Salzburg Landestheater

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DREHBÜHNE MAGAZIN DES SALZBURGER LANDESTHEATERS

Festival „Dichter am Theater” Kafka als Humorist? Backstage mit den Lehrlingen Theater on Tour

AUSGABE 2 SPIELZEIT 12 \13


Z端rich

Stuttgart

Karlsruhe

M端nchen

ballettgala Budapest 2

Berlin


EDITORIAL

EDITORIAL K

London Hamburg

2013 Schlussapplaus

aum hat man sich versehen, ist schon wieder die Hälfte der Spielzeit rum. Ruhiger wird es hinter den Kulissen des Landestheaters deshalb noch lange nicht. Stehen doch noch einige ehrgeizige Projekte im Kalender, auf die wir hier einen kleinen Vorgeschmack geben wollen. Bereit zu Jahresbeginn konnten Sie einige mit Spannung erwartete Ereignisse im Haus am Makartplatz erleben. Durfte man sich doch über die Rückkehr von Jacopo Spirei freuen, der mit einer klug durchdachten Neudeutung von Mozarts „Così fan tutte“ an den Erfolg seines „Don Giovanni“ anknüpfte, während Kollege Sandy Lopicic für seine bewegende Deutung von Kafkas „Schloss“ die musikalische Ader der Schauspieler herauskitzelte, ehe sich das Ensemble in die Vorbereitungen zu Tschechows „Möwe“ warf. Tänzerische Vielfalt galt es hingegen bei der Internationalen Ballettgala zu erleben, für die Ballettdirektor Peter Breuer Gäste aus ganz Europa nach Salzburg locken konnte. Hier galt einmal wieder der alte Spruch „Was lange währt …“ Denn nachdem beim ersten Mal ein Flughafenstreik und beim zweiten Mal eine Erkrankung dazwischen gekommen war, konnte man auf den dritten Anlauf nun endlich die lang angekündigten Gäste vom Londoner Royal Ballet begrüßen. Itziar Mendizabal und der gebürtige Österreicher Johannes Stepanek enttäuschten die Erwartungen dabei ebenso wenig wie die Paare aus Zürich, Berlin oder Hamburg. Von dort hatte John Neumeier mit Carsten Jung den frisch zum „Tänzer des Jahres“ gekürten Ersten Solisten seines Ensembles entsendet, der gemeinsam mit seiner Partnerin Hélène Bouchet einen Pas de Deux aus „Liliom“ präsentierte. Während diese Gastspiele vorerst nur einmal zu erleben waren, freuen wir uns, mit der Operalia-Preisträgerin Nadezhda Karyazina eine von Plácido Domingo höchstpersönlich geförderte Sängerin am Landestheater zu begrüßen, die das Ensemble gleich bei zwei Produktionen verstärken wird. Neben den internationalen Gästen, die dem Haus am Makartplatz einen Besuch abstatteten, waren und sind jedoch auch die Ensemblemitglieder des Salzburger Landestheaters regelmäßig auf Reisen. Und das nicht nur solo sondern immer öfter gleich mit kompletten Produktionen. Neben dem logistischen Aufwand, der für solch eine Tournee bewältigt werden muss, bleibt für die Kollegen aus der Technik aber natürlich ebenso die tägliche Arbeit im Stammhaus. Grund genug, auch ihnen also mal einen Tag lang über die Schulter zu schauen und den Weg von der morgendlichen Probe zur abendlichen Vorstellung hautnah mitzuverfolgen.

Tobias Hell 3


INHALT 03

Ballettgala 2013/Editorial

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So funktionierts … Hinter dem eisernen Vorhang

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Dichter im Gespräch Fünf Punkte, die die Welt verändern

10 Neu am Landestheater Nadezhda Karyazina 12

Literarisch – Musikalisch

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Kafka als Humorist

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Im Gespräch …

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Sona MacDonald

In Utero

Griechische Momente

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Backstage bei den Lehrlingen

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Ein ganz normaler Tag bei der Bühnentechnik

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Theater on Tour

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Künstlerische Visionen im Großformat

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Im Portrait Alois Dollhäubl

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28

Die Rampensau

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Termine

hINTER DEM ei


SO FUNKTIONIERT´S

eiseRneN vorhang

Auf den ersten Blick eine nette Dekoration, auf den zweiten ein Muss für jedes Theater, um die Sicherheit seiner Zuschauer zu gewährleisten. Man sagt dem Theatervolk gerne nach, ein wenig abergläubisch zu sein. Und wenn man als Neuling die alt gedienten Kollegen befragt, erfährt man tatsächlich eine ganze Liste von Dingen, die man hier ganz einfach nicht tut. So ist etwa das Pfeifen auf der Bühne bis zum heutigen Tage aus alter Tradition verboten. Vor der Einrichtung der Elektrobeleuchtung erhellten nämlich Gaslichter das Geschehen. Und bei einer undichten Leitung klang das ausströmende Gas genau wie ein Pfeifen, was somit akute Brandgefahr bedeutete. Im 19. Jahrhundert brannten aufgrund der Gasbeleuchtung so viele Theater ab wie nie zuvor. Daher wurde eine brandtechnische Trennung zwischen Auditorium und Bühne immer wichtiger, um den Zuschauer zu schützen und den Übergriff des Feuers in andere Gebäudeteile zu verhindern. In Österreich ist der Eiserne Vorhang (von den Technikern gern auch nur kurz EV genannt) seit dem verheerenden Brand des Wiener Ringtheaters 1881 vorgeschrieben, der mehr als 400 Menschen das Leben kostete. Um den strengen behördlichen Vorschriften zu genügen, muss der EV dicht abschließend sein, so dass möglichst wenig Rauch in den Zuschauerraum gelangen kann. In der Regel besteht er aus einer Stahlkonstruktion mit feuerhemmender Plattenbeschichtung. Er wird durch Rauchmelder ausgelöst, muss durch sein Eigengewicht schließen können und noch diverse andere Eigenschaften erfüllen, wie z. B. eine Schließzeit von 30 Sekunden und einem Druck von 450Pa standhalten zu können. In den meisten Fällen hängt der EV direkt vor dem Spielvorhang zwischen Vorbühne und Bühne. Deshalb wird beim Unterbauen des EV durch ein Podest oder eine Schräge eine Klappe eingebaut, die im Brandfall ausgelöst wird. Der EV des Salzburger Landestheaters hat eine Fläche von knapp 60m2, eine Dicke von 17cm und ein Gewicht von 2,3t. Vor jeder Vorstellung wird er im Zuge einer Begehung mit der Feuerwehr betätigt, um sein Funktionieren nachzuweisen. Unmittelbar nach der Vorstellung wird er wieder hinunter gefahren. Wer es im Anschluß an die Vorstelllung nicht ganz so eilig hat, zur Garderobe zu kommen, kann einen Blick auf die Fahrt werfen und das darauf gemalte Bild des Mirabellgartens betrachten.

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IM GESPRÄCH

In den Vorgesprächen zur aktuellen Spielzeit wünschte sich das Ensemble vor allem eines: Aktuelle Themen und neue Texte. Aus diesen Überlegungen heraus entstand schließlich das Projekt „Dichter am Theater“. Junge Nachwuchsautoren aus dem Studiengang „Szenisches Schreiben” der UdK Berlin setzten sich hierfür mit dem Spielzeitmotto „Das Schweigen brechen” auseinander und brachten ihre Assoziationen zu Papier. Zwei Stücke, die aus dem Kontakt nach Berlin hervorgegangen sind, kommen nun in den Kammerspielen zur Uraufführung. Das Besondere daran: die Autoren Elsa-Sophie Donata Jach und Jakob Nolte waren während des Probenprozesses anwesend, um gemeinsam mit dem Ensemble zu arbeiten. Was hat bei Euch den Ausschlag gegeben, fürs Theater zu schreiben? ESDJ: Schreiben generell hatte für mich auf jeden Fall erst einmal etwas zu tun mit der Suche danach, was Sprache sein kann und den Mythos in der Sprache wieder zu finden. Interessant finde ich beim Theater, dass so viele verschiedene Bildwelten aufeinander prallen; meine eigene, wenn ich einen Text mitbringe, die des Regisseurs und dann schließlich noch die Bühne und die Schauspieler. Wenn sich alles mischt und zu flimmern beginnt. JN: Durch die Arbeit am Theater war das bei mir ganz normal. Es war klar, man kann Schauspiel machen, Bühnenbild, Regie aber eben auch Texte schreiben. Am Ende war es in meinem Fall eine ganz konkrete Situation, zu sagen, hier ist ein Thema, das ich spannend finde, aber es gibt keinen Text, also schreib ich ihn eben selbst. Was waren die ersten Assoziationen zum Thema „Schweigen brechen“? JN: Ich habe zunächst nach einem sprachlichen Zugang gesucht. Was heißt Schwei-

