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Robert Stadler

Aufstrebendes «Portal zur Ostschweiz»

Das «WirtschaftsPortalOst» konnte 2020 gleich drei Erfolge feiern: Erstens seinen ersten Geburtstag, zweitens gewann es unter anderem die Credit Suisse, das Startnetzwerk Thurgau, die Micarna und die Clienia Littenheid als Partner, und drittens konnte es im September trotz Corona zum ersten Mal eine Wirtschaftskonferenz durchführen. Standortförderer Robert Stadler erklärt im Gespräch, warum WPO so Gas gibt.

Robert Stadler, als das «WirtschaftsPortalOst» Ende Mai 2019 ins Leben gerufen wurde: Haben Sie mit der Entwicklung gerechnet, die der Verein inzwischen gemacht hat?

Der Gründung des WirtschaftsPortalOst ist ein mehrjähriger Prozess vorausgegangen – immer unter Einbezug der Wirtschaft. Es wurde analysiert, welche Stärken und Schwächen die Arbeits- und Lebensregion rund um Wil hat und was es braucht, um sie im Standortwettbewerb zu positionieren. Beim Aufbau von WPO orientierten wir uns an ZugWest, einer ähnlichen Organisation, die seit über zehn Jahren erfolgreich unterwegs ist und die Wirtschaftsentwicklung entscheidend gefördert hat. Aufgrund dieser Erfahrungen waren wir überzeugt, dass auch WPO ein Erfolg wird. Entscheidend war die Überzeugung, dass eine Standortorganisation dann am besten funktioniert, wenn sie sowohl von der Politik als auch von der Wirtschaft mitgetragen und -geprägt wird. Denn die Region rund um Wil hat grosses Potenzial, verfügt über viele hervorragende Unternehmen und zum Beispiel durch das Standortentwicklungsprojekt Wil West auch über beste Zukunftsperspektiven. Es gilt aber, diese Stärken sichtbarer zu machen und die Kräfte zu bündeln.

«Wil West ist auch eine wirksame Massnahme gegen die Zersiedelung.»

Wo und wie hat sich der Verein WPO in diesen anderthalb Jahren hauptsächlich engagiert?

Angesichts der Rückmeldungen ist es uns offenbar bereits in kurzer Zeit gelungen, das WirtschaftsPortalOst als Standortmarke zu etablieren und auf die Stärken der Region aufmerksam zu machen. Mit WPO möchten wir verschiedene Grenzen überwinden: Kantons- oder Gemeindegrenzen genauso wie Hürden zwischen unterschiedlichen Branchen oder zwischen Politik und Wirtschaft. Dies ermöglichen wir an Veranstaltungen, aber auch über digitale Kanäle, gemeinsame Projekte oder Medien- und Marketingmassnahmen. Veranstaltungen wie WPO-Impuls, bei der die beste Innovation gekürt wird, bietet den Teilnehmern eine Plattform und positioniert gleichzeitig unsere Region als innovativen und für Fachkräfte attraktiven Wirtschaftsstandort. Und unsere jährliche Wirtschaftskonferenz bringt die Gewerbe- und Arbeitgebervereinigungen kantonsübergreifend zusammen.

Es bleibt die Frage, weshalb es WPO überhaupt braucht? Schliesslich decken Ihr «Einzugsgebiet» – die Grossregion Wil – auch die Handelskammern St.Gallen-Appenzell und Thurgau ab.

Das ist eine berechtigte Frage, die ich mir als ehemaliges IHKGeschäftsleitungsmitglied natürlich auch stellte. Zum einen verbindet WPO etwas, das durch die beiden IHKs, aber auch die kantonalen Gewerbeverbände geografisch getrennt wird: Die Region des WirtschaftsPortalOst umfasst 13 Thurgauer Gemeinden, die von der IHK Thurgau abgedeckt werden, und neun St.Galler Gemeinden, die im Kammergebiet der IHK St.Gallen-Appenzell liegen. Zum anderen sind die IHKs als kantonale Organisationen für ein deutlich grösseres Gebiet zuständig und können daher gar nicht die Interessen einzelner Regionen verfolgen und diese im Standortwettbewerb positionieren.

Sehen Sie sich eher als Ergänzung oder eher als Konkurrenz zu den IHK?

Als Ergänzung! Nehmen wir die Zukunftsagenda der beiden IHKs, an deren Entwicklung ich 2018 noch mitarbeitete: Deren Ziel ist es, dass die ganze Ostschweiz in Schlüsselprojekten an einem Strang zieht. Auch für unsere Region gehören wichtige Anliegen wie das Standortentwicklungsprojekt Wil West, die Stärkung des Bahnknoten Wil oder die Entwicklung von kompetenzorientierten Berufsfachschulen dazu.

Robert Stadler:

Grenzen überwinden.

Zusammen mit den IHKs als starke kantonale Wirtschaftsverbände können wir als regional verankerte Organisation Entscheidendes beitragen, diesen Projekten zum Erfolg zu verhelfen. Gleichzeitig sagt die IHK-Zukunftsagenda aber auch, dass die Ostschweiz kein homogenes Gebilde ist, sondern aus sechs Teilgebieten besteht, die über unterschiedliche Alleinstellungsmerkmale verfügen und auch eigene Ziele verfolgen. Die WPO-Region entspricht weitgehend einer dieser sechs Teilregionen.

