Von Ideen zu Werten - MFG Jahresmagazin 2013

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Idee

Von Ideen zu Werten MFG Innovationsagentur f端r IT und Medien Baden-W端rttemberg

Talente Forschung TransferDialog Kommerzialisierung Wachstum Werte

Jahresmagazin 2013


Das MFG Jahresmagazin 2013 wird CO2-neutral gedruckt. Unvermeidbare Treibhausemissionen werden von der MFG Innovationsagentur für IT und Medien mit einer Ausgleichszahlung kompensiert.

IMPRESSUM Herausgeber MFG Baden-Württemberg Innovationsagentur des Landes für Informationstechnologie und Medien Breitscheidstraße 4 70174 Stuttgart Tel. +49 711 / 90715-300 Fax +49 711 / 90715-350 innovation@mfg.de innovation.mfg.de Geschäftsführer Klaus Haasis Konzeption / Redaktion Helena Acheson, Bernd Hertl, Ines Goldberg, Karina Strecker Gestaltung RevierPaten Netzwerk, Stuttgart; Spinnacker GmbH & Co. KG Fotos Julia Grudda Fotografie Druck Druckerei Raisch, Reutlingen Lektorat Christine Traber

© MFG September 2013 Die MFG Innovationsagentur ist zertifiziert für Innovationsprozesse und Beziehungsmanagement nach ISO 9001:2008. Gesellschafter der MFG sind das Land Baden-Württemberg und der Südwestrundfunk.


Idee Talente Forschung

Von Ideen zu Werten JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur f端r IT und Medien Baden-W端rttemberg

TransferDialog Kommerzialisierung Wachstum Werte


Bildquelle: Staatsministerium Baden-Württemberg

JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

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JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee Talente

Liebe Leserinnen und Leser, Neben dem Digital Content Funding, das Games, Apps und cross-

einen Jahresbericht, der einen kompakten Überblick über ihre Initia-

mediale Produkte fördert, setzt sich die MFG im EU-Projekt

tiven und Projekte gibt und damit zugleich einen Querschnitt der IKT-,

Boo-Games für die Förderung und Wertschätzung der Games-Branche

Medien- und Kreativbranchen in Baden-Württemberg präsentiert. In

ein. So besuchte anlässlich der Animationskonferenz FMX im April 2013

diesem Jahr hat die MFG ihre Jahrespublikation neu aufgelegt und

eine europäische Delegation Stuttgart und Karlsruhe, um die baden-

daraus – noch mehr als bisher – ein Standortmagazin gemacht, das

württembergische Games-Szene kennenzulernen. Im Mai organisierte

Wissenswertes und Aktuelles rund um die IKT- und Kreativwirtschaft

das Netzwerk Kreativwirtschaft auf der re:publica in Berlin, Deutsch-

Forschung

seit nunmehr zehn Jahren veröffentlicht die MFG Medienentwicklung

lands größter Netzkonferenz, eine Session zur digitalen Musikwirt-

im Land vermittelt.

schaft im Südwesten. Ebenfalls auf Initiative des Netzwerks zeigte Baden-Württemberg im August 2013 erstmals Präsenz auf der welt-

ten „Innovationskette“ folgt, dem Innovationsmodell der MFG. Seit 18

größten Messe für Video- und Computerspiele, der Gamescom in Köln.

Jahren fördert die MFG Innovationen im Südwesten und verbessert so die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Baden-Württemberg. Wie man

Sie sehen, die IKT- und Medienlandschaft verändert sich rasant und

an den verschiedenen Projekten und Themen entlang der Innovations-

mit den neuen Medien erweitert sich auch unser Kulturbegriff. Die-

kette sehen kann, gelingt ihr das in allen Innovationsphasen.

ser Entwicklung tragen wir Rechnung, indem wir zukünftig verstärkt

TransferDialog

Neu ist auch, dass das Jahresmagazin in seiner Struktur der sogenann-

interaktive Medien fördern und unterstützen. Dass die IKT in Baden-Württemberg eine wichtige Rolle spielt und sich Politik, Wissenschaft und Industrie gemeinsam eine Strategie für eine nachhaltige Entwicklung der Branche im Land ermöglichen. In die-

Ich wünsche Ihnen eine interessante und unterhaltsame Lektüre.

ser Initiative IKT Baden-Württemberg unterstützt die MFG das Wirtschaftsnetzwerk Baden-Württemberg Connected. Auch bei der nationalen und internationalen Vernetzung fördert die MFG den Mittelstand aus dem Südwesten und organisiert beispielsweise den baden-

Ihr

Kommerzialisierung

rasant weiterentwickelt, ist bekannt. Und so ist es konsequent, dass

württembergischen Gemeinschaftsstand auf der CeBIT.

Wachstum

Genauso wenig ist es ein Geheimnis, dass die Bedeutung des Kreativsektors zunimmt. Im Zuge der Digitalisierung gibt es mehr und mehr Synergien zwischen den Branchen IKT, Medien- und Kreativwirtschaft, das zeigt sich etwa am Games-Sektor. Offiziell ist er der Kreativwirtschaft zugeordnet, gleichzeitig ist jedoch ein starker IT-Bezug vor-

Jürgen Walter MdL

handen – werden Computerspiele doch sehr von den neusten Software-Entwicklungen geprägt. Viele digitale Spiele sind inzwischen

Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst

crossmedial angelegt, so dass auch die Grenze zur Medienbranche

Aufsichtsratsvorsitzender der MFG Medien- und Filmgesellschaft

immer mehr verschwimmt.

Baden-Württemberg mbH Werte

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JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Liebe Partner, Kunden und Freunde der MFG Innovationsagentur, Innovationsmanagement heißt Veränderungsmanagement. Die Gestal-

nagement konnte erneuert werden. Über 50 hochkompetente Experten

tung des Wandels bleibt für Wirtschaft, Politik und den öffentlichen

und Expertinnen arbeiten mit einer engagierten Führungsmannschaft

Bereich die größte Herausforderung. Auch die MFG hat in Baden-Würt-

an der permanenten Begleitung und Gestaltung des technologischen

temberg in den letzten Monaten wieder vielfältige und ganz unter-

und sozialen Wandels.

schiedliche Beiträge, Projekte und Impulse gestaltet, um unseren wunderbaren Standort noch innovativer, kreativer und veränderungs-

Mit diesem Jahresmagazin möchten wir Sie an unseren Ideen und Pro-

bereiter zu machen. Heute freue ich mich, Ihnen im 18. Jahr des

jekten teilhaben lassen. Mein Dank gilt allen unseren MFG-Mitarbei-

Bestehens der MFG auch unser Jahresmagazin 2013 für den Bereich

tern für den herausragenden Einsatz, aber ganz besonders unseren

Innovationsagentur in einem neu gestalteten Format vorzulegen.

Kunden und Partnern für die bereichernde und erfolgreiche Zusammenarbeit. Wenn Sie Beratungs- und Unterstützungsbedarf haben,

Leitfaden durch das Jahresmagazin ist das von mir in den letzten zehn

wenn Sie Ideen für ein Kooperationsprojekt haben, sprechen Sie uns

Jahren entwickelte MFG Innovationsmodell, das die Instrumente der

an. Wir freuen uns über jeden wertschätzenden Dialog mit Ihnen.

Gestaltung von Innovationsprozessen durchgängig von der Idee bis zur Wertschöpfung beschreibt. Veränderungsmanagement bedeutet natürlich auch, sich selbst als Teil von Veränderungsprozessen zu verstehen. Zum Ende dieses Jahres werde ich deshalb meine Geschäfts-

Herzlichst,

führertätigkeit in der MFG Innovationsagentur beenden und mich als Coach für Veränderungsmanagement und Zusammenarbeitskultur

Ihr

selbstständig machen. Nach 18 Jahren entlasse ich das „Baby“ MFG in die Volljährigkeit und damit in eine neue Phase von Veränderung und Gedeihen. Die Voraussetzungen in der MFG sind herausragend. Im Jahr 2012 wurde wieder ein substanzieller Überschuss erwirtschaftet, der der Kapitalrücklage zugeführt werden konnte. Die ISO-Zertifizierung

Klaus Haasis

unseres Managementsystems für Innovations- und Beziehungsma-

Geschäftsführer MFG Innovationsagentur für IT und Medien

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JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee Talente Forschung TransferDialog Kommerzialisierung Wachstum Werte

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INHALT

Einleitung 5 Vorworte — 10 Erfolgskreislauf: Die Innovationskette der MFG — 13 Das macht die MFG. Maßnahmen im Innovationsprozess — 15 Barcode

Innovationsklima 18 Auch Innovationen brauchen Klimaschutz. Was macht ein gutes Innovationsklima aus? — 21 Zwischen Schafsweide und Autobahn. Interview zu Innovationsfaktoren — 22 Durchblick auf allen Kanälen. Schlüsselqualifikation Medienkompetenz — 25 Bildung 2.0: Das ganze Leben ist ein Kurs. Bildungstrends im Social Web — 26 Vom Dorf, aber nicht hinterm Mond. Standortkommunikation und Social Media — 29 Heute sag ich meine Meinung. Bürgerbeteiligung im Netz

Zusammenarbeitskultur 32 Viele kennen, vieles können. Zusammenarbeit in EU-Projekten — 34 Es rockt und rollt: Digitale Musikwirtschaft in Baden-Württemberg

Idee Talente Forschung Transferdialog Kommerzialisierung Wachstum Werte Zahlen, Daten, Fakten 92 Projektübersicht — 94 Geschäftsentwicklung 2012 — 96 Gesellschafter, Aufsichtsrat und Stiftungsrat — 98 Der Paternoster der MFG — 102 Ansprechpartner bei der MFG


38 „Ich sehe was, was du nicht siehst“. Zur Geschichte des Begriffs „Idee“ — 41 Demola — Im Freiraum wachsen Ideen. Gespräch über den offenen Innovationsprozess im Kreativlabor

Idee

44 Du machst dein Ding, wir machen den Rest: Karl-SteinbuchStipendium — 46 APPetit auf coole Apps. Gesprächsrunde mit den Gewinnern des BW Goes Mobile Award

Talente

53 Karl-Steinbuch-Forschungsprogramm: Seismograf für Technologietrends. Interview über die Unterstützung anwendungsnaher Forschung

Forschung

61 Heidelberger Härtetest. Bist du fit für den Pitch? Matching von Start-ups und Investoren — 62 Check-up, Coaching, Chancen. Beratung für Hightech-Gründer

TransferDialog Kommerzialisierung

69 Die Augenblitzer. Erfolgsstory zweier CyberOne-Gewinner — 70 Der richtige Riecher. Vom Studium zum Game-Unternehmen — 71 „Sie haben das nächste Level erreicht“. Die Games-Branche in Baden-Württemberg

74 Wachstum im Temporausch. ITK-Standort Baden-Württemberg — 76 Vernetzte Zukunft: Die ITK gibt den Takt an. Herausforderungen für die ITK-Branche — 77 Trockner, sag‘ das Date ab! Über das Internet der Dinge — 78 Wir kriegen euch schon! Wer Fachkräfte will, muss kreativ sein. Interview über den Fachkräftemangel im Kreativsektor — 83 Zukunftslabor Kultur- und Kreativwirtschaft. Kreativstandort Baden-Württemberg

Wachstum

89 „Ich habe gern einen Plan B in der Tasche“. Interview über materielle und ideelle Werte

Werte


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Erfolgskreislauf Die Innovationskette der MFG

Innovationsklima

IDEE

Werte

Talente

Wachstum

Forschung

Kommerzialisierung

Transferdialog

Quelle: Klaus Haasis 2012, Vorlesung Innovationsmanagement, Popakademie Baden-Württemberg

Zusammenarbeitskultur – 10 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee

„Von Ideen zu Werten“ — Nicht nur der Titel des MFG Jahresmagazins ist der sogenannten Innovationskette entnommen, auch seine Struktur basiert darauf. Als Innovationsmodell der MFG beschreibt sie die Instrumente zur Gestaltung von InnoInitiativen und Projekte der MFG den einzelnen Phasen zuordnen. Wie Perlen kann man sie an der Innovationskette aufhängen. etwa in regionalen Clustern oder über EU-Projekte. Dieses Innova-

Als Innovationsagentur für IT und Medien hat die MFG den Auftrag,

tionsmodell gilt nicht nur für Unternehmen, sondern kann auch auf

den ITK-, Medien- und Kreativstandort Baden-Württemberg zu stär-

Organisationen, Gemeinschaften, Netzwerke und sogar Regionen

ken. Sie verbessert die landesweite Wettbewerbsfähigkeit, indem

angewendet werden.

sie Kooperationen fördert – regional, national, international – und erfolgreiches Unternehmertum unterstützt. Dabei liegt der Fokus auf

Der Faktor Mensch: Die soziale Seite der Innovation

kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) und Start-ups.

Bei aller Business-Orientierung darf man nicht vergessen, dass es Men-

Mit den in Baden-Württemberg zahlreich ansässigen Großunterneh-

schen sind, die Ideen haben und Unternehmen gründen, die forschen und investieren. In der Innovationskette spiegelt dies der „Rahmen“

chenrelevanten Themen. Die Innovationsagentur vernetzt Talente,

aus Innovationsklima und Zusammenarbeitskultur wider.

Gründer und Unternehmer mit anwendungsnaher Forschung und

Menschen, die Teil eines Innovationsprozesses sind, wachsen und ent-

öffentlichen Förderprogrammen und bringt so Wissenschaft und Wirt-

wickeln sich. Gleichzeitig lassen sie sicheres Terrain hinter sich, um

schaft einander näher.

sich zu verändern. Sie wechseln die Perspektive, verlassen ihre „Com-

Um ihrer Aufgabe gerecht zu werden, arbeitet die MFG mit einem konzep-

fort Zone“, um an neue Dinge zu glauben. Sie nehmen neue Gewohnheiten an, wenn sie das neue Produkt nutzen. Innovationen werden also nicht nur durch ihre Attraktivität und ihre

deren Umsetzung. Dazwischen findet ein Dialog statt, der eine Brücke

Komplexität bestimmt, sie bringen auch Unsicherheiten mit sich, las-

schlägt zwischen Forschung und Entwicklung auf der einen Seite und

sen Risiken und Konfliktpotentiale entstehen. Innovativ sein bedeutet

Anwendung und Umsetzung auf der anderen. Dieser wird als Trans-

fast immer, mit vertrauten Regeln zu brechen und damit Widerstände

ferdialog bezeichnet, weil es ein gegenseitiger Lern- und Austausch-

zu erzeugen.

prozess ist und keine einseitige Handlung. Voraussetzung für einen

Deswegen ist es wichtig, eine Kultur der Zusammenarbeit zu schaffen,

erfolgreichen Innovationsprozess sind ein günstiges Innovations-

basierend auf gemeinsamen Werten, als Basis für ein gedeihliches Mit-

klima und eine funktionierende Zusammenarbeitskultur, die es zu gestal-

einander-Arbeiten. Persönliche Beziehungen helfen, Unsicherheit zu

ten gilt. Im Idealfall begleitet die MFG eine (Geschäfts-)Idee durch

reduzieren, Vertrauen aufzubauen und innovativer zu sein. Genau hier kommen Cluster und Netzwerke ins Spiel, um Akteure in und zwischen Branchen und Regionen zusammenzubringen.

Wettbewerbs oder einer Ausschreibung. Dann gilt es, die Talente und

Innovationsprozesse sind Expeditionen ins Ungewisse, die oft an unge-

Ideenstifter zu fördern und bei der Weiterentwicklung und Ausarbei-

planten, aber umso interessanteren Reisezielen ankommen. An jeder

tung ihrer Idee oder Technologie zu unterstützen.

