timeless by Tradition

SIEMATIC STILWELT PURE

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INHALT

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8

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AUSWÄRTS WOHNEN Vinschgau: Augenblick der Ruhe

Editorial Impressum Freiraum Gesehen

RAUM UND WOHNEN 6•7/19

5 10 12 14

TREND Tafelware: Schüsselmomente

PORTRAIT Flexform: Die Kunst des Sitzenbleibens

Aktuell Messe Spielraum Interview

22 28 32 91

Lebensraum Info Ausgezeichnet Kalendarium

92 114 116 120

Bücher Bezugsquellen Vorschau Schlusspunkt

124 125 128 130


6 0

J a h r e

WAS DIE BESTEN KÖCHE UND UNSERE TISCHLER VERBINDET? ECHTES HANDWERK UND NATÜRLICHE ZUTATEN. it´s a tree story. Maßgefertigte Naturholzküchen à la TEAM 7: Man nehme Korpusse aus Massivholz, kombiniere diese mit Fronten in Naturholz, Farbglas oder Keramik und verfeinere alles mit modernstem Innenleben. www.team7.ch

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Impressum 6•7/19 ERSCHEINT AM 19. JUNI 2019 – 8/19 ERSCHEINT AM 22. AUGUST 2019

RAUM UND WOHNEN ist ein geschützter Titel der ETZEL-VERLAG AG, Cham/ZG, Erscheinungsweise: 10 x jährlich, 44. Jahrgang, RAUM-UND-WOHNEN.CH

HERAUSGEBER Benjamin Stähli

VERLAG VERLAGSLEITUNG: Thomas Stähli, LEITUNG ADMINISTRATION, VERTRIEB, PRODUKTION: Sarah Stähli / ETZEL-VERLAG AG, Knonauerstr. 56, 6330 Cham / ZG Tel.: 041 785 50 85, PC-Konto 50-18850-3 / ETZEL-VERLAG.CH, info@etzel-verlag.ch, FACEBOOK.COM/RAUMUNDWOHNEN.CH

REDAKTION CHEFREDAKTORIN: Kirsten Höttermann: k.hoettermann@etzel-verlag.ch / REDAKTION: Ursula Bünter: ursula.buenter@etzel-verlag.ch Silja Cammarata: silja.cammarata@etzel-verlag.ch / Christine Vollmer: christine.vollmer@etzel-verlag.ch / Hannah Krautwald: hannah.krautwald@etzel-verlag.ch ONLINE: Elke Leibold: elke.leibold@etzel-verlag.ch / KORRESPONDENTIN ITALIEN: Paola Tamborini, paola.tamborini@etzel-verlag.ch

MITARBEITER/-INNEN DIESER AUSGABE Gaëtan Bally / Rebekka Haefeli / Kerstin Rose / Christian Schaulin / Kay von Losoncz / Laura Egger / Maja Fueter / Philippe Wiget / Barbara Hallmann

ANZEIGEN DEUTSCHSCHWEIZ: Hansruedi Hofer, Head of Sales & Marketing: hansruedi.hofer@etzel-verlag.ch Marcel Hablützel, Key Account: marcel.h@etzel-verlag.ch / Andreas Jost, Key Account: andreas.jost@etzel-verlag.ch WESTSCHWEIZ: Gabrielle Burnand, info@gb-marketing.ch, Myriam Hofer Glatz, info@alineaedition.ch, 4 Rue de l’Industrie, 1020 Renens, Tel.: 021 634 44 24 ITALIEN: Media & Service, Via Giotto 32, IT-20145 Mailand, Tel.: +39 02 4800 6193, info@it-mediaservice.it SKANDINAVIEN: B Media International Ltd., Gråbrødretorv 6, 1154 Kopenhagen, Dänemark, Tel.: +45 21 43 75 18, mpe@jbmedia.dk

ANZEIGENADMINISTRATION: LEITUNG ADMINISTRATION: Sarah Stähli, sarah.staehli@etzel-verlag.ch / ANZEIGENDISPOSITION: Kaltrina Shala, kaltrina.shala@etzel-verlag.ch STV. ANZEIGENDISPOSITION: Norina Bühlmann, norina.buehlmann@etzel-verlag.ch

EINZELPREIS / ABONNEMENTE EINZELPREIS: CHF 10.— / Jahresabonnement (10 AUSGABEN) CHF 85.– / Zweijahresabonnement (20 AUSGABEN) CHF 152.– / Schweiz: inkl. 2,5% MWST; AUSLAND: zuzüglich Porto / RAUM-UND-WOHNEN.CH/ABO/, hans.schaerer@etzel-verlag.ch, Tel.: 041 785 50 60

TITELBILD / LAYOUT & GESTALTUNG TITELBILD: Christian Schaulin / ART DIRECTOR: Mathias Walker / GRAFIK: Barbara Lehmann, Marc Tobler ASSISTENZ: Susanne Brunner

DRUCKVORSTUFE / DRUCK DRUCKVORSTUFE & BILDBEARBEITUNG: etbv AG, 6330 Cham / DRUCK: AVD GOLDACH AG, 9403 Goldach Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier zur Förderung eines nachhaltigen Waldmanagements.

Der Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit unserer Genehmigung gestattet. Für unverlangt eingesandte Unterlagen und Fotos wird keine Haftung übernommen. © Etzel-Verlag AG, Cham / ZG, 2019 – ISSN 1422-8491 Leserschaftsstudie Mach Basic 2019-1 Leser pro Ausgabe = 125'000 Weitester Leserkreis = 437'000

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FREIRAUM

«Wir analysieren die biologischen, chemischen und physikalischen Prozesse.»

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SUSANNE TOBLER PHYSIKERIN UND KÖCHIN

FOTO: Gaëtan Bally INTERVIEW: Rebekka Haefeli

Spitzenküche – wissenschaftlich geprüft In unserem Tastelab widmen wir uns unserer Leidenschaft fürs modernistische Kochen. Wir erfinden das Kochen nicht neu, sondern bereiten Essen mit einem bewussten Verständnis für die wissenschaftlichen Grundlagen zu. Wir analysieren die biologischen, chemischen und physikalischen Prozesse, die den Lebensmitteln und dem Kochen zugrunde liegen und experimentieren mit der Zubereitung. Dabei verwenden wir möglichst viele saisonale, frische Gemüsesorten, Kräuter und Früchte. Unsere Caterings sind mit einer grossen Begeisterung für die Naturwissenschaften verbunden. Mein Geschäftspartner Remo Gisi und ich investieren sehr viel Zeit in die Forschungs- und Testarbeit, legen aber ebenso Wert darauf, dass das Essen hervorragend schmeckt und aussieht. Zu unserer Art des Kochens gehört, dass wir unseren Gästen diese Symbiose aus Kulinarik und Chemie, Biologie und Physik näherbringen. Zu jedem massgeschneiderten Menu und zu jedem einzigartigen Gericht gehört eine Geschichte, die wir auf spielerische Art vermitteln. Am World Economic Forum 2019 betrieben wir im Auftrag der ETH ein Pop-upLokal, in dem wir das Thema «Rethinking Design» kulinarisch begleiteten. Es gab beispielsweise ein Tatar, das wir in die einzelnen Komponenten zerlegt in weissen Schälchen servierten. Das Dessert präsentierten wir auf einer Art Malerpalette, so dass jeder Gast sein eigenes Bild aus den einzelnen süssen Komponenten gestalten konnte. Der Apéro bestand aus Patisserie-Klassikern, die wir nicht süss, sondern salzig interpretierten. Wir kreierten unter anderem ein Rüebli-Vermicelle. Um die gewünschte Konsistenz der Karotten zu erreichen, caramelisierten wir sie im Dampfkochtopf unter Druck. Das dauert ohne Wasser, mit ein wenig Salz und Butter, je nach Grösse der Rüebli, ungefähr zwanzig Minuten. Zusätzlichen Zucker braucht man nicht beizugeben; er ist bereits in den Karotten enthalten. Der Prozess des Caramelisierens beginnt ab einer Temperatur von 112 Grad. Anschliessend wurden die festen Anteile des gekochten Gemüses in einer Zentrifuge vom Wasser getrennt. Und dann trieben wir die Rüeblimasse, die nun ungefähr dieselbe Konsistenz wie Marronipüree aufwies, durch die Vermicellespritze. Es macht mir Freude, die Gäste mit unseren Kreationen in Staunen zu versetzen und ihnen die wissenschaftlichen Hintergründe des Kochens näherzubringen. Inspirationen hole ich mir aus Büchern, aber auch wenn ich über den Markt spaziere oder beim Grossverteiler einkaufe. Bei mir zu Hause probiere ich vieles aus. Dabei entstehen Köstlichkeiten wie eine Sauce Béarnaise aus dem Rahmbläser. Die Saucenkomponenten werden zuerst im Sous-Vide-Gerät kontrolliert erwärmt, gebunden und dann aufgeschäumt. Für einen klassischen Koch mag das unkonventionell klingen, doch auf diese Weise gelingt die Zubereitung eines perfekten Sauce BéarnaiseSchaumes. Ich stand schon als Kind gerne in der Küche, denn meine Mutter ist eine begeisterte Köchin. Von meinem Vater, der Elektrotechnik studierte, habe ich wohl das Interesse an der Analytik und Technik geerbt. Zunächst schlug ich auch einen ganz anderen Weg ein: Ich absolvierte ein Astrophysik-Studium an der ETH, bevor ich mich mit dem Tastelab selbstständig machte. Die Kombination von Kreativität, Kochen und Wissenschaft empfinde ich als ideale berufliche Entfaltungsform, die mir ein Optimum an Gestaltungsfreiheit bietet.

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GESEHEN

Hand in Hand Von Studenten und Startups bis hin zu bekannten Designern und Designbüros — sie alle haben eines gemeinsam: Unsere Umwelt liegt ihnen am Herzen. Sie setzen sich mit der Möglichkeit auseinander, die ungewöhnlichsten (Abfall-)Produkte zu verarbeiten und daraus Neues zu kreieren. Nachhaltigkeit und gutes Design gehen damit Hand in Hand, es entsteht Gutes für die Natur und Schönes fürs Auge. (SC) 1_Es ist ihr ein Anliegen, Designs zu entwickeln, die sich durch Umweltfreundlichkeit auszeichnen. So gründete Designerin und Innenarchitektin Camilla Rosén vor drei Jahren ihr eigenes Label und fertigt seither Möbel für den Innen- und Aussenbereich aus recyceltem Stahl und natürlichen Materialien. So auch Esstisch «Ro», der zugleich die moderne Lebensweise und die skandinavische Formensprache zum Ausdruck bringt. C-ROCOPENHAGEN.COM 2_Während der Mailänder Designwoche präsentierte das Schweizer Rucksacklabel erstmals seine neue Materialentwicklung: Taschen aus Bananatex. Das wasserdichte und langlebige Gewebe besteht aus nachhaltig angebauten Bananenpflanzenfasern, ist vollständig biologisch abbaubar und bietet eine echte Alternative zu den technischen Kunststoffen, die bisher den Markt für Outdoor-Anwendungen dominieren. QWSTION.COM 3_Was bislang nur ein Abfallprodukt war, inspirierte WissenschaftlerInnen und DesignerInnen des Londoner Royal College of Art zur kreativen Verarbeitung. Aus dem roten Schlamm, einem Rückstand der Aluminiumoxid-Raffinerie, entwickelten sie zusammen mit Fachkundigen aus der Branche eine erste Geschirrkollektion in abwechslungsreichen Rottönen. REDMUD.SQUARESPACE.COM 4_Die Stühle und Hocker der Kollektion On and On werden nicht nur zu 70 Prozent aus recyceltem PET gefertigt. Um den Recycling-Kreislauf zu schliessen, nimmt der amerikanische Hersteller alte Stühle zurück, um daraus wiederum neue zu fertigen. Die stapelbaren Stühle und Hocker sind in sechs verschiedenen Farben erhältlich, für den Innenbereich stehen sie zudem gepolstert oder mit Sitzflächen aus Sperrholz zur Auswahl. Design: Barber & Osgerby. EMECO.NET 5_Das würdevolle Ende im Leben einer Plastikflasche: «Bergo». Der Bezugsstoff wird aus recycelten Plastikflaschen hergestellt und mit natürlichen, abbaubaren Farben gefärbt. Frei von Schwermetallen, mit dem EU-Umweltzeichen versehen und nach Öko-Tex zertifiziert, handelt es sich um einen durch und durch nachhaltigen und umweltfreundlichen Bezugsstoff, der für zahlreiche Möbelmodelle in diversen Farbtönen zur Wahl steht. Im Bild der Zweisitzer «Gaia» in Petrol. BOLIA.COM

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photo Emanuele Tortora

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GESEHEN

Blau ist eine warme Farbe Die meisten Menschen lieben Farben. Besucht man sie aber zuhause, ist alles Grau und Beige. Im Wohnzimmer scheint ihnen Gelb zu intensiv, Violett zu verrückt und Blau zu kühl, um perfekt zu sein. Also gehen sie lieber auf Nummer sicher und entscheiden sich für das beige Sofa oder den unauffälligen Stuhl in Grau. Dabei vergessen sie manchmal, dass Farbe nicht gleich Farbe ist, sondern von Nuancen und Kombinationen lebt. (KH) 1_«Atlantis Crystalart» gehört zu den Tischen, auf denen Tischdecken tabu sind. Entgegen seiner Optik besteht die Platte nicht aus Naturstein, sondern aus 12 Millimeter starkem, mit einem Kunstdruck versehenem Glas. Die polierte Oberfläche spiegelt die entsprechende Wandfarbe. Von Paolo Cattelan. Cattelan 2_Zum zehnten Geburtstag präsentiert Jean Marie Massaud eine neue Version seiner Stuhl-Ikone «Flow». Die Sitzschale des Schmuckstücks ist nicht wie gewohnt aus Polycarbonat, sondern aus Stahldraht. Tatsächlich erinnert «Flow Filo» an die filigrane Arbeit eines Goldschmieds — er wird durch das Verflechten und Schweissen von dünnen Drähten aus Edelmetall hergestellt. MDF 3_Seit Jahren nutzt Maarten De Ceulaer die Zeichnungen bekannter Ornithologen als Inspirationsquelle. Für seine Kollektion Feathers hat er entsprechende Bilder gescannt, Teile isoliert und digital neu arrangiert. Die Collagen wurden dann in raffinierte Teppiche übersetzt und aus HimalayaWolle bzw. Seide handgeknüpft. CC-Tapis 4_Heartbreaker ist eine minimalistische Sofa-Kollektion des Kopenhagener Designers Johannes Torpe. Seinen Namen gab ihr das spezielle Design der Armlehnen, die jeweils ein halbes Herz bilden und sich zu einem vollen Herzen verbinden, wenn mehrere Sofas nebeneinander stehen. Moroso 5_Beistelltisch, Hocker oder Dekorationselement — «Cesar» ist ein Wohnaccessoire, dessen Vielseitigkeit seit 15 Jahren gut ankommt. Deshalb wurde die Farbpalette des Möbels von Rodolfo Dordoni immer wieder erweitert. Zuletzt um eine glänzende Ausführung in Puderrosa und die drei matten Farbtöne Salbei, Bordeaux und Mokka. Minotti BEZUGSQUELLEN SEITE 125

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GESEHEN

Auf ein Kännchen Für viele von uns ist sie ein wichtiger, vielleicht sogar der entscheidende Teil des Hauses. Denn draussen auf der Terrasse können wir laue Sommertage auch dann geniessen, wenn wir uns nicht im Gartenrestaurant verabredet haben. Die Beleuchtung ist nie zu hell, die Stühle sind immer bequem und der Kaffee wird auf Wunsch gleich im Kännchen serviert. (KH) 1_Um eine Sitz-Kollektion zu schaffen, die sowohl komfortabel wie auch praktisch ist, kombinierte der dänische Designer Henrik Pedersen ein wetterfestes Stuhl-Geflecht mit einem Rahmen aus Teakholz. Die schlichten Kissen wirken in der überdimensionierten Rückenlehne besonders einladend. In den Farben Brindle, Harvest oder Copper. Gloster 2_Gemischtes Doppel: Dass die Beistelltische der Kollektion Hishi sowohl draussen als auch drinnen stehen können, sieht man ihnen erst auf den zweiten Blick an. Ihre Platten aus brüniertem Glas ruhen auf einem handgefertigten Keramik-Fuss, dessen flache Reliefs raffinierte Farbeffekte erzeugen. Von Chiara Andreatti. Potocco 3_Manche mögen’s heiss. In der Isolierkanne kann der Kaffee dank eines zweilagigen Vakuum-Einsatzes aus Edelstahl gern mal etwas länger stehen. Neben der Presskanne gibt es das Modell auch als Isolierkanne und Wasserkocher. Eva Solo 4_Rodolfo Dordoni gestaltete «Piper» bereits für die letzte Sommer-Saison. In diesem Jahr erweiterte er die Outdoorkollektion unter anderem um einen stapelbaren Stuhl, dessen Teakholz-Sitzfläche in auffälligem Kontrast zur Rückenlehne aus gepolstertem Gurtgeflecht steht. Mit und ohne Armlehnen. Roda 5_Seit die Terrasse zum Wohnbereich gehört, müssen sich auch Leuchten im Freien bewähren. «Lucerna» besteht aus einem wasserundurchlässigen Körper, der ein LED-Licht, die Batterie und das Ladesystem umfasst, sowie einem Diffusor aus geblasenem Glas. Es gibt sie sowohl in der tragbaren Ausführung mit integrierten Batterien und ausziehbarem Kabel als auch mit fixem Versorgungskabel. Von Luca Nichetto. Ethimo BEZUGSQUELLEN SEITE 125

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Photo Andrea Ferrari

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GESEHEN

Summer in the City 36 Grad und es wird noch heisser. Wir suchen die Schatten der Bäume im Grünen und finden doch keine Abkühlung. Der Sommer ist in der Stadt, da helfen nur ein Ausflug zum Badesee, jede Menge kalter Getränke und eine Eiswaffel, in der sich lustig-bunte Kugeln in die Höhe stapeln. (KH) 1_Olive, Himmelblau und Perlmutt — die neuen Farben des Stuhls «Folia» lassen uns automatisch an den Sommer denken. Zusätzlich zu den neuen Farben erweitert der belgische Hersteller die Kollektion auch um einen Schaukelstuhl mit Fusshocker. Royal Botania 2_«Drink it» ist die Lösung für alle, die nicht auf leichte Wasserflaschen für unterwegs verzichten wollen. Das Behältnis des Kanadiers Francis Couyette fasst 0,75 Liter, hat einen Schraubverschluss und ist BPA-frei. Rig-Tig 3_An heissen Ferientagen geht es an den Stränden im Süden nicht selten zu wie im Ameisenhaufen. Bei so viel Getümmel hilft nur ein ausgefallenes Motiv, um das eigene Strandtuch wiederzufinden. Motiv: «Venice Beach» von Fuentes. Juniqe 4_Für den Eislöffel «Spal» vereint Giulio Iacchetti reduziertes Design und funktionelle Eigenschaften. «Spal» ist aus Titan gefertigt, dessen Leichtigkeit, geringe Wärmeleitfähigkeit und antibakterielle Eigenschaften sich bestens für Lebensmittel eignen. Alessi 5_Jeder hat schon einmal wegen lauter Telefonate im Zug die Faust in der Hosentasche geballt. In Zukunft völlig überflüssig. Die Bluetooth-Kopfhörer «Ahead» blenden unerwünschte Geräusche aus und spielen Lieblingsmusik ein. In den klassischen Farbtönen Schwarz, Weiss und Grau oder in trendigen Kolorierungen wie Soft Coral, Plum, Blue und Dusty Pink. Kreafunk BEZUGSQUELLEN SEITE 125

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AKTUELL — Design

Den Bogen raus Hätte Österreich einen Stuhl als nationales Wahrzeichen, dann wäre es wohl der Kaffeehausstuhl «Nr. 14» von Michael Thonet. Dass sein Erfinder ein Einwanderer aus Nordrhein-Westfalen war, ist dabei zweitrangig. Robert Musil und Oskar Kokoschka waren Stammgäste im Café Museum. Friedensreich Hundertwasser hingegen bevorzugte das Café Hawelka und Gustav Klimt war hauptsächlich im Griensteidl anzutreffen. Die Kaffeehäuser Wiens sind seit jeher ein Treffpunkt für Künstler und Intellektuelle. Auch wenn jeder von ihnen eine andere Lokalität bevorzugte, so hatten sie bei ihren Besuchen doch eines gemein: Sie alle sassen auf Stühlen von Michael Thonet, während sie ihren Kaffee tranken. Der Kunst- und Bautischler hatte 1819 sein erstes Unternehmen in Rheinland-Pfalz gegründet, mit welchem er später nach Wien übersiedelte. Dort stellte er Stühle aus Buchenholz her. Nichts Besonderes, könnte man meinem, aber im Falle Thonets lag die Sache anders. Denn dem Deutschen gelang es, mithilfe eines speziellen Verfahrens das Holz zu biegen, was ihm die industrielle Fertigung ermöglichte. Und weil sie nicht nur bezahlbar und stabil waren, sondern auch optisch auf der Höhe der Zeit, kauften die Kaffeehausbesitzer sie für ihre gut frequentierten Etablissements. Um 1890 waren die Bugholzstühle der Gebrüder Thonet aus der Wiener Gastronomie bereits nicht mehr wegzudenken. Zu Beginn des Jahres 1929 berichtete

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der Architekt Ferdinand Kramer in einem Firmenportrait von einer täglichen Durchschnittsproduktion von 18000 Stück. Die Stühle sind heute, 200 Jahre nach der Gründung des Familienunternehmens, längst zum Klassiker avanciert. Auch deshalb sitzen die Gäste im Hawelka, im Griensteidl oder im Café Museum nach wie vor auf Stühlen der Gebrüder Thonet — wie einst Musil, Kokoschka oder Klimt. (KH) THONET.DE

1_Seit den späten 1940er-Jahren produziert die Familie Thonet wieder in Deutschland. 2_Die gebogenen Holzstühle fanden nicht nur im öffentlichen Bereich Anklang. Hier eine historische Aufnahme von Pablo Picasso in seinem Schaukelstuhl der Gebrüder Thonet. 3_Mit dem 1859 entwickelten Stuhl «Nr. 14» (heute 214) feierte Michael Thonet seinen Durchbruch. Zum 200-jährigen Firmenjubiläum präsentiert Studio Besau Marguerre eine farbige Ausführung des berühmten Kaffeehausstuhls. 4_Ein spezielles Verfahren ermöglichte es dem Kunst- und Bautischler Michael Thonet, Holz zu biegen — bis heute ein Markenzeichen des Unternehmens.


