Occhio Magazin Ausgabe 02

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Occhio Magazin

Design und Architektur


Occhio Pi첫


light is evolution Am Anfang war das Licht – und Licht ist Evolution. Diese Idee begleitet uns bei Occhio jeden Tag – etwa, wenn wir mit Occhio Più in Berührung kommen, der außergewöhnlichen Strahlerserie, die den Menschen zum Lichtgestalter seines Lebensraumes werden lässt. Durch den intelligenten Einsatz hochinnovativer Technologien läutet Occhio Più ein neues Zeitalter der Lichtgestaltung ein. Alles für das große Ziel: ein einzigartiges Qualitätserlebnis – und ein eigenständiger Look. Durch den modularen Aufbau von Occhio Più bietet sich eine Vielzahl an Möglichkeiten für eine individuelle Konfiguration. Damit kann Occhio Più perfekt auf die vorherrschenden Farben und Oberflächen der Architektur und Raumgestaltung abgestimmt werden. Occhio Più: Ein Universum ganzheitlicher Lichtgestaltung.


PiĂš piano in seamless, piano seamless, piano in, piano

cover chrom matt, chrom, bianco, nero

head chrom matt, chrom, bianco, nero

tube matt weiĂ&#x;, matt schwarz


Più alto, alto ², alto track, alto ² track

base chrom matt, chrom

head chrom matt, chrom, bianco, nero


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Occhio Magazin

Editorial

Editorial light is evolution.

Liebe Leser, als ich Mitte der 80er Jahre meine ersten »Lichtideen« in die Tat umsetzte, war ich inspiriert von einer neuen Technologie: Niedervolt-Halogen. Die Dimensionen wurden kleiner, das Licht stärker und fokussierbar, die Elektrik auf 12 Volt- B asis konnte gefahrlos offen geführt werden. Es taten sich ganz neue Möglichkeiten im Leuchtendesign und in der Lichtgestaltung auf, und die ganze Branche veränderte sich rapide. Doch dann passierte etwas Interessantes: Die erfolgreichste Tischleuchte der 90er Jahre beherbergte in ihrem großen, charakteristischen Kopf eine Glühlampe. Und der Erfolg von Occhio in den letzten 12 Jahren basiert nicht zuletzt auf den kleinen, lichtstarken und problemlos dimmbaren HochvoltHalogenlichtquellen. Eine fruchtbare Koexistenz der verschiedenen Technologien bestimmt die Lichtgestaltung bis heute. Nun ist es wieder so weit: ein Technologiesprung findet statt. LED ist in aller Munde. Höchste Effizienz, lange Lebensdauer, geringe Wärmeentwicklung, wählbare Lichtfarben, neue Gestaltungsmöglichkeiten: Das sind nur einige der Benefits, die dieser neuen Technologie zugeschrieben werden. Wir setzen die neuesten Hochleistungs -  L ED mit höchster Lichtqualität als Option bei unserer Più - Strahlerserie ein, und in vielen Bereichen können sie überzeugen, wie die Beispiele im neuen »Cases«-Teil dieses Magazins in beeindruckender Form beweisen (ab S. 58). Doch bei unserem Titelcase, dem Wohnhaus von Titus Bernhard, entschied sich der Bauherr nach reiflicher Abwägung ganz bewusst für Niedervolt-Halogentechnik: Bei der relativ geringen Betriebsdauer im privaten Bereich traten die »hard facts« in den Hintergrund, die Qualität und Wärme des Lichts, insbesondere in gedimmtem Zustand, gaben den Ausschlag.

Ich bin überzeugt davon, dass es falsch wäre, eine neue Technologie nur um ihrer selbst Willen einzusetzen. Die Kunst in der Lichtgestaltung liegt darin, die verfügbaren Technologien so zu nutzen, dass am Ende die richtige Lichtquelle in jedem Lebensbereich zum Einsatz kommt. Mit dem einen Ziel: Mit gutem Licht Lebensqualität zu schaffen. Unser »Smart Source«-Konzept (S. 80) zeigt hier unsere besondere Herangehensweise, dem Anwender die Wahl der richtigen Lichtquelle innerhalb des Occhio-Systems zu ermöglichen. Und mit unserer »future proof« - Studie (S. 52) stellen wir sicher, dass die Qualität von Halogenlicht auch nach der nächsten Stufe der Energiesparverordnung 2016 in vollem Umfang verfügbar sein wird. Das zweite Occhio Magazin führt Sie in die Welt von Design, Architektur und natürlich Licht, der vierten »Dimension« der Architektur. Wir möchten Ihnen einen Eindruck davon vermitteln, wie Licht, Architektur und Design zusammenspielen können, und im besten Fall zu einem Ganzen werden, in dem sich die Wünsche und Vorstellungen des Gestalters und der Bewohner widerspiegeln. Unser Titel zeigt, wie Licht ein Gebäude um eine Dimension bereichert. In Titus Bernhards faszinierender Villa ist es gelungen, den Gedanken der fließenden Räume zu unterstreichen und das Haus von innen heraus leuchten zu lassen. Von Anfang an mit in die Planung einbezogen, konnten wir die Flexibilität von Occhio ausspielen, die nicht auf einzelne Leuchten setzt, sondern ein System bietet, das beinahe alle gewünschten Lichtwirkungen realisieren lässt.


Editorial

Design und Architektur

Wussten Sie, dass eine der spektakulärsten neuen Moscheen in der Türkei mit Occhio ausgestattet wurde? Wir führen Sie in einer großen Reportage in das Land zwischen Orient und Okzident, das sich längst zu einem führenden Designzentrum entwickelt hat. Unser Autor stellt Ihnen Designer, Architekten und Lichtplaner aus Ankara und Istanbul vor, die gekonnt die Brücke zwischen den Kulturen schlagen. Brandeins-Autor Harald Willenbrock erklärt, wie Design- und Architekturikonen funktionieren. Und ein Portrait des Münchner Designers Michael Keller und seiner Agentur KMS TEAM rundet den Gang durch die Welt der Gestaltung ab.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und Entdecken! Herzlich, Ihr Axel Meise

PS: Last but not least: Wir freuen uns, Ihnen Occhio jetzt auch auf einer Technologie- und Designikone multimedial präsentieren zu können: Ab sofort gibt es die erste Occhio App für’s iPad! Das Occhio Magazin erscheint zweimal jährlich. Wir freuen uns auf Feedback, Ihre Wünsche und Anregungen. Denn was wäre Licht ohne Evolution? redaktion@occhio-magazin.de

Schon während seines Studiums Anfang der 80er Jahre begann Axel Meise, aus seinem Hobby Leuchtendesign eine Profession zu machen. 1987 präsentiert der Autodidakt erstmalig eine eigene Leuchtenkollektion, die er in den folgenden Jahren konsequent ausbaut. In den 1990er Jahren übernimmt er zu­s ätzlich ein Lichthaus und beschäftigt sich mit Lichtplanung und Lichtgestaltung. Aus diesen Erfahrungen heraus entsteht Mitte der 90er Jahre die Idee zum universell verwendbaren Leuchtensystem Occhio. Zusammen mit dem Physiker Christoph Kügler entwickelt er eine modulare Produktfamilie aus Kopf und Körper, die 1999 auf den Markt kommt. Occhio erringt in der Folge mehrere Designpreise und hat sich seitdem zu einer der erfolgreichsten Leuchtenmarken in Europa entwickelt.

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Inhaltsverzeichnis light is evolution.

Architektur und Design 6 – 9   Istancool 10 – 22

Im Gespräch mit Gestaltern und Entscheidern.

In der Türkei gehen die Lichter an.

Träumer ohne Traumtanz 24 – 27   Der globale Code 28 – 31 Licht ist Luxus 32 – 36 Case Study 38 – 49

Titus Bernhard interpretiert die Klassische Moderne neu.

Occhio Più LED 50 – 51 Product News 52

Professionelle Lichtkonzeption – durchdacht bis ins letzte Detail.

Wir reden nicht über die Zukunft. Wir leben sie.

Futur Zwei.

Neues von Occhio.

Impressum 52

Cases 58 – 79

Wie Architektur und Design die Welt eroberten.

Daniel Wingate von Escada im Gespräch.

Planen mit Occhio 44 – 45

Shortcuts 54 – 55

Der Designer Michael Keller und KMS TEAM.

Wer hinter dem Magazin steht.

Eine Compilation spannender Occhio Anwendungen.

Smart Source 80 – 81

Perfektes Licht für jede Anwendung.

Occhio System 82 – 93 Occhio Più 94 – 100

Produktübersicht Sento, Puro, Divo.

Produktübersicht.


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Umfrage

Design und Architektur Im Gespräch mit Gestaltern und Entscheidern.

Christine Schmid, Ressortleiterin Living, Brigitte Frau Schmid, wir werden von Design überschwemmt, hört man oft. Stimmt das? Alles, was uns umgibt, ist Design. Denken Sie beispielsweise an Industrie-, Mode-, Kommunikations- und Mediendesign. Es ist der Job vieler Menschen, Ideen zu entwickeln und Produkte zu entwerfen. Gestaltung umfasst unser tägliches Leben. Und immer noch gibt es ausreichend »Un-gestaltetes«. Es gibt noch viel zu entdecken und zu tun…

Christine Schmid, Ressortleiterin Living, Brigitte www.brigitte.de

Welche Design-Stücke faszinierten Sie in letzter Zeit? Und warum? Kein bestimmtes. Was mich allerdings fasziniert, sind die Entwicklungen im Bereich Nachhaltigkeit und Grünes Design. Angefangen von den Materialien, der Nutzung der Technik, der Herstellungswege, bis hin zur Vermarktung. Und dort trennt sich auch die Spreu vom Weizen. Schließlich ist noch lange nicht alles »grün«, wo ein gut designtes Baumlogo darauf prangt. Geben eigentlich gerade Architekten den Ton an – oder eher Designer? In meiner Wahrnehmung hält es sich die Waage. Es macht Sinn, dass die Arbeit der Architekten nicht mit dem Entwurf des Hauses beendet ist, sondern diese sich auch über das Innenleben Gedanken machen. Letztendlich merkt man es einer gut gestalteten Architektur immer an, wenn bis ins letzte Detail geplant wurde. Am Besten ist also, die Synergien von Designern und Architekten zu nutzen. Welche zeitgenössischen Bauwerke mussten Sie unbedingt sehen? Und warum? Die Elbphilharmonie nach den Entwürfen der Schweizer Architekten Herzog & de Meuron. Da ich in Hamburg am Hafen arbeite, habe ich das große Glück, täglich an der Entwicklung des Baus im Kaispeicher teilzuhaben. Mich faszinieren beispielsweise die ungewöhnliche Glasfassade und die Dachkonstruktion. Vom Baubeginn bis heute ist die Entwicklung sehr beeindruckend.

Am besten ist ES, Synergien von Designern und Architekten zu nutzen.


Umfrage

Design und Architektur

Sebastian Finckh, Architekt und Partner J. MAYER H. Architects, Berlin Herr Finckh, worum beneiden Sie Designer? Als Architekt um den weniger reglementierten und genormten Raum, in dem sich ein Designer entwerferisch bewegen kann. Als Künstler um nichts.

Eva Marguerre und Marcel Besau, Designer www.eva-marguerre.de

Eva Marguerre und Marcel Besau, Designer, Hamburg Frau Marguerre, Herr Besau, können Sie sagen worum Sie Architekten beneiden? Von Neid kann man bei uns nicht sprechen. Wir sehen viele Schnittmengen bei der Entwurfsarbeit. Die Aufgabenstellungen sind zwar unterschiedlich, aber beinhalten in vielerlei Hinsicht ähnliche Betrachtungsweisen und Herausforderungen: der Umgang mit Materialien und Haptik, mit Strukturen und Ordnungsprinzipien – oder das Verhältnis von Raum und Objekt. Als junge Designer wünschen wir uns natürlich einen Entwurf, der zum Klassiker wird, trotzdem ist die Lebensdauer von Produkten oft viel kürzer, als die eines Gebäudes, das für Jahrzehnte ein Stadtbild prägt. Ist ein Stuhl schwerer zu entwerfen als ein Haus? Das kommt auf den eigenen Anspruch an. Beide Aufgaben können sehr schwer sein. Egal, ob kleines Produkt oder großes Haus, die Herausforderung liegt in den Details. Was sich klar unterscheidet, ist das Gefühl, beim Entwurf eines Gebäudes größere Verantwortung zu tragen für die Menschen, die darin leben und arbeiten. Sie können sich der Architektur nur schwer entziehen, im Gegensatz zu den meisten Produkten. Welche Anregungen ziehen Sie aus aktueller Architektur? Wir lassen uns von computergesteuerten Entwurfsprozessen inspirieren. In der Architektur sind algorithmische, generative Programme viel verbreiteter. Sie zu entwickeln bedarf eines hohen Maßes an Antizipation und Abstraktion. Was machen Architekten, in Deutschland, aber auch weltweit, besser als Designer? Das lässt sich generell nicht beantworten: Es gibt gutes und schlechtes Design, genau so wie gute und schlechte Architektur. Sprechen Designer und Architekten dieselbe Sprache – und können sie somit leichter Grenzen überwinden? Ja, das tun sie: Wir sprechen unterschiedliche Dialekte, die sich gegenseitig bereichern.

Ist ein Stuhl leichter zu entwerfen als ein Haus? Entwerfen ist immer ähnlich unkalkulierbar, egal ob Möbel oder Gebäude – auch wenn am Ende zumeist ein Stuhl leichter scheint als ein Haus. Welche Anregungen ziehen Sie aus aktuellem Design für Ihre Arbeit? Es gibt hier vielfältige Überschneidungen, da wir immer wieder gern die Maßstabs(losigkeits)frage stellen. Es gibt auch einige Designer, die aus unserer Sicht »architektonisch« arbeiten, Konstantin Grcic zum Beispiel oder Arne Quinze. Was machen Designer besser als Architekten? Feiern! Sprechen Designer und Architekten dieselbe Sprache? Es mag sich um unterschiedliche Dialekte in der gleichen Sprache handeln; und genau wie dort kann man sich sehr gut verstehen, wenn man dies möchte – oder die Sprache als Mittel der Abgrenzung verwenden.

Sebastian Finckh, Architekt www.jmayerh.de

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Umfrage

reflektiert – und auch das Innere dringt auf diese Weise kaleidoskopartig gebrochen nach außen. Ein weiteres Gebäude der Architekten Herzog und de Meuron – die Münchener Allianz Arena – musste ich natürlich auch sofort sehen. Es gelingt den beiden immer wieder, sich auf das Wagnis einzulassen, etwas völlig Neues auszuprobieren. Jedes Gebäude kommt einem Prototypen gleich, was Material, Form und Konstruktion angeht. Eine ungeheure Kreativität, gepaart mit Neugier und Mut, zeichnet die beiden aus. Die Wabenstruktur, die Gesamtform und Atmosphäre im Inneren sind absolut gelungen: Ein Kessel, in dem wirklich dichte, intensive Stimmung während eines Spiels entsteht.