Weggabelung sind die nächsten möglichen Schritte neu zu überden-

Ein wichtiger Schritt ist der Transferdialog, in dem die MFG zwischen

ken. Und beim Steuern ohne Landkarte hilft keine Logik, sondern nur

der wissenschaftlichen Sphäre und der Geschäftswelt vermittelt.

Vertrauen in die Gruppe und sich selbst. Erfolgreiche Innovationspro-

Angehende Gründer lernen bei diesem Austausch, wie wichtig es

zesse sind deshalb personenzentriert und respektieren Bedürfnisse. Sie

ist, ihr Konzept richtig zu präsentieren. Es folgen Hilfestellungen

stellen sichere Möglichkeitsräume für neue Ideen und Kreativität zur

beim Markteintritt und in der Wachstumsphase, etwa durch eine

Verfügung und schaffen damit ein günstiges Innovationsklima. Das ist

Optimierung des Businessplans und branchenspezifische Beratung.

die soziale Seite der Innovation.

Und schließlich vernetzt die MFG das erfolgreiche Unternehmen,

Wachstum

den kompletten Innovationsprozess. Zunächst werden Ideen identifiziert beziehungsweise angestoßen, beispielsweise im Rahmen eines

Kommerzialisierung

tionellen Überbau. Das Innovationsmodell ist nicht im engeren Sinne linear, aber am Anfang steht eine kreative Entwicklung und am Ende

TransferDialog

men und Big Playern kooperiert die MFG zu verschiedenen bran-

Forschung

Warum ein Innovationsmodell?

Talente

vationsprozessen von der Idee bis zur Wertschöpfung. Entsprechend lassen sich die

Klaus Haasis / Ines Goldberg Werte

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JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile

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JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Das Macht die MFG Innovationsagentur Maßnahmen im Innovationsprozess Innovationsklima

Zusammenarbeitskultur

medienkompetenz

eu-projekte

standortkommunikation

netzwerkförderung

TRAnsferdialog

forschung

PräsentationsCoaching

Unterstützung Anwendungsnaher

Gründerberatung

Forschung

Vernetzung mit Investoren

Trendstudien Konferenzen

Kommerzialisierung

idee

BusinessplanWettbewerbe

AbsolventenprogrammE

Förderprogramme für Start-ups

Ideenwettbewerbe

gemeinschaftsstände auf messen

Förderung der Kreativität

werte

wachstum Unterstützung Mittelstand

Innovationsbereitschaft

Wirtschaftsnetzwerke

wirtschaftlicher Erfolg

Clustermanagement

Nachhaltigkeit

tALENTE Stipendien Entwicklerwettbewerbe Matching mit Mentoren

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JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

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Idee

Denn hinter jedem Barcode steckt zusätzliche Information.

Talente

haben sie gerade ihr smartphone zur hand?

Forschung

Dies ist ein Barcode Wie funktioniert‘s?

TransferDialog

Sie haben sich sicher schon gefragt, was die gestrichelte Linie neben manchem Bild zu bedeuten hat. Sie ist ein Barcode (1), vergleichbar mit QR-Codes, die Sie mit Ihrem Smartphone und einer Codelese-App einscannen können. Programm laden

Code richtig einscannen

Wenn Sie das Programm öffnen, erscheint ein rechteckiges Feld ( 3), das den Code erfassen kann. Halten Sie das Smartphone so, dass der gesamte Code-Streifen im Display erscheint (4).

Kommerzialisierung

Um den Code einscannen zu können, downloaden und installieren (2) Sie eine dieser Apps: zum Beispiel Decodely für Apple oder QR Droid für Android.

Video anschauen Wachstum

Hinter jedem Bild steckt ein Video, eine Tonaufnahme, oder eine Website… ( 5). Lassen Sie sich überraschen!

Werte

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Innovationsklima – Der Begriff Innovation wird mittlerweile inflationär gebraucht. Schenkt man der Werbung Glauben, so ist geradezu alles innovativ, angefangen vom Shampoo bis hin zur Grillzange. Eigentlich ist damit aber eine wirkliche Neuerung gemeint, also eine bahnbrechende Idee oder Erfindung, die auch erfolgreich angewandt wird. Damit es aber zu dieser Umsetzung kommen kann, ist dafür eine entsprechende Umgebung – ein „Klima“ – notwendig, in dem gute Ideen entstehen und weiterentwickelt werden können. In Baden-Württemberg hat die MFG als Innovationsagentur für IT und Medien den Auftrag, ein solches Umfeld mitzugestalten. Denn ein günstiges Innovationsklima ist zugleich die Voraussetzung und das Ergebnis eines funktionierenden Innovationsprozesses. – 16 –


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Idee Talente Forschung TransferDialog Kommerzialisierung Wachstum Werte

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Auch Innovationen brauchen Klimaschutz Jeden Tag gibt es Ideen. Aber nicht einmal jede Woche gibt es eine Innovation. Innovationen sind offenbar eine heikle Spezies. Sie brauchen ein ganz individuelles Innovationsklima. Ein Patentrezept gibt es nicht. Einfach eine Plastikkarte an die Windschutzscheibe halten, einige

Innovation, so eine Erkenntnis der Innovationsforschung, entsteht

Sekunden warten, Tür öffnen, einsteigen. Vierstelligen Code ein-

in Systemen, also in Teilbereichen der Volkswirtschaft. Industrie, Bil-

geben, zwei Fragen per Displayeingabe beantworten, Schlüssel ins

dung, Forschung sind einige dieser Teilbereiche. Es gehören aber auch

Schloss stecken, starten, Handbremse lösen, umschauen, los geht’s.

Menschen dazu, die bereit sind, neue Produkte schon kurz nach der

Carsharing mit kleinen zweisitzigen Elektroflitzern ist in. Es geht dabei

Markteinführung zu kaufen.

nicht mehr ums Auto, es geht um Mobilität. Es geht nicht mehr um Besitztümer, es geht um die Von-A-nach-B-Frage. Es geht nicht mehr

Doch welche Faktoren machen ein gutes Innovationsklima aus? Diese

um Status, es geht um Zeitgeist. Es geht um Innovation. Als solche

Frage treibt wohl fast jeden Wirtschaftsförderer, Clustermanager oder

kann man diese Form des Carsharings durchaus bezeichnen. Eine neue

Entwickler um. Die gute Nachricht: Es gibt Innovationsfaktoren.

Idee hat den Markt erreicht, sie gewinnt immer mehr Anhänger, sie

Frietsch differenziert hier zwischen der Ideenseite und der Marktseite.

„diffundiert in den Markt“, wie Innovationsexperten diesen Prozess

„Bildung, Finanzierung, Risikobereitschaft, Infrastruktur, die Bereit-

im Fachjargon bezeichnen.

schaft zur Unternehmensgründung, sich auf Dinge zu fokussieren, das sind einige Faktoren auf der Ideenseite, die Innovationen fördern“,

Dr. Rainer Frietsch vom Fraunhofer Institut für System- und Innova-

erklärt er. Und er hält Cluster für einen wichtigen Innovationsfaktor.

tionsforschung in Karlsruhe ist ein Innovationsexperte. Er beschreibt

Sie basieren auf gewachsenen Strukturen, sind regional vernetzt, die

Innovation als „das Ergebnis eines strukturierten Prozesses, der von

Beteiligten haben ein gemeinsames Aktionsfeld und sind bereit, sich

der Idee bis zur Ladentheke reicht.“ Der bloße Wille, diesen Prozess

auszutauschen.

umzusetzen, reicht aber nicht aus. „Wenn es am Ende keinen interessiert, dann ist es keine Innovation“, sagt Frietsch.

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Idee

Auf der Marktseite müssen Märkte entwickelt werden. Dazu zählt

Oscar für die besten visuellen Effekte.

auch, die Offenheit gegenüber Technologien zu fördern. Wird eine

Doch es sind viele Faktoren, die den Erfolg ermöglicht haben und die letztlich das Innovationsklima für Film und Medien in Baden-Würt-

nen zu schaffen. Und die Innovation muss zu den Gewohnheiten pas-

temberg positiv beeinflussen. Das Land hat vor 18 Jahren die Medien-

sen, muss sich eingliedern in die Welt des Kunden. „Zum Beispiel ist es

und Filmgesellschaft Baden-Württemberg gegründet, um unter ande-

schwierig, Chinesen für Spurassistenzsysteme in Autos zu begeistern.

rem die ITK- und die Medienbranche im Land zu fördern. Es gibt hier

Wenn man beim Spurwechsel nicht blinkt, vibriert das Lenkrad. Weil

weltbekannte Unternehmen wie pixomondo oder M.A.R.K. 13 sowie

in China kaum einer blinkt, macht es das ständig. Das System wird als

renommierte Ausbildungsorte wie die Filmakademie Ludwigsburg

störend empfunden“, berichtet Frietsch.

und die Hochschule der Medien in Stuttgart. In Baden-Württemberg

Talente

Technologie nicht akzeptiert, ist es ungleich schwieriger, Innovatio-

finden das Trickfilmfestival und die FMX, die Conference on Animation, Effects, Games and Transmedia statt. Diese beiden Veranstaltungen sind die wichtigsten zu diesen Themen in Europa. Die Region

Systemkomponenten, die sich nicht beliebig kopieren lassen“, sagt

hat Schwerpunkte gesetzt auf Animation und Visuelle Effekte, kurz

Frietsch. Deshalb ist es aus seiner Sicht nicht sinnvoll, in Deutschland

VFX. „Diese Schwerpunkte werden politisch aktiv unterstützt“, betont

ein Silicon Valley schaffen zu wollen. „Deutschland besitzt ein eigenes

Oliver Passek. Für den Bereich VFX wurde das Cluster Animation Media

Profil mit vielen Stärken und hat deshalb in der Arbeitsteilung der

Cluster Region Stuttgart initiiert.

Forschung

Die schlechte Nachricht: Innovationsfaktoren, die an einem Ort der Welt funktionieren, können anderswo wirkungslos sein. „Es gibt

Weltwirtschaft seinen Platz“, begründet er seine Position. Animation und VFX können wiederum andere Branchen beflügeln. Computerspiele oder technische Simulationen sind nur zwei Anwen-

um sich als innovative Region der Film- und Medienbranche zu etab-

dungen, in denen Technologien für Effekte, realistische Bilder und

lieren. Es war nie das Ziel, eine Art Hollywood Europas zu werden. Es

Sequenzen gefragt sind.

galt vielmehr, Akzente in bestimmten Segmenten der Filmwirtschaft zu setzen. Mit Erfolg. „Der Erfolg zeigt sich darin, dass bei internatio-

Patentrezepte gibt es nicht in der Innovationsförderung. Auch in

nalen Filmprojekten immer wieder Akteure aus Baden-Württemberg

Baden-Württemberg nicht. Aber das Beispiel zeigt, dass politische

beteiligt sind“, erklärt Oliver Passek, Referent für Film und Medien

Entscheidungen, regionale Strukturen, regionale Maßnahmen und

beim Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Zum Bei-

internationales Auftreten zu einem gesunden Innovationsklima bei-

spiel arbeiteten Studenten der Filmakademie Ludwigsburg an den

tragen. Baden-Württemberg ist es gelungen, ein Medienstandort mit

visuellen Effekten des Films Hugo Cabret mit. Er gewann 2012 den

Profil zu werden.

TransferDialog

Auch Baden-Württemberg hat sein Profil und seine Stärken genutzt,

Christoph Bächtle Kommerzialisierung Wachstum Werte

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„Wir liegen mit unserer Strategie, vom Dorf aus die Welt zu erobern, nicht so ganz falsch“, sagt Nikolai Ensslen, Geschäftsführer von Synapticon.

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Idee

Synapticon aus Gruibingen auf der Schwäbischen Alb entwickelt neue IT-Lösungen

Talente

Zwischen SchafSweide und Autobahn für Robotik und Automatisierung – Stichwort Industrie 4.0. Das Unternehmen agiert bewusst vom Dorf aus, verrät Geschäftsführer Nikolai Ensslen. Ruhe und Distanz als Innovationsfaktoren. Besonders bedeutend sind die Faktoren Kommunikation und Netz-

der Autobahn A8. Das hat was von Garagenfirma. Was ist wichtiger,

werk. Wir reden in Deutschland oft über das Silicon Valley. Als ich

Idylle oder Verkehrsinfrastruktur?

dort war, ist mir eines aufgefallen: Es herrscht eine ganz besondere

Forschung

Herr Ensslen, Ihr Büro liegt irgendwo zwischen Schafsweide und

Kultur des Austausches. In einer der bedeutendsten Technologieregionen der Welt treffen sich die Leute und reden miteinander.

sen sehr gut zu unserer Entwicklungsarbeit. Außerdem ist die Miete

Und zwar ganz offen. Das ist einer der großen Unterschiede zu

hier günstig. Sollten wir mal umziehen, gehen wir sehr wahrschein-

hier. Dort hat keiner Angst, ihm würde etwas weggenommen. Selbst

lich nicht in die Ballungsräume. Was wir allerdings noch gerne hätten,

konkurrierende Konzerne wie Yahoo und Google quatschen mit-

wäre ein S-Bahn-Anschluss, um schneller am Flughafen zu sein, sowie

einander. Ganz wichtig sind deshalb Netzwerke, die diese offene

Erweiterungsflächen. Und übrigens: In der Garage haben wir nicht

Kommunikation fördern. Das Netzwerken begannen wir als Gründer

angefangen, sondern auf dem Dachboden im Betrieb meiner Eltern.

über bwcon und haben auf diesem Weg auch viele wertvolle Kontakte erhalten.

TransferDialog

Wichtig ist beides. Die Ruhe und die Distanz, die wir hier haben, pas-

Sie sitzen in einem schwäbischen Dorf und Ihre Website ist komplett auf Englisch. Marktnähe sieht doch anders aus, oder?

Sie sind finanziert über den High-Tech-Gründerfonds, die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft, Förderprogramme und den Business Angel Günter Lang. Ist diese Breite für Innovationen

keinen Widerspruch. Zum einen ist es richtig, dass der Markt der

nicht eher hinderlich?

Automatisierungstechnik auch global gesehen einen Schwerpunkt in Es war schon aufwändig. Einerseits bin ich froh, dass es die vielen

Kunden in diesem Bereich haben ihren Sitz außerhalb der Ballungs-

Programme gibt. Auf der anderen Seite denke ich aber, dass bei der

räume. Die internationale Ausrichtung auf unserer Website hat den-

Unternehmensförderung zu viel Staat im Spiel ist. In Israel gibt es

noch ihren Grund. In unserem jetzt zu Beginn primären Geschäftsfeld,

ein Gesetz namens „Angel Law“. Es regelt, dass Privatleute, die Grün-

der Service-Robotik, gibt es in Deutschland nur sehr wenige Akteure.

der unterstützen, steuerlich entlastet werden. Ähnliches sollten wir

Unsere Kunden kommen aus Kalifornien, von der Ostküste der USA

auch haben, anstatt am einen Ende Steuerhinterzieher verfolgen zu

oder aus Südkorea. Darunter sind Namen wie die US Navy, die Univer-

müssen, um die Gelder am anderen Ende wieder verteilen zu kön-

sitäten Harvard und Stanford oder Samsung. Die sind übrigens alle auf

nen. Damit würden mehr Business Angels Risikokapital einbringen,

uns zugekommen. Wir liegen mit unserer Strategie, vom Dorf aus die

erfahrene Unternehmer also aus Eigeninteresse zu Mentoren werden.

Welt zu erobern, also nicht so ganz falsch.