gen? Wie kann das Schweigen gebrochen werden und wer bricht es? Was ist die extremste Form des Schweigens? Wer kann sich nicht ausdrücken? Und das waren für mich ganz klar die Verstorbenen. Aber im Theater ist es möglich, dass auch die Toten sprechen. So kam für mich die Idee eines Konversationsstück, auf dem Friedhof. ESDJ: Mein Ausgangspunkt war eigentlich der, dass alle Figuren nicht mehr fähig sind, Beziehungen aufzubauen. Da ist die Sprache, das Schweigen zu brechen, quasi der letzte verzweifelte Versuch, noch eine Realität zu schaffen, die einem etwas bedeutet. Das führt dann auch in Richtung der Frage, wie viel kann ich mit Sprache schaffen oder einfach nur behaupten? Inwiefern hat das, was ich sage, noch eine Auswirkung auf das, was ich tue? Wie fühlt es sich jetzt an, wenn Eure Texte, zu denen Ihr Eure eigenen Bilder im Kopf hattet, auf der Bühne womöglich anders umgesetzt werden? ESDJ: Ich finde es total spannend zu sehen, welche Lesarten ein Text zulässt. Abgesehen von meiner eigenen. Auch, wenn es dann auf die Bühne geht und neue Bilder entstehen. Oder wenn einfach jemand einen Satz ausspricht, der dann auf einmal eine ganz andere Bedeutung bekommt, durch die Art, wie er gesprochen wird. Aber das ist genau der Grund, weshalb ich fürs Theater schreibe. JN: Es hat überhaupt keinen Sinn jemand auf der Probe zu haben, der den Schauspielern dauernd sagt, das ist jetzt so oder so. Dann ist die Diskussion zu Ende und diese Haltung will ich auch gar nicht einnehmen. Jeder bringt einen anderen Erfahrungshorizont mit. Schon ein Name kann ja schon durch persönliche Erfahrungen ganz anders besetzt sein. Der Spruch ist zwar etwas überstrapaziert, aber es stimmt schon, dass ein Text klüger ist, als sein Autor. Gerade Theatertexte sind ja, wenn man so sagen will, unfertig, weil sie erst auf der Bühne real werden. Das Gespräch führte Tobias Hell

Elsa-Sophie DonatA Jach (Jahrgang 1991)

„Bildstörung.” zeichnet das schonungslos ehrliche Portrait einer Gruppe von Jugendlichen, die ziel- und orientierungslos durchs Leben treiben und in der totalen Fokussierung auf sich selbst kaum mehr fähig erscheinen, noch echte Beziehungen zueinander aufzubauen.

Jakob Nolte (Jahrgang 1988)

„Agnes” thematisiert die Geschichte eines Ehepaares, das nach dem Tod der Tochter versucht die Normalität aufrecht zu erhalten, obwohl man sich gegenseitig eigentlich nichts mehr zu sagen hat. Erst die Konfrontation mit der Vergangenheit weist den Weg für eine mögliche Veränderung.

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Fünf Punkte, die die We I

n Hossam Mahmouds Revolutionsoper „18 Tage……“ brechen die unterdrückten Menschen das lange aufgestaute Schweigen. Sie finden in der Gemeinschaft mit anderen den Mut, Haltung zu zeigen. Und sie ertragen nicht länger ängstlich die Pressionen durch einen korrupten Staat, sondern formulieren entschlossen „Leben, Freiheit, Gerechtigkeit“ als kleinsten gemeinsamen Nenner eines neuen Miteinander. Sie handeln damit gegen jegliche erlernte Konvention, gegen alles, was sie Jahrzehnte lang verinnerlicht haben und das kostet sie immense Kraft. In den Familien ist nicht jeder zur gleichen Zeit am selben Punkt der Entscheidung angekommen. Das bringt mit sich höchst emotionale Auseinandersetzungen zwischen Eltern und Kindern, zwischen Liebenden. Und doch ist die Revolution nicht mehr aufzuhalten, lässt sich die gewohnte Gängelung nicht mehr ertragen, wenn der Freiheitsgedanke einmal laut formuliert worden ist. Und das Unfassbare geschieht: ein (weitgehend) friedlicher Umsturz, in den die jungen 8

Menschen die Elterngeneration mitnehmen. In solchen Zeiten überrollen sich die Ereignisse, alles geht unglaublich schnell und erscheint doch auch gleichzeitig wie in Zeitlupe zu geschehen. Unpolitische Menschen kommunizieren miteinander über erlebtes Unrecht, sie tun das mit heutigen Kommunikationsmitteln: per sms, per Mail und auf facebook und twitter. Der Staat reagiert hilflos, schaltet für Stunden das Internet ab.

..... Die Geschichte der ägyptischen Revolution 2011 liest sich wie ein Krimi – und auch wie ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht. Wir zählen die 18 Tage der Revolution, wir zählen die 231 langen Tage zuvor, die Inkarnationszeit der Revolution sozusagen und wir zählen in Hossam Mahmouds musikalisch dramatischem Gedicht die Zeit nach der Revolution. Sie hat in der eigentlichen Oper keinen Raum, aber sie war Mahmoud beim Schreiben des Textes und der Musik immer bewusst und so


HINTERGRUND

Geh! Geh! ein gesamtes Volk verwünscht dich Geh! Ich sehe niemand, der Sehnsucht zu dir hat Erwarte kein lächelndes weises Kind zu dir Es kommt zu dir keine Mutter, deren Verzweiflung des Daseins sie verfolgt Erwarte von uns keine Vergebung

elt verändern….. stehen die fünf Punkte im Titel des Werkes für die schwierigste und längste Zeiteinheit der Veränderung der Geschehnisse. Die mühsame Zeit „danach“ – wenn der nötige Mut nicht mehr mit der Ausschüttung von Glückshormonen gepaart ist, wenn die Erfolge nicht mehr überraschend und sich überschlagend eintreten, sondern alles harte Arbeit geworden ist, die den neuen Alltag bestimmt. Die Veränderungen, die auf einen Umsturz folgen, dauern lange und kosten die Kämpfer Ausdauer und Vorsicht vor konterrevolutionären Mächten. Während am Salzburger Landestheater die Uraufführung von Hossam Mahmouds Oper vorbereitet wird, jährt sich in Ägypten der Jahrestag der Revolution bereits zum zweiten Mal – die Zeit ist verflogen und hat noch keinen neuen, ruhigen Status Quo erbracht. Noch geschehen brutale Begegnungen von Menschen, leider werden selbst auf dem Platz der Befreiung, dem Tahirplatz in Kairo, der so positiv zum Synonym der Revolution geworden war, Vergewaltigungen zu einem Teil des Alltags.

Und dennoch ist alles, was in den zurückliegenden zwei Jahren erkämpft wurde, wichtig für eine bessere Zukunft, mag ihr Beginn auch noch in einer weiteren neuen Zeit liegen.

„Leben, Freiheit, Gerechtigkeit“ „18 Tage…..“ ist all den Menschen gewidmet, die als unbekannte Helden des Alltags ein Stück dazu beigetragen haben, dass Großes beginnen konnte zu geschehen. Die ägyptische Revolution ist der Auslöser gewesen, dieses Werk zu schreiben, die Aussage des musikalisch dramatischen Gedichts steht jedoch für alle Gesellschaften, die ihr Leben mutig selbst gestalten, über alle Hindernisse hinweg. Und damit steht der der Ruf der ägyptischen Revolution „Leben, Freiheit, Gerechtigkeit“ dem Ruf der großen französischen Revolution „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ in nichts nach. Wir haben immer noch und immer wieder auf der ganzen Welt daran zu arbeiten.

HOSSAM MAHMOUD Hossam Mahmoud ist Komponist, Instrumentalist, er studierte in Kairo Bratsche, Oud (arabische Laute), Klavier und Musikpädagogik. 1990 kam er nach Österreich, um seine Kompositionsstudien in Graz und am Mozarteum in Salzburg fortzusetzen. Hossam Mahmoud setzt sich seit Jahren für den kulturellen Dialog ein und hat für seine kompositorische Arbeit Auszeichnungen wie den Österreichischen Staatspreis und den Preis des Landes Salzburg erhalten. Seine Werkliste umfasst Kammermusik sowie Orchester- und Theaterwerke, die u. a. vom stART Festival in Salzburg, beim Festival d’Automne in Paris und bei den Klangspuren in Schwaz, sowie bei der Salzburger Biennale 2009 uraufgeführt wurden. Bisher schuf er drei Bühnenwerke, die sowohl in der Kollegienkirche in Salzburg als auch an den Opernhäusern von Kairo und Alexandria gespielt wurden.

Friederike Bernau 9


NADEZHDA KARYAZINA NEU AM LANDESTHEATER

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NEU AM LANDESTHEATER

Sie ist gerade einmal 26 Jahre alt, doch in der Opernwelt hat der Name Nadezhda Karyazina bereits hohe Wellen geschlagen. Denn mit Placido Domingos „Opéralia“ und den „Neuen Stimmen“ konnte die junge Russin im vergangenen Jahr gleich bei zwei international renommierten Wettbewerben im Finale glänzen. In Salzburg wird Nadezhda Karyazina das Ensemble nun in zwei Produktionen verstärken und dabei ihre stilistische Bandbreite aufzeigen. Denn neben der unglücklich liebenden Charlotte in Jules Massenets „Werther“ übernimmt sie ebenfalls die Hosenrolle des intriganten Polinesso in Georg Friedrich Händels „Ariodante“, mit dem das Salzburger Landestheater seine erfolgreiche Barockreihe fortsetzt. Geboren wurde die Mezzosopranistin 1986 in Moskau, wo sie auch ihre Gesangsausbildung an der renommierten Russischen Akademie für Theaterkunst (GITIS) absolvierte. Bereits 2010 wurde sie Mitglied im Jungen Ensemble des traditionsreichen Moskauer Bolshoi Theaters, wo sie unter anderem Meisterkurse bei Elena Obraztsva und Evgeny Nesterenko besuchte aber auch mit Barockspezialistin Ann Hallenberg arbeitete. Nach Konzerten in Italien, Deutschland und Polen ist die junge Russin nun erstmals auch auf österreichischem Boden zu erleben. Wie kam es zu diesem Engagement in Salzburg? Bei der ersten Audition wusste ich zunächst gar nicht so genau, für welche Partie ich vorsinge und ich weiß auch nicht, für welche ich mich entschieden hätte. Charlotte ist natürlich für jeden Mezzosopran eine absolute Traumrolle, doch gleichzeitig ist Händel mein abso-

