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Barefoot

LUXURY

Proper

DESIGN

Die schönsten Trends & Neuheiten

02 2019

a € 12,50 d € 14,50 ch sfr 17,90

Kelly Wearstlers unverwechselbarer Stil

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Luxusnomaden Design für

Louis Vuittons Reise geht weiter


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Table of contents

INHALT

Readly

Jetzt auch für unterwegs!

8 EDITORIAL

M AT. REA DLY.CO

12 DID YOU KNOW?

ZAHLENSPIELEREIEN Alles in Zahlen gegossen. Diese Fakten lassen Sie bestimmt nicht kalt. Wissensvorsprung jetzt.

34 GREEN ZONE – TRENDS

Outdoor living

Möbel für draußen werden immer wohnlicher, Garten und Terrasse zunehmend zum Lebensraum. Mit allem, was dazugehört.

46 GREEN ZONE – PORTRAIT

MIT SCHIRM, CHARME UND MELONE

16 INTERVIEW – NADINE MIRADA

Vor 50 Jahren importierte Oskar F. Weishäupl die Idee des Marktschirms von der italienischen Piazza in heimische Gärten. Seit damals produziert die Manufaktur im oberbayerischen Stephanskirchen Sonnenschutz und Mobiliar mit höchster Haltbarkeitsgarantie.

Natürlich, authentisch, kurvenreich – die Vertreterin einer neuen, körperbewussten Modelgeneration beweist eindrucksvoll, dass Schönheit 2019 keine Konfektionsgröße mehr kennt!

58 GREEN ZONE – PORTRAIT

UnverGUESSlich 22 SALONE DEL MOBILE 2019

MAILAND IM DESIGNRAUSCH Mailand, eine Woche im April während des 58. Salone del Mobile. Hunderttausende design- und architekturbegeisterte Menschen aus aller Welt tummeln sich bei frühlingshaften Temperaturen in der Stadt und auf dem Messegelände in Rho.

50 JAHRE UND KEIN BISSCHEN LEISE Na, wenn das kein Grund zum Feiern ist: UP, die weltweit renommierte Serie anthropomorpher Stühle von B&B Italia, begeht 2019 ihr 50-jähriges Jubiläum!

70 CRAFT – DESIGN

Handwerk und High-Tech

Mit Heimtextilien ist es wie in der Mode: immer wieder anders, immer wieder neu. Opulenz und Natürlichkeit, Metallic Look und Pastell, Geometrien und Blütenreigen – das sind einige der aktuellen Trends.

82 SUSTAINABILITY

DER NEUE MATERIALISMUS Eine neue Generation von Designern und Herstellern widmet sich einem Thema, das uns alle betrifft: Wie können Produkte nachhaltiger gestaltet werden? Recycling ist das Stichwort – und die Entwicklung innovativer, neuer Materialien.

96 FOCUS ON DESIGN

Wohnen mit Walter Gropius

Wie es wohl ist, in einer Architekturikone aus den Zwanzigerjahren zu leben? Wir haben Barbara Happe und Martin Fischer in Jena besucht – das kunstbegeisterte Wissenschaftlerpaar wohnt in einem Haus von Walter Gropius und hat uns die Türen geöffnet.

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Table of contents

MORE THAN

106 INTERIOR

ABO

morethandes

DESIGN

ign.at/abo

ELEGANZ MADE IN ITALY Mit seinen soliden italienischen Wurzeln und seiner internationalen Reichweite ist Poltrona Frau ein WeltklasseMöbelhersteller, der für die Werte der Design- und Produktionstraditionen Italiens steht.

114 DESIGN FOREVER

Objets Nomades

Mit luxuriösem Reisegepäck wurde das französische Traditionshaus Louis Vuitton weltbekannt. Auch heute bleibt das Unternehmen dem Geist seines Gründers treu: Die Kollektion „Objets Nomades“, die in Zusammenarbeit mit internationalen Designern entsteht, entführt die Sinne in eine andere Welt.

126 ARCHITECTURE

Premium Living

Innovative Architektur, luxuriöse Ausstattung, Investitionssicherheit und dazu noch eine privilegierte Lage: Mit den Premium Living Apartments hat Falkensteiner ein intelligentes Immobilienkonzept entwickelt, das dem Spruch „Daheim ist es doch am Schönsten“ eine ganz neue Dimension gibt.

134 INTERIOR – PORTRAIT

AUF WOLKE 7 Bereits seit drei Generationen steht die mehrfach ausgezeichnete Betten-Manufaktur SCHRAMM für allumfassenden Schlafkomfort in konsequenter Weiterentwicklung.

142 KELLY WEARSTLER

Künstlerische Melange Das San Francisco Proper Hotel ist ein Hotspot für Designfans, die Tapeten, Muster und extravagante Kombinationen lieben. Hier trifft ein intellektueller West-Coast-Style auf europäische Einflüsse und lässige Vintagestücke.

152 INTERIOR

DIE KÖNIGSKLASSE Poliform ist eine der führenden Institutionen in der internationalen Möbelwelt. Als Ergebnis eines äußerst erfolgreichen unternehmerischen Abenteuers hat sich die italienische Firma der konstanten Verpflichtung zur Qualität und Produktinnovation verschrieben, um stets den höchsten Ausdruck der modernsten Lebensstile und Trends erschaffen zu können.

160 TIME TO SHINE – IMPRESSIONS

Hauptsache Stilecht

Hüte und Schmuck - zwei der schönsten Accessoires des Lebens. Wir zeigen Ihnen in unserer Fotostrecke ein paar der absoluten Highlights des Jahres 2019.

172 FASHION & MORE

COUTOURISSIME Thierry Mugler ist ein kreativer Grenzgänger, der die Tendenzen unserer Jetztzeit wie kein zweiter zu prognostizieren versteht. Fashion, Fetish und Fantasy – dem Ausnahmedesigner und diesem charakteristischen Dreiklang seiner Arbeit widmet das Montréal Museum of Fine Arts nun eine spektakuläre Retrospektive.

184 FASHION INSIGHT

DOPPELT HÄLT BESSER In der Mode gilt derzeit kein Gesetz als so sicher wie jenes, dass doppelt besser hält. Popstars entwerfen für Luxusmarken, Newcomer-Designer wirbeln den Look von Traditionshäusern auf, Streetwear zieht in die Haute Couture ein.

194 FINAL THOUGHTS MORE THAN DESIGN 7


Auch in dieser Ausgabe nimmt Sie MORE THAN DESIGN wieder auf eine ganz besondere und außergewöhnliche Design-Reise mit.

Thierry Mugler – kreativer Grenzgänger mit Charme und Witz. Das Museum of Fine Arts hat Mugler eine spektakuläre Retrospektive aus Fashion, Fetish und Fantasy gewidmet. Eines der treffendsten Zitate ist und bleibt: „The potential of your body is endless“ – damit beschreibt man nicht nur sein kreatives Schaffen, sondern auch sein Leben. Wir zeigen Ihnen, dass Muglers Entwürfe und Kleider förmlich mit Ihnen sprechen, ja sogar teilweise schreien – nach Kraft, Ausdruck und Einzigartigkeit. Über den Dächern von San Francisco treffen sich HollywoodStars und Design-Aficionados im Proper Hotel, um eines der aktuellen Kunstwerke der kalifornischen Interieur-Designerin Kelly Wearstler zu bestaunen. MORE THAN DESIGN hat das Hotel persönlich besucht, und war von Form, Farbgebung und Individualität des Hauses schlichtweg begeistert. Das und noch viel mehr erwartet Sie ab Seite 142.

Liebe

MORE THAN DESIGNER Die Rückkehr der Textilien – klingt im ersten Moment langweilig, da muss ich Ihnen zustimmen. Eines kann ich Ihnen jedoch versprechen: Sie werden genauso überrascht und vor allem fasziniert von den aktuellen Trends der Textilienindustrie sein, wie wir. In Zeiten wie diesen, in denen sich alles um die digitale Transformation dreht, ist es umso wichtiger geworden, sich Wärme, Geborgenheit und herzerwärmende Farben sowie Stoffe ins Haus zu holen. Egal, ob es Metallic Look, Pastell, geometrische Formen oder ein Blütenreigen ist – alles kann, nichts muss. Claudia Simone Hoff zeigt auf, wie sehr die aktuellen Textil-Trends nicht nur die Möbelindustrie, sondern auch die Modeindustrie beeinflusst haben.

Können Sie sich noch an die Zeiten von relativ unbequemen und auch nicht sehr ansehnlichen Gartenmöbeln erinnern? Die aktuelle Entwicklung im Outdoor-Living-Bereich kommt einem Raketenstart gleich. Dass die Außen- und Innenbereiche in ihrem Mobiliar immer ähnlicher werden, bestätigten auch die vergangen Branchen-Events. MORE THAN DESIGN zeigt Ihnen, wie Sie – unabhängig von Platz und Raum – Ihre Außenfläche zu Ihrer ganz persönlichen Oase gestalten können. Every great design, begins with an even better story…

Ihre Herausgeberin Heidi Khadjawi-Nouri

WELCOME in MORE THAN DESIGN,

Editorial 8

das führende, internationale Designmagazin.


GAIA

by Monica Armani


IMPRINT MEDIENINHABER KHADJAWI-NOURI & Partners Digitale Verlags GmbH 1190 Wien, Püchlgasse 1C/351

Herausgeberin, Geschäftsführende Gesellschafterin

Heidi Khadjawi-Nouri

Geschäftsführender Gesellschafter

Alexander Dirninger

Chefredaktion & Chef vom Dienst PR & Marketing Online Media Manager Assistenz der Geschäftsführung Redaktion

Cover Foto Nadine Mirada Cover Foto Living Artdirektion  Grafik

Heidi Khadjawi-Nouri Bettina Pfneiszl Patrick Schwamberger Zsofia Balint Patrick Schwamberger, Ute Laatz, Kristin Philipp, Claudia Simone Hoff, Vanessa Pecherski, Sonja Illa-Paschen Natacha Lindemann Campana/Louis Vuitton Michael Demetler Martina Fuchs, Niko Manikas

Head of Sales

Karl Hedschet

Leserservice

Sabine Hager

Vertrieb – Digital & Print

Readly (Hamburg) – DACH Region UMS Press (Waldbröl) – DACH Region Media Carrier

Haftungsausschluss

Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der KHADJAWI-NOURI & Partners Digital Verlags GmbH. Sämtliche Angaben in dieser Zeitschrift erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr. Eine Haftung der Autoren, der Herausgeber sowie des Verlags ist ausgeschlossen.

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Gira Studio Ein Schalterprogramm. Zwei Installationsvarianten. Rund und eckig, schwarz und weiß: Das neue Schalterprogramm Gira Studio setzt auf Kontraste. Und lässt so die Wand selbst zum Highlight werden. Als Aufputz-Variante im trendigen DesignInterieur oder als Unterputz-Variante im gehobenen Wohn- oder Geschäftsraum. Weitere Informationen: www.gira.at

Nº 27

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MORE THAN DESIGN im Abonnement Preis pro Jahr, inkl. Mwst. und Versand AT € 75 DE € 87 CH € 99


„Sekt des Jahres 2019“ GAULT&M ILLAU ÖSTE R R E IC H WE IN GUIDE

Weitere Auszeichnungen

Trophy Sieger, Februar 2019

Sieger Verkostung Österreichs bester Sekte geschützter Herkunft, Dezember 2018

bruendlmayer.at

Sekt Trophy 2019


Did you know?

Gäste finden im ersten UnterwasserRestaurant Europas an der norwegischen Südküste Platz. Der tiefste Punkt des „Under“ befindet sich rund fünf Meter unterhalb der Wasseroberfläche: Dank eines 4 mal 11 Meter großen Panoramafensters können die Gäste während ihrer kulinarischen Entdeckungsreise eine freie Sicht auf Robben, Fische, Muscheln, Krebse und andere Meerestiere genießen.

Mrd. Mrd. Euro innerhalb von nur 24 Stunden – das ist die Spendenbilanz nach dem Brand von Notre-Dame am 15. April 2019. Zahllose Privatpersonen, Unternehmen und Mäzene gaben bereitwillig, um die „Seele Frankreichs“ wieder aufzubauen – voraussichtlich bis 2024. Die beispiellose Solidarität mit der verwüsteten Kathedrale sorgte weltweit aber auch für Kritik – denn die tagtägliche Not von Menschen sollte trotz allem stets an erster Stelle stehen!

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3,5 MIO. Jahre alt ist der älteste Stein im Portfolio von Breitwieser Steinböden – selbst bereits über 45 Jahre alt. Zu sehen ist dieser sagenhafte Methusalem in der mittlerweile schon legendären Stone World des Unternehmens: Im Jahr der Finanzkrise 2008 erbaut, lässt der Betrieb hier seine Steinwelten für den Kunden erlebbar und vor allem begreifbar werden – einzigartig in Österreich!


1.000.000 durch 11 Galerien: Das ist der Weg, den Besucher im von Stararchitekt Jean Nouvel entworfenen Nationalmuseum von Katar zurücklegen müssen. Inspiriert von der lokalen Sandrose, einem bizarren Kristallgebilde, und über 10 Jahre in Planung, ist das neue Schmuckstück des Emirats zudem von einem 112.000 m2 großen Park umgeben, der vom Landschaftsarchitekten Michel Desvigne entworfen wurde.

werden die 28 Hektar großen Hudson Yards, das größte private Immobilienentwicklungsprojekt in der Geschichte der USA, bis zu ihrer Fertigstellung kosten – rund 1 Milliarde Dollar pro Hektar! Wenn beide Phasen bis zum Jahr 2025 abgeschlossen sind, wird das Megaprojekt eine bebaute Fläche von mehr als 18 Mio. m2 und fast 14 zusätzliche Hektar öffentlicher Freiflächen umfassen!

20.000.000.000 S MORE THAN DESIGN 13

Fotos: Under Norway, AFP - Getty Images, Breitwieser Steinböden, Dezeen, James Merrell, Hudson Yards New York

1,5 km

facettierte Kristalle, 140 brillante LED-Leuchten, 70 unregelmäßige Glasspitzen und ein Durchmesser von knapp 3 Metern: Das sind die beeindruckenden Eckdaten der schillernden neuen Stern-Spitze, die Stararchitekt Daniel Libeskind in Zusammenarbeit mit Swarovski, dem Kristall-Giganten aus Österreich, für den berühmten Weihnachtsbaum des Rockefeller Centers in New York geschaffen hat.


Residences Jesolo


ANKOMMEN, AUSPACKEN, WOHLFÜHLEN:

t a m i e H e t i e r w e z e e m l e t Ein t i am M PREMIUM LIVING BY FALKENSTEINER ® Innovative Architektur, luxuriöse Vollausstattung, Top-Lagen, Investitionssicherheit und Renditemöglichkeit durch Rückvermietung: im Immobilienkonzept „Premium Living“ vereinen sich architektonische Gestaltung, höchste Ansprüche an Komfort und Service sowie jede Menge Liebe zum Detail in einer Vision. Als Besitzer eines Falkensteiner Appartements profitiert man stets von der Infrastruktur eines Premium-Resorts und dem Service eines Luxushotels: Der Traumurlaub in den eigenen vier Wänden!

Residences Senia

Die Residences Jesolo in Italien sind neben den Residences edel:weiss am Katschberg, Österreich, und Residences Senia in Punta Skala / Zadar, Kroatien, das bereits dritte serviced Appartements-Projekt in der Falkensteiner Gruppe. Die hochwertig ausgestatteten Appartements sind mit den jeweilig am Standort bestehenden Falkensteiner Hotels verbunden, um den Appartementeigentümern die bequeme Nutzung der Hotel-Annehmlichkeiten wie Spa, Fitness, Restaurant etc. zu ermöglichen.

Luxus und Lifestyle in mediterranem Flair – direkt am Meer, umgeben von atemberaubender Natur. Wohnen, wo andere Urlaub machen – Ihr Zuhause im Urlaub. KONTAKT: Falkensteiner Hotels & Residences FMTG Development GmbH +43 1 605 40 24, sales@fmtg.com www.premiumliving.com


Text: Patrick Schwamberger Fotos: Anzhelika Kroiss, Guess Inc./Derek Kettela, Vicoolya & Saida Photography

Foto: Anzhelika Kroiss

UNVERGUESSLICH

Natürlich, authentisch, kurvenreich – Nadine Mirada ist die Vertreterin einer neuen, körperbewussten Modelgeneration und beweist eindrucksvoll, dass Schönheit 2019 keine Konfektionsgröße mehr kennt! Die attraktive Linzerin hat es geschafft, als erste Österreicherin überhaupt ein Kampagnen-Shooting für das US-Label Guess an Land zu ziehen und ist damit in der A-Liga der Modelbranche angekommen. Mit ihrer intelligenten Vermarktung über soziale Medien, ihrer glamourösen Ausstrahlung und einer sinnhaften Botschaft konnte sich die 29-jährige über die vergangenen Jahre als Botschafterin der Kurven und als Vorbild für zahllose junge Frauen etablieren. Wir trafen die attraktive Oberösterreicherin zum Interview und erhielten interessante Einblicke in die Person hinter dem schönen Gesicht.


Im Gespräch mit ... Zuallererst Gratulation zur GUESS-Kampagne als erstes österreichisches Model. Wie hast du diesen großartigen Coup gelandet? Es war immer schon mein großer Traum, als Testimonial für ein internationales Modelabel bekannt zu werden. Mein Glück war, dass ich schon früh erkannt habe, dass die Meinungen in den Social Networks gemacht werden, und so begann ich, meine Fotos auf Instagram zu veröffentlichen. GUESS steht als Marke für seine unverkennbar weiblichen Aufnahmen und hat den ganz großen Namen der Modebranche wie Claudia Schiffer, Gigi Hadid u.v.m. … zum Durchbruch verholfen. Ich habe mich also ganz bewusst für dieses US-amerikanische Label entschieden und wurde tatsächlich von Paul Marciano, dem GUESS-Gründer, entdeckt und zu einem Probe-Shooting nach Los Angeles eingeladen. Der Rest der Geschichte ist nun weltweit in den GUESS Stores in Form von Plakaten mit meinem Gesicht darauf zu sehen. Guess-Artdirector Paul Marciano schwärmte über dich: „Mit Nadines wunderschönem Gesicht, den weiblichen Rundungen und ihrer glamourösen Ausstrahlung wird Good Old Hollywood wieder zum Leben erweckt.“ Siehst du dich in der Tradition von Ikonen wie Marilyn Monroe oder Monica Bellucci als Fortführung/Wiederaufleben dieses Schönheitsideals? Paul Marciano hat für die GUESS-Kampagnen der letzten Jahre durchwegs wunderschöne und berühmte Models auserwählt. Es ist eine unglaubliche Ehre und das schönste Kompliment der Welt, dass ich exakt 1 Jahr nach JLO weltweit Busse, Mega-Billboards, zahlreiche Schaufenster und Anzeigen in Magazinen wie Harpers Bazar ziere.

Foto: Anzhelika Kroiss

...  Nadine Mirada, erstes österreichisches GUESS-Model

Erzähle uns ein wenig von deinem Einstieg in die Modelwelt: Wie hat man dich entdeckt? Welche Anlaufprobleme gab es? Wie kam es letztendlich zum Durchbruch? Mit 3 Jahren stand ich zum ersten Mal vor der Kamera. Die Modelbranche war in meinen Teenager-Jahren noch nicht reif genug für Models mit gesunden, natürlichen Kurven. Heute bin ich aber ganz froh, dass ich vorher eine sehr gute schulische Ausbildung erleben und meine Persönlichkeit festigen durfte. Ich war immer schon ein wenig besonders und habe schon lange gespürt, dass ich nicht so sein möchte wie alle anderen. In der Beauty- und Modewelt habe ich mich bereits in sehr jungen Jahren wohlgefühlt – auch wenn ich nie in das Idealbild eines Models gepasst habe. So musste ich kreativ werden und Kanäle finden, um meine Messages mit der Welt zu teilen. Instagram war da eine tolle Möglichkeit – da ich dieses Medium komplett selbst steuern kann und sehr rasch eine unglaubliche Reichweite aufgebaut hatte. Aber: NUR Instagram reicht nicht aus, um sich zu positionieren und erfolgreich zu sein. Die echte Arbeit findet auch 2019 immer noch im Real Life statt! Aber auch hier schaffe ich es, mich von meinen Branchenkolleginnen abzuheben. Ich bin immer die erste am Set, immer perfekt vorbereitet und habe keine unangenehmen und unangebrachten Attitüden. Das schätzen meine Auftraggeber. Dadurch, dass ich mit meinen natürlichen Kurven und meiner glamourösen Ausstrahlung in der Modelszene etwas Besonderes bin, bekommen meine Auftraggeber und deren Kampagnen mehr Aufmerksamkeit. Ich denke, dass die Summe all dieser Erfolgsfaktoren mir letztendlich zum großen Durchbruch verholfen hat.

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Foto: Guess Inc./Derek Kettela

Interview – Nadine Mirada

Ein Einblick in das Guess-Kampagnen Shooting in LA? Ich kenne bislang kein Unternehmen, dass so professionell und konsequent für die Marke arbeitet. Hier passiert nichts zufällig. Alles zahlt auf die Marke ein und folgt zu 100 % der DNA von Paul Marciano. Es ist megabeeindruckend, wenn man das Guess Headquarter in Los Angeles betritt. Ein Shooting bei Guess wird von langer Hand bis ins kleinste Detail durchkonzipiert. Hier wird nichts dem Zufall überlassen. Von jedem Model wird 200 % Performance erwartet und man darf mit einem Team der allerallerbesten in der Branche arbeiten. Für mein Shooting wurde die Fotografin der JLO-Kampagne, Tatiana Gerusova, extra aus New York eingeflogen. Das perfekte Hollywood-Feeling wird dann noch mit den besten Make-up Artists und Stylistinnen abgerundet. Abseits der Maße, was definiert für dich ein Curvy Model? Die Frage nach einer Definition von „Curvy Model“ oder dem idealen Model ist heute nicht mehr zeitgemäß. Wir sind alle Models, und dieses Wort übersetze ich auch gerne mit Role Model (Vorbild). Dünn, sportlich, kurvig, natürlich, weiblich, androgyn … die Range ist beinahe endlos erweiterbar… in den USA beispielsweise wird ein Model mit meinen Maßen (Konfektionsgröße 38) nicht als „curvy“ klassifiziert, sondern einfach „nur“ als Model mit gesundem Körperbewusstsein in den Karteien geführt. Wichtig ist daher viel mehr die Antwort auf die Frage, was ein Model ausstrahlen soll, als, wie man es definiert. In meinem Fall ist das: jede Menge Glamour und natürlich sinnliche Kurven! Ich möchte den Frauen und Mädels auf dieser Welt zeigen, dass es ein großartiges Gefühl ist, sich in seinem Körper wohlzufühlen. Du bewegst dich mittlerweile auf allen wichtigen FashionBühnen. Siehst du aktuell eine positive Entwicklung hin zu einem „normalen“ Körpergefühl in der Modewelt? In den USA ist man da viel weiter als in Österreich. Da würde man mich nie in die „Curvy“-Kartei geben, denn dafür bin ich deren Ansicht nach zu dünn. Was ich allerdings weltweit merke, ist, dass Natürlichkeit immer stärker befürwortet wird. Diese Entwicklung sehe ich auch ganz intensiv über positives Feedback zu meiner Arbeit in den sozialen Netzwerken. In meinem Fall sind das meine natürlichen Kurven, mit denen ich mich abhebe. Ob sich dieser Trend jetzt international durchsetzen wird, hängt natürlich ganz stark von den Marken ab. GUESS war immer schon Vorreiter, wenn es um Trendwenden in der Modebranche ging. Ich wünsche mir wirklich, dass bald auch Österreich bereit ist und Models mit Konfektionsgröße 38 nicht länger als üppig bezeichnet werden.

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Stichwort Essen und Training: Wie hältst du deine 100 % natürlichen Kurven fit? Worauf achtest du bei deiner Ernährung? Ich ernähre mich gesund, koche gerne selber und achte dabei auf die Auswahl der Zutaten. Ich lasse so gut wie keine Mahlzeit aus, und ich mache keine Diäten – auf der anderen Seite gibts aber auch keine Fressorgien. ;) Damit alles straff bleibt, treibe ich fast täglich Sport. Dabei liebe ich Pilates und mache viele Übungen nur mit meinem Körpergewicht. In Amerika trainiere ich mit dem Trainer von Victorias Secret Model Daniela Lopez. Du erreichst bald die 500.000 Follower Marke auf Instagram, einer Plattform, die dafür bekannt ist, die Realität gerne etwas zu verzerren bzw. aufzuhübschen. Arbeitest du hier bewusst dagegen? Und: Wie viel und was ist bei deinen Fotos bearbeitet? Meine Fans begleiten mich auf meinen Reisen und dürfen auch einmal hinter die Kulissen von Shootings blicken. Gelegentlich erlaube ich auch Einblicke in das private Leben der Nadine Mirada. Alles was ich zeige, bin wirklich 100 % ich. So wie ich lebe, so wie ich bin. Dazu gehört auch, dass ich sehr perfektionistisch bin. Wenn ich also ein Handy-Foto oder -Video poste, verwende ich meinen Nadine Mirada Frame, um die Wiedererkennung zu erhöhen, und gelegentlich müssen auch Kleinigkeiten an den Bildern optimiert werden, um meinem hohen Anspruch gerecht zu werden. Da verschwindet dann schon einmal der eine oder andere kleine Fotofehler, bevor das Bild gepostet wird.


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Foto: Anzhelika Kroiss


Foto: Vicoolya & Saida Photography

Interview – Nadine Mirada

Vor der Kamera kurvenreiche, zeitlose Schönheit – gewandet in luxuriöse Roben und teuren Schmuck. Wie ist Nadine Mirada privat? Gibt´s da auch mal Netflix und Sweatpants? Sweatpants – ja! Klar! Fairerweise muss ich aber schon sagen, dass auch die von Balmain sind. Netflix, nein! Dazu habe ich gar keine Zeit, beziehungsweise ziehe ich ein Schaumbad mit der Vogue vor. Verrate uns doch ein paar Beauty-Tipps für zuhause! Ich habe immer einen Eau-Thermale-Spray in der Tasche. Gründlich abschminken mit Watte und Mizellenlösung, gefolgt von einer Gesichtsreinigung und einer feuchtigkeitsspendenden Gesichtspflege. Wasser! Ich trinke extrem viel Wasser, um meine Haut jung und elastisch zu halten, und ernähre mich gesund. Schlafen. Ich gehe immer vor Mitternacht ins Bett und schlafe täglich mindestens 8 Stunden.

Foto: Guess Inc./Derek Kettela

Du bist ein sehr authentischer Mensch – hat das auch schon einmal zu Problemen geführt? Nein. Authentisch zu sein würde ich niemals zu einem Problem werden lassen. Wenn Menschen damit ein Problem haben, dann bin ich unglaublich gut darin, diesen erfolgreich aus dem Weg zu gehen.

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Für viele bist du Vorbild, Mutmacherin und Identifikationsfigur. Welche Botschaft hast du für die zahllosen Menschen, die aufgrund gesellschaftlicher Trends und Tendenzen unzufrieden mit sich selbst sind? Versteckt eure Rundungen nicht. Experimentiert! Ein Outfit sieht immer dann gut aus, wenn man es mit Persönlichkeit und Selbstbewusstsein trägt – und beides hat nichts mit Körpermaßen zu tun. Versteckt euren Körper nicht unter zeltähnlicher Kleidung ohne jede Form – das lässt Kilos nicht verschwinden, sondern trägt eher auf. Es geht vielmehr darum, die eigene Silhouette zu betonen und die Körperstellen, die man mag, besonders in Szene setzen. Und ganz wichtig: Auf den Gesamteindruck kommt’s an. Ein gepflegtes Äußeres, tolle Schuhe und ausgewählte Accessoires – vor allem Schmuck – geben jedem Outfit den letzten Schliff. Setzt euch Ziele und fokussiert euch darauf. Manchmal muss man Dinge auch nicht machen, um am Ende erfolgreich zu sein. Lebt bewusst und gesund! Kein Hungern, aber es ist auch nicht egal, wie viel und was man isst. Strahlt Glamour aus, und ihr werdet glänzen! Was hält die Zukunft bereit? Welche Ziele möchtest du erreichen? Stichwort Sports Illustrated und Victorias Secret ... Eine wesentliche Rolle im internationalen Modelbusiness zu spielen. Denn ich bin überzeugt, dass ich hier viel bewegen kann. Die Designer, Marken und natürlich am Ende die Menschen sollen durch Nadine Mirada verinnerlichen, dass Weiblichkeit unglaublich sinnlich und glamourös ist. Weitere Kampagnenshootings. Am liebsten mit Marken, wo man Models wie mich bislang nicht gebucht hatte. Wenn ich mich auf Cover wünschen darf, dann würde ich die Vogue, Sports Illustrated und die Cosmopolitan ganz oben auf meine Wunschliste setzen. Also, ich greif jetzt einmal nach den Sternen, und vielleicht bekomm ich ja eines Tages sogar einen eigenen, dort, wo alles für mich begann, nämlich in Hollywood.   nadinemirada.com   nadinemirada


BOSS.COM


DIE KUNST DER KULISSE

Foto: Giuseppe Dinnella

Studiopepe hatte mit „Les Arcanistes. The future is un/written“ eine der spektakulärsten Installationen gestaltet – im industriellen Ambiente einer ehemaligen Goldmanufaktur. Bestandteil der Inszenierungen waren Möbel, Leuchten, Textilien und Teppiche von Cassina, Pulpo, Dedar und CC-Tapis.