Oliver Holy, Geschäftsführer ClassiCon www.classicon.com

Oliver Holy, Geschäftsführer von ClassiCon, München Herr Holy, wir werden von Design überschwemmt, hört man oft. Stimmt das? Ja, vor allem von schlechtem. Der Begriff Design wurde über die vergangenen Jahre so inflationär gebraucht, dass man ihn kaum mehr hören kann. Eigentlich sollte er nur für gute Gestaltung, intelligente Lösungen, eine klare Formensprache und verantwortungsvollen Umgang mit den für ein Produkt vorgeschlagenen Ressourcen benutzt werden dürfen. Natürlich gibt es das – zum Glück – nach wie vor, aber »überschwemmt« wird man eher von Anderem. Welche Design-Stücke faszinierten Sie in letzter Zeit? Ich bin zuerst einmal vom klaren, benutzerfreundlichen Design aller Apple-Produkte absolut fasziniert. Sie sind frisch, weisen eine klare Identität auf, erklären sich fast ohne Gebrauchsanweisung intuitiv. Darüber hinaus habe ich den Sessel Corallo für mich entdeckt, den die Campana Brüder 2004 für Capellini entworfen haben. Diese Skulptur im Raum, wie freihand spielerisch gezogene Linien in der Luft, umgesetzt in ein festes Material, finde ich großartig. Ein weiteres Produkt finde ich faszinierend: die Kleiderskulpturen 132.5 von Issey Miyake; hier wird dreidimensionales Origami umgesetzt in textile Materialien und so eine völlig neue Optik kreiert, die das Auge suchen lässt. Ein so innovativer – und trotzdem auf die Tradition bezogener – Umgang mit Material ist einfach großartig. Und dann wäre da noch unser Pallas Tisch von Kontantin Grcic. Ich liebe das Design und finde es einen einfach sehr guten Tisch mit bestechenden Proportionen. Welche zeitgenössischen Bauwerke mussten sie unbedingt sehen? Und warum? Unbedingt sehen musste ich das Gebäude der Architekten Herzog und de Meuron für Prada in Tokio. Die aufregend neue Fassade aus Planen und gewölbten Glasscheiben begeistert mich. Das Licht wird in wechselnden Winkeln und Rundungen

Geben eigentlich gerade Architekten den Ton an – oder eher Designer? So genau lässt sich das nicht sagen. Was mir eher auffällt: Dass Designer sich als Architekten oder umgekehrt, die Architekten sich als Designer ins Spiel bringen. Dadurch entstehen in beiden Disziplinen interessante neue Ansätze. Jeder Bereich versucht sich an unterschiedlichen Material- oder Forminnovationen, die dann im anderen Metier ausprobiert werden – und das wiederum erneuert den Blick auf die Dinge. Nehmen Sie zum Beispiel den Entwurf des britischen Designers Thomas Heatherwick für den Pavillon Großbritanniens auf der Expo in Shanghai oder die Möbel der Architekten Sauerbruch Hutton für das Museum Brandhorst in München.

Designer bringen sich immer öfter als architekten ins spiel – wodurch interessante neue ansätze Entstehen.


Umfrage

Design und Architektur

Sven-Anwar Bibi, Produktgestalter www.svenanwarbibi.de

was gut ist, erkennt man oft erst später. Doris Hartwich, Modedesignerin, München Frau Hartwich, wir werden von Design überschwemmt, hört man oft. Stimmt das? Das ist eine Frage der Definition. Heute ist alles Design. Aber gutes Design ist rar. Und was gut ist, erkennt man erst in der Zukunft. Welche Design-Stücke faszinierten Sie in letzter Zeit? Und warum? Drei Beispiele von vielen: Die Occhio-Serie von Axel Meise. Ich habe einige Leuchten in meinem Showroom, funktionell, puristisch schön und sehr kompatibel zu meiner Männermode. Dazu der Vitra Lounge Chair von Charles und Ray Eames. Der Entwurf aus den 50er Jahren des Zwanzigsten Jahrhunderts wirkt heute noch frisch. Harte Schale, weicher Kern, in dem man nach einem langen Tag versinken möchte. Schließlich Stoffkreationen des japanischen Webers Chugai KunishimaCobo. Hergestellt mit handwerklich inspirierter Technik. Man kann daraus außergewöhnliche Sakkos für Männer machen. Geben eigentlich gerade Architekten den Ton an – oder eher Designer? Architekten sind für die Schale zuständig, Designer für das Innenleben. Das eine geht nicht ohne das andere. Kreativ müssen beide sein, und teamfähig. Es ist ein Geben und Nehmen, die Architektur beeinflusst Design und umgekehrt. Welche zeitgenössischen Bauwerke mussten Sie unbedingt sehen? Peter Zumthors Kunsthaus in Bregenz, so klar und puristisch, dass es selbst ein Kunstobjekt ist. Da müssen sich die Exponate schon anstrengen, um beim Kunstanspruch mitzuhalten. Oder die Skisprungschanze von Zaha Hadid auf dem Bergisel, Innsbrucks futuristischem Wahrzeichen. Wir haben dort ein Modeshooting gemacht. Es war die perfekte Kulisse für meine Männermode.

Doris Hartwich, Modedesignerin info@justhartwich.de

Sven-Anwar Bibi, Produktgestalter, Bad Tölz Herr Bibi, worum beneiden Sie Architekten? Wenn ich Architekten beneide, dann um den Maßstab ihrer »Produkte« und den oftmals geradezu dogmatischen Formalismus in ihren Entwürfen. Ist ein Stuhl schwerer zu entwerfen als ein Haus? Was für einen Stuhl, was für ein Haus? Ein Brettstuhl erscheint im Entwurf einfacher als eine Grundschule, und eine Doppelgarage einfacher als ein Bürodrehstuhl. Komplexe Gestaltungsfragen tauchen in beiden Disziplinen auf – und werden mit unterschiedlichen Werkzeugen, Methoden und Technologien beantwortet. Welche Anregungen ziehen Sie aus aktueller Architektur für Ihre Arbeit? Ich nehme Architektur einerseits als Oberfläche wahr und nutze diese als Inspirationsquelle für meine Arbeit mit Raum, Volumen und Texturen. Andererseits funktioniert aktuelle Architektur als Schnittstelle zwischen dem Ist-Zustand und der Vision von urbanem Leben. Das lohnt sich zu beobachten. Was machen Architekten besser als Designer? Saab fahren. Sprechen Designer und Architekten dieselbe Sprache? Grundsätzlich nein, aber sie sprechen oft über die gleichen Dinge, und manchmal ist es tatsächlich sogar nur ein leichter Akzent, der ihre Sprachen voneinander unterscheidet.

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Türkei

Istancool In der Türkei gehen die Lichter an.

Junge Architekten und Lichtdesigner aus Ankara und Istanbul haben einen Pakt geschlossen: Mit einem Mix aus orientalischer Tradition und westlicher Moderne wollen sie ihr Land zum Designführer Europas machen. Selbst in Gebetshäusern weiß man zeitgemäße Lichtplanung längst zu schätzen – wie eine neue Moschee beweist.



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Türkei

Design und Architektur

Längst hat sich eine neue Käufergeneration etabliert, die auch bestes Design zu schätzen weiß. Mit der Fähre setzen die Istanbuler vom europäischen in den asiatischen Teil der Stadt über (links).

»  Hüzün « nennT orhan pamuk das türkische lebensgefühl : MelaNcholie. Himmel und Erde sind in Istanbul durcheinander geraten, und das niemals mehr als bei Dämmerung. Es ist acht Uhr abends, die Hauptgeschäftszeit des türkischen Einkaufstages. Die Schwärme der Menschen im Labyrinth des Stadtviertels Tünel spiegeln die Schwalbenschwärme über den Dächern, das Neonleuchten der Reklameschilder ist mal hellblau wie der Himmel, mal rot wie die Flagge der Türkei. Hier, unweit der C.A.M.-Galerie, einem aufregenden Forum für junge türkische Künstler, marschiert die Designerin und Architektin Seyhan Özdemir im Stechschritt durch das Büro der Firma Autoban, die sie 2003 mit ihrem Partner Sefer Çaglar gründete. Eigentlich wollte der Shootingstar der türkischen Designszene uns hier, am frühen Abend, ein Interview geben – doch getreu dem Motto ihres Büros, dessen eigenwilliger Name für Freiheit stehen soll, für Kreativität, Geschwindigkeit, schnellt die gutaussehende Mittdreißigerin hastig an uns vorbei: »Sorry, change of plans, keine Zeit.« Ob es Frau Özdemir wohl in ihre Privatgemächer drängt, wo sie ab und an Veränderungen an ihrer neuen Interior-Serie The Throne vornimmt, mit der sie sich wieder mal auf der Shortlist der Wallpaper Design Awards platzieren konnte? Ob sie schon auf dem Weg zu ihrem neuen Showroom ist, der kommende Woche eröffnen wird, direkt am Hafen, gegenüber der ersten Privatsammlung türkischer Kunst, dem Istanbul Modern Museum? Auf jedem Fall bedenkt uns Seyhan Özdemir mit einem leicht spöttischen »See you later!«, während sie sich, leicht grinsend, ein imaginäres Staubkorn vom Rock wischt und das Autoban-Büro in Überschall-Geschwindigkeit verlässt. Was aber macht die Möbelstücke, die die Vertreterin der zweiten Generation junger türkischer Designer entwirft, überhaupt so interessant, dass Aficionados aus ganz Europa ihrem Handelspartner De La Espada die Türen einrennen? Raue, traditionelle Materialien wie Holz, Eisen und Blech aus regionaler Verarbeitung und eine internationale Designsprache auf der Höhe der Zeit bilden bei den Möbeln Özdemirs keinen Kontrast, sondern eine schlichte und zugleich überraschende Einheit mit verspielten, orientalisch wirkenden Ornamenten – so dass am Ende ein signature look, ein absolut wiedererkennbares Ergebnis steht. »Bei

uns in der Türkei vermischen sich die Kulturen«, wird Özdemir später per Mail erklären, »und das ist auch gut so. Denn bei Menschen wie bei Möbeln gilt: Erst die Mischung macht das Ergebnis interessant.« Eine Mischung, die sich sehen lassen kann: Vierzig Objekte und 250 Projekte in acht Jahren, das weltberühmte Restaurant des Kalligraphiemuseums Müzedechanga, das Witt Hotel in Cihangir, dem Meatpacking District von Istanbul, das es sogar bis auf die Condé Nast Traveller Hotlist der angesagtesten Orte der Welt brachte – und Aufträge für das Interior Design von Shopping Malls, von Café-Ketten, Kinos und Hotels in Hongkong, Mailand und auf der ganzen Welt liegen rechts und links der Hochgeschwindigkeitsstrecke des Autoban-Büros. »Ich möchte keine dekorativen Türkei-Elemente über meine Entwürfe streuen, um sie irgendwie orientalisch wirken zu lassen«, befindet Özdemir, zu deren großen Vorbildern Jasper Morrison und Patricia Urquiola gehören, und deren Entwürfe bisweilen wirken, als würde Miuccia Prada unter dem Einfluss sehr, sehr vieler Globoli-Kugeln eine Home Collection gestalten. Flugs verlässt sie ihr Büro, ein wundersames Funkeln in den Augen. Vom Tünel ist es nicht weit bis zu dem Haus, in dem der Nobelpreisträger Orhan Pamuk inmitten seiner Großfamilie aufwuchs. Wie Pamuk in seinem Buch »Istanbul« beschreibt, standen in jedem der fünf Stockwerke seines Geburtshauses ein bis zwei Klaviere, auf denen nie jemand spielte – dazu unbenutzte Turbanhalter, abgeschlossene Vitrinen mit Rosenwasserfläschchen, Räuchergefäßen und eingeschmuggelten Spielzeugautos. Den Geist des so genannten »Pamuk Apart­ manı« kennt der Lichtdesigner Ayrım Talu nur zu gut. »Istanbul war die Hauptstadt von drei Kaiserreichen – und ist bis heute eine stolze, Jahrtausende alte Stadt. Wenn ich das Licht für das Redesign eines alten Hauses plane, stelle ich mir in der Regel vor, wie viele unterschiedliche Menschen durch die Jahrhunderte dort gelebt haben. Manchmal begegne ich dann sogar einem Geist.« Wir treffen Talu auf ein gut gekühltes Glas Weißwein an der Uferpromenade des Ortaköy, unterhalb des Nobelstadtteils Bebek mit seinen Gaggenau-Filialen

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Türkei

eine leuchte ist wie eine skulptur – sie muss immer eine bedeutung haben.

und Yachtsport-Geschäften gelegen, wo er uns mit aufgeknöpftem Hemd, in der einen Hand eine Gauloise, in der anderen seine Sonnenbrille, gut gelaunt empfängt. Der Glamour des Bosporus und die leisen Rufe des Muezzin umwehen den Treffpunkt der jungen Elite Istanbuls – der einzigen Stadt der Welt, die auf zwei Kontinenten steht. »Moderne Lichtgestaltung ist sich der Vorgeschichte der Architektur immer bewusst, die sie beleuchtet – und zitiert sie mit modernen Mitteln.« Wie zum Beweis, dass man in Istanbul nicht lange nach geschichtsträchtigen Stätten suchen muss, zeigt Talu auf den Çıragan Palace, von dem aus der Blick auf den Yıldız Park geht, den einstigen Palastgarten, vor langer Zeit Jagdrevier verschwendungssüchtiger Sultane. Am Hubschrauberlandeplatz des Osmanenpalastes warten Privatbutler auf exklusive Gäste. Hier trifft sich das europäische Istanbul – mit Blick auf den faszinierenden asiatischen Teil am anderen Ufer des Flusses. Wer an der Seite von Talu, der mit seiner Firma Zeve zu den angesehensten Lichtgestaltern der Türkei gehört, durch Istanbul fährt, dem mag die Stadt wie ein großes Netz erscheinen – nicht wie eins, in dem er gefangen ist, sondern wie eins, das Faden für Faden mit den Projekten des Planers durch die Stadt gesponnen wird. Den Präsidentenpalast von Premierminister Erdogan in Ankara, das Gästehaus des Bürgermeisters von Istanbul, in dem schon Barack Obama Quartier bezog – all das hat Ayrım Talu mit seiner Signatur des Lichts versehen. Die Augen des versierten Technikers sind mit einem verliebten Leuchten erfüllt, wenn er von Lichtgestaltung und Leuchtmitteln, von den Vorzügen des Halogen, dem angeblichen Hype um LED und von neuen Projekten auch außerhalb der Türkei erzählt – etwa vom Nordirak, wo er derzeit die Lichtgestaltung für das 100 Millionen Euro schwere Sulaimania Medical Centre, einer Mischung aus Spa, Hotel und Fünf-Sterne-Plus-Highend-Krankenhaus, besorgt. »Eine Leuchte ist wie eine Skulptur. Sie muss immer eine Bedeutung haben. Ein schrecklicher Fehler wäre es, ein Licht einfach so, vollkommen wahllos zu platzieren.« Ein Krankenhaus mit exquisitem Licht im Irak, ist das nicht etwas ungewöhnlich? »Überhaupt nicht!« Für Talu ist eher der medizinische

Sektor Neuland als das geografische Gebiet, auf dem das Krankenhaus errichtet wird – im Irak hat er ziemlich oft zu tun. »Allerdings gebe ich gern zu«, lenkt der Lichtplaner ein, »dass sich mein Beruf, dass sich die Wertschätzung des richtigen Lichts als Teil der Architektur in der Türkei stärker durchgesetzt hat als in unserem Nachbarland.« Und wie zum Beweis erzählt uns Talu die Geschichte von Hasan Tanık, und sie ist traurig und schön zugleich und darin gegensätzlich wie Istanbul. Dann umschließt die Dämmerung Talu, und er macht sich auf den Heimweg in das Fischerdorf Kanlıca, den neuen Immobilientraum der türkischen Elite – bevor er tanzen geht, im Sortie, im Reina und im Cafe As¸ k, bis das Licht des nächsten Morgens seine Silhouette wieder freigibt aus dem Schwarz der Nacht. Die Geschichte von Hasan Tanık ist keine Istanbulgeschichte. Sie ist eine Geschichte aus Ankara und zeigt, dass Design und Architektur des dritten Jahrtausends längst die gesamte Türkei erfassen.

Seyhan Özdemir und Sefer Caglar, Shootingstars der Türkei


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Eine neue klarheit scheint 端ber dem land zu liegen w i e r ich t ig gu t es l ich t. Links www.autoban212.com www.saltonline.org/en

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Ayr覺m Talu, Lichtdesigner

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die geschichte hasan taniks zeigt, dass modernes design die ganze türkei erfasst.