luter Lieblingskomponist. Deshalb ist es natürlich fantastisch, dass ich jetzt gleich beide Opern hier in Salzburg singen kann. Sie singen ein breites Repertoire von Rossini bis hin zu „Eugen Onegin“ oder Rimsky-Korsakows „Zarenbraut“. Wo soll es in der Zukunft noch hingehen? Ganz ehrlich, keine Ahnung! Im Moment schlägt mein Herz für Rossini, Händel und natürlich Mozart, von dem ich gerade das „Requiem“ gesungen habe. Er hat einfach wunderbar für die Stimme komponiert. Fallen Ihnen die Koloraturen bei Rossini oder im Barockfach leicht? Nicht ganz so leicht, wie man vielleicht meint. Da steckt viel Arbeit dahinter, es leicht klingen zu lassen! Oft werden Sänger nach Nationalität besetzt, Italiener für Verdi, Deutsche für Wagner, Russen für Tschaikowsky. Kennen Sie das Problem mit dem Typecasting? Nein, zum Glück nicht. Das russische Repertoire habe ich vor allem am Bolshoi Theater gesungen. Ich bekomme im Moment viele Angebote für Rossini oder Puccini. So singe ich demnächst zum Beispiel in Frankfurt „La gazza ladra“ oder „Madama Butterfly“ in Santiago de Chile. Auch im französischen Repertoire gibt es viele interessante Partien. Man hat mir auch schon die Carmen angeboten. Aber jetzt kommt erst einmal die Charlotte, worauf ich mich sehr freue. In dieser Rolle steckt soviel Gefühl. Mit dem Polinesso in „Ariodante“ folgt danach gleich ein denkbar starkes Kontrastprogramm. Haben Sie schon Erfahrungen mit Hosenrollen? Der Polinesso ist tatsächlich der erste Mann, den ich auf der Bühne verkörpere. Und dazu ist er auch noch eine sehr finstere, intrigante Figur. Ich finde es spannend, diese Aspekte in mir selbst zu suchen und damit umzugehen. Denn er liebt nicht Ginevra, sondern eigentlich nur sich selbst und die Macht, die er durch die Hochzeit mit ihr bekommen würde.

Wie gehen sie beim Rollenstudium vor? Ich fange zunächst einmal mit dem Text an und versuche dann die Musik kennenzulernen. Bei „Werther“ habe ich natürlich auch den noch einmal den Roman gelesen. War Singen schon immer Ihr Traumberuf? Ja, schon seit ich sechs Jahre alt war. Als ich zum ersten Mal Jessye Norman gehört habe, wusste ich, dass ich Sängerin werden will. Obwohl ich damit die erste Musikerin in meiner Familie bin. Wie wichtig sind Wettbewerbe im heutigen Opernbetrieb? Ein Wettbewerb bringt immer eine Menge Druck, weil man nur wenige Minuten Zeit hat, in denen man alles zeigen muss. Die Teilnahme bei Opéralia war für mich trotzdem eine sehr wichtige Erfahrung. Vor allem durch die Unterstützung von Placido Domingo. Mit ihm zu arbeiten war einfach wundervoll, weil er einem das Gefühl gibt, ebenbürtig zu sein und jeden als gleichwertigen Kollegen betrachtet. Das Gespräch führte Tobias Hell

zu sehen in WERTHER Rolle: Charlotte 3. März bis 19. April 2013 Landestheater ARIODANTE Rolle: Polinesso 26. April bis 14. Mai 2013 Landestheater

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HINTERGRUND

literarisch Es ist leicht, sich vom Rausch der Musik gefangen nehmen zu lassen. Doch gilt meist immer noch die goldene Regel, dass eine musikalische Theaterproduktion nur so gut ist, wie die Vorlage, auf der sie beruht.

Mit „Werther“ und „Das Schloss“ finden sich im aktuellen Spielplan des Landestheaters gleich zwei Produktionen, welche auf literarische Meisterwerke zurückgehen, die bereits im unvertonten Zustand Weltruhm genossen und längst zum Kanon der großen Klassiker zählen. Goethe in Musik zu setzen, das schien im deutschsprachigen Raum lange Zeit fast schon als Sakrileg. Es sei denn, es handelte sich um seine Gedichte. Darin mag auch der Grund liegen, warum Gounods „Faust“, ungeachtet seiner Popularität, in unseren Breiten lange nur unter dem Titel „Margarethe“ auf die Bühnen kam, um erst gar keine Verwechslungen aufkommen zu lassen. In Frankreich kannte man derartige Berührungsängste mit Deutschlands Vorzeigedichter jedoch nicht und so entstanden dort in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert nach Gounod noch zwei 12

weitere bedeutende Opern mit GoetheWurzeln. Davon führt die auf „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ basierende „Mignon“ von Ambroise Thomas heute zwar nur noch ein Nischendasein, doch Jules Massenets „Werther“ ist nach wie vor eine fixe Säule des Repertoires, die ob ihrer schwelgenden Melodien von Opernliebhabern und Tenören gleichermaßen geschätzt wird. Das konnte selbst der gefürchtete Kritiker Eduard Hanslick nicht verhindern, der trotz aller Begeisterung nach der Wiener Uraufführung dennoch einige Bedenken gegen die Romanbearbeitung vorbrachte.

Vom Roman auf die Bühne In der Tat fällt es nicht immer leicht, eine von Kapitel zu Kapitel kunstvoll aufgebaute Geschichte auf die Bühne zu transferieren. Egal, ob nun mit Musik oder ohne. Denn eine Umsetzung 1:1 ist eigentlich kaum je zu schaffen. Allein aus theaterpraktischen Gründen müssen Abläufe gestrafft und Schwerpunkte gesetzt werden. Im Fall des „Schlosses“ etwa galt es, ein knapp 350-seitiges Buch auf handliches Bühnenformat zu bringen. Und auch die eher abstrakte Gattung des Briefromans, in die Goethe das Lieben und Leiden seines Protagonisten verpackt, stellte Massenets

Librettistentrio vor eine schwierige Aufgabe. Bald hatten die drei Herren jedoch die wichtigsten Kernszenen herausdestilliert und dabei mit Charlottes großer Briefszene im dritten Akt sogar der ursprünglichen Form auf subtile Art und Weise Rechnung getragen. Oft kann die Musik bei der Verknappung von Romanen auch helfen. Besitzt sie doch die Fähigkeit, auch ohne viele Worte Emotionen auszudrücken oder durch die Verwendung von Leitmotiven Brücken zwischen einzelnen Szenen zu schlagen. So, wie es auch Massenet in „Werther“ praktiziert und damit ein Werk geschaffen hat, das sich mit Fug und Recht gleichwertig neben dem Original behauptet. Interessanterweise sind übrigens Goethes eigene Versuche, als Librettist musikalischer Bühnenwerke in Erscheinung zu treten, weit weniger erfolgreich ausgefallen. Oder wer von uns kennt ernsthaft noch Stücke wie das Singspiel „Erwin und Elmire“ oder die vieraktige Oper „Scherz, List und Rache“? Das könnte allerdings auch am Tondichter Philipp Christoph Kayser liegen, dessen Kompositionen im Augenblick einen tiefen Dornröschenschlaf eingelegt haben und ihrer Neuentdeckung harren.

Tobias Hell


INTERVIEW

musikalisch Matthias Loibner, einer der LiveMusiker des „Schlosses“ wurde von Produktionsdramaturgin Maren Zimmermann gebeten, 10 Sätze zum Thema „Kafka und die Musik“ zu vervollständigen.

Den Stil der Musik würde ich beschreiben als … persönlich. Da werden wohl ein paar erkennbare Stile vorkommen, dennoch ist es dabei wohl wie beim Essen. Geschmäcker sind verschieden, aber ein guter Koch findet die subtile Dosierung, um kein Gewürz zu stark hervortreten zu lassen. Darin haben wir sehr gut zueinander gefunden. Die Musik entstand … vor allem die ganze Zeit. Auch wenn wir vieles wieder fallen gelassen haben, haben wir bei den Proben ständig musiziert, nie markiert. Und das nicht nur zu den Szenen sondern auch zu den Diskussionen, in den Pausen und so haben wir alle Schauspieler in ihrer Art kennen und begleiten gelernt.Das war für mich das Glück mit den beiden Strottern, die einfach trotz des größten Spaßes keinen Ton halb oder unehrlich spielen

können. Und der Regisseur hat sehr intuitiv immer die besten Rettungsankerideen gehabt, wenn wir gestockt sind. Die Aufgabe der Musik ist ... sagenumwoben.

Kafkas Sprache ist musikalisch weil … einerseits aus einer anderen Welt. Viele Redewendungen, die gerade ein bisschen anders bei uns üblich sind, klingen in Kafkas Deutsch fremd aber neugierig machend. Da entsteht beim Hören schon eine Parallelwelt, wie sie ja die Musik auch eine ist. Kaum hervorzuheben braucht man die Präzision der Sprache, die dadurch schon an eine Partitur erinnert. Musik weist über Sprache hinaus, weil ... weil sowieso! hinaus, hinein, herum... weil sie direkt Emotionen anspricht ohne verstanden werden zu müssen. Gerade wenn sie als Hintergrund zu einem Text oder einer Handlung wahrgenommen wird, kann man sich ihr nicht verschließen und sie ergänzt die Gedanken zu einem Traum. Mein Lieblingssound am Abend ist … das gestrichen Banjo, die geschlagene Trichtergeige, der gestrichene Glockenspielschlägel in den Gitarrensaiten, das alte Glockenspiel mit Handvibrato, der

Semmelbröselsack auf der Banjotrommel, die Megaphonsirene, das Reiben auf dem alten Harmonium, die singende Säge, die gezupfte Drehleier? Ich weiß nicht. Fällt mir grad nichts dazu ein. Meine Lieblingsszene ist … die erste und die zweite Hälfte.