Salone del Mobile 2019

MAILAND IM DESIGNRAUSCH Mailand, eine Woche im April während des 58. Salone del Mobile: Hunderttausende design- und architekturbegeisterte Menschen aus aller Welt tummeln sich bei frühlingshaften Temperaturen in der Stadt und auf dem Messegelände in Rho.

AUF ENTDECKUNGSREISE

Mailand ist während des Fuori Salone für seine spektakulären Ausstellungsorte bekannt. Highlight in diesem Jahr: Alcova Sassetti – hier eine Installation von Bloc Studios in Kooperation mit Federica Elmo und den Designstudios Odd Matter und Studiopepe.

R

und 390.000 Besucher verzeichnete die Möbelmesse in diesem Jahr, die flankiert wurde von der 30. Ausgabe der fulminanten Licht- und Leuchtenmesse Euroluce. Doch es sind vor allem die Veranstaltungen während des Fuori Salone, die im Gedächtnis bleiben – vor allem der immer opulenter werdenden Inszenierungen wegen. Und auch, weil man dann in der lombardischen Metropole Orte entdecken kann, die normalerweise nicht zugänglich sind oder speziell für die Milan Design Week aus einem Dornröschenschlaf

Foto: Giulia Piermartiri

Text: Claudia Simone Hoff Fotos: Hersteller

geholt werden: imposante Palazzi, säkularisierte Kirchen, halb verfallene Industriegebäude, private Apartments, Pop-up Shops, verwunschene Gärten, lauschige Hinterhöfe. More Than Design ist nach Mailand gereist, hat sich Blasen an den Füßen gelaufen und ist mit einem Koffer voller Fundstücke zurückgekehrt. Mit dabei: aus Vulkanasche geformte Fliesen, aus Metall gefaltete Küchenblöcke, gläserne Stühle und ein prunkvoller Wartesaal voller Verpackungskügelchen mit österreichischen Designtrouvaillen.

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Salone del Mobile 2019

DIE SZENOGRAFEN

Foto: Giuseppe Dinnella

Studiopepe ist neben Dimorestudio in Mailand gerade extrem angesagt. Wohl auch deshalb, weil sie als ehemalige Stylisten die Kunst der Szenografie aus dem Effeff beherrschen. Ihre Inszenierungen gehรถrten in diesem Jahr zu den gerade auf Instagram beliebtesten. Im Bild: Studiopepe, Les Arcanistes.

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kubisch-geradliniges, fl채chenb체ndiges fenster-design. zarte Profilansichten f체r mehr licht. harmonisch abgestimmt in holz-alu und kunststoff-alu. Fenster Ganzglas-Design T체ren Sonnenschutz auf www.actual.at


Salone del Mobile 2019

PRINZIP SEEROSE

Sessel, Hocker, Pouf, Tisch oder Bank: Nenou von Cor ist ein kompaktes Möbelstück, das sich flexibel und raumorientiert konfigurieren lässt. „Immer wieder entstehen neue Topografien“, sagt der Schweizer Designer Jörg Boner, „wie bei einem Seerosenteich oder einer magischen Lichtung im Wald, die von größeren oder kleineren organischen Skulpturen besiedelt wird.“ Gestalterischer Clou der kegelförmigen Objekte ist der Einzug in der Polstermitte. Nenou wird von formschönen Tabletts aus Holz oder Stein ergänzt.

Handwerk meets Technik

DIE NEUEN MÖBEL

DEUTSCHER DESIGNTECHNIKER

Costume von Magis ist für die Arbeit von Stefan Diez exemplarisch, denn der deutsche Designer hat eine Vorliebe für technisch geprägte Entwürfe. Die gepolsterten Sitzelemente bestehen aus einer Struktur aus recyceltem und recycelbaren Polypropylen mit einer Stärke von nur vier Millimetern. Am Gestell befestigte elastische Ringe sorgen dafür, dass der Bezug ausgetauscht werden kann. Mehrere Elemente ergeben zusammengestellt eine minimalistische Sitzlandschaft.

WAS MAN VOM SNOWBOARD LERNEN KANN

Holz war auf der Mailänder Möbelmesse überall zu sehen – in allen Formen und Farben, in Materialkombinationen oder mit ausgefallenen Dekoren. Alias zeigte einen erstaunlichen Sessel von Alfredo Häberli. Time besteht aus einer Schale aus Holz und Verbundmaterialien, die auf einem schmalen Metallrahmen sitzt. Das Herstellungsprinzip des Sessels kommt aus der Snowboard-Produktion.


PARAVENT IM PALAZZO

Klotzen statt kleckern – das ist das Motto von Louis Vuitton, auch wenn es um seine Home Collection geht. Im Palazzo Serbelloni am eleganten Corso Venezia zeigte der französische Lederspezialist die neueste Edition seiner Objets NomadesKollektion, die sich durch feine Handarbeit auszeichnet, wie dieser blumenförmige Paravent von Zanellato Bortotto zeigt. Mandala ist ein geflochtenes Kunst(hand)werk aus Leder, das auf einer Basis aus Carrara-Marmor ruht.

KÜCHENBLOCK IM ORIGAMI-LOOK

In einem unscheinbaren Showroom im Mailänder Stadtteil Brera hatte der österreichische Küchenhersteller Steininger eine Überraschung aufgebaut: einen massiven Küchenblock, der golden schimmerte. Wie der Name andeutet, ist die Form von Fold von der Kunst des Papierfaltens inspiriert. Eine computerbasierte Herstellungstechnik formt das Metall in markante Ecken und Kanten, so dass ein reizvolles Spiel von Licht und Schatten entsteht.

MÖBEL AUS GLAS

Auch in diesem Jahr faszinierte Wonderglass mit Objekten, die die Grenzen des Materials ausloten. Auf einer schwarzen Bühne waren Vasen, Stühle, Tische und ein Kronleuchter (2,5 Meter im Durchmesser!) von Nendo effektvoll arrangiert – aus transparentem Glas. Die fragilen, fast wundersamen Entwürfe des japanischen Designers werden in einer venezianischen Glashütte handgefertigt.

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Foto: Studio Bouroullec

Salone del Mobile 2019

WAS KERAMIK KANN

Noch sind es nur Prototypen einer Designstudie von Vitra: farbintensive Keramikvasen, die wie zerschnitten aussehen. Entworfen von Ronan und Erwan Bouroullec, wird jedes Element aus Ton geformt. Dabei trifft die gleichmäßige Form eines Zylinders auf verforme Stäbe und Scheiben, so dass außergewöhnliche Objekte entstehen. Mal abwarten, ob es die teils skurrilen Vasen in die kommerzielle Accessoires-Kollektion von Vitra schaffen.

Ich hab die Wohnung schön

ACCESSOIRES UND TEXTILES ITALY MEETS INDIA

Der italienische Designer Matteo Cibic ist nach Rajasthan gereist und hat sich mit dem indischen Social Business Jaipur Rugs zusammengetan. Entstanden ist die handgeknüpfte Teppichkollektion Wunderkammer, die im Palazzo Litta präsentiert wurde und nur so vor Formen und Farben zu sprühen scheint – wie dieses geometrische Exemplar in Rosa- und Blautönen zeigt. Jaipur Rugs arbeitet im ländlichen Indien mit rund 40.000 Teppichknüpfern in 600 Dörfern zusammen.

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WOHNEN IM WOHLFÜHL AMBIENTE

Schon lange hatte sich Nani Marquina vom gleichnamigen katalanischen Teppichlabel gewünscht, mit Ilse Crawford zusammenzuarbeiten. Nun wurde die Kollektion der englischen Designerin in Mailand präsentiert. Wellbeing – das sind Teppiche, eine Indoor-Hängematte, Kissen, ein Plaid und ein Wandteppich in Naturtönen. Schön: Die Kollektion ist von Hand gewoben und ohne Bleichmittel oder Farbstoffe hergestellt.

Foto: Eric Poitevin

ICH BIN EINE TÜRKLINKE

Klein, aber oho war die Ausstellung „Enter Porcelain“, die Kober – ein deutscher Hersteller für technisches Porzellan – und Olivari – ein italienischer Hersteller von Tür- und Fenstergriffen – initiiert hatten. Im prunkvollen Palazzo Litta präsentierten Gestalter wie Mark Braun, Uli Budde und Studio Niruk ihre Entwürfe. Besonders hat uns die Idee von Talbot & Mauloubier aus München gefallen, denn Forme Blanche ist ein vollständig aus Porzellan gefertigter Türgriff – in Rosarot oder mit spacigen Nineties-Dekoren. Wunderbar!

AN EINEM SOMMERTAG

Es mag stimmen, dass heute fast niemand mehr picknicken geht. Und falls doch, dann vielleicht mit einer Kühltasche aus Kunststoff, Plastikbechern und -besteck bewaffnet. Doch es geht auch stilvoller, ohne vordergründig luxuriös zu sein. Park heißt ein kunstvoll aus Weiden geflochtener Picknickkorb von Studio Hermès, der mit Tragegriffen aus feinem Kalbsleder versehen ist.

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Salone del Mobile 2019

Das große Leuchten

EUROLUCE 2019 LICHTSKULPTUR ALLA GRCIC

Konstantin Grcic hat für Flos ein Glaswunderwerk geschaffen, das trotz seiner Großformatigkeit sehr vielseitig ist. Die zylinderförmigen Module können zu einer Hängeleuchte zusammengesetzt werden oder kommen als dekorative Skulptur in Form einer Stehleuchte zum Einsatz. Während sich Noctambule bei Tageslicht durch ihre Transparenz zurücknimmt, wird die Form bei angeschaltetem Licht erst richtig sichtbar. Der gestalterische Clou: Die LED-Leuchtkörper verstecken sich in der Basis und in den Verbindungsstücken, so dass ein diffuses Licht entsteht.

Foto: Santi Caleca

GLETSCHERLEUCHTEN

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Lasvit erstaunt uns immer wieder mit seiner formidablen (Handwerks-) Kunst der Glasherstellung. Der tschechische Hersteller überraschte mit einer 54 Kilogramm schweren Leuchte, die wie aus einem Eisblock gehauen aussieht. Glacier ist ein Entwurf von William Pedersen, Gründer des US-amerikanischen Architekturbüros Kohn Pedersen Fox. Er sagt, dass ihn Eis schon immer fasziniert habe und er als Jugendlicher Schlittschuh lief und Eishockey spielte. Als er unlängst über einen Gletscher wanderte, fiel ihm die Ähnlichkeit zwischen frischem Eis und gegossenem Glas, das Luftblasen bildet, auf. Sein Entwurf, ein eleganter Kronleuchter mit einer Metallhalterung, spielt mit dieser poetischen Assoziation. Glacier gibt ein kühl-weißes Licht ab.


LEUCHTÜBERRASCHUNG AUS PORZELLAN

Kiki van Eijk hat eine LED-Leuchte entworfen, deren Form veränderbar ist, weil sie aus einzelnen Porzellanteilen besteht. Sie ergeben zusammengesetzt Hänge- und Bodenleuchten in skelettähnlichen, dynamischen Formen. Mit Freeform testet die niederländische Designerin die Grenzen von Porzellan aus und überträgt die venezianische Glasherstellung mit metallenen Oberflächen, die Rezzonico genannt wird, auf ein anderes Material. Kiki van Eijk zeigt mit diesem spielerischen Entwurf, dass sich das Leuchtendesign seit Einführung der LED frappant verändert hat, weil der Leuchtkörper nun unabhängig vom Leuchtmittel ist.

LICHT-WERKZEUGKASTEN

Dass Licht, Architektur und Raum eng zusammenhängen, beweist eine Leuchtenkollektion vom spanischen Hersteller Vibia. Entworfen von Arik Levy, zeichnet Sticks die Konturen von Räumen nach oder bildet als Ensemble arrangiert Architekturen en miniature mit dreidimensionaler Wirkung. Für den israelischen Designer ist sein Entwurf ein „kreativer Licht-Werkzeugkasten“. Die schmalen LED-Lichtstäbe sind aus Aluminium gefertigt und mit einem Diffusor aus Polycarbonat versehen. Sticks ist ganz in Schwarz gehalten, was ihre architektonische Anmutung betont.

ENTDECKE DIE MÖGLICHKEITEN

Diese Leuchte von Pallucco kann mit einem einzigen Knopfdruck auf die Wunschlänge gebracht werden kann – so wie ein klassisches Teleskop. Damit wird die Atmosphäre eines Raumes unmittelbar und einfach veränderbar. Entworfen vom französischen Architekten Jean Nouvel, kann Micro Telescopic einzeln oder im Ensemble arrangiert werden. Die Leuchte aus extrudiertem Aluminium ist in einer Nickelversion sowie in den matten Farbvarianten Weiß oder Schwarz erhältlich.

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Salone del Mobile 2019

Fuori Salone

DZEK + FORMAFANTASMA = EXCINERE

Wenn man einmal davon absieht, dass Braun eine ziemlich unbeliebte Farbe ist, dann war die Inszenierung von Dzek und Formafantasma ein voller Erfolg, denn sie hat Braun in allen Nuancen ins rechte Licht gerückt. Woran man wieder einmal sieht, dass alles auf den Zusammenhang ankommt. In Tante Elkes Siebzigerjahre-Haus sieht eine braune Fliese eben anders aus als in einer coolen Industrie-Location mitten in Mailand. Und ExCinere ist nicht einfach nur eine Fliese, ExCinere ist aus der Vulkanasche des Ätnas gefertigt – in Kooperation mit dem Materialentwickler Dzek und dem in Amsterdam ansässigen Designstudio Formafantasma. In Form von abstrahierten Architekturelementen wie Wänden, Treppen und Pfeilern wurden die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Fliesen abstrahiert und doch anschaulich dargestellt. ExCinere gibt es in zwei Größen mit fünf verschiedenen vulkanischen Glasuren.

Foto: François Lacour

EIN LABYRINTH AUS STEINEN

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Was die Kunst der Szenografie betrifft, kann Hermès niemand so schnell etwas vormachen. Und das soll in Mailand während des Salone del Mobile durchaus etwas heißen, wo Stylisten längst das Zepter in der Hand haben und die Produkte zuweilen hinter den spektakulären Inszenierungen zurücktreten. Das französische Luxuslabel hatte in der riesigen Halle von La Pelota Natursteinmauern in einem labyrinthischen Gefüge aufgebaut und teilweise mit Sackgassen versehen. Beim Umherwandeln sah man nicht, was als Nächstes kommen würde und wurde so immer wieder überrascht. Für die allgegenwärtigen Instagram-Aficionados hatte man gar kleine Treppen aufgebaut, um die Szenerie von oben zu betrachten (und fotografieren!) zu können. Ausgestellt zwischen den Mauern waren kunstvolle, handwerklich gefertigte Objekte wie eine Leuchte aus schwarzem Granit oder weißen Porzellan von Barber & Osgerby, ein Schalenset aus lackiertem Mahagoni mit Lederrand sowie ein handgewebtes Kaschmir-Plaid, ebenfalls von Studio Hermès.

Foto: Delfino Sisto Legnani und Marco Cappelletti, courtesy of Dzek

DIE KUNST DES EPHEMEREN


Fotos: Laura Fantacuzzi/ Außenwirtschaft Austria

AUSTRIAN DESIGN – PLEASURE & TREASURE

Instagramable – ist wohl das erste Schlagwort, das einem einfällt, besuchte man die Präsentation von 40 österreichischen Designern und Herstellern während des Fuori Salone. Organisiert von der Außenwirtschaft Austria, hatte man sich für die Ausstellung „Pleasure & Treasure“ einen spektakulären Ort ausgesucht: die Sala Reale, den ehemaligen Wartesaal des italienischen Königs im Mailänder Hauptbahnhof Centrale. Auf zwei prunkvollen, marmorverkleideten Etagen gab es eine Inszenierung zu sehen, die das Wiener Architekturbüro Vasku & Klug gestaltet hatte: Im Parterre erwartete den Besucher die abgedunkelte „Schatzkammer“ mit einem schwarzen Podest, der mit Goldfolie umhüllten Schokoladentalern gefüllt war. Daraus ragten die Objekte wie wertvolle Devotionalien heraus, darunter kunstvolle Keramikstücke von Andrea Baumann und hauchdünne Gläser von Lobmeyr. Über eine breite Steintreppe gelangte man in den Hauptsaal, der viele Ahs und Ohs hervorrief, denn der Raum war knietief mit Tausenden von biologisch abbaubaren Verpackungschips gefüllt, die aus der Ferne wie dicke Schneeflocken aussahen. Sie lockten zum Spielen, lösten Freude und Lachen aus. Umgeben von rosaroten, nach oben abgerundeten Wänden ragten aus der weißen Fläche die Präsentationsflächen mit Entwürfen von Designern wie Nina Mair, Thomas Feichtner und March Gut heraus, die wahrscheinlich manch einer vor lauter Herumtollerei im „Schneegestöber“ gar nicht richtig wahrnahm. Die Präsentation war mit insgesamt 16.000 Besuchern jedenfalls ziemlich beliebt und auch Reanne Leuning – Projektleiterin und zuständig für die Creative Industries bei der Außenwirtschaft Austria – war zufrieden: „Ziel war es, ein visuelles Konzept zu entwickeln, das in den sozialen Medien Aufsehen erregt, damit unsere Aussteller von der Strahlkraft profitieren können. Dass dann tatsächlich so viele Medien und Personen auf Social Media die Ausstellung wohlwollend nach außen getragen haben, hat uns natürlich sehr gefreut.“ Es wurde übrigens extra ein Fundbüro eingerichtet – für beim Spielen verloren gegangene Mobiltelefone, Brillen, Schlüssel und einen Verlobungsring mit Riesendiamanten.

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Outdoor

LIVING Möbel für draußen werden immer wohnlicher, Garten und Terrasse zunehmend zum Lebensraum. Mit allem, was dazugehört. Ob ganze Sofalandschaften, elegante DiningMöbel oder einzelne Lounge Chairs, eine neue Produktgeneration bringt die Grenzen zwischen Innen- und Außenräumen zunehmend zum Verschwinden. Auch im Design wurde längst ans Niveau der Indoor-Vorbilder angeschlossen. Wir haben die schönsten Trends und Neuheiten der Saison. Text: Sonja Illa-Paschen Fotos: Hersteller


IMMER WIEDER ANDERS

Mit ihrem modularen Aufbau folgt die Sofa-Kollektion Senja dem Trend zu immer flexibleren LĂśsungen. Die Ein-, Zwei- und Dreisitzer lassen sich mit hohen oder niedrigen Armlehnen kombinieren, die Tische an jeder Stelle einfĂźgen. tribu.com


Green zone – Trends

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ass sich Innen- und Außenbereiche in ihrem Mobiliar immer ähnlicher werden, diesen Trend haben die Branchenevents der letzten Monate nicht nur bestätigt, sondern mit frischen Ideen auch weiter vorangetrieben. Ob Maison & Objet, die Frankfurter Messe Ambiente oder zuletzt der Salone in Mailand, die Hersteller setzen auf Produkte, die kreativ mit herkömmlichen Zuordnungen brechen und typische Indoor-Möbel ganz einfach fürs Freie adaptieren – vom Sofa bis zur Hängeleuchte. Das Schlagwort lautet Outdoor Living, kein ganz neuer Begriff, aber dennoch einer, unter dem sich immer komplexere Freiluftwelten subsumieren. In ihrem Designanspruch knüpfen sie mittlerweile nahtlos an die Standards für den Innenbereich an. Besonders wohl fühlen sich die Produkte in Übergangszonen, wo sie zwischen drinnen und draußen vermitteln: auf offenen Atrien, Patios, Loggias oder überdachten Terrassen.

NACH LUST UND LAUNE

Fünf Module, unendliche Möglichkeiten: Die Serie Sutra von EGO Paris kann für eine Vielzahl von OutdoorSituationen konfiguriert werden. Reizvoll auch der Materialmix: Aluminium trifft Teak. egoparis.com

LEICHT UND WANDELBAR

Gitterartige Teakpaneele verleihen Minottis QuadradoKollektion Leichtigkeit und Charakter. Steckverbindungen erlauben ein variables Zusammenstellen der einzelnen Komponenten. minotti.com

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INDIVIDUELLER AUSDRUCK

Ribes von B&B Italia setzt auf traditionelle südamerikanische Muster – neu interpretiert und farblich perfekt aufeinander abgestimmt. Mit ihrer breiten Auswahl an Bezügen und Ausführungen lässt sich die Kollektion den persönlichen Vorlieben anpassen. bebitalia.com

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Green zone – Trends

OUTDOOR-WOHNZIMMER

Minimalistischen Charme versprüht das Sitzprogramm Molo. Rechts im Bild die Stehlampe Half Dome von Naoto Fukasawa, ebenfalls neu bei Kettal. kettal.com

MODULARE SYSTEME

Vom Aufbau her sind derzeit vor allem multifunktionale Lösungen gefragt. Mit ihnen lassen sich Sitzlandschaften flexibel an unterschiedliche Bedürfnisse und Raumsituationen anpassen. Fast alle großen Hersteller haben solch modular aufgebaute Kollektionen im Programm. Bei B&B Italia ist das zum Beispiel die Serie Ribes nach Entwürfen des Architekten Antonio Citterio. Sie umfasst Sofas in verschiedenen Größen sowie Mittel- und Endelemente, Chaiselongues und Hocker, die der Nutzer auf zahllose Weise miteinander kombinieren kann. Ausgangspunkt ist ein einfaches Aluminiumgestell, an dem zwei Typen von Arm- und Rückenlehnen angebracht werden können: ein Geflecht aus Polypropylenfaser oder eine dicke Rolle. Durch das Hinzufügen oder Verändern der Elemente wandelt sich auch ihr Bestimmungszweck – die Eckbank wird zum Sofa, das Sofa zum Bett. Ansprechend sind auch die Muster, die traditionelle südamerikanische Motive interpretieren.

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Ebenfalls von einem Architekten – dem Brasilianer Marcio Kogan – stammt die Kollektion Quadrado für Minotti, ein weiteres Beispiel für ein wandlungsfähiges System. Per Steckverbindungen lassen sich die Sitzelemente hier in frei wählbarer Abfolge mit gitterartigen Teakpaneelen kombinieren, auf die wiederum passende Ablagetischchen oder Kerzenhalter aufgesteckt werden können. Die hölzernen Untergestelle sind mit Polsterkissen belegt, gestützt von Rückenlehnen aus einem unregelmäßig gefärbten Fasergeflecht. Für das Konzept der Serie ließ sich Kogan von der japanischen Architekturströmung des Metabolismus inspirieren, die in den 1950er- und 1960er-Jahren mit erweiterbaren Großstrukturen und dynamisch austauschbaren Baumodulen experimentierte. Ein ähnlicher Gedanke steckt hinter der Serie Sutra von EGO Paris. Hier sind es fünf verschiedene Sitzeinheiten, die variabel miteinander verzahnt werden können, ergänzt um einen stufenlos ausziehbaren Beistelltisch.


EINFACH ENTSPANNEN

Bei der Laze-Kollektion des italienischen Herstellers Roda ist der Name Programm. Die ergonomisch geformten Sessel laden zum dolce far niente. rodaonline.com

In seiner Oversize-Optik überaus einladend präsentiert sich das Sitzprogramm Molo von Kettal, das vom Mailänder Designer und Architekten Rodolfo Dordoni entworfen und auf dem diesjährigen Salone erstmals vorgestellt wurde. Auch hier lassen sich die Module unterschiedlich arrangieren, folgen aber in jeder Zusammenstellung einer übergeordneten orthogonalen Geometrie. Trotz üppiger Rundum-Polsterung wirkt die Kollektion minimalistisch: Der große Auftritt gehört den Textilien sowie den sorgsam in Teak und Aluminium ausgeführten Details.

SOMMERLICHE RÜCKZUGSORTE

Mit seiner breiten, konkaven Rückenlehne empfängt uns dieser Gartensessel wie mit offenen Armen. Das freundliche Möbel entstammt der MBRACE-Kollektion von Sebastian Herkner für Dedon. Ebenfalls Teil der Serie: Schaukelstühle, die neuen Sommer-Trendmöbel. dedon.de

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Green zone – Trends

BAREFOOT LUXURY

Aber nicht überall ist Platz für ausladende Sofalandschaften. Als Alternative bieten sich Loungesessel an, denn sie funktionieren einzeln ebenso gut wie zu Gruppen arrangiert. Derzeit sind Modelle in Flechtoptik besonders beliebt – sie wirken leicht und sommerlich, lassen Luft an die Haut. Die Formen werden hier zunehmend organischer, die Materialien vielfältiger: vom klassischen Polyrattan über Hightech-Fasern bis hin zu groben Geflechten aus Seilen oder Gurten. Die Firma Roda bietet mit ihrer Laze-Kollektion eine Gruppe leicht variierter Modelle an, zwischen deren Edelstahlrahmen ein Polyestergeflecht in geschmeidiger Silhouette nach oben gezogen wird. Das Ergebnis ist ein ergonomisch ausgereiftes Möbel, das auch ohne Sitz- oder Rückenkissen genutzt werden kann: Ein Baumwoll-Finish sorgt für angenehmen Hautkontakt, ganz ohne zu schwitzen. Verlockend auch die Serie MBRACE, die der deutsche Designer Sebastian Herkner für Dedon gestaltete. Auf einer Teakholzbasis sitzt eine geflochtene Sitzschale, deren sanft gewölbte Rückenlehne den Benutzer tatsächlich zu umarmen scheint. Das dreiachsig-sternförmige Geflecht wurde für die

AUSDRUCKSSTARK

Ihre überdimensionierte Rückenlehne verleiht den Sesseln der Kollektion KAY einen Hauch von Dramatik. Beim Geflecht wurden verschiedene Farben und Profile raffiniert miteinander verwoben. gloster.com

Kollektion mit unterschiedlichen Fasern umgesetzt, jede davon mit ihrem eigenen Profil und Farbschema. Weiters sind ein Daybed und ein Schaukelstuhl Teil des MBRACE-Programms – zwei Möbelstücke, die in jüngster Zeit einigermaßen verlässlich in Outdoor-Kollektionen auftauchen.

ZEITLOS SKANDINAVISCH

Wie edel sich die Teak-Geflecht-Kombination in Szene setzen lässt, zeigt die Kollektion KAY des dänischen Designers Henrik Pedersen. Der Rahmen nimmt sich zurück, überlässt die Bühne einer überdimensionierten, charaktervoll ausformulierten Rückenlehne. Das Zusammenspiel verschiedener Farben und Profile verleiht dem Polyrattangeflecht eine subtile Klangqualität, die von luxuriösen, aber minimalistisch gestalteten Sitz- und Rückenkissen unterstrichen wird. KAY besteht aus Lounge Chair, Schaukelstuhl, Sofa, Ottomane und Esstischstuhl. Hohe und niedrige Variationen der Rückenlehne sind als Option für den Lounge- und Schaukelstuhl erhältlich und können verwendet werden, um ein gleichmäßiges Niveau oder eine bewusste Variation der Rückenhöhe zu erreichen.