AUS DEM HERZEN DER SCHWEIZER ALPEN Im wunderschönen Simmental ist das Schreinerhandwerk noch ein traditionelles Handwerk. Der Stolz auf unsere Arbeit zeigt sich in jeder von uns individuell angefertigten Küche. Die raue Landschaft, die majestätischen Berge und die unberührte Natur inspirieren dabei unsere Arbeit. Ob Penthouse-Besitzer oder Chalet-Liebhaber, sie alle teilen die Leidenschaft mit uns, die uns dazu motiviert, die exklusiven Küchenträume unserer Kunden wahr werden zu lassen. Die Zbären Küchen werden dabei mit hochwertigsten Materialien in feinster Handarbeit und mit hochmodernen Maschinen gefertigt. Von der kleinen Manufaktur im Herzen der Schweizer Alpen liefern wir die massgefertigten Küchen in die ganze Welt.

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AKTUELL — Design

Ein schöner Rücken... ...entzückt nicht nur sprichwörtlich. Der Möbelhersteller Freifrau zeigt mit einem edlen Gobelin, dass Tattoos auch auf der Rückseite von Sesseln ein echter Hingucker sind. Wie kostbare Blüten behaupten sich die leuchtenden Pfauenfedern im dunklen Blätterwerk. Dazwischen steht stolz der Pfauhahn; die runden Augen eines Koboldmaki blicken erstaunt auf das Geschehen. Der neue Stoff, mit dem die Manufaktur Freifrau die Sitzlehne von Sessel «Ona» bespannt hat, könnte fantastischer nicht sein. «Ona» ist ein Entwurf von Sebastian Herkner, der dem deutschen Designer an der diesjährigen Möbelmesse in Köln viel Beifall einbrachte. Nun entzückt der Sessel erneut — diesmal mit schönem Rücken. Der deutsche Sitzmöbelhersteller entwickelte den märchenhaften Gobelin-Stoff gemeinsam mit dem Unternehmen Meisterwerke. Das Motiv ist die Blaupause eines Ölgemäldes des Lemgoer Tattoo-Künstlers Christian Trzaska. Die Bezeichnung Gobelin stand einst nur für in der «Manufacture des Gobelins» in Paris entstandene Gewebe, die besonders reich an Mustern und durch ihre aufwendige Herstellung so wertvoll waren,

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dass sie als Bilder an die Wände gehängt wurden. Meisterwerke hat den Stoff wiederaufleben lassen. Um das Interesse des Betrachters zu wecken, lässt das belgische Unternehmen Details einarbeiten, die auf den ersten Blick nicht ins Bild passen. (KH) FREIFRAU.EU MEISTERWERKE.BE

1_Der Lemgoer Tattoo-Künstler Christian Trzaska lieferte das Motiv für das in Belgien gewebte Textil. 2+3_Von der Zeichnung zum Sessel: Die Dreidimensionalität des fertigen Werkstücks bedenkt Christian Trzaska von Anfang an mit. 4_Passendes Ambiente: Patrick Pantze hat die neuen Bezugstoffe im Berliner Tropenhaus fotografiert.


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AKTUELL — Design

Ein Plädoyer für Falten Das zarte Lichtspiel von Plissée inspirierte Eva Marguerre und Marcel Besau zum Beistelltisch «Plisago». Dieser wirkt auf den ersten Blick wie in feinen Stoff gehüllt und ist doch aus ganz anderem Material gemacht. Teller und Tassen aus Porzellan sind die normalste Sache der Welt. Aber ein kompletter Tisch? Das ist neu. Alles begann mit der Idee, das edle Material in die Hände bekannter Interiordesigner zu legen. Den Anfang machte Sebastian Herkner. Er entwarf 2018 die Leuchtenserie «Moira», deren Lampenschirme sich wie die Blütenkelche einer Glockenblume um ein Element aus Metall reihen. Die Manufaktur Fürstenberg fand die Kooperation mit dem renommierten Designer so inspirierend, dass sie eine weitere Zusammenarbeit in Angriff nahm. Dieses Mal wurde das Hamburger Studio Besau-Marguerre mit einem Entwurf beauftragt, das einen Beistelltisch aus Porzellan ersann. Die textile Struktur und das Lichtspiel von Plissée erschienen Eva Marguerre und Marcel Besau geradezu ideal, um die Schönheit des Materials vollends zur Geltung zu bringen. «Plisago» zu fertigen, war eine Herausforderung. Denn die Aufgabe der Porzelliner aus Niedersachsen bestand darin, Porzellan in Falten zu legen. Das Endprodukt wirkt auf den allerersten Blick wie ein Überwurf aus Stoff. Wobei das aufwendige Design dabei absolute Präzision in der Herstellung verlangt. «Der Beistelltisch ist mit Hilfe

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einer für das Projekt entwickelten Software für ein CAD-Programm entstanden», erläutert Marcel Besau den Kreativprozess. Es sei besonders spannend gewesen, eine so traditionelle Handwerkskunst mit einem generativen Gestaltungsprozess zu verbinden. Selbst die Jury des German Design Awards 2019 zeigte sich begeistert und würdigte die Arbeit mit Gold in der Kategorie Furniture. (KH) FUERSTENBERG-PORZELLAN.COM

1_Eva Marguerre und Marcel Besau sind das Duo Besau-Marguerre. Für die Manufaktur Fürstenberg kreierten die Hamburger Interiordesigner einen Beistelltisch aus Porzellan. 2+3_Porzellan ist mehr als ein Tafelservice: Für die Produktion des Beistelltischs «Plisago» wurde eigens eine spezielle Software entwickelt. 4_Der kleine Tisch wird gegossen, wobei die Erfahrung aus mehr als 270 Jahren Handwerkskunst den Porzellinern von Fürstenberg dabei half, das anspruchsvolle Design umzusetzen. 5_Die filigrane Formensprache lässt den Tisch sehr leicht erscheinen, er wiegt jedoch stattliche 14 Kilogramm.


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MESSE - Design

Einmal im Jahr befindet sich Dänemarks Hauptstadt für drei Tage im Ausnahmezustand. Während der bekannten Veranstaltung, die Design-Interessierte aus aller Welt anlockt, verwandelt sich Kopenhagen in eine Stadt voller Kreativität, belebt von innovativen Konzepten für Lifestyle, Beleuchtung, Möbel oder Innenarchitektur. Wir präsentieren Ihnen Marken und Designer, die uns besonders beeindruckt haben. von Silja Cammarata

1_Alle acht Jahre entwickelt der dänische Möbelhersteller Montana, bekannt für das in 42 Farben erhältliche Regalsystem mit abgerundeten Ecken, ein neues Farbschema. Die aktuelle Palette entstand in Zusammenarbeit mit der Textildesignerin Margrethe Odgaard. Ihr Anspruch ist es, Farben zu entwickeln, die sich positiv auf Körper und Geist auswirken und alle Sinne ansprechnen sollen. Die Farben tragen Namen wie Trüffel, Kamille, Auster oder Kiefer. MONTANAFURNITURE.COM Die dänische Designerin Margrethe Odgaard hat sich nach einigen Jahren als Textildesignerin ganz der Entwicklung von Farben verschrieben. Ihrer Ansicht nach ist eine Farbe erst dann perfekt, wenn sie ein Sinneserlebnis in uns auslöst, das von Geschmack und Geruch bis hin zur Berührung reicht. Denn nur, wenn eine Farbe etwas in uns auslöst, können wir uns in ihrer Umgebung wohlfühlen. 2013 gründete sie ihr eigenes Designstudio. MARGRETHEODGAARD.COM

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2_Das dänische Familienunternehmen Erik Jørgensen steht für zeitlose Möbel, denen eine lange Designtradition zugrunde liegt. Durch versierte Handwerkskunst und Leidenschaft wird diese Tradition behutsam in die heutige Zeit transferiert. In Zusammenarbeit mit namhaften Designern setzt der Möbelhersteller dabei neue, wichtige Akzente. Zuletzt mit Damian Williamson: Sein Polstermöbel «Konami» vereint zugleich Komfort und Leichtigkeit und kann — je nach Betrachtungsweise — als kleines Sofa oder grosser Sessel bezeichnet werden. ERIK-JOERGENSEN.COM Nachdem der Londoner Designer Damian Williamson das Department of Product & Furniture Design der Kingston University absolvierte, arbeitete er zunächst mit anderen Designern zusammen. Darunter auch Thomas Sandell, mit dem er Projekte für Artemide, B&B Italia, De Padova oder Swedese realisierte. 2004 gründete er sein eigenes Designbüro in Stockholm. In die Möbelentwürfe für Erik Jørgensen liess er seine Bewunderung für japanisches Design einfliessen. DAMIANWILLIAMSON.COM

3_Dem skandinavischen Designerbe neue Würze zu verleihen, war das Ziel hinter der Gründung von «New Works». Das junge in Kopenhagen ansässige Designstudio präsentiert seit 2015 Objekte, die Kunst und Design vereinen wollen. Dazu arbeitet das Label mit einer Gruppe internationaler Designer und Künstler zusammen, denen die Faszination für skulpturale Formen und ehrliche Materialien gemein ist. Neustes Beispiel ist Leuchten-Kollektion Lantern, die als Steh-, Tisch- oder Wandleuchte erhältlich sind. Design: Anderssen & Voll. NEWWORKS.DK

5_17 Jahre liegt die Gründung des Möbelherstellers bereits zurück, dessen Möbel und Accessoires durch ihre internationale Ausstrahlung von Anfang an ein breites Publikum ansprachen. Während der 3 Days of Design fand im Lindencrone Palais eine Sonderausstellung statt, die sich mit den Bereichen Arbeiten und Leben, sowie deren Wechselwirkungen befasste. Neben Möbeln gab es hier auch Accessoires wie die farbigen «Ellipse Trays» von Clara von Zweigbergk zu sehen. HAY.DK

4_«House of Finn Juhl» ist Teil der Onecollection, einem Unternehmen, das 1990 von Ivan Hansen und Henrik Sørensen gegründet wurde und im eigenen Werk Designermöbel herstellt. Vor 19 Jahren erwarben die Firmengründer die Produktionsrechte für die Möbelklassiker des Designers Finn Juhl aus den 1940er- und 1950er-Jahren. Seitdem brachten sie eine umfassende Reihe seiner Designs neu auf den Markt. Darunter auch Stuhl «Grasshopper», der bis heute nichts an seiner Extravaganz eingebüsst hat. FINNJUHL.COM

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MESSE - Design

1_Räume zu gestalten, ist die grosse Leidenschaft von Creative Art Director und Firmengründerin Josephine Akvama Hoffmeyer: Mit handgefertigten Fliesen aus Ton und Lavastein, handbemalten Tapeten und speziellen Wandfarben gelingt es ihr, Decken, Böden und Wände in farbenfrohe, lebendige Kulissen zu verwandeln. Durch das Spiel mit Stimmungen und Kontrasten in Bezug auf Farbe und Textur beschreitet sie gekonnt den Grat zwischen Kunst und Design. FILEUNDERPOP.COM

2_Umfassende Holzkenntnisse, der sensible Umgang mit dem Naturmaterial und ein hohes Designverständnis machen das 1940 gegründete Unternehmen zum derzeit führenden Hersteller von Holzmöbeln in Japan. Die in liebevoller Handarbeit gefertigten Möbel der Kollektion Kunst zeichnen sich durch wertige Materialien, ein hohes Mass an Ästhetik und feine Details aus. In Zusammenarbeit mit dem japanisch-schwedischen Design-Duo Inoda & Sveje ist neben stapelbaren Stühlen und einem ausziehbaren Tisch auch ein Sessel samt Ottomane entstanden. KUNST.KARIMOKU.COM Die Japanerin Kyoko Inoda und der Schwede Nils Sveje gründeten ihr interdisziplinäres Büro für Industriedesign vor 19 Jahren in Kopenhagen, um ihren Firmensitz nur drei Jahre später nach Mailand zu verlegen. Sie befassen sich hauptsächlich mit dem Entwerfen von Möbeln, aber auch von Produkten, die im Bereich Medizin, Transport und Elektronik angesiedelt sind. Mit ihrem minimalistischen Stil beweisen Indoda & Sveje immer auch ein hohes Verständnis von zeitgenössischer Technologie. INODASVEJE.COM

BEZUGSQUELLEN SEITE 125

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Unerwartet. Überraschend. Und doch so, als ob sie schon immer da gewesen ist. +VENOVO

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SPIELRAUM

von Silja Cammarata

Immer wieder sonntags... ...holte Mama das gute Geschirr aus dem Schrank und deckte den Tisch feierlich mit liebevoller Sorgfalt. Für uns Kinder war es einfach nur ein Sonntagsritual. Wir wussten nicht, dass sie uns mit dem hübschen Tafelservice auch jedes Mal ein Stück Geschichte auftischte, das bis ins Jahr 1748 zurückreicht. Die 271-jährige Geschichte des Keramikherstellers Villeroy & Boch ist auf einen Eisengiesser und einen Kaufmann zurückzuführen, die beschlossen, gemeinsame Sache zu machen. Der französische Eisengiesser François Boch stellte zunächst in Lothringen mit seinen drei Söhnen Keramikgeschirr her. 1767 eröffnete er das Werk Manufacture Impériale et Royale in Luxemburg, eine Manufaktur, die bald als Grossbetrieb des Landes den Auftakt zur frühindustriellen Serienproduktion markierte. Die Übersiedlung an den heutigen Firmenhauptsitz in Mettlach erfolgte 1809, als Jean-François Boch, ein Familienmitglied der dritten Generation, die ehemalige Benediktinerabtei kaufte und dort eine weitgehend mechanisierte Geschirrfabrikation errichtete. Er entwickelte unter anderem eine kostengünstige Variante zum sehr teuren Porzellan: festes, weisses Steingut. Damit machte er die Tischkultur für breitere Gesellschaftsschichten zugänglich. Auch der Kaufmann Nicolas Villeroy hatte sich der Keramik verschrieben. 1791 wurde er Teilhaber, später Inhaber einer Steingutfabrik, in der er erstmals Kohle als Brennstoff zur Keramikherstellung nutzte. Er führte das Kupferdruckverfahren ein, wodurch er dekorierte Produkte günstiger

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anbieten konnte. Als einstige Wettbewerber schlossen sich Villeroy und Boch 1836 zusammen, um gemeinsam gegen die dominierende englische Industrie zu bestehen. Sieben Jahre später begannen sie, ihr Angebot an Tafelware um Gläser aus der Cristallerie Wadgassen zu ergänzen und eroberten fortan die Tische der Welt.

Vorreiterrolle In der vierten Generation inspirierte ein archäologischer Fund zum Experimentieren mit Fliesen, aus dem Experiment wurde die grösste Bodenfliesenproduktion der Welt. Sogenannte Mettlacher Platten findet man noch heute in Gebäuden wie dem Kölner Dom oder dem Moskauer Bolschoi-Theater. Künstlerische Terrakotten aus einem selbst entwickelten Material gehörten ab 1879 ebenfalls zum Sortiment und zieren seither historische Herrenhäuser, Kathedralen, Banken und Schlösser. Um 1900 fasste das Unternehmen in der Sanitärkeramik Fuss. Durch neue Fertigungsverfahren konnten Wannen und Toiletten


1_In der Geschichte der Tafelkultur schrieb das Unternehmen Villeroy & Boch ein eigenes Kapitel. Viele von uns kennen die Dekore der Geschirre bereits seit Kindertagen. Der Tisch im Bild ist gedeckt mit «Malinda» und «Anmut Rosewood», welches erst in diesem Jahr lanciert wurde. 2_Das Angebot des Unternehmens beschränkt sich längst nicht mehr auf Tafelgeschirr. Im Laufe der Jahre sind Fliesen und Terrakotten sowie Keramikprodukte und Armaturen für Küche und Bad hinzugekommen. 3_Frank Göring ist seit 2007 Vorstandsvorsitzender des mittlerweile börsendotierten Unternehmens. 4_An insgesamt 14 Produktionsstandorten weltweit werden die Produkte für die beiden Unternehmensbereiche Tischkultur sowie Bad und Wellness hergestellt.

seriell hergestellt werden und machten dadurch Badausstattungen für den Privathaushalt erschwinglicher. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Villeroy & Boch weltweit bekannt — für feinstes Tafelgeschirr, Fliesen, Terrakotten und Sanitärprodukte. Die Designs und Formen werden seit jeher hauptsächlich intern entwickelt; bereichert wird das Sortiment immer wieder um Dekore externer DesignerInnen wie Paloma Picasso, Luigi Colani oder Keith Haring. Heute zählt die Aktiengesellschaft Villeroy & Boch, deren Stammaktien sich im Besitz der Nachfahren der Gründerfamilien befinden, 7500 Mitarbeiter, darunter auch aktiv mitwirkende Familienmitglieder. Vom ersten Moment an war die Geschichte des Unternehmens geprägt von Innovationen und der Kunst, Tradition und Moderne in Einklang zu bringen. So wurden im vergangenen Jahr altbekannte Dekore wie «Wildrose» oder «Alt Luxemburg» an die heutige Zeit angepasst. Ein Grund mehr, die Tradition aus der Kindheit wieder aufleben zu lassen und den Tisch mit gutem Geschirr einzudecken. Aber nicht nur sonntags. VILLEROY-BOCH.COM www.schramm-werkstaetten.com


ARCHITEKTUR — Karpathos

Weniger ist

Meer

Wo Surfer Urlaub machen, sind Sonne, Wind und Meer zuhause. Dem intensiven Klima der griechischen Insel Karpathos begegnet das Ferienhaus nicht nur mit kompakten Kuben, sondern auch mit offenen Räumen und Blicken aufs Meer. TEXT: Kerstin Rose FOTOS: Christian Schaulin

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1_Die ungezähmte Küstenlandschaft bildete den Ausganspunkt für die Architektur aus schlichtem Beton. 2_Der Bau bezieht sich auf die klassische Innenhof-Architektur des Mittelmeerraumes. 3_Eva und Vincent haben die griechische Insel beim Surfen für sich entdeckt.