In unserem Fall ist das Günter Lang. Seine Unterstützung ist für uns

Wachstum

Baden-Württemberg hat. Und was das Dorf betrifft: Auch viele unserer

Kommerzialisierung

Nein, das passt schon mit dem Dorf und dem Englisch. Da sehe ich

unbezahlbar. Wir brauchen mehr Unternehmer, die bereit sind, GrünIhr Geschäftsmodell basiert auf Innovation. Was braucht ein drei

der zu begleiten und Gründungen und somit Innovationen mitzu-

Jahre junges Hightech-Unternehmen wie Synapticon, um erfolg-

finanzieren.

reich zu sein? Interview: Christoph Bächtle Werte

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JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Durchblick auf allen Kanälen Mit Medienkompetenz können die richtigen Voraussetzungen für ein günstiges Innovationsklima geschaffen werden. In der Informationsgesellschaft ist Medienkompetenz eine Schlüs-

Produktion von Medien, damals in erster Linie Fernsehen und Print,

selqualifikation, die man nicht früh genug erwerben kann. Dabei

zu beteiligen. In den darauffolgenden Jahrzehnten verschob sich der

geht es nicht nur darum, Medien anzuwenden und beispielsweise fit

Schwerpunkt in Richtung Pädagogik, man nahm vor allem die Bil-

im Umgang mit Computerprogrammen zu sein, sondern um Fähig-

dungsmöglichkeiten durch Medien wahr.

keiten ganz allgemeiner Art: sich in der Medienwelt zurechtzufinden und Medien nach den eigenen Wünschen einzusetzen und (kreativ)

Erst in den neunziger Jahren, mit dem endgültigen Eintritt ins Infor-

zu gestalten.

mationszeitalter, kamen die Faktoren „Computer“ und „online“ hinzu. Heute bezeichnet Medienkompetenz vor allem die Fähigkeit, in der

„Medienkompetenz bezeichnet die Fähigkeit, Medien und ihre Inhalte

digital geprägten Gesellschaft zu navigieren: sich zu orientieren, zu

den eigenen Zielen und Bedürfnissen entsprechend zu nutzen“, so

informieren und mit anderen zu kommunizieren. Dazu gehört nicht

wird es auf Wikipedia, der wichtigsten Wissensplattform des digitalen

nur der (kritische) Umgang mit der digitalen Technik und ihrer Kom-

Zeitalters, auf den Punkt gebracht. Der Begriff kam in den 1960er-Jah-

munikationskanäle – sowohl beruflich als auch privat –, sondern auch

ren auf – in einer Zeit, in der man den Medien oft genug skeptisch

eine bewusste Rezeption.

gegenüberstand. Dahinter stand die Idee, die Bevölkerung an der

Früh übt sich: Kindermedienland Baden-Württemberg Ob im Büro, in der Schule, an der Uni oder zu Hause – Medienkom-

und berufliches Leben ist, hat die Landesregierung das Kindermedien-

petenz ist von Vorteil und meist sogar notwendig, um weitsichtig im

land Baden-Württemberg ins Leben gerufen. Die landesweite Medien-

Alltag zu agieren. Je früher und selbstverständlicher der kompetente

kompetenz-Initiative bündelt, vernetzt und ergänzt die zahlreichen

Umgang mit Medien und Informationstechnologien erlernt wird, desto

Projekte, Aktivitäten und Akteure in Baden-Württemberg. Gleichzei-

höher ist die Wahrscheinlichkeit, sie später innovativ nutzen zu kön-

tig schafft sie eine breite öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema

nen. Zu einem guten Innovationsklima gehört Medienkompetenz.

Medienbildung und -erziehung. Eines der Aushängeschilder ist der Schülermedienpreis.

Da der eigenverantwortliche Umgang mit Medien für Kinder und Jugendliche heute eine unabdingbare Voraussetzung für ihr späteres

Kindermedienland Baden-Württemberg Die Initiative Kindermedienland bietet neben dem

Modelle und Projekte zu aktuellen Fragestellungen

Schülermedienpreis weitere Programme an, die Kin-

aus dem Bereich der Medienbildung. Die MFG ist

der und Jugendliche sowie deren Erziehungsperso-

neben dem Land Baden-Württemberg, dem SWR,

nen im sicheren Umgang mit Medien unterstützen.

der Landesanstalt für Kommunikation und dem

Im Rahmen von 101 Schulen werden Eltern, Lehr-

Landesmedienzentrum Partner der Initiative Kin-

kräfte und Schüler für das Thema Medienkompetenz

dermedienland Baden-Württemberg und für die Pro-

Weitere Informationen:

sensibilisiert. Bei den regionalen Medienkompetenz-

gramme Schülermedienpreis, Ideenwettbewerb und

www.kindermedienland-bw.de

tagen präsentieren die Stadt- und Kreismedienzentren

Medienkompetenz-Fund verantwortlich.

Kontakt: Johanna Schepers schepers@mfg.de

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JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee

Schülermedienpreis: Medienmacher von morgen gesucht aufgewachsen sind und deren Umgang gerade mit den Neuen Medien

Schülerinnen und Schülern in Baden-Württemberg aus. Ob Stress in

manchmal weniger intuitiv, unerschrocken und selbstverständlich ist.

der Schule oder die erste Liebe, ob Neuauflage der Stadtgeschichte

Die Ausschreibung läuft von März bis Ende November. Die Beiträge

oder ein Besuch im Zoo, im Theater, beim Straßenfest – bei der Aus-

werden anschließend von einer Fachjury beurteilt und im Rahmen

wahl der Themen sind der Kreativität der Bewerber keine Grenzen

einer Preisverleihung ausgezeichnet.

gesetzt. Freizeit, Sport, Schule oder Soziales: Der Alltag von Kindern und Jugendlichen bietet viele Anknüpfungspunkte für medial erzählte

Den zweiten Preis unter den 13- bis 18-Jährigen gewannen 2012 drei

Geschichten und die Vielfalt der Medienlandschaft birgt zahllose

Freundinnen aus Freiburg für ihr Projekt „Traumfrau“, ein Video mit

Umsetzungsmöglichkeiten, sei es am PC, mit der Kamera, dem Handy

Knetfiguren als Protagonisten. Ihre Urkunde bekamen sie von Minis-

oder als Printprodukt. Von der Smartphone-App über selbst gedrehte

terin Silke Krebs, der Schirmherrin der Initiative Kindermedienland.

Videos bis hin zur Schülerzeitung wird alles akzeptiert.

Der kurze Film setzt sich kritisch und humorvoll mit der überspitzten Frauen müssen alles gleichzeitig sein: Hausfrau und Geldverdienerin,

verantwortungsbewussten Umgang mit Medien zu vermitteln. Im

gutaussehend und intelligent, fürsorglich und unterstützend. Wir-

Rahmen des Wettbewerbs sollen sie dazu motiviert werden, Medien

kungsvoll kommentiert durch einen Zusammenschnitt von Männerzi-

aktiv als Werkzeuge für die Bearbeitung eigener und selbst erstell-

taten und witzig illustriert durch das agierende Knetpärchen, über-

ter Werke zu nutzen. Gleichzeitig bietet sich ihnen die Gelegenheit,

zeugte der Beitrag nicht nur die Fachjury, sondern begeisterte auch

ihren kreativen Umgang mit Medien zu präsentieren. Diese Fähigkeit

die über 200 Zuschauer bei der Preisverleihung.

haben sie vielen Erwachsenen voraus, die nicht im digitalen Zeitalter

Forschung

Erwartungshaltung gegenüber Frauen in der Gesellschaft auseinander. Ziel des Schülermedienpreises ist es, Schülern einen sinnvollen und

Talente

Der Schülermedienpreis zeichnet einmal im Jahr kreative Beiträge von

Ines Goldberg TransferDialog Kommerzialisierung Wachstum

Im Video „Traumfrau“ illustrieren Knetfiguren ein stereotypes Frauenbild.

Werte

– 23 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Seminarraum Adieu, Bildung im Netz – vier Projekte der MFG

Bildungsmanagement 2.0

Ziele:

Ziele:

Ziele:

Ziele:

• Stärken des medienbasierten Lernens

• Stärken der Social Media-Kenntnisse

• Fördern der Wettbewerbsfähigkeit der

• Begleiten der Bildungseinrichtungen

von älteren Arbeitnehmern in KMU

Tourismusbranche in Baden-Würt-

bei der Integration von Web 2.0

temberg und den europäischen Part-

und Entwerfen individueller

in Baden-Württemberg und den europäischen Partnerregionen • Weiterbildung von Trainern und Lehrenden im Einsatz von Medien

• Fördern der Sozialkompetenz und Beschäftigungsfähigkeit

nerregionen durch den verstärkten

junger Arbeitsloser mit Social

Einsatz von Social Media • Weiterbildung von KMU in der

Media-Kenntnissen

Strategiepläne • Fördern der internen Zusammenarbeit durch neue Medien

Tourismusbranche im Umgang mit Social Media

Zielgruppe:

Zielgruppe:

Zielgruppe:

Zielgruppe:

• Pädagogen

• ältere Arbeitnehmer (50+) in KMU

• KMU und Einrichtungen in der

• Einrichtungen der Weiterbildung

• Trainer

• junge Arbeitslose mit Social Media-

• Personalentwickler

Tourismusbranche

und Erwachsenenbildung in Baden-Württemberg

Kenntnissen

Hierfür werden im

Hierfür werden im Rahmen

Hierfür werden im

Hierfür werden im Rahmen

Rahmen von MEDEAnet:

von Learning 2.0gether:

Rahmen von ROUTE 2.0:

von Bildungsmanagement 2.0:

• Webinare und Seminare angeboten

• junge Arbeitslose zu Social Media-

• bewusstseinsbildende Maßnahmen

• Gruppencoachings mit Einzelcoa-

• Lernmaterialien entwickelt und Veranstaltungen organisiert • die jährlichen MEDEA Awards,

Tutoren ausgebildet und an

für den Einsatz von Social Media- und

KMU vermittelt

Web-2.0-Kommunikationsstrategien

die innovative Bildungsmedien

Arbeitnehmer durch die Social

auszeichnen, unterstützt

Media-Tutoren angeboten

• der europaweite Wissensaustausch von Bildungsakteuren gefördert

im Tourismusbereich durchgeführt

• Eins-zu-eins-Trainings für ältere

• auf den Tourismussektor ausgerichtete Social Media-Fortbildungsseminare angeboten

• Gleichzeitig werden so die Fähigkei-

• eine E-Learning-Plattform entwickelt,

ten der jungen Arbeitslosen gestärkt, sie können wertvolle

die Lernmaterialien frei zugäng-

Arbeitserfahrung sammeln und

lich macht und zum Austausch von

berufliche Netzwerke aufbauen.

Erfahrungen dient

ching-Elementen und Webinare angeboten • die Ergebnisse als Best /PracticeLösungen in einem Evaluations- und Erfahrungsbericht veröffentlicht • der Austausch zwischen den teil nehmenden Bildungsinstitutionen gefördert

Ansprechpartner:

Ansprechpartner:

Ansprechpartner:

Ansprechpartner:

Petra Newrly newrly@mfg.de

Petra Newrly newrly@mfg.de

Georg Sedlbauer sedlbauer@mfg.de

Peter Fluhrer fluhrer@mfg.de Petra Newrly newrly@mfg.de

Website:

Website:

Website:

Website:

www.medeanet.eu

www.learning2gether.eu

www.route-20.eu

www.bildungsmanagement2null.blogspot.de

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JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee

Bildung 2.0: Das ganze Leben ist ein Kurs auch herkömmliche Bildungsmodelle infrage und bricht Strukturen auf. Im Projekt

Talente

Das Web 2.0 eröffnet Lernenden und Lehrenden neue Möglichkeiten, stellt aber Bildungsmanagement 2.0 entwickeln Einrichtungen der Erwachsenenbildung beispielhafte Lösungen und Strategien für die Zukunft. „Mit dem Projekt Bildungsmanagement 2.0 zeigen wir Wege auf, wie Bildungseinrichtungen Web 2.0-Tools für sich nutzen können“, berich-

das Internet, Social Media und den mobilen Zugang zu beidem. Dass

tet Newrly, „und zwar nicht nur, um neue Lehrformate zu entwickeln,

Inhalte immer und überall abrufbar sind, wird zur Selbstverständlich-

sondern auch um ihre externe und interne Kommunikation zu verbessern.“ Im Rahmen des Bündnisses für Lebenslanges Lernen des

lernen in kleinen, verteilten Zeiteinheiten. Ehemalige Konsumenten

Kultusministeriums coacht die MFG in Kooperation mit dem Fernstu-

werden zu Mitgestaltern, wollen Inhalte kommentieren, miteinan-

dienzentrum (FSZ) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) vier

der teilen oder gleich selbst produzieren. Zu den bildungsrelevanten

Erwachsenenbildungseinrichtungen bei der Entwicklung einer Social

Trends, die der Horizon Report 2013 identifiziert, gehören außerdem

Media-Strategie und beispielhafter Lösungen.

das Game-basierte Lernen und Analysetools zur Verbesserung von Projektteilnehmer ist auch die VHS Böblingen-Sindelfingen, einer

Lernprozessen.

der größten Anbieter von Webinaren in Deutschland und Vorreiter in Sachen Web 2.0. „Entweder wir schaffen es, in den nächsten fünf Jahren 30 Prozent unseres Umsatzes überregional anzubieten, oder wir

über 500.000 kostenlose Vorlesungen, Videos und Bücher, und die

werden schrumpfen“, prognostiziert VHS-Direktor Dr. Christian Fiebig,

Khan Academy stellt über 4.000 Lehrfilme frei zur Verfügung. In den

denn der lokale Markt für Präsenzveranstaltungen werde infolge des

Vereinigten Staaten gehören Online-Massen-Vorlesungen, sogenannte

demografischen Wandels und des vermehrten informellen Lernens

MOOCs (Massive Open Online Courses), an manchen Unis bereits zum

kleiner. Neben den Webinaren betreiben die Böblinger das Social Net-

Alltag. Denn wie andere asynchrone Lernformen ermöglichen sie

work VHS-Club, in dem sich fast 30.000 Volkshochschüler unterein-

selbstgesteuertes Lernen im eigenen Tempo und setzen auf Seiten der

ander austauschen. Zur Entwicklung des Unterrichtsprogramms mit

Professoren Lehrzeit für die individuelle Betreuung frei.

rund 850 Dozenten und 1.500 Präsenzkursen im Jahr nutzen sie die hauseigene Plattform VHS-Dozenten.de.

Bei den neuen Lernmodellen geht es allerdings nicht nur um TechnoVon den Erfahrungen der Projektteilnehmer von Bildungsmanagement

zum Lernbegleiter, die Bildungseinrichtung übernimmt zunehmend

2.0 können Bildungseinrichtungen im ganzen Land profitieren. Der

verlegerische Tätigkeiten.

Abschlussbericht wird im Herbst 2013 veröffentlicht. Silva Schleider

„In Deutschland haben sich Trends wie Social- und Mobile-Learning in Bildungseinrichtungen noch nicht in der Breite etabliert, aber das ist

Wachstum

logie, sondern um ein verändertes Rollenverständnis: Der Lehrer wird

Kommerzialisierung

Bereits heute sind viele Lerninhalte online abrufbar: So gibt es etwa auf YouTube längst einen Bildungskanal, iTunes U bietet Zugriff auf

TransferDialog

keit. Ob in der U-Bahn oder auf dem Sofa – immer mehr Menschen

Forschung

Die Evolution der digitalen Kommunikation hat die Erwartungen der Menschen an Bildungsanbieter verändert, das gilt insbesondere für

nur eine Frage der Zeit“, davon ist Petra Newrly, Teamleiterin Technologieunterstütztes Lernen bei der MFG, überzeugt.