Gloster öf fnet Türen zu zeitlos schönen Räumen im Freien mit ganzjährig wet ter festen Wohlfühlmöbeln. Im Bild: Maya Outdoor Lounge, Design Mark Gabber t as, 2019

NEU:

VIENNA FLAGSHIP

MÖBEL WERK Inspirierte Outdoormöbel von Gloster, Viteo, Extremis, Fermob, Tuuci... | Indoormöbel von Tommy m, Bullfrog, Sits, Softline (Polstermöbel); Artisan, Gazzda, Ton (Vollholzmöbel); Luxusbetten von Hypnos u.v.m. M ö b e l w e r k e .U. | 10 10 W i e n | S a l z t o r g a s s e 2 | 0 6 9 9 13 2 2 5 3 5 3 | m a il @ m o e b e l w e r k . a t | w w w. m o e b e l w e r k . a t | Ö f f n u n g s z e i t e n M o - F r 10 -19 U h r, S a 10 -17 U h r


Green zone – Trends

KLASSIKER DES MODERNISMUS

Mit der Serie Indoor-Outdoor legt Carl Hansen & Son einen Klassiker aus dem Jahr 1959 neu auf. Die MidcenturyÄsthetik der Architektin Bodil Kjær gefällt noch heute. carlhansen.com

DIESE FARBEN TRÄGT DER SOMMER

Nicht nur bei Möbeln stellen geflochtene Fasern ihre Vielseitigkeit unter Beweis. Der italienische Hersteller Saba nutzt sie auch für seine Outdoor-Sichtschutzwände Shades of Venice, die auf exponierten Balkonen oder Terrassen ihre Dienste leisten. Die Polyesterschnüre – zwecks besserer Stabilität mit einem Drahtkern versehen – werden dabei sowohl horizontal als auch vertikal um einen Stahlrohrrahmen gewickelt. Wechselnde Abstände zwischen den Fasersträngen sorgen für einen lebhaften Rhythmus, in dem sich Farbblöcke mit locker verwobenen Zonen abwechseln, hinter denen sich dahinterliegende Bereiche wie durch einen zarten Schleier abzeichnen. Die Kollektion wird in vier Farbschemen angeboten, jede von einer anderen Insel Venedigs inspiriert: Murano, Giudecca, Sant’Erasmo und Burano.

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Mit den mobilen Trennwänden der Serie Shades of Venice schuf der Designer Marco Zito eine Hommage an die Farben seiner Heimatstadt. sabaitalia.it


IN GROSSER RUNDE

Der Oversize-Esstisch gehört zu Minottis Quadrado-Kollektion. Die Tischplatte ist hier als Teakholzgitter ausgeführt. Im Bild mit Stühlen aus dem Sitzprogramm Tape mit Schnurgeflecht im Rattan-Look. minotti.com

DESIGN-STATEMENT

Skulpturale Qualitäten zeigt der Club Chair von Patricia Urquiola für Kettal. Nicht nur im Garten ein Blickfang! kettal.com

STILVOLL GENIESSEN

Outdoor Living, das bedeutet natürlich auch gemeinsames Speisen und Genießen unter freiem Himmel, ob in kleiner oder ganz großer Runde. Entsprechend reich gestaffelt ist das Angebot an Esstischen und -stühlen, von Oversize bis gemütlich und intim. Als Teil seines Quadrado-Programms bietet Minotti einen Esstisch an, in dem ein Teakholzgitter – das Leitmotiv der Kollektion – auf Aluminiumstützen mit einem edlen Finish aus Lavasteinpulver aufliegt. Dazu passen Stühle des Programms Tape, das 2018 debütierte und nun auch für den Outdoor-Bereich erhältlich ist. Die Sitzelemente aus Metall zeichnen sich durch großzügige Tiefe und ein leichtes, elegantes Schnurgeflecht aus.

Stilistisch klar im Norden verortet ist hingegen die Lösung des Herstellers Carl Hansen & Son: Die Serie Indoor-Outdoor, zu der auch ein Esstisch mit passenden Stühlen gehört, verlässt sich auf die Wirkung präzise gezeichneter Formen und makelloser handwerklicher Verarbeitung. Die Midcentury-Ästhetik ist hier übrigens nicht nostalgisch motiviert, sondern dem Entwurfsjahr 1959 geschuldet. Damals machte sich die dänische Architektin Bodil Kjær daran, Möbel für modernistische Bauten zu entwerfen, solche, die eine Verbindung mit der Architektur herstellen: Objekte von offensichtlicher Einfachheit und mit klar erkennbarer Identität. Dass diese Entwürfe für außen und für innen gleichermaßen bestimmt waren, macht Kjær zu einer Vordenkerin des Outdoor-Living-Konzepts, wie wir es heute kennen. Und diese Kollektion auch zu einem Stück Designgeschichte. Wer daran teilhaben möchte: Indoor-Outdoor wird seit diesem Frühjahr bei Carl Hansen & Son neu aufgelegt.

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Green zone – Trends

KERAMIK IN HANDARBEIT

Weiche Konturen und natürliche Töne bestimmen die Beistelltische der Serie Blow. Die Keramik-Basis trägt eine Platte aus Teakholz. gloster.com

AKZENTE UND GLANZLICHTER

Wie im Wohnzimmer können auch draußen einzelne Objekte zum Blickfang werden: um die Optik zu erfrischen, Abwechslung zu schaffen oder einfach ein Designstatement zu setzen. Der Clubsessel Band von Patricia Urquiola ist so ein Stück. Kantig und selbstbewusst scheint das für Kettal entworfene Möbel wie aus Planken zusammengezimmert. Damit hinterfragt es die Linien des klassischen Möbeldesigns und wird zu etwas Schematischem, einem konzeptuellen Programm. Besonders gut aufgehoben ist der Sessel an den Übergängen zwischen Innen- und Außenbereich, ein Vermittler zwischen der Welt des Wohnens und der Rauheit der Natur. Nicht weniger ausdrucksvoll, aber weich und organisch geben sich die Beistelltische der Blow-Kollektion von Gloster. Das liegt vor allem am Einsatz des Werkstoffs Keramik, der hier per Hand zu bauchigen Sockeln geformt wird. Die in erdigen Tönen gehaltenen Glasuren reflektieren das Licht, darüber sitzt eine Platte aus Teakholz.

Eine der schönsten Neuerscheinungen der Saison liefert schließlich das Designduo Doshi Levien mit einer Arbeit für Kettal: Die Leuchtenserie Bela Lamps fängt den ganzen Zauber langer Sommernächte ein. Inspirationen für den Entwurf holten sich die Designer in Indien, wo zur Zeit des alljährlichen Drachenfests hölzerne Spulen die Straßen säumen, umwickelt von farbenfrohen Drachenschnüren. Entsprechend wurde ein Rahmen konstruiert und mit einem einzigen langen Seil umwickelt. Die laternenartigen Gebilde können direkt auf den Boden gestellt werden, sind aber auch als Steh- oder Hängeleuchten zu haben. So oder so verbreiten sie ein magisches Schimmern, die Quintessenz des Sommers.

LATERNENZAUBER

Die Bela Lamps bestehen aus einem einzigen, um ein Holzgerüst gewickeltes Band – ähnlich wie traditionelle Laternen. Von Doshi Levien für Kettal, in 17 Farben erhältlich. kettal.com


voglau er.c om

Design. Natur. Handwer k.


BUNTER REIGEN

Egal, welche Form und Farbe das eigene Outdoor-Paradies optimal ergänzt, Weishäupl macht’s möglich. Neben den Standard-Modellen sind auch Sonderanfertigungen möglich.


MIT SCHIRM, Charme und Methode

Vor 50 Jahren importierte Oskar F. Weishäupl die Idee des Marktschirms von der italienischen Piazza in heimische Gärten. Seit damals produziert die Manufaktur im oberbayerischen Stephanskirchen Sonnenschutz und Mobiliar mit höchster Haltbarkeitsgarantie. Text: Ute Laatz Fotos: Hersteller


Green zone – Portrait

EINE IDEE SETZT SICH DURCH

FAMILIENBANDE

Zwei Generationen, die sich verstehen: Stefanie und Philipp profitieren vom wertvollen Erfahrungsschatz von Vater Oskar.

A

ls der junge Unternehmer Oskar F. Weishäupl sich Anfang der Siebzigerjahre mit Freunden zu einer Motorradtour über die Alpen nach Italien aufmachte, ahnte er noch nicht, dass diese Reise seine beruflichen Pläne buchstäblich nachhaltig durcheinanderwirbeln würde. Bei der Ankunft auf der Piazza von Verona war nämlich gerade Wochenmarkt, wo die Bäuerinnen ihre frisch geerntete Ware unter großen Schirmen den Passanten feilboten. Den gelernten Feinmechaniker und Diplom-Ingenieur Weishäupl faszinierten nicht, wie alle anderen Marktbesucher, vornehmlich das herrlich sonnengereifte Obst und Gemüse, sondern vielmehr die robusten Schattenspender, über deren hölzerne Konstruktion sich helles Tuch spannte. Die Marktschirme beflügelten seine Fantasie, und zurück im heimischen Stephanskirchen disponierte der umtriebige Tüftler sofort um. Ursprünglich wurden in seiner 1969 gegründeten Werkstatt moderne Multiplexmöbel sowie auch die für die Gegend typischen Bauernschränke gefertigt. Jetzt aber sah der Chef eine echte Marktlücke. Denn egal wie vornehm die Terrassen und Balkone von Villen, Stadthäusern oder Hotels landauf, landab auch angelegt sein mochten – als Sonnenschutz stand mangels Alternative lediglich so ein fipsiges Schirmchen mit strichdünnem, knickbarem Stamm und oftmals unpassend bunt gemusterter Bespannung zur Verfügung. Ein adäquater Sonnenschirm war damals schlichtweg nicht zu bekommen und wartete also nur auf seine Geburtsstunde.

LIEBLINGSPLÄTZE

Ein Schirm, eine Liege, ein Tisch – mehr braucht man nicht, um stilvoll zu relaxen. Und wenn es auch nur die Augen sind, die auf dem Arrangement ruhen ...

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Die war nun gekommen, und die noch im Aufbau begriffene Werkstatt von Oskar F. Weishäupl hatte bald alle Hände voll zu tun. Denn obwohl es sich bei den in kompletter Handarbeit gefertigten Holzschirmen mit damals noch reiner Baumwollbespannung wahrlich nicht um Schnäppchen handelte, die der Chef mit Verve auf der Gartenfachmesse in Köln 1974 präsentierte, war die Nachfrage überwältigend. Um die bald stetig steigenden Bestellungen erfüllen zu können, beschränkte sich der Betrieb zunächst vollständig auf die individuelle Fertigung der Schirme. Und an der hat sich bis zum heutigen Tag nicht viel verändert. Denn automatisierte Produktionsstraßen und große Lagerhallen für vorproduzierte Ware sucht man auf dem idyllisch mit Alpenpanorama gelegenen Firmengelände nach wie vor vergebens. Der aus naheliegenden Gründen getaufte „Klassiker“ des inzwischen um zahlreiche Möbel für den Outdoor-Bereich erweiterten Weishäupl-Sortiments bestreitet auch nach rund 45 Jahren einen ansehnlichen Teil des Unternehmensumsatzes.


HEIMSPIEL MIT BERGPANORAMA

Nicht nur bei der Produktion der Möbel setzt Weishäupl auf regionale Werkstoffe und Fertigung. Auch für die Inszenierung der Kollektion setzt Marketing-Fachfrau Stefanie auf die heimische Kulisse.

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Green zone – Portrait

VON DER ROLLE

Das Farbspektrum hat sich im Laufe der Jahre erheblich vergrößert. Jeder Stoff wird in der hauseigenen Schneiderei verarbeitet.

HAND- UND MASSARBEIT

Erfahrene Schneiderinnen fertigen jedes Stück individuell nach Bestellung an.

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„Der Schirm ist ein Erfolgsmodell in jeder Hinsicht“, konstatiert Stefanie Weishäupl-Ehrl, die vor einiger Zeit gemeinsam mit ihrem Bruder Philipp die Leitung der Firma vom Vater übernommen hat. Und gleich beim Beginn des Rundgangs durch den Betrieb wird deutlich, was die studierte Möbelfachwirtin damit meint. Denn am Eingang in die sonnendurchflutete Fertigungshalle lehnen ein paar Dutzend Exemplare des mächtigen Terrassenschirms, die ganz offensichtlich schon etliche Jahre Winter und Wetter standgehalten haben. Ihre Stoffbespannungen sind grün bemoost, von Vogeldreck gezeichnet oder fehlen gleich ganz, und das Holz ist mindestens ausgeblichen, wenn nicht sogar vereinzelt gesplittert oder gebrochen. „Die Kunden hängen an ihrem Weishäupl und möchten ihn nicht einfach gegen einen neuen eintauschen“, weiß Stefanie Weishäupl aus den zum Teil rührenden Zuschriften, die die Schirme auf ihren Weg in die Werkstatt begleitet haben. „Die sind manchmal über vierzig, aber fast immer weit über zwanzig Jahre alt, wenn sie zum Überarbeiten zu uns zurückkommen“, ist die Junior-Chefin stolz auf die Langlebigkeit und Wertschätzung, die ihren Produkten entgegengebracht wird. Und weil sich Form, Größe und Machart über all die vielen Jahre nicht verändert haben, lässt sich auch für ein noch so altes Schätzchen jedes Ersatzteil und eine neue Bespannung bekommen. „Aber selbst, wenn es nicht so wäre, könnten wir immer noch alles reparieren und anpassen. Wir sind schließlich nach wie vor ein reiner Handwerksbetrieb, und jedes Stück aus unserer Werkstatt ist ohnehin ein Unikat“, erklärt Philipp Weishäupl, der sich um die Produktion und die Entwicklung des Sortiments kümmert. Die alten Bespannungen werden dabei gegen die jetzt licht- und wasserundurchlässigen Acrylgewebe, die das vormals verwendete Baumwolltuch ersetzen, getauscht. „Manchmal werden wir sogar um die Reparatur eines Schirms von einem unserer Mitbewerber gebeten, die diesen Service nicht anbieten können, weil sie in Fernost produzieren und gar nicht über eine eigene Werkstatt verfügen. Wir nehmen die Aufträge aus Kulanz an und sind uns sicher, dass der nächste Schirm, den sich ihr Besitzer anschafft, bestimmt einer von uns sein wird“, erklärt Philipp Weishäupl grinsend den unverbrüchlichen Teil der Geschäftsphilosophie, bei der immer die Qualität und der Nutzen für den Kunden im Vordergrund stehen.


Ich steh auf Österreich. Ich sitz auf ADA.

www.ada.at facebook.com/ADA.Moebel Linz · Schlossmuseum


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PARADESTÜCKE

Auch, wenn Weishäupl in seiner fünfzigjährigen Firmengeschichte inzwischen längst das Sortiment mit Gartenmöbeln vergrößert hat, bleiben die Schirme doch das Markenzeichen der Manufaktur.

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Aber neben dem florierenden Reparaturservice werden hier natürlich vornehmlich neue Schirme gefertigt – bis zu 8.000 Exemplare pro Jahr. Und zwar allesamt von Hand und immer nur auftragsbezogen. „Wir haben viel zu viele Modelle, Größen und Stoffvarianten, um uns ein Lager mit fertig konfektionierten Schirmen anzulegen“, erklären die Geschwister unisono. „Die Auswahl ist so groß und jede Bestellung absolut individuell“, erklärt Stefanie Weishäupl-Ehrl die Wartezeit von mehreren Wochen auf den persönlichen Traumschirm. Aber dafür erhält man eben auch kompromisslos genau das, was einem für das eigene OutdoorParadies vorschwebt. Denn ob das Dach über Esstisch oder Lounge-Ecke nun rund, quadratisch oder rechteckig, im klassischen Naturton, fröhlichen Streifendessin oder einem der dreißig Unifarben sein soll, entscheidet allein der eigene Geschmack. Zudem haben sich zum Klassiker mit einem Stamm und Streben aus heimischem Eschenholz inzwischen auch Modelle aus Aluminium und Teak sowie mit Freiarm- und innovativer Teleskoptechnik gesellt. Die Wahlfreiheit ist nahezu grenzenlos und sogar darüber hinaus ist fast alles möglich. „Wir verarbeiten auf Wunsch auch Stoffe anderer Hersteller, soweit die unsere Qualitätsprüfung standhalten und den Eignungstest hinsichtlich Formbeständigkeit, Reißfestigkeit und Undurchlässigkeit erfüllen“, erklärt Philipp Weishäupl die ganze Bandbreite der Fertigungsmöglichkeiten, die ihr sechzig Mann großer Betrieb bietet.

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FILIGRANE ROBUSTHEIT

Für den Sessel „Slope“ wird das Edelstahlgestell mit einem flexiblen Kordelgeflecht bespannt – für herrlich entspanntes Sitzen und Allwettertauglichkeit.

IM FREIEN SCHWUNG

Der klassische Freischwinger „Sosta“ bietet nicht nur höchsten Sitzkomfort im Außenbereich, er lässt sich auch praktisch für platzsparendes Verstauen stapeln.

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GENIAL EINFACH

Inspiriert vom sogenannten „Frankfurter Stuhl“ fertigt Weishäupl seinen neuen aus pulverbeschichtetem Aluminium, was den Klassiker nun auch im Außenbereich ganzjährig einsatzfähig macht.

RENAISSANCE EINES KLASSIKERS

Aber auch was unter dem Schirm auf der heimischen Terrasse zum Stehen kommt, überlässt die findige Unternehmerfamilie natürlich nicht dem Zufall – oder anderen. Vater Oskar befand schließlich schon kurz nach seinem Coup mit dem Schirmentwurf, dass nun ein passendes Möbel hermuss. Das Ergebnis war damals der Klappstuhl, der ebenfalls als „Classic“ alle Moden und Trends unbeeindruckt überdauert und bis heute Teil der Weishäupl-Kollektion geblieben ist. „Dieses Modell ist natürlich so gesehen keine Erfindung von mir, den gab es ähnlich auch schon vorher“, gibt der Senior unumwunden zu. „Aber ein Klappstuhl ist zunächst immer ein Kompromiss, bei der im Zweifelsfall die Mobilität und die platzsparende Aufbewahrung vor der Bequemlichkeit steht. Ich habe mich damals deshalb darum bemüht, den Sitzkomfort an erste Stelle zu stellen“, erklärt der agile 77-jährige, der auch nach der Stabsübergabe an die jüngere Generation noch fast täglich für ein paar Stunden in den Betrieb kommt und mit gern angenommenem Rat und Tat zur Seite steht. Seine Version des eisernen Klappstuhls mit Teakholzleisten bietet tatsächlich dank gemuldeter Sitzfläche und perfekt geneigter Rückenlehne auch schon ohne Sitz-, Nacken- oder Rückenpolster erstaunlich hohen Komfort, mit den optional erhältlichen Kissen steht er einem Polsterstuhl in nichts nach.

WOHNKOMFORT FÜR DRAUSSEN

HOCHSAISON

In den Regalen stapeln sich die Zuschnitte für die Schirme und Möbelpolster. Ein bisschen Geduld wird benötigt, bis das Traumteil auf der eigenen Terrasse steht.

Seit aber in den letzten Jahren der Außenbereich vor der Haus- oder Terrassentür zur Outdoor-Wohnzone erklärt wurde, wächst auch das Bedürfnis, deren Einrichtung zunehmend wohnlicher zu gestalten. „Damals, als unser Vater die ersten Möbel für den Garten entworfen hat, stand die Wettertauglichkeit der Materialien an erster Stelle. Imprägniertes Hartholz und pulverbeschichtetes Eisen erfüllten perfekt diesen Zweck“, erinnert sich Philipp. „Aber inzwischen wandert das Wohnzimmer nach draußen, oder die Terrasse erweitert den Innenraum. Dann sind Möbel gefragt, die das häusliche Wohngefühl hinaustransportieren. Unsere Polstermöbel mit lackiertem Metallgestell und wetterfesten Polstern erfüllen genau diesen Anspruch“, ist er sich sicher. Und während ein Großteil der Holzmöbel und Holzkomponenten in der hauseigenen Werkstatt gefertigt oder veredelt werden, wird das Metall nach eigenem exklusivem Design in benachbarten Betrieben verarbeitet.

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Green zone – Portrait

EIN TAGTRAUM!

Mit seinen Dachstreben bietet das Daybed aus der Serie „Flow“ ein wahlweise sonniges oder schattiges, aber immer luftiges Plätzchen.

Die Polster erhalten allerdings ihre regen- und sonnenlichtresistenten Bezüge genau wie die Schirme ihre Bespannung in der Näherei über der Holzwerkstatt. Hier steht auch das einzige computergesteuerte Werkzeug der Manufaktur. „Bis vor vier Jahren haben wir alle Stoffe noch von Hand mit Schablonen zugeschnitten“, erklärt Oskar Weishäupl und weist auf die Kunststoffvorlagen, die nach wie vor an den Hochregalen voller bunter Stoffballen baumeln. „Wir konnten in einem Arbeitsgang bis zu dreißig Stofflagen mit dem Messer schneiden, aber aufgrund der immer größeren Stoffauswahl gibt es inzwischen zu viele Einzelzuschnitte. Die lassen sich von Hand zeitlich einfach nicht mehr schaffen“, sagt er und weist auf den scheinbar wild über die Stoffbahn flitzenden Laserarm, der präzise die nötigen Schnitte in Rekordzeit vollführt. Der fertige Zuschnitt wandert ins nächste Regal, wo er auf Abholung von einer der Näherinnen in dem luftigen Raum mit Panoramafenster und Blick in das benachbarte Waldstück

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wartet. Sie haben hier buchstäblich alle Hände voll zu tun, denn eine durchschnittliche Schirmbespannung hat eine Größe von rund neun Quadratmetern und ein entsprechendes Gewicht. Rund 350 Schirmbespannungen schaffen die Näherinnen pro Woche, und sie müssen sich ranhalten, um die Aufträge aus aller Welt innerhalb der Saison zu erfüllen. Und auch wenn es normalerweise auf den Nähtischen bunt zugeht, wie Stefanie Weishäupl-Ehrl versichert, führt der helle, neutrale Naturton die Bestseller-Liste knapp vor dem Multicolor-Streifenmuster an. „Ich muss zugeben, ich habe nicht an diese regenbogenbunten Ringel geglaubt, als Stefanie mit der Idee anrückte“, gibt der Vater mit anerkennendem Kopfnicken unumwunden zu. Aber trotz seiner Skepsis hat Oskar Weishäupl seiner Tochter freie Hand gelassen. Das ist jetzt auch schon wieder sechzehn Jahre her und war ein guter erster Schritt, um nach und nach seinen Kindern das Feld zu überlassen. Und so bestätigen die drei Weishäupls auch wie aus einem Mund, dass ihnen der Generationswechsel mit Leichtigkeit gelungen ist. Zu ihrem Glück und zum Glück für alle ihre Kunden, die sich auch die nächsten Jahrzehnte darauf verlassen können, dass ihr Weishäupl jederzeit bei Bedarf in den Jungbrunnen nach Stephanskirchen zurückkehren kann ...


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Generalvertretung Österreich und Südtirol | Walter Kandut | agentur für wohnen und mehr

Davidgasse 85-89 | 1100 Wien | +43 (0)1 6031197 | info@kff.de | info@asco-moebel.de | KFF & ASCO Produkte werden in Deutschland hergestellt.

GAIA

by Monica Armani


Green zone – Portrait

AUF ZU NEUEN UFERN

1969 auf den Markt gebracht, trat das anthropomorphe Sitzmöbel UP einen rasanten, weltweiten Siegeszug an.

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50 JAHRE und kein bisschen leise

Na, wenn das kein Grund zum Feiern ist: UP, die weltweit renommierte Serie anthropomorpher Stühle von B&B Italia, begeht 2019 ihr 50-jähriges Jubiläum! 1969 durch die Zusammenarbeit mit dem eklektischen Designer Gaetano Pesce entstanden, stellte UP von Beginn an mehr als nur eine Kollektion netter Sitzgelegenheiten dar: Die Möbel waren sowohl eine technologische Innovation als auch eine popkulturelle Reflexion der Zeit, in der sie entstanden sind. Text: Patrick Schwamberger Fotos: Hersteller

EINER FÜR ALLE

Die fließenden Formen von Pesces Kreation begeisterten nicht nur designaffine Kenner, sondern wurden in den 1970er Jahren für viele auch zum Einstieg in die Welt des Interior Designs.

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ie internationale Designfirma B&B Italia nahm ihren Anfang im Jahr 1969, als Piero Ambrogio Busnelli das Vorgängerunternehmen C&B Italia übernahm – eine Firma, die er zusammen mit seinem Geschäftspartner Cesare Cassina gegründet hatte. Unter dem neuen Namen B&B war das Unternehmen somit eher eine organische Weiterentwicklung, denn eine traditionelle Neugründung. Busnelli, der 1926 in Meda in der nördlichen Provinz Lombardei geboren wurde, war ein wahrer Visionär im Italien der Nachkriegszeit: Als junger Designer umgab er sich mit anderen gleichgesinnten Künstlern und profitierte von der Kreativität von Nachwuchstalenten wie Mario Bellini oder eben auch Gaetano Pesce. Beide sollten ihm später zu B&B folgen und dort für viel Furore auf dem italienischen und internationalen Design-Sektor sorgen.

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Green zone – Portrait

WELTWEITER SIEGESZUG

Die sieben Teile der UP-Serie sind ein starkes Statement für italienisches Design – und heute genauso beliebt wie damals!

AM PULS DER ZEIT

Die Werbung für den populären Sessel zeigte starke Frauen, die sich nicht den Restriktionen der Gesellschaft unterwarfen.

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Das erklärte Ziel des Unternehmens war es von Anfang an, sich als starke, eigenständige italienische Marke abzugrenzen. Und sich vor allem auch als Innovationsführer zu etablieren, der – gestützt auf ein industrielles Modell – sowohl HighTech-Produktionsmethoden als auch High-Tech-Materialien wie etwa Plastik und Polyurethanschaum nutzt. Dank dieser intelligenten Firmenphilosophie konnte B&B Italia in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts schnell als einer der führenden Hersteller modernen italienischen Designs Fuß fassen.

UP, UP & AWAY EINE WILLKOMMENE EVOLUTION

Mithilfe der wichtigsten Fortschritte in Entwicklung und Technologie geschaffen, drückte die zeitlose UP-Serie eine universelle Idee aus, die auch heutzutage noch Aktuell ist.

ZUSAMMEN WACHSEN

Auch mit 50 Jahren, blickt die UP-Serie stets in die Zukunft – mittlerweile gibt es sie sogar in einer Version für Kinder ab 3 Jahren.

Geboren 1939 in La Spezia, studierte Gaetano Pesce an der Fakultät für Architektur in Venedig und nahm in vielen Bereichen eine tragende Rolle ein – sei es Architektur, Interior-Design oder Grafik, der kreative Tausendsassa hatte überall seine Finger im Spiel. Er realisierte zahlreiche Projekte, darunter das Organic Building in Osaka (1990), die Villa Schuman in New York (1994) oder die Glaselemente des Palais des Beaux-Arts in Lille (1996). Neben seiner langjährigen Zusammenarbeit mit namhaften Firmen wie B&B Italia, Cassina und Vitra International gründete Pesce in New York die Unternehmen Fish Design und Open Sky für die Entwicklung und Produktion von Einrichtungsobjekten, Beleuchtungselementen und Schmuck. Viele seiner Arbeiten sind mittlerweile in den Dauerausstellungen einiger der bedeutendsten Museen der Welt zu sehen. Seine Berühmtheit als Architekt verdankt Pesce unter anderem seinen Experimenten in den Bereichen des Industriedesigns und der Wohnungseinrichtung – in diesem Zusammenhang stehen auch der Entwurf und die Realisierung von Tischen, Lampen und ebenso Sitzmöbeln wie der UP-Serie.

Auf der einen Seite befand sich also ein Unternehmen, das nicht nur technologisches Know-how für die Produktentwicklung mitbrachte, sondern auch den Willen stilistisch revolutionäre Möbel zu schaffen. Auf der anderen Seite stand ein noch junger Nachwuchs-Designer, der nicht nur ein schönes, sondern vor allem auch ein „sinnvolles“ Möbelstück erschaffen wollte. Dieses fruchtbare Aufeinandertreffen von Künstler und Industrie war bereits 1968 von zwei Projekten angekündigt worden: Yeti, ein gepolsterter monolithischer Sessel, und Vela („Segel“), ein Ausdruck von Pesces ständiger Suche nach einem innovativen, aber formalen Stil.