Immer am Rand sitzen ist ... supertoll! Ständig (so gut es geht) dabei sein, mit der Aufmerksamkeit ohne im Vordergrund zu sein. Meine Lieblingsposition im Theater. Ich bin gerne an Schauspielproduktionen beteiligt, weil ... Das kann ich nicht allgemein sagen. Ich war gern an dieser Produktion beteiligt. Aber ich finde es allgemein interessant Theatermusik zu machen. Spannend ist für mich vor allem, das Timing zwischen Musik und Text zu finden, sprechende Klänge zu entdecken, die Figuren zusammen mit der Musik zu entwickeln und die Tatsache, daß die Musik meist unreflektiert den Zuhörer erreicht. „Die Strottern“ haben dieses Interview übrigens autorisiert. Sie sind mit den Antworten des Kollegen sehr einverstanden und haben dem nichts hinzuzufügen außer noch vielen „sagenumwobenen“ Vorstellungen. 13


Aus Respekt das Schmunzeln vergessen Franz Kafka? Ja, ein schwerer Brocken! Oder, vielleicht doch nicht? Regisseur Sandy Lopicic geht in seiner Bühnenadaption von Franz Kafkas Romanfragment „Das Schloss“ die Sache von der musikalischen Seit her an und entdeckt dabei neue Facetten, die den Zuschauer das liebgewonnene Bild noch einmal überdenken lassen.

W

enn ich in den letzten Monaten auf die Frage, an was ich gerade arbeite, Kafka sagte, erntete ich in der Regel ... Schweigen. Und dann Stöhnen. „Das ist schwer“, war die häufigste Reaktion. Generationen von Schülern scheinen mit Kafka-Lektüre verschreckt worden zu sein. Mein Einwand, dass ich mich bei Kafka inzwischen auch sehr amüsiere, überzeugte nicht. Kafkas Freund Max Brod ignorierte dessen testamentarischen Wunsch, alle unveröffentlichten Manuskripte zu verbrennen und veröffentlichte sie. Dazu lieferte er eine Interpretation, an der sich Generationen von Germanisten fest hielten. Vor allem für die drei Romane hatte er einen eindeutigen Ansatz: Die Einordnung des Einzelnen in die Gemeinschaft sei eine Metapher für die Einordnung in ein Gottesreich. Alle weiteren Deutungen seien laut Brod nur im Rahmen dieses Ansatzes möglich. Und wie wir wissen, entzieht sich das Schloss im gleichnamigen Roman immer weiter, je intensiver der Protagonist sich ihm zu nähern versucht, was zugegebenermaßen nicht gerade lustig für ihn ist. Die Person Kafka ist bekannt als bindungsunfähig (er löste drei Verlobungen wieder), ständig krank (mit 34 Jahren wurde er frühpensioniert) und in scheinbar nie endender Abhängigkeit zu

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HINTERGRUND

seinem Vater lebend (in seinem „Brief an den Vater“ versuchte er auf 103 handschriftlichen, nie abgeschickten Seiten, seinen Vaterkonflikt zu bewältigen). Gerade die Briefe und Tagebucheintragungen zeichnen das Bild eines zutiefst mit seinem Leben hadernden Menschen. (Hier bitte ich Sie nur am Rande einmal kurz zu überlegen, ob sie nach dem 13. Lebensjahr noch einmal Ihr Tagebuch in die Hand genommen haben, um einen Eintrag über den Sonnenschein oder die entzückende Schulfreundin/den tollen Schulfreund zu machen.) Doch gleichzeitig findet man in der Biografie, die Brod verfasste, ganz andere Hinweise zur Persönlichkeit Kafkas. Brod beschreibt einen heitreren, humorvollen und kommunikativen Freund. An anderer Stelle erzählt er, wie Kafka sich, als er ihm das erste Kapitel von „Der Prozess“ vorlas, dabei vor Lachen bog und die Lesung immer wieder unterbrechen musste. Außerdem ist bekannt, dass er, der zu gerne die Absurdität von Verwaltungsapparaten literarisch verarbeitete, seine Arbeit in einer Prager Versicherung nahezu virtuos beherrschte und trotz häufiger Krankschreibungen immer wieder befördert wurde. Und doch gibt es dieses Bonmot von Kafka: „Das Versicherungswesen gleicht der Religion primitiver Völkerschaften, die an die Abwendung von Unheil durch allerlei Manipulation glaubt.“ Einen Beruf souverän zu beherrschen und ihn gleichzeitig mit so viel Distanz und Humor zu betrachten, das klingt mehr nach Lebensbewältigung durch Literatur als nach tiefer Depression. Und so begannen wir die Arbeit mit der Suche nach den Verhaltensmustern der Gemeinschaft und des Fremden im Roman „Das Schloss“. Und stießen dabei auf uns sehr bekannte Muster, über die wir auch häufig lachen mussten. Ulf Poschardt schrieb in der „Welt“ vom 1. Juli 2008 einen Aufsatz über Kafka, dessen letzten Absatz ich hier zitieren möchte: „Als Inspiration diente Kafka vielen tiefgründigen Humoristen wie dem Maler Martin Kippenberger oder den intellektuellsten Vertretern des neuen Hollywoods. Der amerikanische Filmemacher Spike Jonze und das Drehbuch-Genie Charlie Kaufman führen in ihrem Werk Kafkas absurde Komik ebenso beklemmend wie unterhaltsam fort. In Filmen wie „Being John Malkovich“ oder „Adaption“ muten einem in Hollywood produzierten Werk so viel Rhizomatisches zu, wie es nur geht. Die heitere Voraussetzungslosigkeit, mit der Kafkas Motive und Themen von einer jungen, unverkrampften Generation von Intellektuellen und Künstlern genutzt werden, verdeutlicht, wie befreiend und inspirierend der Umgang mit seinem Werk gerät, wenn es nicht auf den heiligen Ernst reduziert wird. Kafka ahnte, dass der in ihm präsente Ernst alle Heiterkeit überschatten könnte. „Ich kann auch lachen, Felice, zweifle nicht daran”, schrieb er 1913 in einem Brief, „ich bin sogar als großer Lacher bekannt.” Stolz erzählt er seiner Geliebten, wie er seinen Vorgesetzten während einer ernsten Zeremonie von Lachkrämpfen geschüttelt jeder Autorität beraubte. Dem Präsident kam gar nicht „die Möglichkeit der Respektlosigkeit vor seiner Person“, Kafka und seinen Kollegen aber schon. „Natürlich lachte ich dann, da ich nun schon einmal im Gange war, nicht mehr bloß über die gegenwärtigen Späßchen, sondern auch über die vergangenen und die zukünftigen und über alle zusammen, und kein Mensch wusste mehr, worüber ich eigentlich lache.“ Es ist dieses libertäre, respektlose Lachen, das in Kafkas Werk nie verstummt ist. Aus Respekt vor Kafkas Werk haben seine Leser irgendwann aufgehört, darüber zu schmunzeln. Viel bleibt dadurch unverstanden.“

In guter Gesellschaft Nur ganz am Rande: Auch Anton Tschechow hasste es übrigens, wenn in seinen Stücken geweint wurde und bestand darauf, dass es Komödien seien – aber das ist eine andere Geschichte, die in „Der Möwe“ erzählt werden wird.

Maren Zimmermann 15


IM GESPRÄCH

SONA MACDONALD geboren in Wien ausgebildet in Wien, London und den USA bisherige Engagements an der Freien Volksbühne Berlin, Schillertheater, Theater des Westens, Raimund Theater und am Theater in der Josefstadt. neben Schauspiel auch zahlreiche Musical-, Film- und TV-Auftritte Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Axel Corti, Peter Stein, Hans Gratzer u. a. Trägerin des O. E. Hasses-Preises.