Werte

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JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Vom Dorf, aber nicht hinterm Mond Eine Seminarreihe der MFG zeigt den baden-württembergischen Landfrauen Potenziale und Risiken von Facebook, Twitter & Co. Ob privat oder geschäftlich – das Internet ist für die meisten

beispielen Tipps, Tricks und konkrete Anwendungsmöglichkeiten vor.

Baden-Württemberger aus ihrem Leben nicht mehr wegzudenken, für

Marie-Louise Linckh aus Pulverdingen bei Vahingen/Enz hatte sich für

die Städter genauso wenig wie für die, die auf dem Land leben. Das gilt

die Veranstaltungsreihe bei den Landfrauen eingesetzt und mit ihrer

natürlich auch für die sozialen Netzwerke. Doch gerade damit haben

Tochter an einem Seminar teilgenommen. „Mich hat vor allem interes-

viele Berührungsängste. Deshalb hat die MFG zusammen mit der Aka-

siert, welche Möglichkeiten und Chancen die sozialen Medien bieten,

demie Ländlicher Raum Baden-Württemberg und der Arbeitsgemein-

aber auch, welche Gefahren es gibt“, sagt sie. Außerdem wollte sie

schaft der LandFrauenverbände Baden-Württemberg die Veranstal-

erfahren, ob die Netzwerke etwas für sie und ihren Hofladen sind.

tungsreihe „Social Media: Grundlagen und Potenziale von Facebook, Für das Kommunikationsteam der MFG gehört der Umgang mit den

Twitter & Co.“ organisiert.

sozialen Medien – egal ob Twitter, Facebook, YouTube oder Google Plus – Insbesondere für Vereine und Organisationen ergeben sich durch die

zur täglichen Arbeit. Über die Netzwerke verbreitet das Team Nach-

neuen Möglichkeiten der sozialen Plattformen zahlreiche Chancen, die

richten aus der baden-württembergischen ITK- und Kreativbranche

Beziehung zu ihren Mitgliedern und weiteren Interessierten zu pfle-

und Neuigkeiten der MFG-Projekte. Für die Standortkommunikation

gen. Für das Marketing und die Kundenansprache in Handel, Gewerbe

betreibt das Team außerdem ein Newsportal, macht Öffentlichkeitsar-

sowie im Dienstleistungs- und Tourismusbereich ist das von Vorteil.

beit und gibt das Jahresmagazin der MFG als Standortmagazin für den

Bei sieben Terminen im Südwesten gaben Kommunikationsexperten

ITK- und Kreativstandort Baden-Württemberg heraus.

der MFG zwischen Januar und März 2013 einen Überblick über die wichtigsten Social Media-Plattformen und stellten anhand von Praxis-

Roswitha Volk

Standortkommunikation der MFG Trendbarometer Kreativwirtschaft 2013 Publikationen Twitter und Google + News und Features

Website innovation.mfg.en EU-Aktivitäten

1.500 Likes

Facebook Google +

2.721 Follower 3.800 Tweets

Twitter

mehr als 6.000 Fotos

Flickr Issuu

160 hochgeladene Videos

YouTube Rund 50 Pressemitteilungen jährlich

Flyer/Broschüren

MFG Akademie Programm MFG Jahresmagazin 2013

internat. Kommunikation

ca. 1000 redaktionelle Beiträge: Features und Fachartikel Veranstaltungen bwcon.de

Social Media

Standortkommunikation

Webplattformen

innovation.mfg.de

dmma-onlinestar.de

Rund 20 betreute Wissensplattformen, z. B.

heidelbergerinnovationsforum.de

Newsletter

kindermedienland-bw.de MFG-Newsletter (70 Aussendungen jährlich / 8.400 Abonnenten)

PR

Marketing

Gamescom Events/Messen/Kongresse

re:publica CeBIT

Die MFG informiert regelmäßig und umfangreich über den ITK-, Medien- und Kreativstandort Baden-Württemberg. Je nach Kommunikationsziel und Zielgruppe setzt sie dabei die geeigneten Instrumente und Kanäle ein, um den Wissenspool für baden-württembergische Unternehmen zu vergrößern. Weitere Informationen: www.innovation.mfg.de Kontakt: Bernd Hertl hertl@mfg.de

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JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee Talente Forschung TransferDialog Kommerzialisierung Wachstum

Nicht nur mit dem Traktor, sondern auch online unterwegs: Marie-Luise Linckh und ihre Tochter auf ihrem Bauernhof in Pulverdingen bei Vaihingen/Enz.

Werte

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JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

– 28 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee Talente Forschung

Heute sag ich meine Meinung und ihre Meinung äußern, zum Beispiel, wenn die Politik über Gesetze entscheidet. Moderne ITK-Technologien schaffen die Basis für mehr direkte Bürgerbeteiligung. ein. Die ersten Auswertungen bisher durchgeführter Projekte zeigen,

Baden-Württemberg hat deshalb im März dieses Jahres das Beteili-

dass sehr viele Kommentare fachlich fundiert und dazu erstaunlich

gungsportal Baden-Württemberg gestartet. Wer will, kann sich hier

detail- und kenntnisreich sind. Zum Wutbürger gesellt sich der Klug-

über Gesetzesentwürfe informieren und diese kommentieren. Die Kom-

bürger mit starkem Willen zur demokratischen Meinungsäußerung.

mentare werden von den zuständigen Ministerien ausgewertet und auf dem Portal publiziert. Die MFG Baden-Württemberg hat die Landes-

Eine Massenbewegung hat das Beteiligungsportal noch nicht ausge-

regierung bei der Entwicklung und Einrichtung des Portals fachlich

löst. Das Interesse, diesen neuen Weg in der Meinungsäußerung und

unterstützt. „Wir haben konzeptionell mitgearbeitet und waren an der

politischen Einflussnahme zu gehen, ist dennoch deutlich erkenn-

technischen Implementierung beteiligt“, sagt Robert Gehring, Leiter

bar. Allein zwischen dem 16. Juni und dem 15. Juli 2013 haben die Bürger 3200 Bewertungen und mehr als 260 Kommentare zur Novelle

des Projektteams Medienkompetenz/Online bei der MFG.

Kommerzialisierung

Mitreden und gehört werden – das wünschen sich viele Bürger.

TransferDialog

Demokratie lebt davon, dass Menschen sich am Staat beteiligen. Sie sollen mitreden

des Erneuerbare-Wärme-Gesetzes abgegeben. Damit ist dieses Beteiligungsverfahren aber noch nicht abgeschlossen. Nach einem Kabinetts-

ist Innovation gleich auf mehreren Ebenen. Hierfür wurden Webtech-

beschluss über den Gesetzesentwurf werden Wirtschafts-, Umwelt-

nologien an die Anforderungen der Bürgerbeteiligung angepasst. Die

und kommunale Landesverbände sowie Institutionen angehört und

einzelnen Schritte im Prozess der Bürgerbeteiligung wurden strukturell

die Bürger können die Vereinbarung ein weiteres Mal bewerten. Erst

erfasst und technisch umgesetzt, anschließend Rückkopplungsver-

dann geht der Gesetzesentwurf zum Beschluss in den Landtag.

Wachstum

Sich als Bürger per Internet in die Politik einmischen zu können, das

fahren erarbeitet, über die die Beteiligung dokumentiert wird. Dieses Zusammenspiel von Information, Kommunikation, Datenanalyse und

Christoph Bächtle

Präsentation könnte die Basis dafür werden, dass eine neue Kultur der Beteiligung an politisch-demokratischen Prozessen entsteht. Über die

Weitere Informationen: www.beteiligungsportal.baden-wuerttemberg.de

Bürgerbeteiligung fließt Bürgerwissen in politische Entscheidungen

Kontakt: Robert Gehring gehring@mfg.de Werte

– 29 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Zusammenarbeitskultur – Genau wie das Innovationsklima umrahmt eine tragfähige Zusammenarbeitskultur den Innovationsprozess. Hinter Innovationen stehen Menschen – Menschen, die gemeinsam mehr erreichen als allein, und deren unterschiedliche Hintergründe und Perspektiven einander beflügeln können. Oft schließen sich innerhalb einer Region Unternehmen und Institutionen zu Clustern zusammen, um ihre Interessen zu bündeln, ihren Austausch zu verbessern und gemeinsame günstige Standortfaktoren zu ballen. Dabei stehen Offenheit und eine gute Kommunikation im Vordergrund. – 30 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee Talente Forschung TransferDialog Kommerzialisierung Wachstum Werte

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JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Viele kennen, vieles können Die MFG kooperiert mit Partnern in ganz Europa, um neue Innovationsverfahren zu schaffen und so die Wettbewerbsfähigkeit Baden-Württembergs zu steigern. Innovationen können von Zusammenarbeit und Wissensaustausch

Als Innovationsagentur ist es Aufgabe der MFG, neue Trends und Prak-

enorm profitieren. Aus diesem Grund sind internationale Kooperatio-

tiken zu identifizieren und zu kommunizieren. Mit diesem Ziel bringt

nen ein essenzieller Teil des Auftrags der MFG, den Innovationsstand-

sie sich in Projekte wie OpenAlps ein: um KMU, Forschungszentren

ort Baden-Württemberg voranzubringen. Allein im Jahr 2013 engagiert

und regionalen Verwaltungen im Alpenraum das Open Innovation-Pa-

sich die Innovationsagentur in einer ganzen Reihe von EU-Projekten

radigma nahezubringen. Gemeinsam mit Partnern aus sechs Alpenlän-

und arbeitet mit insgesamt 26 verschiedenen europäischen Partnern

dern bietet die MFG Open Innovation-Trainings für regionale Akteure

zusammen. Diese Partnerschaften helfen der MFG dabei, ihre Ange-

an und baut internationale Kooperationen zwischen denjenigen auf,

bote für Unternehmen und Institutionen aus dem Südwesten zu ver-

die Open Innovation-Methoden anwenden.

bessern und sie beispielsweise dabei zu unterstützen, wettbewerbsfäDurch EU-Projekte knüpft die MFG Kontakte und baut Partnerschaf-

higere Geschäftsmodelle zu entwickeln.

ten mit regionalen Einrichtungen, Hochschulen und Unternehmen in Die Wahl der richtigen EU-Projekte ist entscheidend. Diese sollten zur

ganz Europa auf. Das steigert nicht nur Baden-Württembergs Sichtbar-

strategischen Ausrichtung der MFG passen. Weil der ITK-Sektor und

keit auf dem internationalen Parkett, sondern ist auch ein wichtiger

die Kreativbranche für die baden-württembergische Wirtschaft eine

Schritt, um konkrete und nachhaltige Ergebnisse in der Innovations-

wichtige Rolle spielen, ist die MFG Teil des European Creative Cluster

förderung zu erzielen.

Lab (ECCL). In fünf europäischen Ländern arbeitet die ECCL-Plattform daran, das Innovationspotenzial der Kreativwirtschaft besser auszu-

Vittoria Carraro

schöpfen. Die MFG verantwortet die Initiative „Managing Creativity and Creative Teams” und macht darin kleine und mittelständische Unter-

Weitere Informationen: www.innovation.mfg.de/de/projekte

nehmen (KMU) mit neuen Methoden des Clustermanagements vertraut.

Kontakt: Helena Acheson acheson@mfg.de

– 32 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee

Aus Baden-Württemberg nach Europa: EU-Projekte der MFG Talente

Europa wächst zusammen: Im Jahr 2013 kooperiert die MFG Innovationsagentur für IT und Medien in 21 EU-Projekten mit Partnern aus 27 Ländern.

Forschung TransferDialog Kommerzialisierung Wachstum Werte

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JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Es rockt und rollt: Digitale Musikwirtschaft in Baden-Württemberg

Baden-Württemberg ist das musikalischste Bundesland. Laut dem Musizieratlas der Society of Music Merchants wird hier in einem Viertel der Haushalte aktiv musiziert, in ganz Deutschland nur in jedem sechsten. Das ist eine gute Ausgangssituation für die Musikwirtschaft im Land und sicher eine der Grundlagen für die musikalische Bandbreite der professionellen Rock- und Popszene – von Xavier Naidoo bis zu Die Fantastischen Vier. Stilistisch breit gefächert, sind viele Baden-Württemberger Künstler in den Charts erfolgreich. Der Stuttgarter Rapper Cro beispielsweise räumte 2013 gleich mehrere Echos ab. Wirtschaftliche Erfolge verzeichnen in Baden-Württemberg aber auch

„Spotify nimmt uns nichts weg. Die Leute, die da unterwegs sind, hätten die Single im Zweifelsfall illegal runtergeladen. So aber können sie sich online in die Musik reinhören und gehen im Idealfall hinterher ins Konzert.“

kleinere innovative Akteure. Zahlreiche Produzenten, Musikunterneh-

Sebastian Andrej Schweizer ist Geschäftsführer des Hip-Hop-Labels

men oder professionell ausgestattete Tonstudios sind hier ansässig.

Chimperator, das unter anderem den Sänger Cro betreut.

Den Musikmarkt gestalten die angrenzenden Branchen Medien, IT,-

– 34 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee

Film und Werbung maßgeblich mit. Unternehmen wie die Eventagentur Cosmopop, die mit der Time Warp in Mannheim die größte Techno-Party Deutschlands veranstaltet, oder das bekannte HeavyMetal-Label Nuclear Blast aus Göppingen machen den deutschen Südwesten zu einem begehrten Pflaster für Künstler und kreative Firmen.

Netzwerk Kreativwirtschaft Baden-Württemberg

Das landesweite Netzwerk Kreativwirtschaft stärkt mit insgesamt 17 Projektpartnern

Deutschlands einzige Hochschule, die sich ausschließlich der Popmu-

sowie über 150 Netzwerk- und Unternehmenspartnern die Kreativwirtschaft im Südwesten. Ziel der Initiative ist es, die Kreativakteure aus den verschiedenen Teilbranchen

sik widmet, sitzt ebenfalls in Baden-Württemberg. Die Popakademie in

besser zu vernetzen und den interdisziplinären Dialog auszubauen. 2013 wurde sie

Mannheim feiert 2013 ihr zehnjähriges Jubiläum. Viele Absolventen

vom European Secretariat for Cluster Analysis (ESCA) für ihre Leistung mit dem Cluster

sind inzwischen erfolgreiche Musiker, Produzenten oder Musikunternehmer. Drei davon lud das Netzwerk Kreativwirtschaft Baden-Würt-

Management Excellence Label in Bronze ausgezeichnet. Das Netzwerk wird vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg mit Mitteln des Europäischen Strukturfonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

Netzkonferenz diskutierten sie mit Popakademie-Geschäftsführer

Weitere Informationen: www.kreativnetzwerk-bw.de Kontakt: Ulrich Winchenbach winchenbach@mfg.de, Meike Safferling safferling@mfg.de

Prof. Hubert Wandjo und Janina Klabes vom Clustermanagement Musikwirtschaft Mannheim die Zukunft der digitalen Musikwirtschaft. Unter dem Hashtag #popbw kommentierte und diskutierte auch das Publikum angeregt mit. Im Zentrum stand die Frage nach den digitalen Vertriebsmöglichkeitivbranche war, deren Geschäftsmodell durch das Internet Ende der 1990er-Jahre grundsätzlich infrage gestellt wurde, ist sie heute der erste klassische Kultursektor, dessen Einnahmen dank des Internets wieder steigen. Musik-Streaming-Dienste wie Spotify machen vor, wie man im Netz mit kreativen Leistungen Geld verdienen kann. So wird die Musikwirtschaft zum Vorbild in der digitalen Wende.