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Ein Jahr später wurde die Idee von Pesce dann nicht nur zum Leben erweckte, sondern in ein modernes Kunstwerk verwandelt, das nicht für Besserverdienende konzipiert war, sondern einem breiten Publikum den Einstieg in die Welt des Interior-Designs ermöglichte. Es entstand eine Reihe von sieben Sitzen, die in die Geschichte eingehen sollten – als zeitlose Möbel, die eine universelle Idee ausdrücken und mithilfe der wichtigsten Fortschritte in Entwicklung und Technologie geschaffen wurden.

EINZIGARTIGES ENTPACKEN

Der ikonische „Expansionseffekt“ war eine perfekte Reflexion der Symbiose aus Stil und Technik, die die UP-Serie so stark charakterisierte.

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Aus Polyurethanschaum und mit Stretchstoff bezogen, wurden die Stühle ab Werk anfangs vakuumverpackt ausgeliefert – hierdurch konnte das Grundvolumen des Möbels um beeindruckende 90 % reduziert werden! Der hieraus resultierende „Expansionseffekt“, sobald der Sessel beim Auspacken dann mit der Luft in Kontakt kam, war einzigartig, spektakulär und reflektierte sehr schön die Paarung von Stil und Technik, die dieses Produkt in seinem Kern auszeichnet. Mittlerweile wurde die Vakuumverpackung durch weitere Fortschritte in der Materialforschung ersetzt, sodass immer langlebigere Elemente verwendet werden können.


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Green zone – Portrait

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FÜR JEDEN GESCHMACK

Mit seinen zahlreichen Farbkombinationen fügt sich das ikonische Sitzmöbel in jeden Raum ein – und bereichert ihn auf einzigartige Weise.

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Green zone – Portrait

ZUM NACHDENKEN GEMACHT

Auf den Skizzen lassen sich die Beweggründe Pesces für das ikonische Design des Sessels bereits erahnen.

DESIGN MIT AUSSAGE

Die von Pesce gewählte Form des Sessels weist eindeutige anthropomorphe Anklänge auf, die sich in Form eines dezidierten anatomischen Merkmals manifestieren: ein großer Mutterschoß, der bewusst an die Votivstatuen prähistorischer Fruchtbarkeitsgöttinnen erinnert. Und ein weiteres Element fällt sofort ins Auge: Eine Kugel ist als Hocker mit dem Sesselkörper verbunden. In einem stilistisch intelligenten Schachzug überlagert sich so das zunächst augenscheinliche Bild von Bequemlichkeit und Komfort auf einer zweiten Ebene mit dem einer Frau, die eine Kugel am Fuß trägt.

Mit dieser Metapher der weiblichen Figur mit warmem Mutterleib, die in Ketten liegt, brachte Pesce seine ganz persönliche Sichtweise auf die Frau in unserer Gesellschaft zum Ausdruck: „Ich habe eine persönliche Geschichte über mein Frauenbild erzählt. Ungeachtet ihrer selbst, waren Frauen stets die Gefangenen der Vorurteile und Ängste der Männer. In dieser Hinsicht gefiel mir die Idee, diesem Sessel eine weibliche Form mit Kugel und Kette zu verleihen, dem traditionellen Bild des Gefangenen.“ Obwohl die Kollektion bereits vor 50 Jahren veröffentlicht wurde, ist ihre sozialkritische Aussage tragischerweise auch 2019 immer noch höchst aktuell. EVERYBODY‘S DARLING #1

Auch die amerikanische Künstlerin Alyson Fox ist bekennender UP-Fan und fertigte für den 2018er Katalog von B&B Italia exklusive Skizzen an.

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Zu Beginn des neuen Jahrtausends wurden die Stühle von B&B Italia ab dem Jahr 2000 dann mit hochwertigen Materialien aktualisiert und reproduziert. Mittlerweile auch in einer etwas ungewöhnlichen Version: Der UPJ, die neue JuniorVersion für Kinder, ist bis auf eine kleinere Größe identisch mit dem Original. Seine attraktive Form und sein leuchtendes Rot ermöglichen geschmackvoll eingerichtete Räume für den Nachwuchs. Als bequemer und verspielter Designersessel wird er für Kinder ab 3 Jahren vorgeschlagen. Zudem lockt zum Jubiläum natürlich auch eine „50th Anniversary Special Edition“, die sich mit ihrem Farbschema in gestreiftem Beige und Petrolgrün an die Original-Palette von 1969 anlehnt. IM HIER & JETZT

Auch nach 50 Jahren ist das Design des Sessels noch genauso aktuell wie die Aussage Pesces über den Zustand der Frau in der Gesellschaft.

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Wir lieben das Licht in all seinen Facetten. Mit unseren Leuchten rücken wir das Leben ins Zentrum und sorgen für Lichtblicke. Als wesentlicher Baustein eines architektonischen Gesamtkonzeptes garantiert die perfekte Beleuchtungslösung angenehme Atmosphäre, funktionale Individualität und ansprechende optische Wirkung.

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B&B Italie UP50

EVERYBODY‘S DARLING #2 Auch Salvador Dali ließ sich gern auf dem ikonischen Sessel nieder – die Inspiration wird es ihm gedankt haben!

PERFEKTER PAARTANZ

Von den sieben Teilen der UP-Serie entwickelte sich die Sessel-Ottomanen-Kombination UP 5_6 zum absoluten Bestseller.

MISSION: REFLEXION

Mit seiner schoßartigen Form und dem „angeketteten“ Ottomanen spiegelte Pesce seine persönliche Sichtweise auf die Frau in der Gesellschaft ikonisch wider.

Mittlerweile gerne in internationalen Museen wie dem Designmuseum der Triennale in Mailand oder dem Design Museum in London ausgestellt, hat sich die Kollektion zu einem perfekten Sinnbild für den langen Weg des Unternehmens zur Innovation entwickelt. Von den insgesamt sieben Teilen hat sich vor allem die Sessel-OttomanenKombination UP5_6 – liebevoll auch „Big Mama“ oder „Blow Up“ genannt – als populärster Protagonist der Serie herauskristallisiert und ist im Lauf der Jahrzehnte zu einer international gefeierten Stilikone des italienischen Designs aufgestiegen. Ein intelligent konzipiertes Fragment zeitgenössischer Kunst mit universeller Anziehungskraft. Ein zeitloses Produkt auf der schnelllebigen internationalen Design-Bühne. Ein meisterhaftes Popkultur-Möbelstück, das die unerschütterliche Energie der 1960er Jahre ebenso reflektiert wie die herausragenden technologischen Fortschritte – und daneben noch eine herausfordernde Philosophie zu den nicht selten schweren Lebensbedingungen von Frauen in der damaligen (und leider auch heutigen) Gesellschaft zum Ausdruck bringt. Buon compleanno e tanti auguri!

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BETÖRENDE TEXTILWELTEN

Rubelli Venezia 2018 Collection, Rubelli


HANDWERK UND HIGH-TECH Über die Rückkehr des Textilen

Mit Heimtextilien ist es wie in der Mode: immer wieder anders, immer wieder neu. Opulenz und Natürlichkeit, Metallic Look und Pastell, Geometrien und Blütenreigen – das sind einige der aktuellen Trends. Außerdem: Das Handwerk kommt! Text: Claudia Simone Hoff Fotos: Hersteller

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ine Nadel im Heuhaufen suchen, sich in die Wolle kriegen, am seidenen Faden hängen, eine Gardinenpredigt halten – Stoff und Stoffliches sind im kollektiven Gedächtnis verankert und haben als Redensarten Eingang in die deutsche Sprache gefunden. Kein Wunder, denn wir kleiden uns mit Textilien und richten uns unsere Wohnung ein: mit Vorhängen, Bezugsstoffen, Bettwäsche, Kissen und Teppichen.

ALLES ANDERS

Räume haben – und das wird gerade in Zeiten von zunehmender Technisierung und Automatisation immer mehr Menschen bewusst – Auswirkungen auf unser ästhetisches Empfinden, unsere Gesundheit, Zufriedenheit und Produktivität. Wohl auch deshalb wird die Gestaltung des eigenen Zuhauses immer wichtiger. Neben Farben und Tapeten eignen sich Textilien für die Gestaltung eines Raums besonders gut, denn sie können schneller ausgetauscht werden als Tisch, Schrank oder Sofa. Und man kann mit ihnen ein Statement setzen: als karminrote Wand, dreidimensionale Vorhänge im OrigamiLook oder blumig gemusterte Samtkissen. Handgefertigte,

abgepasste Teppiche beispielsweise sind „Seelenflächen unserer Einrichtung“ wie Jürgen Dahlmanns von Rug Star sagt, strukturieren aber auch den Raum, sorgen für eine gute Akustik und halten schön warm. Ebenso wie Vorhänge und Bezugsstoffe verwandeln Teppiche reine Verkehrsflächen in Räume, in denen man gerne ist. Vom sinnlichen Aspekt des Stofflichen spricht auch Camilla Fischbacher, Art Director des Textilunternehmens Christian Fischbacher, wenn sie sagt, dass Räume ohne Textilien kalt wirken. Und sie ergänzt: „So wie Menschen mit ihrer Kleidung ihrem individuellen Charakteren Ausdruck verleihen, können Stoffe Räumlichkeiten mit Persönlichkeit auszeichnen.“ Deshalb setzt das Schweizer Label auf die ganzheitliche Inszenierung von Räumen, wobei Textilien universell eingesetzt werden: als Sesselbezug, Teppich, Vorhang, Handtuch oder Bettwäsche. Dass das Stoffliche auf dem Vormarsch ist, zeigt sich auch daran, dass branchenfremde Hersteller zunehmend Textilien anbieten – von High End bis Low Budget. So decken sie mit Möbeln, Leuchten, Accessoires und Textilien den gesamten Lifestyle-Bereich ab, wobei sich insbesondere skandinavische Labels wie Ferm Living, Broste Copenhagen und House Doctor geschickt als Allrounder vermarkten.

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Craft – Design

GIB STOFF!

Dominique Kieffer by Rubelli 2018 Collection, Rubelli

ALLES NEU

Textilien und ihre strukturierten Oberflächen bieten neben ästhetischen auch haptische Reize – man denke an Wolle, Leinen, Filz oder Bouclégarn. In Zeiten von Hyper-Vernetzung und gefühlter sozialer Kälte sehnen wir uns nach Wärme und Wohlbefinden. So lässt sich auch der Siegeszug des Handwerks erklären, egal ob es sich um getöpferte Keramikbecher, vom Tischler gefertigte Holzmöbel oder handgefertigte Textilien von High-End-Labels wie Rubelli oder Pierre Frey handelt. Nichts geht über das Kunstfertige, die Einzigartigkeit, aber auch die charmante Unvollkommenheit einer handwerklichen Arbeit. Sie ist das i-Tüpfelchen im Interior, macht einen Raum lebendig, ist für den Besitzer wertvolles Einzelstück. Textilien haben aber auch ganz andere, nämlich funktionale Vorzüge – insbesondere dann, wenn neue Materialien und Herstellungstechniken ins Spiel kommen: Sie wirken als akustische Elemente, indem sie Schall absorbieren, sind schwer entflammbar, können durch eingearbeitete Luftfilter unangenehme Gerüche neutralisieren, mit einer speziellen Bioaktiv-Ausrüstung Keime absorbieren und neuerdings sogar leuchten. Es gibt nicht viele Textilhersteller, die sich so intensiv mit den funktionalen Eigenschaften von Textilien beschäftigen und neue Lösungen entwickeln wie Création Baumann. Gerade was die akustische Wirksamkeit von Textilien betrifft, ist der Schweizer Hersteller extrem innovativ. Und kann es sich deshalb auch leisten – als einer der wenigen Big Player der Branche – im Hochlohnland Schweiz zu produzieren. „Wenn sich die Produkte von denen anderer Hersteller differenzieren, dann ist der Preis zweitrangig“, ist Eliane Ernst, Produktmanagerin bei Création Baumann, überzeugt.

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Trends bestehen nebeneinander und überlappen sich – das gilt für Möbel, Leuchten und Accessoires ebenso wie für Heimtextilien. Doch darf es bei Vorhängen, Bezugsstoffen und Teppichen durchaus auch einmal etwas kurzweiliger zugehen, kann ausgetauscht und verwegen gemischt werden: Samt und Brokat mit kühlem Leinen, üppige Blumenbouquets mit strengen Geometrien, Rot in allen Schattierungen mit metallischen Farben. Alles darf, nichts muss.


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Craft – Design

Trend 1

FARBOFFENSIVE

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flanzen, Insekten, Vögel und viel Grün sind schon seit einiger Zeit en vogue. Kein Wunder, wenn immer mehr Menschen in Großstädten wohnen, einen urbanen Lifestyle pflegen und die Natur ins Interior bringen wollen: mit echten Blumen und Pflanzen, mit Möbeln aus natürlichen Materialien wie Holz, Kork und Rattan. Und natürlich mit Textilien – in Grün und Blau changierenden Wasserfarben, in Naturtönen wie Braun und Beige oder mit Motiven aus der Natur. Im Herbst schaffen satte Beeren- und Gewürzfarben Wärme und Behaglichkeit, während Gelb im Sommer zusätzlich für gute Laune sorgt. Metallische Töne bringen einen Hauch Glamour ins Interior und übersetzen die Messing- und Kupferoberflächen von Wohnaccessoires in die Textilgestaltung. Pastelltöne sind ein Evergreen – gerade wenn man sich skandinavisch einrichtet –, wobei Rosa und Grau gern als neutrale Farben eingesetzt werden.

SONNENLEUCHTEN

Gelb ist ein Farbtrend, der sich auch im skulptural-grafischen Vorhangstoff Rennes von Kinnasand wiederfindet, den Ronan und Erwan Bouroullec entworfen haben. Gefertigt aus 100 Prozent Polyester, war er von dem französischen Designerbrüderpaar ursprünglich für einen Paravent konzipiert.

REIGEN VON BLAU

Auf Leinen und Baumwolle gedruckt wird die Kollektion Giardino Segreto von Designer’s Guild. Vorhänge, Jalousien, Kissen und Bettüberwürfe bringen Farben und Muster ins Interior. Besonders frisch: die Blauvarianten der Blumen- und geometrischen Aquarelldessins.

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WOHNWELTEN IN PASTELL

GLOSSY GLAMOUR

Zum 60. Geburtstag hat sich der niederländische Gardinenhersteller Kendix selbst beschenkt und die Designkollektion Allure entwickelt. Unter 28 Dessins und vielfältigen Farbvariationen wirkt das Modell Vinca mit seiner metallischen Oberfläche besonders elegant.

Das deutsche Label Blomus macht es den Skandinaviern nach und weitet seine Produktzone aus. Neben den typischen Edelstahlentwürfen ergänzen nun Dinge aus Holz und Keramik das Sortiment, ebenso wie Textilien in Pastelltönen. Sie sind ein Muss, wenn man sich im Scandi Style einrichten möchte.

ZURÜCK ZUR NATUR

„Alles Natürliche ist gerade sehr gefragt, wozu auch eine natürliche Farbpalette gehört“, sagt Nani Marquina vom gleichnamigen Teppichlabel. Zusammen mit Elisa Padrón hat sie die Kollektion Tres Vegetal entworfen. Die Teppiche werden in Indien gewebt und passen mit ihrer Farbrange in Beige, Elfenbein und Off White in viele Interiors. Schön rustikal!

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Craft – Design

BAUHAUS 100

Trend 2

IN MUSTERN SCHWELGEN

Christopher Farr Cloth hat in Zusammenarbeit mit der Josef and Anni Albers Foundation zum Bauhaus-Jubiläum zwei Textilkollektionen von Anni Albers herausgebracht. Orchestra ist benannt nach den gleichnamigen künstlerischen Arbeiten, die Albers nach einem Besuch der Berliner Oper in den zwanziger Jahren schuf.

B

lüten, Pflanzen und Blätter sind seit einiger Zeit schon ein wichtiges Thema im Textildesign, ebenso wie Vögel und Insekten – manchmal als feinsinniges Muster, manchmal geradezu überbordend. Hersteller wie Christian Fischbacher mixen dazu einen Hauch von Japan. Den Gegenpart zu den organischen Formen nehmen Dessins mit klaren Linien und abstrakten geometrischen Mustern ein. Wenn sie nicht als Hauptmotiv dienen, werden sie besonders reizvoll als Hintergrund mit Blütenprints kombiniert. Schimmernde und irisierende Oberflächen hauchen den Dessins einen glamourösen Touch ein.

FLORALE GEOMETRIEN

Volante 1 von Jan Kath wird in einem Wolle-Seiden-Gemisch handgeknüpft. Sehr feine Blumenmuster wechseln sich mit stark geometrischen Elementen ab, viel Leerraum bringt das ungewöhnliche Dessin erst richtig zur Geltung.

Foto: Colombe Clier

GARTEN EDEN

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India Mahdavi hat ein Faible für kräftige Farben und Muster. Für Golran hat die Pariser Designerin die Teppichkollektion Garden of Eden entworfen. Das komplizierte Dessin von sich überlappenden Blättern hat sein Vorbild in persischen Gärten – eine Reminiszenz an die familiären Wurzeln der Gestalterin und die reiche Vergangenheit persischer Teppiche.


ÜPPIGES BOUQUET

Chiaroscuro von Alexander McQueen ist ein handgewebter Aubusson-Wollteppich von The Rug Company, der ein kunstvolles Centerpiece ist. Hell-Dunkel-Kontraste sorgen dafür, dass die zu einem subtilen Stillleben zusammengestellten Blüten, Blätter und Beeren täuschend echt und dreidimensional wirken.

OPULENZ UND GLAMOUR

Die Kollektion Rubelli Venezia 2019 schwelgt in üppigen floralen Dekoren, fantasievollen Arabesken und auffälligen Streifenmustern. Es dominieren kräftige Rot-, Gelb- und Grüntöne, denen zurückhaltende Roséund Grautöne gegenübergestellt werden. Besonders reizvoll ist ein Mix & Match von Mustern und Farben, bei denen man durchaus auch mal etwas wagen kann.

STERNENHIMMEL AM BODEN

Stellar ist ein fein geknüpfter Teppich, den Paula Pappenheim für das italienische Label Illulian entworfen hat. Das komplizierte, kaleidoskopartige Sternenmuster glänzt durch helle und goldene Farbtöne.


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Trend 3

MICH AN! S S A F

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martphone, Computer, Laptop: In Zeiten von Hyper-Vernetzung sehnen wir uns im Interiordesign nach haptischen Erlebnissen. Berühren und berührt werden: strukturierte Oberflächen, Stickereien, handgeknüpfte Teppiche, Vorhangstoffe aus schwerem Leinen, wärmendem Filz oder flauschigem Samt setzen diesen Trend um. Hochglänzende Texturen werden mit matten Oberflächen kombiniert. Das Handwerk ist auch in der Textil- und Teppichbranche auf dem Vormarsch – bei High-End-Herstellern wie Manufacture Cogolin, Rubelli oder Nanimarquina –, wobei Spuren der Herstellung durchaus sichtbar sein dürfen. Sie verleihen einem Interior erst Persönlichkeit, hauchen ihm Seele ein.

GLAMOUR KOMMT

Christian Fischbacher liebt das Taktile und spielt mit Metalleffekten. Das Schweizer Label kombiniert bei seinem Zierkissen Lodge ein Wolle-Viskose-Gemisch mit einer grafischen Paillettenverzierung. Die Kissen gibt es in drei verschiedenen Grauabstufungen.

KREUZSTICH RELOADED

Die belgische Designerin Charlotte Lancelot interpretiert für das spanische Label Gan den Kreuzstich neu. Er taucht in Form von geometrischen und floralen Mustern auf Teppichen, Poufs und Kissen auf. Überraschend!

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ICH KANN AUCH LEUCHTEN!

Aufgestickte LED-Elemente machen aus einem Vorhang ein Leuchtobjekt, wie eLumio von Création Baumann zeigt. Die Kollektion, die es in Weiß und in Schwarz gibt, ist sogar dimmbar. eLumio wird mit einem Kabel an die Stromversorgung angeschlossen oder mit einem Akku betrieben.

LUFTIG UND LEICHT

Dominique Kieffer by Rubelli hat mit dem Vorhangstoff Retrouvé eine Leinenkollektion lanciert, die haptisch fein und farblich subtil ist. Durch die ausgefeilte Jacquard-Technik wirkt es so, als wäre der Stoff bestickt. Die Farbrange: elegante Grau- und Weißtöne.

EXPLOSIONEN VON SAMT

India Mahdavis Idee von Interiordesign hat viel mit Farbe zu tun. Das zeigt auch ihre erste Textilkollektion, die sie für Pierre Frey entworfen hat. True Velvet ist eine Ode an Farben und Muster. „Samt ist einer der wenigen Stoffe mit haptischen Qualitäten, der zugleich intensive, tiefe Farben zulässt“, sagt die Designern.

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Craft – Design

Im Gespräch mit ...

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... Eliane Ernst, Produktmanagerin bei Création Baumann

extiles und Textilien sind ihre Leidenschaft. Nach einem Studium an der Hochschule in Luzern im Bereich Textildesign arbeitet Eliane Ernst seit 1996 beim Schweizer Textilhersteller Création Baumann als Produktmanagerin und Designerin für den Objektbereich. Wir haben sie zum Designers‘ Saturday am Unternehmenssitz in Langenthal getroffen, die Produktion erkundet und mit ihr über Kindheitsträume, skandinavische Behaglichkeit und eine Branche im Umbruch gesprochen.

Sie sind seit mehr als 20 Jahren im Textilbusiness. Was fasziniert Sie daran? Ich bin ein kreativer Mensch, mir gefallen Gestaltungsprozesse und ich mag es, Lösungen zu finden. Mein Vater ist Architekt und hat mich oft auf die Baustellen mitgenommen. Design und Architektur spielten also schon immer eine wichtige Rolle in meinem Leben. Als Kind hatte ich Freunde, die aus einer Textilfabrikantenfamilie kamen und zuhause Haufenweise Garnspulen und Teppichmuster hatten, mit denen wir gespielt haben. Das fand ich sehr faszinierend und so habe ich Puppenstuben mit Vorhängen und Teppichen ausgestattet und später auch Kleider genäht. Als ich 13 Jahre alt war, habe ich im Designatelier von Création Baumann drei Schnuppertage verbracht. Danach war mir klar: Ich werde Designerin und brauche nicht aufs Gymnasium zu gehen. [lacht] Was ist im Textildesign gerade en vogue? Ich beobachte schon seit einiger Zeit, dass Textilien immer wichtiger werden. Das liegt auch daran, dass warme Interiors gerade sehr gefragt sind, man denke nur an Skandinavien. Um eine behagliche Stimmung herzustellen, braucht man Textilien und Textiles. Es ist eben nicht mehr wie in den achtziger Jahren, als die Gebäude clean und kühl waren – mit viel Glas und Aluminium und vielleicht einem Rollo, damit es nicht blendete. Auch Büros sind heute warm gestaltet, wobei Vorhänge eine wichtige Rolle spielen – gerade in Open-Space-Räumen. Der große Vorteil von Textilien: Sie sind extrem flexibel, was gut zum Megatrend New Work passt.

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Création Baumann setzt nicht auf bekannte Designer. Warum? Das hat mit unserer Philosophie zu tun, denn wir sehen das Design als Teamleistung. Ich bin als Projektmanagerin für den Objektbereich zuständig, eine Kollegin für die Privatkollektionen. In meiner Verantwortung liegt es, Ideen zu sammeln und herauszufinden, welche Produkte die unterschiedlichen Märkte brauchen. Dafür besuche ich Messen, fahre auf Designevents, treffe Architekten, lese Designzeitschriften. Aus diesen Ideen entsteht dann ein Konzept.

WAS KOMMT, WAS GEHT?

Moodboards, Création Baumann


MAKING OF TEXTILIEN bei Création Baumann in Langenthal, Schweiz

Viele Big Player der Branche produzieren inzwischen in Billiglohnländern oder kaufen Ware hinzu. Création Baumann hat in Langenthal eine eigene Produktion und bleibt der Schweiz treu. Das ist sicherlich nicht ganz einfach, oder? Wenn man bedenkt, was in der Schweiz oder in Deutschland noch von der Textilbranche übrig ist, dann sind wir eigentlich Exoten. Doch wir sind vom Standort Langenthal überzeugt, denn wir haben hier ein großes Know-how. Wir fliegen nicht einfach irgendwo hin und kaufen Fremdware, sondern entwickeln und durchdenken ein Produkt von der ersten Idee bis zur Produktion. Dadurch wissen wir beispielsweise genau, wie man eine Faser entwickelt oder ein Gewebe herstellt. Eine neue Produktentwicklung kann wegen dieser Komplexität deshalb bis zu drei Jahre dauern. Die Textilbranche ist im Umbruch. Es gibt Insolvenzen und Marktkonzentrationen. Wo steht Création Baumann? Wir haben uns gut und rechtzeitig positioniert. Für uns sind die Produkte und die Dienstleistungen gegenüber den Kunden – das können Architekten, aber auch Privatkunden sein – entscheidend. Im Unterschied zu vielen Mitbewerbern setzen wir unsere Ressourcen vorrangig für die Entwicklung und die Produktion ein. Und: Wir müssen immer einen Schritt voraus sein. Wie oft wechseln Sie eigentlich Ihre Vorhänge? Ich habe Sommer- und Wintervorhänge. [lacht] Bei mir zuhause ist alles kreativ zusammengewürfelt und ich probiere vieles aus. Vielen Dank für das Gespräch.   creationbaumann.com

SCHÖNER FLATTERN

Vorhangstoffe Xenia 703 & Castor 311, Création Baumann

SANFTE FARBSTREIFEN

Unisono (Vorhangstoff) & Velling 461 (Pouf), Création Baumann

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MÖBEL AUS ALTEN TEXTILIEN

Die gewellte Form des Schranks soll die textile Herkunft von Solid Textile Board ausdrücken und die Illusion erzeugen, aus weichem, fließendem Stoff zu sein.


Der neue

MATERIALISMUS Eine neue Generation von Designern und Herstellern widmet sich einem Thema, das uns alle betrifft: Wie können Produkte nachhaltiger gestaltet werden? Recycling ist das Stichwort – und die Entwicklung innovativer, neuer Materialien. Dabei muss nicht auf einen ästhetischen Anspruch verzichtet werden – ganz im Gegenteil. MORE THAN DESIGN gibt einen Überblick über den aktuellen Stand. Text: Kristin Philipp

Fotos: Hersteller

UPCYCLE STUDIOS

Foto: R Hjortshoj

In Kopenhagen stehen 20 Stadthäuser, die aus recycelten Materialien gebaut sind.

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GARTENMÖBEL AUS FISCHERNETZEN

Henrik Marstrand gründete 2006 die Marke Mater. Alle Designs werden aus nachhaltigen und ethisch verantwortbaren Materialien geschaffen.

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ie Erfindung der erdölbasierten Kunststoffe war damals revolutionär. Plastik bot vor allem unbegrenzte Möglichkeiten für Design und Produktion, und das zu „demokratischen“ Preisen. Die Verwendung von Kunststoffen breitete sich in jedem Winkel unseres Lebens aus und veränderte die Welt, jedoch nicht nur im damals erwarteten, positiven Sinne. Die weltweite Kunststoffproduktion hat in den letzten Jahrzehnten exponenziell zugenommen. Nach Angaben der Vereinten Nationen stieg die Menge von 1,5 Millionen Tonnen Kunststoff im Jahr 1950 auf 348 Millionen Tonnen Kunststoff im Jahr 2017. Geschätzt 8 Millionen Tonnen landen jährlich in unseren Ozeanen. Umweltverschmutzung durch Plastik ist eines der großen Probleme unserer Zeit. Lösungen sind also nötig, nicht nur im Umgang mit den in unserer Umwelt freigesetzten Kunststoffen, sondern auch im Entwickeln von Alternativen zu den häufigsten verwendeten Kunststoffen.

WASSERQUALITÄT

„Ocean“ ist eine neu gestaltete Tisch- und Stuhlkollektion (ursprünglich 1955 von Nanna Ditzel entworfen) aus Ozeanabfällen.