Imam Mehmet Kara

Den Tag, an dem Hasan Tanık mit seinem BMW M3 des neuesten Baujahrs bei maximaler Geschwindigkeit von einem Monstertruck erfasst wurde und sofort starb, wird sein Vater nie vergessen. Aber statt seinen Glauben an Allah zu verlieren, ließ der Bauunternehmer Namık Tanık eine Moschee errichten – und zwar direkt gegenüber vom Verteidigungsministerium, einem der wichtigsten Solitärbauten kemalistischer Prägung in Ankara. Seit 2010 ist die Hasan Tanık Moschee Anlaufstelle für Arm und Reich im Diplomatenviertel der türkischen Hauptstadt. »Es war eine große Verantwortung, die Lichtplanung für dieses Stück Architektur gewordene Erinnerung für einen Sohn zu besorgen«, hat uns Ayrım Talu am Ende der Begegnung am Bosporus noch erzählt. »Immerhin galt es, die Interessen des Bauherren, des Architekten und der Einwohner vor Ort unter einen Hut zu bringen.« Der erste Architekt der Moschee, Mahmut Kirazoglu, hat bereits viele Gebetshäuser realisiert, in Mekka und im Rest der Welt. Ihm war wichtig, dass der Solitärbau zeitgemäße, modernistische Akzente setzt – und zugleich etwas Klassisches hat, das die baulichen Moden der Jahre überlebt. Also beauftragte er Zeve, sich der Herausforderung mit Licht zu stellen. Was dabei herausgekommen ist, demonstrieren der gut gelaunte Imam der Moschee, Mehmet Kara, und sein Techniker Erdal Kavaklı im Gebetshaus in Ankara: Ein Tastendruck genügt, und trotz mittäglichem Gewitter leuchtet die Moschee in einem ganz besonderen Licht – so besonders, dass sie einen hochdotierten Preis für die weltweit besten neuen Lichtdesigns erhält, der Anfang Juni in Spanien verliehen wird. »Früher«, der Imam fährt sich beim Reden in sanften, konkaven Bewegungen über den Bauch, »prägte ein großer Kreis aus Kerzen das Zentrum einer jeden Moschee. Mir gefällt es ausgesprochen gut, dass nun die modernen Mittel der Technik zum Einsatz kommen und bewusst Impulse setzen, die in der Lichtwirkung an die alte Zeit der Kerzen erinnern und dabei dennoch zeitlos wirken, klassisch, elegant.« Dann serviert Herr Kirazoglu süßen Mokka und führt mit einem Leuchten in den Augen, das sehr dem verlieben Leuchten Talus ähnelt, und mit dem Stolz eines Mannes, der eine Sache wirklich liebt, die verschiedenen Lichtstimmungen in der Moschee vor.


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Das seltsame Einverständnis, das sich mit den Betreibern der Moschee angesichts des schönen Lichts nun einstellt, und das uns in der Türkei mehr als einmal übermannt, hat der Schriftsteller Orhan Pamuk mit dem Wort »Hüzün« beschrieben: Melancholie, ein »zu Herze gehendes Verschwommensein« der Dinge. Dabei hat der Schub des guten Geschmacks, der Moderne und ihrer Verschmelzung mit der reichen und vielfältigen Tradition der Türkei beim westlichen Betrachter das genaue Gegenteil zur Folge: Klarheit, Scharfsichtigkeit, Ästhetik scheinen über dem Land zu liegen wie das Licht über dem Hauptdom der Moschee, das Ayrım Talu als »sparkling« beschrieben hat – als exzellent, funkelnd, sprühend, perlend und moussierend. In diesem Licht erstrahlt eigentlich die ganze Türkei. Es liegt in den Augen der hastig vorbei eilenden Designerin und Architektin Seyhan Özdemir genauso wie in dem verliebten Leuchten, das aus dem Gesicht des Lichtdesigners scheint, wenn er von Hell und Dunkel spricht. Es liegt im Glitzern des Bosporus und im Strahlen eines jeden neuen Tages: Himmel und Erde sind durcheinander geraten in der Türkei. Und beide sehen verdammt gut aus dabei.

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Occhio Puro verticale E

Hasan Tanık Moschee, Ankara Inspiriert vom spätottomanischen Baustil, besteht die Moschee aus einer Haupthalle, vier Seitenflügeln, einem Eingangsraum und zwei Minaretten. Der Mihrab in der Gebetshalle, in der bis zu 1500 Menschen Platz finden, wurde in exakter Entsprechung zur Eingangstür angelegt und kann somit von außen gesehen werden. Die Kalligrafien an den Wänden geben Koransuren wieder. Bauherr: Namık Tanık Baufirma: Sinan Gökdag, Gökdag Construction Architekten: Mahmut Kirazoglu, Can Gökoguz Fertigstellung des Baus: 2010

Text Ingo Mocek Foto Julian Baumann

Lichtgestaltung Bei der Lichtgestaltung der Moschee kommt das durchgängige Konzept von Occhio voll zur Geltung. Die Puro Leuchtenköpfe konnten an unterschiedlichen Stellen mit der jeweils optimalen Lichtwirkung platziert werden. Die charakteristische Lichtwirkung der Linsen wird zum Gestaltungselement, gleichzeitig entsteht keinerlei störende Blendung. Aufgrund ihrer hohen Lichtstärke, Effizienz und Lebensdauer wurde Occhio durchgängig in CDM - Technologie eingesetzt. Lichtplanung ZEVE Lighting

Occhio Leuchten im OG /  K orridore 5 x Puro verticale E, CDM 1 Eingangsebene / W ände des Mihrabs 4 x Puro verticale E, CDM Eingangsebene / S äulen 1 8 x Puro verticale E, NV Occhio Leuchten in den Arkaden 8 x Puro verticale D, CDM Ecken /  K alligrafie 4 x Puro parete singolo, CDM


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Porträt

Träumer ohne Traumtanz Der Designer Michael Keller und KMS TEAM

»Gestaltung ist ein Abendessen – oder ein gutes Gespräch«: Wie der Kommunikationsdesigner Michael Keller nach dem Möglichen im Unmöglichen forscht – und dabei Denken und Handeln von Menschen und Unternehmen verändert.

Einen solchen Arbeitsplatz wünscht sich jeder, der nicht das Glück hatte, Kapitän zu werden oder wenigstens Fluglotse. Vom Schreibtisch überblickt man 1 500 Quadratmeter Halle, eine Kathedrale aus grauen Stahlträgern und großen Fenstern. An der gegenüberliegenden Wand, vielleicht 50 Meter entfernt, klebt der Lastenkran, ein letztes Stück Schwerindustrie. Die Arbeiter der Maschinenfabrik »Deckel« sind längst ausgezogen, haben Platz gemacht für Designer mit ihren silbrig glänzenden Macs. Zwischen anthrazitfarbenen Regalreihen sitzen die Kreativarbeiter, ab und an taucht ein Kopf auf. KMS TEAM ist eines der großen deutschen Designbüros, und diese Halle verkörpert ihren Anspruch. »Brücke« nennen die KMS TEAMler den Aussichtsplatz in luftiger Höhe. Dort steuern vier Geschäftsführer die Münchner Markenagentur: Knut Maierhofer, Christoph Rohrer, Armin Schlamp und Michael Keller. Keller, 47, trägt schwarz. Immer. Dunkles Jackett, schwarze Hose, Hemd, Schal und Schuhe. »Schwarz sogar am Strand«, feixt der Mitgeschäftsführer. Man könnte ihn für einen Architekten alter Schule halten, dabei hat der Kommunikationsdesigner die Grenzen zwischen den Genres längst verflüssigt. »Software schlägt Hardware«, ist Keller überzeugt, »und wir sind Software, brutalste Software.« Dazu leuchten seine Augen, und die Stimme geht eine halbe Oktave höher. Keller ist der geborene Präsentator, er braucht Publikum, wenn er Gedanken entwickelt. »Seid ihr happy?«, fragt Keller eine Gruppe von Jungdesignern, die ihn sofort umringen, »wisst ihr Bescheid?« Drei Teams haben sich in der Küche versammelt, mit 400 Quadratmetern groß wie eine Mensa. Fünf Frauen und fünf Männer bereiten die Präsentation eines Messestands vor. Architekten, Designer, Ingenieure – KMS TEAM sucht gemischte Teams, um Unvorhergesehenes hervorzubringen. Dem Kommunikationsriesen O 2 schneiderten sie vor einigen Jahren einen wogenden Messestand auf den Leib, stabförmige Lichter pulsierten wie eine Wolke über den Besuchern, leuchtend weiße Botschaften zogen über den blauen Himmel. Gerade ließen sie es etwas ruhiger angehen und choreografierten den 8 000 Quadratmeter großen Auftritt von MAN auf der IAA Nutzfahrzeuge betont nüchtern. Übersichtlich sollte

es sein, glasklar. »Welcome« prangte über dem im Zentrum angeordneten Servicebereich, »der Bezug zwischen Produkten und Dienstleistungen wird so auch visuell gestärkt«, erklärt die Homepage. Autos, immer wieder Autos. Sie sind die Leidenschaft des bekennenden Sportwagen-Fahrers Michael Keller, dem es einfach nicht schnell genug zu gehen scheint. Seit zehn Jahren fährt er seinen Porsche 911. Noch etwas länger, zwölf Jahre, arbeitet KMS TEAM für Lamborghini. Eine verrückte Erklärung: 1963 ist das Geburtsjahr der Automobillegende – und das von Keller. Und auch das Sternzeichen teilen Ferruccio Lamborghini und Michael Keller: den Stier. Keller überfliegt eine Schautafel, wie im Vorübergehen. »Das hier muss in 4C gedruckt werden«, sagt er, »damit der Blaustich von Magnesium gut rüberkommt.« Zwei Mitarbeiter nicken. Keller ist Perfektionist, ein getriebener Arbeiter. Tack, tack, tack. Wie mit einem Florett spießt sein Füller die nächste Tafel auf. Auch hier müssen die Designer noch mal ran. »Das Verrückte ist«, erklärt Keller später, »dass ich selbst keine Chance mehr hätte, bei KMS TEAM eingestellt zu werden. Hier arbeiten nur Hotshots, Spezialisten.« Keller ist Generalist, ein Meta-Gestalter, dem es Spaß macht, seine Leute herauszufordern, um das Letzte aus ihnen herauszukitzeln. Und wenn sich wieder jemand aus den Stapeln von Initiativbewerbungen die täglich eingehen, durchgesetzt hat, dann muss sich das neue Gesicht der Mannschaft vorstellen, mit allen Stärken und Schwächen. Die einzelnen Teams entscheiden dann, ob sie ihn oder sie wollen. Und für welche Aufgabe. In vielen Agenturen sind Küche und Kicker die eigentlichen Orte kreativer Wertschöpfung. Bei KMS TEAM ist das nicht anders. Nur welche Küche steht hier: fingerdicke Stahlprofile, gewalzt von einem Bootsbauer und so präzise verarbeitet, als sollte ein Schweizer Uhrwerk entstehen. Hinter der obligatorischen Profi-Kaffeemaschine türmen sich dicke Bretter, sägeraue Bohlen wie für ein Wikinger-Schiff. Stolz präsentiert Keller die Süßigkeiten-Schublade. Eine Truhe aus Edelstahl,



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Porträt

Gerade arbeitet keller am gröSSten und grünsten wolkenkratzer San franciscos.

gefüllt mit Stärkungen: Riegel, Schokolade, Drops – einen halben Süßwarenladen zieht Keller aus der Küchenzeile. Alle Mitarbeiter besitzen einen Schlüssel zur Halle. Sie dürfen kommen und gehen, wann sie wollen. »Und die Süßwarenkasse stimmt immer«, betont Keller, »bis auf den letzten Cent.«

auch etwas zu essen«, sagt Keller. Jahrelang hat der Kreativarbeiter kein Frühstück zu sich genommen und ohne Mittagessen durchgearbeitet. Zum Glück gibt es heute Menschen wie Tatjana Mainka, die dafür sorgen, dass irgendwo eine Suppe auf ihn wartet.

Gerade arbeiten sie daran, in San Francisco den größten und grünsten Wolkenkratzer der Stadt zu entwickeln. Und weil sie KMS TEAM sind, interessiert sie nicht nur, wie die Lobby aussehen soll oder das Dachgeschoss und aus welchem Material die Fassade besteht, sondern sie wollen verstehen, wie man das Gebäude am besten in die Stadt einbindet und womöglich noch den vorbeifahrenden Autofahrer zum Komplizen macht, ihn in die Vision eines Nullemissionshauses einbindet. Unmöglich? Dieses Wort hat Michael Keller abgeschafft, zusammen mit einem halben Dutzend anderer Einschränkungen. Lieber sagt er: »Lasst uns die Welt erobern!« Der Managing Partner Kreation, wie sein Titel lautet, verkündet auf der Website von KMS TEAM: »Design hat die Kraft, das Denken und Handeln von Menschen und Unternehmen zu verändern.«

»Ich bin ein Kind«, sagt Keller, »ein Maniac.« Bevor er 1990 zusammen mit Knut Maierhofer KMS TEAM gründete, studierte er erst einmal Kunst und Kommunikationsdesign an der Parsons School of Design in New York und erhielt ein Stipendium an der Cooper Union. Davor war Keller neunmal an deutschen Hochschulen gescheitert. Doch Michael Keller gab nicht auf. Sein Traum, erklärte er auf einer Veranstaltung der Münchner Typographischen Gesellschaft, war es nun mal, Gestalter zu werden. Heute zählt KMS TEAM im W&V-Ranking der wichtigsten Agenturen zur ersten Reihe – mit über dreihundert Auszeichnungen. »Tatsächlich stehen die Münchner für deutsches Design, und das wollen sie in die Welt hinaus tragen«, schreibt das sonst so nüchterne Branchenblatt begeistert.

Also forscht Keller nach dem Möglichen im Unmöglichen. Er telefoniert, delegiert, bringt Leute zusammen. Der Kommunikationsdesigner mit der Affinität zur Architektur ist Netzwerker ohne Notebook. »Das ist mein Computer«, stellt er seine Assistentin Tatjana Mainka vor. Sie erinnert an die »24«-Serienheldin und Computerspezialistin Chloe O’Brian, wenn sie dynamisch zum Besprechungsraum führt. Mainka druckt jede Mail aus, bevor sie Keller mit Anmerkungen versieht.

Seit 27 Jahren gibt es das KMS TEAM. Keller schätzt Beziehungen, die mit der Zeit immer reicher und tiefer werden. Mit seiner Frau ist er seit 30 Jahren zusammen, und seinen Geschäftspartner Knut Maierhofer traf er in der ersten Typoklasse an der Privatakademie an der Münchner Einsteinstraße U5. Das funktionierte auf Anhieb, weil sie so verschieden waren. »Wir verstehen uns überhaupt nicht«, sagt Keller, »und darin sind wir uns einig.« Wieder huscht so ein Lächeln über sein Gesicht, wenn er etwas ganz Wichtiges ganz flapsig sagt. »Knut ist ein Knochen, und das gleiche wird er wohl über mich sagen.« Maierhofer ist derjenige, der ganz ernst bleibt, und Keller der Träumer, ohne Traumtänzer zu sein. Ein Mensch, der an die Kraft guter Gestaltung glaubt, wo andere längst abwinken, ein Besessener mit der Gabe zu begeistern. »Es geht darum, Feuer zu entfachen«, beschwört er. So viel Leidenschaft hat nur einen Haken. Wenn Keller diese Begeisterung bei anderen nicht spürt, verglüht er. Schweigen ist seine Sache nicht. Das konnte er nur als Kind, und das ausgiebig.

Auf Kellers Schreibtisch türmen sich Bücher, Zettel und Zeitungsausrisse, Sedimente kreativer Springfluten. Mittendrin taucht ein Telefon auf wie ein lange verschollen geglaubtes U-Boot. Das Fensterbrett ist für vier Figuren reserviert, Geschenke von Freunden und Mitarbeitern. Ganz links ein Plastikmann, in dessen Brust ein Alien sitzt, eine Anspielung auf kreative Prozesse? Daneben ein Schlagring mit AusstechStern wie für Weihnachtsplätzchen, ganz rechts zwei Tiere, ein Schwein und eine Kuh. »Die sollen mich daran erinnern,


Porträt

»Ich will, dass die Welt so ist, wie sie mir gefällt«, sagt Keller. Wartet einen Augenblick, ob seine Worte angekommen sind, und sprudelt weiter. Ein Stichwort oder zwei, ganz gleich welche, und Keller steigt in den Ring. Wenn er von Aufträgen erzählt, fallen Worte wie Jagd oder Beute. Es ist ein Spiel. Eines, das bei KMS TEAM 100 Leute ernährt. Kann Gestaltung die Welt verbessern? Ein schelmisches Grinsen huscht über Kellers Bubengesicht. »Selbstverständlich«, bricht es aus ihm heraus, »was ist denn nicht Gestaltung? Gestaltung ist ein Abendessen, ein gutes Gespräch.« Und manchmal eben auch ein Produkt oder ein Messestand, in dem nach dem Willen der KMS TEAM Kreativen die Seele des Unternehmens schlägt. Den Messestand nicht als portable Architektur zu betrachten, sondern als verdichteten Geist Hunderter von Menschen, käme den wenigsten Baumeistern in den Sinn. Keller schon. »Wenn wir richtig gut wären, würden wir keine Architektur mehr sehen«, sagt er ganz am Ende des Gesprächs und macht eine Kunstpause: »Wir würden in etwas anderem aufgehen.« Wahrscheinlich in einer HammerSoftware.