Wachstum

ten im Musikgeschäft. Nachdem die Musikindustrie die erste Krea-

„Mit Social Media kann man nicht nur sparen, vor allem in der Promotion, sondern auch direkt mit der Zielgruppe kommunizieren und so ein Eventge-

Kommerzialisierung

temberg, das die Kreativbranchen im Land vernetzt und repräsentiert, zur re:publica 2013 nach Berlin ein. Bei Deutschlands wichtigster

TransferDialog

PROF. Hubert Wandjo ist Geschäftsführer der Popakademie Baden-Württemberg.

Forschung

Janina Klabes leitet das Clustermanagement Musikwirtschaft Mannheim und Region.

Talente

„Musik im Netz ist kein Umsatzbringer, sondern ein Instrument für den Austausch mit dem Publikum. Verbündet euch mit euren Konsumenten! Das Internet macht es möglich, in allen Wertschöpfungsphasen mit den Konsumenten zusammenzuarbeiten.“

„Die digitale Musikwirtschaft ist ein Beispiel für kontinuierliche und oft auch gelungene Veränderungen. Dieser Wandel – insbesondere in Bezug auf die Digitalisierung – steht anderen Kreativbranchen noch bevor. Es ist also naheliegend, dass sie von der Musikwirtschaft lernen können, wie man damit umgeht.“

fühl schaffen.“ Tim Otto verantwortet das Thema Social Media bei der Eventagentur Cosmopop, die das Elektro-Festival Time Warp organisiert.

Ulrich Winchenbach / Ines Goldberg Werte

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JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee – Von Ideen zu Werten: Die Innovationskette der MFG beginnt wie so vieles im Leben mit einem Gedanken. Die Frage ist: Was ist eine gute Idee? Eine brillante Forschungsthese? Ein neuartiges Geschäftskonzept? Oder einfach eine intelligente und kreative Lösung für den Alltag mit Potenzial zu mehr? Wo entstehen eigentlich Ideen? Darum geht es im ersten Kapitel des Jahresmagazins. Und natürlich darum, was Ideen für den Innovationsprozess bedeuten. – 36 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee Talente Forschung TransferDialog

„Ich sehe was, was du nicht siehst“, SeiTe 38

Kommerzialisierung

Demola – Im Freiraum wachsen Ideen, SeiTe 41

Wachstum Werte

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JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Ich sehe was, was du nicht siehst Zur Geschichte des Begriffs „Idee“

„Bei dem großen Reichtum unserer Sprachen findet sich doch oft der

führt nun eine für die abendländische Geistesgeschichte folgenreiche

denkende Kopf wegen des Ausdrucks verlegen, der seinem Begriffe

Unterscheidung ein, indem er die äußere Erscheinung einer Sache

genau anpaßt, und in dessen Ermanglung er weder anderen, noch

von deren innerer Wahrheit trennt. Über die Fähigkeit zu dieser Unter-

sogar sich selbst recht verständlich werden kann.“ So eröffnet Imma-

scheidung verfügen nach Platons Ansicht nur wenige Menschen, näm-

nuel Kant in seiner Kritik der reinen Vernunft aus dem Jahr 1781 das

lich die Philosophen. Sie wissen, dass die äußere Gestalt eines Dings

Kapitel mit der Überschrift „Von den Ideen überhaupt“. Kant fragt

nur die verstümmelte Kopie eines Urbilds ist. Das Vermögen, hinter

sich hier, ob er den vom altgriechischen Philosophen Platon gepräg-

dem trügerischen Äußeren einer Sache dieses verborgene Urbild, ihre

ten Begriff der „Idee“ für seine Zwecke übernehmen oder lieber ein

„Idee“, zu erkennen, heißt Philosophie. Für sie zerfällt die Welt fortan

neues Wort „schmieden“ soll. Er entscheidet sich für die Beibehaltung

in zwei Teile: die wahre, eigentliche Welt der nur geistig wahrnehm-

des Worts, obwohl er ihm dann eine andere Bedeutung als Platon gibt.

baren Ideen und die täuschende Welt der sinnlichen Erscheinungen.

Eine Geschichte des Worts „Idee“ muss deshalb zeigen, wie trotz der

Platon erfindet das Spiel „Ich sehe etwas, das du nicht siehst“ und

Kontinuität des Begriffs dessen Inhalt sich im Verlauf der abendländi-

nennt diese Schau der Ideen theoría.

schen Geistesgeschichte fundamental verändert hat. Die allmähliche Umdeutung des Ideenbegriffs setzt mit dem ChristenIm Altgriechischen bedeutet idéa im alltäglichen Sprachgebrauch so

tum ein. Für Platon waren die Ideen etwas objektiv in der kosmischen

viel wie die sichtbare Gestalt von Personen und Dingen und wird meist

Ordnung Vorhandenes, die Schau des Philosophen war ein passives

gleichbedeutend wie das Wort eidos gebraucht, das man ebenfalls mit

Ergriffensein von dieser Ideenwelt. Der Kirchenvater Augustinus über-

Gestalt, Aussehen oder Erscheinungsbild übersetzen kann. Platon

nimmt die platonische Ideenlehre, verschiebt aber bereits vorsichtig

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JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee Talente Forschung TransferDialog

men, die Gegenstände müssen sich nach unserer Erkenntnis richten“.

Augustinus nicht durch den Blick auf die Außenwelt, sondern durch

Die Behauptung, dass das Subjekt das Objekt bestimmt, gilt nicht nur

die Versenkung in die eigene Innerlichkeit, den Prozess der Selbster-

für die theoretische, sondern mehr noch für die praktische Philoso-

kenntnis. Damit wird die Aufwertung des aktiven, selbst denkenden

phie. Der ewige Friede etwa ist für Kant zuerst eine Idee der prak-

Subjekts eingeleitet, die dann zu Beginn der Neuzeit bei René Descar-

tischen Vernunft, die dann versuchen muss, diese Idee im Leben zu

tes zu jener Neubegründung der Philosophie führt, die Ende des 18.

verwirklichen. Während für Platon und das antike Denken die Ideen im

Jahrhunderts mit Kant ihre Vollendung erfährt.

bestehenden Kosmos schon wirklich vorhanden waren und nur darauf

Kommerzialisierung

die Akzente. Zur Teilhabe an der Welt der Ideen gelangt man nach

warteten, erkannt zu werden, müssen sie für die Modernen seit Kant erst durch einen freien schöpferischen Akt vom Gedanken in die Tat

punkt wahrer Erkenntnis, sondern das Subjekt, das sich im „Ich

umgesetzt werden. Wenn heute von der Idee eines Projekts oder einer

denke“ seiner selbst und seiner „eingeborenen Ideen“ vergewissert.

Geschäftsidee die Rede ist, dann bewegt man sich genau in diesem

Kant vollendet diese subjektphilosophische Wende, indem er behaup-

modernen Horizont: Idee meint hier den anfänglichen gedanklichen

tet, „daß die Vernunft nur das einsieht, was sie selbst nach ihrem

Impuls, der sich in einem langwierigen Prozess in der empirischen Welt

Entwurfe hervorbringt“. Descartes’ „eingeborene Ideen“ werden bei

bewähren muss – oder auch scheitern kann.

Kant zu „Kategorien“ des Verstandes, die jede Wahrnehmung der sinn-

Wachstum

Für Descartes ist nicht mehr die objektive Welt draußen der Angel-

Rolf Spinnler

lichen Welt vorstrukturieren. „Bisher“, so konstatiert Kant mit Blick auf Platon, „nahm man an, alle unsere Erkenntnis müsse sich nach den Gegenständen richten“; er plädiert stattdessen dafür, „daß wir annehWerte

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JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Große Sprünge im offenen Innovationsprozess: Die Teilnehmer des Programms „Talent @ BW go Demola“ 2012.

– 40 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee

DEMOLA - Im Freiraum wachsen Ideen Das Programm „Talent @ BW go Demola“ der MFG ermöglicht baden-württemberLab Demola in Finnland. Bei der Umsetzung von Forschungsaufträgen aus dem

Talente

gischen Hochschulabsolventen eine einmalige Praxiserfahrung im Open Innovation IT- und Mediensektor sind gute und innovative Ideen gefragt. Ein Gespräch mit dem Demola-Teilnehmer und Informatik-Absolventen Achim Wehmann.

dann auch mal zu Kompromissen, klar. Es kann aber auch sein, dass

anderem an einem Forschungsauftrag von Nokia mitgearbeitet.

einer im Team überzeugt, weil seine Idee einfach die bessere und

Wie läuft so ein offener Innovationsprozess ab?

funktionsfähigere ist.

Es gibt Firmen, die die Absolventen bei Demola mit einem konkreten

Wie ist es, für weltweit agierende Firmen wie Nokia ein Projekt

Projekt beauftragen. Die Teams entwickeln dann einen Prototypen, vor

umzusetzen? Wann und wo entstehen die zündenden Ideen dafür?

allem wenn es um Webanwendungen und Apps geht. Und wenn der Hauptbestandteil ein Avatar ist, der sich entsprechend dem Musikstil,

ihres Unternehmens sie neu strukturiert oder verändert haben möch-

den der User gerade hört, kleidet. Ich kannte so etwas noch nicht und

ten. Zum Beispiel eine neue Marketingstrategie oder ein neues Corpo-

fand das total spannend. Schon beim Kick-off, wenn die Auftraggeber

rate Design. Dann liegt es tatsächlich an der Gruppe, kreative Ideen zu

das Projekt vorstellen, schießen einem die ersten Ideen zur Umset-

entwickeln, diese spruchreif zu machen und die Unternehmen davon

zung durch den Kopf. Die werden dann im weiteren Projektverlauf, in

zu überzeugen.

der Analyse- und Planungsphase geprüft und vertieft.

Sind die Teams in ihrer Ideenentwicklung völlig frei und unein-

Was inspiriert die Absolventen im Open Innovation Lab bei ihrer

geschränkt?

Forschungsarbeit?

Letztendlich entscheiden die Auftraggeber, wie viel Einfluss sie auf

Es gibt natürlich bestimmte Mechanismen, die den Innovationsprozess

diesen Prozess haben. Bei meinen Projekten gab es jeweils einen

anstoßen. Besonders inspirierend und motivierend waren für mich

Abgeordneten der Firma, der das Projekt betreut und viel Input gege-

die Unternehmer, mit denen wir zusammengearbeitet haben und die

ben hat. Durch das regelmäßige Feedback entstanden dann neue,

unsere Projekte mit viel Begeisterung und Input begleiten. Sie waren

gute Ideen, was den Entwicklungsprozess verbessert und nach vorne

offen für Innovationen und haben uns kreativen Freiraum gegeben.

gebracht hat.

Unter solchen Voraussetzungen entstehen dann auch die besten Ideen, die zum Projekterfolg beitragen.

Die internationalen Forschergruppen sind bunt gemischt und es treffen bestimmt viele kreative Köpfe aufeinander, die ganz

Wachstum

Nokia hat uns beauftragt, eine Musikplattform zu schreiben, deren

Firmen haben nur eine ungefähre Vorstellung davon, welchen Bereich

Kommerzialisierung

gut ankommt, bekommen sie am Ende das Lizenzgeld dafür. Andere

TransferDialog

auf den Innovationsprozess aus. Unterschiedliche Meinungen führen

im Open Innovation Lab Demola in Tampere. Dort haben Sie unter

Forschung

Herr Wehmann, Sie waren von Oktober 2012 bis März dieses Jahres

Interview: Karina Strecker

unterschiedliche Ideen mit einbringen. Wie geht man damit um? Die Kompetenzverteilung wird schon sehr früh klar. Die vielfältigen Hintergründe und Expertisen der Teammitglieder wirken sich positiv

Kontakt: Maren Osterlitz osterlitz@mfg.de Werte

– 41 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

TALENTE – Talent ist ein sogenanntes Teekesselchen oder Homonym. Es kann etwas sein, was man hat, aber auch etwas, das man ist. Wenn im Förderumfeld von Talenten gesprochen wird, geht es meist um kluge Köpfe, die bei der Umsetzung ihrer Ideen unterstützt werden sollen. Im Allgemeinen sind es junge Leute oder kreative Menschen, die das Potenzial haben, Experten, Fachkräfte oder Unternehmer zu werden. Sie können mit der richtigen Hilfestellung Herausragendes leisten. – 42 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee Talente TransferDialog

Appetit auf coole Apps, SeiTe 46

Forschung

Du machst Dein Ding, Wir machen den REst, SeiTe 44

Kommerzialisierung Wachstum Werte

– 43 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Du machst dein Ding, wir machen den Rest: Karl-Steinbuch-Stipendium Einmal im Jahr bietet die MFG Stiftung Gelegenheit, talentierte Nach-

war also groß. Aber wir freuen uns riesig, dass unser Projekt derart

wuchsforscher persönlich kennenzulernen. Beim MFG Talente-Tag

überzeugt.

stellen die Karl-Steinbuch-Stipendiaten ihre Projektergebnisse vor. Am 11. April 2013 überzeugte ImageIndex Radiology die Fachjury und

Maren: Abgesehen vom Gewinn, würdet ihr sagen, dass sich das

gewann nicht nur einen MFG Talente-Preis, sondern darüber hinaus

Karl-Steinbuch-Stipendium für euch gelohnt hat? Wie ist euer Fazit

auch den Publikumspreis. Da Befunde mithilfe computertomografi-

nach einem Jahr Forschen zusätzlich zum Studium?

scher Aufnahmen auch heute noch oft auf Abbildungen in Büchern basieren, hatten Matthias Hillert und Pascal Laube ein Programm ent-

Matthias: Das Forschen hat uns Spaß gemacht, auch weil das Thema

wickelt, mit dem man weltweit aktuelles CT-Bildmaterial vergleichen

greifbar war und nicht so abstrakt wie Informatik sonst oft. Ohne die

kann, was die Auswertung für Radiologen maßgeblich vereinfacht.

Unterstützung durch das Karl-Steinbuch-Stipendium hätten wir die Idee neben dem Studium nie umsetzen können. Danke nochmal!

Ein Skype-Call zwischen Maren Osterlitz, Projektleiterin des Karl-Steinbuch-Stipendiums, und Matthias Hillert und Pascal

Maren: Jetzt ist der offizielle Teil des Stipendiums vorbei – wie geht

Laube, Informatik-Absolventen der Hochschule Konstanz.

es für euch weiter?

Maren: Herzlichen Glückwunsch nochmal zum MFG Talente-Preis!

Pascal: Dass unsere Ergebnisse so gut angekommen sind, hat uns

Habt ihr eigentlich damit gerechnet, dass ihr gewinnt?

nochmal einen richtigen Schub gegeben. Das Studium haben wir inzwischen beide abgeschlossen. Jetzt sind wir dabei, unsere Ergeb-

Matthias: Ehrlich gesagt waren wir ziemlich überrascht. Es gab ja doch

nisse zu publizieren, und überlegen, vielleicht auch irgendwann ein-

einige andere ziemlich beeindruckende Ergebnisse, die Konkurrenz

mal zu gründen.

– 44 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee Talente Forschung

Matthias: Ist das nicht anstrengend, jedes Jahr so viele unterschiedliche Leute unter einen Hut zu kriegen?

Maren: Ihr könnt euch auf jeden Fall die Exi-Gründungsgutscheine

Maren: Ich würde eher sagen spannend! Und abwechslungsreich. Es

näher anschauen. Das Digital Content Funding könnte auch etwas für

macht Spaß, mit so vielen klugen Köpfen zu arbeiten, die tolle Ideen

euch sein. Ich bringe euch da gern mit meinen Kollegen zusammen.

haben und auch mal über den Tellerrand schauen. Am meisten beeindem Studium durchziehen.

nächsten KSS-Jahrgang, oder?