Wie spielt man eine Schauspielerin? Sona MacDonald spielt in Carl Philip von Maldeghems Inszenierung der „Möwe“ von Tschechow die Rolle der Arkadina, einer Schauspielerin, die große Erfolge gefeiert hat, die hart für ihren Beruf arbeitet und in vielerlei Hinsicht empfindlich darauf reagiert, dass ihr Sohn Konstantin schriftstellerische Ambitionen hegt. „Ich hab noch nicht raus, wie gut Arkadina als Schauspielerin ist“, sagt Sona MacDonald nachdenklich und liebevoll über die Figur, die sie seit Wochen beschäftigt. Es ist Sona MacDonalds erste Arkadina, eine Traumrolle. „Ich habe viele Inszenierungen der ‚Möwe’ gesehen und Tschechow außer durch die konkrete Arbeit als Olga in den ‚Drei Schwestern’ und als Polina in Uli Beckers ‚Möwe’ Inszenierung 2006 an der Josefstadt kennengelernt. Da habe ich schon mal einen Einblick in das Stück bekommen“ sagt sie bescheiden. Vor allem aber sind es Tschechows Briefe, die die aparte Schauspielerin berührt haben „’Man wird uns vergessen, unsere Stimmen, wer wir waren’, sagt er, das spricht sehr auch für seine Personen. Man möchte ihnen sagen: ‚Packs an. Wir müssen leben!’“ Die Schauspielerin Arkadina bei Tschechow ist, vorsichtig gesagt, als oberflächlicher, Ich-bezogener, eitler Mensch gezeichnet. Wie nahe ist man als Schauspielerin dieser 16

Schauspielerin – frage ich die Schauspielerin – und bin unsicher, ob meine Frage überhaupt zu beantworten ist. „Nicole Heesters habe ich als Anfängerin bei Zadek kennengelernt. Sie war damals so alt, wie ich jetzt bin. Von ihr habe ich gelernt: ‚Es ist immer, wie neu anfangen’. Und ich als junge Schauspielerin habe – wie die Nina im Stück – gedacht, das kann doch gar nicht sein. Ich war angstfreier damals und wurde mir zunehmend bewusster, wie schwer das alles ist.” Sona Mac Donald überlegt, bevor sie weiterspricht und entschließt sich dann: „Ich sprech das jetzt aus, es ist ja die Wahrheit. Im Festengagement darfst du manche Wunsch-Sachen nicht spielen und dann lernst du, die kleineren Rollen zu spielen ist noch schwerer, als die Hauptrollen – und ch habe wahnsinnig viel gelernt dabei.” Sie lacht ein bisschen erstaunt „Und das System funktioniert – mit einer kleineren Rolle setzt du dich gleich bei der Leseprobe weniger zentral an den Tisch. Selbstbewusstsein ist hart erworben. Das gilt auch für Arkadinas Selbstbewusstsein. Ich möchte in dieser Rolle schon einige Damen, mit denen ich gearbeitet habe, zitieren. Ich habe gesehen, wie sie sich benehmen, Forderungen stellen, ur-selbstbewußt auftreten.“ Haben Sie als Schauspielerin selbst ein paar Prozent Arkadina in sich?

„Dass man so angerührt sein kann … Schauspieler reden schon gern über sich, sehen alles durch ihre Brille der Beobachtung, nehmen Dinge wichtig, die es gar nicht sind. Je älter ich werde, um so öfter denke ich ‚Komm doch auf den Boden!” Aradina hadert mit dem Älterwerden. Ist das ein Problem? „Es gibt Tage, da fühlt man sich uralt. Man sieht die jungen Schauspieler nachwachsen und denkt, was hat man alles schon erlebt. In anderen Momenten wacht man auf und weiß gar nix und ist neugierig. Ich bin so froh, dass ich einen 16jährigen Sohn habe, der mich en courant hält.“ Und gibt es auch den Genuss am Älter werden? „Und jetzt ist es mir egal, was irgendwer von mir denkt. Enjoy it.“ Für Arkadina ist der erwachsene Sohn ein Problem beim Thema jung sein. Wie geht es Ihnen mit Ihrem Sohn, mit dem Sie auch schon gedreht haben? „Nach wie vor, jeden Tag: ein - sie sucht das Wort und entscheidet sich für das englische discovery! Jetzt beobachte ich: wie kann ich helfen – und loslassen. Immer neu. Und im Gegensatz zum eifersüchtigen Kostja in der Möwe: Er würde mir eher helfen, wenn ich ausgehe, bei der Klamottenauswahl.“ Das Gespräch führte Friederike Bernau


HINTERGRUND

IN UTERO Ein griechischer Klassiker in modernem Gewand Jedes Bühnenwerk stellt ganz individuelle Anforderungen in der szenischen Umsetzung an Regisseur und Ausstatter. Bei der Oper „Greek” von Mark-Anthony Turnage schlüpfen zum Beispiel vier Sängerinnen und Sänger innerhalb kürzester Zeit in verschiedene Rollen und auch die Schauplätze wechseln schnell und fließend. Bei der Geschichte von „Greek“ handelt es sich um eine moderne Variation des klassischen griechischen Ödipus-Stoffes: Dem jungen Eddie – so heißt der tragische Held in dieser Adaption – wird prophezeit, dass er den eigenen Vater töten und seine Mutter ehelichen wird. Schockiert verlässt er das Haus seiner Adoptiveltern. Im weiteren Verlauf der Handlung lernt er eine ältere Dame kennen, die sich schließlich als seine leibliche Mutter herausstellt, mit tragischen Konsequenzen. Die Oper aus dem Jahr 1989, die als Auftragswerk der Münchener Biennale entstand, verlegt das Geschehen aus dem griechischen Theben ins Millieu des Londoner „East Ends“. Allerdings bittet der Komponist zu Beginn seiner Partitur explizit um Anpassung an das Lokalkolorit

des Aufführungsortes. Der Regisseur der Salzburger Erstaufführung, Operndirektor Andreas Gergen, und sein langjähriger Bühnenbildner Stephan Prattes haben sich bei ihrer Umsetzung für ein flexibles und offenes Bühnenkonzept entschieden: Eine riesige Holzkiste mit den Maßen 4 x 4 Meter dient in der Bühnenmitte als Keimzelle der Spielszenen und Ort der Begegnungen. Dieser Kiste entspringt – gleichsam wie einer überdimensionierten Gebärmutter – der Protagonist zu Beginn seiner Erzählung. Im Verlauf der Oper ist er permanent auf der Suche nach eigener Identität und einem Ort der Zugehörigkeit. Dabei landet er bildlich gesprochen letzten Endes wieder im Schoße seiner eigenen Mutter. Philosophie und Psychologie prägen hierfür den Begriff „Regressus ad uterum“. Aus der von Prattes entworfenen Bühnenkiste werden durch Projektionen in Sekundenschnelle Schauplätze wie Wohnung, Bierlokal, oder feudaler Salon. Auf scheinbar improvisierte Art und Weise werden somit die Spielorte behauptet. „Die Stärke des Theaters liegt in der Andeutung. Die Phantasie der Zuschauer ist dabei ein wichtiger Faktor, den man in einer RegieKonzeption nicht vernachlässigen darf“, so das künstlerische Credo von Regisseur Andreas Gergen.

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backstage MIT

Tischler, Schneider, Schlosser … die Aufgabenbereiche am Theater sind überaus vielfältig. Einige der Berufe, die hier benötigt werden, kann man dabei direkt am Haus lernen.

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I

m Augenblick gibt es am Salzburger Landestheater zehn Lehrlinge, die hier in ihre Berufe hineinwachsen. Neben sechs Veranstaltungstechnikern noch drei weitere junge Damen – zwei davon in der Schneiderei, eine in der Maske – und ein junger Herr in den Werkstätten. Gerade fertig geworden ist eine Maskenbildnerin, die dem Haus nun nach ihrer Ausbildung erhalten bleibt und damit in guter Gesellschaft ist. Eine Ausnahme ist dagegen Morris Wick, der den Beruf des Theaterbildhauers erlernt. Denn offiziell kann man das in Österreich in dieser Form überhaupt nicht, weshalb die Berufsschuleinheiten jenseits der Grenze in Deutschland absolviert werden müssen. Den rein rechnerisch größten Teil stellen die Kollegen in den technischen Abteilungen, mit gleich sechs Lehrlingen. Seit nunmehr vier Jahren bildet man am Landestheater in diesem Bereich auch selbst Veranstaltungstechniker aus. Und das durchaus erfolgreich. Der erste wurde in der vergangenen Saison fertig – mit Auszeichnung – und ist nach absolviertem Zivildienst seit Jahresbeginn fix am Haus. Ebenso wie seine beiden Nachfolger, die nach bestandener Abschlussprüfung demnächst ihren Dienst in den Kammer-


HINTER DEN KULISSEN

den lehrlingen spielen und im großen Haus antreten. Aktuell sind es fünf junge Herren und eine Mitstreiterin, die die technischen Abteilungen des Hauses durchlaufen, inklusive Abstecher zu den Werkstätten in Aigen, wo man sich das Wissen für kleinere Reparaturen und Umbauten aneignet. Hauptsächlicher Ausbildungsort ist jedoch das Stammhaus am Makartplatz und dort neben der Bühnentechnik vor allem die Beleuchtung und Akustik. Zwischendurch gilt es natürlich auch Unterricht zu absolvieren. In diesem Fall an der Berufsschule für Elektro- und Veranstaltungstechnik in Wien, wo pro Schuljahr zwei Blöcke zu je fünf Wochen für die ergänzende Theorie auf dem Plan stehen. Während die Ausbildung früher in den ersten Jahren noch weitgehend identisch mit jener der Elektrotechniker war, ist sie heute viel fachspezifischer ausgerichtet und rückt auch organisatorische Aspekte des Berufs mehr ins Zentrum. Dadurch erweitern sich automatisch die Einsatzmöglichkeiten am Theater. Hier dürfen sich die Lehrlinge bei kleineren Produktionen gerne auch selbst in Sachen Beleuchtung und Tontechnik ausprobieren, wie es z. B. in der laufenden Saison bei der Theaterkochshow im Kammerfoyer der Fall war, für die Felix Kiesel neben den abendlichen Diensten auch das Lichtdesign selbst übernahm. „Die erste eigene Produktion zu betreuen war ein extrem cooles Erlebnis. Zu wissen, dass einem Vertrauen entgegengebracht wird und der Rückhalt den man spürt. Ich bin ich sehr froh, meine Lehre hier machen zu dürfen, da neben den rein praktischen Aspekten der Ausbildung auch das Arbeitsklima zwischen den