Michael Keller, Managing Partner Kreation bei der Münchner Markenschmiede KMS TEAM, glaubt an die Kraft guter Gestaltung.

Text Dr. Oliver Herwig Foto Matthias Garvelmann

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Essay

Der globale Code Wie Architektur und Design die Welt eroberten.

Binnen weniger Jahre sind Design und Architektur zu Weltsprachen der Globalisierung aufgestiegen. Ihre Codes genießen weltweit Gültigkeit. Aber wer profitiert eigentlich von dieser Entwicklung? Eine Spurensuche.

Tobias Rehberger war mit dem Taxi unterwegs in Yaoundé, der Hauptstadt Kameruns, in der Jackentasche eine Handvoll Zeichnungen, im Kopf eine verwegene Frage: Was passiert, wenn jemand einen Designklassiker nachbaut, der das Original nie gesehen hat? Was, wenn man ihm als Vorlage lediglich eine grobe Skizze reichte, eine aus dem Gedächtnis gezeichnete und damit denkbar unpräzise? Genau das war der Plan des deutschen Künstlers, als er damals, vor 17 Jahren, durch die Straßen Yaoundés von Tischler zu Tischler fuhr. Dem einen drückte er eine Marcel-BreuerFreischwinger-Handskizze, dem Zweiten seine Zeichnung eines Donald-Judd-Sitzmöbels, einem Dritten eine Art Phantombild des berühmten Rietveld-Stuhls in die Hand. Insgesamt sechs Stuhlikonen hatte Rehberger, so gut es eben ging, aus dem Gedächtnis zu Papier gebracht. Die Auftragsarbeiten, die er ein paar Tage später einsammelte, wirkten denn auch teils leicht verwittert, teils hatten Handwerker sie um Details wie ein zusätzliches Bein »verbessert« – jede einzelne von ihnen aber repräsentierte unverkennbar die Idee ihres großes Vorbilds. In diesem Moment, tausende Kilometer von den europäischen Designmetropolen entfernt, machte Rehberger Bekanntschaft mit einem Phänomen, das sich seither zu einem weltumspannenden Standard ausgewachsen hat: der globalen Designikone. Design und Architektur sind binnen weniger Jahre zu Weltsprachen der Globalisierung aufgestiegen, wobei sich allerdings schwer sagen lässt, ob sie zu ihren Prätorianern oder lediglich den Profiteuren zählen. Fest steht nur: Ihre Codes genießen heute global Gültigkeit. Ein Architektenstar wie Norman Foster, Erschaffer des Frankfurter Commerzbank-Turms und des Londoner »Gherkin-Towers«, baut heute gleichzeitig an 150 Projekten in 22 Ländern der Erde, mal ganz abgesehen von Designobjekten, die der Pritzker-Preisträger nebenbei entwirft. Eine Erfolgsgeschichte wie Apple, die aktuell als wertvollste Marke der Welt eingestuft wird, wäre undenkbar ohne das stumme, erdumspannende Einverständnis über die Einzigartigkeit des Iveschen Designs. Und ganz

genau so, wie ein Original Rietveld-Stuhl heute zu den Standardtrophäen wohlhabender Vintage-Designsammler zählt, wird ihre Idee von einem Tischler in Yaoundé, Kamerun, verstanden. Wie ist das möglich? Auf diese Frage gibt es eine nüchterne und eine idealistische Antwort. Die idealistische besagt, dass starke Entwürfe per se unkaputtbar sind. Sie verfügen über eine innere Kraft, dank derer ihnen Zeit, Entfernung und Sprachbarrieren genauso wenig etwas anhaben können wie ein Hagelschauer Zaha Hadids neuem, ikonenhaften Opernbunker von Guangzhou. Die nüchterne Antwort ist etwas komplizierter. Auf eine Kurzformel gebracht lautet sie: Medien, Marken und Märkte. Und niemand hat diese Formel schlüssiger durchdekliniert als Sergio Zyman. »In unserer Gesellschaft des freien Marktes sitzen die Konsumenten da, sehen sich gegenseitig mit glasigen Augen an, hören sich das an, was wir als Produzenten oder Lieferanten von Waren und Dienstleistungen zu sagen haben und fragen uns dann: »Warum sollte ich Ihr Produkt kaufen?« Die Herausforderung und Chance für die Marketingleute besteht darin, darauf die passende Antwort zu geben«, sagt Zyman, einst Marketingchef von Coca-Cola. Allerdings benötigte der Markenklassiker aus Atlanta noch Jahrzehnte, bis er in die hintersten Winkel der Erde vorgedrungen war. Heute gelingt Marken ein ähnliches Kunststück in einem Bruchteil der Zeit. Denn während die Globalisierung Märkte explosionsartig vergrößerte, hat sie sie gleichzeitig medial wieder schrumpfen lassen. Im Global Village stehen heute so viele potentielle Käufer wie nie zuvor vor so vielen Angebote wie nie zuvor, und ihre einzige Chance, in diesem Chaos noch den Überblick zu behalten, sind Marken. »Wir teilen uns heute weltweit die gleichen Medien und Trends«, sagt Ralph Bremenkamp, »unsere Chance, globale Produkte zu designen, ist damit so groß wie noch nie.«


Essay

Design und Architektur

markenklassiker durchdringen Jeden winkel der Erde.

Literatur: Markus Albers: »Meconomy«, epubli 2010 William Gibson: »Mustererkennung«, Klett-Cotta 2004 Deijan Sujic: »Der Architekturkomplex. How the rich and powerful shape the world«. Patmos, 2006 Sergio Zyman: »The End of Marketing as we know it«, Harper 2000

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Essay

Bremenkamp ist Kreativdirektor bei »frog design«, jener Design-factory aus dem Schwäbischen, die einst den ersten »Apple Macintosh« formte und heute Weltkonzerne wie Disney, Microsoft, Qualkomm und Intel mit Corporate Designs und Markenprodukten ausstattet. Vor seiner Zeit als frog-Designer stand Bremenkamp unter anderem in Diensten des Londoner Designstars Ross Lovegrove sowie chinesischer Elektronikhersteller, die ihre Kühlschränke, Mikrowellen und Waschmaschinen europäischen Augen und Märkten anpassen wollten. Der 38-Jährige ist, mit anderen Worten, ein globaler Design-Übersetzer. »Die Produktsemantik, also die Frage, was ein Produkt in einem Menschen auslöst, lässt sich heute global durchdeklinieren«, weiß Bremenkamp. Anfang der Nullerjahre beobachtete er beispielsweise, wie unter chinesischen Marketingdirektoren, Kreativberatern und Designern ausgerechnet der VW Polo Kultstatus erlangte, weil er kurioserweise als Inbegriff des Deutschen, Urbanen und Dynamischen verstanden wurde. Kurze Zeit später wiederum wurde der frog-Designer Zeuge, wie BMWs neuer MINI auch in China auf Touren kam. »Der MINI ist ein interessanter Fall«, sagt Bremenkamp. »In Europa verdankt er seinen Erfolg fast ausschließlich seinem Retro-Kontext, also dem Verweis auf eine Designhistorie aus den chicen, trendigen Roaring Sixties.« In China jedoch, wo in den 60ern nicht die Beat-, sondern eine Kulturrevolution tobte, fehlt dieser Kontext völlig. Und dennoch sind dort schon mehr als 19 000 MINIs verkauft worden. Warum? »Weil die chinesische eine klassische Follower-Kultur ist«, meint Bremenkamp, »Chinesen finden den MINI vor allem deshalb gut, weil die Europäer ihn gut finden. Sie sind enorm schnell darin, unseren Designbegriff zu adaptieren.« Dasselbe Design kann, mit anderen Worten, heute in ganz unterschiedlichen Ecken der Erde aus ganz unterschiedlichen Gründen Erfolge feiern. Oder eben auch scheitern. Denn bei genauerem Hinsehen zerfällt die globale Sprache Design in zig lokale Dialekte. In Asien beispielsweise muten die User Interfaces von Mobiltelefonen weitaus bunter, bildhafter und – zumindest für europäische Augen – chaotischer an als ihre westlichen Pendants. Bremenkamps Erklärung: »Asiaten sind es gewohnt, in Bildzeichen zu denken.« In Israel wiederum seien Poster, Schaufenster, ja ganze Straßenzüge völlig anders angeordnet als in Westeuropa, weil sich mit der entgegengesetzten Leserichtung des Hebräischen automatisch auch Blickverläufe und Perspektiven umkehrten. Statt »one size fits all«-Konzepten, meint Bremenkamp, brauche es daher »glocal products«, bei denen globale Designs ihrem jeweiligen lokalen Kontext angepasst würden. Entwürfe aber, denen dieser Spagat gelingt, werden von den Konsumenten mit weit offenen Armen empfangen. »Jeder von uns«, weiß Darren Brown, Soziologe in Diensten des Suchmaschinenbetreibers Yahoo, »ist ein Mischmasch aus Greatest Hits und Nischeninteressen.« Das klingt schizophren, ist aber ein zutiefst menschliches Bedürfnis: Der Eames-Chair im Büro, eine Birkin Bag in der Hand und der New Beetle in der Garage funktionieren als Abgrenzungsmerkmal und Annäherungsversuch zugleich: Design macht Marke. Viele Menschen haben das Markenkonzept derart verinnerlicht, dass sie sich selbst als Marken mit eigenem Brand Design und einer regel-

mäßig zu überarbeitenden Markenstrategie verstehen (ein Phänomen, für das der Autor Markus Albers den Begriff »Meconomy« geprägt hat). Aber nicht nur Menschen positionieren sich heute als Marken, sondern auch Nationen, Regionen und Städte tun es. Wichtigstes Werkzeug ihrer Place Branding-Strategien ist ihre Architektur. Und ihrer aller Vorbild heißt Bilbao. Noch vor 15 Jahren war die Hauptstadt der Provinz Vizkaya einer jener überalterten Industriestandorte, der seine besten Zeiten längst hinter und jede Menge Probleme vor sich hatte. Das änderte sich schlagartig, als 1997 Frank Gehrys verschachteltes, schillerndes, aufsehenerregendes Guggenheim-Museum in der Innenstadt eröffnete. Seither empfängt die 350 000 Einwohner-Stadt jedes Jahr etwa doppelt so viele Besucher, die Fluggesellschaften mussten ihre Frequenzen erhöhen, alle reden vom außergewöhnlichen Museum und Metropolen in aller Welt bewundernd vom »Bilbao-Effekt«. Seither ziehen Signature Architects wie Frank Gehry, Daniel Libeskind, Herzog de Meuron und Zaha Hadid um die Welt und setzen ihre Signature Buildings ab wie UNO-Helikopter Hilfslieferungen über Notstandsgebieten. Faustformel: Je seelenloser der Ort, umso stärker das Verlangen nach Ikonen. Auch Meinhard von Gerkan und Volkwin Marg profitieren von dieser globalen Sehnsucht nach Sinn und Sehenswürdigkeit. Allein in China treibt das Stararchitektenduo mit seinen 650 Mitarbeitern derzeit 90 Projekte voran, darunter den kompletten Neubau einer 800 000 Einwohner-Satellitenstadt namens Lingang. »In vielen Ländern Asiens«, erklärt von Gerkan, der als Vorbilder unter anderem die Gestalter des Bauhauses und der Ulmer Schule nennt, »ist man mit den eigenen Architekten unglücklich, weil sie schlecht ausgebildet sind und wenig Haltung zeigen.« Deshalb würden derzeit nahezu alle bedeutenden Gebäude Asiens von Architekten aus dem Westen gebaut. »Damit aber«, ergänzt von Gerkan, »steht gleichzeitig die Kritik, dass das, was die Westler machen, die Identität eines Landes und seiner Kultur nicht widerspiegelt.« Für das neue Parlamentsgebäude in Hanoi beispielsweise lieferten gmp Architekten einen Entwurf, der zunächst per Volkssentscheid befürwortet und dann doch wieder auf Eis gelegt wurde – zu landesuntypisch, hieß es. »Dabei existiert in Vietnam außer dem Tempel- und Palastbau keine Tradition der mehrgeschossigen Bauten – es gibt einfach keine Vorbilder, an denen man sich anlehnen könnte«, sagt von Gerkan. Irgendwann wollte der Architekt vom vietnamesischen Ministerpräsidenten wissen, ob er denn eigentlich ein Beispiel kenne für eine gelungene Symbiose von moderner Architektur und vietnamesischer Identität. Antwort: »Das gibt es nicht, deshalb brauchen wir ja Sie.« Es war, als würden zwei Taubstumme sich gegenseitig auffordern, doch mal genauer zuzuhören. Wie aber soll man die Identität eines Ortes dechiffrieren, den man kaum kennt? Wo entdeckt man sie, wenn man nicht einmal die Sprache des Auftraggebers spricht? Und wie lässt sich Identität in eine eigenständige architektonische Sprache übersetzen? Vor dieser Aufgabe stehen heute jeden Tag zig Architekten irgendwo auf der Welt. Hastig hochgezogenen Business Districts sollen sie ein Herz, Trabantenstädten eine Seele, Investorenobjekten ein wertsteigerndes Marken-


Essay

Design und Architektur

zeichen einpflanzen. Das schmeichelt den Planern und bringt ihnen Aufträge und Geld, ist aber natürlich ein Missverständnis. Es erklärt, warum die Boomstädte des Mittleren und Fernen Ostens heute voller nagelneuer, pseudo-repräsentativer Missverständnisse stehen, die man eigentlich gleich wieder abreißen könnte. Meinhard von Gerkan spricht von diesen architektonischen Primadonnen wie von einer mittelschweren Erkältung – etwas, das überflüssig und unangenehm ist, aber absehbar vorübergehen wird. »In China hat das Umdenken längst eingesetzt«, meint der Architekt, »von den seelenlosen Spiegelbauten nach US-amerikanischem Corporate-ArchitectureVorbild, wie sie noch in den Neunzigern en vogue waren, ist heute kein einziger mehr im Bau.« Wenn sich jede Kleinstadt ihren Gehry zulegen könne – so, wie es die westfälische 65 000 Einwohner-Gemeinde Herford getan hat – erledige sich das Konzept oberflächlicher Einzigartigkeit früher oder später von selbst. Und weil das so ist, dürfte künftig vermehrt Tiefsinn anstelle bloßer Oberfläche gefragt sein, glaubt auch frog-Designer Bremenkamp. »Die Sehnsucht nach Produkten mit einer Geschichte und einem Design, das nicht an der Oberfläche stehen bleibt, sondern sich um Werte wie Funktionalität, Haptik und Materialität kümmert, ist heute bereits deutlich zu spüren«, meint der Gestalter. Manufactum lebe ja bereits seit Jahren von diesem Trend. Und dass heute Bio-Produkte bei ALDI zu haben seien, zeige, wie die Nachfrage nach sinnvollen Produkten von den Premium- in die Volumenmärkte überschwappe. Damit aber dürften auch die Disziplinen Architektur und Design wieder näher zusammenrücken, schließlich sind beide denselben Werten verpflichtet. Beide werden, wenn sie ihren Status als Weltsprachen bewahren wollen, künftig weniger oberflächliche Stories, dafür mehr gute Geschichten erzählen müssen. Ihr Wortschatz wird differenzierter, ihre Semantik subtiler, ihre Plots tiefgründiger sein müssen. Gleichzeitig dürfte sich ihr Sprachzentrum verteilen, weg von den wenigen Hot Spots in Mailand, London und San Francisco hin zu einem weltumspannenden Netz kreativer Gestalter, die ihre Sprache in zig Dialekten und Nuancen ausdifferenzieren. Das wäre eine der besten Geschichten, die es von der Globalisierung zu erzählen gibt.