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ARCHITEKTUR — Karpathos

1_Stufen aus Beton führen vom Haus zur BarbecuePlattform. 2_Haus und Terrasse wurden auf zwei natürliche Plateaus gesetzt. Die felsige Landschaft fällt hier steil ab und trifft direkt auf die südöstliche Ägäis. 3_Die Architekten haben nicht versucht, das Haus der Landschaft anzugleichen, indem sie beispielsweise einen lokalen Stein verwendeten. Vielmehr setzten sie es bewusst als Fremdkörper in die natürliche Umgebung. Outdoormöbel «Palisade» von Hay und «Luxembourg» von Fermob.

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«Wir haben ein Objekt aufgestellt, das als Kontrapunkt deutlich sichtbar ist und dennoch mit der Landschaft verwächst.»

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1_Der Blick reicht weit über das Meer. Auf der Terrasse kann man einen spektakulären Sonnenaufgang erleben. Die Terrassenstühle sind von Hay; der Tisch ist ein Entwurf der Architekten. 2_Der Innenraum ist in skandinavischem Stil eingerichtet und erinnert in seiner fröhlichen Farbigkeit an die traditionellen Häuser der Ägäis. Stühle «J39 von Børge Mogenson für Fredericia; Pendelleuchten «Pleat Box 24», Marset. 3_Bilder oder Kunstgegenstände braucht es in dieser Kulisse nicht. Der Landschaft werden höchstens bunte Töpfe und Schalen mit Obst entgegengestellt. Leuchte, Luceplan.

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ARCHITEKTUR — Karpathos

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ARCHITEKTUR — Karpathos

«Wenn ich hier sitze und aufs Meer schaue, ruht mein Blick exakt auf der Höhe des Horizonts.»

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Im Wohnbereich zitiert eine Sitzbank aus blau-türkis lackiertem Holz die einfachen Holzmöbel griechischer Bauernhäuser. Sie ist eine Massanfertigung speziell für dieses Haus. Lounge Chair «Cloud LN1» von Fredericia und «Spanish Lounge Chair» von Børge Mogenson für Fredericia. Tischleuchte «Cestita», Santa & Cole, Beistelltisch «DLM» von Hay, Teppich von Kelim, Kissen von Kvadrat.

Weniger ist Meer Zu ihrem Traumhaus kamen Eva und Vincent durchs Windsurfing. Viele Jahre fuhr das Paar mit den beiden inzwischen erwachsenen Kindern nach Karpathos. Die griechische Insel zwischen Kreta und Rhodos gilt als eine der windsichersten Regionen Europas. Hier wollte sich die französisch-schwedische Familie verwurzeln und «ein grosszügiges Haus bauen, in das wir alle gern kommen», sagt Eva. «Die Kinder aus den Teilen der Welt, wo sie gerade studieren und wir aus Paris.» Lange suchten sie nach dem passenden Grundstück. Es sollte eine unverbaute Sicht zum Meer haben und sich nahe der Surfschule ihres Freundes Manolis befinden. Denn dort, ganz im Süden, sind die Winde ideal — ein wahres Paradies für eine Surfer-Familie. Auf Karpathos Land zu kaufen, ist nicht so einfach. Vor allem muss

die Chemie zwischen Verkäufer und Interessent stimmen, doch Freund Manolis erwies sich als zuverlässiger Vermittler. Als sie das passende Fleckchen Erde gefunden hatten, stiess Eva per Internetrecherche auf das Architekturbüro OOAK Architects in Stockholm, das von Maria Papafigou und Johan Annerhed zusammen mit Marie Kojzar geleitet wird. Die Architekten hatten bereits einige Projekte in Griechenland realisiert. Maria Papafigou und Johan Annerhed flogen auf Einladung nach Karpathos und studierten das felsig zerklüftete und zum Meer abfallende Gelände. Das schwedisch-griechische Architektenpaar hörte genau zu, was die Familie sich wünschte. Einfachheit, Natur, Meerblicke und Zusammensein — aus dieser Essenz entwickelten sie einen Plan, der die Bauherrschaft sofort überzeugte.

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ARCHITEKTUR — Karpathos

1_Gästen des Paares steht im ersten Obergeschoss eine separate Wohnung mit Balkon zur Verfügung. 2_Drei Schlafzimmer befinden sich im Erdgeschoss. Das Paar wünschte sich ein Haus, in dem die ganze Familie Ferien machen kann.

Düfte von Oregano In die raue Steinlandschaft setzten die Architekten einen schlichten, durchdachten Betonbau, der sicher auf einem Sockel verankert über den Fels hinausragt und zu schweben scheint. «Wir haben ein Objekt aufgestellt, das als Kontrapunkt deutlich sichtbar ist und dennoch mit der Landschaft verwächst», erklärt Johan Annerhed die gestalterische Idee. In diesem Hausteil befindet sich der Wohnraum, dessen Panoramafenster den schwindelerregenden Blick auf das Mittelmeer rahmt. Steht man davor, fühlt es sich an, als würde man fliegen. Dieser atemberaubenden Aussicht haben die Planer ein schlichtes, aber freundliches Interiordesign entgegengesetzt. Die Sitzbank aus blau-türkis lackiertem Holz zitiert die einfachen Holzmöbel griechischer Bauernhäuser. Sie ist, genau wie Couch- und Esstisch, eine Massanfertigung des Architekturbüros speziell für dieses Haus. «Alles ist gut durchdacht», schwärmt Eva. «Wenn ich hier sitze und aufs Meer schaue, ruht mein Blick exakt auf der Höhe des Horizonts.» Das Haus organisiert sich in Kuben um einen windgeschützten Patio, über den man den Wohnbereich, die Schlafzimmer, die Funktionsräume und auch die eigenständige Gästewohnung im ersten Stock erreicht. Auch der Rest des Hauses ist in lässig leichtem, skandinavischem Stil eingerichtet. Kunst fehlt gänzlich — sie wird schlichtweg nicht gebraucht. Vielmehr treten Bau und Landschaft über Fenster- und Türeinschnitte miteinander in Verbindung. Sie rahmen mal Himmel, Erde oder Wasser, was für eine gewisse Grosszügigkeit sorgt und das Haus gleichzeitig am Fels verankert. Der Patio dient auch als Entrée. Eine massive Schiebetür aus Holz eröffnet den ersten Akt einer spannungsreichen Annäherung von Natur und Architektur. Im geschützten Hof kann man bereits flüchtige Blicke aufs Meer erhaschen. Durchquert man ihn, gelangt man ins offene Treppenhaus aus unverputztem Beton.

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ARCHITEKTUR — Karpathos

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OG

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Gästewohnung

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EIGENE IDENTITÄT OOAK ist ein Stockholmer Architekturstudio, das von Maria Papafigou, Marie Kojzar und Johan Annerhed geleitet wird. Das Trio hat sich mit zahlreichen Projekten verschiedener Grössenordnungen, die von Innenarchitektur bis hin zur Masterplanung reichen, über die Landesgrenzen hinaus profiliert. Während ihres Gestaltungsprozesses ist es den Architekten wichtig, alle Räume mit einer eigenen Identität auszugestalten. Auch sehen sie sich innovativem Design verpflichtet, immer mit einer besonderen Liebe zum Detail. OOAK ARCHITECTS 113 52 Stockholm OOAKARCHITECTS.COM

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Dort überrascht ein quadratischer Einschnitt in die rohe Aussenwand. Beinahe poetisch offenbart er die Idee des Hauses und zeigt ein Stück des türkisblauen Meeres. Von hier führt eine Treppe in die zerklüftete und den Winden ausgesetzte Felsenlandschaft. Unauffällig schlängelt sich ein Weg vom Felsvorsprung über die Barbecue-Plattform hin zu Terrassen auf verschiedenen Ebenen bis zum Meer. Düfte von Oregano und Rosmarin liegen schwer in der Luft. Die Landschaftsarchitektin Helli Pangalou, die auch für die Aussenanlage der neuen Athener Oper von Renzo Piano verantwortlich zeichnet, beschränkte sich nach Absprache mit den Eigentümern auf minimale Eingriffe. Hier und da überrascht sie mit einem Kräutergarten an der Küche oder wilden Lilien am Hang, aber weitestgehend pflanzt sie lediglich die heimische Macchia neu. Innen wie aussen bietet das Anwesen Orte des Rückzugs und der Gemeinschaft: «Es ist das Zuhause, was wir uns immer gewünscht haben.»


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ARCHITEKTUR — Graubünden

1_Architekt Davide Macullo bewohnt das Obergeschoss des Ferienhauses im Calancatal, die Unternehmerin Oksana Kudin mit ihren drei Mädchen Sofia, Frida und Liza das Erdgeschoss. 2_Ein Blick von der Küche aus in Richtung Wohnbereich der Kudins. Beidseits führen einfache Holztreppen zu den Schlafgalerien.

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Architektur trifft

KUNST Wie eine wundersame Laterne leuchtet das Ferienhaus des Architekten Davide Macullo und der Unternehmerin Oksana Kudin mitten im idyllischen Bergdorf Rossa im wilden Calancatal: eine Skulptur auf 1100 Metern Höhe. Kein Wunder, das Refugium trägt die farbenfrohe Handschrift des französischen Konzeptkünstlers Daniel Buren. TEXT UND PRODUKTION: Kay von Losoncz FOTOS: Laura Egger

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ARCHITEKTUR — Graubünden

«Das Leben hier ist so anders als in der Stadt – ruhig, besinnlich und gänzlich naturbezogen.»

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1_Die Küchenschränke der Bauherrin verstecken sich hinter einer Kunstinstallation von Lorenzo Cambin an der Ostwand, ergänzt durch eine einfache Küchenzeile und einen kleinen, von den Kindern bemalten Kühlschrank. 2_Den gemütlichen Wohnbereich zieren schlichte Möbel von Alias und Interio in Pastellfarben, die Oksana den Wiesenblumen abgeschaut hat. 3_Die Gäste-Galerie ist ein beliebter Rückzugsort der Hausherrin zum Stricken und Lesen.

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1_Der Architekt Davide Macullo in seiner schlichten Küchenzeile aus Holz und Chromstahl. Die vertikale Holzlattung aus gehobelter, natürlicher Fichte betont die Höhe des Raumes. 2_Nur das Nötigste: ein Detail des Wohnbereichs im Obergeschoss mit Möbeln von Alias, Accessoires von Interio und vielen Büchern. 3_Ein Blick von der Gästegalerie zum Eingang – die Dachstruktur ist eine Installation der Künstlerin Miki Tallone. Über dem Eingangsbereich liegt die Schlafgalerie des Hausherrn, erreichbar durch eine steile Holztreppe.

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ARCHITEKTUR — Graubünden

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ARCHITEKTUR — Graubünden

«Dieses Haus sollte ein Märchenobjekt werden, das sich an der Natur orientiert.»

Der Zauber des Holzhauses besteht aus einem kreuzförmigen, offenen Grundriss mit gerundeten Ecken und dem dynamischen Dach. Die Wohneinheit im Obergeschoss wirkt wie eine private Kirche mit Chor und Seitenaltären.

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Architektur trifft Kunst Das Calancatal gehört zu den abgeschiedensten Tälern der Schweiz. Reisende, die sich auf ihrer Fahrt von Italien nach Norden kurz nach Bellinzona entscheiden müssen, ob sie die Alpen durch die San Bernardino-Route oder den Gotthardtunnel überqueren, wissen meist nicht, dass es parallel zwischen den beiden wichtigen Verkehrswegen ein wildes, verwunschenes Tal zu entdecken gäbe. Sein Taleinschnitt liegt gut versteckt hinter einer mächtigen Felsformation im Misoxer Tal, danach windet sich die Strasse entlang der steilen Berghänge immer weiter hinauf, während unten in der furchterregenden Tiefe der Fluss Calancasca vorbeirauscht. Erst nach dem Bergdorf Grono eröffnet sich der freie Blick ins pittoreske Tal mit seinen funkelnden Wasserfällen, satten Bergwiesen und dichten Wäldern. «Wer die majestätische, raue Schönheit der Berge und die wilde, ursprüngliche Kraft der Natur liebt, findet kaum ein schöneres Bergtal in den Schweizer Alpen», behauptet der Luganeser Architekt Davide Macullo. Zwanzig Jahre lang betreute er verschiedene Architekturprojekte von Mario Botta auf allen Kontinenten. Das Calancatal hingegen verkörpert für ihn ein Stück Heimat: Von hier stammen seine Vorfahren, hier baute er sein erstes Haus für seinen Bruder. «Seit meiner Kindheit ist dies mein Paradies», schwärmt er, «hier finde ich die nötige Ruhe und die Kraft zum Leben.» Ähnlich erging es der Unternehmerin Oksana Kudin: «Beim ersten Besuch im Calancatal fühlte ich mich an meine Kindheit in unserem Ferienhaus in den Karpaten erinnert. Seine Abgeschiedenheit, die Stille des Ortes und die klare Luft haben mich genauso fasziniert wie die unberührte Landschaft.» In der Ukraine aufgewachsen, lebte sie später in Holland und zog vor einigen Jahren mit ihren drei Mädchen Sofia, Frida und Liza ins sonnige Lugano. Nachdem sie zusammen mit

dem Architekten ihre repräsentative Stadtwohnung umgebaut hat, träumte sie von einem Ferienhaus abseits allen Rummels. «Es sollte jedoch ganz anders sein als das eigentliche Zuhause — wir wollten dort sehr einfach leben können und uns in dieser Schlichtheit geborgen fühlen», erzählt sie. Der Vorschlag von Davide Macullo, gemeinsam ein Ferienhaus im höchstgelegenen Bergdorf Rossa im Calancatal zu bauen, war ihr mehr als willkommen: «Nach der langen Umbauphase wollte ich nicht schon wieder allein als Bauherrin alles entscheiden müssen.» Sie erstanden zusammen ein 350 Quadratmeter grosses Grundstück mitten im Dorf. Was danach kam, war für Oksana eine Überraschung. «Als ich die ersten Skizzen und dann das Modell erblickte, dachte ich, es wäre ein Scherz», erzählt sie freimütig. Doch die Phantasie und das Können des Architekten konnten sie von dem ungewöhnlichen Projekt schliesslich doch überzeugen. Heute ist sie glücklich, in diesem originellen Haus zu leben. Ein Archetyp des Hauses «Dieses Haus sollte ein Märchenobjekt werden, das sich an der Natur orientiert», erklärt Davide Macullo. Schon von Weitem erahnt man seinen kreuzförmigen Grundriss — wobei das vierstöckige Gebäude in einem «verdrehten» Dach gipfelt. In seinem Projekt habe er das Haus so interpretiert, wie es Kinder gerne zeichnen: zwei senkrechte und zwei waagrechte Linien, zwei schräge darüber für das Dach und Löcher als Fenster. «Dies ist dasselbe, aber völlig anders. Es ist ein neu erfundener Archetyp. Es zeigt, dass die Möglichkeiten für

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ARCHITEKTUR — Graubünden

«Als ich die ersten Skizzen und dann das Modell erblickte, dachte ich, es wäre ein Scherz.» 1_Das Untergeschoss dient allen Bewohnern als gemeinsames Esszimmer. Im Erdgeschoss wohnen Oksana Kudin und ihre Töchter, in der Galerie darüber liegen ihre Schlaf-Suiten. 2_Das bewegte Dach folgt der Linie der Bergspitzen — ebenso die Streifen von Daniel Buren. Der monolithische Bau erstrahlt je nach Lichteinfall in verschiedenen Grautönen.

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das Bauen unerschöpflich sind, und dass Gebäude unsere Kunst im öffentlichen Raum sein können.» Der traditionelle Holzbau steht auf einem Kellergeschoss aus Sichtbeton. Seine Fassaden aus gehobelter Fichte sind jenseits aller Konventionen: «Ich habe den französischen Maler, Bildhauer und Konzeptkünstler Daniel Buren involviert, weil er mich in meinen prägenden Jahren die Freude an der Synthese gelehrt hat — wobei er die Schönheit der Natur durch seine erkennbaren Zeichen interpretiert.» Burens Markenzeichen sind Farbstreifen, immer exakt 8,7 cm breit, die er auf verschiedenste Objekte und Materialien appliziert. Seine farbenfrohe Vision für dieses Ferienhaus orientierte sich an der umliegenden Natur: So steht Grün für die Wiese und Pink für die Blumen der Gegend sowie den Himmel an Sommerabenden. Das Streifenmuster scheint die abgerundeten Ecken zu umfliessen und wiederspiegelt mit seinem wellenförmigen Verlauf den Horizont der umliegenden Berge. Bauen bedeutet für Macullo, sich an den Zeichen der Vergangenheit zu orientieren und dem Frieden eines Ortes zu folgen — die urbane Einfachheit des Ortes ist für ihn ein komplexes Gleichgewicht zwischen den Menschen und den Steinen, die zum Bau ihrer Häuser verwendet wurden. Sein Ferienhaus setzt diese Tradition fort: Es ist räumlich entlang einer Reihe von Patrizierhäusern angeordnet, die eine Agglomeration um die Dorfkirche bilden. Das neue Volumen betont diese Achse sowohl physisch als auch konzeptuell.

EMBRACE CHAOS.

Im Einklang mit der Natur «Wir leben hier wie in einem offenen Zelt», schwärmt Bauherrin Oksana Kudin. Mit ihren drei Mädchen bewohnt sie das Erdgeschoss des Ferienhauses mit direktem Ausgang zum Garten. «Es gibt keine Zimmer, nur das Bad und die Toilette sind vom grossen, offenen Raum abgetrennt. Wir schlafen auf einer Galerie, alle zusammen auf einer Matratze, und diese innige Gemeinsamkeit beeinflusst auch das Tagesprogramm: Wir sammeln Blumen auf den Wiesen, trocknen sie und basteln damit. Die Mädchen backen hier gerne, ich lese viel und stricke, wir machen ausgedehnte Spaziergänge entlang der zahlreichen Wanderwege oder spielen und baden am Fluss. Das Leben hier ist so anders als in der Stadt — ruhig, besinnlich und gänzlich naturbezogen.» Allen zusammen dient das Untergeschoss aus Stahlbeton als grosszügiges Esszimmer, das durch Schiebetüren aus Holz von den Funktionszonen wie Küche und Technik sowie einem Stauraum abgetrennt wird. Die zwei Wohneinheiten darüber sind ein reiner Holzbau und bieten zusammen mit den Galerien je 125,5 Quadratmeter Wohnfläche. Die Arme des Kreuzes besitzen verschiedene Funktionen:

KÜNSTLER-KOLLABORATION FÜRS TAL Das Haus in Rossa ist ein Werk auf der Schwelle zwischen Kunst und Architektur – eine lebendige, öffentliche Skulptur. Zusammen mit Mario Cristiani von der Galleria Continua und der Associazione Arte Continua gründete der Architekt Davide Macullo die gemeinnützige Stiftung RossArte. Der Stiftungszweck sieht vor, auf dem Gebiet der Gemeinde Rossa ein Konzept für eine bedeutende künstlerische Präsenz zu entwickeln. Somit würde das ganze Calancatal von dem vermehrten Tourismus – besonders in Verbindung mit der Kunst- und Kulturwelt – profitieren. Die Stiftung sieht vor, die vorhandenen Kirchen zu renovieren und mit zeitgenössischer Kunst von David Tremlett zu bestücken, Studios für Künstler zu errichten und der Öffentlichkeit eine Bibliothek der Kunst zugänglich zu machen. Zudem sollte auf dem Gemeindegebiet neuer Wohnraum für junge Familien entstehen, der die Rückwanderung ins Tal begünstigen sollte.