Um die globale Designcommunity herauszufordern und zu inspirieren, gründete die Designikone Rossana Orlandi die Initiative Guiltless Plastic: ein Projekt, das darauf abzielt, die Wahrnehmung von Kunststoff zu verändern und einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Material sicherzustellen. Dieses Jahr wurde der erste „Ro Plastic Prize“ verliehen, und die besten Projekte wurden während der Mailänder Designweek präsentiert. „Wir müssen die Kraft des Designs nutzen und die Auswirkungen anerkennen, die es haben kann. Heute ist Plastikmüll die größte verfügbare Ressource“, heißt es in einem Statement der Initiative. Recyclingkunststoffe sind nicht nur eine nachhaltigere Lösung, sondern auch ein Material, das in einer Vielzahl von Farben, Mustern und Texturen hergestellt werden kann. Laut Jan Puylaert, Designer und Mitbegründer der Möbelmarke ecopixel, sind diese Kunststoffarten so leicht erhältlich, dass es keinen Grund mehr gibt, neuen Kunststoff herzustellen.

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VON DER FLASCHE ZUM STUHL

Aus einer Zusammenarbeit von Emeco mit Coca-Cola entstand der „111 Navy Chair“ aus recycelten PED-Flaschen.

WERTVOLLE RESSOURCEN NUTZEN

SAUBERE WELTMEERE

Ein Unternehmen, das den nachhaltigen Weg gewählt hat, ist Mater. Für ihre Outdoormöbel Kollektion „Ocean“ verwenden die Dänen ein ganz besonderes Produkt: Fischernetze. Gründer Henrik Marstrand sieht sich in der Verpflichtung, die Produktion an den globalen Zielen der UN auszurichten. Einer der wichtigsten Punkte ist die Erhaltung von „Leben unter Wasser“. Aus diesem Grund haben sie sich mit der einzigen Upcycling-Anlage für Fischernetze der Welt zusammengeschlossen, die an der westlichen Küste Dänemarks liegt. Ein neues, innovatives Geschäftsmodell motiviert Fischer auf der ganzen Welt, ihre gebrauchten Fischernetze an das Cleantech-Unternehmen Plastix zu schicken, welche ihnen einen angemessenen Wert für das verwendete Material zahlt. Somit will man verhindern, dass die gebrauchten Netze im Meer landen. Für einen Stuhl werden ca. 960 g und für einen Tisch 1.320 g Meereskunststoffabfälle verwendet.

Auch in PET-Flaschen schlummert ein großes Potenzial. Der amerikanische Möbelhersteller Emeco verwendete schon 2010 recyceltes PET, um den „111 Navy Chair“ herzustellen. Es handelte sich hierbei um eine Zusammenarbeit mit Coca-Cola, und jeder Stuhl enthält 111 recycelte Plastikflaschen. Seitdem wurde das Material weiter entwickelt und verbessert, um eine noch höhere Langlebigkeit und Haltbarkeit zu erreichen. Auf der diesjährigen Mailänder Designweek stellte Emeco die „On & On“ -Stühle und -Hocker vor. Diese bestehen zu 70 % aus PET-Kunststoffflaschen, die sonst auf der Mülldeponie landen würden, 10 % ungiftigem Pigment und 20 % Glasfaser für Festigkeit. Mit dem Endziel des Kreislaufrecyclings arbeitet Emeco derzeit an einem Stuhl-zu-Stuhl-Programm, bei dem Kunden alte Stühle zurückgeben können und das Material für die Herstellung ihrer neuen Stühle verwendet wird.

NACHHALTIG

Bei dem Entwurf von „On & On“ war den Designern Barber und Osgerby wichtig, so wenig Material wie möglich zu verwenden, was den Stuhl extrem leicht macht. Durch den effizienten Einsatz von Kunststoff werden die Kohlendioxidemissionen beim Versand gesenkt.


AUS DER MÜLLTONNE

Die Neuheit „Falk“ von Houe beweist, dass nachhaltiges Design auch ästhetischen Kriterien standhält.


KUNSTSTEIN

Kaum vorstellbar, dass das multifunktionale Baumaterial in Terrazzo-Optik aus alten Kunststoffen besteht.

MÜLLBERGE REDUZIEREN

PET-Flaschen sind am einfachsten zu recyceln. Schwieriger allerdings ist der ganz normale Haushaltsmüll, der in der gelben Tonne landet. Dieser Plastikabfall ist nicht sortenrein und muss aufwendig sortiert werden, bevor man ihn weiterverwenden kann. Das ist vor allem eins: teuer. Das Label Houe hatte aber eine Vision, die Grenzen des Einsatzes von recyceltem Kunststoff in der Möbelproduktion zu überwinden, und schloss sich mit zwei der ambitioniertesten Abfallminimierungs- und Kunststoffformunternehmen Dänemarks zusammen, um eine kleine Revolution mit enormem Potenzial zu schaffen. Der Designerstuhl „Falk“ zeigt, wie Innovation und visionäre Partnerschaften den heutigen Umweltherausforderungen gerecht werden können – es ist der weltweit erste Stuhl mit einer Sitzschale aus 100 % recyceltem Kunststoff, der direkt aus dänischem Haushaltsmüll gewonnen wird. Auch das in Rotterdam ansässige Startup Plasticiet hat sich zum Ziel gesetzt, „etwas von Wert“ aus recyceltem Kunststoff für den Einsatz im Möbel- und Innenausbau zu schaffen. Die Designer Marten van Middelkoop und Joost Dingemans produzieren Kunststoffplatten, die in ihrem Aussehen Terrazzo ähneln: „Wir sehen viele Leute, die eine kunststofffreie Welt vorschlagen, und ja, die Umwelt wäre besser dran ohne Kunststoff im gegenwärtigen Zustand. Aber realistischerweise ist Kunststoff eines der am weitesten verbreiteten Materialien in dieser Zeit, und es führt nirgendwo hin. Was wir ändern müssen, ist die Art und Weise, wie wir es nutzen.“ Die Alt­ kunststoffe beziehen sie in den gesamten Niederlanden und arbeiten mit mehreren Unternehmen zusammen, die über große Zerkleinerungsanlagen verfügen.

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MASSGESCHNEIDERT

Ein Leidenschaft für Altholz besitzt der niederländische Designer Piet Hein Eek, der es zu neuen Möbelstücken zusammenfügt.


FACETTENREICH

Das italienische Unternehmen Ecopixel möchte die Idee fördern, niemals verschiedene Kunststoffabfälle zu mischen, um die Kunststoffe auch nach jedem Produktlebenszyklus „sauber“ und wiederverwendbar zu halten. Für die Hocker „Delta“ wird das Material so geschmolzen, dass sie ein pixeliges Aussehen erhalten.


Foto: Matteo Girola

PLATTENBAU

Foto: Matteo Girola

Reallys zweite Ausstellung auf dem Mailänder Salone del Mobile 2018 zeigt Projekte von sieben Designern, die das Potenzial von Solid Textile Board und Acoustic Textile Filz erforschten.

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TEPPICHJUWEL

Aus dem Materialüberschuss aus der Teppichproduktion von cc-tapis kreierte Patricia Urquiola die Kollektion „Fordite“.

KREISLAUFWIRTSCHAFT

Aber nicht nur Kunststoffabfälle können wiederverwendet werden. Textil Exchange, eine globale gemeinnützige Organisation, schätzt, dass 95 % der verwendeten Textilien wahrscheinlich recycelt werden könnten. Nur 25 % werden es tatsächlich. Ein Großteil des Restbestandes wird verbrannt oder auf Deponien entsorgt. Die Idee für das dänische Unternehmen Really entstand als Reaktion auf diese dringende globale Frage: Was könnte mit all diesen Textilabfällen geschehen? Könnte es vom wertlosen Müll in eine wertvolle Ressource verwandelt werden? Seit 2013 stellen sich die Gründer dieser Herausforderung und brachten vier Jahre später ihr erstes Produkt auf den Markt. Solid Textile Board ist eine technische Platte aus einem Baumwolle-Wolle-Gemisch. Das Material stammt aus der Modeund Textilindustrie, Industriewäschereien und Haushalten und wurde für Möbel und Innenräume entwickelt. Nach dem gleichen Produktionsprozess des Upcyclings designte Really sein zweites Produkt: Acoustic Textile Filz, eine weiche und flexible, schallabsorbierende Textilmatte. In Kooperationen mit Designern zeigte Really schon zweimal auf der Mailänder Designweek die Gestaltungsmöglichkeiten mit diesem Material.

TEXTILDESIGN

Alte Jeans sind die Basis für die Möbelkollektion „Bahia Denim“ von Sophie Rowley.

Dass man mit alten Textilien außergewöhnliche Möbel kreieren kann, beweist auch die in Neuseeland geborene Designerin Sophie Rowley: Unter dem Namen „Bahia Denim“ hat Rowley ausrangierte Jeanstextilien in eine Reihe von Tischen mit melierten Mustern verwandelt, die Marmor ähneln. Die in Berlin lebende Designerin nimmt Post-Consumer-DenimAbfälle aus den Produktionsabfällen der Modebranche und aus Haushalten, um das neue Material herzustellen. Dabei legt sie die Textilreste übereinander und verklebt sie mit Harz, bevor sie in verschiedene elementare Formen gemeißelt und auf spielerische Weise zu Möbelstücken zusammengefügt werden. Das Denim-Material ist leicht und dennoch robust und ermöglicht einen vielseitigen Einsatz in Möbeln, Wandverkleidungen oder auf Innenflächen. Sie nannte das Material „Bahia Denim“ wegen der optischen Ähnlichkeit mit dem brasilianischen, blauen Marmor „Azul Bahia“. Sophie Rowley beschreibt es so: „Die Idee, mit etwas sehr Wertlosem zu beginnen und es in etwas Ästhetisches zu verwandeln, hat mich immer angesprochen.“ Auch Stardesignerin Patricia Urquiola wählte für ihr neuestes Teppichdesign „Fordite“, das sie für den italienischen Teppichhersteller cc-tapis entworfen hat, einen nachhaltigen Ansatz. Die verwendete Himalaya-Wolle, reine Seide und Aloe wurden aus dem Materialüberschuss des regulären Produktionsprozesses von cc-tapis gewonnen. Die Farbstreifen hängen von den verfügbaren Wollresten ab und sind bei jedem Teppich unterschiedlich.

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Foto: Lauschsicht

Sustainability

Foto: Lauschsicht

MATERIELLE REVOLUTION

ALLES BANANE

Aus dem innovativen Material Bananatex stellt QWSTION Taschen und Rucksäcke her. Die Pflanzenfaser ist robust und wasserdicht.

Neben dem Recycling gibt es aber noch weitere nachhaltige Lösungen und Neuentwicklungen: Das Schweizer Rucksacklabel QWSTION stellte auf der Mailänder Designweek erstmalig seine neueste Materialentwicklung Bananatex vor und demonstriert das Potenzial dieser Pflanzenfaser für den Architektur- und Designbereich. Das wasserdichte und langlebige Gewebe besteht aus nachhaltig angebauten Bananenpflanzenfasern, ist vollständig biologisch abbaubar und kann die technischen Kunststoffe ersetzen, die heute den Markt für OutdoorAnwendungen dominieren. Auf den Philippinen, in einem natürlichen Ökosystem nachhaltiger Forstwirtschaft kultiviert, benötigt die Pflanze keinerlei Pestizide oder zusätzliches Wasser. Durch ihre Robust­heit leistet sie einen entscheidenden Beitrag zur Wieder­ aufforstung von Flächen, die einst durch Palmölplantagen zerstört wurden. Hinter der Entwicklung von Bananatex steht eine Zusammenarbeit der Schweizer mit taiwanesischen Garn- und Webspezialisten. Das Gewebe wird als Opensource-Lösung angeboten, welche auch anderen zur Verwendung offen steht. Ebenfalls eine fruchtige Alternative ist Orangenleder. Jährlich fallen tonnenweise Orangenschalen als Abfallprodukt in der Lebensmittelindustrie an. Viel zu schade, dachte sich die deutsche Designerin Elise Esser und experimentierte so lange, bis ein neues Material entstand. Orange Leather besteht ausschließlich aus natürlichen, pflanzlichen Inhaltsstoffen und kann problemlos kompostiert werden. Der Ton wird von der Färbung der Früchte bestimmt und das Material behält über einen längeren Zeitraum den frischen Geruch der Orange. Zukünftig kann Orange Leather in verschiedenen Bereichen als nachhaltige Alternative eingesetzt werden, wie beispielsweise im Interieur-, Mode- oder Accessoiresbereich.

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Sustainability

EINZELSTÜCKE

Extrem zeitaufwendig, aber andererseits sehr lohnend, weil man aus wertlosem Material etwas Schönes schafft, so beschreibt Piet Hein Eek seine Designphilosophie.

GEBRAUCHT STATT NEU

Einer, der schon seit über 20 Jahren Möbel produziert, aus dem, was andere entsorgen, ist der niederländische Designer Piet Hein Eek. Altholz, Industriereste, ausrangierte Türen oder rostige Fahrradrahmen machen seine Stücke zu markanten Unikaten. Alles wird individuell in seiner Manufaktur in Eindhoven hergestellt. Das Material für seine Möbel findet er in Altholzkontoren, die in Holland weit verbreitet sind. Dort werden Abfälle und Reste aus der Bauindustrie und von Abrissarbeiten gesammelt. Eek ist ein Vorreiter, der schon früh die Logik der Wegwerfgesellschaft infrage stellte.

Foto: R Hjortshoj

Foto: R Hjortshoj

Vielleicht inspirierte er auch Lea Schücking: Die junge Designerin aus Kassel sammelt ihre Rohstoffe ausschließlich auf den Mülldeponien der Bauschutthöfe. Aus alten Ziegel­steinen und Glasscherben kreiert sie ihre einzigartigen „Shards“-Fliesen, die nicht nur sehr schön aussehen, sondern auch unterschiedliche Oberflächenstrukturen und Haptiken aufweisen. Je nach Mischverhältnis und Brenntemperatur der gesammelten Materialien, kann sie nicht nur in der Farbigkeit variieren, ohne zusätzliche Farbpigmente zu verwenden, sondern auch die Oberfläche von rau und rutschfest bis hin zu glatt und spiegelnd umsetzen. Für ihre Arbeit erhielt sie im November 2018 den Bundespreis Ecodesign.

BAUWEISE

Das Architektenbüro Lendager Group zeigt, dass in einem Neubau nicht alles neu sein muss.

Noch einen großen Schritt weiter geht das dänische Architekturbüro Lendager Group und entwarf eine Kopenhagener Wohnanlage mit 20 neuen Stadthäusern, die „Upcycle Studios“. Beim Bau wurden Recyclingbeton und ausrangierte Dielen verwendet. Das gesamte Holz kommt von der dänischen Manufaktur Dinesen, die sonst einen Teil des Materials verbrannt hätte, während die Fenster aus alten renovierten Gebäuden stammen. Außerdem wurden vor Ort 850 Tonnen Beton gegossen, wobei man Abfälle aus dem Bau der Kopenhagener Metro verwendete. „Um die Klimakrise zu lösen, müssen wir nicht nur nachhaltige, sondern auch regenerative Lösungen entwickeln“, erklärt die Lendager Group, deren Ziel es ist, eine Kreislaufwirtschaft in allen ihren Architekturprojekten zu fördern. Schon längst hat sich der Begriff „Sustainable Design”, also nachhaltiges Design, international etabliert und ist von einem Nischenprodukt zu einem Wachstumsmarkt avanciert. Designer und Hersteller stellen heute nicht nur Optik und Funktionalität in den Vordergrund, sondern suchen nach neuen Lösungen, die unseren Planeten und die Ressourcen schonen.


Rolf Benz TONDO

werbeagenturschloegl.at

Gesamtkonzepte nach Maß.

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DESIGNSCHATZTRUHE

Barbara Happe liebt Möbelklassiker. Und so steht in ihrem Arbeitszimmer ein blauer Schwan-Sessel von Fritz Hansen, den Arne Jacobsen Ende der Fünfzigerjahre für das SAS Royal Hotel in Kopenhagen entworfen hatte. Auf dem Tisch: Vasen aus der ZahaHadid-Kollektion von Rosenthal.

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BAUHAUS Wohnen mit Walter Gropius Wie es wohl ist, in einer Architekturikone aus den Zwanzigerjahren zu leben? Wir haben Barbara Happe und Martin Fischer in Jena besucht – das kunstbegeisterte Wissenschaftlerpaar wohnt in einem Haus von Walter Gropius und hat uns die Türen geöffnet. Text: Claudia Simone Hoff Fotos: Rosenthal GmbH

GLÜCKLICH WOHNEN IN JENA

Barbara Happe und Martin Fischer können sich nicht mehr vorstellen, woanders zu leben. Seit 25 Jahren wohnen sie im Haus Auerbach von Walter Gropius, das sie mit viel Engagement und Aufwand restauriert und eingerichtet haben.

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alter Gropius hat in den Zwanzigerjahren zwei Einfamilienhäuser in Jena gebaut: die Villa Zuckerkandl und das Haus Auerbach – beide im gutbürgerlichen Westen der Stadt an einem Hang gelegen. Umgeben von Bauten der Jahrhundertwende mit großen Gärten und viel Grün wirken sie in ihrer Modernität noch heute wie Fremdkörper. In einem der Häuser, die den Beginn des Neuen Bauens markieren, wohnen Barbara Happe und Martin Fischer.

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Focus on design

IM RASTER

Strenge Geometrien prägen die Architektur des dreistöckigen Hauses. Über eine lichtdurchflutete Veranda betritt man das große Grundstück, das von einer Mauer umfriedet ist. Hinter den drei vertikalen Fenstern befindet sich das Wohnzimmer.

DER ARCHITEKT UND SEIN BAUKASTEN

FARBKONTRASTE

Bereits von außen wird sichtbar, dass die Klassische Moderne keinesfalls nur weiß war. Die metallenen Fensterrahmen sind in einem kräftigen Blau gehalten, während die Balkongeländer in Signalrot daherkommen. Das Haus ist mit einem mineralischen Edelputz mit Glimmeranteilen verputzt.

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Die Kulturwissenschaftlerin und der Professor für Zoologie kamen 1993 aus beruflichen Gründen von Tübingen nach Jena. Es sei damals sehr schwierig gewesen, überhaupt eine Wohnung zu finden, erzählt Barbara Happe, als wir sie an einem sonnigen Herbsttag in der Schaefferstraße treffen. Sie suchten ein gutes Jahr, hatten Glück und entdeckten ein ganz besonderes Objekt: das Haus Auerbach, das Walter Gropius mit Adolf Meyer Anfang 1924 für den Jenaer Physikprofessor Felix Auerbach und seine Frau Anna entworfen hatte – eines der wenigen Wohnhäuser des Architekten. Hier verwirklichte Gropius erstmals sein Konzept eines „Baukastensystems“, das er 1923 auf der „Internationalen Bauausstellung“ in Weimar präsentiert hatte. Die Entwurfsidee: zwei sich gegenseitige durchdringende Quader, teilweise begehbare Flachdächer, horizontale Fensterbänder, ein vollverglaster Wintergarten sowie die klare Trennung von Wohn- und Funktionsräumen.


TISCHLEIN DECK DICH!

Keine Frage, dass bei Barbara Happe und Martin Fischer nur ein einziges Porzellanservice den Tisch deckt: der schlichte Klassiker TAC von Walter Gropius. Schöner Kontrast: Arne Jacobsens Ameisen-Stuhl in knalligem Orange.

FLURGESCHICHTEN

Flur und Treppenlauf zeigen das Farbkonzept, das Walter Gropius mit dem Bauhäusler Alfred Arndt entwickelt hat. Bei der Sanierung entdeckten die Restauratoren 37 verschiedene Farbtöne, die rekonstruiert wurden.

ZAHA HADID MEETS GROPIUS

Das Haus wirkt hauptsächlich durch seine Architektur, dazu gesellen sich Kunstwerke, Designmöbel und ausgesuchte Dekorationsobjekte. Die zwei Vasen von Zaha Hadid Design stammen von Rosenthal und bringen einen zeitgenössischen Touch ins Interior. Es gibt verschiedene Fenstertypen im Haus: Kippschiebe-, Wendeflügel-, Schwingflügel-, Kippflügel- und Klappflügelfenster.

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Focus on design

SUBTILE RAUMBALANCE

AUS DEM DORNRÖSCHENSCHLAF GEHOLT

Vom ursprünglichen Erscheinungsbild war Anfang der Neunzigerjahre allerdings nicht mehr viel zu sehen, im Gegenteil: Das leerstehende Haus war in einem desolaten Zustand, doch die Raumstruktur war glücklicherweise komplett erhalten. Barbara Happe und Martin Fischer erkannten das Potenzial des Hauses mit dem verwilderten Garten und legten los – mit fachkundiger Unterstützung der Denkmalpflege. „Ein bisschen mulmig war uns schon“, gibt Barbara Happe zu. Kein Wunder, es gab ziemlich viel zu tun: Das Flachdach musste erneuert, ein Putz mit Glimmerpartikeln aufgebracht, die Wände entfeuchtet sowie ein neuer Estrich gelegt werden. Während der Restaurierungsarbeiten gab es einige Überraschungen, so beispielsweise die von Gropius entworfenen Einbaumöbel: Eichenholzregale im Wohnzimmer, eine Garderobe im Flur und ein begehbarer Kleiderschrank im Schlafzimmer. Aber vor allem entdeckten die neuen Hauseigentümer unter braunen Tapetenresten ein ausgeklügeltes Farbkonzept des Bauhäuslers Alfred Arndt. Es wurde wiederhergestellt, so dass die Innenräume des Hauses wie zu seiner Entstehungszeit in 37 verschiedenen Farbtönen gehalten sind. Gleichermaßen Pastellfarben und kräftige Blau- und Orangetöne tauchen an Wänden, Decken, Türen, Fensterrahmen und im Treppenhaus auf – in subtilen Kombinationen. Dieser Farbreigen beweist, dass das Bauhaus und die klassische Moderne mitnichten ganz weiß waren. Auch die meisterhafte Lichtführung und die fein austarierten Raumproportionen machen das Haus wohnlich. Die Einrichtung indes ist zurückhaltend mit Möbelklassikern von Ludwig Mies van der Rohe, Eero Saarinen, Le Corbusier und Arne Jacobsen eingerichtet.

DETAILVERLIEBT

Walter Gropius und Adolf Meyer haben beim Entwurf von Haus Auerbach an jedes Detail gedacht, wie diese Türklinke zeigt. Sie gehört zur raumhohen, gläsernen DreifeldDoppeltür der Veranda, die durch den blauen Stahlrahmen auffällt.

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Eine geschwungene Treppe führt hinauf in den zweiten Stock des Hauses, wo sich die Schlafräume und ein Badezimmer befinden. Das Interior wirkt trotz fehlender Textilien und Dekorationsobjekte behaglich, was an der originalen Farbgebung und den zeitgenössischen Kunstwerken liegt.


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Focus on design

WINTERGARTEN UND HERRENZIMMER

Dreh- und Angelpunkt ist das Wohnzimmer mit seinen nach Süden ausgerichteten, großen Fenstern – der Lieblingsplatz von Barbara Happe. An den Wohnraum schließt ein Esszimmer mit einem verglasten Wintergarten an, auf der anderen Seite befindet sich das Arbeitszimmer der Hausbesitzerin, das früher ein Herrenzimmer war. Eine kompakte Küche mit Durchreiche zum Essplatz ergänzt das Raumprogramm im Erdgeschoss. Über ein farblich schön gestaltetes Treppenhaus gelangt man in den ersten Stock des Hauses mit mehreren Schlafräumen und einem Badezimmer. Überraschend ist das dritte Geschoss, in dem die Wirtschaftsräume untergebracht sind – ebenfalls mit Tageslicht beleuchtet sowie einem Zugang zur Dachterrasse. Hier findet sich ein markantes rotes Geländer, wie es auch in der Gropius-Fabrik Rosenthal am Rothbühl einige Jahrzehnte später auftaucht und Inspiration für den roten Punkt des neuen TAC-Dekors Stripes 2.0 von Rosenthal ist, mit dem Barbara Happe gern den Tisch deckt. Von hier oben schaut man auf den schönen, mit einer Schiefersteinmauer umfriedeten Garten, in dem eine knallrote Stahlskulptur von Utz Brocksieper leuchtet.

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HIER WILL ICH SEIN!

Barbara Happe liest gern und trinkt Tee aus dem Service TAC, das Walter Gropius Ende der Sechzigerjahre für Rosenthal entworfen hat. Zum Bauhaus-Jubiläum wurde der Originaldekor des Architekten wiederaufgelegt. Die Puderplatinlinien werden per Hand auf die Porzellanoberfläche aufgetragen.


KOMFORT ERLEBEN.


Focus on design

GOLDENE ZEITEN

Der (Plexi-)Glastisch von Yves Klein ist mit 3.000 Blattgoldplättchen gefüllt. Darauf steht eine Vase von Rosenthal, die ebenfalls in schimmernden Gold gehalten ist. La Chute ist ein Entwurf des verstorbenen französischen Künstlers Cédric Ragot, den es nun in einer neuen Ausführung gibt.

ZU BESUCH: KUNST UND KÜNSTLER

Barbara Happe und Martin Fischer haben eine Tradition der ursprünglichen Hausbewohner wiederaufgenommen: Auch sie lieben es, Gäste zu empfangen. Felix und Anna Auerbach, jüdische Intellektuelle und Mäzene, waren mit Künstlern wie Edvard Munch und Henry van de Velde befreundet, ehe sie sich 1933 gemeinsam das Leben nahmen. Und so gehen heute im Haus Auerbach wieder viele Künstler ein und aus, Frank Stella beispielsweise. „Die Wand braucht etwas“, meinte er lakonisch, als er sich im Wohnzimmer umsah. Nun ziert die Wand hinter einem Barcelona Chair von Mies van der Rohe ein Teppich in Blautönen, den die Künstlerin Barbara Müller gewebt hat. Die Vorlage: eine Gouache aus der Serie „Starlight by Stella“, die sich ebenfalls in der Sammlung des Paares befindet. Das auffälligste Kunstwerk im Wohnzimmer aber ist ein Tisch aus (Plexi-)Glas, der mit 3.000 Blattgoldblättchen gefüllt ist: ein Werk von Yves Klein, in dem sich schön die Sonne bricht, wie Martin Fischer begeistert erzählt. Die kunstsinnigen Besitzer können sich ein Leben ohne das Haus Auerbach übrigens nicht mehr vorstellen. Doch es soll – trotz aller architekturgeschichtlichen Bedeutung – ein echtes, ein lebendiges Zuhause sein. Oder wie der Hausherr glaubt: „Das Haus sagt sich jeden Abend: ¸Gott sei Dank, dass ich kein Museum bin.‘“ Das finden wir auch.   haus-auerbach.de

Weitere Informationen zum Bauhaus-Jubiläum Bauhaus 100 www.bauhaus100.de

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Grand Tour der Moderne www.grandtourdermoderne.de

DIE MODERNE IM WOHNZIMMER

Das Wohnzimmer ist ein offen gestalteter Raum, der in das Esszimmer übergeht. Barcelona Chairs von Ludwig Mies van der Rohe gruppieren sich um einen Tisch von Yves Klein, der hinterfangen wird von einem Teppich, den Barbara Müller nach einem Motiv von Frank Stella webte.


BAUHAUS-BUCHGESCHICHTEN

Barbara Happe und Martin Fischer haben zum 100. Geburtstag des Bauhauses ein Buch über Haus Auerbach geschrieben. Die aufgeschlagene Seite zeigt das Gebäude, wie es zur Entstehungszeit aussah. Darauf steht ein Teller aus der neuen Rosenthal-Kollektion, wobei der Dekor an das Schmetterlingsdach der Fabrik Rosenthal am Rothbühl von Gropius erinnert.

MASSGESCHNEIDERT

Buchtipp Barbara Happe/Martin S. Fischer HAUS AUERBACH VON WALTER GROPIUS MIT ADOLF MEYER Berlin (Jovis) 2018, 136 Seiten, zahlreiche Abb., Hardcover

Walter Gropius hat für Haus Auerbach auch Einbaumöbel entworfen, darunter dieses Buchregal aus dunklem Holz, das sich im ehemaligen Herrenzimmer befindet, das nun das Arbeitszimmer der Hausherrin ist. Schön: ein Set aus drei Schalen, das der japanische Designer Hiromichi Konno für Rosenthal entworfen hat.

