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Vernetzung Mehr als Management

Vernetzungstechnologie ist inzwischen deutlich mehr als nur Geräte-Management zur Optimierung von Umsatz und Gewinn. Vernetzung macht für den Spielgast die Zeit in der Spielhalle komfortabler, erleichtert es deutlich, das Sozialkonzept zu leben und mit den Anforderungen zur Dokumentation von Spielerschutz und Steuer besser fertig zu werden. Und nicht zuletzt muss vernetzt sein, wer die digitale Herausforderung des Online-Wettbewerbs terrestrisch annehmen will. games & business gibt den Überblick über das, was möglich ist.

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Digitalisierung und Vernetzung sind ganz großen Themen der Gegenwart. Ohne sie geht praktisch nichts mehr, wird uns allen gesagt. Wer sie nicht betreibt, wird abgehängt – ist es vielleicht schon. Und wer sie nicht vorzeigen kann, wird belächelt. Die deutschen Gesundheitsämter, deren Fax-Kultur in der Pandemie öffentlich wurde, sind ein gutes Beispiel dafür.

Wie sieht es damit in der Automatenbranche aus? Alles auf digital kann man da den Eindruck bekommen, wenn man sich so durch die Veröffentlichungen der Hersteller liest. Anders geht das alles gar nicht mehr. Schließlich bieten wir zwar terrestrisches, aber technisch natürlich digitales Spiel. Da geht ohne vernetztes, digitales Management nichts mehr. Allerdings: In einem kürzlichen Gespräch in einer der Konzernzentralen fiel auch der Satz, dass man auf Rundfaxe mit Einladungen zu Veranstaltungen durchaus noch eine beträchtliche Resonanz kriegen würde. Es ist also offenbar längst nicht noch nicht alles Mail, Vernetzung und Remote Control. Der Standort Deutschland hat insgesamt Nachholbedarf.

Hoher Status

Der ist in der Automatenbranche aber bei Weitem nicht so dramatisch wie anderswo. Gerade in Spielhallen ist der Vernetzungsstatus relativ hoch. Die Hersteller der entsprechenden Systeme haben es verstanden, sehr praxistaugliche Systeme zu entwickeln, die ein ausgesprochen kompetentes Management-Netz über ein Unternehmen werfen kann – wenn man es denn will. In Zeiten von weniger Standorten und illegaler Konkurrenz ist es wichtig, immer die beste aller Spiel-Möglichkeiten vor Ort zu haben. Wer da den Durchblick bis runter auf die Geräteplatzierung hat, ist klar im Vorteil.

Dazu kommt, dass das Angebot einer komfortablen Gerätefreischaltung ebenfalls nicht ohne Vernetzung zumindest in der Spielstätte auskommt. Wer dem Spielgast ein möglichst autonomes Spielerlebnis bieten will, kommt nicht um die Vernetzung in der Halle herum. Es spricht also alles für den digitalen Weg, wobei die Steigerung von Effizienz und Einsparung von Kosten natürlich an erster Stelle stehen – wie überall. Sie sind einer der Treiber der Vernetzung – wo sie denn noch nicht eingeführt ist. Allerdings kommt hier in jüngster Zeit ein weiterer Faktor dazu. In die Vernetzungstechnologie werden inzwischen Funktionen eingebaut, die ohne Vernetzung nicht zu haben sind. Und manchmal spielt für die Freischaltung von Features auch die ex- klusive Anbindung an einen Anbieter eine Rolle. Hier entsteht ein neues Wettbewerbselement, das allerdings einem zentralen Kundenwunsch widerspricht – die weitestgehende Kompatibilität der einzelnen Systeme. Mal sehen, wohin hier die Reise geht.

Große Distanzen

Die Spielgeräteaufstellung in der Gastronomie ist naturgemäß dezentral. Vernetzung würde für sie daher sehr viel Sinn machen. So manchen Weg könnte man sich sparen oder besser planen, wenn man immer vorher wüsste, was vor Ort los ist. Die Umsatzsituation steht dem allerdings häufig entgegen. Auch die technische Infrastruktur ist nicht immer optimal. Auf der anderen Seite ist da aber OASIS, das ohne Vernetzung nicht zu machen ist. Deswegen ist das Spielersperrsystem einer der Treiber der Vernetzungsentwicklung für das Gastronomiegeschäft. Das Netzwerk in die Kneipe wird sich lohnen, auch wenn das nicht alle jetzt schon wahrhaben wollen.

Schulung, Schutz und Steuer

Vernetzung ist ohne Zweifel auch das Mittel, um dem ständig wachsenden Aufwand für Dokumentation für Sozialkonzept und zunehmend auch Zertifizierung Herr zu werden. Das mit dem Sozialkonzept unmittelbar verbundene System von Dienstanweisungen und Berichtswesen ist ohne eine durchdachte Digitalisierung nur sehr schwer zu bewältigen. Dass das alles auch noch gespeichert werden muss – am besten zentral – macht die Dinge nicht einfacher. Das führt außerdem dazu, dass sich die digitale Lösung für das Leben mit dem Sozialkonzept und der Zertifizierung immer mehr in Richtung Qualitätsmanager entwickelt. Und der wiederum macht vor allem im Netzwerk Sinn. Denn irgendwo müssen die Daten alle zusammen laufen. Last but not least ist da die Steuer. Die Steuerdaten werden von modernen Geldspielgeräten ohnehin automatisch elektronisch erfasst. Deren externe Speicherung ist eine zusätzliche Sicherheit und erhöht außerdem den Komfort für die Kontrolle. Alles zentral gespeichert zu haben – was natürlich via Vernetzung am Besten ist – ist auch die beste Lösung, wenn das Finanzamt sich die Sache ansehen will.

Nicht zurückbleiben

Steuerdaten

Klassisches Gerätemanagement, die Einsparung von Zeit und Kosten und zunehmend die Sicherung der Qualität in den Unternehmen sind alles gute Gründe, über eine Vernetzung nachzudenken oder sie auszubauen. Zertifizierung, Schulungen, Ausbildung und natürlich der Spielerschutz mit seinen zahlreichen Anforderungen sind inzwischen ebenfalls Vernetzungsbereiche. Und eines kommt immer mehr dazu: Für eine Branche mit einem terrestrischen Angebot ist es zentral, die Herausforderungen der Digitalisierung konzentriert anzunehmen. Denn der digitale Wettbewerb ist in dieser Hinsicht schon von Haus aus ein paar Schritte weiter. Da darf man nicht zurückbleiben. >>

Wer mit den steigenden Anforderungen und dem digitalen Wettbewerb mithalten will, kommt um die Vernetzung nicht herum, denkt Stefan Dreizehnter

Abstandsgebote Neues Gutachten mit klarem Urteil

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