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Über dem Eingangsbereich mit Garderobe liegt die Schlafgalerie der Besitzer, über dem Bad und dem WC die Schlafgalerie für Besucher. Als Sichtschutz wurden schwere Leinenvorhänge angebracht. Die einfachen, steilen Holzleitern, die zu diesen Galerien führen, lassen sich leicht aus- und einfahren. Küche und Wohnbereich befinden sich in den zwei weiteren Armen des Kreuzes, dazwischen liegt der Essbereich. Wände und Decken sind aus gehobelter Fichte, im Kontrast dazu steht der polierte Zementboden. «Davide entwarf den massiven Holztisch — er mutet an wie ein Kunstobjekt inmitten eines ausgehölten Baumstamms», meint Oksana. Die obere Wohneinheit des Architekten wirkt dagegen wie eine private Kirche — mit Chor und Seitenaltären. Die Dachstruktur mit ihren «fliegenden Balken und Traversen» ist ein Werk der Künstlerin Miki Tallone, Flavio Paolucco krönte sie mit einer Installation aus Bronze. Besondere Aufmerksamkeit schenkte der Architekt auch den Öffnungen: Die Wahrnehmung von Aussicht und Lichteinfall wirkt bei jeder Fensteröffnung wie eine kalibrierte Blende, die sich präzise auf einen Teil der umgebenden Landschaft ausrichtet. «Diese Naturbilder von Wasserfällen, Felswänden, Bergspitzen und Waldhängen sind wie ein Märchen und doch real — so, wie wir wollen, dass die Welt wäre», meint der Architekt. Was ihn besonders freut: Das neue Haus — eine Symbiose aus Kunst und Architektur – gefällt auch den alteingesessenen Talbewohnern.

EG 1 Eingang/Garderobe 2 Kochen/Essen 3 Wohnen 4 Badezimmer

AUS DEM KONTEXT

OG 1 Eingang/Garderobe 2 Kochen/Essen 3 Wohnen 4 Badezimmer

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Davide Macullo studierte Kunst, Architektur und Innenarchitektur in der Schweiz und in Berkley, USA. Von 1990 bis 2010 war er Projektarchitekt im Atelier von Mario Botta und leitete weltweit über 200 internationale Projekte. Im Jahr 2000 eröffnete er sein eigenes Atelier in Lugano. Zu seinen Arbeitsprinzipien gehört es, aus dem Kontext zu entwerfen, um das tägliche Leben zu verbessern. «Unsere Studien und Entwürfe umfassen alle Ebenen des Designs — vom kleinsten Detail bis zum grössten urbanen Massstab.» Viele seiner Arbeiten wurden im In- und Ausland veröffentlicht und mit Auszeichnungen geehrt — das Haus in Rossa erhielt rund ein Dutzend internationale Preise. DAVIDE MACULLO ARCHITECTS 6900 Lugano MARCULLO.COM


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Das Haus auf dem Haus Als stünde es alleine und unabhängig zuoberst am Hang über der Reussebene: Das Haus einer jungen Familie ist im Grunde eine Triplexwohnung. Ihre besondere Lage jedoch macht sie zu einem Solitär. TEXT: Maja Fueter FOTOS: Philippe Wiget

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1_Ein Teil des Daches der darunter befindlichen Wohneinheit dient als Terrasse. 2_Grosszügig gestaltete Räume sowie eine klare, ruhige Struktur von Architektur und Einrichtung prägen die 253 m2 grosse Wohnung. 3_Die Fronten der einzelnen Küchenschrankelemente lassen sich seitlich versenken. Wird nicht gekocht, präsentiert sich eine dunkelbraune Schrankfront hinter der weissen Kücheninsel.

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«Wir haben das Gefühl, in einem Einfamilienhaus zu wohnen.»

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1_Das Homeoffice, ebenfalls ein Entwurf des Besitzer-Ehepaars, wurde auf dem obersten Niveau des Treppenhauskerns eingerichtet, erhellt vom kreisrunden Oberlicht. 2_Im Entrée fällt die massgefertigte Garderobe auf: Zwei hohe Schränke sind durch eine Sitzbank mit Schubladenfach und einem darüber montierten Spiegel miteinander verbunden.


Das Eichenparkett, das sich durch nahezu alle Räume zieht, wurde mit bis zu 3,2 m langen Dielen verlegt.

Das Haus auf dem Haus Am Hang über dem Dorfkern mischen sich neue Einfamilienhäuser unter die Altbauten. Mehrfamilienhäuser hat es nur vereinzelte, diskrete, die sich durch ihre Gebäudehöhe kaum merklich abheben. Zwei davon, mit ähnlichem äusseren Charakter und doch unterschiedlich, sind noch nicht lange mit Leben gefüllt. Die beiden Minergie-Häuser stehen nebeneinander, etwas in den Hang geschoben und an dessen geschichtete, steile Topografie angepasst. Gemeinsam sind ihnen ihre kubische, verspielte Form, die verglaste Front sowie die subtilen Beige- und Brauntöne der Fassaden. Diese feinen Farbabstufungen kennzeichnen die einzelnen Wohneinheiten und geben ihnen eine eigene Identität innerhalb der jeweiligen Gebäudehüllen. Reizvoll sind auch die architektonischen Abstufungen: horizontale Verschiebungen und Vorsprünge bringen Bewegung in die Gesamtkörper. Die Entwürfe für die beiden Terrassenhäuser stammen vom für seine gewagten Bauten bekannten Zürcher Architekturbüro Daluz Gonzalez Architekten. Maximum an Privatsphäre Von der Quartierstrasse am Fusse des Hangs erreicht man über eine kurze Zufahrt das Mehrfamilienhaus mit fünf Eigentumswohnungen, gefolgt von der Zufahrt zum zweiten Gebäude mit ebenfalls fünf Eigentumswohnungen — zwei ebenerdige und zwei darüber befindliche Wohneinheiten sowie zuoberst, schon beinahe auf ebenem Gelände, eine Triplexwohnung. Es ist die Triplexwohnung, die wir hier vorstellen

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möchten. Sie thront, einem Solitär gleich, weit zurückversetzt über den unteren Geschossen. Ihr Fundament geht nahtlos in das Flachdach über, unter welchem die andern Eigentümer leben. Die Besitzerin sagt denn auch: «Wir haben das Gefühl, in einem Einfamilienhaus zu wohnen. Natürlich begegnen wir den Nachbarn in der Garage oder vor dem Haus, aber Verbindungspunkte, die das Wohnen betreffen, gibt es keine.» Auch optisch sei dies durch die Terrassierung gut gelöst. Sie verhindere den Sichtkontakt. Mit wir sind auch der Ehemann und die kleine Tochter gemeint. Gemeinsam mit zwei Katzen und einem Hund lebt die Familie auf einer Nutzfläche von 253 Quadratmetern. Von der Quartierstrasse her ist die Triplexwohnung als zwei horizontal leicht verschoben aufeinander liegende Rechtecke auszumachen, wobei das obere ein wenig über das untere hinausragt und dadurch dem Aussenraum eine Überdachung bietet. Das unterste Geschoss der 5,5-Zimmerwohnung ist nach hinten, gegen den Hang orientiert und von aussen nicht zu sehen. Hier, im Untergeschoss, befindet sich das Entrée mit massgefertigter Garderobe. Sie besteht aus zwei hohen Schränken, welche durch eine Sitzbank mit Schubladenfach und einem darüber montierten Spiegel verbunden sind. Vom Eingangsbereich führt eine Tür zum Fitnessraum, eine zur Waschküche und eine weitere ins Gästebad. Es ist ein langgezogener Raum mit Walk-in-Dusche, WC und Lavabo. Wände und Böden sind aus Feinsteinzeug, in warmem Sandton gehalten; Lichtbänder in der Dusche sowie ober- und unterhalb des langen Spiegels setzen stimmungsvolle Akzente. Überhaupt ist die Beleuch-


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1_Eine grosse Glasfront im Wohngeschoss verbindet fliessend den Innen- mit dem Aussenraum.. 2_Das Eichenparkett, das sich durch nahezu alle Räume zieht, wurde mit bis zu 3,2 m langen Dielen verlegt.

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1_Privatsphäre herrscht überall in der Triplexwohnung dank ihrer zurückversetzten Lage. 2_Die Badezimmer, hauptsächlich mit Sanitärprodukten von Antonio Lupi eingerichtet, sind in sandfarbenem Ton gehalten. Eine subtile, stimmungsvolle Beleuchtung erhellt jene Bereiche, welche vom Tageslicht nur bedingt erreicht werden.

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tung in der ganzen Wohnung durchdacht und sorgfältig gewählt. Im Untergeschoss ist sie besonders wichtig, da dort kaum Tageslicht einfällt. Verschiedene Beleuchtungsoptionen wie LED-Lichtbänder, rahmenlos in die Decke eingelassene Spots und dimmbare Lichtquellen, schaffen eine behagliche Atmosphäre. Weitläufigkeit und Weitsicht Für Weitsicht sorgen die raumhohen, Verglasungen, die abgesehen von den Hebeschiebtüren rahmenlos sind und für eine uneingeschränkte Aussicht über die Reussebene sorgen. Die Weitläufigkeit dieser mittleren Wohnebene zeichnet sich auch dadurch aus, dass hier keine Türen existieren; der Treppenhauskern sorgt für Gliederung, beziehungsweise separiert den Wohnraum vom Essraum mit offener Küche. Ein Lift, der von der Garage direkt auf dieses Niveau fährt, gehört ebenfalls zum Erschliessungskern. Während es sonst meist üblich ist, den Wohnbereich grosszügiger zu bemessen als die Koch- und Esszone, ist es hier umgekehrt. «Wir halten uns gerne beim grossen Esstisch auf. Ausserdem schätze ich die Geräumigkeit der Küche», begründet die Besitzerin. Die Architekten spiegelten also die ursprünglich geplanten beiden Nutzungsbereiche und platzierten das Wohnzimmer westlich des Erschliessungskerns. Die Küche auf der Ostseite ist hangseitig orientiert. Ein Schreiner hat sie nach den Skizzen der Eigentümer konzipiert. Eine weisse Kochinsel steht als optischer Kontrast zwischen dem dunkelbraunen Esstisch und der Wandschrankfront in eben dieser Farbe. Die Konturen des weissen Monoliths werden durch nichts unterbrochen: Die Schub-

laden auf beiden Längsseiten sind grifflos, und die 3,5 Meter lange Keramik-Arbeitsplatte ist aus einem Guss gefertigt. Die geschlossene Front der Küchenschrankwand unterstreicht die Aufgeräumtheit und hebt die klare Architektur der Wohnung hervor. Hinter den seitlich versenkbaren Schrankflügeln verbergen sich sämtliche Einbaugeräte, eine zusätzliche Arbeitsnische sowie andere Kochwerkzeuge. Der Essbereich wurde um den gut drei Meter langen Esstisch herum geplant, welchen die Besitzer aus ihrem früheren Zuhause mitnahmen. Der Nussbaumtisch von Riva 1920 wurde geschliffen, gewachst und in die neue Umgebung eingefügt. Zur Weitläufigkeit auf dem Mittelgeschoss trägt noch ein weiteres architektonisches Element bei: die 110 Quadratmeter grosse, angrenzende Terrasse. In ihrem entfernteren Bereich, direkt über den anderen Wohnungen und zur Strasse hin, ist sie variantenreich mit Sukkulenten, Gräsern und saisonalen Blumen bepflanzt. Nahe der Hausfassade hat das Ehepaar sie zu einem Aussenzimmer mit bequemen Loungemöbeln, einem Sitzplatz und mit Rasenfläche gestaltet. Drei Töne sind es, die sich konsequent durch die Räume ziehen: gebrochenes Weiss, Braun-Beige und ein Dunkelbraun, das fast ins Schwarze kippt. Die Weissputzwände erhielten eine spezielle Behandlung: sie wurden fein geschliffen, entstaubt, leicht pigmentiert grundiert und schliesslich einmal mit Seifenöl behandelt. Der Boden in den Schlaf- und Wohnräumen ist mit drei unterschiedlich breiten Eichendielen verlegt. Farblich fungiert sein helles Braun als Vermittler zwischen den Wänden und den dunkelbraunen Einrichtungselementen. Die aparte Einrichtung fällt auf – kein Zuviel und kein Zuwenig irritiert das Auge. Selbst die Textilien hat die Besitzerin mit Bedacht ausgewählt. Innenarchitektur sei ihr grosses Hobby, erzählt sie denn auch. «Wir schätzten es, dass

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die Besitzer hohe Ansprüche an die Ausgestaltung der Innenarchitektur stellten und Wert auf eine sorgfältige Ausführung der Schreinerarbeiten legten», sagt Architekt Juan Gonzalez. «Es war eine spannende und inspirierende Zusammenarbeit für beide Parteien.» Das Beinahe-180-Grad-Panorama mit Blick zur Berner Alpenkette und zum Pilatus im Südosten und nach Islisberg im Südwesten können die Bewohner auch vom Obergeschoss aus geniessen. Es beherbergt eine Ruheecke mit Ausblick nach Westen, ein rückseitig gelegenes Homeoffice, das Kinderzimmer mit angrenzendem Bad und den Elterntrakt. Hinter dem Trakt geht gen Süden das Schlafzimmer ab, während die gegenüberliegende Seite des Gangs von einer Schrankfront gesäumt ist. Allerdings dient nicht alles dahinter als Stauraum für Kleider. Eine der Schranktüren kaschiert den Zugang zum weitläufigen Badezimmer. Beim grosszügig konzipierten, gemeinschaftlich genutzten Treppenhaus hat das Büro Daluz Gonzalez ebenfalls viel Sorgfalt und Geschmack walten lassen; kreisrunde Decken- und Wandleuchten durchbrechen die gradlinige Architektur. Gewohnt wird für sich, doch im Sommer treffen sich die einen und andern Nachbarn am nahe gelegenen Weiher: Direkt neben dem Terrassenhaus führt ein Fussweg hoch zum beliebten Badesee.

Die Triplexwohnung thront einem Solitär gleich, weit zurückversetzt über den unteren Geschossebenen der Hangbebauung.

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KÜHN UND VERWEGEN Ruben Daluz und Juan Gonzalez führen seit 2007 ein eigenes Architekturbüro in Zürich. Daluz Gonzalez Architekten sind für ihre ungewohnten Bauten bereits vielfach ausgezeichnet worden, beispielsweise als «Best Architects 17» und «Best Architects 19» oder mit dem «Wood Design & Building Award 2017». Das Büro realisiert vorwiegend Wohnüberbauungen und Einfamilienhäuser im mittleren bis hohen Preissegment. Dafür wählt es eine klare, individuelle Architektursprache, die jedoch immer den Bedürfnissen der Bauherrschaft, der Funktionalität sowie dem Bezug zur Umgebung den Vorrang gibt. DALUZ GONZALES ARCHITEKTEN 8008 Zürich DALUZGONZALES.CH


UG

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Es herrscht Ordnung in der Küche. Nicht nur Schränke und Küchengeräte sind in Reih und Glied angebracht, auch Löffel, Messer und Co. finden artig ihren Platz dank ausgeklügelten Schubladeneinsätzen. Abzugshauben hängen perfekt positioniert auf Wunschhöhe oder sind fast unsichtbar ins Kochfeld integriert. Was aus der Reihe tanzt, sind einzig und allein gekonnt platzierte Accessoires, die natürlich mit bewusst diskreten LED-Spots ins beste Licht gerückt werden. von Ursula Bünter

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1_Es ist bereits die zweite Kollektion des Designers Vincent van Duysen für den italienischen Küchenbauer. Ratio basiert auf gebäudeähnlichen Kompositionsformen und dem Spiel unterschiedlicher Materialien. Metallgitter sind das prägende Merkmal und spielen mit offenen und geschlossenen Volumen. Dada 2_Damit hat Unordnung in der Küche keine Chance. Das Ausstattungssystem «Combo» sorgt mit cleveren Schubladenelementen, Auszügen und zusätzlichen Utensilien dafür, dass alles am richtigen Platz bleibt. Leicht 3_Mit dem neuen Coffee–Center kommen Kaffeeliebhaber zuhause auf ihre Kosten: Ob Kaffee, Ristretto, Cappuccino und mehr — die Maschine lässt keine Wünsche offen, und für den perfekten Milchschaum sorgt der integrierte Aufschäumer. V–Zug 4_Dunkle Mooreichen-Fronten stehen bei dieser Küche im Kontrast zu den modern-spiegelnden Geräteschränken, was der rustikal anmutenden Holzoberfläche eine elegante Ergänzung bietet. Pulverbeschichtete Griffleisten in Schwarz lassen die Küche beinahe grifflos wirken. Zeyko 5_Holz, Rohmetall und Edelstahl sind die Hauptelemente für diese Küche. Stimmige Lichteffekte sorgen für eine wohnliche Atmosphäre, was durch gekonnt platzierte Küchen– und Wohnaccessoires noch unterstrichen wird. Oesch Innenausbau

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1_DKTN ist ein Material, das aus Glas, Quarz und Porzellan hergestellt wird und eine hohe Widerstandsfähigkeit aufweist. Neu ist es in den vier Farbtönen Olimpo, Bergen, Arga und Korso erhältlich, die in der Stonika–Kollektion zusammengefasst werden. Im Beispiel die Oberflächenvariante Arga, eine cremefarbene Ausführung mit zarten Adern. Cosentino 2_An ein Spiel mit Bauklötzen erinnert «Combine», bei der die einzelnen Küchenblöcke von allen Seiten zugänglich sind und dadurch je nach Raum und Bedarf zu individuellen Kompositionen angeordnet werden können. Unterschiedliche Materialien wie Holz, Edelstahl, Marmor und Kalkstein sorgen für einen kontrastvollen Effekt. Boffi 3_Die Flow–in Linie, bei der das Induktionskochfeld mit einem integrierten Dunstabzug ausgestattet ist, wurde um drei neue Modelle erweitert: Hilight, Advanced und Grand. Sie unterscheiden sich in Grösse und Ausführungen vom Ausgangsmodell. Silverline 4_Die Kombination von clever eingesetzten Lichteffekten und spannenden Materialien wird hier zum Eyecatcher, wie zum Beispiel die offene, mit LED beleuchtete Nische mit Spülcenter, die mit Schwarzstahl ausgekleidet ist, oder die Unterleuchtung des massiven Küchenblocks, der dadurch fast zu schweben scheint. Brunner Küchen 5_Zum 20–jährigen Jubiläum präsentiert der Küchenhersteller eine Küchenfront, bei der Fingerabdrücke keine Chance haben. «Bellino touch» ist mit einer speziellen Anti–Fingerprint– Eigenschaft ausgestattet und verringert dadurch erheblich den Reinigungsaufwand. In sechs Farbausführungen erhältlich. Veriset

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1_Ein Grundkonzept, verschiedene Ausführungsmöglichkeiten: «Shape» lässt sich, wie der Name sagt, je nach Materialwahl individuell zusammenstellen. Gemeinsamer Nenner sind sich überragende Arbeits– oder Tischflächen, was der Küche eine moderne, lebendige Anmut verleiht. Poliform 2_Als moderner Klassiker beschreibt sich die Y–Linie, die mit grifflosem und gradlinigem Design für eine puristische Formensprache sorgt. Sie ist in sämtlichen Ausführungsvarianten und mit diversen Abdeckungen erhältlich. Hans Eisenring 3_Weiss, Schwarz und Grau — das ist die Farbwelt der modernen Küchenkollektion +Segmento Y, die aus einer bestehenden Kollektion heraus entstand und sich durch die Neuinterpretation einem jungen Zielpublikum öffnet. Matte Oberflächen, strenge Linien und kontrastreiche Effekte stehen für zahlreiche Gestaltungsvarianten. Poggenpohl 4_Sie liegen wieder im Trend — Ornamente, die bei dieser Küche die Rückwand zieren und so die Strenge der weissen und anthrazitfarbigen Küchenelemente auflockern. Ein Lichtband unter den Hochschränken sorgt dabei nicht nur für genügend Helligkeit, sondern setzt das Muster gekonnt in Szene. Sanitas Troesch