Protokoll: Ines Goldberg

Maren: Ja, aktuell laufen 14 Projekte und wir bearbeiten auch schon die Bewerbungen für 2013/2014.

Wachstum

Karl-Steinbuch-Stipendium (KSS)

Das KSS wird von der MFG Stiftung vergeben. Es unterstützt

sind insbesondere auch interdisziplinäre Projekte gefragt,

kreative und innovative Projekte mit IT- oder Medienbezug

die die beiden Querschnittsbereiche mit anderen Fachwissen-

aus allen Fachrichtungen, die junge Talente neben ihrem Stu-

schaften verbinden. Bislang hat das KSS eine Fördersumme

dium durchführen. Die geförderten Projekte haben entweder

von rund 1.300.000 Euro an 226 Stipendiaten vergeben.

ein Forschungsziel oder weisen einen künstlerischen Wert

2014 feiert das Stipendium sein zehnjähriges Bestehen.

Kommerzialisierung

druckt mich, mit wie viel Engagement das die meisten von euch neben Pascal: Das wäre super. Du betreust jetzt wahrscheinlich schon den

TransferDialog

Matthias: Gibt es da bei der MFG nicht auch Angebote, die so etwas unterstützen?

Weitere Informationen: www.karl-steinbuch-stipendium.de Kontakt: Maren Osterlitz osterlitz@mfg.de

auf. Neben Ideen aus Informatik und Medienwissenschaften

Werte

– 45 –


Jahresmagazin der MFG Baden-Württemberg Innovationsagentur des LAndes für Informationstechnologie und Medien

APPetit auf coole Apps

Pizza due stagioni: Entwickler bekommen bei BW Goes Mobile zweierlei — konkrete Tipps für die Umsetzung und finanzielle Starthilfe.

Die Gewinnerteams des BW Goes Mobile Award trafen sich im

zept für Return of the Gods zusammengeschrieben. Also eine sehr

Sommer 2013 zu einer Gesprächsrunde bei der MFG. Kathrin Kurz

spontane Geschichte.

(Shake’n’Dress), Pascal Bormann (Return of the Gods) und Stephan Heizmann (HSplus) zogen ein Zwischenfazit zur bishe-

Heizmann: Bei uns war das schon länger geplant. Wir sind durch einen

rigen Umsetzung ihrer mobilen Projektideen und diskutierten die

Gewinner vom letzten Jahr auf das Projekt aufmerksam geworden, das

Möglichkeiten für die Zukunft. Die Mentorenseite repräsentierte

ist ein Kommilitone von uns. Was er erzählt hat, klang immer sehr gut,

Sebastian Grimm (Lumo Graphics). Alexandra Rudl (MFG) mode-

nach einer tollen Erfahrung. Deswegen war es bei uns andersherum:

rierte das Gespräch.

Wir hätten ohne den Wettbewerb die Idee nicht entwickelt.

Warum habt ihr beim BW Goes Mobile Award mitgemacht?

Grimm: Als die Sponsorenanfrage kam, hörte sich das sehr spannend an. Parallel kam im Unternehmen die grundsätzliche Frage nach der

Kurz: Wir kamen überhaupt erst auf die Idee, weil der Wettbewerb bei

Entwicklung von Software für mobile Endgeräte auf. Und dann haben

uns an der Hochschule vorgestellt wurde. Sonst hätten wir unser Kon-

wir uns gesagt, wir machen da einfach mit, vielleicht kommen da viele inspirierende Ideen, die uns auch weiterhelfen. Es ist ja für ein Unter-

zept für Shake’n’Dress wahrscheinlich nirgendwo eingereicht.

nehmen grundsätzlich immer vorteilhaft, neue Impulse aufzunehmen. Bormann: Ich habe zufällig das Plakat gesehen, den QR-Code abgescannt und meinem Kumpel Adrian geschickt. Das war zwar eine

Ihr seid im April dieses Jahres mit dem Kick-off in die Umset-

Woche vor Einreichungsschluss, aber wir haben gesagt, das machen

zungsphase gestartet. Wie habt ihr sie bis jetzt erlebt? Gab es ein

wir. Dann haben wir uns einen Abend hingesetzt und das Game-Kon-

Highlight?

– 46 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee

Heizmann: Wir fanden es ziemlich cool, dass wir bei der Digital Night

Open Innovation ist ein großes Thema, also der Prozess, dass

Stuttgart [Szene-Veranstaltung des Social Media Club Stuttgart, Anm.

Unternehmen immer mehr mit externen Partnern kooperieren.

d. Red.] die Chance bekamen, uns vor großem Publikum zu präsentie-

Wie läuft das in der Praxis zwischen Entwicklerteam und Mentor ab?

ren und im Pitch Aufmerksamkeit für unser Projekt HSplus zu gewinKurz: Begeistert hat mich, dass da jemand von außen mit draufschaut

beim MFG Talente-Tag war super und ein Besuch im Unternehmen

auf unser Projekt. Für uns war irgendwann alles selbsterklärend. Durch die externe Perspektive konnten wir die Usability optimieren. Außer-

unseres Mentors.

dem pusht uns unser Mentor, zu überlegen, wo es langfristig hingehen Kurz: Die Digital Night war wirklich etwas ganz Besonderes. Toll war,

soll. Er hat auch einen wertvollen Kontakt zu einem E-Commerce-Un-

dass extrem viele Leute auf uns zugegangen sind, auch Investoren.

ternehmen für uns hergestellt.

Talente

nen. Das war auf jeden Fall eines der Highlights. Auch das Kick-off

Man bekommt so viel Aufmerksamkeit durch den Wettbewerb, das ist Grimm: Was ich zum einen spannend fand, war die Entwicklung vom

könnt ihr was daraus machen, dann motiviert das unheimlich.

ersten Konzept bis heute zu sehen. Mich hat fast umgehauen, was in dieser relativ kurzen Zeit entstanden ist. Zum anderen ist es schön,

Bormann: Der ganze Wettbewerb ist eine super Sache. Für uns ist er

wenn man seine Erfahrungen in der Unternehmensführung weiterge-

ein wichtiger Impulsgeber, um auch mal raus aus dem Kämmerchen zu

ben kann. Das ist für einen selbst an solchen Wettbewerben so befrie-

kommen – ein Katalysator. Networking, also Leute kennenlernen und

digend: Man sieht, dass die eigene Erfahrung einen Wert hat.

Forschung

schon genial. Wenn so viele Menschen sagen, das ist eine tolle Idee, da

Visitenkarten sammeln, war für uns Programmierer eine ganz neue Erfahrung. Wichtig war dabei die Erkenntnis, dass die Leute, die unser Produkt nachher kaufen, eigentlich die sind, die keine Ahnung von TransferDialog

Technik haben. Und wenn sie dann trotzdem von der Idee überzeugt sind, ist das ein sehr positives Feedback. Was habt ihr aus den Coachings in der Umsetzung mitgenommen? Heizmann: Wir waren bei fast allen Coaching-Angeboten dabei. Gut war die breite Auswahl und dass man sich nach seinen Interessen entscheiden konnte. Das Pitching-Training war sehr hilfreich und Moment noch nicht so relevant für uns ist. Kurz: Beim Coaching haben wir nochmal gemerkt, wie wichtig eine

Baden-Württemberg Goes Mobile

ständige Aktualisierung des Geschäftsmodells ist. Und dass einen dabei auch der Input fremder Leute weiterbringt. Insgesamt habe ich gelernt, wie man den Kerngedanken schnell und pointiert formuliert, um eine Idee an den Mann zu bringen.

Unter dem Motto „BW Goes Mobile“ unterstützt die MFG Studierende und Start-ups aus Baden-Württemberg bei der Umsetzung ihrer mobilen Ideen. In vier Kategorien können

Kommerzialisierung

das Seminar zum Urheberrecht hochinteressant, auch wenn das im

die Teilnehmer ihre Projektideen einreichen, die von einer Fachjury bewertet werden. Die innovativsten Konzepte werden von der MFG mit insgesamt 40.000 Euro gefördert. Namhafte Mentoren aus der Industrie begleiten die Teams in der sechsmonatigen Realisie-

zu Finanzierungslösungen für die Kreativwirtschaft, war für uns sehr

rungsphase. Die Gewinner nehmen außerdem an Coaching Events rund um die Themen Gründung und Finanzierung teil.

interessant, weil wir im Moment noch nicht so viel Geld brauchen, das

Kategorien 2013:

meiste eher selbst machen. Es war also spannend, etwas über klei-

Mobile Händlerservices rund um das Fahrzeug,

nere Kredite und Business Angels zu erfahren. Persönlich habe ich mitgenommen, dass nicht Funktionalität die Welt bestimmt, sondern

Wachstum

Bormann: Der Creative Financing Day, also die Info-Veranstaltung

Nearby, Visual Experience und Mobile Games Sponsoren 2013: Daimler, telegate, Lumo Graphics und sixteen tons entertainment

Begeisterung. Für unser Game heißt das, dass nicht die technischen Finessen entscheidend sind, sondern dass wir die Leute dafür begeistern. Und da haben wir noch Potenzial.

Weitere Informationen: www.bw-goes-mobile.mfg.de Kontakt: Alexandra Rudl rudl@mfg.de

Werte

– 47 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Michael Rebstock, Kathrin Kurz, Sebastian Grimm, Pascal Bormann, Markus Ehmann, Saskia Egger, Alexandra Rudl, Florian Lang, Stephan Heizmann (v.l.n.r.)

Die meisten von euch stecken noch mitten im Studium. Denkt ihr

Bormann: Was beim Gründen den absoluten Reiz ausmacht: Man

schon über das Thema Gründung nach? Wann ist eurer Meinung

arbeitet nicht wie in der Industrie einfach nur trocken seine Aufgaben

nach der richtige Zeitpunkt dafür?

ab, sondern hat eine Vision. Im Start-up bin ich mein eigener Chef und kann alles selbst entscheiden. Es ist vielleicht auch Typsache: Ich

Heizmann: Selbst ein Start-up zu machen ist für uns vergleichsweise

weiß von mir, ich werde nicht glücklich in einem Angestelltenverhält-

schwer, weil wir mit unserer Idee immer auf einen Partner angewie-

nis. Die Unabhängigkeit, die man gewinnt, ist es jedenfalls Wert, das

sen sind. Deswegen fokussieren wir uns erstmal darauf, das Projekt zu

Risiko einzugehen. Vor zwei Monaten hat es bei uns Klick gemacht.

einem erfolgreichen Abschluss zu bringen und es sieht auch so aus,

Wenn es klappt, sind wir dann mit etwas erfolgreich, was wir selbst

als ob uns das gelingt. Wer weiß, was sich dann bei der Preisverlei-

geschaffen haben. Das motiviert.

hung noch ergibt. Eigentlich sollte man gerade als junger Mensch die Chance zur Selbstverwirklichung nutzen, noch kann man was riskie-

Ein abschließendes Statement zum Gründen aus Mentorensicht?

ren. Und BW Goes Mobile bietet einen sicheren Weg, die ersten Schritte Grimm: Wir würden Gründen in jedem Fall empfehlen. Die Idee von

zu machen.

Shake’n’Dress hat Potenzial, weil sie einen spielerischen Charakter hat Kurz: Man denkt immer, was wäre wenn? Verpasse ich eine

und weil sie ein menschliches Bedürfnis befriedigt, durchaus auch bei

Megachance, wenn ich das jetzt nicht mache? Auf der anderen Seite

Männern. Aber Gründen muss man wollen. Es bringt nichts, das zu

sind wir auch sicherheitsveranlagt. Was ist, wenn es schief geht –

erzwingen. Gerade auch, weil es viel Zeit braucht und man sein Leben

nicht einmal unbedingt geschäftlich, sondern auch persönlich? Toll

umkrempeln muss. Das muss aus einer inneren Überzeugung heraus

ist, dass man merkt, dass es die Möglichkeit gibt und dass da so viele

kommen.

Leute sind, an die man sich wenden kann. Bei uns geht das Studium erstmal vor. Dann sehen wir weiter.

– 48 –

Protokoll: Ines Goldberg


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee

Die BW Goes Mobile-Gewinner 2013 Talente

Der Händlerservice der Zukunft

geschüttelt

einen Termin vor, der optimal in den Kalender des Kunden passt. Außer-

sen Inhalt wird archiviert und die App kann daraus algorithmisch ermit-

dem werden dem Händler alle Diagnosedaten des Autos vorab übertra-

telte Outfit-Vorschläge generieren, die es per „Handyschütteln“ auf das

gen, so dass er die Reparatur im Hinblick auf Ersatzteile, Kosten und

Display gibt.

Leihwagen schon im Vorfeld effizient planen kann.

Das Gewinnerteam:

Das Gewinnerteam:

Kathrin Kurz, Saskia Egger, Matthias Kurz

Stephan Heizmann, Michael Rebstock, Florian Lang, Markus Ehmann

Frag Deine Freunde!

Das Echtzeitstrategiespiel

Kommerzialisierung

Wenn ein Service-Check fürs Auto ansteht, schlägt HSplus automatisch

stücke vor und hilft ihm so, seinen Kleiderschrank neu zu erfinden. Des-

TransferDialog

Shake‘n‘Dress schlägt dem User Kombinationen der eigenen Kleidungs-

Forschung

Das Outfit aus dem Ärmel

verbindet die virtuelle Welt mit der Realität mit Freunden. Man zeigt einfach, was man sich kaufen möchte und sucht

In einer postapokalyptischen Götterwelt nehmen die Spieler selbst am

sich dann aus, wer beim Shopping helfen soll. Die besten Freunde, das

Geschehen teil, indem sie sich über das virtuelle Schlachtfeld bewegen.

Facebook-Netzwerk oder die globale BuyOrBurn-Community. Die iOS und

Die App erfasst ihre Bewegungsdaten und überträgt sie ins Spiel. So wer-

Android App bringen dem User echtes Feedback von Leuten, deren Mei-

den die virtuellen Abbilder gesteuert, die um die Herrschaft des Planeten

nung ihm wichtig ist.

kämpfen.

Das Gewinnerteam:

Das Gewinnerteam:

Sarah Haide, Clemens Walter

Pascal Bormann, Adrian Rees

Wachstum

BuyOrBurn ist eine Shopping-App für gemeinsame Kaufentscheidungen

Werte

– 49 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Forschung – ist die Suche nach neuen Erkenntnissen. Wissenschaftliches Arbeiten erfordert neben einer Fragestellung und einem Forschenden, der sich dieser Frage widmet, auch Institutionen und Ressourcen, etwa Zugang zur Fachliteratur oder kostspielige technische Ausrüstung. Aus diesem Grund fördert die MFG gezielt Forschungsprojekte mit Bezug zur ITK- und Kreativwirtschaft. In beiden Branchen kann Forschung aber sehr unterschiedlich aussehen: In der ITK ist sie oftmals anwendungsorientiert und spezifisch. Im kreativen Bereich kann es dagegen um Experimente bei der Visualisierung gehen, um künstlerisch relevante Fragestellungen oder um psychologische Grundlagen für die Kommunikationswissenschaft. – 50 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee Talente Forschung

Karl-Steinbuch-Forschungsprogramm, SeiTe 53

TransferDialog Kommerzialisierung Wachstum Werte

– 51 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

– 52 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee Talente Forschung

Karl-Steinbuch-ForschungsprogramM: Seismograf für Technologietrends Praxisnähe ist die Voraussetzung für einen Technologietransfer von der Forschung in die Wirtschaft. Das Karl-Steinbuch-Forschungsprogramm (KSF) unterstützt anwenPraxis mit insgesamt 800.000 Euro. Ein Gespräch mit Dr. Christian Förster, Projektleiter im Bereich Forschungsförderung bei der MFG. für die Innovationskraft der baden-württembergischen Wirtschaft,

len für Angewandte Wissenschaften. Warum ist es so wichtig, pra-

und durchaus auch für die Wissenschaft und Wirtschaft anderer

xisnahe Forschung zu unterstützen?