Text Harald Willenbrock, 43, telefoniert mit einem iPhone, tippt seine Reportagen auf einem MacBook, hört Musik auf einem iPod und ist »vermutlich genauso brand addicted wie jeder Andere«. Sein jüngster Design-Neuzugang ist allerdings kein Markenprodukt, sondern der handgefertigte Nachbau einer Schreibtischlampe von EdouardWilfred Buquet aus den 20er Jahren. Die Reportagen des Hamburger Journalisten erscheinen unter Anderem in brand eins, GEO und NZZ-Folio und sind mehrfach mit Preisen ausgezeichnet worden.

je seelenloser der ort, desto stärker das verlangen nach ikonen.

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Interview

Licht ist Luxus Daniel Wingate von Escada im Gespräch.

ESCADA, einer der Weltmarktführer für glamouröse Abendroben, geht neue Wege: Mit dem anglophonen Star-Designer Daniel Wingate – und mit Leuchten von Occhio, die neue Stores der Linie ESCADA SPORT ins richtige Licht setzen. Mit dem Occhio Magazin sprach Daniel Wingate über wirkungsvolle StoreKonzepte, über Licht als Inspirationsquelle – und über deutsche Polizeiuniformen.

Neuer Chefdesigner, neues Licht: Escada, nach wie vor der sechstgrößte Schneider glamouröser Abendroben.


Interview

Design und Architektur

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Occhio 34 Magazin Magazin

Interview

Wie Occhio und Escada Osaka zum Leuchten bringen

Daniel Wingate bezeichnet sich ironisch als Landei. Dabei wirkt Escadas Design Director so kosmopolitisch, wie man zwischen drei Kontinenten (Europa, Asien, Amerika) und vier internationalen Kollektionen im Jahr überhaupt nur sein kann. Der 1970 in Florida geborene Amerikaner wuchs in einem kunstsinnigen Elternhaus auf, Wingates Mutter war Innenarchitektin, der Vater lehrte Gesang an der State University of Florida. Als Jüngsten von vier Geschwistern nahm ihn die Mutter immer zum Shoppen mit. Irgendwann, erinnert sich

Divo sospeso, Ladenfläche in Osaka: Escada Sport in neuem Licht

Wingate, habe er ihr eine Bluse gereicht: »Probier’s doch mal damit, Mom.« Heute begeistert Wingate halb Hollywood mit seinen exklusiven Abendroben. Bevor er vor acht Jahren zu Escada ging, arbeitete er als Chefdesigner für J. Crew, Marc O’Polo und Hugo Boss. Zum Interview erscheint Wingate ganz lässig, in dunkler Lederjacke und Jeans, um den Hals einen grauen Baumwoll-Schal geschlungen. Immer wieder schiebt er einen Brocken Englisch in sein fast akzentfreies Deutsch ... you know … .


Interview

Daniel Wingate

Die neuen Escada-Sport-Filialen in Osaka und Seoul wurden gerade mit Occhio Leuchten ausgestattet; eine Zusammenarbeit mit weiteren Stores des Luxusherstellers ist in Planung. Welche Bedeutung hat das richtige Licht für die Präsentation, für die Inszenierung von Mode im Premiumsegment? Das richtige Licht ist super wichtig. Es geht um die Inszenierung der Marke Escada, dazu gehören perfekte Fensterdekorationen ebenso wie Ladenbau und die richtigen Spots. Ein prägnanter Lichtkegel, eine kunstvoll gesetzte Beleuchtung – so etwas erwarten unsere Kunden einfach. In diesem Sinne könnte man sagen: Licht ist Luxus – und zwar das richtige Licht, das man bewusst einsetzt, um Mode treffend zu inszenieren, um den Geschmack einer verwöhnten Käuferschicht exakt treffen zu können. Was ist neben einer effektvollen Lichtakzentuierung für ein sehr gutes Store- oder Shop-in-Shop-Konzept noch von essenzieller Bedeutung? Lokalkolorit. Let's say ein store in Beverly Hills sollte, wenn die Oscars verliehen werden, auch Oscars im Fenster haben. Und in München muss man bedenken, dass viele Touristen aus Arabien oder aus Dubai kommen – auch danach sollte ein Store-Konzept ausgerichtet sein. Aber über all diese Dinge sollte man nicht vergessen: Das Herz, eine gute Idee, ein Gedanke sollten immer dabei sein. Reine Abstraktion ist zu wenig, um Menschen mitzureißen, zu inspirieren. Herr Wingate, was inspiriert Sie ganz persönlich? Licht, Leichtigkeit, Farben, Stoffe, Drucke. Ich bin begeistert von der Art Basel Miami und im Moment total möbelorientiert. Möbel, Möbel, Möbel aus den 1940er Jahren. Bei der Arbeit sage ich immer: conscious creativity, bewusste Kreativität. Die Hand kann frei sein, aber die Hand muss wissen, was geht und was nicht. Und die Augen müssen wissen, wie die Kunden aussehen, sie müssen dauernd nach vorne blicken. Das würde erklären, wie Mode funktioniert. Besitzen Sie die Gabe, in die Zukunft zu blicken?

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Interview

Nein, aber ich glaube, einen guten Draht zu Menschen zu haben. Ich rede gerne mit Kunden, bin kein Snob. Wie Coco Chanel meinte: »Die Mode kommt von der Straße.« Und schauen Sie, da sind wir auch gleich bei einem Zitat aus Frankreich – wobei wir uns auf Deutsch unterhalten und ich Amerikaner bin. Das genau ist es, was ich an Escada so liebe: dass es eine wirklich internationale Firma ist. Bei unseren Präsentationen sind Japaner da, Iraner, New Yorker und Italiener. Und alle haben andere Ansichten, andere Augen. Ihr Himmel ist anders, ihr Licht. Selbst das Aufwachsen ist anders.

Escada macht die Hälfte des Umsatzes immer noch in den USA. Ist es von Vorteil, dass Sie als Amerikaner amerikanische Frauen besser verstehen? Unbedingt. Auch, dass ich in New York City gelebt habe und in Florida aufgewachsen bin. Und es ist auch von Vorteil, dass ich reisen kann, auf die Straßen gucke und aus dem Flugzeug. Von meinen Reisen bringe ich immer etwas mit, eine Ahnung davon, was jede Frau will. Sie will auf jeden Fall Leichtigkeit. Wenn man reist, braucht man Hosen, Leggings, Strick, Jersey – das hat zu tun mit Leichtigkeit. Jede Frau will das.

Licht und Farbe gehören untrennbar zusammen. Und Escada zeichnet sich seit jeher durch den Willen zur mutigen Farbe aus ... Ich liebe Farben. Das kommt wohl daher, dass ich in Florida aufgewachsen bin. Die Frauen tragen Coral, Rotgelb oder Gelb. Meine jetzige Chefin sagt, in solchen Farben möchte man sich nicht unbedingt auf der Maximilianstraße begegnen, aber es gibt ja auch den Rodeo Drive und Miami. Man hat dort einfach einen total anderen Lebensstil, ein anderes Licht, in dem die Farben wirken.

Haben Sie sich nicht mal überlegt, nach Frankreich zu gehen oder nach Italien? Klar, aber ich finde Deutschland super. Manchmal wäre es vielleicht besser, in Frankreich zu sein. Aber München ist ein Traum, ein bisschen langweilig, sometimes. Dafür super gelegen für Ausflüge nach Italien, in die Schweiz, nach Vienna, Paris and London, whatever. In zwei Stunden kann man überall sein. Ich fahre Rennrad am Wochenende nach Bad Tölz oder Dietramszell. Es ist alles so sauber, so schön und so idyllisch. Und deshalb wollte ich auch weg aus New York City.

Wie würden Sie Ihren Modestil beschreiben? Klassisch, aber detailorientiert. »Timeless« ist sehr wichtig. »Ageless«, wenn möglich, das ist das Schwierigste. Ein Kollege hat einmal gesagt, als Designer musst du dafür sorgen, dass sich eine reife Frau jung fühlt und eine junge Frau »sophisitcated«. Aber bei der jungen Frau geht das manchmal schief, weil sie ein bisschen zu jung ist.

Hatten Sie schon ein Rennrad, als Sie in Nördlingen bei Strenesse gearbeitet haben? Nein, leider nicht. Einmal hat mich sogar die Polizei bis zum Firmengelände verfolgt, weil ich vergessen hatte, den Gurt anzulegen. Da habe ich gesagt: »Sorry, ich kann kein Deutsch«. Und der Wachtmeister war total überfordert. Müssten deutsche Polizisten neu eingekleidet werden? Ja, furchtbar, diese Farbe ist so furchtbar. Wie lange würden Sie brauchen für so eine Kollektion? Ich!? Für die Polizei? Zwei Tage, an einem Tag könnte ich das machen. Fünf Teile. Hemd, Hose, was für den Winter… Was haben Sie für eine Idee? Eine andere Farbe. Gibt es bei Farben noch große Unterschiede zwischen den Nationen? Farben, das lernt man zum Beispiel in Schweden, sind hochkomplex. Schon der Grundton ist schwierig, weil er bestimmt, was die Leute auf der Straße tragen und wie sie darauf reagieren. Denken Sie an Schwedenrot oder Herrenhausgelb. Wussten Sie, dass Lila oder Purple in Italien eine Friedhoffarbe ist? Aber regionale Unterschiede verwischen, die Welt rückt enger und enger zusammen, mit dem Computer und dem Flugzeug. Jeder will das Gleiche, aber trotzdem auch individuell bleiben, und das ist sehr schwierig. Herr Wingate, wir bedanken uns bei Ihnen für das Interview.

Interview Susanne Herrmann, Dr. Oliver Herwig


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Case Study Titus Bernhard interpretiert die Klassische Moderne neu.



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Case Study

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Case Study

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Titus Bernhard Hinter einem Vorhang aus Licht.

Dank moderner CAD-Programme streift das Bauen immer mehr die Fesseln von Zeit und Materie ab; immer öfter werden Bauwerke schon vor ihrer eigentlichen Fertigstellung sichtbar gemacht, vermarktet und diskutiert. Gegen die Welt der Schwerkraft setzt auch der Architekt Titus Bernhard computergesteuerte Schnelligkeit, chamäleonartige Veränderung und Spiel. Sein Privatbau in Baden-Württemberg erstrahlt schon ein Jahr vor Fertigstellung in durchaus realistischem Licht.

»Genau hier.« Titus Bernhard hat einen Plan aufgerollt, darauf ein herrschaftliches Haus. »Hier steht die Magnolie.« Man könnte meinen, der 48-jährige Architekt mit der Will FerrellLockenmähne habe alles um diesen einen Baum geplant, so präzise steht er in der Flucht des Wohnraums. Das Haus greift aus, als wolle es den Baum umarmen. Tatsächlich, erklärt Bernhard, wurde die alte Magnolie versetzt. So etwas liebten Bauherren des Barock: perfekt inszenierte Natur. Da schmunzelt der Augsburger Architekt. Einen Barockgarten werde der Hausherr tatsächlich anlegen, etwas unterhalb des Hauses. Oder sollte man eher sagen: unterhalb der Villa. Denn eine solche hat Bernhard entworfen. In klarem Greige steht das Gebäude da, ein großes U, das sich mit seinen Fensterfronten zur Landschaft öffnet. Titus Bernhard, Spezialist für gehobene Wohnhäuser, formt Bauten wie begehbare Skulpturen. Sie spielen mit Blickwinkeln, verändern sich auf Schritt und Tritt. Und immer antwortet die Architektur auf den Ort. Ein Steinhaus hat Bernhard gebaut, das sich hinter seinen Gabionen scheinbar einigelt, Häuser, die aufgehen in der Landschaft und solche, die ein Wechselspiel proben aus Öffnung und geschützten Partien. In diesem Fall thront die Villa auf dem Hügel wie ein zweites Bayreuth. Das Gelände fällt nach Norden, Osten und Süden ab. Das gibt der Sonne genug Zeit, die gestaffelten Ecken und Kanten, Vorsprünge und Einschnitte dramatisch auszuleuchten. Vom ersten Frühlicht bis zum Abend saugt sich das Haus voll mit Licht und Sonne. Wenn es zuviel wird, schützt ein riesiger Vorhang, den Bernhard an einem schwebenden Balken im Halbrund um das Haus legte. Nach Lust und Laune lässt er genau choreografierte Ausblicke zu oder verbirgt das Haus hinter einem durchsichtigen Schleier. Das Eckige muss in das Runde Eine Besprechung, eine von vielen. Das Hemd lässig aufgeknöpft, steht Bernhard über dem Plan und erklärt. Ein halbes Dutzend Projekte liegen auf dem Schreibtisch, Villen rund um München, die Bauherren exklusiv. Das spiegelt sich in der Ausstattung. Schlicht. Zurückhaltend. Wenige, dafür hochwertige Materialien. »Man könnte es minimalistisch nennen«,

sagt der Architekt mit dem Faible für Details. Anschlüsse kommen ohne Fußleisten aus. »Träume aus Naturstein und Glas« jubelte die »WamS«. Eigentlich sind es Zeichen in der Landschaft, energetische Linien und Volumen. Bernhard studierte in Mailand und New York, wo er im Büro von Richard Meier arbeitete, dem weißen Riesen der Architektur. Wo auch immer der Amerikaner baut, setzt er zeichenhafte Gebäude, in Deutschland das Ulmer Stadthaus, das Museum für Kunstgewerbe und die Siemens-Hauptverwaltung. Wie Meier kennt Bernhard die Architekturgeschichte und verarbeitet sie als augenzwinkerndes Zitat. »Das Haus ist aus der Klassischen Moderne abgeleitet«, sagt Bernhard, aber eigentlich stelle es eine »Weiterentwicklung dar, Richtung Neo-Moderne.« Er versuche die reine Form zu halten – soweit möglich. In der Gesamtkonzeption werde es aber automatisch »komplex durch die Vielzahl der Kombinationen«, gibt Bernhard zu. Jedes Haus sucht sein Thema. Hier dreht sich alles um die Verbindung von Gegensätzen. Festigkeit vermittelt die Basis, Spa- und Fitnessbereiche, versteckt unter dem Hügel. Darüber greige Moderne, umweht von einem Vorhang. Fast glaubt man, den Luftzug zu spüren, der den Stoff bewegt. Doch es ist nur ein Bild. Ein perfekt ausgeleuchtetes Bild, eine Simulation. Wenn man sich umsieht in der gegenwärtigen Bauwelt, scheint Architektur einen neuen Aggregatszustand erreicht zu haben. Sie hat sich entmaterialisiert und zugleich eingeklinkt in den Strom der Bilder, die als Bits und Bytes um die Welt rasen. Mehr noch: Das einst Statische ist in dauernder Bewegung. Landschaften wandeln sich auf Knopfdruck, Städte erscheinen aus dem Nichts. Und immer wieder tauchen perfekte Bilder auf von Häusern, die noch gar nicht stehen. Diese Bilder fallen so perfekt aus, dass der fertige Bau nur noch enttäuschen kann. Wir kennen die Hamburger Philharmonie mit ihren leuchtenden Zacken und Spitzen schon bevor sie real entsteht, wir kennen das Berliner Schloss, noch bevor der erste Stein vermauert wurde. Es ist diese perfekte Inszenierung, die uns ein ständiges Déjà-vu beschert. Virtuelle Architektur bietet eine Riesenchance für Baumeister, ihre Ideen und Vorstellungen genau so zu präsentieren, wie sie sich die Bauten vorstellen. Sie ist aber ein ebenso großes Problem.

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Occhio Magazin

Case Study

Eingangsbereich EG, Stehleuchten Divo stilo Fw, Pendelleuchte Divo coro sospeso sette H


Case Study

virtuelle Architektur – eine chance f ßr baumeister.

Design und Architektur

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Occhio Magazin

Case Study

Bilder verrauschen, werden abgefeiert und verlieren an Strahlkraft. Dank CAD-Programmen scheint das Bauen die Fesseln der Zeit und des Materials abzustreifen; gegen die Welt der Schwerkraft setzt der Computer Schnelligkeit, chamäleonartige Veränderung und Spiel. Davon hat auch dieses Haus profitiert, das sich als Bühne seiner Bewohner versteht.

