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Shortcut Urban
COVID FIGHTERS
Martialisch geht es in der Bekämpfung von Covid seit Beginn der Pandemie zu. Nachdem in den Schulen der Ninja-Pass im Einsatz ist, kämpfen die COVID Fighters an vorderster Testfront (bisweilen auch an der medialen gegen Vorwürfe politischer Verbandelung). Seit September hat das Unternehmen seine Zelte auch im VAZ St. Pölten aufgeschlagen, wo man ein Hochleistungslabor mit 21 LaborRobotern und Hunderten Mitarbeitern im Schichtbetrieb hochgezogen hat, in dem die PCR-Tests der Schulen ausgewertet werden. „Wir können mit unseren PCR-Geräten bis zu 300.000 Tests pro Tag auswerten“, so COVID Fighters Geschäftsführer Boris Fahrnberger, und weiter „Die Auswertung muss rasch erfolgen. Wir haben ein Zeitfenster von 12 bis 14 Stunden, das wir gut nutzen.“ In diesem Fall wünscht man den COVID Fighters sozusagen viel Glück, dass sie kein Glück haben bei den Tests und nur wenige positive Fälle bei den Proben dabei sind.
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HERO
Eine ganz Große des Sports hat ihre Spikes an den Nagel gehängt. Beate Schrott beendete im August ihre Karriere, und die ist reich an Höhepunkten. So holte sich die Athletin zehn Mal den Staatsmeistertitel über 100m-Hürden, ihre Parade-Disziplin. 2012 pulverisierte sie in 12,82 Sekunden nicht nur den bis heute gültigen österreichischen Rekord, sondern holte in Helsinki – wie sie kurioserweise erst vier Jahre später bestätigt bekommen sollte – EM-Bronze. Hatte sie das Podest vermeintlich um eine Hundertstelsekunde verpasst, wurde die Siegerin wegen Dopings späterhin disqualifiziert. Unvergessen auch ihr Finaleinzug bei den Olympischen Spielen 2012. „Wenn ich an die einzigartige Atmosphäre beim Finallauf im Olympiastadion denke, bekomme ich heute noch Gänsehaut – der schönste Moment meiner Laufbahn.“ Gänsehaut, welche die studierte Frau Doktor der Medizin auch ihren Fans bescherte. Vielen Dank!

KOLUMNE MICHAEL MÜLLNER

BEREIT FÜR DEN ABSPANN
Was dachten Sie, als Sie im März 2020 im ersten Lockdown daheimsaßen und sich über Corona informierten? Ich konnte mir nicht vorstellen, wie ein weitgehender Stillstand unserer Gesellschaft über mehrere Wochen funktionieren würde. Ein Jahr später musste ich über diese Naivität lächeln, Corona hat uns gezeigt, was alles möglich ist. Und heute, eineinhalb Jahre später, denke ich an Netflix. Die Folge ist zu Ende, ich kann klicken: Abspann ansehen? Oder die nächste Folge starten? Wenn ich nicht wähle, etwa weil ich eingeschlafen bin, dann beginnt nach ein paar Sekunden einfach die nächste Folge. Und so fühle ich mich, wenn ich an den Herbst denke und mich frage, wieso zum Teufel dieser Zirkus kein Ende findet. Wenn wir uns darauf einigen, dass die Sonne im Osten auf und im Westen untergeht, dann müssen wir uns einig sein, dass wissenschaftlicher „common sense“ klare Antworten hat. Die Impfungen sind ein Wunder der Technik, ein Beweis für die Kraft menschlicher Vernunft. Die Tatsache, dass viele weiterhin mit Sorgen kämpfen, ein Beweis für die Defizite unserer Medien- und Informationsgesellschaft. Fakten belegen, dass wir diese Pandemie beenden, wenn sich jeder impfen lässt (der dazu gesundheitlich in der Lage ist). Was sagt es über unsere Gesellschaft aus, wenn so viele aus Bequemlichkeit in einem halbinformierten Zustand verharren und lieber noch „zuwarten“? Wenn wir uns vor unwahrscheinlichen Nebenwirkungen einer Impfung mehr fürchten als vor wahrscheinlichen Schäden einer Infektion? Also ich wäre jedenfalls bereit für den Abspann.