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1_Räumen ein Gesicht geben, ist das Credo dieses Unternehmens, das in diesem Beispiel mit hochwertigen Materialien wie Stein, Holz, Chromstahl spielt und ein Reduit kaum sichtbar im Küchenbereich integriert. Die Kombination von hellen und dunklen Fronten erzeugt eine spannende Wechselwirkung und verleiht dem Raum eine lebendige Anmutung. Stuber 2_So individuell wie die Menschen, so individuell ist das Küchenkonzept B3. Massgeschneiderte Formen, ausgeklü– gelte Funktionen, authentische Materialien sind die Grund– lagen für gestalterische Freiheit und eine Küche, die mit dem Raum verschmilzt. Bulthaup 3_Von der Beratung bis zur Realisierung wurde diese Küche in Zusammenarbeit mit Architekten und Bauherren umge– setzt. Weiss lackierte Oberflächen sowie Arbeitsflächen und Rückwände aus Chromstahl unterstreichen den puristischen Innenausbau mit Betonwänden und Holzböden. Schneebeli 4_Was mit dem Bau einer Waschmaschine begann, entwickelte sich in den letzten 65 Jahren zu einem erfolgreichen Unter– nehmen. Die Geräte der schwedischen Firma drücken aus, was skandinavisches Design definiert. Minimalistische Formensprache bei hoher Funktionalität, wie z. B. die Backofenserie, die es in verschiedenen Ausführungen gibt. Asko


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1_Die neue Küche «NX 510» ist so konzipiert, dass sie auch für kleine Wohneinheiten geeignet ist, ohne dabei auf viel Platz in der Küche zu verzichten. Die homogene Farbgebung in samtmattem Achatgrau sorgt für optische Einheitlichkeit, die durch Schübe aus hellem Holz aufgelockert wird. Next125 2_Das neue Rückwandsystem «Orea W» ist nicht nur optisch ein Hingucker, sondern bietet auch funktional einen grossen Mehrwert. Die modulare Bauwand lässt sich mit Messerblock, Gewürzhalter, Tablaren und dank einer Stromschiene auch mit Küchenwaagen, Spotleuchten und weiterem Zubehör bestücken. Orea 3_Die Edelstahlabdeckung «Urbana piu» ist mit einer keramischen Beschichtung versiegelt, die kratzfest, chemikalien– und heisswasserbeständig ist. Gleichzeitig besticht sie optisch und ist dabei pflegeleicht, so dass mit einem Wisch alles weg ist. Morath 4_ Diese Küche ist längst ein Klassiker und basiert auf einem modularen Konzept, das sich wie Bausteine zusammen setzen lässt. Kücheninseln, Schränke und Regale, deren gemeinsamer optischer Nenner die Regalbeine sind, lassen sich so zu einem individuellen Ensemble zusammen stellen. Vipp 5_Gekalktes Eichenholz, Fronten aus schwarzem Linoleum und Arbeitsflächen aus Chromstahl finden sich hier zu einem harmonischen Ganzen zusammen und fügen sich nahtlos in den Wohnraum ein. Elbau

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1_Grosszügig und offen präsentiert sich diese Küche mit der raffinierten Nische, einem Küchenblock als Solitär und Mate– rialien in Dunkel, Hell und Glänzend, die elegant miteinander harmonieren. Sabag 2_Mit den individuellen Systemlösungen für den Bereich rund um die Küchenspüle bietet das Unternehmen nicht nur in tech– nischer, sondern gleichzeitig auch in optischer Hinsicht Modelle an, die überzeugen. Wie z. B. die Spülenserie aus der Kitchen Colors-Linie in Brushed Cool Sunrise, Warm Sunset und Hard Graphite. Grohe 3_Eine Arbeitsfläche inkl. Spültrog aus gebürstetem Messing verleihen dieser Küche einen edlen Touch. Durch die Kombination mit den dunklen Armaturen entsteht ein reizvoller Kontrast, der durch anthrazitfarbene Fronten noch hervor gehoben wird. Herzog Küchen BEZUGSQUELLEN SEITE 125

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INTERVIEW

ADRIAN BERNHARD – CEO BRUNNER KÜCHEN AG

«Innovationen wird es auch weiterhin geben» Von der Designerküche bis hin zum schlichten Einbaumodell: In der Brunner Küchen-Manufaktur in Bettwil wird die Küche gebaut, die perfekt zum Kunden passt. Adrian Bernhard leitet seit vier Jahren die Geschicke des Aargauer Unternehmens. Im Gespräch verrät er, welche Farben und Materialien besonders gefragt sind und was man vor dem Kauf einer Küche bedenken sollte. Welche Trends beobachten Sie im Bereich der Küche? Was Farbe anbelangt, sind ganz klar Erd- und Naturtöne angesagt. Der Trend, wie wir ihn spüren, kombiniert verschiedene Materialien wie Holz oder Chromstahl. Die Küche wird noch offener, verschmilzt mehr und mehr mit dem Wohnbereich, was die Koch-, Spül- oder Rüstinsel verstärkt in den Blickpunkt rückt. Am häufigsten gefragt werden immer noch grifflose Modelle, aber wir beobachten auch ein Revival von Knöpfen und Griffen sowie die Rückkehr von Granitplatten bzw. den Wunsch nach Marmorstrukturen. Aufgrund sich verändernder Lebensweisen ist momentan auch immer wieder die mobile oder gemeinschaftlich genutzte Küche im Gespräch — ein Trend, den Sie spüren? Eigentlich nicht. Wir beobachten diesen Trend natürlich, er hat mit dem Wohnungsbau und dem mobilen Lebensstil vor allem im urbanen Bereich zu tun. Aber das betrifft nur einen kleinen Teil unserer Gesellschaft. Hauptsächlich gefragt ist immer noch das Modell Familie mit der Küche als Wohnmittelpunkt. Trotzdem sind diese Zukunftsthemen für uns sehr wichtig und wir müssen uns damit auseinandersetzen. Die Digitalisierung ist ein weiteres solches Thema. Da Sie es gerade ansprechen: Ist die Digitalisierung in der Küche sinnvoll und wenn ja, in welchem Bereich? Darauf kann ich keine allgemeine Antwort geben. Es gibt Menschen, die finden es gut, dass ihr Backofen mit Automatikprogrammen läuft. Aber es gibt auch die anderen, die zu viel Technik im Alltag ablehnen. Die Generation, die bereits mit dem Thema aufwächst, wird kommen. Und wenn sie die komplett digitalisierte Küche will, wird es unsere Aufgabe sein, das aufzuzeigen, was technisch möglich ist – um im Anschluss zu entscheiden, was sinnvoll und für den einzelnen ein Mehrwert ist. Jeder setzt bei dem Thema andere Prioritäten. Für mich besteht der grösste Nutzen im Bereich der Geräte-Steuerung. Denn ganz ehrlich, was gibt es einfacheres, als dem Gerät zu sagen, was es machen soll? Tresen, Stauraum, Arbeitsfläche — welche Elemente sollte eine Küche unbedingt mitbringen, also auf was kann man nicht verzichten? Auf eine

praktische Küche. Design und Funktion müssen immer zusammen betrachtet werden. Niemand ist glücklich mit einer schönen Küche, die von den Abläufen her nicht funktioniert. Das sorgt nur für Unzufriedenheit. Deshalb ist die Funktion für uns extrem wichtig. Was die Fragen nach genug Stauraum, genug Arbeitsfläche, kurze Wege zum Kühlschrank oder zum Backofen einschliesst. Für uns sind das die zentralen Themen, hier fangen wir an, eine Küche zu planen. Was sollte man in ein Beratungsgespräch bei Ihnen mitbringen? Eigentlich nur einen Grundriss. Und ich sage den Leuten immer: Ihr müsst wissen, wie ihr kocht! Idealerweise sollte man sich Gedanken darüber machen, was in der jetzigen Küche gut ist und welche Abläufe passen. Uns gibt das bereits eine sehr gute Basis. Natürlich sind dann noch viele weitere Fragen zu klären. Zum Beispiel für wie viele Personen gekocht wird oder wer sich am Kochprozess beteiligt. Erst danach können wir mit der konkreten Planung beginnen. Bevor die Planung abgeschlossen ist und die Küche in Produktion geht, waren die meisten KundInnen mehrmals hier. Gibt es in der Küche überhaupt noch Innovationspotential und wenn ja, wo? Wir haben eine Vision, aber die werde ich (noch) nicht preisgeben. Die Frage, ob es noch Innovationen geben kann, wird immer wieder gestellt. Als beispielsweise der Kombisteamer auf den Markt kam, hiess es, jetzt hat man alles erfunden. Was sollte da noch kommen? Die Antwort gab Miele mit dem Dialoggarer. Die Suche nach pflegeleichten, robusten Materialien haben die Anti-Fingerprint-Fronten beantwortet oder die «Xrange»-Oberflächen von Suter Inox. Wenn ich mich umschaue, sehe ich immer noch viel Bewegung in der Küchenbranche — Innovationen wird es auch weiterhin geben und die Bedürfnisse der Menschen werden bestimmen, was sich durchsetzen kann.

BRUNNER.CH

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LEBENSRAUM SCHWEIZ

Ein Bund

fürs Leben Es ist die eine, entscheidende Frage im Leben, die man sich im Idealfall nur einmal stellt. Ist man bereit für die Haube oder nicht? Möchte man einen ewigen Bund eingehen oder doch lieber unabhängig und flexibel bleiben? Einer hat die passende Lösung für jeden Lebensweg, sei er traditionell oder modern: Wesco, der Schweizer Spezialist für Lüftungstechnik. TEXT: Silja Cammarata

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Die Redensart «Jemanden unter die Haube bringen» entstammt einer alten Tradition, nach der verheiratete Frauen ihre Haare unter einer Haube verbargen und dadurch geordnete Zustände signalisierten. Heute ist die Haube weniger ein Ausdruck von Anständigkeit. Vielmehr gibt sie einiges über den Charakter und den Lebensstil ihres Besitzers preis. Dabei ist schon mal bezeichnend, um welche Art von Haube es sich handelt. Typ Inselhaube: Sie ist ein offensichtliches und inszeniertes, dekoratives Objekt in der Küche, dem Lebensmittelpunkt des Haushalts. Ihre Besitzer lieben gesellige Runden, kochen gerne für Freunde und Familie. Typ Einbauhaube: Oft anzutreffen in Mietwohnungen, deren Bewohner sich einem modernen Lebensstil verschrieben haben. Wenn zuhause gekocht wird, sollte die Haube anschliessend wieder von der Bildfläche verschwinden, besser gesagt im Oberschrank. Denn man steht ja nicht gerne allzu offensichtlich unter der Haube. Typ Kochfeldabsaugung: Ganz futuristisch ist der Dunstabzug in das Kochfeld integriert, damit ist er nahezu unsichtbar und schafft freie Sicht. Kulinarische Wunderwerke werden oftmals dank modernster Induktionstechnik gezaubert — so unkonventionell und überraschend wie der Lebensstil ihrer Besitzer. Egal, welcher Haubentyp Sie sind, Wesco bietet für jeden die richtige. Und das schon seit 50 Jahren. 1969 wurde die erste Haube unter dem Namen Wesco im aargauischen Wettingen gefertigt, 1971 das erste Patent für Dunstabzüge erteilt und bereits seit dem Jahr 1985 liegt der Fokus des Unternehmens auf dem Bereich Küchenlüftung. Diese Ausrichtung erfolgte damit relativ bald nach der Firmengründung im Jahr 1962 durch Hermann Widmer und Theodor Ernst, beide im Bereich Lufttechnik und Metallbau tätig. Der Umsatz mit Dunstabzügen stieg über die Jahre kontinuierlich, so war es eine logische Konsequenz, die einstige Widmer und Ernst AG in Wesco umzubenennen, die Kurzfassung für Widmer Ernst Systeme Company. Heute zählt das Unternehmen 280 Mitarbeiter, die vier Tochtergesellschaften, davon zwei in Deutschland, eine in Dänemark und eine in Italien, mitgerechnet. Als Familienunternehmen in zweiter Generation mit Hauptsitz in Wettingen wird

Wesco von einer dreiköpfigen Geschäftsleitung geführt, die sich aus Beat Ernst (VR-Präsident), Dr. Adrian Beer (CEO) und Florian Studer (CFO) zusammensetzt. Wegweisende Entscheidungen werden mit Unterstützung des Führungsteams gefällt. Technische Innovationen, wie z.B. die moderne Steuerung der Haustechnik via App, werden alle inhouse entwickelt. Ebenso finden Vormontage und die Herstellung von Vorserienprodukten in Wettingen statt, um die Schnittstellen zwischen Entwicklung, Markt und Produktion möglichst effizient zu gestalten und den hohen Qualitätsstandard zu garantieren. Für das Design der Produkte ist ein internes Team zuständig, das jedoch zusätzlich auch mit externen Designern zusammenarbeitet. Für das Erscheinungsbild neuer Dunstabzüge ist die Formensprache und Materialisierung der Küche tonangebend, dementsprechend kann das Design mehr oder weniger ins Auge fallen. Anhaltende Trends lassen sich zwar nicht so leicht erkennen, doch scheint auch in der Küche die klassische Haube aus der Mode zu kommen — in den letzten Jahren machte sich eine vermehrte Nachfrage bei Einbaugeräten im Oberschrank und der integrierten Absaugung im Kochfeld bemerkbar. WESCO.CH

1_Die traditionellen Dunstabzugshauben haben längst mit der ästhetischen und optisch unauffälligen Absaugung nach unten Konkurrenz erhalten. Diese ist mittig oder seitlich wie im Tischlüfter «Basso II SL» integriert. Bei der Wahl des Kochfeldes ist der Kunde frei. 2_Beat Ernst (VR-Präsident), Dr. Adrian Beer (CEO) und Florian Studer (CFO) (im Bild v.r.n.l.) führen das Familienunternehmen in zweiter Generation. 3_Das Unternehmen Wesco mit Hauptsitz im aargauischen Wettingen deckt die drei (Lüftungs-)Bereiche Küche, Wohnung und Schule / Büro ab. Das Hauptaugenmerk liegt dabei seit 1986 auf dem Bereich der Küchenlüftungen. Modell «Berbel Skyline Edge» lässt sich bequem per Fernbedienung steuern und in der Höhe individuell positionieren.

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TREND — Tafelware

1_Das nie ganz einheitliche, da von Hand glasierte Service «Homestyle» erinnert an Steingut aus früheren Zeiten. Rund um die mehrfarbige Schale bzw. Platte gibt es ein breites Sortiment unifarbener Teller, Tassen und Schälchen. Kahla Porzellan 2_Nichts Geringeres als die Unendlichkeit des Ozeans hat Designerin Linda Svedal Walsøe zum gleichnamigen Porzellangeschirr inspiriert. Es pfleglich zu behandeln und an die nächste Generation weiterzugeben, liegt nun an jedem selbst. «Osean» besteht aus sieben Teilen und ist für alle Wochentage gemacht. Wik & Walsøe 3_Aller guten Dinge sind drei. Deshalb fanden für das neue Service des dänischen Porzellanherstellers gleich drei grosse Namen der skandinavischen Designszene zusammen. Mit «Hav» gestalteten der Architekt Bjarke Ingels, der Industriedesigner Lars Holme Larsen und der Designphilosoph Jens Martin Skibsted ein Tafelservice, das bewusst einfach gehalten ist und dennoch - oder gerade deswegen — grosse Eleganz ausstrahlt. Ab August. Royal Copenhagen

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Schüsselmomente Alles begann mit dem Frühstück. Doch mittlerweile kennt die Bowl keine Tageszeit mehr. Wir füllen sie morgens mit Porridge, mittags mit Quinoa und abends mit Ceviche. Das kulinarische Glück ist nur noch eine Schüssel entfernt, und die mischt sich für das perfekte Tafelerlebnis bunt und munter unters restliche Service. von Kirsten Höttermann

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TREND — Tafelware

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1_«Tailor made» sieht genau so aus, wie sein Besitzer es haben möchte: Nachdem dieser Kollektion, Veredlung und Farbe ausgesucht hat, verleiht eine Gravur dem Besteck eine ganz persönliche Note. Sambonet 2_Inspiriert vom Zusammenspiel des Deckels und des Griffs der Teekanne «TAC» von Walter Gropius entwarf Bethan Laura Wood ein markantes Tee-Set als Hommage an den Klassiker. «Tongue» gibt es in pudrigem Gelb, Türkis oder Pfirsich. Rosenthal 3_Irgendwo zwischen Kupfer und rot schimmert «Manufacture Glow». Das Service steht für sich allein, lässt sich aber auch wunderbar mit weisser oder dunkler Keramik kombinieren. Der Hersteller hat mit der Kollektion Manufacture Rock Desert auch schon den passenden Vorschlag. Villeroy & Boch

4_Hello darkness: «Naharis» ist ein fünfteiliges Service, auf dessen mattschwarzer Oberfläche Speisen besonders gut zur Geltung kommen. Ihre dunkle Magie versprüht die Keramik vor allem dann, wenn sie auf einer weissen Oberfläche platziert wird. NV Gallery 5_Wer einmal gespürt hat, wie glatt das Eschenholz in der Hand liegt und wie mühelos die Klinge durchs Fleisch gleitet, wird sich nicht mehr mit weniger zufrieden geben. Das hochwertige Steakbesteck wird im Emmental aus Chirurgenstahl geschmiedet. Sknife

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TREND — Tafelware

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1_Der finnische Designer Kaj Franck wollte die Zahl der Alltagsgegenstände, die wir in unserem Leben brauchen, minimieren und die Aufmerksamkeit auf die Nachhaltigkeit und den Lebenszyklus von Produkten lenken. Dieses Ansinnen im Kopf gestaltete er das Service «Teema» und ging dabei von den drei geometrischen Grundformen Kreis, Quadrat und Kegel aus. Seit neuestem gibt es den Klassiker auch in zartem Puderrosa. Iittala 2_Wegen ihres schlichten Designs, dem «Purismo» seinen Namen verdankt, eignet sich die Glaskollektion ebenso für den Alltag wie für festliche Anlässe. Die Sektschalen machen auch mit Longdrinks eine gute Figur. Villeroy & Boch 3_Für das Tafelservice «Hammershøi» orientierte sich HansChristian Bauer an den traditionellen Vasen des Kähler-Designers Svend Hammershøi und dekorierte Keramik und Trinkgläser mit eben den markanten, handgeschliffenen Rillen, die er auf den Originalen fand. Kähler 4_Die grafisch adaptierten Blüten auf dem Tellerrand des Service «Paradise Birds» sind das Ergebnis intensiver Farbstudien. Das Dekor ergibt sich aus der Überschneidung unterschiedlicher Pastelltöne. Auf Wunsch schmücken Paradiesvögel aus dem Dekor-Archiv der Manufaktur das feine Porzellan. Meissen 5_Hanna Büker giesst ihr Porzellangeschirr, dessen exakte Formen erst durch die Glasur ein individuelles Finish erhält. Die Schweizer Keramikerin sieht sich gleichermassen von Spanien und Skandinavien beeinflusst. Where Shadows Fall

W O D A S L E B E N S P I E LT die küche. made in luzern. veriset.ch


TREND — Tafelware

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ELEGANT UND STILSICHER

1_Mögen die Spiele beginnen: Der deutsche Hersteller von Porzellan und Glaswaren erweitert die Kristallglas-Serie um einen Grauton. «Casino» besteht aus mundgeblasenem sowie auf traditionelle Weise von Hand geschliffenem ZweischichtÜberfang-Glas. In vier unterschiedlichen Schliffarten. Dibbern 2_Mondsüchtig: Blüten, die sie vor der eignen Haustür fand, regten Designerin Lisa Keller zum Dekor auf dem Service «Moon Meadow» an. Die wahlweise schwarze oder weisse Keramik bringt die von zarter Hand aquarellierten Kräuter, Gräser und Blumen zum Leuchten. Kahla Porzellan

4_Tafelgeschichte: Als älteste Porzellanmanufaktur Europas kann der Hersteller aus Sachsen wie kein anderer auf einen Fundus an historischen Figuren und Dekoren zurückgreifen. Die Flaschenverschlüsse mit den Affen jedoch sind 2018 von der Künstlerin Maria Walter entworfen worden. Meissen 5_Für die Serie «Lab» holte sich Chefdesigner Thomas Wenzel Inspiration im 18. Jahrhundert, als die Manufaktur noch Gefässe für den Laborbereich fertigte. Technische Kolbengefässe, kleine Tiegel und grosse Gefässe mit funktionalen Formen standen Pate. KPM

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3_Nostalgie auf dem Frühstückstisch: Die charakteristischen Rauten, eine elegante Neuinterpretation des im Jahre 1961 entstandenen Musters, zieren nun auch Salz- und Pfefferstreuer. Neben den Neuzugängen umfasst das Porzellan-Service «Rhombe» bereits Teller, Schalen, Tassen und Untertassen sowie eine Vase. Lyngby Porcelæn

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PORTRAIT — Flexform

1_Die Familie Galimberti leitet bereits in dritter Generation die Geschicke des Unternehmens. Im Bild von links nach rechts, stehend: Luca, Saul und Giuliano; sitzend: Matteo und Pietro. 2_Zum Repertoir von Flexform gehören nicht nur Sitzgruppen, sondern auch Möbel wie der Beistelltisch «Ascanio». Die Kombination des Gestells aus edlem Holz und der Tischplatte aus Marmor wird hier zum Eyecatcher. 3_Die vergleichsweise kleine mit feinem Leder bezogene Couch «Sveva» wurde am diesjährigen Salone vorgestellt. Sie ist ein Entwurf von Carlo Colombo.