Zielen Sie als Standortförderer eher auf bereits ansässige Firmen oder sehen Sie sich eher als «Katalysator» für Neuansiedlungen?

Sowohl als auch, wobei die ansässigen Firmen zurzeit klar im Fokus stehen. Wir sind Ansprechpartner für Firmen, um ihnen Kontakte zu anderen Unternehmen und den Gemeinden zu vermitteln oder sie beispielsweise bei der Suche nach Gewerbeimmobilien zu unterstützen. Durch unser stetig wachsendes Mitgliedernetzwerk und der Ausbau unserer Aktivitäten werden die Stärken unserer Region aber automatisch auch ausserhalb stärker wahrgenommen – und wir für Neuansiedlungen interessanter.

«Wir spüren, dass das Regionale aufgrund der Krise wieder an Bedeutung gewinnt.»

Was hat die Region Wil zu bieten, was andere Regionen nicht haben?

Wir sind das Portal zur Ostschweiz. Lage und Verkehrsanbindung sind ein wesentlicher Pluspunkt: Wir befinden uns zentral zwischen den Wirtschaftszentren Zürich respektive Winterthur und St.Gallen, sind nahe am Flughafen und verkehrstechnisch hervorragend erschlossen. Zusammen mit den Kostenvorteilen bietet das einen interessanten Mix für Firmen, denen der Grossraum Zürich zu teuer wird. Eine weitere Stärke unserer Region ist die Aus- und Weiterbildung und die Verfügbarkeit guter Berufsleute. Die «Swiss Skills» haben dies gerade wieder bewiesen: Unsere jungen Berufsleute schnitten überdurchschnittlich gut ab. Bei den Konstrukteuren absolvierten sogar alle drei Bestplatzierten ihre Lehre in unserer Region.

Ein Jahrhundertprojekt für die Region Wil dürfte das Wirtschaftsgebiet Wil West mit dem neuen Autobahnanschluss, zusätzlichen Bahnhaltestellen und der Netzergänzung Nord werden. Wie realistisch sehen Sie deren Realisierung unter dem heute herrschenden rot-grünen Zeitgeist, der neue Strassen vehement bekämpft?

Alle Projektbeteiligten, die beiden Kantone St.Gallen und Thurgau sowie die 22 Mitgliedergemeinden der Regio Wil, sind überzeugt, dass die Vorteile dieser Infrastrukturbauten überwiegen. Wir denken da an den direkten Anschluss des Wirtschaftsgebiets Wil West an die Autobahn, an die neuen Velo- und Fusswege oder an die dringend notwendige Entlastung der Stadt Wil vom Durchgangsverkehr. Selbst grüne Kreise bestätigen uns, dass die Konzentration der Wirtschaft auf dem Areal Wil West Sinn ergibt, wenn man – wie unter den Kantonen und Gemeinden vereinbart – auf entsprechende Neueinzonungen von Bauland in den Gemeinden verzichtet. Wil West ist also auch eine wirksame Massnahme gegen die Zersiedelung.

Für viele Investoren ist Wil West nach wie vor eine Randregion, daran ändert wohl auch eine bessere Verkehrserschliessung nicht viel.

Trümpfe gibt es genug: ein Autobahnvollanschluss, zwei Bahnhaltestellen und Busanbindung sowie separate Velowege. Zudem bestechen die erwähnten Vorteile, welche die Region den Investoren anbieten kann. Neben einem vertretbaren Lohnniveau, angemessenen Steuern und wirtschaftsinteressierten Behörden finden die Beschäftigten Ausgleich und Erholung in der Region. Nahe gelegene Wohnquartiere, ein quirliges Stadtleben, gute Schulen, eine idyllische Landschaft und unzählige Vereine und Institutionen machen Wil West rundum interessant.

Müsste man in diesem Zusammenhang nicht auch die Stadt Wil als Zentrum besser positionieren? Sie fristet ja eher ein Schattendasein neben St.Gallen.

Wil wird tatsächlich unter Wert geschlagen. Dabei hat sie als drittgrösste Stadt im Kanton mit einer wunderschönen Altstadt und einer grossen Vielfalt an Geschäften viel zu bieten. St.Gallen-Bodensee-Tourismus hat dies erkannt und stärkt Wil als Ausflugsziel, gerade in Kombination mit St.Gallen und den geschichtlichen Verbindungen der beiden Städte. Es liegt auch im Interesse von WPO, dass Wil als klares Regionalzentrum gut positioniert ist. Wir stehen deshalb mit der städtischen Wirtschafts- und Standortförderung und mit WIL Shopping, der IG Obere Bahnhofstrasse, im Kontakt.

Wie wirkt sich eigentlich Corona auf den Verein WPO aus – haben Sie mehr oder weniger Anmeldungen für eine Mitgliedschaft gezählt?