Abteilungen sehr gut ist und sich hieraus viele neue Freundschaften entwickelt haben.“ Aus den eingehenden Bewerbungen werden vom Technischen Leiter Frank Suttheimer jedes Jahr zwei Kandidaten ausgewählt, die am Landestheater die dreieinhalbjährige Lehre absolvieren. Voraussetzung sind dabei aus nahe liegenden Gründen natürlich vor allem gute Noten in Mathematik und den naturwissenschaftlichen Fächern. Gemeinsam ist aber fast allen Lehrlingen trotzdem auch eine musikalische Ader, die für einige von ihnen erst den Grundstein zur Berufswahl gelegt hat. So z. B. für Max Leikermoser. „Am Anfang hat mich eigentlich nur Tontechnik interessiert, erst darüber habe ich dann entdeckt, dass es diese Ausbildung hier gibt.“ Ähnlich erging es Johannes Grünauer, der ebenfalls über das Interesse am Ton den Weg ans Theater gefunden hat. „Hier habe ich dann langsam gemerkt, dass die Beleuchtung mein Ding ist. Ein besonderes Highlight für uns alle sind da natürlich immer die Inszenierungen in den Festspielhäusern, weil sich da ganz neue Größenordnungen auftun.“ Nichts besseres vorstellen kann sich im Moment „Quotenfrau“ Daniela Klein, die durch einen Schnuppertag auf den Geschmack kam. „Mittlerweile ist das Theater wie ein zweites Zuhause für mich. Und ganz ehrlich fällt mir selbst meist nicht auf, dass ich ein Mädchen bin, weil ich nicht das Gefühl bekomme, als würde ich bevorzugt oder vernachlässigt. Also genau so, wie es sein soll.“ Tobias Hell

Aus dem Lehrplan für Veranstaltungstechniker Schulstufen: 3 ½ Pflichtfächer: Politische Bildung, Wirtschaftskunde, Rechnungswesen, Elektrotechnik, Statik, Installationstechnik, Projektionstechnik, Veranstaltungsorganisation, Angewandte Mathematik, Fachzeichnen … Berufsbezogene Fremdsprache: Englisch Gesamtstundenzahl (ohne Religionsunterricht): 1560 Der Theaterbildhauer und sein Lehrling

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8.10 Uhr Leere Bühne

8.21 Uhr Abbau des Bühnenbilds von „Marie Antoinette” vom Vorabe nd

8 Aufrichten die Probe

EIN GANZ BEI DER

14.16 Uhr korrekturen nach der gs tun Beleuch Probe

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15.05 Uhr Beleuchtungseinrichtung für die Abendvorstellung „Così fan tutte”

„Rein


EIN GANZ NORMALER TAG MIT ...

8.49 Uhr der Rückwand für e von „Werther”

9.26 Uhr ernreferentin, technivo Prüfende Blicke n Op ungsinspektor schem Leiter und Beleucht

9.45 Uhr Letzte Probenvorbereitungen mit der Regieassistentin

NORMALER TAG BÜHNENTECHNIK Wenn die große Kinderproduktion auf dem Spielplan steht, kommt es schon gerne mal vor, dass an einem Tag gleich zwei Vorstellungen über die Bühne gehen. Was für den Zuschauer eher die Ausnahme darstellt, gehört für die Bühnentechnik zum täglichen Brot. Findet doch fast jeden Werktag vor der abendlichen Vorstellung auf der Bühne eine vierstündige Probe für die nächste anstehende Produktion statt. Wir haben den Kollegen an einem ganz normalen Tag über die Schulter geschaut und den Weg von „Marie Antoinette“ zu „Così fan tutte“ (inklusive einem kleinen Umweg über „Werther“) in Bildern festgehalten.

15.23 Uhr e!” nigung auf die Bühn

15.44 Uhr Aufbau für „Così fan tutte”

16.11 Uhr Begrünungsversuche mit Kunstrasen

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Der Definition zufolge soll ein Landestheater eine Doppelfunktion erfüllen – einmal das Bespielen des eigenen Hauses und darüber hinaus das Gastieren in anderen Städten und Gemeinden, die nicht über ein eigenes Ensemble verfügen. Ursprünglich steckte dahinter der Gedanke, künstlerisch hochwertige Inszenierungen auch in Regionen außerhalb Salzburgs bringen zu können und somit mehr Menschen den Zugang zum Theater zu ermöglichen.

A

uch heute wird diese Idee immer noch bedient, in unserer globalisierten Welt führen die Reisen jedoch weiter und es geht vermehrt auch um einen Kulturaustausch. Die Gastspiele enden nicht in der umgebenden Region, sondern bringen ein Ensemble immer weiter in die Welt hinaus. So weit, dass Zuschauer in Spanien, Frankreich oder gar in den USA die Möglichkeit bekommen, Inszenierungen aus Salzburg zu sehen. Nicht alle Anfragen können dabei realisiert werden, da der Gastspielbetrieb eine besondere Herausforderung darstellt und nicht jede Produktion geeignet ist, um auf die Reise zu gehen: Dekorationen müssen für unterschiedlich große Bühnen variabel gestaltet

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sein, und auch Technik und Beleuchtung müssen, ebenso wie Schauspieler, Sänger und Tänzer, extrem anpassungsfähig sein, um unterschiedliche Bühnenräume zu bespielen. Was man auf solchen Reisen unter anderem erlebt, davon berichten die Spartenreferentinnen/Reiseleiterinnen Katrin König und Astrid Großgasteiger:

„La Cenerentola” – Stadttheater Fürth Die Opernsparte war unter anderem 2010 auf Reisen, als Jay Schwartz’ Oper „Narcissus & Echo“ zweimal in Madrid aufgeführt wurde. Aber auch näher gelegene Häuser suchen immer wieder den kulturellen

Aktueller Exportschlager Nr. 1 des Salzburger Landestheater ist die auf einen Abend komprimierte Version von Richard Wagners „Ring des Nibelungen“. Die Koproduktion mit dem benachbarten Marionettentheater, die im März 2012 an der Salzach ihre umjubelte Premiere feierte, sorgte kurz vor Jahreswechsel auf Tournee in Paris für volle Häuser. Weitere Anfragen liegen bereits vor.


THEATER ON TOUR

Austausch. Wobei sich das Gastspiel im Stadttheater Fürth aufgrund der vom selben Architektenduo realisierten und mit Salzburg fast identischen Bauweise als Glückfall erwies. Doch auch ohne große bühnentechnische Anpassungen stellt ein Operngastspiel durch die Anzahl der involvierten Personen stets eine besondere Herausforderung dar. Dirigent, Solisten, Chor, Orchester, etc und nicht zu vergessen die technische Mannschaft, die im Hintergrund für den ungestörten Ablauf sorgt. Homo Faber

La Cenerentola

Bei „La Cenerentola“ umfasst diese Anzahl stattliche 100 Personen und da wird ein Ausflug natürlich auch zum Abenteuer. Da die letzte Salzburger Vorstellung der Opera buffa bereits einige Monate zurücklag, musste zunächst noch einmal zu Hause ordentlich geprobt werden, wofür man eine ganze Woche Zeit investierte. Trotzdem blieb es bis zum Schluss spannend, da der als Don Ramiro vorgesehene Sänger zwei Tage vor Reiseantritt erkrankte. Ersatz war mit John Zuckermann schnell gefunden, der dem Salzburger Publikum noch durch seine Aufführungen als Ensemblemitglied am Landestheater bekannt ist und am 6. Dezember 2012 noch einmal gemeinsam mit seinen ehemaligen Kollegen auf der Bühne stand.

Homo Faber – ein Dauerbrenner nicht nur in Salzburg

Der Ring des Nibelungen

Im Schauspiel durfte das Team von „Homo Faber“ im vergangenen Jahr zwei Vorstellungen im Theater der Stadt Schweinfurt spielen. Anders als in Salzburg, wo das Stück seit nunmehr vier Spielzeiten in den Kammerspielen zu sehen ist, standen die Schauspieler in Deutschland auf einer Bühne, die den Maßen unseres großen Hauses entspricht. Das ändert einiges! Zunächst musste im Vorhinein eine technische Lösung gefunden werden, das Portal des

Bühnenbildes auf die ungewohnte neue Breite zu adaptieren. Unser Technikerteam befand sich deshalb schon frühzeitig im Austausch mit den deutschen Kollegen und mit einigen Zentimetern hier und da, wurde eine gute und bespielbare Variante gefunden. Es konnte also losgehen: Alle Dekorationsteile, Maskenutensilien, Kostüme und Requisiten wurden in Salzburg verpackt und legten die fast 500km über die Autobahnen zurück. Die Schauspieler Shantia Ullmann, Ulrike Walther, Gero Nievelstein und Christoph Wieschke machten sich ein wenig später per Zug mit mehrfachem Umsteigen auf den Weg. Doch leider blieb es für drei der Schauspieler nicht dabei, die Fahrt nur zweimal zu machen. Da ein solches Gastspiel den Betrieb zuhause nun mal nicht lahmlegen darf, musste ein Teil der Darsteller zwischen den beiden Aufführungen in Schweinfurt für einen Abend zurück nach Salzburg um hier auf der Bühne zu stehen. Drei Abende, drei Vorstellungen und insgesamt 2000 Kilometer! Und auch für das Ensemble, das es gewohnt war, „Homo Faber“ in einem sehr intimen Rahmen zu spielen, stellten die neuen Dimensionen neue Herausforderungen dar. Nach einer Orientierungsprobe am Nachmittag ging es kurz in die Zimmer und dann recht bald in die Maske, damit sich der Vorhang für die Vorstellung öffnen konnte. Beschwingt vom großen Erfolg und Zuspruch des vollen Hauses fühlten sich die Strapazen der vielen Kilometer gleich leichter an. Anfang Juni 2013 geht es für das Team von „Homo Faber“ wieder nach Deutschland und zwar nach Friedrichshafen in den „Bahnhof Fischbach“ … Astrid Großgasteiger und Katrin König

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Künstlerische Visionen Ohne die Mitarbeiter in den Werkstätten würden die meisten Ideen nur in den Köpfen der Bühnenbildner bestehen. Sie Wirklichkeit werden zu lassen, ist nämlich auch noch einmal eine Kunst für sich.