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Die

Kunst des Sitzenbleibens

Flexform ist vor allem für die Herstellung edler Polstermöbel im Innenbereich bekannt. Die Überraschung war perfekt, als das italienische Familienunternehmen am Salone eine erste Outdoor-Kollektion vorstellte. Damit zeigte der Möbelhersteller, dass er die Kunst des Sitzenbleibens auch im Aussenbereich beherrscht. von Paola Tamborini

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PORTRAIT — Flexform

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Die Kunst des Sitzenbleibens Wer auf einem Sofa von Flexform Platz nimmt, fühlt sich sofort wohl. Unendlich bequem sind die grosszügigen, weichen Kissen, die den Rücken auf so angenehme Weise unterstützen. Man kommt nicht dagegen an, die Fingerspitzen über die feinen Bezugsstoffe wandern zu lassen oder das glatte Holz zu berühren, das sich fast so zart anfühlt wie Seide. Das Gefühl von totaler Behaglichkeit stellt sich ein, grenzenloser Entspannung, man möchte einfach nur noch sitzenbleiben. Hinter dieser Perfektion, die nicht nur den Polstermöbeln, sondern allen Produkten von Flexform zu eigen ist, steckt eine lange Tradition, die seit nunmehr drei Generationen von einer Familie gepflegt wird. Es war 1928, als die drei «Figli di Giovanni Galimberti» eine eigene Firma in Meda gründeten, dem Städtchen in der Region Brianza, das heute als Hochburg für italienisches Möbeldesign bekannt ist. Die kleine Werkstatt wuchs schnell zu einem Unternehmen mit Renommée, welches sich in den Nachkriegsjahren mit der Einrichtung des Scala-Foyers hervortat. Ab 1959 beschritt das Familienunternehmen neue Wege und konzentrierte sich auf die Herstellung hochwertiger Designermöbel im modernen Look. Mittlerweile führte Pietro Galimberti zusammen mit seinen Brüdern und

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Cousins die Möbelherstellung. Sie gaben der Firma den mehr international klingenden Namen Flexform und verkauften ihr breites Möbelprogramm nun auch ausserhalb Italiens. Der Erfolg gab ihnen Recht: Bereits 1967 konnte ein weiteres Werk gebaut werden, ein neues Gebäude für einen Showroom entstand. Flexform begann schnell, sich mit den eingangs erwähnten grosszügigen Sofalandschaften einen Namen zu machen. Und obwohl bei den Galimbertis das Polstermöbel-Know-how schon fast genetisch verankert zu sein schien, waren sie klug genug, sich gut beraten zu lassen: Ende der 1970er-Jahre begann die Zusammenarbeit mit Antonio Citterio. Sie sollte sich als elementar für den Erfolg des Unternehmens erweisen. Dem jungen Architekten und Designer gelang es, die Produktionslinie entscheidend mitzuprägen: Er entwarf in den


1_Wieviel Handarbeit in einem Möbel von Flexform steckt, erfährt man bei einem Besuch der Produktion in Meda. 2_Mit dem Sessel «A.B.C.» gestaltete Antonio Citterio 1996 einen Klassiker, dessen patentierte Mechanik das Verstellen von Sitz und Rücken ermöglichte. 3_Selbst die Etiketten werden liebevoll von Hand angenäht. 4_Ebenfalls ein Klassiker: Ledersofa «Magister» von Antonio Citterio und Paolo Nava kann durch einen raffinierten Mechanismus in ein komfortables Einzelbett verwandelt werden. 5+6_Kabinett «Jeremy» gehört zur aktuellen Kollektion und wurde von Carlo Colombo entworfen. Wie auch Sessel «Sveva Soft», den es neu in komplett gepolsterter Version gibt.

letzten 40 Jahren die meisten Best- und Longseller. «Normalerweise arbeite ich mit Menschen zusammen, die meine Vision und meine Designsprache teilen», formuliert Citterio es selbst. «Aber mit den Galimbertis teilte ich die Ausrichtung der gesamten Firmenstrategie. Auch die Idee, lokale Architekten wie Mario Asnago, Claudio Vender und Gabriele Mucchi in die Produktion einzubinden – als eine Hommage an die Meister der Region.» Einer von vielen Gründen, warum die Zusammenarbeit bis heute andauert und auch von den Vertretern der dritten Generation gepflegt wird. Draussen zuhause Flexform ist ein Unternehmen, das fest in der Region verwurzelt ist. Nicht nur «Made in Italy», sondern «Made in Meda» könnte das Credo lauten, denn die Möbel werden zu 100 Prozent an Ort und Stelle produziert, die meisten Arbeitsschritte noch von Hand verrichtet. Die Arbeiter kommen aus der Gegend und haben ihr Können, das hier von

Generation zu Generation weitergegeben wird, von der Pieke auf gelernt. Rund 80 von insgesamt 140 sind in die manuellen Produktionsstufen eingebunden. Flexform strebt nach nichts Geringerem als nach Perfektion. Deswegen legt man grossen Wert auf die Qualität der Materialien. So werden beispielsweise alle Ränder der Bezüge zunächst gekettelt und erst danach zusammengefügt: Ein Zwischenschritt, den niemand sieht, der für die Haltbarkeit der Möbel jedoch extrem wichtig ist. Selbst die Daunen in den Kissen sind mit einem speziellen Label zertifiziert: Sie werden lasergeschnitten, sterilisiert und in sogenannte «No-Escape»-Hüllen gefüllt. «In Sachen Qualität haben wir keinen Konkurrenten», meint Giuliano Galimberti überzeugt, der als Vertriebsleiter fürs Ausland tätig ist. «Es gibt Kunden, die lassen ihre Bezüge erneuern, obwohl sie unsere Polstermöbel bereits vor 20 oder 30 Jahren gekauft haben. Selbst wenn wir das Sofa nicht mehr produzieren, sind wir imstande, die alten Bezüge zu erneuern.» Die Kontinuität von Stil und Image haben Flexform im Laufe der Jahre viel Anerkennung eingebracht. Die gelungene Mischung aus Eleganz und Komfort ist international mehr gefragt denn je, das Unternehmen

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PORTRAIT — Flexform

1_Der Sessel «Thomas» ist ein Bestseller von Antonio Citterio und ist in der Version «Thomas Outdoor» nun auch für draussen geeignet. 2_Auch das flexible Sitzsystem «Zante Outdoor» wurde speziell für draussen konzipiert. Bei Bedarf kann es einfach auseinander gebaut und in Einzelteilen verstaut werden. 3_Ein Flechtwerk wie das von «Vulcano» gehört zu den Lieblingsthemen von Flexform. Designer, in diesem Falle Antonio Citterio, greifen es immer wieder auf.

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betreibt 35 Flagship-Stores und 100 Shop-in-Shops in 89 Ländern. Ein Grund, warum sich Flexform in diesem Jahr mit einer ersten Outdoor-Kollektion auf ganz neues Terrain wagt. Die Sofas, Sessel und Accessoires sind für den Aussenraum gedacht, stehen jedoch den Möbeln für Innenräume in nichts nach. «Optisch passten viele unserer Indoor-Produkte bereits perfekt nach draussen,» erzählt Giuliano Galimberti. «Wir mussten nur die richtigen Materialien finden bzw. Bearbeitungsmethoden entwickeln, die sie outdoortauglich machen.» Und weiter: «Die neue Kollektion für den Aussenbereich unterliegt den gleichen Standards wie für unsere Innenraum-Möbel, ohne Unterschiede in der Qualität.» Um dies zu gewährleisten, wurden nur modernste Materialien ausgewählt, die Witterung und Feuchtigkeit standhalten, wie wetter- und farbbeständiges Irokoholz, wasserdichtes Polypropylen oder Nickel-Chrom-Stahl-Legierungen. Alles Materialien, die Flexform bereits bei der Ausstattung von Yachten verwendet und geprüft hat. Darüber hinaus wählte man nur solche Stoffe, bei denen sich ein Gefühl von Zuhause einstellt – die wasserabweisenden Textilien fühlen sich angenehm weich an und sind nicht weniger einladend, als die Sofalandschaft im Wohnzimmer. Welche der eleganten Möbel man letztendlich lieber (be-)sitzt, bleibt jedem selbst überlassen. FLEXFORM.IT

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AUSWÄRTS WOHNEN — Vinschgau

1+2_Der Garberhof in der Südtiroler Ortschaft Mals ist bekannt für seinen grossen Wellnessbereich, der Sauna- und Relaxhaus, Innen- und Aussenpool sowie den grössten Hotel-Hamam Italiens umfasst. Seit den Neu- und Umbauarbeiten im Jahr 2017 ist das Design des Hotels von Südtiroler Flair und moderner Eleganz geprägt.

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WWW.GARBERHOF.COM

Augenblick der

RUHE Ruhe und Entspannung. Zwei Dinge, die im Alltag leider viel zu kurz kommen. Umso schöner, wenn man sich auf eine Auszeit im Südtiroler Garberhof freuen kann, während der Natur, Sport, Wellness und Kulinarik die einzige Rolle spielen. TEXT: Silja Cammarata FOTOS: ediundsepp Gestaltungsgesellschaft MBH

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AUSWÄRTS WOHNEN — Vinschgau

Augenblick der Ruhe Einer Reise in die Vergangenheit glich die Fahrt am Wochenende, die wir für einen Wellness-Aufenthalt im Vinschgau antraten. Mein Mann durchlebte Momente seiner Kindheit, als wir den versunkenen Kirchturm im Reschensee passierten, den er schon vor gut 30 Jahren auf den Fahrten in den Süden bestaunte. Heute wie damals ist das Wahrzeichen des Vinschgaus gleichermassen märchenhaft und faszinierend. Für uns bedeutete der Anblick des Kirchturms jedoch vor allem eines: das Ende einer mehrstündigen Anreise und der Beginn eines entspannten Wochenendes mit viel Erholung und Wellness. Besonders dank seines umfangreichen Wellnessangebotes hat sich der Garberhof weit über die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht, was sich auch an den internationalen Kennzeichen der davor parkenden Autos bemerkbar machte. Nicht zu verfehlen liegt das Anwesen am Ortseingang von Mals, einem 5000-Seelen-Dorf im Obervinschgau.

Umgeben von einer 6000 m2 grossen Parkanlage gibt es den Blick auf das saftig grüne obere Etschtal und die angrenzenden, noch schneebedeckten Dreitausender frei. Optisch fügt es sich aufgrund der hellen Fassade, die grösstenteils aus bodentiefen Fensterfronten und hellen Sichtbalken besteht, perfekt in die naturgewaltige Kulisse Südtirols. Im Inneren setzt sich dieser Eindruck fort — helle, offene Räumlichkeiten, natürliche Materialien wie Holz, Fell, Naturwolle und -stein, hier und da ein Eyecatcher aus Messing – wie die Verkleidung der Empfangstheke und der Bar oder den Pendelleuchten aus Kupfer, die, wie wir später erfahren sollten, eigens für das Hotel entworfen und angefertigt wurden. Nach einer freundlichen Begrüssung beziehen wir unser Zimmer, das uns dank riesiger Fensterfronten den Blick in die Natur ermöglicht. Wir sind uns einig, hier ist der ideale Ort, um sich den ersehnten Augenblick der Ruhe zu gönnen.

Gutes für Körper und Seele Am Abend geniessen wir im hoteleigenen Restaurant ein Vier-Gänge-Menü, das unter dem langjährigen Chefkoch des Hauses, Christian Lechthaler, sehr abwechslungsreich und saisonal ausfällt, wann immer möglich mit Produkten aus der Region. Ausgeschlafen und gut erholt starten wir den nächsten Tag bei einem reichhaltigen Frühstück, das keine Wünsche offen lässt — sogar vegane Milchersatzprodukte

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stehen für die Müslizubereitung zur Auswahl. Uns haben es jedoch vor allem die regionalen Käsesorten und das typische Vinschgauer Brot angetan. Im Anschluss zeigt uns Klaus Pobitzer das gesamte Haus und erzählt uns dessen Geschichte. Im elterlichen Hotelbetrieb gross geworden, übernahm er den Garberhof mit seinem damals noch überschaubaren Wellnessbereich, der hauptsächlich aus Schwimmbad und Sauna bestand, vor knapp 20 Jahren in zweiter Generation. Schon Anfang 2000 kam der Wellnesstrend auf und Klaus Pobitzer reagierte mit dem Bau eines hoteleigenen Hamams darauf. Ein Hamam in Südtirol, das wirkte auch auf uns im ersten Moment eher ungewöhnlich. Doch die Begründung des Hausherrn war umso einleuchtender: Während vor allem deutsche Gäste seit jeher das typische, unbekleidete Saunieren bevorzugten, war es gegen den Geschmack der Italiener, sich so freizügig zu zeigen. Der Hamam, ein orientalisches Baderitual, das man in ein Pestemal, ein orientalisches Hamam-Tuch, gehüllt geniesst, fand daher grossen Anklang. Das Hotel nahm damit eine Vorreiterrolle ein, denn bis heute gibt es nur zwei weitere öffentliche Hamams in Italien, einen in Mailand, einen in Rom. Die grösste Veränderung fand allerdings vor zwei Jahren statt, zusammen mit einem langjährigen Gast und Freund des Hauses. In Thomas Rampp, der zusammen mit seinem Geschäftspartner Florian Hugger das Münchner Architektur- und Designbüro Lang Hugger Rampp leitet, fand Klaus Pobitzer den geeigneten Partner, um dem Garberhof ein neues Design- und Raumkonzept zu verpassen. Während die Planungsphase zwei Jahre andauerte, betrug die Bauzeit

1_Das Panoramarestaurant ist freundlich und hell gehalten, auch hier dominieren natürliche Materialien. Bei den Stühlen handelt es sich um alte, neu aufbereitete Modelle, die Gemütlichkeit und ein Gefühl von Zuhause ausstrahlen. Die Pendelleuchten aus Kupfer wurden von Architekt Thomas Rampp eigens für den Garberhof entworfen. 2_Seit 1999 ist Chefkoch Christian Lechthaler um das leibliche Wohl der Gäste bemüht. Er achtet auf ausgewogene abwechslungsreiche Gerichte, bei deren Zubereitung Regionalität, Saisonalität und Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle spielen. 3+4_44 Zimmer zählt das Hotel, daneben auch zwei etwas abgelegenere Chalets mit eigener Sauna, die den perfekten Rückzugsort bieten. Der Grossteil des Interieurs ist aus heller, heimischer Lerche gefertigt, im Kontrast dazu der grünstichige Terrazzo-Boden. Sitzmöbel von Artisan aus dunklem Walnussholz und Textilbezügen in Petrol runden das Gesamtbild harmonisch ab.

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AUSWÄRTS WOHNEN — Vinschgau

gerade mal neun Wochen. Innerhalb dieser kurzen Zeit wurden Zimmer renoviert, der Empfangs- und Restaurantbereich um- und ausgebaut sowie der Wellnessbereich erweitert. Der Fokus lag dabei stets auf Echtheit und Regionalität. Es kamen Naturmaterialien zum Einsatz wie heimische Lerche oder venezianischer Terrazzoboden. Das neue Design vereint Südtiroler Flair mit moderner, anspruchsvoller Eleganz und wurde bereits zweifach ausgezeichnet — mit dem German Design Award und dem Iconic Award. Heute zählt das Hotel 44 Zimmer und zwei Chalets mit neuem Garten, Panoramarestaurant samt Terasse, Sauna- und Relaxhaus, Innen- und Aussenpool, Fitnessbereich und

besagtem Hamam. Nicht ohne Grund erfreut sich der Garberhof seines guten Rufes als modernes und beliebtes Wellnesshotel. Davon werden wir, am Abend eines sportreichen Tages samt Wellnessbehandlung, sogar persönlich überzeugt. Bei einem Apéro an der Hotelbar kommen wir mit einem sympathischen Ehepaar ins Gespräch, das dem Garberhof schon seit über 30 Jahren die Treue erweist. Zwei Mal im Jahr reisen die beiden über 500 km in den Vinschgau, um ein paar entspannte Tage als Gäste der Familie Pobitzer zu verbringen, das nächste Mal im Oktober. Und wer weiss, vielleicht trifft man sich dort wieder, im Garberhof — ein Ort, an dem man sich einfach wohl fühlt.

1+2_Neben dem grössten Hotel-Hamam Italiens zählen besonders der Innen- und Aussenpool zu den Highlights des Wellnessbereiches. Der Aussenpool grenzt an die 6000 m2 grosse Gartenanlage, die ebenfalls neu angelegt wurde.

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Küchenassistenten

Kraftpaket im Schrank

Guided Cooking heisst das neue Kocherlebnis; es sorgt dank kommunikationsfähiger Kochfelder, einer App und bluetooth-fähigem Kochgeschirr dafür, dass die Pasta al dente bleibt und das Gemüse nicht verkocht. Gleichzeitig übernimmt die Funktion Optilink die Steuerung des Dunstabzugs, der automatisch an die aktuelle Kochstufe angepasst wird.

Der Raumklimaspezialist erweitert seine Schrankgeräte-Serie um das Lüftungsgerät «ComfoAir Slimline 220». Es lässt sich dank seiner kompakten Grösse in Einbauschränken installieren, ist einfach in der Bedienung, überzeugt mit einem hohen Wirkungsgrad und umfasst ein Leistungsspektrum von 220 m3/h.

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küche & bad Die neusten Ideen für Küche und Bad

Starker Mix – im Trendmagazin Küche & Bad Die neue Jahresedition beleuchtet umfassend die T hematik Küche und Bad und berichtet speziell über die derzeit aktuellen Trends sowie wichtige Grundsätze, Tipps und Ideen für die Planung und Einrichtung. Im redaktionellen Konzept finden zudem attraktive Begleitthemen Platz, womit das Magazin nicht nur praktischen Nutzen, sondern auch interessante Hintergrund- und Zusatzinformationen bietet. Der erste Teil der Publikation ist dem T hema Küche gewidmet. Dreht man das Heft um, so haben Leserinnen und Leser anstelle der letzten Seite wiederum ein Titelbild und den in sich geschlossenen T hemenbereich Bad vor sich. Ja, ich bestelle die aktuelle Ausgabe 2018 vom TRENDMAGAZIN KÜCHE & BAD für nur Fr. 8.50 inkl. MWST, exkl. Porto und Verpackung. Die Auslieferung erfolgt mit Rechnung.