Der Verein zählt bereits 250 Mitglieder und wir verzeichnen einen steten Zuwachs. Selbstverständlich ist Corona auch für uns eine Herausforderung. Aber mehr, weil die aktuelle Lage uns daran hindert, noch mehr Gas zu geben. So mussten wir unsere Anlässe WPO-Impuls und WPO-Unternehmeranlass aufgrund der Restriktionen kurzfristig verschieben. Nichtsdestotrotz sind wir mit der Mitgliederentwicklung sehr zufrieden. Interessanterweise sind während der acht Wochen Lockdown mehr Unternehmen beigetreten als in den acht Wochen zuvor. Wir spüren, dass das Regionale aufgrund der Krise wieder an Bedeutung gewinnt.

Zum Schluss: Mit Bundesrätin Karin Keller-Sutter und Fussballlegende Christian Gross haben Sie die Messlatte für die WPO-Unternehmeranlässe-Gäste sehr hoch gelegt. Wer wird 2021 Gastreferent sein?

Da haben wir uns tatsächlich ziemlich unter Druck gesetzt (lacht). Aufgrund der zweiten Welle mussten wir den WPO-Unternehmeranlass mit Christian Gross leider auf das nächste Jahr verschieben. Selbstverständlich werden wir uns auch in Zukunft bemühen, für unsere Mitglieder spannende Persönlichkeiten in die Region zu holen. Lassen Sie sich überraschen.

Text: Stephan Ziegler Bild: Marlies Thurnheer

Tina Frei, dank Outsourcing befreit von IT-Sorgen

Seit die FREI connect AG den Betrieb der Informatik ausgelagert hat, haben die Mitarbeitenden nicht nur mehr Zeit für ihre eigentlichen Aufgaben. Das gesamte Team von Mitinhaberin Tina Frei arbeitet entspannter.

Seit sie den Betrieb der IT mit Smart ICT an Swisscom in eine energieeffiziente Cloud ausgelagert und modernisiert haben, können sich Tina Frei und ihre Mitarbeiter verstärkt auf ihre Arbeit konzentrieren. Quelle Foto von T.Frei: Boris Baldinger

Heute arbeitet Tina Frei im Homeoffice. Die Coronazeit hat auch die Arbeitsweise der Mitinhaberin der FREI connect AG verändert. Dank der Remote-Verbindung auf die geschäftlichen Anwendungen funktioniert Homeoffice technisch zwar einwandfrei. Aber als ausgeprägte Kommunikatorin und Netzwerkerin geht es der Unternehmerin so wie vielen im Homeoffice: «Der persönliche Kontakt zu den Mitarbeitenden und den Verbandskunden fehlt mir schon», gesteht sie ein.

IT läuft, die Arbeit auch

Mit dem Herbst hat die strengste Zeit bei der Geschäftsstelle für verschiedene Verbände begonnen. Budgetplanungen für 2021, Jahresabschlüsse und Vorbereitungen für Generalversammlungen stehen an. Die Führungscrew um Tina Frei und Michael Widmer kann sich auf die Unterstützung der Mitarbeitenden verlassen: «Es ziehen alle mit und machen Überstunden», sagt Frei. Umso beruhigender, dass sich das KMU in dieser intensiven Zeit auf die Informatik verlassen kann. Seit das Unternehmen die IT mit Smart ICT an Swisscom in eine energieeffiziente Cloud ausgelagert und modernisiert hat, kann sich das Team voll auf seine Arbeit konzentrieren. «Das ist eine echte Erleichterung», konstatiert Frei. «Wir müssen uns nicht auch noch um die Informatik kümmern und die Kosten kontrollieren.»

Zeit und Geld gespart

Die früheren IT-Probleme gingen auch ins Geld, sagt Frei: «Ein Ausfall kostet doppelt: die Lohnkosten laufen weiter, aber wir können die Stunden nicht verrechnen.» Da ist die heutige Situation doch viel angenehmer, wie die Unternehmerin feststellt: «Wenn die IT läuft, sind auch die Mitarbeitenden zufriedener.» Den Ausschlag für die Auslagerung gegeben hat das Support-Angebot, das ohne zusätzliche Kosten im Paket inbegriffen ist. «Mir graute es vor Warteschlaufen und unpersönlicher Betreuung am Telefon», sagt Frei. Anlaufschwierigkeiten gab es nur in der ersten Woche. Und so zeigt sich Tina Frei heute zufrieden: «Bei Smart ICT haben wir einen schnellen und persönlichen Support.» Ein weiterer Grund, weshalb Tina Frei so zufrieden wirkt: «Früher habe ich Überstunden für die IT gemacht und mich auch am Wochenende darum gekümmert.» Heute kann sie diese Zeit in die Arbeit und in ihre drei Kinder investieren – und die gewonnenen Stunden summieren sich, wie sie sagt: «Ich spare sicher drei Stunden pro Woche, seit wir die IT ausgelagert haben.»

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Gerne berate ich Sie persönlich: Roman Oeschger Geschäftskundenberater KMU Ostschweiz +41 58 221 16 61 roman.oeschger@swisscom.com www.swisscom.ch/bereit-business

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