ISBN 978-3-86859-564-2 EUR 39,90

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Interior

KEIN BISSCHEN LEISE

Seit über 100 Jahren steht Poltrona Frau für feinste Handwerkskunst aus Italien und bleibt dabei stets innovativ und zukunftsgerichtet!

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ELEGANZ made in Italy

Mit seinen soliden italienischen Wurzeln und seiner internationalen Reichweite ist Poltrona Frau ein Weltklasse-Möbelhersteller, der für die Werte der Design- und Produktionstraditionen Italiens steht. Gegründet im Jahre 1912, verfeinert das Unternehmen seine Handwerkskunst konstant seit über 100 Jahren. Text: Patrick Schwamberger Fotos: Hersteller

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ieses im Lauf der Jahre immer weiter perfektionierte Können wird auch heute noch von den Handwerksmeistern an die nächste Generation weitergegeben – wie in der Vergangenheit verkörpert jedes einzelne Produkt von Poltrona Frau dieses überlieferte Wissen und Können! Die verhaltene, zeitlose Eleganz und die Individualität jedes Möbelstücks entstehen aus dem Zusammenspiel dieser Handwerkskunst mit einem Design, das handgefertigte Qualitätsarbeit auch in den modernsten Formen zur Geltung bringt! Die fertigungstechnische Kompetenz geht dabei stets mit der Materialforschung einher. Das erklärte Ziel? Stets das Beste aus dem exklusiven Pelle Frau®-Leder herauszuholen, das Renzo Frau 1912 vom „Kleid“ eines Sitzmöbels in einen Erfolg verwandelte, der dem Unternehmen international Tür und Tor geöffnet hat. Seitdem ist das hauseigene Leder die Grundzutat einer weltweit einzigartigen Geschichte, die historische Werte und moderne Stimmung, Eleganz, Komfort und Prestige in sich birgt. Als „ikonisches Material“ von zeitlosen Archetypen bewahrt das Pelle Frau®-Leder die ursprüngliche und natürliche Geschmeidigkeit der feinsten Häute und garantiert unnachahmliche ästhetische und haptische Eigenschaften auf lange Sicht. Im Zeichen der höchsten Qualitätsstandards ist das Pelle Frau®-Leder ein reines, vollnarbiges Naturleder.

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BEST KEPT SECRET

Die „Geheimwaffe“ von Poltrona Frau war schon immer das ikonische Pelle Frau®-Leder, welches erst nach einer Reihe intensiver Tests für die Produktion freigegeben wird.


SCHÖNHEIT, IN FORM GEGOSSEN

Die individuelle, zeitlose Eleganz jedes Möbelstücks ist das Resultat eines harmonischen Designs und der weltweit hochgelobten Handwerkskunst.

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Interior

KAISERLICHER CHIC

Das italienische Unternehmen versteht es, die Opulenz vergangener Tage mit den Techniken der Moderne zu kombinieren, um so ein zeitloses Ergebnis zu schaffen, das DesignLiebhaber weltweit begeistert.

Um die natürliche Optik des Leders weiter zu verbessern, hat Poltrona Frau exklusive Prozesse mit zwanzig verschiedenen Produktionsstufen entwickelt – mehr als doppelt so viele, wie normalerweise bei Leder im Möbelsektor eingesetzt werden! Die Gerbung erfolgt ausschließlich über Chrom-Behandlungen, um größere chemische und biologische Stabilität zu gewährleisten, während die Weichheit und Flexibilität des Leders erhalten bleibt. Ausgewählt und produziert von den qualitativ hochwertigsten italienischen Gerbereien, wird Pelle Frau®Leder nur zum Produktionsprozess „zugelassen“, wenn es eine Reihe von Tests in den Laboratorien des Unternehmens bestanden hat: von organoleptischen Prüfungen, um die Standards von Griff, Haptik, Farbe, Aussehen und Auswahl beurteilen zu können, zu den physikalischen bzw. mechanischen Tests, um Wasserfestigkeit, Atmungsaktivität, Abriebfestigkeit und Fleckenbeständigkeit zu gewährleisten. Mit über 60 Monobrand-Stores – darunter zahlreiche Flagship-Stores, von New York bis Mailand, von Paris bis Taipeh und von Miami bis Istanbul – ist Poltrona Frau die Marke, die dank ihres originellen Zusammentreffens von Tradition und Modernität in verschiedensten Branchen eine sofort wiedererkennbare Präsenz geworden ist: Wohnung, Büro, Kontraktsektor und Innenausstattungen für Autos, Flugzeuge, Yachten, Helikopter und Züge sind nur einige der Bereiche, in den das Unternehmen nicht nur Fuß fassen, sondern auch Standards setzen konnte.

FÜR JEDE SITUATION

In der breiten Angebotspalette von Poltrona Frau ist für jeden Geschmack etwas dabei - von der herrschaftlichen Sofalandschaft bis hin zum minimalistischen Ledersessel.

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POLTRONA FRAU MEETS

Zahlreiche der mittlerweile ikonischen Möbel sind das Resultat der Zusammenarbeit des Unternehmens mit renommierten italienischen und internationalen Designern.

Bei Poltrona Frau gesellen sich die großen Klassiker wie Vanity Fair und Chester mit größter Selbstverständlichkeit zu zeitgenössischen Formen. Konzipiert werden diese in Zusammenarbeit mit italienischen und internationalen Designern wie Andrèe Putman, Achille Castiglioni, Carlo Colombo, Tristan Auer oder Roberto Lazzeroni. Ebenso entwickelt und verwirklicht die italienische Möbel-Manufaktur weltweit Projekte mit Architekten wie Jean Nouvel, Norman Foster und Richard Meier: vom Palau de les Arts Reina Sofía in Valencia, einem Werk des Architekten Santiago Calatrava, bis zur Walt Disney Concert Hall in Los Angeles von Frank Gehry. Vom Auditorium Parco della Musica in Rom von Renzo Piano bis zum Europäischen Parlament in Straßburg. Vom Bregenzer Festspielhaus bis zum Konzertsaal der Wiener Sängerknaben – Poltrona Frau hat im Laufe des vergangenen Jahrhunderts internationale Maßstäbe für luxuriösen Komfort geschaffen!

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Interior

SOFA-SURFER

Das „Come Together“-Sofasystem ist die augenzwinkernde „Antwort“ auf den Social Media-Wahn unserer Zeit.

ALLES AUS EINER HAND

POLTRONA WOW

Ikonisches Design, Modularität und höchste Fertigungsansprüche zeichnen die Produkte der italienischen Manufaktur im Kern aus .

Dieser luxuriöse Komfort wird bei zahlreichen der Möbelstücke nicht nur mit einem modernen Design, sondern auch mit einem innovativen Denken verbunden – etwa in der Form der „Antwort“ auf die abnehmende soziale Interaktion infolge des immer virtuelleren Lebens: In der Ära der sozialen – und oft auch schon postsozialen – Netzwerke stellt das Sofasystem Come Together einen tatsächlich greifbaren Ort dar, an dem Teilen nicht nur ein Button, sondern Wirklichkeit ist – und die Konversation tatsächlich von Angesicht zu Angesicht erfolgt! Eine Einladung, die Dimension der körperlichen und konkreten Nähe, des Live-Austauschs von Ideen und Emotionen wieder neu zu entdecken – und dabei gleichzeitig auch den Blickkontakt mit anderen Menschen wieder neu zu erlernen.

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Der Poltrona Frau Flagship-Store in der Salztorgasse 6 in der Wiener Innenstadt ist mit seinen 300 m2 Ausstellungsfläche auf 2 Etagen die ideale Goldgrube für alle Design-Liebhaber.

Die Kompositionslogik des ultramodernen Sofasystems der Designer Ludovica und Roberto Palomba basiert gewollt auf einer begrenzten Anzahl an Modulen, die studiert wurden, um unendlich viele Kombinationen zu ermöglichen. Bezogen mit dem ikonischen Pelle Frau®-Leder oder Stoff, definiert eine zarte Steppnaht die einzelne Sitzfläche bei den ZweisitzerModulen. Um das Gefühl der Solidität zu unterstreichen, kann das Sofa um den gesamten unteren Umfang mit einem Streifen aus Cuoio Saddle- oder Cuoio Saddle Extra-Leder bereichert werden. Mit Kufenbeinen als Alternative zu den zylinderförmigen Beinen wird Come Together zum architektektonischen Original, die harmonischen Steppnähte zaubern ein zartes grafisches Spiel auf die Oberflächen der Armlehnen. Für Individualisten empfiehlt sich vor allem die vielseitige und funktionale Kombinationsserie von Come Together: Hier gibt es zahlreiche Satelliten, die exklusiv dazu entworfen wurden, um sich mit den Sitzflächen zu verbinden und neue Entspannungsinseln zu schaffen, die noch intensiver erlebt werden können – wahrlich ein perfektes soziales (Sofa-)Medium für die Zukunft!


F E I N E

H A N D G E A R B E I T E T E

HE SC TA

L E D E R W A R E N

N LU

A

R H O R N S . C O M

1., BRÄUNERSTRASSE 7

1., MAHLERSTRASSE 5

1 . , S T E P H A N S P L AT Z 3

1., HERRENGASSE 6-8


Design

OBJETS

SKULPTURAL

Das Bomboca Sofa der Gebrßder Campana ist nach einem traditionellen brasilianischen Konfekt benannt. Seine geschwungene Schale aus weichem Kalbsleder enthält Kissen, die wie ein Puzzle ineinander greifen.


mit Geschichte

NOMADES Mit luxuriösem Reisegepäck wurde das französische Traditionshaus Louis Vuitton weltbekannt. Auch heute bleibt das Unternehmen dem Geist seines Gründers treu: Die Kollektion „Objets Nomades“, die in Zusammenarbeit mit internationalen Designern entsteht, entführt die Sinne in eine andere Welt. Text: Kristin Philipp Fotos: Hersteller


Design forever

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as Abenteuer begann 2011. Damals beauftragte das Unternehmen Louis Vuitton elf namhafte Kreative, funktionale und innovative Objekte für Luxusnomaden zu entwerfen. Unter dem Motto „Das Fernweh des Designers“ konnten sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Das Resultat waren 16 Objekte für unterwegs, die zum ersten Mal 2012 in Miami präsentiert wurden. Darunter ein Klappsessel von Patricia Urquiola, dessen Sitz nicht zufällig an eine edle Lederhandtasche erinnerte, ein aus robusten Baumwollgurten geflochtener Strandstuhl von Maarten Baas oder ein geometrischer Lederhocker samt einer Hängematte aus Leder des Atelier Oï. Die Reisekollektion mit klappbaren Möbeln ist eine Huldigung an die Anfangsjahre der Luxusmarke: Mitte des 19. Jahrhunderts erkannte der gelernte Koffermacher Louis Vuitton die veränderten Bedürfnisse der Reisenden. Die Fortbewegung mit der Eisenbahn löste das Reisen mit der Kutsche ab und verlangte leichtes Reisegepäck und Koffer, die sich gut stapeln ließen. Schon wenige Jahre nach der Unternehmensgründung in Paris galt das exklusive Gepäck als Statussymbol in der wohlhabenden Gesellschaft.

Mehr als 160 Jahre nachdem Louis Vuitton begonnen hat, neue Territorien und Ideen des Reisens zu erforschen, setzen die „Objets Nomades“ den Beweis für den unaufhörlichen Abenteuersinn des Hauses fort. Mittlerweile umfasst die Kollektion 45 handgearbeitete Objekte. Zehn Neuheiten wurden in diesem Jahr während der mailändischen Designwoche im neoklassischen Palazzo Serbelloni in einer Ausstellung enthüllt, in der die gesamte Kollektion zu sehen war sowie vergangene Stücke in neuen Farben und Materialien.   louisvuitton.com

FLECHTKUNST

Foto: Tommaso Sartori

Das Atelier Oï entwarf für die erste Kollektion 2012 eine luxuriöse Hängematte: Lange Streifen aus einem speziell entwickelten Leder sind in einem eindrucksvollen Muster miteinander verflochten und durch 786 vergoldete Nieten mit Gravur verstärkt.


SPEKTAKULÄR

Foto: Tommaso Sartori

Auf der diesjährigen Fuorisalone in Mailand im April präsentierte Louis Vuitton seine Neuheiten im Palazzo Serbelloni.

NEUHEIT

Die kleinen Sessel „Dolls“ von dem Designerpaar „Raw Edges“ werden auf Kundenwunsch individuell gestaltet.

NOMADISCHE ARCHITEKTUR

Im Innenhof des Palazzos wurden temporäre Bauwerke aus Papier von Shigeru Ban präsentieren. Der mit dem Pritzker Architekturpreis ausgezeichnete Architekt und das Haus Louis Vuitton arbeiteten bereits 2006 für die Ausstellung „Icônes“ zusammen.

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Design forever

Atelier Oï

Foto: Benjamin Decoin

SERPENTINE

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D

as Schweizer Designbüro „Atelier Oï“ wurde 1991 von Aurel Aebi, Armand Louis und Patrick Raymond in La Neuveville gegründet. Der Name Oï, abgeleitet vom russischen Wort „troïka “, einem dreiköpfigen Team, vermittelt die Dynamik und ganzheitliche Energie eines Trios. Das multidisziplinär angelegte Atelier mit Sitz im Moïtel – einem ehemaligen Motel aus den 1960er Jahren – möchte die Grenzen zwischen Genres und Disziplinen abbauen. Die drei haben an Projekten in den Bereichen Architektur, Design und Szenografie gearbeitet. Atelier Oï entwarf schon sieben Produkte für Louis Vuitton, zum Beispiel Lederblüten in Origami-Technik und eine luxuriöse Hängematte aus Ledergeflecht. Der neue Serpentine-Esstisch ist ein anmutiges Spiel von Gewicht und Spannung: Unter einer abgeschrägten Glasplatte werden die gekreuzten Beine des Tisches aus amerikanischem Nussbaum von fein gearbeiteten Trägern aus blauem Leder festgehalten. Der Tisch ist auch als Couchtisch erhältlich, und seine Beine sind zur einfachen Aufbewahrung zusammenklappbar.


Project: Laura Seppanen

The original

Bringing colour to life since 1968

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Design forever

Fernando und Humberto Campana

Foto: Benjamin Decoin

BULBO

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F

ernando und Humberto Campana leben und arbeiten in São Paulo und zählen zu den berühmtesten Designern Brasiliens, obwohl beide keine klassische Designausbildung haben, sondern Jus und Architektur studierten. Die Brüder verwenden oft unerwartete Materialien auf überraschende und fantasievolle Weise. Der Durchbruch gelang ihnen mit dem Vermelha-Stuhl, der aus buntem Seil gewebt ist, das sie auf einem Markt in São Paulo gefunden haben. Bekannt ist auch der Favela-Stuhl, der aus Altholz besteht und dem Einfallsreichtum der Bewohner der Armenviertel Tribut zollt. Ihre südamerikanischen Wurzeln drücken sie gern durch Farbe, reiche Texturen und kreatives Chaos aus. Beim Entwurf von Bulbo ließen sich die CampanaBrüder von der brasilianischen Natur inspirieren. Heraus kam ein Sessel in fluoreszierendem Gelb, der an eine wunderbare, tropische Blüte erinnert und den Sitzenden von der Außenwelt abschirmt. Jedes seiner mehrschichtigen Blütenblätter ist außen mit elegantem Leder und innen mit einem einladenden, wärmenden Stoff gefüttert.


Zanellato/Bortotto Studio

Foto: Fred Lahache

G

iorgia Zanellato und Daniele Bortotto lernten sich während des Studiums an der ECAL in Lausanne kennen und gründeten 2013 ihr Studio in Treviso, Italien. Im Jahr 2015 wurden sie von Elle Decor Italia zum Young Talent of the Year ernannt. Ihre erste gemeinsame Arbeit, Acqua Alta, war der Stadt Venedig gewidmet und wurde 2013 auf dem Salone Satellite in Mailand vorgestellt. Die Reflexionen, die bei Hochwasser in der Lagunenstadt entstehen, fließen immer wieder in ihre Entwürfe ein. Auch die zarten Farben des spektakulären Raumteilers Mandala – sanftes Grau, helles Rosa und tiefes Blau – erinnern an die Spiegelungen des Sonnenaufgangs im Wasser der venezianischen Lagune. Das kaleidoskopische Muster aus geflochtenem Leder ist über drei Metallkreise gespannt, die auf einem glatt polierten CarraraMarmor-Sockel montiert sind. Die Messingscharniere der Kreise ermöglichen unterschiedliche Konfigurationen und machen den Raumteiler sehr anpassungsfähig. Die ikonische Blumenform von Louis Vuittons Monogramm ist in die Arbeit eingewebt. Für das italienische Designerduo ist es die erste Arbeit für das französische Traditionshaus.

MANDALA

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R

aw Edges ist eine Zusammenarbeit der in Tel Aviv geborenen Designer Yael Mer und Shay Alkalay. Nach ihrem Abschluss am Royal College of Art im Jahr 2007 gründeten sie ein Designstudio in London. Sie sind für ihren spielerischen Umgang mit Farben und Mustern bekannt. Die experimentellen Installationen und Möbelobjekte lassen die Grenzen zwischen Design und Kunst verschwimmen. Die Stühle von Raw Edges sind der vierte Entwurf für die „Objets Nomades“. Die Dolls erinnern an eine fröhlich gekleidete Familie und bestehen jeweils aus drei Elementen – Basis, Hülle und Sitz. Auf Wunsch werden sie von Hand bemalt und individuell angepasst. Damit greift das Designerpaar eine große Tradition des Hauses auf: Seit über 160 Jahren personalisiert Louis Vuitton die klassischen Truhen für seine Kunden.

Raw Edges

DOLLS

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Foto: Karen Hatch

Design forever


Atelier Biagetti

ANEMONA

D Foto: Fred Lahache

as Atelier besteht aus Designer Alberto Biagetti und der Künstlerin und gelernten Opernsängerin Laura Baldassari. Das Mailänder Duo ist bekannt für seine Installationen, Objekte und Performances, die von der heutigen Welt, dem menschlichen Verhalten und den Obsessionen der heutigen Gesellschaft wie Schönheit, Sex und Religion inspiriert sind. Der Esstisch ist ihr erster Entwurf für die „Objets Nomades“. Der Anemona-Tisch ist die Hommage an die Adria in der Nähe ihrer Heimatstadt Ravenna und an die frei fließende Bewegung der Kostüme an der Scala in ihrer Wahlheimat Mailand. Der wellenförmige Sockel trägt eine abgeschrägte Glasplatte und ist außen mit weichem, beigefarbenem Leder und innen mit tiefblauem Louis-Vuitton-Lack kontrastiert.

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Foto: Cyrille George Jerusalmi

Design forever

Marcel Wanders

DIAMOND

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arcel Wanders gründete 1996 sein Designstudio in Amsterdam. Sein innovativer Gebrauch von Material und Technologie sowie die exzentrischen Ideen machen seine Produkte unverkennbar. Marcel Wanders hat keine Angst vor Kitsch und betrachtet Design gern mit einem Augenzwinkern. Neben seinen Möbeln hat er eine Reihe von Geschäften und Hotels entworfen, darunter das Hotel Andaz Amsterdam Prinsengracht in den Niederlanden. Im Jahr 2001 gründete Marcel Wanders das erfolgreiche Designlabel MOOOI. Das Diamond-Sofa und der Sessel erinnern an ein zartes Nest. Die Sitzfläche aus rotem Leder schmiegt sich in ein geschwungenes, korbartiges Geflecht aus Eschenholzleisten – so entsteht ein Gefühl des Schwebens. Außerdem sind noch zwei weitere Stücke von Marcel Wanders neu in der Kollektion: Die Venezia-Lampe, die von traditionellen venezianischen Laternen inspiriert ist, und die Diamond-Vase aus rotem, mundgeblasenem Muranoglas, die in einer Konstruktion aus roten Lederbändern hängt.


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PREMIUM LIVING Eine Investition in Lebensqualität

Innovative Architektur, luxuriöse Ausstattung, Investitionssicherheit und dazu noch eine privilegierte Lage: Mit den Premium Living Apartments hat Falkensteiner ein intelligentes Immobilienkonzept entwickelt, das dem Spruch „Daheim ist es doch am Schönsten“ eine ganz neue Dimension gibt. Text: Patrick Schwamberger Fotos: Hersteller

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it den Premium Living Apartments investiert man nicht nur in ein qualitativ hochwertiges „home away from home“, sondern vielmehr in eine ganz besondere Art, das Leben in seiner schönsten Form zu genießen. Denn als Besitzer profitiert man stets auch von der Infrastruktur und dem Service eines angeschlossenen Premium-Resorts oder Luxushotels – von großen Wellnessbereichen über Kinderclubs und Sportangebote bis hin zu den ausgezeichneten Restaurants erwartet einen hier so viel mehr als in einer gewöhnlichen Ferienimmobilie! Es lockt also ein wahrhafter Traumurlaub – und das in den eigenen vier Wänden! AUF IN NEUE DIMENSIONEN

Mit den Premium Living Apartments visiert Falkensteiner die Zukunft der Ferienimmobilie an.

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Architecture

LUXURIÖSES REFUGIUM

Wer etwa davon träumt umgeben von fantastischer mediterraner Natur in seinem eigenen hochwertigen Luxusapartment direkt am Meer aufzuwachen, der ist in den Residences Senia im Falkensteiner Resort Punta Skala goldrichtig: Auf einer malerischen Halbinsel im kroatischen Zadar findet sich hier eine einzigartige, knapp 30 Hektar große Ferienanlage mit 5-Sterne-Luxushotel, 4-Sterne-Familienhotel, langem Strand, lebhafter Kulinarik, schicken Geschäften und vielen Sportsowie Freizeitmöglichkeiten – quasi eine Falkensteiner-Welt ganz für sich. Neben der Südtiroler Design-Ikone Matteo Thun, der die Innenausstattung für das Hotel & Spa Iadera sowie die Residences teilweise realisiert hat, zeichnet sich ein Team internationaler Star-Architekten, bestehend aus Boris Podrecca, Beate Mitterhofer und Gretchen Alexander, für die Gestaltung der Apartments verantwortlich. Den Grundgedanken hinter der architektonischen Konzeption in Punta Skala fasst der kroatische Architekt Boris Podrecca folgendermaßen zusammen: „Der Horizont des Meeres verlangt eine kontinuierliche, liegende Ausrichtung sämtlicher Baukörper!“. Aus diesem Grundgedanken entstand eine Symbiose aus natürlicher Umgebung und artifiziellem Bauwerk, die dem gesamten Ensemble eine angenehme und konsistente Harmonie verleiht. Bei der Gestaltung der 187 Räume wurde große Rücksicht auf die variierenden Bedürfnisse unterschied-

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Das Design der Apartments besticht mit klaren Linien, warmen Farben und einer vollkommenen Wohlfühl-Atmosphäre – eben Premium Living à la Falkensteiner.

licher Reisender genommen: So fühlen sich Menschen, die Ruhe suchen, hier genauso wohl wie Sportbegeisterte oder Kinder, die die Widerstandskraft des Materials jeden Tag aufs Neue testen. Beim hochqualitativen Interieur der Apartments wurde besonderes Augenmerk auf die Konzeption, die Auswahl der Materialien, die handwerkliche Ausführung und auch die persönliche Note gelegt: Jeweils mit einem Balkon oder einer Terrasse ausgestattet, sind sie von einem modernen mediterranen, aber dennoch zeitlosen Design bestimmt und erleichtern den Bewohnern mit vielen praktischen Details das Leben. So schaffen sie es den wichtigsten Anspruch an ein Feriendomizil in Kroatien zu erfüllen: komfortables Wohngefühl! Wie bereits eingangs erwähnt, stehen den Apartment-Bewohnern die Services von Premium Living by Falkensteiner® zur Verfügung: Während das Family Hotel Diadora mit knapp 2.000 m² großem Außenpoolbereich, spektakulärer Wasserrutsche, getrennten Wasserwelten für Kinder und Erwachsene sowie großem Aktivprogramm lockt, begeistert die 8.000 m² große Acquapura SPA Wellnesswelt des Hotel & Spa Iadera als die schönste ihrer Art in Kroatien: Hier kann man perfekt abschalten und sich nach allen Regeln der Kunst verwöhnen lassen – ein Hauch von echtem Luxus an der dalmatinischen Küste!


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BLEIBENDE WERTE FÜR GENERATIONEN


Architecture

Ein wahres Urlaubszuhause und ein ganz persönlicher Platz an der Sonne: Die Residences Jesolo werden die perfekte zweite Heimat am Mittelmeer – hier muss man nichts weiter tun als ankommen, auspacken und sich wohlfühlen! Bestimmt von einer einzigartigen Architektur – das Gebäude-Konzept stammt vom weltberühmten US-Amerikaner Richard Meier, das Interior Design erneut von Star-Architekt Matteo Thun – sind sie das bereits dritte Projekt von Premium Living by Falkensteiner®: Der Baustart erfolgte im September 2018, die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2020 geplant. Unweit vom Zentrum Jesolos und nahe dem Flughafen von Venedig gelegen, punkten die Premium Living Apartments mit ihrer einzigartigen Toplage in erster Meereslinie und unvergleichlich uneingeschränktem Ausblick – hier trennen einen nur wenige Schritte vom Strand und dem azurblauen Wasser der Adria. Ebenso unverwechselbar ist auch die kompromisslose Entscheidung für Qualität in Ausstattung und Design: Alle Apartments sind bezugsfertig mit exklusiven Designermöbeln, weitläufigen Balkonen oder Terrassen und viel Liebe zum Detail ausgestattet – man darf sich also auf ein modernes zweites Zuhause

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freuen, das zu einer unbeschwerten Zeit einlädt. Die Premium Living-Services werden hier vom 5-Sterne Falkensteiner Hotel & Spa Jesolo geboten – einer charmanten Hommage an die große Vergangenheit der italienischen Badeorte, die den Glamour und das Flair von Miami an die Adria transportiert. Streng und mondän von außen, verspielt und exzentrisch von innen, hat das hochkarätige Duo Meier/Thun hier einen unvergleichlichen Mix aus klaren Formen, edlen Materialien, frischen Farben und Elementen der Pop Art geschaffen. Ein absolutes Highlight Jesolos und sicherlich die Top-Adresse für Menschen mit einem Faible für Stil und Lifestyle.


STAR POWER

Für das Design der Apartments zeichnen sich internationale TopArchitekten wie Matteo Thun oder Richard Meier verantwortlich.

So verschieden sie von Architektur und Design auch sein mögen, ein außergewöhnliches Feature eint alle ApartmentProjekte: Durch die Option der Rückvermietung der Wohneinheiten über das internationale Vertriebsnetzwerk von Falkensteiner in über 20 Ländern und mit über 100 Vertriebspartnern entsteht für die Eigentümer eine interessante Renditemöglichkeit – die Vermietungszeiträume sind dabei frei und individuell wählbar, ebenso kann man sich für eines der vordefinierten Renditemodelle entscheiden. Ferienimmobilien weitergedacht – das gibt es nur bei Falkensteiner!

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Architecture

(M)EIN STÜCK VOM GLÜCK

Dank den Premium Living Apartments ist ein Urlaub in den eigenen vier Wänden keine Wunschvorstellung mehr, sondern designaffine Realität.

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Und trotz all dem schönen Design, den luxuriösen Annehmlichkeiten und den tollen Renditemöglichkeiten gerät auch die Nachhaltigkeit nicht ins Hintertreffen, ist sie doch ein zentraler Unternehmenswert für Falkensteiner – denn Themen wie Umweltschutz, Wasserverwertung, Müllvermeidung und optimierter Energienutzung wird essenzielle Bedeutung zugemessen. In Punta Skala etwa wurde zusammen mit internationalen Experten ein komplexes System implementiert, das den ökologischen Fußabdruck langfristig minimiert: So pumpt eine Aufbereitungsanlage Meerwasser für den täglichen Gebrauch mit konstanter Temperatur in das Betriebsgebäude – zur Kühlung (Sommer) oder Beheizung (Winter) der Hotels und der Apartmentanlage genutzt, sinkt hierdurch der Bedarf an fossilen Brennstoffen deutlich. Ein Teil dieses Meerwassers wird zudem über eine Osmoseanlage entsalzt und kann als Trinkwasser genutzt werden. Zudem wird das angefallene Schmutzwasser über eine vollbiologische Kläranlage gereinigt und mit dem gesammelten Regen- und Spülwasser aus den Badeanlagen gespeichert. Das hierdurch gewonnene Betriebswasser wird in weiterer Folge für die WC-Spülungen und für die Bewässerung der Gartenanlagen verwendet. Das ist intelligente, von einem schonenden Umgang mit der Umwelt geprägte Immobilienentwicklung – für das Jahr 2019 und die Zukunft!