Name/Vorname Strasse PLZ, Ort Datum/Unterschrift

Einsenden an: Etzel-Verlag AG, Postfach 266, CH-6330 Cham, Tel. 041 785 50 85, www.etzel-verlag.ch, info@etzel-verlag.ch


AUSGEZEICHNET

Wohnraum Küche Tragen zum wohnlichen Charakter der Küche bei: Die neuen Glasvitrinenschränke «Vero». Die dezent getönten Vitrinen mit ihren filigranen, eloxierten Metallrahmen lassen sich mit vorhandenen Küchenschränken kombinieren oder als Solitärmöbel inszenieren. Das Programm umfasst Unter-, Ober- oder Hochschränke, deren Innenräume mit Holz, Melamin oder Beton gestaltet oder matt beziehungsweise hochglänzend lackiert werden können. Die Farben können aus einem breiten Farbspektrum individuell gewählt werden.

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Innovative Multifunktionswand

Gemeinsamer Sieg

Elegante Lichtquelle

So wird eine Küchenwand zur multifunktionalen Nutzfläche, ohne dabei zusätzlichen Raum einzunehmen: Das neuartige Rückwandsystem «Orea W» birgt in seinem Inneren modernste Technik, die in Form von vierphasigen Stromschienen sichtbar wird. Darin können 6 mm starke Tablare mit integrierten LED-Leuchten an beliebiger Stelle positioniert werden und bieten praktische Ablageflächen. Des Weiteren stehen USB-Docks, Küchenwaagen, kontaktlose Aufladegeräte sowie Spotleuchten für eine individuelle Wandgestaltung zur Auswahl.

Zusammen mit ihren Partnern hat die Vivell Schwimmbadtechnik AG an der diesjährigen Giardina einen Showgarten präsentiert, der aufgrund seines überzeugenden Konzeptes von der Jury der Giardina ausgezeichnet wurde. Für «Lieblingsheide» haben sich die Landschaftsarchitekten der Partnerfirma Gardens von faszinierenden Heidelandschaften inspirieren lassen. Patrick Schöni und Michael Engler thematisierten in ihrem Showgartenkonzept den Kontrast zwischen Architektur und der ursprünglichen Natur.

Der charakteristische ringförmige Kopf am konisch zulaufenden Carbonkörper scheint förmlich im Raum zu schweben und verleiht der Bogenleuchte «Mito Largo» Stil und Eleganz. Das Designobjekt verkörpert das harmonische Zusammenspiel von Material und Farbe, ohne dabei die Architektur des Raumes zu beeinflussen. Erhältlich ist sie in sechs edlen Oberflächen wie Rose Gold oder Bronze sowie den matten Ausführungen von Gold, Silber, Schwarz oder Weiss. Für den Carbonkörper stehen Weiss oder Schwarz zur Auswahl.

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Optimaler Sitz Der «Drumback» verbindet die Vorzüge von Polster- und Netzrückenstühlen. Der Bezugsstoff wird – ähnlich wie bei einem Trommelfell – über ein Rückenteil aus Polypropylen gespannt. Deshalb punktet der Bürostuhl nicht nur mit dem luftigen Sitzkomfort, sondern auch mit Stabilität. Durch den Sitzbezug in einem Stück und die harmonisch geschwungene Sitzschale erhält der Stuhl eine elegante optische Linie und einen optimalen Sitz.

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Spezielle Optik

Die Zeit in Worten

Zwei in Einem

Das Möbelprogramm «X Square» überzeugte die Jury mit seiner markanten Eigenständigkeit. Durch die Symbiose der unterschiedlichen Materialien wird eine spezielle Optik geschaffen, die die Serie zum Eyecatcher macht. Die hochwertigen Oberflächen der Schränke und Unterbauten werden von Viertelkreisprofilen in Chrom eingerahmt, welche sich im Sinne einer ganzheitlichen Gestaltung auch an den Seiten der «X Square»-Spiegel wiederfinden.

Diese Armbanduhr zeigt die Zeit nicht mit Zeigern und Ziffern, sondern in Worten. Dazu sind 110 Buchstaben auf einem Quadrat aus Edelmetall herausgearbeitet. Auf Knopfdruck leuchten jene Buchstaben auf, die die aktuelle Uhrzeit angeben. Die Wortanzeige ändert sich in Fünf-Minuten-Schritten. Vier Leuchtpunkte in den Ecken sorgen für die minutengenaue Anzeige. Dieses Prinzip wurde für 20 Sprachen ausgearbeitet.

Hinter dem Begriff «Snowsound-Fiber Textiles» verstecken sich feuerfeste Textilien, die zugleich auch akustisch wirksam sind. «Die Vielzahl an Farben und Texturen macht die Kollektion zur eleganten Alternative im Bereich einer modernen und zeitgemässen Raumausstattung», befand die Jury des Rats für Formgebung. Die patentierte Technologie basiert auf feuerfesten Vliesen aus Polyester, die den störenden Widerhall verringern und die Arbeitsqualität verbessern.

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ERNST WOHNKONZEPTE, Hauptstrasse 9, 5043 Holziken T 062 739 55 00, info@ernst-wohnkonzepte.ch, www.ernst-wohnkonzepte.ch Walter Knoll • B&B Italia • COR • Schramm • MDF Italia • Rimadesio • u.v.m

HAUSER LIVING, FREIENBACH, präsentiert:

Gartendesign – Stilvoll Inszeniert Hauser Living präsentiert in Freienbach am Zürichsee die renommiertesten Marken und Trends für die Gestaltung und Einrichtung in jedem Garten. Die rund 7000 m2 umfassende Gartenmöbelausstellung gehört zu den grössten und attraktivsten der Schweiz: In den restaurierten Räumen einer ehemaligen Maschinenfabrik inszeniert Hauser Living gekonnt die Gartenmöbelkollektionen international führender Marken wie GLOSTER, DEDON, RODA, KETTAL, PAOLA LENTI, TRIBÙ, MANUTTI, KNOLL, RÖSHULTS, ROYAL BOTANIA oder TUUCI. Die stilvoll in Szene gesetzten Designobjekte, Accessoires, Brunnen, Wasserspiele und Feuerelemente sowie ausgesuchte Unikate zeigen die Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten auf und inspirieren Gartenliebhaber ebenso wie Architekten. Echte Einzelstücke aus besonderen Hölzern wie Teak-, Suar- oder Eisenholz gehören zu den Raritäten, die bei Hauser Living exklusiv zu finden sind. www.hauserliving.ch

1_Ausgeprägtes Bewusstsein für Ästhetik, Wissen und eine Auswahl der renommiertesten Designmöbel sind die Werkzeuge für die Gestaltung einzigartiger Gartenwelten. 2_Zusammen mit der Schwesterunternehmung atelier verde und profundem Fachwissen, Erfahrung und kreativem Flair entstehen einzigartige Einrichtungskonzepte.

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Mit über 4600 m2 auf 6 Etagen bieten wir eine umfassende Auswahl an Qualitätsprodukten weltbekannter Marken.

MÖBEL HUNZIKER AG, Europastrasse 4, 5734 Reinach T 062 765 50 10, info@moebelhunziker.ch, www.moebelhunziker.ch Contur • Rolf Benz • Stressless • Erpo • Intertime • Seetal • Draenert • u.v.m

MÖBEL RÖSCH AG, Güerstrasse 210, 4053 Basel T 061 366 33 33, info@roesch-basel.ch, www.roesch-basel.ch Cassina • Minotti • Interlübke • B&B Italia • vitra • walter knoll • vispring • u.v.m


KALENDARIUM

Natur vs. Kultur Faszination Holz Holz ist die grosse Leidenschaft des international renommierten deutschen Künstlers und Drechslers Ernst Gamperl, der für seine raumfüllenden Skulpturen bekannt ist. Nach weltweit vielbeachteten Ausstellungen, die vor allem in Japan und Korea grossen Zuspruch erlebten, startet nun erstmals das «Lebensbaum-Projekt»: In einem zehn Jahre andauernden Arbeitsprozess verwandelte Ernst Gamperl eine riesige, ungefähr 230 Jahre alte, von einem Orkan entwurzelte Eiche in ein einzigartiges Ensemble vielfältig geformter Gefässe und Objekte.

Die Ausstellung der Künstlerin Anita Zumbühl beschäftigt sich mit der Frage, woran wir denken, wenn wir von Natur sprechen. Bei näherer Betrachtung der Natur von ausserhalb sind es vor allem Begriffpaare, die der Künstlerin in den Sinn kommen und denen sie sich in ihren Arbeiten widmet. Ein Beispiel ist Natur und Kultur: Gesammelte Sätze, Materialien und Bilder aus ihrer Umgebung verknüpft sie untereinander neu und lässt dadurch Werke entstehen, in denen Natur in Form von Ästen oder Moosen mit Kultur in Form von Heimtextilien und Sprache kombiniert werden. Die Ausstellung gibt einen breiten Einblick in Anita Zumbühls assoziative Bild- und Gedankenwelt. 8. Juli — 25. August 2019

Bis 30. Juni 2019 GEWERBEMUSEUM WINTERTHUR Kirchplatz 14 8400 Winterthur GEWERBEMUSEUM.CH Ernst Gamperl: «Lebensbaum-Projekt» Foto: Bernhard Spöttel

Der Mensch im Mittelpunkt Er schafft es, mit seinen meist grossformatigen Ölbildern oder Skulpturen nahezu jeden von uns auf ganz besondere Weise zu berühren. Denn das allgegenwärtige Thema sind wir Menschen. Der 1947 in Chur geborene Künstler komponiert mit Ölfarbe phantasievoll-philosophische Werke voller Sozial- und Zeitkritik, die den Betrachter zum Denken anregen. Obwohl Robert Indermaur sein künstlerisches Schaffen auf wenige Bilder pro Jahr beschränkt hat, sind in der Galerie auch neue Werke zu sehen. ROBERT INDERMAUR Galerie Urs Reichlin Baarerstrasse 133 6300 Zug URSREICHLIN.COM «Totem» Robert Indermaur 2018 @ Galerie Urs Reichlin

KUNSTMUSEUM LUZERN Europaplatz 1 6002 Luzern KUNSTMUSEUMLUZERN.CH Anita Zumbühl, Busy is a Decision, Modern Ambitions, 2018 Spray auf Textil, Courtesy of the artist

Fotografie – unverfälschte Wahrheit? Wie viel Wahrheit steckt in Bildern, deren Herkunft uns nicht bekannt ist? Wir sind aufgefordert, ihnen Glauben zu schenken, da wir sie selber nicht verifizieren können — von der Fotografie aus Kriegsgebieten über mikrofotografische, wissenschaftliche Aufnahmen, bis hin zu Gestirnen der Raumfahrtsmission. Doch wie verhält es sich, wenn wir einen ganzen wissenschaftlichen Archivbestand erfinden und als echt ausgeben? Wie reagieren die Betrachter, wenn sie mit diesen Bildern und Informationen konfrontiert sind? Nicholas Polli hat dieses künstlerische Experiment gewagt... Bis 6. Juli 2019 «FEROX, THE FORGOTTEN ARCHIVES» Volkarthaus Turnerstrasse 1 8400 Winterthur COALMINE.CH Start der Exploration2-Sonde, 22.11.2007 Bildnachweis: IEMS / Florencia Gomez

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Mosset in Zürich Olivier Mosset zählt seit Mitte der 1960er-Jahre zu den radikalsten Vertretern einer zeitgenössischen Malerei, die das Ideal künstlerischer Originalität durch Objektivität unterwandert. Ausgehend von der Frage, was Malerei ist und wie sie funktioniert, hat er ein vielfältiges Œuvre aus monochromen und abstrakt-geometrischen Werken geschaffen, welches nun im Museum Haus Konstruktiv zu sehen ist. Die Ausstellung «Olivier Mosset — TUTU» zeigt das Schaffen des gebürtigen Berners noch bis Anfang September. Bis 8. September 2019 MUSEUM HAUS KONSTRUKTIV Selnaustrasse 25 8001 Zürich HAUSKONSTRUKTIV.CH Olivier Mosset, Untitled (TUTU), Detail, 2013. Courtesy Galerie Andrea Caratsch, St. Moritz

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Thonet & Design Im Rahmen der Ausstellung «Thonet & Design» wird das 200-jährige Bestehen des traditionsreichen Sitzmöbelherstellers Thonet gebührend gefeiert. Für die Neuinszenierung der rund 400 Möbelstücke, die in Besitz von «Die Neue Sammlung — The Design Museum» ist, zeichnet der Münchner Produktdesigner Steffen Kehrle verantwortlich. Die Ausstellung repräsentiert neben der Vorreiterrolle auf dem Gebiet der Entwicklung von Bugholz- und Stahlrohrmöbeln vor allem auch ein wichtiges Kapitel europäischer Unternehmensgeschichte. Auch Entwürfen ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird in der Ausstellung grosse Bedeutung beigemessen. Bis 2. Februar 2020 PINAKOTHEK DER MODERNE Barer Str. 40 80333 München PINAKOTHEK.DE Foto: Die Neue Sammlung — The Design Museum (A. Laurenzo)

Besuchen Sie uns in einer unserer 23 Ausstellungen in der ganzen Schweiz. sabag.ch/standorte


KALENDARIUM

Webkunst trifft Fotografie Pavillon Le Corbusier Der Pavillon Le Corbusier in Zürich ist das letzte Bauwerk des Jahrhundertarchitekten. Mitte Mai öffnete das von Arthur Rüegg und Silvio Schmed sehr sorgfältig restaurierte Gebäude nach zweijähriger Schliessung seine Türen wieder für die Öffentlichkeit. Die Eröffnungsausstellung «Mon univers» zeigt die persönliche Sammelleidenschaft des grossen Architekten, Designers und Künstlers und gibt Einblick in seinen gestalterischen Kosmos. Für den Ausstellungsbetrieb zeichnet das Museum für Gestaltung verantwortlich. Bis 17. November PAVILLON LE CORBUSIER HÖSCHGASSE 8 8008 ZÜRICH PAVILLON-LE-CORBUSIER.CH

Bei der diesjährigen Biennale zeigt das Museum für Textil-, Kostümund Parfumgeschichte im Palazzo Mocenigo eine Einzelausstellung von Brigitte Niedermair. Die Südtiroler Fotografin porträtiert seit zwanzig Jahren das weibliche Universum in freien Arbeiten wie auch für die Modewelt. Die Ausstellung «Me and Fashion 1996-2018» präsentiert mehr als 30 Bilder und Stillleben, darunter ein vom italienischen Textilhersteller Rubelli reproduziertes Motiv, das die Künstlerin für das Dior Magazine anfertigte. Aufgeteilt in sechs Streifen wurde das Bild Stück für Stück auf eine Länge von sechs Metern gewebt und anschliessend mit Hand zusammengenäht. Jedes Teilstück besteht aus über 60.000 Schussfäden, das Gesamtgewicht des prächtigen zeitgenössischen Wandteppichs beträgt 25 Kilo. Bis 24. November PALAZZO MOCENIGO SAN CROCE 1992 30135 VENEDIG MOCENIGO.VISITMUVE.IT Foto: Die Neue Sammlung – The Design Museum (A. Laurenzo)

Künstlerisches Wechselspiel Besuch aus aller Welt Besuch spielte in Ernst Ludwig Kirchners Leben eine grosse Rolle. Zwar war er selbst kein grosser Reisender, aus zahlreichen Briefen Kirchners geht jedoch hervor, dass er oft um Besuch bat und seinen Gästen aus aller Welt dankte, die zu ihm nach Davos reisten. In dem naturverbundenen Ort fühlte er sich so wohl, dass es ihn kaum in die Ferne zog. Die Ausstellung umfasst unter anderem Gemälde, Skulpturen oder Zeichnungen, die Kirchners BesucherInnen zeigen – er machte es zur Tradition, seinen Besuch auf diese Art zu «fotografieren». Bis 27. Oktober KIRCHNER MUSEUM PROMENADE 82 7270 DAVOS PLATZ KIRCHNERMUSEUM.CH Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938) Drei Künstler: Hermann Scherer, Kirchner, Paul Camenisch © Kirchner Museum Davos Foto: Stephan Bösch

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Rudolf Stingel hat seit dem Beginn seiner Karriere in den späten 1980er-Jahren stetig den Begriff dessen erweitert, was Malerei sein kann und wodurch sie definiert wird. Der Künstler erkundete ihre Möglichkeiten und medienspezifischen Grenzen im Wechselspiel künstlerischer Verfahren, Materialien und Formen: Neben verschiedenen Serien abstrakter und fotorealistischer Gemälde entstanden auch grossformatige Werke aus Styropor oder aus Metall gegossene Bilder. Die Sommerausstellung erstreckt sich über mehrere Säle und ermöglicht einen umfassenden Einblick in seine vielfältige künstlerische Praxis. Bis 6. Oktober FONDATION BEYELER BEYELER MUSEUM AG BASELSTRASSE 77 4125 RIEHEN/BASEL FONDATIONBEYELER.CH Rudolf Stingel, Untitled, 2015 © Rudolf Stingel, Foto: John Lehr


Living in a Box Ab ins Museum An den fünf Samstagen im August öffnen die Berner Museen ihre Türen und gewähren ihren Besuchern gratis Eintritt. Das Angebot könnte abwechslungsreicher und vielseitiger kaum sein – vom Historischen über das Alpine Museum bis hin zur Kunsthalle oder dem Museum für Kommunikation, alle machen mit, für jeden ist etwas dabei. Die Bevölkerung, insbesondere Familien und Jugendliche, ist herzlich eingeladen, am Ende der Sommerferien Kunst und Kultur zu schnuppern. Dann geht der Sommer erst richtig los!

Legendäre Möbelstücke und Designklassiker sind fester Bestandteil von Comics wie «Die Abenteuer von Tim und Struppi», «Die Peanuts» oder «Diabolik». Zugleich haben sich auch zahllose Designer von Comics inspirieren lassen und Werke geschaffen, deren Basis die Geschichten von übermenschlichen Kräften, Lichtgeschwindigkeit und messerscharfer Ironie sind. Das Vitra Design Museum beschäftigt sich in der Ausstellung «Living in a Box. Design und Comics» mit beiden Aspekten: In der umfassenden Schau werden Comicstrips, Comichefte und Graphic Novels zusammen mit Objekten der Sammlung gezeigt. Bis 20. Oktober

Samstag 3. / 10. / 17. / 24. / 31. August 2019 GRATIS INS MUSEUM An diversen Standorten in Bern MUSEEN-BERN.CH

VITRA DESIGN MUSEUM CHARLES-EAMES-STRASSE 2 79576 WEIL AM RHEIN DESIGN-MUSEUM.DE Angela und Luciana Giussani, Sergio Zaniboni und Saverio Micheloni, Diabolik (Ausschnitt), 1974 © Astorina srl

Mekka des Detailhandels Als wichtigster Branchentreffpunkt der Detailhandelsbranche vereint die Ornaris zweimal im Jahr junge, kreative Talente, Marktführer, Kleinunternehmer sowie Brands. Auf zehn Ausstellerbereichen und anhand diverser Sonderschauen werden dem Fachpublikum Trends, Neuheiten und Designs rund um Living, Dekor und Accessoires präsentiert. Als einzige Schweizer Fachmesse für den Detailhandel vereint sie rund 450 Aussteller auf rund 29'000 m2 Fläche und ist damit der Dreh- und Angelpunkt für Facheinkäufer, um sich einen Überblick über die Branche zu verschaffen und sich für die kommende Saison inspirieren zu lassen. 18. — 20. August 2019 ORNARIS Bernexpo AG Mingerstrasse 6 3000 Bern ORNARIS.CH


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Inspirierend & Humorvoll Er gilt als einer der kreativsten und gefragtesten Illustratoren unserer Zeit, seine Arbeiten erscheinen in renommierten Publikationen weltweit: Christoph Niemann startete nach seinem Studium eine Karriere als Illustrator in New York City. In seiner künstlerischen Monographie geht er dem Geheimnis der Kreativität auf die Spur und gibt Einblick in seine Schaffensprozesse. Mit seinen Illustrationen und Fotografien erzählt er auf humorvolle Art, wie er Karriere machte und alle Hindernisse überwand. Sunday Sketching Christoph Niemann Knesebeck, 2019 Ca. CHF 52.90 ISBN 978-3-86873-978-7

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Lebensraum Küche

Satt & zufrieden

Wegweisende Architektur

Zur reinen Funktionserfüllung der Küche ist, als Ausdruck der eigenen Persönlichkeit, die Status-Funktion hinzugekommen. In der Küche wird nicht nur gekocht und gelebt, sondern auch inszeniert. Dabei hinterlassen gesellschaftliche Megatrends wie Globalisierung, Digitalisierung, oder Gesundheits- und Umweltbewusstsein ihre Spuren. Das Buch des Designers Kilian Stauss beleuchtet die Küche als einen der wichtigsten Lebensräume aus unterschiedenen Blickwinkeln.