Grundriss EG Massstab 1: 400

N

Einfach und zugleich komplex Der Bauherr hält sich bewusst zurück. »Ich erwarte von meinem Architekten die Fähigkeit, das Besondere zu konstruieren.« Bernhard, der seit Oktober 2005 als Gastprofessor »Entwerfen und Konstruktion« an der Hochschule HTWG in Konstanz unterrichtet, braucht solche Auftraggeber. Er fühlt sich wohl mit fordernden Bauherren, die ein »nicht alltägliches Haus« fordern, eines, das »genau für dieses Grundstück« geschaffen scheint. Also entwickelte Bernhard die Vorstellung einer Bühne, einer Komposition aus Licht und Raum. Helligkeit soll durch das Haus fließen. Ohne sie gäbe es keine Architektur, und so behandelt sie der Architekt vorsichtig, wie etwas sehr Kostbares. »Wir inszenieren das Tageslicht sehr bewusst im Zusammenklang mit den Tages- und Jahreszeiten«, sagt Bernhard. Kunstlicht dürfe dagegen nicht abfallen. Ihm geht es um besondere Qualitäten, um »gutes Licht, ohne dass den Leuchten als Objekt zu große Bedeutung zukommen soll.« Welches Leuchtensystem aber kann sich zurückhalten? Die Antwort lieferten die Bauherren, die Occhio entdeckten und sich spontan dafür begeisterten. Abends verwandelt sich das Haus ein letztes Mal. Der riesige Vorhang wirkt nun wie eine Leinwand für eine Privataufführung. Licht dringt aus dem Inneren, Schatten wandern über den Vorhang. Da steht sie wieder, die Magnolie mit ihren fleischigen Blüten, dezent ausgeleuchtet in der Dämmerung. Wer weiß, vielleicht lag es an diesem mächtigen Baum, dass sich der Bauherr für das 4 500 Quadratmeter große Grundstück entschied. Geholfen haben sicher Simulationen, die ein Bild davon vermitteln, was auf einem Hügel entstehen kann, auf dem eine alte Magnolie blüht.

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Titus Bernhard, seit 1995 eigenes Büro in Augsburg, zahlreiche Wettbewerbserfolge, Auszeichnungen und Lehraufträge im In- und Ausland. Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes, 1988 DAAD-Stipendium am Politecnico di Milano, 1988 Teilnehmer am Internationalen Bauforum in Hamburg, 1998 Kunstförderpreis der Stadt Augsburg, 2004 Teilnehmer »Reserve der Form« in Wien, 2004 Biennale di architettura di Venezia, 2004/2005 AEDES in Berlin, 2005 galerie d`architecture in Paris, 2006 Erich-Schelling-Medaille, 2007 Nominierung Europäischer Putz-Preis. www.titusbernhardarchitekten.com Links http://www.welt.de/print/wams/wirtschaft/ article12597667/Traeume-aus-Natursteinund-Glas.html

Interview Dr. Oliver Herwig


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Einfamilienhaus in Baden-Württemberg BRI 5.112 m ³ Nutzfläche 954,7 m ² Wohnfläche 617,6 m ² Das Haus umfasst zwei Vollgeschosse, ein Kellergeschoss, Pool, Whirlpool, WellnessBereich, Sauna, Kamine, Weinkeller, eine 6-fach-Garage und einen Aufzug vom Keller bis ins Obergeschoss. Die Energieversorgung erfolgt über Geothermie. EG 1 Eingangsbereich 2 Bibliothek 3 Wohnbereich 4 Essbereich 5 Küche 6 Family Room 7 Einfahrt Tiefgarage 8 Magnolie 9 Außenpool

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Lichtgestaltung Das großzügige, durchgängige Architekturkonzept der fließenden Räume sollte sich in der Beleuchtung fortsetzen, wobei die Leuchtkörper sichtbar sein, aber nicht im Vordergrund stehen sollen. Die Wahl des Bauherren viel auf Occhio Più-Ein- und Aufbaustrahler in energiesparender IRC Niedervolt-Halogentechnik. Warme Lichtatmosphäre und Dimmbarkeit standen bei der Entscheidung im Vordergrund. Ergänzt wird das Lichtkonzept durch Steh- und Pendelleuchten aus der Occhio Sento und Divo-Serie, so dass das Haus Design- und Lichtqualität auf allen Ebenen ausstrahlt. Lichtplanung Occhio GmbH mit Föll lichtdesign, 89077 Ulm/Söflingen

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Occhio Leuchten im EG 21 x Einbaustrahler Più piano C, NV 17 x Einbaustrahler Più piano S40, NV 5 x Einbaustrahler Più piano in C, NV 20 x Aufbaustrahler Più alto C, NV Occhio Leuchten im UG (o. Abb.) 48 x Einbaustrahler Più piano C, NV 4 x Aufbaustrahler Più alto² track C, NV 4 x Aufbaustrahler Più alto S40, LED 1 x Pendelleuchte Divo coro sospeso sette Occhio Leuchten im OG (o. Abb.) 32 x Einbaustrahler Più piano C, NV 22 x Einbaustrahler Più piano C, NV 11 x Aufbaustrahler Più alto C, NV


Planen mit Occhio Professionelle Lichtkonzeption – durchdacht bis ins Detail.

Relux-Berechnung Alle Occhio Leuchten sind mit Geometrie und Lichtverteilung in Relux abrufbar. Mit Hilfe dieses Lichtberechnungsprogramms lässt sich in wenigen Schritten die Lichtverteilung in Räumen berechnen und anhand eines Renderings visuell darstellen. Occhio unterstützt Sie jederzeit gerne bei der Lichtberechnung mit Relux. Email: projects@occhio.de

Allgemein Verwendeter Rechenalgorithmus Höhe der Bewertungsfläche Wartungsfaktor Gesamtlichtstrom aller Lampen Gesamtleistung Gesamtleistung pro Fläche (277.96 m²)

Hoher Indirektanteil 0.75 m 0.80 127670 lm 7022 W 25.26 W / m² (10.64 W / m² / 100 lx)

Beleuchtungsstärken Mittlere Beleuchtungsstärke Minimale Beleuchtungsstärke Maximale Beleuchtungsstärke Gleichmäßigkeit g1 Gleichmäßigkeit g2

Em 255 lx Emin 0 lx Emax 1690 lx Emin / Em 1:--- (---) Emin / Emax 1:--- (---)

Planungsdaten Zu jeder Occhio Leuchte können Planungsdaten (Lichtverteilungskurve, Kegeldiagramm, Lichtdaten Dialux, Lichtdaten Relux und GDL library) unter: www.occhio.de/information/downloadbereich heruntergeladen werden.

120°

150°

180°

150°

W CRI cd K lm

Leistung Farbwiedegabe-Index Lichtstärke Farbtemperatur Lichtstrom Wirkungsgrad

120°

Lichtverteilungskurve der Più C HV / NV / CDM: 90°

90°

100 60°

HV

NV

CDM

CRI 100 2800 K 60 W 580 lm* 390 cd

CRI 100 3000 K 60 W 970 lm 660 cd

CRI 85 3000 K 20 W 1000 lm 680 cd

60° 200

300

400

30°

30° cd / 1000 lm

CRI 85 3000 K 35 W 1950 lm 1320 cd

* Lichtstrom der Leuchte

Kegeldiagramm der Più C HV / NV / CDM:

1.0 m

2.0 m

3.0 m

Ø 1.7 m

Ø 3.4 m

Ø 5.1 m = 59 %

390 lx

660 lx

680 lx

1320 lx

98 lx

165 lx

170 lx

330 lx

43 lx

73 lx

76 lx

147 lx


Case Study

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Design und Architektur

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Verteilung der Occhio Leuchten im EG 1 Eingangsbereich Pendelleuchte Divo coro sette H, NV Stehleuchten Divo stilo Fw, NV 2 Bibliothek Deckeneinbaustrahler Più piano C, NV Tischleuchte Sento tavolo C 60cm, NV Bodenleuchte Sento letturo C, NV 3 Wohnbereich Bodenleuchten Sento letturo C, NV Deckeneinbauleuchten Più piano, C NV 4 Essbereich Deckenaufbaustrahler Più alto C, NV Pendelleuchte Divo soffito sistema cinque G, HV 5 Küche Deckeneinbaustrahler Più piano, C NV 6 Family Room Deckeneinbauleuchten Più piano C, NV Deckenleuchte Sento soffito singolo E 100cm, NV

Beleuchtungstärke [lx]

100

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Occhio Magazin

Wohnbereich, Sento lettura E, Sento terra E

Case Study


Case Study

Flur OG, Deckeneinbauleuchten Più piano C NV, Deckenaufbaustrahler Più alto ² C NV

Badezimmer OG, Più piano doppio C NV, Wandleuchten Sento verticale E HV

Design und Architektur

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Occhio Magazin

Occhio Più LED

Occhio Più LED  W ir reden nicht über die Zukunft.  W ir leben sie.

Occhio Più-Strahler in LED-Version zeichnen sich durch bisher nicht gekannte Lichtqualität (CRI95) aus. Die Hochleistungs-LED sind in vier verschiedenen Lichtfarben erhältlich, und bestechen mit hoher Lichtleistung bei geringem Verbrauch und minimaler Wärmeentwicklung. Die für Occhio typischen Linsenoptiken sorgen dabei für einen außergewöhnlich hohen Leuchtenwirkungsgrad. Die hohe Wirtschaftlichkeit wird unterstützt von der extremen Lebensdauer der LED von mehr als 20 000 Stunden.


Occhio Più LED

Design und Architektur

Evolution-Helix im Occhio Store Köln, von Aussen mit Più-Strahlern in LED in 4000 K, von innen in 3000 K-Lichtfarbe in Szene gesetzt.

Occhio Più-Strahler in LED Leistung: Lichtfarben: Farbwiedergabe: Lebensdauer: Effizienz: Effizienzklasse: Dimmbarkeit:

13 W 2700 K, 3000 K, 3500 K, 4000 K High color CRI 95, High flux CRI 85 > 20 000 Std. High color 55-65 lm / W, High flux 74 lm /  W A Mit geeigneten Dimmern

Lichtfarben Mit der Wahl der Lichtfarbe bieten Occhio Più-Strahler in LED - Technologie eine neue, innovative Mö­g lich­k eit in der Lichtgestaltung. Die high-color-Versionen (CRI 95) sind mit warmen, halogenähnlichen 2700 oder 3000 Kelvin prädestiniert für den Wohn- und repräsentativen Objektbereich. Kühlere Versionen in 3500 und 4000 Kelvin sind beispielsweise für den Einsatz in Museen, Büros und Shops sowie für Tages­ licht-, Kunstlicht- und Mischsituationen ideal. Farbwiedergabe Die wahrgenommene Lichtqualität wird bestimmt durch die Qualität der Wiedergabe des sichtbaren Licht­spektrums. Die Maßeinheit ist der sogenannte »Color Rendering Index«, das natürliche Sonnenlicht mit CRI 100 die Referenz. Die neuesten, bei Occhio eingesetzten LED-Lichtquellen kommen diesem Optimum mit CRI 95 sehr nahe und sorgen so für bei LED bisher nicht gekannte Lichtqualität. Damit macht Occhio LED zum Leuchtmittel der Zukunft – in konkurrenzlos hoher Qualität für alle Lebenssituationen. Wechselbarkeit LED -Technologie ist für ihre außergewöhnliche Langlebigkeit bekannt. Doch deren Evolution findet im Zeitraffer statt. Bei Occhio Più wurde erstmals eine funktionelle und zugleich nachhaltige Lösung realisiert: Die LED - Chips können dank eines zum Patent angemeldeten Systems wie eine SIM -  K arte jederzeit ausgetauscht und damit auch in Zukunft immer auf den neuesten Stand gebracht werden.

2700 K

3000 K

3500 K

4000 K

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Occhio Magazin

Product News

Product News Futur Zwei

soft edge Glas Das neue soft edge Glas bietet eine wichtige lichttechnische Erweiterung des Anwendungsspektrums. Es ermöglicht im Zusammenspiel mit der Occhio Sento Linse einen weiterhin klar definierten Lichtkegel – aber mit weichem Übergang. Damit stellt es eine wichtige Alternative zur reinen Linsenoptik mit scharfer Kontur und dem sehr weichen Licht der Linse mit satiniertem Glas dar. Auch bei der Spot-Lösung einsetzbar.

future proof 2016  Mit dieser Studie stellen wir Ihnen unsere innovativen, zum Patent angemeldeten Adapterlösungen vor. Mit der B15d - Adaption der auch nach 2016 zugelassenen Eco Halogen -  L ichtquellen G9 und R7s stellen wir schon jetzt sicher, dass Sie und Ihre Kunden neben den Niedervolt-, LED- und CDMVersionen die Occhio HochvoltHalogenleuchten auch in Zukunft problemlos betreiben und die einzigartige Lichtqualität dieser Lichtquelle genießen können – wir nennen das »future proof«.

Più C Linse 80°

Più C Linse 80° + soft edge Glas

Più C Linse 80° + satiniertes Glas

LED CDM NV HV

Heute

2016

Mehr Info unter: www.occhio.de / futureproof

Impressum Das Occhio Magazin erscheint halbjährlich und wird verlegt von der: Occhio GmbH Wiener Platz 7, 81667 München

Sitz der Redaktion Martin et Karczinski GmbH Nymphenburgerstr. 125, 80636 München Telefon +49 (0)89 74 64 69 0 Anzeigen +49 (0)89 74 64 69 183

Herausgeber und verantwortlich für den redaktionellen Teil Axel Meise Chefredakteur und CD Peter Martin Beratung der Chefredaktion Ingo Mocek Chef vom Dienst Susanne Herrmann AD Simon Maier-Rahmer Stellv. AD Eva Maria Friebel Editor at Large Dr. Oliver Herwig Redaktionsleitung Online Chris Begusch Mitarbeiter dieser Ausgabe Julian Baumann, Matthias Garvelmann, Andreas Schradin, Harald Willenbrock Anzeigenleitung Susanne Herrmann Druck Color-Gruppe München

Ihre Meinung zählt! Was halten Sie vom neuen Occhio Magazin? Stimmt die Auswahl der Themen? Sind die Artikel anregend? Was ist Ihre Lieblings-Rubrik?

Wir freuen uns auf Ihre Meinung: redaktion@occhio-magazin.de www.occhio-magazin.de


Erweitern Sie Ihre Küche um einen Raum für neue Ansprüche.

Die Vario Kälte-Serie 200. Die Vario Kälte-Serie 200 wird höchsten Ansprüchen gerecht – und schafft Raum für neue: Voll ausziehbare Tablare garantieren eine perfekte Raumnutzung. Das innovative Stufen-Tablar integriert Gastronorm-Behälter, die den Kühlschrank erstmals in den Kreislauf von Vorbereiten, Zubereiten und Aufbewahren einbinden. Dazu überzeugt die Serie mit ungewöhnlich geringem Verbrauch – und schafft so eine Klasse für sich. Der Unterschied heißt Gaggenau. Informieren Sie sich unter www.gaggenau.com.


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Occhio Magazin

Shortcuts

Shortcuts Neues von Occhio.

01 | 11 Ein Jahr Occhio store CGN Im Rahmen der Passagen 2011 feierten über 400 Gäste einen ganzen Abend im Kölner Rheinauhafen das einjährige Bestehen des Occhio stores. Der Flagshipstore steht ab sofort ganz im Zeichen von »Smart Source« – der Antwort von Occhio auf die Frage: »Welche Auswirkungen hat der Technologiewandel auf Architektur und Interior Design?«

cchio at The ARC show O Erstmals wurde dem Fachpublikum in Großbritannien die prämierte Ein- und Aufbaustrahlerserie Occhio Più vorgestellt. Das Standkonzept auf der Londoner ARC show konnte mit seinem außergewöhnlichen Design namhafte Lichtplaner und Architekturbüros begeistern.