TRAUMHAFTE MIETWOHNUNGEN MIT POOL

Möblierungsvorschlag; Fotos: August Lechner

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Interior – Portrait

„HIGH TECH“ MEETS „SLOW CRAFT“

Die Produkte von Schramm überzeugen nicht nur durch ihr ansprechendes Design, sondern auch durch ihre innovative Fertigung.

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AUF WOLKE Bereits seit drei Generationen steht die mehrfach ausgezeichnete Betten-Manufaktur SCHRAMM für allumfassenden Schlafkomfort in konsequenter Weiterentwicklung. Von 1923 bis heute ist man seinem Handwerk im Kern treu geblieben und hat es trotzdem stets innovativ auf die Zukunft ausgerichtet. Text: Patrick Schwamberger Fotos: Hersteller

S

CHRAMM ist und bleibt eines der immer seltener werdenden Familienunternehmen in Deutschland – und das bereits in vierter Generation. Denn das ist das Verständnis des Unternehmens von nachhaltigem Denken und Handeln: Nicht dem kurzfristigen Vorteil, sondern langfristiger Beständigkeit verpflichtet, wird dieser Qualitätsanspruch auch in den Schlafprodukten mit allen Sinnen wahrnehmbar. Kompetenz, Verantwortungsgefühl und Disziplin bilden die stabilen Glieder einer anspruchsvollen Produktionskette, deren formvollendetes Ergebnis schließlich das Label „SCHRAMM“ tragen darf. Die harmonische Verbindung von „High Tech“ und „Slow Craft“ kann dabei durchaus als das inoffizielle Credo der Manufaktur angesehen werden.

1923 gründet Karl Schramm eine Polsterei und Sattlerei. 1959 übernimmt Karl Schramm Junior die Werkstätten von seinem Vater. SCHRAMM spezialisiert sich auf die Herstellung hochwertiger Matratzen und Untermatratzen. Es folgen eigene Bettkreationen und vollständig integrierte BoxspringSysteme. Eigene Patente wie die Schulteraufnahme (1990), die Sekundäre Contour Anpassung S.C.A. (2003) oder das 3-Matratzen-System von GRAND CRU (2011) verdeutlichen das Streben nach allumfassenden Schlafkomfort in konsequenter Weiterentwicklung. 1998 übernimmt Axel Schramm dann die Geschäftsführung, und 2014 tritt mit Philipp Schramm schließlich die vierte Generation ins Unternehmen ein – und treibt die Digitalisierung von SCHRAMM voran.

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Bereits 1999 errichtet man in Winnweiler eine völlig neue Manufaktur – hier schafft großzügige Architektur in Stahl und Glas den nötigen Raum für modernste Fertigungsorganisation und handwerkliche Verarbeitungstechniken. 2012/2013 folgt dann die Expansion: Mit einem neuen Produktions-, Lagerund Versandgebäude stellt sich das Familienunternehmen den wachsenden Herausforderungen der Zukunft. Denn höchste Produktionsqualität braucht nun mal den richtigen Raum zur Entfaltung.

TRADITION TRIFFT MODERNE

Das Familienunternehmen ist dafür berühmt, sich auf traditionelle Fertigungstechniken zu besinnen, die durch innovative Technologien in die Moderne geführt werden.

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Mittlerweile vertreten fast 400 Fachhandelspartner das SCHRAMM-Programm in nahezu ganz Europa und dazu noch in Russland, China, Hongkong, Japan und Südafrika. Mit modernster Werkstattvielfalt und umfangreichen Kenntnissen vom traditionellen Handwerk bis zur modernsten Fertigungsorganisation realisieren die über 180 Mitarbeiter des Familienunternehmens in Schreinerei, Polsterei und Maßschneiderei individuell angepassten Schlafkomfort auf höchstem Niveau – mit hoher handwerklicher Präzision und viel persönlichem Einsatz. Das Resultat? Zeitlos elegante Produkte, die Generationen überdauern können. Bei der Anfertigung kann aus einer Fülle von Stoffen, einer Vielzahl verschiedener Holz- oder Lackoberflächen, aus Leder und eben auch aus Recyclingstoffen ausgewählt werden. Denn bei SCHRAMM wird geradeaus gedacht: Sinn und Verstand bestimmen jeden einzelnen Arbeitsschritt, Umweltbewusstsein und Verantwortungsgefühl prägen die gesamte Produktion.


WE ARE SCHRAMM

Mit Überzeugung, Hingabe und gelebter Leidenschaft haben Angela und Axel Schramm es geschafft, ihre Manufaktur zu einem Marktführer zu entwickeln.

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Interior – Portrait

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NOMEN EST OMEN

Die PUREBEDS bieten genau das, was sie sich auf die Fahne geschrieben haben: Puren Schlafgenuss, verpackt in eine ansprechende Hülle aus klarem Design.

FRISCHER WIND

Aus der Werbung kennt man die verschiedenen Schlafsysteme, die heute gängigerweise angeboten werden: Lattenrost, Wasserbett, Luftbett, Schaum- und Latexmatratze oder Spiralboden – all das stellt SCHRAMM nicht her. Das hauseigene Boxspring-System aus der deutschen BettenManufaktur beruht stattdessen auf der perfekt aufeinander abgestimmten Kombination aus flexibler Obermatratze und stabiler Untermatratze: Die punktuell reagierende Obermatratze bettet den Körper in eine ideale anatomische Lage, während die stabile Untermatratze jede Bewegung sanft und flächig abfedert und so die stützende Basis für guten Schlaf bildet. Bei der Herstellung dieses personalisierten Zwei-Matratzen-Schlafsystems hat sich das Unternehmen zugunsten der traditionellen Polstertechnik entschieden – SCHRAMM pflegt diese über Generationen überlieferten handwerklichen Techniken, hat sie immer wieder verfeinert und weiterentwickelt. Zudem werden in den Taschenfederkernmatratzen Divina, Grand Cru N°1 und Mythos ausschließlich nach dem Winden ofenthermisch vergütete Federn eingesetzt, die resistent gegen Ermüdung sowie Überbelastung und zudem noch zusätzlich entmagnetisiert sind – weltweit einzigartig. Und das Beste: Jede dieser Matratzen ist tatsächlich eine Maßanfertigung, da die erforderliche Stützkraft durch die Wahl unterschiedlicher Federkernrezepturen individuell auf das Gewicht, die Anatomie und die Schlafgewohnheiten des jeweiligen Kunden abgestimmt wird!

(FAST) ALLES IN HANDARBEIT

Auch wenn sich die Manufaktur mittlerweile natürlich viel auf moderne Technologie verlässt, zählt das traditionelle Handwerk noch immer zu den Grundfesten der Firmenphilosophie von SCHRAMM.

Verantwortlich für die neue PUREBED-Variante: das Stuttgarter DesignStudion kaschkasch.

Denn guter Schlaf ist gleichzusetzen mit ultimativer Regeneration für Körper, Geist und Seele. Nirgendwo sonst kann der Mensch besser entspannen und seine Batterien neu aufladen als in einem perfekt konstruierten Bett. Was liegt also näher, als genau diesem Möbelstück die höchste Aufmerksamkeit zu schenken? Erfahrung, Tradition, Technik und natürliche Materialien spielen hier die Hauptrollen. Denn immer wieder ist es dieses Zusammenspiel, das die hochqualitativen Produkte von SCHRAMM so einzigartig und erfolgreich gemacht hat. Diese fruchtbare Verbindung spiegelt sich in all ihren Facetten auch sehr eindrucksvoll im neuesten Modell der PUREBEDS wider, das in Zusammenarbeit mit den deutschen Designern Florian Kallus und Sebastian Schneider von kaschkasch entstanden ist.

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Interior – Portrait

DESIGN TRIFFT FUNKTION

Die PUREBEDS ELL sind ein Zeugnis der oft gepriesenen SCHRAMMKultur: Stets ansprechend im Design, stets überzeugend in der Funktion.

Ende 2011 in Köln gegründet, arbeitet das Designstudio seither mit einigen der weltweit spannendsten nationalen und internationalen Unternehmen in der Welt des Möbelund Lichtdesigns zusammen. kaschkasch ist für seine intelligenten modularen Designs und zeitlosen Stücke bekannt, präzise Linien und geometrische Formen sind ein stetig wiederkehrendes Charakter-Merkmal. Auf diese Weise lassen die beiden Deutschen grafische Eindrücke entstehen, die mit kleinen, aber feinen Details akzentuiert werden. Bei kaschkasch ist es stets das Ziel, das Maximale aus dem Minimalen herauszuholen. Das bedeutet, dass jede Idee bis auf ihre essenziellen Elemente heruntergebrochen wird, bevor Kallus und Schneider sie als Ausgangspunkt für einen neuen Entwurf nutzen. Die Triebfeder der beiden ist dabei der nie enden wollende Diskurs von Funktion versus Ästhetik.

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Für SCHRAMM haben die jungen Designer das Bett PUREBEDS ELL entworfen: ein klassisch kontemporäres Bett mit einem komplett durchgehenden und abnehmbaren Stoffbezug. Klare Linien, ein entspanntes Design und warme Farbe verleihen dem Schlafsystem einen lässigen, modernen Look. Die umlaufende schmale Biese betont die gerade Linienführung, und auch an eine intelligente Befestigung wurde gedacht – denn die verschwindet diskret unter dem Bezug! Als Obermatratzen dienen handgefertigte Taschenfederkernmatratzen mit vergüteten Federn, einem anspruchsvollen Polsteraufbau und einem Drellbezug in reiner Viskose – alles natürlich handwerklich geheftet! Die Untermatratze nimmt Bewegungsenergien auf ihrer gesamten Fläche auf und federt den Druck gleichmäßig ab. Auch Kopf, Seiten- und Fußteile sind mit abnehmbaren Bezügen oder Hussen ausgestattet – auf Wunsch sogar bodenlang. So sind Pflege, Reinigung und – bei Bedarf – sogar ein Austausch keine Qual mehr, sondern lassen sich schnell und einfach durchführen. Denn neben Handwerklichkeit, Materialqualität und Vielseitigkeit sind es eben auch diese feinen Details, die ein Markenprodukt von SCHRAMM ausmachen!


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Künstlerische

MELANGE Das San Francisco Proper Hotel ist ein Hotspot für Designfans, die Tapeten, Muster und extravagante Kombinationen lieben. Hier trifft ein intellektueller West-Coast-Style auf europäische Einflüsse und lässige Vintagestücke. Dass die visuelle Mixtur am Ende so raffiniert wirkt, ist dem unverwechselbaren Stilgefühl der Interieurdesignerin Kelly Wearstler zu verdanken. Text: Kristin Philipp Fotos: Proper Hospitality, PR



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klektisch, maximalistisch, visionär und exzentrisch: Diese Worte beschreiben das Interieurdesign der in L. A. lebenden Designerin Kelly Wearstler ganz treffend. Manche würden auch sagen, dass ihr Stil polarisiert. Intuitiv kombiniert sie Muster, lebhafte Farben und verschiedene Epochen zu einem unerwarteten Ganzen. Auch Hollywoodstars wie Cameron Diaz, Gwen Stefani und Ben Stiller vertrauen auf ihr kreatives Styling. Aber Wearstler drückt nicht nur privaten Domizilen ihren unverkennbaren Stempel auf, auch die Innenausstattung von Hotels und Restaurants gehört zu dem Repertoire ihres Studios. Das ihre Interieurs immer auf den Punkt sind, könnte daran liegen, dass sie sich vor jedem Projekt eine kleine Geschichte überlegt, das hilft ihr später, fokussiert zu bleiben. Für das Proper Hotel in San Francisco stellte sie sich eine intellektuelle Dame vor, die ein kultiviertes, unterhaltsames Leben führt. Gilda, so heißt die fiktive Lady, lebt zusammen mit ihrer schwarzen Katze Charmaine, die sich bevorzugt auf dem Dach des Hauses aufhält. Für das Hotelprojekt wollte Wearstler das Beste der alten Welt mit der Lebendigkeit von heute vereinen. Auch die Stadt San Francisco war bei der Gestaltung ihre Muse, von der Auswahl der Farben und Materialien bis hin zu lokalen Künstlern und den europäischen Einflüssen. Sie orientierte sich an einer Vielzahl von Strömungen: Vormoderne, früher Modernismus, Kubismus und Wiener Secession, die zum Alter des Hauses passen.


RETRO CHARME

Die Vintagemöbel in der Rooftopbar „Charmaine’s“ laden zum Entspannen ein. Kelly Wearstler hat ein Faible für Historisches und ließ auch die Fahrstuhltüren in der Lobby aufwendig restaurieren (unten).

EINZIGARTIG

Ob in der „Premier Suite“ (oben links), der Lobby (oben rechts) oder im Restaurant „Villon“ (unten) – der opulente Stil zieht sich durch alle Räume.


Kelly Wearstler

RAUMGEFÜHL

Jedes der 131 Zimmer im Hotel sieht anders aus, aber visuell haben sie alle gleich viel zu bieten. Dank der ungewöhnlichen Form des Gebäudes, sind auch die Ausblicke postkartenwürdig.

BEWEGTE GESCHICHTE

Im Herbst 2017 eröffnete das San Francisco Proper Hotel nach vierjähriger Renovierung in dem belebten Mid-Market-District. Das historische Beaux-Arts-Gebäude in Form eines „Flatiron“, ursprünglich 1904 von Albert Pissis, einem in Frankreich geborenen Architekten, entworfen, wurde 1906 bei dem großen Erdbeben und Feuer in San Francisco zerstört und im Jahr darauf als zweistöckiges Gebäude rekonstruiert. 1926 erhielt das Haus fünf weitere Stockwerke und wird seitdem als Hotel genutzt.

BOHEMIAN FLAIR

Für die Lobby wählte Wearstler tiefe Farben, satte Texturen und natürliche Materialien, die die Patina des Gebäudes ergänzen. Vorangegangene jahrelange Erweiterungen und Modifikationen ließ ihr Designteam entfernen. Unter Schichten von alten Teppichen entdeckten sie die ursprünglichen Marmorböden, korinthische Säulen wurden freigelegt und die Decke der Lobby einer sorgfältigen Restauration von lokalen Handwerkern unterzogen, die jahrhundertealte Techniken anwandten. Dabei mussten strenge Denkmalvorschriften eingehalten werden. Die historischen Elemente bieten nun die ideale Kulisse für die Ausstattung mit komfortablen Polster­ möbeln, Vintageteppichen und hunderten von Kunstwerken und Leuchten, die die Räume schmücken. Kelly Wearstler wollte ein salonartiges, europäisches Lebensgefühl kreieren: Es soll der Eindruck vermittelt werden, bei guten Freunden eingeladen zu sein. Die Bilder in der Lobby stammen von Künstlern aus San Francisco – der lokale Bezug war der Designerin wichtig. Es sind zeitgenössische und auch historische Werke, die sie zusammen mit Kunsthändlern aus San Francisco und Europa ausgesucht hat. Ihre Vorgehensweise beschreibt Wearstler wie folgt: „Die Herausforderung besteht darin, sicherzustellen, dass sich das Design von der Geschichte des Gebäudes inspiriert fühlt und ihm einen neuen Geist verleiht, ohne seine Seele auszuschalten.“


Erleben Sie einen Tag mit neuen Seiten.

Menschen. Geschichten. Perspektiven.

DiePresse.com/Sonntagsjubiläum


FUNDSTÜCKE

Wie bei Freunden: Im Esszimmer „Gilda“ kann man ganz ungestört speisen. Kelly Wearstler entdeckte ein altes 150-teiliges Porzellanservice, das perfekt zum Stil des Raumes passt.

EUROPÄISCHE VERGANGENHEIT

Der Übergang ins Restaurant „Villon“ ist fließend: Hier ließ sich die Designerin vom Kubismus und anderen frühmodernistischen Strömungen inspirieren – passend zum Namensgeber, dem kubistischen Künstler Jacques Villon. Die blau gerippte Holzverkleidung, im Zusammenspiel mit großem, geometrischem Spiegelglas in Antikoptik, bietet dem Raum überraschende Aussichten und Reflexionen. Ein zweifarbiger Holzboden im Schachbrettmuster, die schwebende, abgeschrägte Decke und Messingakzente tragen zur grandiosen Atmosphäre bei. Wandleuchten aus Marmor erinnern an die Arbeit des französischen Architekten und Designers Pierre Chareau. Auch das intime Separee „Gilda“, benannt nach der fiktionalen Dame des Hauses, ist eine Zeitreise in die Vergangenheit. In dem privaten Esszimmer ist Platz für 14 Personen. Die violette Tapete im Raum ist ein optisches Highlight und bietet einen Vorgeschmack auf die Zimmer.

EKLEKTISCHER STIL

Insgesamt 32 Tapetenmuster hat Wearstler für das Proper entworfen, die im ganzen Hotel immer wieder auftauchen. Europäische Vintage-Grafiken dienten als Inspirationsquelle und sollen die Gäste sofort in eine andere, längst vergangene Welt versetzen. In allen 131 Zimmern sind jeweils vier verschiedene Tapeten appliziert, deren Kombination jedem Raum eine einzigartige Anmutung schenkt. Mosaike treffen auf geometrische Muster sowie florale Dekore und verleihen den Gästezimmern mehr Tiefe und Dimension. Auch auf den Vorhängen, Teppichen und Polstern finden sich eine Vielzahl von Dessins. Aber nicht nur das Interieur hat Wearstler designt, auch die Bademäntel aus Baumwolle sind ihr Entwurf.

DIE KATZE AUF DEM DACH

Opulenz ist auch das Stichwort für die Bar und Lounge „Charmaine’s“, benannt nach der fiktiven schwarzen Katze. Das Ambiente spiegelt die Schönheit und die dekorativen Lebensumstände der Wiener Sezessionskunstbewegung wider. Wearstler entwarf eine Reihe von Möbeln, die von legendären, historischen Designern wie Jean Royère, Gio Ponti und Adolf Loos inspiriert sind. Die Krönung ist die dazugehörige Dachterrasse mit herrlichem Panoramablick auf die Skyline der Stadt. Elegant gestreifte Loungemöbel und große Feuerstellen laden ein, die Nächte in San Francisco ganz entspannt zu genießen. Im San Francisco Proper Hotel ist die exquisite Mischung aus Historischem und Modernem gelungen – der spannungsgeladene Stil berauscht die Sinne. Weitere Proper Hotels eröffnen dieses Jahr in L. A. Downtown, Santa Monica und Austin. Kelly Wearstler ist auch hier für das Interieurdesign verantwortlich – man kann gespannt sein, was für inspirierende Geschichten sich die Designerin dafür ausgedacht hat.   properhotel.com

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NATURNAH WOHNEN

46 EIGENTUMS- UND VORSORGEWOHNUNGEN

22., SALTENSTRASSE 1 NIEDRIGENERGIEWOHNHAUS 40 – 130 m² Wohnfläche 1 – 4 Zimmer Balkone | Loggien | Terrassen | Eigengärten

BESTE INFRASTRUKTUR UND ANBINDUNG

Baubeginn: Sommer 2018 Geplante Fertigstellung: Frühjahr 2020

` Die Bus-Linie 26A hält direkt vor dem Wohnhaus und bringt Sie in nur 5 Minuten zur U2 Station Aspernstraße und in nur 3 Minuten zur Linie 25 Richtung Kagran. Mit dem Auto gelangt man in nur 10 Minuten zur Anschlussstelle A22 und A23. ` Mühlwasser und Lobau sind in wenigen Minuten mit dem Fahrrad erreichbar.

DAS PROJEKT

GRÜNER LEBEN - GRÜN ERLEBEN!

Im 22. Bezirk / Aspern, in unmittelbarer Nähe zum Naturschutzgebiet Lobau, entsteht das Projekt Saltenstraße 1 mit 46 Eigentumswohnungen, einer Gewerbefläche sowie 31 PKW–Garagenplätze. Alle Wohnungen verfügen über eigene Freiflächen in Form von Balkonen, Loggien, Terrassen oder Eigengärten. Ob kompakte Singlewohnung, familienfreundliche Gartenwohnung oder klimatisierte Dachgeschosswohnung – hier finden Sie das perfekte Zuhause für jede Lebenssituation oder die optimale Anlage als Vorsorgewohnung.

` Ökologisch, nachhaltige Bauweise ` Beheizung und Warmwasseraufbereitung mittels Wärmepumpe. TOP AUSSTATTUNG ` ` ` ` ` ` `

Kontrollierte Wohnraumlüftung Fußbodenheizung Elektrische Außenbeschattung Sicherheitstüren Farbvideo-Türsprechanlagen Barrierefrei Tiefgaragenplätze mit opt. E-Tankstelle

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01 277 88

MORE THAN DESIGN 149


Kelly Wearstler

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KELLY WEARSTLER STUDIO

ie amerikanische Top-Designerin ist für ihre glamourösen, zeitgenössischen und provokativen Designs bekannt. Mutig komponiert sie aktuelle Entwürfe mit Vintagestücken, mischt Grafisches und Organisches, zelebriert Farben und Muster. Ein viel­schichtiges und sensorisches Erlebnis steht im Mittelpunkt ihres Designansatzes. Sie hat Fliesen für Ann Sacks entworfen, Accessoires für Georg Jensen und Teppiche für The Rug Company. Ihre gleichnamige Kollektion, die in ihrer West-Hollywood-Galerie und online verkauft wird, umfasst Möbel, Stoffe, Leuchten und Accessoires. Geboren in Myrtle Beach, South Carolina, studierte Wearstler Innenarchitektur, Architektur und Grafikdesign am Massachusetts College of Art in Boston. Sie zog dann nach New York, wo sie unter anderem für den Grafikdesigner Milton Glaser arbeitete. 1995 gründete Kelly Wearstler ihr gleichnamiges Studio mit Sitz in Los Angeles und hat sich seitdem zu einer globalen Lifestyle-Marke entwickelt. Das Kelly Wearstler Studio besteht aus einem multidisziplinären Team von Designern und Architekten. Außerdem ist sie Autorin von vier Designbüchern.   kellywearstler.com

MIX AND MATCH

Auf einen Stil möchte sich die Kalifornierin nicht festlegen: Ihr Design ist inspiriert von vergangenen Epochen, wirkt aber durch die Wahl der Stoffe und Farben immer sehr zeitgemäß.

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IT’S SHOWTIME

Wohnen, wie im Proper Hotel: Die eigene Kollektion von Kelly Wearstler umfasst MĂśbel, Lampen, Accessoires sowie Stoffe und Tapeten. Organische Formen treffen dabei auf edle Materialien.


Interior

DIE KÖNIGS

KLASSE des italienischen Designs

Poliform ist eine der führenden Institutionen in der internationalen Möbelwelt. Als Ergebnis eines äußerst erfolgreichen unternehmerischen Abenteuers hat sich die italienische Firma der konstanten Verpflichtung zur Qualität und Produktinnovation verschrieben, um stets den höchsten Ausdruck der modernsten Lebensstile und Trends erschaffen zu können. Text: Patrick Schwamberger Fotos: Hersteller

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MORE THAN DESIGN 153


Interior

SCHÖNHEIT IN REINKULTUR

Poliform steht für gelebte Leidenschaft und ist einer der führenden Botschafter italienischen Designs.

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ie Geschichte von Poliform ist die Geschichte eines Unternehmens, das sich trotz höchster internationaler Anerkennung nie auf seinen Lorbeeren ausruhte, sondern stets nach vorne in die Zukunft blickte: 1970 als Weiterentwicklung eines 1942 gegründeten Kunsthandwerksbetriebs etabliert, gelang es dem Möbelhersteller schon früh seine Produktpalette in Richtung modularer Systeme auszubauen, wodurch in neue produktivere Technologien investiert werden konnte. Die Köpfe hinter dieser Wende waren Alberto Spinelli, Aldo Spinelli und Giovanni Anzani – bis heute die Triebfedern des Unternehmens. Ihnen gelang es, spezifisches technisches Know-how aus der Möbelherstellung mit einem fundierten unternehmerischen Ansatz zu vereinen, der mit den sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen dieser für Italien durchaus kritischen Ära in Einklang stand.

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Das erklärte Ziel dahinter war ganz einfach: sicherzustellen, dass Poliform seine familiäre Dimension auch in der Zukunft beibehält und zur Ausdrucksmöglichkeit von Personen wird, deren Bindung an das Unternehmen niemals vom eigenen Leben, den eigenen Leidenschaften und den eigenen Zielen getrennt ist. Und auch das zweite ambitionierte, industrielle Ziel des Unternehmens war von Anfang an klar: das Potenzial der technischen Serienfertigung voll auszuschöpfen, indem man den Veränderungen des schnelllebigen globalen Marktes stets hohe Aufmerksamkeit widmete. Im Lauf der Jahrzehnte hat sich die Produktpalette von Poliform so ihre enge Verbindung zur zeitgenössischen Welt erhalten können. Dabei demonstriert sie ein tiefgehendes Gespür, die Bedürfnisse und den Geschmack eines vielfältigen, internationalen Publikums zu erfassen und ebenso Lifestyle-Trends vorherzusehen und kontemporär zu interpretieren.


HIER & JETZT

Geprägt von einem untrüglichen Gespür für kontemporäre LifetsyleTrends, schafft es das Unternehmen immer wieder den Geschmack der internationalen Design-Liebhaber punktgenau zu treffen.

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Interior

ALLES AUS EINER HAND

Mit der umfassenden Kollektion wird etwas möglich, das bei anderen Möbelherstellern noch Zukunftsmusik ist: das „Poliform Haus“ - gehalten in einem einheitlichen Stil, der zu jeder Situation passt.

1996 wird das Unternehmen um die Marke Varenna ergänzt, die sich exklusiv der Produktion hochwertiger Küchen widmet, im Jahr 2006 wird zudem die erste Polstermöbel-Kollektion präsentiert. Seit 2018 trägt die Küchenabteilung dann ebenfalls den Poliform-Namen: Diese Änderung war ein grundlegender Schritt auf dem Weg zu einer umfassenden Unternehmenserfahrung für die Kunden und einer konsistenten Marken-Identität. Mit der Abteilung Poliform Contract expandierte und verbesserte man schließlich die Fachkompetenzen des Unternehmens im Großversorgungssektor, um Design- und Funktionsanforderungen zu erfüllen, die sich vom Markt der Serienprodukte unterscheiden. Einer der essenziellen Aspekte, die es Poliform so konstant ermöglichten, seine international angesehene Position weiterhin auszubauen und zu festigen, ist die kreative Partnerschaft mit zahlreichen hochkarätigen Designern und Architekten wie Jean-Marie Massaud, Marcel Wanders, Emmanuel Gallina, Carlo Colombo, Paolo Piva und Soo Chan. Die hieraus resultierende Kollektion ist das Ergebnis einer ständigen Verpflichtung, der breiten Öffentlichkeit die unterschiedlichsten Möglichkeiten zur Gestaltung ihrer eigenen Wohnwelt zu bieten. Die Qualität der Möbel basiert dabei auf einem über Jahrzehnte angesammelten „Wissen über Holz“, das tief in der handwerklichen Tradition des Industriesektors Brianza verwurzelt ist und sich ständig weiterentwickelt – zu einem technologischen Know-how, das seinem eigenen Feld immer den entscheidenden Schritt voraus ist.

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MIT DEM BLICK NACH VORNE

Innovation und Zukunftsdenken sind seit den 70er Jahren zwei der wichtigsten Triebfedern von Poliform.