Bundesländer, da es ein gemeinnütziges Programm ist. Es geht also darum, einer breiten Öffentlichkeit von Forschern, Unternehmern und

Deutsche Universitäten erzielen teils grundlegende, teils bahnbre-

Anwendern Lösungen anzubieten.

chende Forschungsergebnisse. Diese Ergebnisse gelangen aber bei kleinen und mittelständischen Unternehmen nur unter massivem

Die Projekte im KSF sind an der Schnittstelle zwischen ITK und

Übersetzungsaufwand in die Anwendung. Deutschland, und das

Kreativwirtschaft angesiedelt. Das hört sich nach einer großen

betrifft auch Baden-Württemberg, sollte noch besser darin werden,

Bandbreite an.

Kommerzialisierung

Das KSF beauftragt innovative Forschungsarbeiten an Hochschu-

TransferDialog

dungsorientierte Forschungsprojekte an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und

einen Dialog zwischen anwendungsnaher Forschung und kleinen und Ja, denn wir haben thematisch eine recht offene Ausschreibung. Die

Rückgrat unserer Wirtschaft dar und sollten einen praktischen Nutzen

MFG Stiftung Baden-Württemberg möchte als Projektträger die ganze Breite der Hightech-orientierten KMU adressieren und neue Anknüp-

aus dieser Forschung ziehen.

fungspunkte in der wissenschaftlichen Interaktion anbieten. MomenUnd vor diesem Hintergrund wurde das KSF gegründet?

tan haben wir auf der einen Seite Technologieprojekte, in denen es

Wachstum

mittelständischen Unternehmen herzustellen. Denn sie stellen das

zum Beispiel um Datensicherheit im Cloud Computing geht. Auf der Richtig! Das Karl-Steinbuch-Forschungsprogramm wurde mit der Ziel-

anderen Seite unterstützen wir Projekte, bei denen die IT vielmehr

setzung ins Leben gerufen, eine Plattform für Institutionen zu schaffen,

als Medium oder als Dialoghilfe für Wirtschaftsleistungen oder – man

die von vornherein anwendungsorientiert forschen und ihre Ergeb-

denke an den Bereich E-Government – auch für die Interaktion zwi-

nisse anschließend bereitstellen. Insofern ist das KSF ein Service

schen Bürger und Staat verstanden wird. Werte

– 53 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Können Sie dazu ein Beispiel nennen?

eine Plattform für Beziehungsmanagement, für Kontakte zu anderen Forschern und Nutzern. Auf Veranstaltungen und Workshops treffen

Im Projekt „Kundenmonitoring in der Kreativwirtschaft“ der Hoch-

die Projekte ihre Anwender und mögliche Partner für themenver-

schule der Medien (HDM) geht es um Kundenintegration in der Krea-

wandte Anträge. Natürlich immer im Zuge der Gemeinnützigkeit, diese

tivbranche. Es untersucht, wie kleine Kreativunternehmen ihre Kun-

Veranstaltungen sind also für alle Interessierten offen. Das ist unser

den im Web 2.0 binden und in die Leistungserstellung integrieren

Auftrag und dem kommen wir mit großer Gewissenhaftigkeit nach.

können. Die Forscher beschäftigen sich mit den wirtschaftlichen und sozialen Prozessen, die sich im Kontext einer neuen IT-Technologie

Welche Impulse ergeben sich daraus für den ITK- und Kreativ-

wie dem Web 2.0 entfalten können.

standort Baden-Württemberg?

Sie beauftragen Forschungsprojekte, die aktuelle Trends an der

Wir stärken die Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Forschung im

Schnittstelle von ITK und dem Kreativsektor aufspüren sollen.

Land. Das sind zwei Systeme, die sicherlich noch nicht ausreichend

Nach welchen Kriterien werden die Projekte ausgesucht?

miteinander kommunizieren. Mit dem KSF wollen wir einen Beitrag dazu leisten, diesen Dialog zu verbessern.

„Trends“ ist da schon das richtige Stichwort. Das KSF soll auch ein

Interview: Karina Strecker

Seismograf dafür sein, wo die technologische Entwicklung hingeht. Und es soll natürlich die Forschung vorantreiben. Das Innovationspotenzial und der Praxisbezug müssen klar erkennbar sein. Inwiefern profitieren die Forscher – neben der Beauftragung – vom Programm? Als Projektträger haben wir eine sehr aktive Rolle, was die Ausrichtung und Vernetzung der Programme betrifft. Insofern ist das KSF auch

Karl-Steinbuch-Forschungsprogramm (KSF)

SMARD

Mit dem KSF unterstützt die MFG Stiftung Baden-Württemberg Wissen-

Smard steht für European Support Framework on Networked Media R&D for

schaftler dabei, sich gezielt mit anwendungsnahen Forschungsfragen an

SMEs. Das von der EU geförderte Projekt unterstützte bis März 2013 KMU

der Schnittstelle von ITK und den Kreativbranchen zu beschäftigen. Das

im Bereich der Digitalen Medien. SMARD ermöglichte kleinen und mittle-

Programm richtet sich an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften

ren Unternehmen den Zugang zu Forschungsergebnissen und half dabei,

und die Duale Hochschule Baden-Württemberg. Das Portfolio möglicher

zukunftsträchtige Dienstleistungen und Produkte erfolgreich zu kommerzi-

Fragestellungen reicht von experimenteller Forschung bis zu empirischen

alisieren. Das Resultat ist eine zielgerichtete Einbindung von europäischen

Studien. Die MFG veröffentlicht die Forschungsergebnisse und identi-

KMU in die EU-Forschungsförderung.

fiziert dadurch aktuelle Trends im Bereich der ITK und Kreativwirtschaft. Das Programm wird durch das Land Baden-Württemberg aus Mitteln der Zukunftsoffensive III finanziert.

Weitere Informationen: www.ksf.mfg.de

Weitere Informationen: www.smard-project.de

Kontakt: Dr. Christian Förster foerster@mfg.de

Kontakt: Alexandra Rudl rudl@mfg.de

– 54 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

• Pädagogische Hochschule Heidelberg

• Hochschule für Gestaltung

• Universität Heidelberg

Schwäbisch Gmünd

• Hochschule

Darstellende Kunst Mannheim

Schwäbisch Gmünd

Heilbronn

• Universiät Mannheim

Talente

• Pädagogische Hochschule

• Hochschule für Musik und

Quelle: www.hochschulkompass.de

Idee

Hochschullandschaft Baden-Württemberg

• Hochschule Mannheim • Hochschule Aalen • Hochschule für Musik Karlsruhe • Hochschule Karlsruhe

Forschung

• Karlsruher Institut für Technologie • Pädagogische Hochschule Karlsruhe • Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe • Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe • Pädagogische Hochschule Ludwigsburg

• Hochschule für Technik,

• Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen

Wirtschaft und Medien Offenburg

• Hochschule Pforzheim

Musik Trossingen

• Hochschule Ulm • Hochschule Furtwangen

TransferDialog

• Staatliche Hochschule für

• Universität Ulm

• Hochschule Esslingen

• Hochschule Reutlingen

• Hochschule Ravensburg-Weingarten

Kommerzialisierung

• Hochschule Biberach

• Pädagogische Hochschule Weingarten • Hochschule für Musik Freiburg • Pädagogische Hochschule Freiburg • Universität Tübingen • Duale Hochschule Baden-Württemberg • Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg

• Hochschule der Medien Stuttgart • Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart

Wachstum

• Universität Freiburg im Breisgau

• Hochschule Konstanz

• Hochschule für Technik Stuttgart

• Universität Konstanz

• Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart • Universität Hohenheim

• Hochschule Albstadt-Sigmaringen

Werte

– 55 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Transferdialog – Wissenschaft und Wirtschaft sind zwei Welten, die in vielerlei Hinsicht gegensätzlicher nicht sein könnten. Die einen bewegen sich im geschützten Raum der Hochschulen und Forschungsinstitute, die anderen im steten Auf und Ab des Marktes. Forscher arbeiten mit Theorien und Entdeckungen, Geschäftsleute mit Bilanzen und Umsatz. Dennoch sind sie aufeinander angewiesen. In diesem Spannungsfeld sind Vermittlung und die richtige Kommunikation wichtig. So haben Nachwuchswissenschaftler, Entwickler und Gründer, die lernen, ihre Erfindungen und Konzepte überzeugend zu kommunizieren und zu präsentieren, deutlich bessere Erfolgschancen im Dialog mit Investoren oder Sponsoren. – 56 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee Talente Forschung

Heidelberger Härtetest, SeiTe 61

TransferDialog Kommerzialisierung

Check-up, Coaching, Chancen, SeiTe 62

Wachstum Werte

– 57 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

– 58 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee Talente Forschung TransferDialog Kommerzialisierung

zwei unterschiedliche Sprachen, sind

Wachstum

Wissenschaft und Wirtschaft sprechen aber aufeinander angewiesen. Eine zentrale Aufgabe der MFG ist es, zwischen beiden Welten eine Brücke zu schlagen.

Werte

– 59 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Analog + Digital =

Marbleverse = die nächste Generation von Gesellschaftsspielen

Die Helden im Murmelversum

Fit für den Pitch: Torsten Arnold, Roland Sigmond und Jens Merkl von Helden Hybrid Games (v.l.n.r.), Teilnehmer des Heidelberger Innovationsforums

– 60 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee

Heidelberger Härtetest: Bist du fit für den Pitch?

Gerade für Gründer aus der Kreativwirtschaft wie Helden Hybrid Games ist die Suche nach Investoren vergleichsweise schwierig. Die Ideen

gie- und Action-Game kombiniert die Vorteile klassischer Brettspiele

sind für die Kapitalgeber oft nicht greifbar und erscheinen besonders

mit einer Smartphone-App. „Wir wollen damit das soziale Ereignis

riskant. Eine Lösung bietet das europäische FAME Financing Network.

Spieleabend ins 21. Jahrhundert befördern“, sagt der Mitgründer des

Es hat sich zum Ziel gesetzt, der Kreativwirtschaft den Zugang zu

Unternehmens Helden Hybrid Games.

Risikokapital zu ermöglichen und vernetzt Gründer mit spezialisier-

Forschung

Wenn es nach Roland Sigmond geht, so kennzeichnet Marbleverse den Beginn der nächsten Generation von Gesellschaftsspielen. Das Strate-

Talente

Beim Heidelberger Innovationsforum (HDI) stellen Gründer ihre Geschäftsideen internationalen Investoren vor. Wie vielseitig die Ideen sein können, die Erfolg haben, zeigt das crossmediale Brettspiel Marbleverse.

ten Investoren. Das Projekt vermittelt unter anderem auch konkrete Junge Unternehmer gelangen irgendwann an den Punkt, an dem sie

Tipps zum Pitchen. So zum Beispiel beim Coaching Day, der am Vortag des HDI 2013 von FAME organisiert wurde. Bei individuellen Coaching Sessions konnten die Teilnehmer Finanzierung, Geschäftsmodell und

eine gute Plattform. Roland Sigmond und seine beiden Teamkollegen

Präsentation ihrer Idee prüfen lassen und sich individuelles Feedback

Torsten Arnold und Jens Merkl haben ihre Idee 2013 dort präsentiert

von internationalen Coaches holen.

und viel durch den Austausch profitiert: „Bei solchen Events kommt

Anna Gerhardt

man immer mit interessanten Menschen ins Gespräch. Neben Investoren trifft man auf viele kreative junge Unternehmer, die sehr wertvol-

TransferDialog

sich auf die Suche nach Investoren machen müssen. Veranstaltungen wie das etablierte Heidelberger Innovationsforum (HDI) sind dafür

les Feedback geben können.“

Das EU-geförderte Projekt FAME (Facilitating Access and Mobilization of

Mit dem HDI vernetzt die MFG Innovationsagentur seit 2005 erfolgreich

European finance for growth of creative industries) baut ein europäisches

IT-Forscher und Marktakteure in frühen Innovationsphasen. Die jährliche

Netzwerk zur finanziellen Förderung von jungen Kreativunternehmen auf.

Veranstaltung dient als Plattform für Start-ups und Entwickler, um Investo-

Gemeinsam mit dem Wirtschaftsnetzwerk Baden-Württemberg Connected

ren zu treffen und ihre Businessideen und Forschungsergebnisse in Pitches

unterstützt FAME insbesondere kreative Gründer aus dem Land. Sie erhal-

zu präsentieren. Das Matchmaking-Format bringt so Forschungseinrichtun-

ten unter anderem die Möglichkeit, an internationalen Coaching- und

gen und Unternehmen zusammen, ermöglicht Lizenzierungen für Techno-

Pitching-Events in Dänemark, Italien und Deutschland teilzunehmen und

logien und hilft bei der Finanzierung von Start-ups. Über 325 Erfinder und

zu lernen, wie man Geschäftsideen präsentiert, sie „marktfit“ macht und

Entwickler aus zehn Ländern haben bislang ihre Ideen vorgestellt.

Investoren findet.

Weitere Informationen: www.bwcon.de/fame-financing.html

Weitere Informationen: www.heidelberger-innovationsforum.de

Kontakt: Bianca Kolb kolb@bwcon.de

Kontakt: Alexandra Rudl rudl@mfg.de

Wachstum

Heidelberger Innovationsforum (HDI)

Kommerzialisierung

FAME

Werte

– 61 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Stefanie Springer, Leiterin des Projektteams Innovations- und Unternehmensförderung der MFG, über Gründungsgutscheine für technologieorientierte Start-ups.

Check-up, Coaching, Chancen In Baden-Württemberg können Start-ups auf die Expertise von Top-Beratern aus der eigenen Branche zurückgreifen. Dafür erhalten sie vom Land großzügig bezuschusste EXI-Gutscheine. Frau Springer, Sie bekommen täglich viele Businesspläne auf den

Gerade in der Gründungsphase haben aber viele gar nicht das Geld

Schreibtisch. Was können Gründer tun, damit aus einer vielverspre-

für eine professionelle Beratung.

chenden Geschäftsidee ein erfolgreiches Unternehmen wird? Das ist richtig. Hinzu kommt, dass nicht jeder Berater auch ein guter Das Wichtigste ist, dass sie selbst aktiv werden und nicht abwarten, bis

Ratgeber ist. Gerade Hightech-Gründungen setzen beim Berater eine

jemand sie an die Hand nimmt. Weil kein Start-up alle Aspekte einer Grün-

hohe Fachkenntnis voraus. Wenn Gründer aus der IT-Branche oder

dung selbst abdecken kann – auch dann nicht, wenn es im Team gründet

dem Maschinenbau das Gefühl haben, der versteht mich und mein

– ist es wesentlich, sich Unterstützung von außen zu holen. Also, sich zu

Produkt ohnehin nicht, dann ergibt eine externe Beratung keinen Sinn.

vernetzen, sich mit anderen Gründern auszutauschen und sich beraten zu lassen. Das hilft ihnen nicht nur inhaltlich weiter, sondern verbessert

Wie finden Gründer einen geeigneten Partner, der sie wirklich

auch ihr Standing bei potenziellen Investoren und Partnern.

versteht und voranbringt?