02 | 11 Occhio auf der EuroShop in Düsseldorf Alle drei Jahre präsentieren sich die wichtigsten Hersteller für Ladenund Messebau aus ganz Europa und vielen Teilen der Welt auf der innovativen Großmesse Euroshop in Düsseldorf. Occhio war 2011 erstmals mit einem eindrucksvollen Stand vor Ort vertreten und ist mit der weiterentwickelten Più Familie auf großes Interesse beim internationalen Fachpublikum gestoßen. Auf dem sechzig Quadratmeter großen Stand wurde die Occhio Helix erstmals auschließlich mit den neuesten high color LEDs in unterschiedlichen Lichtfarben inszeniert. Die einzigartige Verbindung von Design und zukunftsweisender Technologie unterstreicht die Alleinstellung von Occhio auch im Bereich professioneller Beleuchtung.

Occhio store CGN Anna-Schneider-Steig 8–10, 50678 Köln-Rheinauhafen Tel +49-221-277297-0 www.occhiostore.de  / cgn geöffnet: Di – Fr 10 – 19 Uhr, Sa 10 – 16 Uhr

03 | 11 Occhio auf der Wohnen & Interieur in Wien Zusammen mit den Occhio Partnern Lichtstudio Schweiger, Thomas Leuchten, Wienlicht, Design Rampf und NANU Licht präsentierte Occhio die Strahlerserie Più zum ersten Mal bei einer Endkundenmesse. Das außergewöhnliche Standdesign faszinierte sowohl das Fachpublikum als auch die äußerst interessierten Endkunden, die sich auf rund 40 m ² umfassend über das modulare Leuchtensystem informieren konnten. Mit rund 80 000 Besuchern ist die Wohnen & Interieur Österreichs größte Endkundenmesse für aktuelle Wohnund Einrichtungstrends.

Das neue Product Book Più Das Product Book Più präsentiert auf über neunzig Seiten sämtliche Fakten zur multifunktionalen Strahlerserie für den Wohn- und Objektbereich: alle wichtigen Neuheiten zu Lichtfarben, Farbwiedergabe, Wechselbarkeit und dem Smart Source Konzept sowie ein Compendium, das Effizienzvergleiche, Kostenmodellrechnungen, Anschlussschemata und alle möglichen Konfigurationen der Occhio Più umfasst.

Messestand auf der Wohnen & Interieur in Wien: außergewöhnliches Standdesign für ein zeitgemäßes Produkt.


Shortcuts

Design und Architektur

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Neue Occhio Point of Sales im ersten Halbjahr 2011.

05 | 11 Architect @ Work 2011 A@W ist ein impulsgebender Totalevent ausschließlich für Architekten, Ingenieurbüros, Innenarchitekten, Einrichter und andere Auftraggeber mit Schwerpunkt Produktinnovationen. Selbstverständlich ist Occhio auch hier mit einem eigenen eindrucksvollen Stand vertreten: 2011 im belgischen Kortrijk und in Liége sowie im französischen Lyon. Awards für Occhio Der Occhio Messeauftritt zur Light + Building 2010, der das »One Source – One System« mittels eines integrierten Wasserfalls visualisiert, gewann den begehrten if Communication Design Award 2011. Das Occhio Magazin wurde überdies im laufenden Kalenderjahr mit dem BCP -  Award, Best of Corporate Publishing, in Silber geehrt.

06 | 11 Die Occhio iPad App Die Welt von Occhio in einer App: Wer bequem – auch unterwegs – durch das komplette Portfolio von Occhio navigieren möchte, wer Inspiration sucht oder Informationen zu Produktspezifikationen und zu unserem innovativen »Smart Source«-System, für den bietet die neue iPad App multimedial und interaktiv unbegrenzte Möglichkeiten. So haben Sie den neuesten Stand der Occhio Technologie immer parat und navigieren intuitiv geführt durch die Welt des guten Lichts. Produktfilme, eine hochwertige Bildsprache sowie sämtliche Möglichkeiten der vertikalen und horizontalen Navigation komplettieren das Angebot. Occhio – weil zu einem zukunftssicheren und wirklich durchdachten Leuchtensystem nur eine Darstellungsweise passt, die so innovativ wie zeitgemäß ist.

» Occhio lounge volume three « Die »Occhio lounge volume three« CD liegt für Sie bei Ihrem Occhio Händler Ende Juli bereit. 14 Songs zum Entspannen und Wohlfühlen warten auf Sie. Genießen Sie mit allen Sinnen und freuen Sie sich auf den Sommer. Solange der Vorrat reicht.

Beckhoff, Verl Detlef Coldewey, Westerstede Held Wohnkomfort, Krefeld Inform Einrichtungen, Lübeck IQ Licht + Lichthaus, Oberhaching Lampenfieber, Aachen Lichtbogen Wohn- u. Objektbeleuchtung, Wuppertal Lichtmanufactur, München Lucente – Die Lichtidee, Sittensen Lumoplan, Berlin Magazin Klaus Wolter, Köln MM Leuchtenland, Gelsenkirchen Molitors Einrichtungshaus, Ratingen Novalicht, Grünwald Objekte Licht & Raum, Hamburg Tendenza, Fürth TK 33, München Wilhelm van Dorp, Bonn Wohnform, Konstanz Ausland Cilo Design, Zutphen Helle, Novara Le Vele, Tortona Lumidee, Sint-Truiden Lichtfactor, Feldkirch Lichthuis 't Spectrum, Ieper Light-Unit, Heeverlee Limone Illuminazione, Lecce Luceled Pro, Palermo Nanu Licht nach Maß, Wien Puntoluce, Bergamo Rossi, Lugagnano Toen Verlichting, Rotterdam Versteeg Licht & Interieurstudio, Haarlem XAL, Graz

Occhio studio bei einem unserer Occhio Partner



Cases 58 – 79

Eine Compilation spannender Occhio Anwendungen.

Smart Source 80 – 81

Perfektes Licht für jede Anwendung.

Occhio System   82 – 93

Produktübersicht Sento, Puro, Divo.

Occhio Più 94 – 100

Produktübersicht.


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Occhio Magalog

Cases

Private Privatwohnung, M端nchen

Sento verticale E,

HV


Cases

Pi첫 piano C,

HV

Occhio Magalog

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Occhio Magalog

Cases

Private Privatwohnung, München

Divo sospeso G / H,

HV


Cases

Occhio Magalog

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Occhio Magalog

Cases

Private  Penthouse, München

Più piano C,

LED  Sento lettura C,

NV


Cases

Occhio Magalog

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Occhio Magalog

Cases

Private  Impressionen

Sento verticale D,

HV  Sento terra E,

HV


Cases

Divo stilo Fn,

Divo sospeso G,

NV  Divo verticale Fw,

HV

NV  Più piano doppio C,

NV

Occhio Magalog

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Occhio Magalog

Cases

Public  Nektar Grill, München

Divo sospeso G,

HV


Cases

Occhio Magalog

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Occhio Magalog

Cases

Public  Jeans Only, Salzburg

Più piano doppio C,

LED


Cases

Pi첫 piano doppio C,

Pi첫 alto C,

CDM

LED

Occhio Magalog

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Occhio Magalog

Cases

Public Wasserkirche, ZĂźrich

Sento verticale E,

CDM (KĂśrper in Sonderanfertigung)


Cases

Occhio Magalog

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Occhio Magalog

Cases

Public Universit채t, Z체rich

Puro soffitto due E,

CDM


Cases

Puro parete singolo E,

Puro soffitto due E,

CDM

CDM

Occhio Magalog

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Occhio Magalog

Cases

Public  Hotel »Innside«, Dresden

Divo sospeso G,

HV


Cases

Occhio Magalog

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Occhio Magalog

Cases

Public Porsche Design Küchenstudio, Luxemburg

Più piano C,

LED

Sento filo singolo E,

HV  Più piano in C,

LED  Più alto C,

LED


Cases

Occhio Magalog

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Occhio Magalog

Cases

Public Impuls Arena, Augsburg

Sento faro doppio C,

CDM  Sento faro C,

CDM  Sento filo singolo C,

HV


Cases

Occhio Magalog

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c o m m u n i c ate

ht

qu

ty

re

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en

es

re

pr

la

Lig

e

x

Li

im fet

t Cost

Ef f icien

cy

live

show

C

co

on

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tro

l

Lig

l

or

L ig ht inte nsi t y

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cre

ate


Smart Source Konzept

Occhio Magalog

Smart Source Perfektes Licht für jede Anwendung Occhio steht für intelligente Lichtgestaltung, die sich präzise auf die persönlichen Bedürfnisse und räumlichen Anforderungen abstimmen lässt. Mit dem »Smart Source« - Konzept bietet Occhio für praktisch jede Anwendung die optimale Lichtquelle unter den qualitativen Gesichtspunkten wie Lichtqualität, Lichtstärke, Lichtfarbe und Regelbarkeit. Durch den Einsatz der neuesten Technologien stehen quantitative Aspekte wie Effizienz, Lebensdauer und Kosten hier nicht mehr im Widerspruch. Denn intelligente Lichtgestaltung bedeutet für uns die Verbindung von höchster Lichtqualität und geringstmöglichem Energieeinsatz. Mehr Informationen und Animationen zu unserem »Smart Source« - Konzept finden Sie in unserer neuen Occhio App für das iPad (erhältlich über den App - Store).

HV

LED

Hochvolt - Halogenlichtquellen G 9 und B15 d verschiedener Leistungsstufen in neuester, energiesparender Xenon - Technologie für warme, dimmbare Lichtatmosphäre bieten sich besonders für Raum - und Akzentlicht im Wohnbereich an (ca. 17 Lumen / Watt, 2800 Kelvin, 2 000 Std. Lebensdauer, dimmbar, Energieklasse C).

Die wechselbaren Hochleistungs -  LED von Occhio Più ver-  binden höchste Lichtqualität und Lichtleistung mit bester Effizienz und Lebensdauer. Es stehen vier Lichtfarben (2700 K, 3000 K, 3500 K, 4000 K) für den Wohn - und Objektbereich zur Verfügung (13 W, 700 mA, high color, CRI 95, 55 – 65 lm / W, high flux, CRI 85, 74 lm / W, > 20 000 Std. Lebensdauer, mit entsprechendem Driver dimmbar, Energieklasse A).

NV

CDM

Niedervolt - Halogenlichtquellen GY 6.35 in IRC -Technologie sind dank ihres brillanten, aber warmen Lichts perfekt geeignet für gezielte Beleuchtung im Wohn - und Objekt-  bereich (ca. 28 Lumen / Watt, 3000 Kelvin, 4 000 Std. Lebensdauer, dimmbar, Energieklasse B).

CDM - Metalldampf - Leuchtmittel GU 6.5 / G 8.5 sind dank ihres brillanten, perfekt fokussierbaren Lichts, ihrer hohen   Lichtausbeute, Effizienz und Lebensdauer ideal für den Objektbereich (ca. 90 Lumen / Watt, 3000 Kelvin, 12 000 Std. Lebensdauer, nicht dimmbar, Energieklasse A).

Efficiency

Lifetime

HV

HV

NV

NV

ungedimmt   gedimmt

LED HC CDM LED HF

CDM

lm / W

LED

20

40

60

80

100

hrs m

5.000

10.000

15.000

20.000

25.000

30.000

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Occhio Magalog

Occhio System

Occhio System Produktübersicht Unsere Mission: Der Mensch wird zum Lichtgestalter seines eigenen Lebensraumes. Unser Werkzeug: ein modulares System aus Kopf und Körper. Das Occhio Konzept ermöglicht aufgrund seines Variantenreichtums eine durchgängige Gestaltung in Bezug auf Materialästhetik, Formensprache und Licht­qualität. Von der Akzentuierung einzelner Objekte bis zur Raumatmosphäre ganzer Gebäude: Das Occhio System mit seinen drei Produktlinien Puro, Sento und Divo ist als ein multifunktionales Lichtwerkzeug konzipiert. Es verbindet Licht, Inneneinrichtung und Architektur auf höchstem Niveau.

Sento

body

head

Occhio Sento bietet die einzigartige Möglichkeit, die Licht-  wirkung durch den Einsatz verschiedener Lichtkomponenten zu verändern. Eine durchdachte Mechanik macht dabei   das Wechseln der Inserts so einfach wie das Wechseln einer CD. Fünf verschiedene Farbfilter bieten die Möglichkeit,   mit Occhio Sento atmosphärische Lichtstimmungen zu kreieren.


Occhio System

Puro

Occhio Puro sorgt dank einzigartiger Modularität für beein-  druckende Lichtlösun­­­gen im Raum. Für spezifische Licht-  wirkungen stehen neun dreh­­bare Reflektorköpfe zur Verfügung,  die durch einen einfachen Steckmecha­nis­mus leicht aus-  getauscht werden können. Die blendfreie Linsenoptik und das individuell bestimmbare Verhältnis von direkter und indirekter Beleuchtung sorgen für perfekten Lichtkomfort.

Occhio Magalog

Divo

Occhio Divo (ital. »der Göttliche«) wurde aus der Idee geboren,   eine neue Form von Sinnlichkeit zu schaffen. Eine Glas-  kugel – wahlweise in brillanter, klarer Optik oder mit satinierter   Oberfläche – sorgt für schwebende Leichtigkeit. Acht wechselbare Reflektoren bestimmen die Wirkung des Lichts. Damit definiert Occhio Divo eine neue Qualität des Zu-  sammenspiels von Funktionalität, Lichtkomfort und Form-  gebung.

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Occhio Magalog

Boden- und Tischleuchten

Boden- und   Tischleuchten Occhio Boden- und Tischleuchten verbinden höchste Licht-  qualität mit eigenständiger Optik. Charakteristisch ist die veränderbare Neigung ihrer Körper. Die Bedienung erfolgt komfortabel über den formschönen Occhio controller, auf Wunsch ergänzt durch das innovative Sensorpad. Bei Occhio terra wird der Bedienkomfort noch gesteigert: Die beiden Leuchtenköpfe können unabhängig voneinander geschaltet oder gedimmt werden. Boden- und Tischleuchten sind in chrom oder chrom matt erhältlich, die Sento Köpfe auch in bianco oder nero. Die   Füße sind in verschiedenen Farben erhältlich und optional drehbar. Alle Leuchten sind über den Occhio controller dimmbar. Ober- flächen

head body base

chrom schw. matt matt

chrom bianco nero

*

*

* n ur für Sento

Sento

Sento tavolo

Sento lettura

Sento terra

60 W, NV   60 / 80 cm

60 W, NV 125 / 160 cm

150 W, HV   180 cm

weitere Abb. S. 25

weitere Abb. S. 62

weitere Abb. S. 64


Boden- und Tischleuchten

Sento terra E

Occhio Magalog

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Occhio Magalog

Puro lettura E

Divo sogno H

Boden- und Tischleuchten


Boden- und Tischleuchten

Puro

Divo

Occhio Magalog

Puro tavolo

Puro lettura

Puro terra

60 W, NV   60 / 80 cm

60 W, NV 125 / 160 cm

100 / 150 W, HV 180 cm

Divo sogno

Divo tavolo

Divo stilo

Divo lettura

Divo terra

60 W, HV 45 cm

60 W, NV 60 / 80 cm

60 W, NV 135 / 160 / 185 cm

60 W, NV 125 / 160 cm

70 W, HV 180 cm

weitere Abb. S. 65

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Occhio Magalog

Wandleuchten

Wandleuchten

Occhio Wandleuchten interpretieren die Occhio Idee auf   vielfältige und zugleich einzigartige Weise. Bei Occhio parete stehen je nach benötigter Lichtmenge singolo oder   doppio Varianten zur Wahl. Occhio verticale verkörpert den Occhio Gedanken in minimalistischer Form. Hier steht   die Lichtwirkung im Vordergrund, die spektakuläre Effekte   auf der Wand erzeugt. Occhio letto erweitert die indivi-  duelle Beweglichkeit durch die horizontale Schwenkbarkeit des Leuchtenarmes. Wandleuchten sind in chrom oder chrom matt erhältlich, die Sento Köpfe auch in bianco oder nero. Die Bestückung   mit Eco Hochvolt - Halogenleuchtmitteln (Klasse C) verbindet angenehme Lichtfarbe mit problemloser Dimmbarkeit und Effizienz. Alle Modelle sind optional auch als Niedervolt -Version   (Klasse B) oder CDM - Metalldampf (Klasse A) erhältich. Ober- flächen