Als man sich in den 70ern entschied, den Weg in die industrielle Produktion einzuschlagen, setzte es sich das Unternehmen zum Ziel, Qualität und Zuverlässigkeit mit einem Designansatz zu verbinden, der stets weiterdenkt und auf absolute Kreativität ausgerichtet ist! Deswegen sind die Produkte auch eng mit dem zeitgenössischen Leben verbunden: Vom modularen System bis zum Einrichtungszubehör, vom Wohnbereich bis zum Schlafzimmer zeichnet sich die Kollektion durch eine Vielzahl von Stilen aus, welche die Vielfalt der heutigen, heterogenen Welt widerspiegeln und sich ebenso auch an Trends anpassen ohne stilistischen Eintagsfliegen nachzulaufen. Eine komplette Kollektion, um ein „Poliform Haus“ mit einem einheitlichen Stil einzurichten. Ein „global project“, passend zu jeder architektonischen Situation dank der äußersten Flexibilität der Anbausysteme. Einer der wichtigsten Teile des produktiven Ansatzes von Poliform ist dabei stets die Innovation: Mit dem konstanten Ziel, die Bedürfnisse der Endnutzer nicht nur zu erfüllen, sondern zu übertreffen, hat das Unternehmen seine stilistische und technologische Forschung stets auf Projekte konzentriert, die letztendlich die bestmögliche Qualität gewährleisten. Die Forschungsarbeiten des Poliform Lab werden laufend durchgeführt und zielen immer darauf ab, die neuesten LifestyleTrends perfekt zu interpretieren und absolute Freiheit bei der Integration der verschiedenen Produkte in den individuellen Wohnraum zu bieten.

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Interior

KITCHEN PERFECT

Seit 1996 beschränkt sich Poliform nicht mehr exklusiv auf Möbel, sondern bringt seinen Designanspruch auch in die Küche – mit vollem Erfolg!

Die aus dieser Philosophie resultierende Bandbreite der Kollektion ist imposant und spiegelt die Fähigkeit von Poliform wider, alle Aspekte der Lebensqualität unter einem Banner zu vereinen. Jedes Design hat unterschiedliche funktionale Anforderungen: So müssen die modularen Systeme etwa äußerst vielseitig sein, Kleiderschränke müssen – sowohl hinsichtlich der Ästhetik als auch ihrer inneren Organisation – den größtmöglichen Gestaltungsspielraum bieten, Accessoires müssen den Designaspekt und die Funktion erfüllen, persönliche Vorlieben und Charakterzüge zu reflektieren. Poliform bietet eine optimale Antwort auf all diese Bedürfnisse, indem es den Mehrwert seiner produktiven Qualität mit der formalen Perfektion von Design und Kreativität verbindet, die sich aus den Partnerschaften des Unternehmens mit einem Team von italienischen und internationalen Top-Designern ergeben.

MADE IN ITALY

Als Botschafter des italienischen Designs, lässt Poliform seine Schmuckstücke selbstredend exklusiv in seinem Heimatland produzieren.

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Wie man es von einem alteingesessenen Familienunternehmen in diesem Zusammenhang erwarten darf, werden alle Produkte von Poliform selbstverständlich in Italien hergestellt. Einerseits natürlich, um eine strenge und präzise Kontrolle aller Produktionsphasen zu gewährleisten. Und andererseits, um sie dadurch zu unverwechselbaren Botschaftern des italienischen Stils zu machen!


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Hüte & Schmuck

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Fotos SCHÖTTGER PHOTOGRAPHY

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FURCHTLOS FEMININ

Foto: Inez & Vinoodh

Die Frau sieht Thierry Mugler niemals als Objekt, sondern stets als selbstbestimmtes Subjekt.


Thierry Mugler

COUTURISSIME Thierry Mugler ist ein kreativer Grenzgänger, der die Tendenzen unserer Jetztzeit wie kein zweiter zu prognostizieren versteht. Fashion, Fetish und Fantasy – dem Ausnahmedesigner und diesem charakteristischen Dreiklang seiner Arbeit widmet das Montréal Museum of Fine Arts nun eine spektakuläre Retrospektive. Text: Vanessa Pecherski Fotos: Hersteller

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he potential of your body is endless.“ Es gibt wohl kaum ein Zitat, welches das Leben und auch Schaffen von Manfred Thierry Mugler treffender beschreiben könnte als dieses. Wer sich auch nur ein bisschen mit Mode und Couture beschäftigt, dem schießen unweigerlich Assoziationsketten in den Sinn: von starken „Glamazonen“, von erotischen Kleidungsstücken, aber sicher auch von Entwürfen, die auf beeindruckende Weise auf der Grenze zwischen Kostüm und Kleidung wandeln. Von Entwürfen, die anziehen, die sprechen, ja, beinahe schreien: nach Ausdruck, nach Kraft, nach Einzigartigkeit.

Manfred Thierry Mugler blickt auf eine schwierige Kindheit zurück, wuchs im eher illiberalen, engen Klima der 1950er- und 1960er-Jahre im französischen Elsass auf und machte im Alter von 14 Jahren eine Ausbildung als Balletttänzer an der „Opéra national du Rhin“, woraufhin er an der „École supérieure des Arts Décoratifs“ in Straßburg Kostümdesign studierte. Ein Leben raus aus der Enge, rauf auf die Weite und Grenzenlosigkeit der großen „magischen“ Bühne, die ihm die Welt des Theaters eröffnet, das schlichtweg „für ihn gemacht“ war.

KOSTÜMKUNST

Muglers Entwurf für die „erste Hexe“ im Stück MacBeth.

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Foto: CNCS Pascal François

Es gibt tatsächlich nur wenige Modeschöpfer, die solch atemberaubende Entwürfe kreiert haben wie der Elsässer, der seine Laufbahn als Balletttänzer begann, dann Kostüme designte, um schließlich zur Mode zu gelangen, die Mugler niemals als etwas Gewöhnliches betrachtet hat.


Foto: Dominique Issermann

Foto: Nicolas Ruel

Foto: Paolo Roversi

Fashion & more

ANIMALISCH-ZART

Jerry Hall im spektakulären Outfit aus der Couture-Kollektion ‚Les Insectes‘ F/S 1997.

SPEKTAKULÄR

Ansicht der Ausstellung Thierry Mugler: Couturissime. Montréal Museum of Fine Arts.

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„MANFRED“

Foto: Max Abadian

Neben den Trägerinnen seiner Entwürfe hat sich der Kreateur auch für sich ein eigenes ein Alter-Ego erschaffen: stark und unantastbar.

MYSTISCH UND ZART

Das Abbild der Mugler-Frau war und ist vielfältig und facettenreich – wie die Natur.

MODEENTWÜRFE, ALLES, AUSSER GEWÖHNLICH So sind auch seine Kreationen in großartigen Fantasiewelten beherbergt, die er rund um seine Kollektionen erdachte oder in Zukunftsszenarien und allen erdenklichen Schauplätzen, die sich auch heute noch von all dem, was als herkömmlich, real und gewöhnlich gilt, zu distanzieren verstehen. Wer sich einmal seine alten Modenschauen der 80er und 90er Jahre anschaut, der erkennt schnell, dass die einzigartigen Inszenierungen, noch lange bevor Designer wie Alexander McQueen oder John Galliano es ihm gleichtaten, regelrechten Theaterstücken glichen – inklusive all dem Drama, der Tragik, dem Humor und der Vielfalt, die die Gesellschaft und sein liebstes Sujet, die Frau, bereithalten. Mugler hat die französische Haute Couture auf seinem Karrierezenit in den 80ern zu neuem Leben erweckt, als sie mit New Yorker Coolness und Mailänder Know-how konkurrierte. Mittels avantgardistischer Techniken und der Verwendung von Materialien wie Plexiglas, Kunstpelz, Latex und Chrom erschuf der Modekünstler schlanke, elegante Kreaturen, gefährliche Verführerinnen, die mit den visuellen Symbolen von Hollywood-Glamour, von Träumen, von Fauna, von Erotik und von Science Fiction zu spielen verstanden. „Ich möchte, dass meine Modelle stärker und größer sind als normale Sterbliche. Ich brauche Superfrauen und Supermänner“, pflegte Mugler seine kreativen Visionen zu kommentieren und diese Sehnsucht nach mehr, nach anders, nach größer, nach besser, nach stärker; sie kennzeichnete sein Schaffen von Anbeginn. Provozierend, kompromisslos und gemacht für Frauen, die sich ihrer Macht und Sexualität bewusst sind. Damit gelang es ihm, entgegen vieler Kollegen, die Frau nicht als Objekt, sondern als Subjekt zu stilisieren – eine progressive Vorstellung, die heute, rund 30 Jahre später, relevanter kaum sein könnte.

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Foto: The Helmut Newton Estate

Fashion & more

„Thierry Mugler hat nicht nur seine Ära geprägt, er revolutionierte die Mode mit seinen Kreationen in skulpturalen Formen, die so futuristisch wie elegant sind. Sein unverkennbarer Stil hat Trends überwunden und beeinflusst immer noch eine neue Generation von Couturiers.“ AUSSTELLUNGSKURATOR THIERRY-MAXIME LORIOT

FASZINATION FRAU

Der Designer hat den Facettenreichtum von Frauen (hier Jerry Hall) erkannt und ihn regelrechten „Rüstungen“ konserviert.

EIN MENSCH, ZWEI GESICHTER

THIERRY MUGLER

Foto: Dominique Issermann

1996 in New York, bevor er sich umbenannte und zur Unkenntlichkeit transformierte. Die Extreme – das Leitmotiv seines Lebens.

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Metamorphosen, Superhelden und Cyborgs sind Themen, die seine Wahrnehmung des weiblichen Körpers während seiner aktiven Karriere als Designer, die er 2007 beendete, stets begleitet haben. Das Einstiegszitat zu Körperpotenzialen ist aber auch deshalb so passend, weil Mugler auch das seines eigenen Körpers bis zum Äußersten ausgereizt hat: In seiner Jugend verbrachte er sechs Jahre lang rund 16 Stunden am Tag mit dem Tanzen, mit dem Proben, mit der Performance – quasi bis er eine funktionierende Maschine erschaffen hat, die ihn über die großen Bühnen der Welt getragen hat. Nachdem der Markeneigentümer Clarins die Kleiderlinie 2003 einstellte, wurde Mugler der exzentrischen Welt, die er selbst um sich herum erschaffen hatte, allmählich überdrüssig und beschloss kurzerhand, eine Karikatur seiner selbst zu erschaffen: Er trainierte sich dutzende Kilo Muskelmasse an, verfremdete sein Gesicht mittels schönheitschirurgischer Eingriffe bis zur Unkenntlichkeit und beschloss, fortan nun noch Manfred genannt zu werden – ein radikaler Schnitt mit der Vergangenheit. „Diese physische Mutation war eine Art Rückkehr zu mir selbst – eine Reparatur und Rekonstruktion“, kommentiert er diesen bizarren Schritt, der auch den Menschen hinter der Ausnahme-Marke Thierry Mugler so spannend macht. Ob als Tänzer, Stylist, Couturier, Fotograf, Filmemacher, Parfümeur oder Kunstfigur – Mugler ist der Inbegriff von Extremen und Wandelbarkeit, aber auch von Progression, von Innovation und einer sensiblen Auffassungsgabe der Welt und dessen, was sie umtreibt.


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Fashion & more

HALB FRAU, HALB SUPERHELDIN

Seine Kollektionen zwischen Kleidung und Kostüm sind versehen mit einer zeitlosen Superpower. Hier: die „Jeu de Paume“-Kollektion F/S 1998.

„Ich war schon immer fasziniert vom schönsten Tier der Welt: dem Menschen.“

Foto: David LaChapelle

MANFRED THIERRY MUGLER

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HALB MASCHINE, HALB MENSCH

Foto: The Helmut Newton Estate

Die GrenzĂźberschreitung und Zukuntsvorstellungen sind Sujets, die in Muglers progressivem Werk dominieren. (H/W 1995)

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Fashion & more

NIEMALS GEWÖHNLICH

Fashion, Fetish und Fantasy = eine grenzenlose Formel. (Mugler Follies, 2013.)

EINE RETROSPEKTIVE FÜR DAS HIER UND JETZT

Vielfach hätte man ihm bereits angeboten, seine aufsehenerregenden Arbeiten in einem musealen Kontext auszustellen, allerdings ginge es ihm dabei nicht darum, auf etwas Bestehendes zu schauen und sich daran zu entzücken, sondern es stets in einen neuen, einen aufregenden und zeitgemäßen Kontext zu setzen. In rund zweieihalb Jahren der intensiven Zusammenarbeit mit den Kuratoren Nathalie Bondil und Thierry-Maxime Loriot hätte man schließlich den richtigen Ansatz herausgearbeitet, die Vergangenheit mit innovativen Inszenierungen, eklektischen Melangen und einer neuen Vision seiner Arbeit für das Montréal Museum of Fine Arts neu zu erfinden. „Es gibt keine Zukunft ohne Vergangenheit“, kommentiert Mugler dazu im offiziellen Statement zur Ausstellung, die mehr Erlebniswelt ist als schiere Retrospektive. Rund 150 Outfits, die zwischen 1977 und 2001 produziert und zum ersten Mal restauriert und ausgestellt wurden, sind Zeugnis dessen und präsentieren eine beeindruckende Bandbreite von Modeund Textildesign, das seiner Zeit voraus war: Ob damals David Bowie und Klaus Nomi oder Beyoncé und Lady Gaga heute – sie war und ist stets für herausragende Individuen gemacht, die sich das identitätsstiftende Moment von Kleidung zu eigen machen. Kleidung für große Persönlichkeiten, den großen Moment und die große Bühne – für die er heute noch aktiv entwirft. Die Bretter, die die Welt bedeuten, sind und bleiben nun mal die Heimat dieses unberechenbaren kreativen Tausendsassas.

„In meiner Arbeit habe ich immer versucht, Menschen stärker aussehen zu lassen, als sie wirklich sind.“ MANFRED THIERRY MUGLER

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VERFÜHRERISCH KRAFTVOLL

Foto: The Helmut Newton Estate

Foto: Christian Gautier / Manfred Mugler

… für Mugler war das niemals ein Widerspruch. Hier die Kollektion „Lingerie Revisited“ H/W 1998

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Thierry Mugler

KLEIDUNG UND KÖRPER IM EINKLANG

Foto: Nicolas Ruel

Ansicht der Ausstellung Thierry Mugler: Couturissime. Montréal Museum of Fine Arts.

„WILLKOMMEN IM MODETHEATER“

Foto: Ellen von Unwerth

„Der Vorhang geht auf!“… treffender könnte Nathalie Bondil, Generaldirektorin und Chefkuratorin des MMFA, das, was die Besucher bei der Weltpremiere der Retrospektive erwartet, kaum zusammenfassen: Zubehör, Theaterkostüme, Videos, Filmclips, ebenso wie Archive, unveröffentlichte Skizzen und hundert seltene Drucke von den größten Modefotografen und Künstlern, darunter Guy Bourdin, Jean-Paul Goude und Karl Lagerfeld, Herb Ritts und Ellen von Unwerth. Ganz in Muglers Sinn, ist die Retrospektive als Oper in sechs Akten konzipiert.

PORTRAIT OF A LADY

Selbst bei spontanen Backstage-Aufnahmen sahen die Mugler-Frauen atemberaubend aus. Kollektion „Cow-boys“ F/S 1992.

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Im ersten Akt MACBETH & THE SCOTTISH LADY zeigt die Ausstellung die Kostüme, die Mugler für die ComédieFrançaise-Produktion des Stücks von 1985 entworfen hatte. Der zweite Akt STARS & SPARKLES widmet sich der Heimat und dem „einzigen Erholungsort“ Muglers, der Bühne. Der dritte Akt BELLE DE JOUR & BELLE DE NUIT präsentiert die Mugler-Frau, wie sie leibt und lebt. Die Frau, die den Flower-Power-Bewegungen der 70er-Jahre trotze und mit überdimensionalen Hüten, überbreiten Schultern, Miniaturtaille, Korsetts, schwindelerregend hohen Stilettos und so genannten „derrière décolletés“ ihre Unmissverständlichkeit zur Schau stellte. Eine ganze Galerie, THE PHOTOGRAPHER’S EYE, ist einzig der Zusammenarbeit zwischen dem Couturier und dem Fotografen Helmut Newton gewidmet. Im fünften Akt, METAMORPHOSIS, geht es um Muglers Faszination für die animalische Komponente des Menschen. Dort ist unter anderem ein spektakuläres Couture-Kleid aus der Kollektion „La Chimère“ von 1998 zu sehen, das in vielen tausend Stunden Handarbeit im Atelier in Paris gefertigt wurde. Der sechste Akt der Ausstellung, die Muglers ikonische Kreationen und Kollaborationen in einer spektakulären Kulisse präsentiert, ist FUTURISTIC & FEMBOT COUTURE, deren gesellschaftskritische Dimension und Zukunftsgewandtheit heute an Relevanz kaum zu übertreffen ist. Ausstellungskurator Thierry-Maxime Loriot konstatiert passend dazu: „Seine Arbeit ist ein aktuelles Beispiel dafür, was wir in der Modewelt verloren haben und wonach wir uns wieder sehnen.“ Noch bis zum 8. September 2019 nimmt „Thierry Mugler: Couturissime“ die Besucher auf eine Zeitreise vom Beginn seines Schaffens bis heute mit. Ab April kommenden Jahres wird die Retrospektive in der Kunsthalle der HypoKulturstiftung in München zu sehen sein.


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LIFE’S MEMORABLE MOMENTS MUST BE MOËT & CHANDON



DOPPELT DOPPELT

hält besser

In der Mode gilt derzeit kein Gesetz als so sicher wie jenes, dass doppelt besser hält. Popstars entwerfen für Luxusmarken, Newcomer-Designer wirbeln den Look von Traditionshäusern auf, Streetwear zieht in die Haute Couture ein. Wohin man auch sieht, stehen die Zeichen in der Mode auf Kollaboration. Eine Momentaufnahme. Text: Vanessa Pecherski Fotos: Hersteller

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ann genau der Zauber um die kreative Verquickung zweier, mitunter konträrer Marken in der Mode begann, ist nicht genau zu sagen. Wenn man im kollektiven modischen Erinnerungsvermögen kramt, dann muss es wohl Textilgigant H&M gewesen sein, der den „Collab“-Stein erst so richtig ins Rollen brachte. Erinnern Sie sich noch an die ikonische Kollektion, die Karl Lagerfeld für H&M für die Schweden entworfen hat? Das war 2004.

Heute, rund 15 Jahre später, kann man über die damalig verhaltene Resonanz darauf nur müde lächeln. Social Media steckte noch in den Kinderschuhen, so verbreiteten sich Capsule-Kollektionen bis vor wenigen Jahren noch eher im Schneckentempo denn in der Geschwindigkeit eines Lauffeuers. „Diese Exklusivität ist doch altmodisch“, kommentierte Lagerfeld seinen Einzug auf die High Street damals weise. Ein wichtiges Stichwort.

MODE TRIFFT AUF KUNST

Für Calvin Klein Jeans kooperierte Raf Simons mit der Andy Warhol Foundation.

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Fashion insight

MODE UND MUSIK?

Eine fruchtbare Wechselbeziehung, die heute nicht nur inspirierend und cool, sondern notwendig ist, um die Generation Now zu erreichen.

MODE, KUNST UND MUSIK: FASHION-DUETTE MIT VIELEN GESICHTERN

Exklusivität, Individualität und „Newness“ erweisen sich in der Gunst um den Konsumenten der Jetztzeit als die wohl wichtigsten Währungen. Korrespondierend dazu haben sich die Marken-Kollaborationen in jüngster Vergangenheit zu einer regelrechten Spielwiese entwickelt, auf der mitunter völlig konträre Pole aufeinandertreffen: Im Dezember vergangenen Jahres lief Pharrell Williams als Model für die Luxusmarke schlechthin, Chanel, auf deren Cruise Show 2019, für die er eine eigene Capsule Collection entwarf. (Mode meets Musik) Kunstliebhaberin Miuccia Prada lud für die F/S19-Kollektion eine Reihe von global einflussreichen weiblichen Kreativen, darunter Cini Boeri, Elizabeth Diller und Kazuyo Sejima, zur Zusammenarbeit ein, um Accessoires für Frauen zu entwerfen, die aus dem symbolischen Nylon-Stoff von Prada gefertigt wurden. (Mode trifft Kunst) Seit 2014 entwirft Ausnahmedesigner Raf Simons für das dänische Textilunternehmen Kvadrat regelmäßig Wohntextilien, welche er wiederum sowohl in seine eigenen als auch die Kollektionen während seiner Arbeit für Dior (2015) hat einfließen lassen. (Mode trifft Interiordesign) Kaum ein Tag vergeht mittlerweile, an dem nicht wieder irgendwo ein neues „x“ gesetzt und bekannt gegeben wird, das demonstriert, welch enormes Potenzial die Synergien von Marken-Partnerschaften zwischen Mode, Musik, Kunst, Architektur, Popkultur und Industriedesign heute tragen – von aberwitzig über irritierend bis hin zur perfekten Symbiose ist alles dabei! MONEY MACHINE SNEAKER

Jetzt schon Sammlerobjekt: ‚The Converse Chuck Taylor‘ aus der ‚The Ten‘-Kollektion von Vigil Abloh für Nike.

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Die Vorteile liegen dabei auf der Hand: Es geht darum, Presseund Markenbekanntheit zu schaffen, Neugierde zu schüren und Begehrlichkeiten zu wecken. Kurzum um ein enormes Potenzial, das sich lohnt, geweckt zu werden.


EASTPAK UND RAF SIMONS

Der Ausnahmedesigner funktioniert die SS19-Kollektion an der Schnittstelle zwischen von Funktionalität und Kunst in „tragbare Poster“ um.

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Fashion insight

KOLLABORATION ALS GESAMTKONZEPT

Die Initiative Moncler Genius macht’s möglich. Das Resultat: Kleiderkunst, die anziehender kaum sein könnte. (Pierpaolo Piccioli)

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PRADA INVITES

…oder die Verquickung von Frauenpower, ikonischem Design, Mode und Kunst, die ineinander übergehen.

INKLUSIVER LUXUS: DIE KOOPERATION ALS MULTIPLIKATOR

Dass sich aus diesem Trend mittlerweile ein handfestes, gar unabdingbares Marketingtool entwickelt hat, stellt Moncler unter Beweis. Für die Initiative „Moncler Genius“ hat sich der italienische Outerwear-Spezialist im vergangenen Jahr mit rund acht Designern zusammengetan, um frei von Konvention und Tradition regelmäßig neue Kapsel-Kollektionen zu lancieren. „Der Fokus liegt sowohl auf der Produktvielfalt als auch auf der Individualität des Kunden. Die Summe der beiden ist das Bewusstsein für inklusiven Luxus“, heißt es im offiziellen Statement zur Initiative, deren Ergebnisse – mal ganz abgesehen vom wirtschaftlich erfolgsversprechenden Hintergrund – kaum atemberaubender, kunstvoller und relevanter sein könnten. Sie zelebrieren die Diversität des zeitgemäßen Konsumenten der digitalen Ära – mit Erfolg. Gleich nach Einführung verzeichnete das italienische OuterwearUnternehmen eine Umsatzsteigerung von 27 Prozent.

Während große, mitunter tradierte Marken neue Zielgruppen und Vertriebskanäle gewinnen, profitieren in kleineren Dimensionen aufgestellte Designer von dem größeren Publikum, mehr Bekanntheit und der Arbeit in kommerzielleren Strukturen: „Manchmal muss man das Wesentliche dessen, was einem gefällt, verändern. Man muss sich selbst infrage stellen und darüber nachdenken, wie man seine Marke voranbringen kann“, äußert Designer Jonathan Anderson, der bereits diverse Partnerschaften mit Marken wie Uniqlo, Topshop und Converse realisiert hat, treffend gegenüber Vogue – eine Win-winSituation für alle also.

CREDIBILITY VON DER STRASSE FÜR DIE STRASSE

Gewiss ist das Prinzip „Collab“ alles andere als neu; schließlich hat Adidas bereits 1985 mit der Hip-Hop-Gruppe Run-D.M.C. zusammengearbeitet. Gegenwärtig jedoch, kann man von einer regelrechten Explosion sprechen, in der sich Marken aus allerlei Sparten so paarungswütig wie nie geben.

Während es im Zuge der Demokratisierung von High Fashion nämlich lange Zeit vorrangig um das Konzept „Discount trifft Luxus“ ging, das Luxusmarken „volksnäher“ machte, wird heute zielsicher in Richtung „Straße“ kombiniert. Dem Ort, an dem Mode heute entsteht und gelebt wird. Ein Paradebeispiel dafür ist das britische Traditionshaus Burberry, das nach einer erfolgreichen Zusammenarbeit mir Streetwear-Designer Gosha Rubchinskiy kürzlich gemeinsame Sache mit Vivienne Westwood machte – der Ikone des Punk schlechthin. Ob Subkultur oder oder Streetwear – Schlüsselbegriffe im gegenwärtigen Diskurs, in dem die Straße kurzerhand in eine reale Welt verwandelt wird – nun eben auch in der Luxusmode. Vorreiter auf diesem Gebiet waren und sind vor allem Sportbrands, die heute beinahe wöchentlich neue Releases an die Frau und den Mann bringen. Übersättigung? Vielleicht. Wirkungsvoll sind diese so genannten „Drops“ allemal. Man nehme zum Beispiel die ikonische „The Ten“-Kollektion von Virgil Abloh für Nike, für die er bestehende Modelle der Marke dekonstruierte, mit denen es dem immer produktiven Tausendsassa gelungen ist, den Zeitgeist gleichermaßen zu prägen wie zu konservieren. Natürlich waren die Sammlerobjekte in Windeseile ausverkauft – für eine Generation, die sich genau wie Abloh durch Vielseitigkeit und Sprunghaftigkeit charakterisiert.

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TRADITION MEETS ZUKUNFT

Ob Burberrys neueste Kollaboration mit Punk-Ikone Vivienne Westwood (links) oder alles, was der kreative Tausendsassa Virgil Abloh anfasst: Wenn zwei mitunter konträre Pole aufeinandertreffen, bedeutet das in der Mode vor allem eines: Erfolg.

KREATIVES CO-WORKING, DIE GROSSE PARTY UND DANN?

„Marken haben schon lange versucht, einen Verbraucher dazu zu bewegen, etwas zu kaufen. Jetzt geht es darum, Menschen dazu zu inspirieren, etwas zu sein“, konstatiert Raphael Bemporad, Mitbegründer der innovative company BBMG. So sind das Motoröl der Mode-Kollaborationen von jetzt also nicht nur dynamische und marketingwirksame Synergien, sondern neben Exklusivität und Limitiertheit vor allem der emotionale Hauptakteur: der Konsument. Für die letzte Kooperation von H&M mit dem Moschino Creative Director Jeremy Scott (siehe S. 185) wurde pünktlich zum Launch der Kollektion eine pompöse Catwalk-Show samt gigantischer Aftershow-Party in New York inszeniert. Dort, wo früher die Mode für sich sprach, sprechen heute stellvertretend Emotionen, Hypes und Begehrlichkeiten. „Wenn ich entwerfe, denke ich an meine Freunde“, kommentiert Jeremy Scott seine jüngste Zusammenarbeit salopp und trifft damit den Nagel auf den Kopf: Es geht um Beziehungen. Zwischen Marke und Marke. Zwischen Marke und Mode. Zwischen Marke und Mensch.

Was eine gute und erfolgreiche Kollaboration bedarf, ist ein gewisses Moment an Unvorhersehbarkeit, die den Erwartungen und Aufmerksamkeitsspannen der Generation Massenkultur Rechnung trägt. Wenn das bedeutet, dass eine französische Traditionsmarke wie Chanel gemeinsame Sache mit einem Hip-Hop-Star macht, dann kann man erahnen, dass Berührungsängste in diesem Diskurs vor allem eines sind: obsolet. Neues wollen und Vertrautes bekommen ist eine Rezeptur, die zweifelsohne aufgeht. Letztendlich geht es in Zeiten von 24/7-Verfügbarkeiten für moderne Kollaborationskonzepte nicht um Revolution, sondern um Evolution. Um eine feinfühlige Entwicklung also, die mit dem Zeitgeist und den Menschen, die jenen prägen, korrespondiert. „From buying to being“ – ein schöner Leitsatz.

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ZÄUNE - TORE - BALKONE




Final thoughts

„Die aller mutigste Handlung ist immer noch, selbst zu denken. Laut.“ COCO CHANEL

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Schottenring 31, 1010 Wien | T: 01/310 19 18 | Öffnungszeiten Mo - Fr 13 -18 Uhr | www.schottenring31.at Schottenring 31, 1010 Wien | T: 01/310 19 18 | Öffnungszeiten Mo-Fr 13 -18 Uhr | www.begründer.at Weitere Termine jederzeit nach Vereinbarung! Weitere Termine jederzeit nach Vereinbarung!



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