Donna Hay ist eine der erfolgreichsten Kochbuchautorinnen, die unter anderem in TV-Kochshows auftritt, Herausgeberin einer Kochzeitschrift ist und Kolumnen schreibt. Als Mutter weiss sie aus Erfahrung, wie schwierig es sein kann, Kinder satt und glücklich zu machen. Sie kreierte eine Sammlung von Rezepten, die klar und einfach aufgebaut sind und Kindern und Jugendlichen nicht nur schmecken, sondern grösstenteils auch von ihnen selbst zubereitet werden können.

Jeweils zu Beginn eines Jahres stellt die Redaktion der Archithese Bauwerke vor, die während der letzten 12 Monate in der Schweiz, oder aber von Schweizer ArchitektInnen weltweit realisiert wurden. Der Fokus liegt dabei auf Bauwerken, die aufgrund ihrer herausragenden oder kontroversen Eigenschaften hervorstechen. Die Bauprojekte werden nicht nur mittels Text, Bild und Plan vorgestellt, sondern auch anhand umfassender Architekturkriterien analysiert.

Die Küche zum Leben Kilian Stauss DVA, 2018 Ca. CHF 52.90 ISBN 978-3-421-04120-3

Von einfach zu brillant, Kids Donna Hay AT, 2019 Ca. CHF 37.90 ISBN 978-3-03800-057-0

Swiss Performance 2019 Archithese, 2019 Ca. CHF 28.— ISBN 978-3-03862-242-0

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BEZUGSQUELLEN

Gesehen Alessi s.p.a. über: Guido Mayer, 1095 Lutry Tel. 021 791 75 41, www.alessi.com

Gloster Furniture GmbH 21337 Lüneburg, Deutschland Tel. +49 4131 482 53 0 www.gloster.com

Potocco über: Cover Trading SA / Marcello Franceschi 8630 Rüti, Tel. 055 282 17 20 www.potocco.it

Junique www.junique.ch

Rig-Tig über: Maison Truffe, 8712 Stäfa Tel. 044 928 25 25 www.rig-tig.dk

Cattelan Italia über: Agentur Petix Möbelkollektion & Accessoires 8353 Elgg, Tel. 052 366 12 77 www.cattelanitalia.com

Kreafunk ApS 8000 Aarhus C, Dänemark www.kreafunk.com

CC-Tapis 20121 Milano, Italien Tel. +39 02 890 938 84 www.cc-tapis.com

MDF Italia über: Awicasa GmbH / Anke Widerstein 6024 Hildisrieden, Tel. 062 398 35 68 www.mdfitalia.it

Ethimo über: Bischofberger Handels AG 6340 Baar, Tel. 041 763 30 75 www.ethimo.com

Minotti über: Perpetuum Mobile Henrik Maasz 6618 Arcegno, Tel. 091 791 10 08 www.minotti.com

Eva Solo über: Nordisk Gold & Silber Design AG 6002 Luzern, Tel. 041 360 33 33 www.evasolo.ch

Moroso über: First Collection Alex Murer 8734 Ermenswil, Tel. 055 216 16 16 www.moroso.it

Roda über: Carlo Arquint GmbH 6430 Schwyz, Tel. 041 818 20 30 www.rodaonline.com Royal Botania über: Mox AG, 8704 Herrliberg Tel. 044 271 33 44 www.royalbotania.com

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Küchen Asko über: Fors, 2557 Studen Tel. 032 374 26 26 www.asko-schweiz.ch Boffi über: Boffi Zürich, 8038 Zürich Tel. 044 206 40 40 www.boffi-zurich.com Brunner Küchen 5618 Bettwil, Tel. 056 676 70 70 www.brunner-kuechen.ch Bulthaup Schweiz AG 8048 Zürich, Tel. 043 266 80 80 www.bulthaup.ch Cosentino Swiss AG 8732 Neuhaus, Tel. 055 533 02 50 www.cosentino.com Dada über: Pmobile GmbH 6618 Arcegno, Tel. 091 791 10 08 www.dada-kitchens.com Elbau Küchen AG 9055 Bühler, Tel. 071 791 88 10 www.elbau.ch Falmec über: Fors AG, 2557 Studen Tel. 032 374 26 26 www.falmec.it

Forster Küchen Schweiz 9320 Arbon, Tel. 071 447 64 64 www.forster-kuechen.ch

Oesch Innenausbau AG 3612 Steffisburg, Tel. 033 439 70 00 www.oesch.ch

Franke Küchentechnik AG 4663 Aarburg, Tel. 062 787 31 31 www.franke.com

Orea AG 6037 Root, Tel. 041 455 46 06 www.orea-kuechen.ch

Grohe Switzerland SA Bauarena Volketswil, 8604 Volketswil Tel. 044 877 73 00, www.grohe.ch

Poggenpohl 6014 Luzern, Tel. 041 250 75 75 www.poggenpohl.ch

Hans Eisenring AG Küchenbau 8370 Sirnach, Tel. 071 969 19 19 www.küchenhauptstadt.ch

Poliform über: Mark Nievergelt Handelsagentur 8803 Rüschlikon, Tel. 043 399 94 77 www.poliform.it

Herzog Küchen AG 8508 Unterhörstetten, Tel. 056 211 63 00 www.herzog-kuechen.ch Leicht Schweiz GmbH Stephan Mathys, 3425 Willadingen Tel. 079 249 05 55, www.leicht.com

Sabag Biel / Bienne 2501 Biel, Tel. 032 328 28 28 www.sabag.ch Sanitas Troesch AG 8005 Zürich, Tel. 044 446 11 11 www.sanitastroesch.ch

Liebherr über: Fors AG, 2557 Studen Tel. 032 374 26 26 www.liebherr.com

Schneebeli AG 8913 Ottenbach, Tel. 043 322 77 77 www.schneebeli.ch

Miele AG 8957 Spreitenbach Tel. 056 417 20 00, www.miele.ch

Schreinerei Spicher 5200 Brugg, Tel. 056 442 15 52 www.spicher.ch

Morath AG 4123 Allschwil, Tel. 061 481 99 11 www.morath.ch

SieMatic Schweiz GmbH 8114 Dänikon, Tel. 079 603 62 98 www.siematic.ch

Next 125 über: pmK Handelsvertretungen / Michael Probst 5644 Auw, Tel. 056 668 04 38 www.next125.com

Silverline AG 8212 Neuhausen, Tel. 061 534 25 94 www.silverline.ch

Sofaprogramm Alexander Besuchen Sie uns! Eine Fülle von Qualitäts- und Designmöbeln finden Sie in unserer Ausstellung auf über 3‘500 m2 oder unter www.wohncenter-raeber.ch


Stuber Team AG 6434 Rotkreuz, Tel. 041 799 87 00 www.stuberteam.ch Team 7 (Schweiz) über: Möbelagentur Thomas Lehner 5643 Sins, Tel. 041 781 14 10 www.team7.ch V-Zug AG 6301 Zug, Tel. 041 767 67 67 www.vzug.ch Veriset 6037 Root, Tel. 041 455 46 00 www.veriset.ch Vipp 2300 Kopenhagen, Dänemark Tel. +45 45 88 88 00, www.vipp.dk Walden über: Möbelagentur Thomas Lehner 5643 Sins, Tel. 041 781 14 10 www.walden.at Wesco 5430 Wettingen Tel. 056 438 10 10, www.wesco.ch Zbären Kreativküchen AG 3777 Saanenmöser Tel. 033 744 33 77, www.zbaeren.ch Zeyko über: Heinz Lohri, 3653 Oberhofen Tel. 033 243 25 05, www.zeyko.com

Tafelware Dibbern GmbH über: MRG Royal Porcellan AG 6047 Kastanienbaum Tel. 041 340 13 66, www.dibbern.de Iittala über: Godetra AG, 8617 Mönchaltorf Tel. 044 905 40 30, www.iittala.com Kahla über: Koch-Handel AG, 4543 Deitingen Tel. 032 681 33 67 www.kahlaporzellan.com Kähler Design A / S über: Nordisk Gold & Silber Design AG 6002 Luzern, Tel. 041 360 33 33 www.kahlerdesign.com KPM Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin 10623 Berlin, Deutschland Tel. +49 30 391 90 34 www.kpm-berlin.de Lyngby Porcelæn über: Rosendahl Design Group A / S 2970 Hørsholm, Dänemark Tel. +45 45 88 66 33 www.lyngbyporcelain.com Meissen über: Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH, 01662 Meissen, Deutschland Tel. +49 3521 468369 www.meissen.com NV Gallery www.nvgallery.com

Rosenthal Vertrieb Schweiz über: Tabula Rosa GmbH 4125 Riehen 1, Tel. 061 641 66 60 www.rosenthal.de Royal Copenhagen Fiskars A / S, 2600 Glostrup, Dänemark Tel. +45 3814 4848 www.royalcopenhagen.com Sambonet über: IK Home Design / Isabelle Kern 68390 Battenheim, Frankreich Tel. +33 6 09 90 82 02 www.sambonet.it Sknife über: CeCo Ltd. / Welt der Messer 2502 Biel, Tel. 032 322 97 55 www.welt-der-messer.ch Villeroy & Boch CreaTable AG 5600 Lenzburg, Tel. 062 886 38 38 www.villeroy-boch.com Where Shadows Fall 8047 Zürich, Tel. 078 786 69 98 www.whereshadowsfall.com Wik & Walsøe www.wik-walsoe.com

Portrait Flexform über: Andrax GmbH, André Bachmann 8311 Brütten, Tel. 052 355 00 70 www.flexform.it

Schreinerei & Innenausbau Küchen, Bäder, Wohnen Büros, Gastro, Praxen Steffisburg, Tel. 033 439 70 00 www.oesch.ch

Gestaltungskultur in Raum & Form


VORSCHAU

Das bringt RAUM UND WOHNEN 8/2019 AM 22. AUGUST

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WOHNEN Logenplatz mit Sonnendeck: Astrid und Markus fanden ihr Wohnglück unter einem offenen Giebeldach inmitten der Stadt. Bild: Christoph Theurer

Vorschau

TREND Fliesen, Holz oder Designbelag? Wir zeigen, worauf jeder steht: ausgewählte Wandund Bodenbeläge.

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Bild: Marrakech Design

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EXTRA Ein Bad muss keine sterile Zelle sein. Sorgfältig und wohnlich ausgestattet, wird es schnell zum Lieblingszimmer, das wir nur ungern verlassen. Bild: Duravit

TREND Sie werden immer schöner, obwohl wir ständig darauf rumtrampeln: Designteppiche sind die Grundlage für exquisites Wohnen. Bild: CC-Tapis

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5 PORTRAIT Nina Mair ist tief in ihrer Heimat Innsbruck verwurzelt. Hier fühlt sie sich nicht nur zuhause, sondern findet auch die Materialien für ihre Entwürfe. Bild: Peter Philipp

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RAUM UND WOHNEN 6•7/19


Das grosse Archiv Falls Sie Ideen und Informationen zu bestimmten Themen suchen oder einfach Ihr Architektur-, Wohn- und Design-Archiv komplettieren möchten, können Sie mittels untenstehendem Coupon die von Ihnen gewünschten Ausgaben für nur Fr. 10.— inkl. MwSt. exkl. Porto und Verpackung (Ausland nur gegen Vorauszahlung) bestellen. Die letzten 10 Ausgaben von RAUM UND WOHNEN bieten wir Ihnen zum Spezialpreis von nur Fr. 65.— inkl. Porto und Verpackung (Ausland zzgl. CHF 35.—; gegen Vorauszahlung) an. Der Auslieferung liegt eine Rechnung bei.

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Juni/Juli

August

September

EXTRA: Küchen

EXTRA: Bad

EXTRA: Skandinavien

Wohnen auf Mykonos, Bali, in Zürich und Paris, Trend: Tafelware – gut gerüstet für die neue Denk-Mahl-Pflege, Portrait: Gabriel Calatrava.

Wohnen in Hamburg und am Zürichsee, ein Sommerhaus in Dänemark, Trend: Wand-/Bodenbeläge, Designteppiche, Portrait: Ligne Roset.

Wohnen in Malmö, Jütland und Paris, Möbel: Systemmöbel & Regale, Auswärts Wohnen: Zürich, Hotel Helvetia, Portrait: Chiara Andreatti.

10/18

11/18

12/18• 1/19

Oktober

November

Dezember/Januar

EXTRA: Leuchten

EXTRA: Betten

EXTRA: Polstermöbel

Wohnen in Belgien und in der Schweiz, Trend: Tapeten & Stoffe, Möbel: Bettsofas & Liegen, Möbel des Jahres, Portrait: Edra.

Wohnen in der Stille Dänemarks, Schweiz: Ein Findling in Seltisberg und ein Haus am Bodensee, Geschenkideen, Küchenmeile, Portrait: Flou.

Wohnen in Zürich und Hamburg, Architektur 2.0 im Vinschgau, Sessel, Sofas & Beistelltische, Homeoffice, Portrait: Minotti.

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4/19

Februar

März

April

EXTRA: Möbelmesse Köln

EXTRA: Gartenmöbel

EXTRA: Skandinavien

Wohnen in St. Moritz und Tokio, Glücklich im Muggiotal, Gewählt: Möbel des Jahres, Wellness für Zuhause, Portrait: Jan Kath.

Wohnen in Basel, Genf und Paris, Design zum Bauhaus-Jubiläum, Schränke & Stauraum, Portrait: Hanne Willmann, Auswärts Wohnen: The Hide, Flims.

Wohnen in Berlin und Dänemark, Architektur im Tessin, Heimtextilien, Armaturen, Auswärts Wohnen: Nordic Light Hotel, Portrait: Vera & Kyte.

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gesamte aktuelle Jahresausgabe (10 Ausgaben)

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2/19

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4/19

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* zutreffendes bitte ankreuzen

Name/Vorname

Mai EXTRA: Möbelmesse Mailand Wohnen in Italien und Frankreich, Trend: Leuchten, Outdoor News, Auswärts Wohnen in Südtirol, Portrait: Federica Biasi

Strasse PLZ/Ort Datum/Unterschrift Einsenden an: Etzel-Verlag AG, Postfach 266, CH-6330 Cham/ZG Telefon: 041 785 50 85 oder per Email: info@etzel-verlag.ch 6•7/19 RAUM UND WOHNEN

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SCHLUSSPUNKT

Das Brückenhaus über der Aroser Allee ist das Wahrzeichen von Berlins «Weisser Stadt». Bild: Wikipedia knorke reinickendorf weisse stadt / Dirk Ingo Franke / Wikipedia / Lizenz: CC BY-SA 3.0, bearbeitet.

WOHNHÄUSER IN DER «WEISSEN STADT», BERLIN, OTTO RUDOLF SALVISBERG, 1929-1931

Die Schweiz in Berlin Berlins «Weisse Stadt» ist eine von sechs Siedlungen der Moderne, die die UNESCO 2008 in ihre Welterbeliste aufnahm. Was kaum jemand weiss: Mehr Schweiz gibt es nirgendwo in Berlin. Wie exportiert man Schweizer Kultur? Richtig, am besten so, wie man Schweizer Kultur selbst kennt, nämlich diskret, zurückhaltend und mit grosser Selbstverständlichkeit. Ein fabelhafter Kulturexporteur begegnete mir kürzlich in der Geschichte der modernen Architektur: der Architekt Otto Rudolf Salvisberg, geboren anno 1882 in Köniz, gelernter Bauzeichner und Absolvent der Bauschule des Technikums Biel. Er ging mit 26 Jahren zum Arbeiten nach Berlin und gründete dort sechs Jahre später ein eigenes Büro. Seine Entwürfe für mehrere Gartenstädte brachte den Berliner Stadtbaurat Martin Wagner Ende der 1920er-Jahre dazu, Salvisberg mit der Planung einer ersten Grosssiedlung für Berlin zu beauftragen — federführend in einer Architektengruppe, zu der unter anderem noch Bruno Ahrends, Martin Wagner und Wilhelm Büning gehörten. Entstehen sollte sie im Süden des Industrieortes Reinickendorf, der erst wenige Jahre zuvor nach Gross-Berlin eingemeindet wurde. Im neuen Viertel trugen die Strassen schon vorher die Namen von Schweizer Orten: Genf, Arosa, Romanshorn, Basel, Zermatt oder Biel und es entstanden ganze 1268 Wohnungen, die man damals sicher als luxuriös empfand: Drei bis vier Zimmer, zwischen 48 und 70 m2 — ausreichend für bis zu sechs Personen. Sie waren das Paradies des modernen Mieters: Eigene Küche, alle Zimmer mit direktem Tageslicht, Balkon und eigenes Bad sowieso. Ein Paradies, das von vielen herbeigesehnt wurde, hausten nicht selten doch ganze Grossfamilien zusammen in einem dunklen Hinterhofzimmer oder einer feuchten Kellerwohnung. Kurz und gut: Die Not war im boomenden Berlin der 1920er-Jahre noch grösser, als sie heutzutage beklagt wird. Für das emblematischste aller

Gebäude, das Brückenhaus über der Aroser Allee, erdachte der Berner Salvisberg ein Detail, das Schweizerischer nicht sein könnte: An beiden Seiten prangt hoch über der Durchfahrt, in der Mitte des Gebäudes, eine grosse Uhr — vermutlich eine der ersten überhaupt an einem Wohngebäude; vorher waren Uhren nur an Kirchen, Fabriken oder Verwaltungsbauten zu finden. Aber sehr praktisch, denn so konnten die Angestellten und Arbeiter, die in der Siedlung wohnten, sicher sein, dass sie ihre nagelneue Armbanduhr — die gerade in Mode gekommen war — immer nach der richtigen Zeit stellten. Ein Hoch auf die Pünktlichkeit! Wie ein Schweizer Uhrwerk eben. Und das im vergnügungssüchtigen Berlin der 1920er-Jahre. Für Fortschritt und die ständige Erneuerung stehe die Uhr an Salvisbergs Brückenhaus, las ich in Kritiken. Ich glaube das nicht, sondern bin sicher: Salvisberg, der übrigens recht bald nach der Uhr-Installation in Reinickendorf wieder in seine Heimat zurückging, wollte einfach ein bisschen mehr Schweiz nach Berlin bringen. Und zwar schweizerischdiplomatisch-zurückhaltend. BARBARA HALLMANN ist fast schon eine Bauhäuslerin: Sie studierte an der BauhausUni in Weimar und lebt heute im «Land der Moderne» in Sachsen-Anhalt, also dort, wo das Bauhaus zur Blüte kam. Alles in allem also eine rundum hochqualifizierte Autorin für unseren ganz besonderen Blick auf 100 Jahre Bauhaus und die Moderne.

Die in der Kolumne zum Ausdruck kommenden Ansichten und Meinungen müssen sich nicht mit jenen von RAUM UND WOHNEN decken.

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2019 BEZUGSQUELLEN

2

Gesehen

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Normann Copenhagen über: Carl Henkel GmbH, 6048 Horw Tel. 041 412 12 26 normann-copenhagen.com Northern 0265 Oslo, Norwegen Tel. +47 40 00 70 37 northern.no

Flou über: Humbrecht Diffusion 3963 Crans-Montana Tel. 079 216 94 12, flou.it Gubi über: Zingg Lamprecht AG 8306 Brüttisellen Tel. 043 255 70 50, gubi.dk

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140 Raum und Wohnen

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