head body

chrom chrom bianco nero matt

*

*

* nur für Sento

Sento

Sento verticale

Sento letto

Sento parete singolo

Sento parete doppio

60 / 70 / 100 W, HV, 20 / 30 cm

60 / 70 W, HV 20 / 30 / 40 / 60 cm

60 / 70 / 100 /   150 W, HV 20 / 30 / 40 / 60 cm

60 / 70 / 100 /   150 W, HV 20 / 30 / 40 / 60 cm

weitere Abb. S. 58, 64


Wandleuchten

Sento parete doppio E

Occhio Magalog

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Occhio Magalog

Puro letto E, Puro verticale E

Divo letto C

Wandleuchten


Wandleuchten

Puro

Puro verticale

Puro letto

Puro parete singolo

Puro parete doppio

60 / 70 / 100 W, HV, 20 / 30 cm

60 / 70 W, HV 20 / 30 /   40 / 60 cm

60 / 70 / 100 /   150 W, HV 20 / 30 / 40 / 60 cm

60 / 70 / 100 /   150 W, HV 20 / 30 / 40 / 60 cm

weitere Abb. S. 20, 73

weitere Abb. S. 19 –  22

Divo

Occhio Magalog

Divo verticale

Divo letto

Divo parete singolo

Divo parete doppio

60 / 70 W, HV   20 / 30 cm

60 / 70 W, HV 20 / 30 / 40 / 60 cm

60 / 70 W, HV 20 / 30 / 40 / 60 cm

60 / 70 W, HV 20 / 30 / 40 / 60 cm

weitere Abb. S. 65

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Occhio Magalog

Deckenleuchten

Deckenleuchten

Occhio soffitto Deckenleuchten bieten individuelle Licht-  lösungen für unterschiedlichste Anwendungssituationen. Abgestufte Längenversionen und die Schwenkbarkeit   der Leuchtenarme ermöglichen eine optimale Positionierung der Lichtquellen im Raum. Occhio faro Deckenstrahler beeindrucken durch ihre Drehbarkeit um 360 °, so dass jeder Punkt im Raum erreicht werden kann. Deckenleuchten sind in chrom oder chrom matt erhältlich, die Sento Köpfe auch in bianco oder nero. Die Bestückung mit Eco Hochvolt - Halogenleuchtmitteln (Klasse C) verbindet ange-  nehme Lichtfarbe mit problemloser Dimmbarkeit und Effi-  zienz. Alle Modelle sind optional auch als Niedervolt -Version (Klasse B) oder CDM-Metalldampf (Klasse A) erhältich. Ober- flächen

head body

chrom chrom bianco nero matt

*

*

* nur für Sento

Sento

Sento faro

Sento soffitto singolo

Sento soffitto doppio

Sento soffitto due

60 / 70 / 100 /   150 W, HV  10 / 20 / 30 / 60 cm

60 / 70 / 100 /   150 W, HV  30 / 40 / 60 / 80 /   100 / 125 cm

60 / 70 / 100 /   150 W, HV  30 / 40 / 60 / 80 /   100 / 125 cm

60 / 70 / 100 /   150 W, HV  30 / 40 / 60 cm

weitere Abb. S. 78


Deckenleuchten

Sento soffitto singolo E

Occhio Magalog

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Occhio Magalog

Puro faro singolo C, Puro lettura C

Divo verticale A, Divo sogno A

Deckenleuchten


Deckenleuchten

Puro

Divo

Occhio Magalog

Puro faro

Puro soffitto singolo

Puro soffitto doppio

Puro soffitto due

60 / 70 / 100 /   150 W, HV  10 / 20 / 30 / 60 cm

60 / 70 / 100 /   150 W, HV  30 / 40 / 60 / 80 /   100 / 125 cm

60 / 70 / 100 /   150 W, HV  30 / 40 / 60 / 80 /   100 / 125 cm

60 / 70 / 100 /   150 W, HV  30 / 40 / 60 cm

Divo verticale

Divo faro

Divo soffitto singolo

Divo soffitto doppio

Divo soffitto due

60 W, HV  20 / 30 / 40 / 60 cm

60 / 70 W, HV  10 / 20 / 30 / 60 cm

60 / 70 W, HV  30 / 40 / 60 / 80 /   100 / 125 cm

60 / 70 W, HV  30 / 40 / 60 / 80 /   100 / 125 cm

60 / 70 W, HV  30 / 40 / 60 cm

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Occhio Magalog

Pendelleuchten

Pendelleuchten

Occhio Pendelleuchten sind sowohl für Tischsituationen als auch für Räume mit großer Deckenhöhe gedacht. Occhio   filo scheint durch die minimalistische Leichtigkeit des Leucht-  körpers im Raum zu schweben. Occhio soffitto due ist   ideal für längliche und ausziehbare Tischsituationen. Occhio sistema übersetzt die Occhio Idee in eine neue Dimension. Pendelleuchten sind in chrom oder chrom matt erhältlich, die Sento Köpfe auch in bianco oder nero. Die Bestückung mit Eco Hochvolt - Halogenleuchtmitteln (Klasse C) verbindet ange-  nehme Lichtfarbe mit problemloser Dimmbarkeit und Effi-  zienz. Je nach Modell auch als Niedervolt -Version (Klasse B) oder CDM - Metalldampf (Klasse A) erhältich. Ober- flächen

head body

chrom chrom bianco nero matt

*

*

* nur für Sento

Sento

Sento soffitto due

Sento filo singolo

Sento filo doppio

Sento sistema

60 / 70 / 100 / 150 W   HV, 80 / 100 / 125 cm

60 / 70 / 100 W   bis zu 350 / 700 cm

60 / 70 / 100 W   bis zu 350 / 700 cm

60 / 70 / 100 W, HV 125 / 200 cm

weitere Abb. S. 76, 78


Pendelleuchten

Sento verticale D, Sento filo singolo E

Occhio Magalog

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Occhio Magalog

Puro faro singolo C, Puro sistema quattro C

Divo sospeso H

Pendelleuchten


Pendelleuchten

Puro

Puro soffitto due

Puro filo singolo

Puro filo doppio

Puro sistema

60 / 70 / 100 / 150 W   HV, 80 / 100 / 125 cm

60 / 70 / 100 W, HV   bis zu 350 / 700 cm

60 / 70 / 100 W, HV   bis zu 350 / 700 cm

60 / 70 / 100 W, HV   125 / 200 cm

Divo soffitto due

Divo sospeso

Divo filo doppio

Divo sistema

60 / 70 W, HV  30 / 40 / 60 / 80 /   100 / 125 cm

60 W, HV  bis zu 350 / 700 cm

60 / 70 W, HV  bis zu 350 / 700 cm

60 / 70 W, HV  125 / 200 cm

weitere Abb. S. 73

Divo

weitere Abb. S. 34 –  3 6,   60, 65, 66, 74,

Occhio Magalog

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Occhio Magalog

Lichtwirkungen Occhio System

Occhio System Lichtwirkungen Occhio Leuchten sorgen dank einzigartiger Modularität für beeindruckende Lichtlösungen im Raum. Allein bei Occhio Puro stehen neun verschiedene, drehbare Reflektorköpfe   zur Verfügung, die sich spielend leicht wechseln lassen. Die blendfreie Linsenoptik und das je nach Raumsituation individuell bestimmbare Verhältnis von direkter und indirekter   Beleuchtung sorgen für wirkungsstarken, effektvollen   und voll flexiblen Lichtkomfort. Occhio Sento bietet überdies die Möglichkeit, den Reflektorkopf mit unterschiedlichen Lichtkomponenten und Farbfiltern auszustatten und diese Einsätze jederzeit zu wechseln – quasi als »System im System«. Bei Occhio Divo, dem »Göttlichen«, bestimmen acht wechsel-  bare Reflektoren die Wirkung des Lichts und definieren   im Zusammenspiel mit der wahlweise in brillantklarer oder in satinierter Oberfläche gefertigten Glaskugel schwebende Leichtigkeit und klassische Formgebung neu.

body

Sento

head

insert

Sento Inserts

Farbfilter

Glas   satiniert

Glas   soft edge

Sento A

Sento B

Sento C

Sento D

Sento E

Filter rot

Filter grün

Filter blau

Filter gelb

Filter magenta


Lichtwirkungen Occhio System

body

Puro

Divo

head

Puro A

Puro B

Puro C

Puro D

Puro P

Puro Q

Puro T

Puro U

body

Occhio Magalog

head

Puro E

reflector

Divo A

Divo B

Divo C

Divo D

Divo E

Divo A

Divo F w

Divo G

Divo H

Divo Fn

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Occhio Magalog

Occhio Più

Occhio Più Produktübersicht Die äußere Form vermittelt die inneren Werte. Die Liebe zum Detail und die Freude an perfekter Funktionalität wird sofort offensichtlich, wenn man mit Occhio Più in Berührung kommt. Occhio Più wird aus ausgewählten, oberflächenveredelten Materialien wie Aluminium, Messing und Stahl gefertigt. Bei den lichttechnischen Komponenten kommen hochwertige optische Linsen und speziell behandelte Gläser zum Einsatz. Alles für das große Ziel: Ein einzigartiges Qualitätserlebnis.

Più piano in seamless

Der randlos in die Decke eingelassene Più piano in Strahler ist bis zu 20 Grad schwenkbar und frei drehbar, was   eine zielgenaue Beleuchtung je nach Raumsituation ermög-  licht; dabei bleibt die Lichtquelle beinahe unsichtbar. Die Tubes in Schwarz und Weiß sind je nach Deckenfarbe frei wählbar und unterstützen diesen Eindruck.

Più piano

Die bündig eingebauten Più piano Strahler bieten vielfältige Wahlmöglichkeiten bei ihren Oberflächen (chrom matt, chrom, bianco, nero). Sie können perfekt in jede Raumarchitektur integriert werden – auch unter herausfordernden baulichen Bedingungen. Selbstverständlich sind die Strahler ebenso   frei drehbar und um 30 Grad schwenkbar.


Occhio Più

Più alto

Die bis zu 45 Grad schwenkbaren und drehbaren Più alto Aufbaustrahler können als kleiner Deckenspot in HochvoltHalogen direkt ans Stromnetz angeschlossen werden. Überdies lassen sie sich auch mit in der Decke eingelassenem   Vorschaltgerät in den anderen Leuchtmitteltechnologien einsetzen.

Occhio Magalog

Più alto ²

Ist nur ein Deckenauslass zum Anschluss einer Leuchte vor-  handen, ermöglichen die Più alto ² Aufbaustrahler dank   ihrer integrierten Vorschaltgeräte dennoch den Einsatz von beispielsweise LED -Technologie in einem hochwertigen   und kompakten Gehäuse. Ansonsten überzeugt Più alto ² durch sämtliche Produkteigenschaften der Più alto.

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Occhio Magalog

Einbaustrahler

Einbaustrahler

Die multifunktionale Einbauleuchten Strahlerserie Occhio   Più piano für den Wohn- und Objektbereich besticht durch ihr einzigartiges modulares Konzept – und vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Gerade für Più piano stehen verschiedene Vari-  anten für nahezu jede Einbausituation zur Verfügung: Die seamless Varianten sind bündig in der Decke eingelassen und   in der Höhe exakt justierbar. Wechselbare Coverringe bei Più piano bieten spannende Kombinationsmöglichkeiten. Alle Più Strahler sind bis zu 45 ° schwenkbar (Più piano: 30 °; Più piano in: 20 °) sowie frei rotierbar, was eine genaue Positionierung der Lichtwirkung ermöglicht. Selbstverständlich besteht die freie Auswahl aus den vier Lichtquellen Hochvolt - Halogen, Niedervolt - Halogen, Metalldampf - Halogen und LED. Ober- flächen

chrom chrom bianco nero matt

head tube cover *

weiß matt

schw. matt

* nur Più piano / piano in

Più piano seamless

Più piano in seamless

Più piano seamless

HV / NV / CDM / LED  ø tube 132 mm

HV / NV / CDM / LED  ø tube 132 mm ø head 124 mm

weitere Abb.   S. 77

weitere Abb. S. 62


Einbaustrahler

Pi첫 piano C

Occhio Magalog

97


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Occhio Magalog

Più piano C

Più piano alto C doppio S10 / S40

Einbaustrahler


Einbaustrahler

Più piano

Occhio Magalog

Più piano in

Più piano

HV / NV / CDM / LED  ø tube 132 mm

HV / NV / CDM / LED  ø tube 132 mm ø head 124 mm weitere Abb. S. 59, 76

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Occhio Magalog

Aufbaustrahler

Aufbaustrahler

Das Più Leuchtensystem in der Montagevariante alto besteht aus Aufbaustrahlern sowie track Schienenstrahlern. Die flachen Più alto Strahler in der Hochvolt -Version können direkt   an 230 Volt Netzspannung betrieben werden. Bei den LED-, Niedervolt- und CDM -Versionen sind externe Vorschaltgeräte in der Nähe unterzubringen; bei den hohen Più alto ² Strah-  lern ist das Vorschaltgerät bereits im one box Design in das Gehäuse integriert. Ganz gleich, für welche Version man sich entscheidet – eins   ist immer gewiss: Più alto macht ganzheitliche Lichtgestaltung   vom einzelnen Raum bis hin zu kompletten Gebäuden für   alle denkbaren Anwendungen in der passenden Montage-  lösung möglich. Ober- flächen

head base

Più alto

chrom chrom bianco nero matt

Più alto

Più alto ²

HV / NV / CDM / LED  ø head 124 mm ø base 83 mm

HV / NV / CDM / LED  ø head 124 mm ø base 83 mm

weitere Abb. S. 50, 69, 77


Aufbaustrahler

Pi첫 alto C, Divo lettura C

Occhio Magalog

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98

Occhio Magalog

Più alto ² track S40

Aufbaustrahler


Aufbaustrahler

Più alto track

Occhio Magalog

Più alto track

Più alto ² track

HV  ø head 124 mm

NV / CDM / LED  ø head 124 mm

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100 Occhio Magalog

Lichtwirkungen Più

Occhio Più Lichtwirkungen Occhio Più Ein- und Aufbaustrahler bieten mit ihren kombinier-  baren und durch einen einfachen Mechanismus jederzeit wechselbaren Lichtkomponenten höchste Lichtqualität bei größtmöglicher Flexibilität. Bei der Version B sorgt ein   satiniertes Streuglas für gleichmäßige Lichtverteilung. Die charakteristische optische Linse der Version C ist absolut blendfrei und setzt klar konturierte Akzente. Bei der LED -  Version kann mit einer zusätzlichen, innenliegenden Linse   das Licht sogar auf 40 ° gebündelt werden (S 40 LED). Spot-  reflektoren sind für die NV- Halogen- und CDM - Lichtquellen   in den Winkeln 10 °, 20 ° oder 40 ° erhältlich. Optional können bei allen Versionen wechselbare dichroitische   Farbfilter eingesetzt werden. Für die C - und S -Versionen kann ein soft -  e dge -  E insatz für weichere Konturen oder ein satiniertes Glas für eine sanfte Aufweitung des Lichtkegels eingesetzt werden (nicht in Verbindung mit Farbfilter).

Più C  Linse 80°

Più C  Linse 80° + soft edge Glas

Più C  Linse 80° + satiniertes Glas

Più S20  Reflektor 20°

Più S10  Reflektor 10°

Più S 40 LED  Doppellinse 40° Più S 40  Reflektor 40°

Più B  satiniertes Glas

Filter rot

Filter grün

Filter blau

Filter gelb

Filter magenta


www.occhio.com


Filter rot gr체n blau gelb magenta

Gl채ser satiniert soft edge

Occhio tool zum einfachen Wechseln der Inserts


spot Reflektor Reflektor 10 º Reflektor 20 º Reflektor 40 º soft edge Glas Blendschutzring

optische Linsen spot Linse Linse

version B Glas satiniert HV / NV /  CDM / LED

C

S40 LED

S10 / S20 / S40

Linse

Doppellinse

HV / NV /  CDM / LED

LED

spot Reflektor / soft edge Glas / Blendschutzring NV / CDM

optional B / C / S Farbfilter

C

C

Glas satiniert

Glas soft edge


EUR 8,–


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