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Kreativität ist etwas, das am Theater in den unterschiedlichsten Facetten gefordert ist und selbstverständlich auch vor den Werkstätten nicht halt macht, in denen die Ideen der Bühnenbildner in sorgfältiger Handarbeit zum Leben erweckt werden. Für den letzten Schliff sorgen dabei stets Manfred Szegedi und sein Team im Malersaal, das den in Tischlerei und Schlosserei angefertigten Bühnenteilen ihre endgültige Struktur gibt. So erhält hier zum Beispiel gerade eine unscheinbare Holzwand durch das Auftragen mehrerer Farbschichten und unter Anwendung unterschiedlichster Techniken die Optik einer verwitterten Wand, die später einmal den Raum für das Uraufführungsprojekt „Dichter am Theater“ abgrenzen wird. Laut offizieller Definition gilt der Theatermaler bzw. die Theatermalerin in Österreich als eine Spezialisierung in der Ausbildungsrichtung „Maler und Anstreicher“, bei der man direkt am Theater lernt. Auch verschiedene Fachschulen bieten den Beruf im Bereich „Bildnerische Gestaltung“ an. Wie bei so vielen Theaterjobs läuft aber auch im Malersaal so einiges nach dem Motto „learning by doing“. Denn vieles, was hier entsteht, verdient zu Recht den Stempel Unikat, da für so manchen Effekt erst einmal ein wenig experimentiert oder eine gleichwertige Alternative gefunden werden muss. Neben handfesten Dekorationsteilen werden in der großen Halle draußen in Aigen aber


WERKSTATTBESUCH

n im GroSSformat auch die Prospekte gefertigt. Für solche großflächigen „Gemälde“ ist von den Theatermalern vor allem gutes räumliches Vorstellungsvermögen gefragt, um aus den höchstens in DIN A3-Größe vorliegenden Zeichnungen ein maßstabsgetreues Hintergrundbild entstehen zu lassen, das auch im 16 x 9 Meter-Format noch immer die Visionen des Bühnebildners transportiert und bis in die letzte Reihe nichts von seiner Wirkung verliert. Stilistische Vielseitigkeit ist das zweite Hauptkriterium, das zum Tragen kommt. Müssen je nach Inspirationsquelle der Ausstatter doch die unterschiedlichen Epochen mehr oder weniger detailgenau auf die Bühne gebracht werden. Der Arbeitsprozess ist dabei stets derselbe. Große Stoffbahnen, meist aus Baumwolle, werden auf den Fußboden gespannt, auf denen dann mit Kohle oder Kreide vorgezeichnet wird. Das eigentliche Malen passiert mit extra langen Pinseln im Stehen, in der freien Hand die Miniaturvorlage, die es zu reproduzieren gilt. Bis ins 19. Jahrhundert waren solche bemalten Prospekte noch die vorherrschende Art der Dekoration. Doch auch wenn die Bühnenbilder im Laufe der Zeit immer plastischer wurden, dankbare Aufgaben für den Malersaal gibt es noch immer genug. Man denke in dieser Spielzeit zum Beispiel an das Meteoritenfeld, vor dem sich die Tragödie der „Jungfrau von Orleans“ abspielte oder das weite Meerespanorama, in dem Tristan Ausschau nach seiner Isolde hielt.

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KLEIDER MACHEN

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 11 Schneiderinnen 1 Schneider 1 Lehrling 1 Modistin 6 Damen in der Kost端mbetreuung Sowie eine Kollegin, die 端ber den Fundus des Theaters wacht

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PORTRAIT

LEUTE

PORTRAIT

ALOIS DOLLHÄUBL LEITER SCHNEIDEREI UND KOSTÜMBETREUUNG KOSTÜMBILDNER

Was macht einen guten Kostümbildner aus? Diese Frage ist für Alois Dollhäubl schnell beantwortet: „Miteinander reden!“ Denn wenn es darum geht, die am Zeichentisch entworfenen Kleider an der Nähmaschine Realität werden zu lassen, ist neben Kreativität auch das praktische Wissen der Damen und Herren aus der Schneiderei gefragt. Mit welchen Materialen sich etwa der bestmögliche Effekt erzielen lässt, oder mit welchen Tricks sich die Lebensdauer eines aufwendig von Hand gefertigten Kostüms verlängern lässt. Und hier kann Dollhäubl bei jeder der 26 Neuproduktionen, die das Landestheater pro Saison auf die Bühne bringt, ein Wörtchen mitreden und wertvolle Tipps geben. Erste Theaterluft hat er bereits früh in seiner Geburtsstadt Linz geschnuppert, wo er nach einer Herrenschneiderlehre im väterlichen Betrieb 1984 ein Engagement am dortigen Landestheater erhielt. Zunächst als Ankleider in der Garderobe, aber bald schon hatte er sich erfolgreich in der Herrenschneiderei nach oben gearbeitet und blieb dort bis ins Jahr 2004. Da nämlich folgte ein Angebot des Salzburger Landestheaters, dem Dollhäubl von mehreren Seiten wärmstens empfohlen wurde, als es galt, hier die Leitung der Herrenschneiderei neu zu besetzen. Nach der Pensionierung der Vorgängerin übernahm er 2009 zusätzlich auch noch die Damenschneiderei, die seit einem größeren Umbau in der dritten Etage ebenfalls in einem gemeinsamen Arbeitsraum tätig ist. Seine eigene kreative Ader, die auch schon für Ausstellungen in der Wiener Hofburg oder Schloss Schönbrunn in Anspruch genommen wurde, konnte er in der laufenden Spielzeit bereits bei drei Produktionen ausleben. Wovon sich nach Émile Zolas „Geld“ aktuell noch „Die Möwe“ und die Kinderoper „Brundibár“ auf dem Spielplan finden, bei der man für die Solisten des Kinderchores nach seinen Entwürfen unter anderem fantasievolle Tierkostüme schneiderte. Kein Vergleich allerdings zu den rund 200 Kostümen, die er an diesem Haus für „Himmel über Berlin“ entworfen hatte. Ein Mammutprojekt, das von seiner Abteilung mit Bravour gemeistert wurde. Der Familienwohnsitz liegt auch heute immer noch in der Nähe von Linz, wo Alois Dollhäubl mit seiner Frau lebt. Aufgrund der räumliche Distanz und des zeitintensiven Jobs meist als Wochenendbeziehung, die allerdings von gegenseitigem Verständnis getragen wird. Denn Dollhäubls Frau leitet ihrerseits am Landestheater in Linz die Damenschneiderei. 27


IMPRESSUM

Eigentümer, Herausgeber, Verleger: Salzburger Landestheater Intendant Dr. Carl Philip von Maldeghem \ Redaktionsleitung: Tobias Hell \ Autoren dieser Ausgabe: Friederike Bernau, Andreas Gergen, Astrid Großgasteiger, Tobias Hell, Carolin Husemenn, Katrin König, Maren Zimmermann \ Fotos: Martin Baumann, Christina Canaval, Christian Schneider, Günther Schöllbauer, Askonas Holt, Imerias - photocase.com\ Design: erfrischt. werbung & design, Melanie Müller \ Druck: Druckerei Roser, Hallwang \ Redaktionsschluss: 6. März 2013

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Was für ein Sprachengewirr! Besucht man eine Probe des Balletts oder der Opernsparte, kann es zuweilen schon einmal vorkommen, dass man sich hier am Theater an den biblischen Turmbau zu Babel erinnert fühlt. Wenn etwa einer der brasilianischen Tänzer mit dem ukrainischen Ballettmeister auf Russisch kommuniziert, damit dieser die entsprechende Botschaft an die japanische Tanzpartnerin oder die anderen Mitglieder der Compagnie weitergeben kann, die derzeit aus neun Nationen – von Rumänien bis Australien – bunt zusammen gewürfelt sind. Natürlich freut sich da jeder, wenn man ihn wenigstens in seiner Muttersprache begrüßt, aber das Kommunikationsmittel der Wahl ist und bleibt zumeist doch immer noch Englisch. Oder um es mit den Worten von Stardirigent Daniel Barenboim auszudrücken: „The language we all misunderstand equally well“. Und am Ende findet man – zur Not mit Einsatz von Händen und Füßen – doch in 99% der Fälle eine Lösung. Generell tragen multinationalen Produktionen viel zur Völkerverständigung bei. Wenn man nicht gerade abends in der Kantine zusammen ein Fußball-Länderspiel oder einen WM-Slalom schaut. Meist geht es aber harmonischer zu. Wie zum Beispiel während der Probenzeit von „Werther“, wo man nach getaner Arbeit gern gemeinsame Abstecher zum Mexikaner unternahm, um auf neutralem Boden, neue Freundschaften zu knüpfen. Verwirrung

beim Kellner inklusive, als vom baskischen Kollegen gewisse Rückfragen bezüglich der Speisekarte aufkamen. Aber mit vereinten Kräften waren auch schwierige Worte wie „Gußeisenpfanne“ und „Weißer Spritzer“ irgendwann zur beiderseitigen Zufriedenheit geklärt und dank einem bereits Jahre zurückliegenden Russisch-Crashkurs des Dirigenten auch ein Trinkspruch auf die aus Moskau stammende Hauptdarstellerin bewerkstelligt. Wer nun aber glaubt, dass es im Schauspiel anders zugehen würde, der irrt. Denn auch die gemeinsame Muttersprache kann zuweilen für unterschiedliche Lesarten sorgen. Was sich nicht allein auf das Nord-Süd-Gefälle der privat gesprochenen Dialekte von Hamburg bis Südtirol beschränkt. Das konnten auch die beiden jungen Dichter aus Berlin am eigenen Leib erfahren, in deren Bühnenfiguren die Schauspieler zuweilen ungeahnte eigene Facetten fanden, was zu interessanten und fruchtbaren Diskussionen auf der Probe führte, deren Ergebnis Sie nun in den Kammerspielen begutachten können. In diesem Sinne viel Spaß im Landestheater! Oder wie sogar der besagte Brasilianer inzwischen bei Begegnungen auf dem Gang gerne zu sagen pflegt: „Servus!“


TERMINE

BESETZUNGEN & TERMINE COSÌ FAN TUTTE

Werther

Wolfgang Amadeus Mozart

Jules Massenet

Musikalische Leitung Leo Hussain \ Adrian Kelly Inszenierung Jacopo Spirei \ Ausstattung Bettina Richter Mit Tamara Gura, Laura Nicorescu, Gillian Ramm; Marcell Bakonyi, Sergey Romanovsky, Simon Schnorr Chor und Statisterie des Salzburger Landestheaters Mozarteumorchester Salzburg

Musikalische Leitung Adrian Kelly \ Inszenierung Jim Lucassen Bühne Roel van Breckelaer \ Kostüme Dritan Kosovrasti Mozarteumorchester Salzburg Mit Katharina Bergrath \ Laura Nicorescu, Nadezhda Karyazina; Andeka Gorrotxategui \ Timothy Richards, Einar Th. Gudmundsson, Philipp Schausberger, Simon Schnorr, Johannes Wiedecke

In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Termine

Termine

12.03. \ 14.03. \ 20.03. \ 26.03. \ 28.03. \ 03.04. \ 05.04. \ 19.04. Landestheater

22.03. \ 30.03. \ 07.04. \ 10.04. Landestheater

18 Tage…..

Hossam Mahmoud

Sound of Music

Richard Rodgers \ Oscar Hammerstein II Musikalische Leitung Peter Ewaldt \ Stefan Müller Inszenierung Andreas Gergen und Christian Struppeck Choreographie Kim Duddy \ Ausstattung Court Watson Mozarteumorchester Salzburg Mit Franziska Becker, Eva Christine Just, Hanna Kastner, Frances Pappas \ Marianne Larsen, Karolina Plicková, Wietske van Tongeren \ Milica Jovanovic; Werner Friedl, Uwe Kröger, Tim Oberließen \ Horst Zalto, Sebastian Smulders \ Michael Ernst, Hubert Wild \ Axel Meinhardt,

Musikalische Leitung Peter Ewaldt \ Inszenierung Agnessa Nefjodov Ausstattung Eva Musil Mozarteumorchester Salzburg Mit Tamara Gura, Karolina Plicková; Florian Stohr, Franz Supper, Hubert Wild, Horst Zalto

Termine 16.03. \ 19.03. \ 04.04. \ 06.04. Bühne 24

Der Ring des Nibelungen

Termine 13.03. \ 24.03. \ 21.04. \ 07.05. \ 17.5 \ 18.05. \ 28.5. Landestheater

Richard Wagner

Inszenierung Carl Philip von Maldeghem \ Regiemitarbeit Claudia Carus Figurenspielkonzeption Prof. Gretl Aicher (†) \ Philippe Brunner Ausstattung Christian Floeren Mit Christiani Wetter; Tim Oberließen

Termine 30.03. \ 31.03. \ 01.04. \ 16.05. Marionettentheater

Eine unserer Clubgarnituren. Ö1 Club-Mitglieder haben es gut: Sie setzen auf die Nummer 1 in Sachen Kultur. Wie zum Beispiel im Landestheater Salzburg. Ö1 Club-Mitglieder erhalten 10 % Ermäßigung (ausgenommen Gastspiele und Premieren). Sämtliche Ö1 Club-Vorteile finden Sie in oe1.orf.at

Ö1 gehört gehört. Ö1 Club gehört zum guten Ton.

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Ariodante

Dichter am Theater

Georg Friedrich Händel Musikalische Leitung Christian Curnyn Inszenierung und Bühne: Johannes Schütz Mitarbeit Regie Georg Schütky \ Kostüme Michaela Barth Mozarteumorchester Salzburg Mit Katharina Bergrath, Tamara Gura, Nadezhda Karyazina, Karolina Plickovà; Marcell Bakonyi, Mark van Arsdale

Elsa-Sophie Jach und Jakob Nolte

Inszenierung Astrid Großgasteiger \ Claus Tröger Ausstattung Katja Schindowski Mit Tina Eberhardt, Sophie Melbinger, Shantia Ullmann, Christiani Wetter; Georg Clementi, Sebastian Fischer, Julius Forster

Termine 15.03. \ 22.03. \ 23.03. \ 03.04. \ 05.04. \ 10.04. \ 13.04. Kammerspiele

Termine 26.04. \ 28.04. \ 04.05. \ 08.05. \ 10.05. \ 12.05. \ 14.05. Landestheater

Oleanna

David Mamet

Greek

Mark-Anthony Turnage Musikalische Leitung Leo Hussain Inszenierung Andreas Gergen \ Ausstattung Stephan Prattes Mozarteumorchester Salzburg Mit Frances Pappas; Stephen Bronk, John Chest

Inszenierung Marco Dott \ Ausstattung Katja Schindowski Mit Elisabeth Halikiopoulos; Gero Nievelstein

Termine 17.03. \ 19.03. \ 26.03. \ 28.03. \ 07.04. \ 08.04. Kammerspiele

Termine 26.05. \ 29.05. \ 31.05. \ 04.06. \ 07.06. \ 09.06. \ 11.06. Landestheater

Die Möwe

Anton Tschechow

Das Schloss

Franz Kafka

Inszenierung Sandy Lopicic \ Bühne Johannes Leitgeb Kostüme Thurid Peine \ Musik Mathias Loibner, Klemens Lendl, David Müller Mit Britta Bayer, Claudia Carus, Christiani Wetter; Georg Clementi, Sebastian Fischer, Werner Friedl, Peter Marton, Gero Nievelstein, Sascha Oskar Weis

Termine 21.03. \ 27.03. \ 09.04. \ 11.04. \ 23.04. \ 03.05. Landestheater

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Inszenierung Carl Philip von Maldeghem \ Bühne Karl-Heinz Steck Kostüme Alois Dollhäubl Mit Britta Bayer, Claudia Carus, Sona MacDonald, Shantia Ullmann; Pavel Fieber, Sebastian Fischer, Peter Marton, Axel Meinhardt, Sascha Oskar Weis, Christoph Wieschke

Termine 06.04. \ 12.04. \ 14.04. \ 16.04. \ 27.04. \ 30.04. \ 05.05. \ 09.05. \ 11.05. \ 23.05. \ 28.05. \ 05.06. \ 12.06. \ 14.06. Landestheater


TERMINE

Der Kaktus

Brundibár

Juli Zeh

Inszenierung Astrid Großgasteiger \ Ausstattung Manuela Weilguni Mit: Christiani Wetter; Marco Dott, Gero Nievelstein, Tim Oberließen

Hans Krása

Musikalische Leitung Wolfgang Götz Inszenierung Karsten Bohn \ Kostüme Alois Dollhäubl Hubert Wild; Salzburger Festspiele und Theater Kinderchor

Termine 24.04. \ 28.04. \ 29.04. \ 02.05. \ 05.05. \ 06.05. \ 08.05. \ 12.05. Kammerspiele

Termin 17.03. Landestheater

Marie Antoinette

Die Puppenfee

Peter Breuer und Maren Zimmermann Choreographie Peter Breuer \ Ausstattung Dorin Gal

Joseph Beyer

Choreographie Peter Breuer \ Ausstattung Katja Schindowski In Kooperation mit der SIBA Ballettschule

Termine

Termine

15.03. \ 19.03. \ 25.04. \ 15.05. \ 24.05. \ 06.06. \ 13.06. \ 16.06. Landestheater

08.06. \ 09.06. \ 15.06. Landestheater

Blues im Berg

„Frei“ nach Schiller „Räuber“

Peter Breuer

Choreographie \ Ausstattung Peter Breuer

Termine 03.05. \ 08.05. \ 11.05. \ 12.05. \ 16.05. \ 17.05. \ 23.05. \ 25.05. \ 29.05. \ 02.06. \ 04.06. \ 14.06. Probebühne im Rainberg

Inszenierung Shantia Ullmann \ Peter Marton Eine Produktion des Jugendclubs der 15- bis 19-Jährigen

Termine 07.06. \ 08.06. \ 11.06 \ 12.06 \ 13.06 Probebühne im Rainberg

Märchenpsychosen Inszenierung Anna Stiepani \ Nicole Viola Hinz Eine Produktion des Jugendclubs der 10- bis 14-Jährigen

Termine 13.06. \ 15.06. Kammerspiele

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SERVICE SALZBURGER LANDESTHEATER

ABOS +43 (0) 662 / 87 15 12 - 241

KARTEN +43 (0) 662 / 87 15 12 - 222

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Schwarzstraße 22, 5020 Salzburg

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www.salzburger-landestheater.at/onlineshop

Andeka Gorrotxategui in „Werther”

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