– 62 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee

EXI Hightech Gründungsgutschein erarbeitet der Gründer zusammen mit einem erfahre-

EXI-Gründungsgutschein ins Leben gerufen. Die

nen Coach einen detaillierten Businessplan. Alle Coa-

Wirtschaftsinitiative Baden-Württemberg Connec-

ches sind beim High-Tech Gründerfonds akkreditiert

ted berät mit den Partnern BIOPRO und CyberForum

und bringen ihre Expertise aus dem Management

Weitere Informationen:

Hightech-Gründer vor der Unternehmensgründung.

sowie ihr technologiespezifisches Branchenwissen in

www.bwcon.de/gruendungsgutscheine.html

In einem kostenlosen Check-up wird zuerst die

die Beratung ein. EXI wird gefördert aus Mitteln des

Kontakt: Stefanie Springer springer@bwcon.de,

Gründungsidee geprüft. Ist sie erfolgversprechend,

Europäischen Sozialfonds sowie aus Landesmitteln.

Marc König k oenig@bwcon.de

siv-Coaching, in dem die Gründer ausgewählte Themen mit speziali-

tungsangebote niedrigschwellig und trotzdem qualifiziert sein müs-

sierten Beratern vertiefen können. Dafür zahlen sie pro Beratungstag

sen, damit sie von den Gründern angenommen werden. Sie hat des-

160 Euro. Das ist ein Betrag, der auch für die meisten jungen Unter-

halb vor etwas mehr als einem Jahr die sogenannten EXI-Gutscheine

nehmen erschwinglich ist.

eingeführt, über die die Gründer hochqualifizierte Beratung von Experten erhalten, die wirklich etwas von ihrer Branche verstehen.

Wie ist die Resonanz?

Was genau beinhalten die EXI-Gutscheine?

Sehr gut. Vor allem die Check-up-Beratungen werden sehr häufig

Forschung

Die Landesregierung in Baden-Württemberg hat erkannt, dass Bera-

Talente

Im Mai 2012 hat das Land Baden-Württemberg den

nachgefragt. Wir haben im ersten Jahr 280 Erst- und 44 Intensivberatungen durchgeführt – und damit mehr, als wir selbst bei der Einfüh-

dungs-Check-up, eine Erstberatung, die durchaus in die Tiefe geht.

rung von EXI prognostiziert hatten.

Bis zu zehn Beratungsstunden stehen dafür zur Verfügung. Der Check-up ist für die Start-ups kostenlos. Dann gibt es noch das Inten-

Tipps zum Gründen – Dos

Interview: Michaela Kürschner

TransferDialog

EXI ist ein zweistufiges Angebot. Am Anfang steht der Grün-

Tipps zum Gründen – Don‘ts

Hinzufallen ist keine Schande, notfalls steht man eben wieder auf.

Man muss selbst aktiv werden.

- A lles selbst machen wollen:

- Das Team ist entscheidend: Hauptsache, man kommt miteinander

Wenn man zu viel im Alleingang erledigt, ist man zu langsam für

zurecht.

den Markt.

Kommerzialisierung

- Angst vorm Scheitern haben:

- Die Initiative ergreifen:

- Z u viele Dinge auf einmal in Angriff nehmen:

- Alle Bereiche abdecken:

Für den Anfang reicht die Lösung eines konkreten Problems.

Eine ausgeglichene Aufgaben- und Kompetenzverteilung ist wichtig.

- A bwarten, bis man an die Hand genommen wird: Zum Gründen gehören Drive und Commitment.

Coaches und Beratungen können Lücken schließen.

Wachstum

- Hilfe annehmen:

Werte

– 63 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Kommerzialisierung – Die Kommerzialisierung beschreibt im Allgemeinen die Ausbreitung des Marktes in alle gesellschaftlichen Bereiche. Wirtschaftliche Gesichtspunkte treten also in den Vordergrund. In Bezug auf den Innovationsprozess ist damit das konsequente Weiterentwickeln eines Produkts vom Prototyp bis zur Marktreife gemeint. Und die will gut geplant sein. Ein durchdachter Businessplan, der alle Eventualitäten von der Finanzierung über den Organisationsaufbau bis zu rechtlichen Fragen abdeckt, gehört dazu. Gründer und Jungunternehmer können und sollten sich dabei von erfahrenen Experten beraten lassen. – 64 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee Talente

Die Augenblitzer, SeiTe 69

„Sie haben das nächste LEvel erreicht“, SeiTe 71

Forschung TransferDialog

Der richtige riecher, SeiTe 70

Kommerzialisierung Wachstum Werte

– 65 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Wenn wirtschaftliche Aspekte in den Vordergrund treten: Im Innovationsprozess bezeichnet Kommerzialisierung das konsequente Weiterentwickeln eines Produkts vom Prototyp bis zur Marktreife. Wie das geht, weiß zum Beispiel das Unternehmen Rübezahl Schokoladen aus Dettingen / Teck, das seit knapp 65 Jahren Schokoladenprodukte herstellt.

– 66 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Talente

Foto: Rübezahl Schokoladen, Dettingen / Teck

Idee Forschung TransferDialog Kommerzialisierung Wachstum Werte

– 67 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Sympathische Preisträger: Dr. Frieder Loesel und Ralf Mulflur von 20/10 Perfect Vision

CyberOne Der bwcon Hightech Award CyberOne ist der zentrale Businessplan-Wettbewerb der Hightech-Branche im Land. Seit 1998 prämiert bwcon zukunftsweisende Geschäftsideen für Produkte und Dienstleistungen aus allen Technologie-Sektoren. Über 800 innovative Businesskonzepte hat die hochkarätige Jury seither bewertet. Durch den CyberOne wurden in den vergangenen Jahren mehr als 255 Millionen Euro Risikokapital mobilisiert und mehr als 500 Arbeitsplätze geschaffen. Die Preisverleihung ist ein jährliches Gipfeltreffen von Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.

Weitere Informationen: www.cyberone.de Kontakt: Paula Mossa-Smolny mossa-smolny@bwcon.de

Der CyberOne hat die Entwicklung von 20/10 Perfect Vision entscheidend beeinflusst.

– 68 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee

Die Augenblitzer In 14 Jahren hat sich 20/10 Perfect Vision vom innovativen Start-up zum global tätigen

1999 gründen die Physiker Prof. Dr. Josef Bille und Dr. Frieder Loesel

Der Podiumsplatz beschert dem Unternehmen nicht nur eine Finanz-

in Heidelberg die 20/10 Perfect Vision GmbH. Seit Jahren forschen die

spritze und eine große öffentliche Wirkung, sondern auch ein profes-

beiden an einem neuartigen Verfahren der Augenheilkunde: der Fem-

sionelles Coaching durch einen Mentor der bwcon Coaching Group. Der Branchenexperte berät das Start-up fortan zu wichtigen strategischen Themen.

Auch als frisch gebackene Unternehmer widmen sie sich der Analyse

Die langfristige Unternehmensplanung zahlt sich aus: 2008 kann

komplexer Fehlsichtigkeit. Ihr erstes Produkt, ein Wavescan-Diagno-

20/10 Perfect Vision Branchenführer Bausch & Lomb für ein Joint Ven-

segerät, kommt 1999 auf den Markt. Heute – 14 Jahre später – steht es

ture gewinnen. Nach fünf Jahren fruchtbarer Zusammenarbeit erwirbt

in jeder dritten refraktiven Laserklinik weltweit.

der Kontaktlinsenspezialist dann Technolas Perfect Vision, wie das

Kernprodukt von 20/10 Perfect Vision ist jedoch der Femtosekunden-

Joint-Venture-Unternehmen seit 2009 heißt. Zehn Jahre nach ihrem Erfolg beim CyberOne stehen Frieder Loesel und

ohne chirurgischen Eingriff aus.

sein Kollege Ralf Mulflur 2013 erneut auf der CyberOne-Bühne. Diesmal als Keynote-Speaker und als Beweis dafür, dass der Business-

Die innovative Technologie weckt bald das Interesse von Investoren:

plan-Wettbewerb echte Erfolgsgeschichten schreibt.

TransferDialog

laser. Er setzt neue Maßstäbe bei der Behandlung von Fehlsichtigkeit. Denn im Unterschied zu existierenden Laserverfahren kommt er ganz

Forschung

tosekundentechnologie. Nun möchten sie die Ergebnisse ihrer Arbeit kommerziell vermarkten.

Talente

Technologieunternehmen entwickelt. Der CyberOne hatte maßgeblichen Anteil daran.

2002 steigt die LBBW Venture Capital GmbH in das Laserprojekt ein. Sie macht 20/10 Perfect Vision auch auf den CyberOne aufmerksam,

Michaela Kürschner

aus dem das Start-up ein Jahr später als Sieger hervorgeht.

Bausch & Lomb 20/10 Perfect Vision

20/10 Perfect Vision

Joint Venture Technolas

Kaufoptionsvereinbarung

erwirbt alle

gegründet

gewinnt den CyberOne —

Perfect Vision mit

mit Bausch & Lomb

Anteile an

Fokus auf neuen

Bausch & Lomb

Kommerzialisierung

Die Erfolgsstory von 20/10 Perfect Vision

Technolas Perfect Vision

Femto-Laser

Wachstum

1999 5 Mitarbeiter

2003 35 Mitarbeiter

2008

250 Mitarbeiter

2011

2013

350 Mitarbeiter

11.000 Mitarbeiter

Werte

– 69 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Der richtige Riecher Von der Idee im Studium zum Game-Unternehmen: Das Ludwigsburger Start-up Studio Fizbin spielt sich – unterstützt vom DCF – nach oben. Plötzlich liegt das Wohlergehen der Welt Asposien allein in den Hän-

Games erhältlich. Die Idee für das Spiel hatten die drei Fizbin-Gründer

den des naiven Robert. Zusammen mit der Diebin Laura muss er seine

Sebastian Mittag, Mareike Ottrand und Alexander Pieper schon wäh-

Heimat retten. Denn diese ist in großer Gefahr, seit die Windbrunnen

rend ihres Studiums in einem Workshop am Institut für Animation der

versiegt sind, die das Land im Inneren des unendlichen Erdreichs mit

Filmakademie Baden-Württemberg und der Hochschule Weingarten.

Luft versorgen. Zu allem Überfluss werden die gestreiften, bohnen-

Mit dem Game-Konzept und der Erkenntnis, dass sie ein gutes Team

förmigen Bewohner mit den langen dünnen Nasen von Windgöttern

sind, machten sie sich nach dem Studium selbstständig und starteten

heimgesucht. Um hinter das Geheimnis der mysteriösen Ereignisse zu

erfolgreich durch: Sie schafften es in das Förderprogramm Digital Con-

kommen, muss Robert im 2-D-Game The Inner World knifflige Rätsel

tent Funding (DCF) der MFG und wurden für den deutschen Computer-

lösen.

spielepreis 2012 in der Kategorie Nachwuchs nominiert. Die Gamescom

Das Adventure-Spiel mit den skurrilen Charakteren und der amüsan-

zählte sie zu den zehn wichtigsten Debütanten auf der Messe für digi-

ten Geschichte hat das Ludwigsburger Studio Fizbin entwickelt. Die

tale Spiele 2013.

digitale Version ist seit Sommer 2013 im Shop des Publishers Headup

– 70 –

Roswitha Volk


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee Talente

„Sie haben das nächste Level erreicht“ Ludwigsburg, Karlsruhe, Offenburg – Baden-Württembergs Games-Branche mischt mit.

Forschung

Die Games-Branche wird für Deutschland immer wichtiger. Das zeigt eine Studie, die im Rahmen des MFG-Projekts Boo-Games durchgeführt wurde. Schon jetzt stellt der Games-Sektor bundesweit rund 10.000 Stellen. Auch in Baden-Württemberg ist die Branche im Aufschwung. Bereits in den 1990er-Jahren entstanden im Land die ersten Unternehmen. Nach der Jahrtausendwende stieg die Zahl der Gründungen noch einmal signifikant.

Dort sitzen neben vielen kleinen Unternehmen auch Big Player, etwa die Gameforge AG, ein international erfolgreicher Herausgeber von digitalen Spielen. Es sind aber vor allem kleinere Games-Entwickler

Black Forest Games aus Offenburg überzeugten mit ihrem Adventure-Game Giana Sisters – Twisted Dreams auch vor internationalem Publikum auf der Gamescom 2013 in Köln

wie das Ludwigsburger Studio Fizbin oder Black Forest Games aus

logy und Computer Science and Media den Nachwuchs verstärkt ausbil-

Offenburg, die die Branche in Baden-Württemberg prägen.

den. Die Games-Branche im Südwesten wird darüber hinaus vor allem

TransferDialog

Besonders die Region Karlsruhe ist bei Computerspiele-Firmen beliebt.

von zwei öffentlichen Institutionen unterstützt: von der MFG und der Wirtschaftsförderung Karlsruhe. Beide Organisationen setzen sich

Fachkräften in der Branche. Darauf haben mehrere baden-württem-

dafür ein, die regionale Games-Community und Baden-Württemberg

bergische Bildungseinrichtungen reagiert. Zu ihnen gehören unter

als Games-Standort weiter zu stärken.

anderem die Hochschule der Medien Stuttgart und die Filmakademie Baden-Württemberg, die mit Studiengängen wie Graphic Arts Techno-

Roswitha Volk

Kommerzialisierung

Mit der steigenden Zahl an Unternehmen wächst auch der Bedarf an

Digital Content Funding (DCF)

Apps und anderen crossmedialen Produkten und vernetzt die baden-württembergischen Akteure im Bereich der digitalen Medien. Die Förderung kann sich auf die Bereiche Konzept- und Prototypenentwicklung sowie Produktion und Vertrieb beziehen. Dafür stellt die MFG 500.000 Euro

Wachstum

Das Förderprogramm DCF der Medien- und Filmgesellschaft unterstützt Entwickler von Games,

Fördermittel pro Jahr zur Verfügung.

Weitere Informationen: www.dcf.mfg.de Kontakt: Bertil Kilian kilian@mfg.de, dcf@mfg.de

Werte

– 71 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Wachstum – Warum muss ein Unternehmen wachsen? Um sich weiterzuentwickeln? Um Kundenwünsche und Marktbedürfnisse zu befriedigen? Um neue Ufer zu erreichen? Ein wichtiger Faktor, um zielgerichtet zu wachsen, ist die Vernetzung: innerhalb der Branche, mit externen Akteuren, regional und international. Das ist den Baden-Württembergern nicht neu: In aktuellen Umfragen haben Kreative das Kooperieren als Schlüsselstrategie für die Zukunft identifiziert. Und in der IT-Branche ist die Vernetzung von allem mit allem längst einer der großen Trends – auch bekannt als Internet der Dinge. – 72 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee Talente

Wachstum im Temporausch, SeiTe 74

Forschung

zukunftslabor kultur- und kreativwirtschaft, SeiTe 83

Vernetzte Zukunft: Die ITK gibt den Takt an, SeiTe 76

TransferDialog Kommerzialisierung

Wir kriegen euch schon!Wer Fachkräfte will, muss kreativ sein, SeiTe 78

Wachstum

Trockner, sag‘ das Date ab!, SeiTe 77

Werte

– 73 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Wachstum im Temporausch Baden-Württemberg ist einer der führenden ITK-Standorte Europas. Globale Konzerne und innovative Mittelständler tragen gleichermaßen zu dem anhaltenden Erfolg bei.

Ungebremstes Wachstum, hohe Produktivität und kurze Innova-

Doch der ITK-Sektor setzt nicht nur intern auf Kooperation, sondern

tionszyklen – das sind die Kennzeichen einer Branche, die den Auf-

ist auch branchenübergreifend ein Innovationsmotor. Viele Neuent-

schwung im Südwesten ganz entscheidend befeuert. Die Rede ist von

wicklungen in den für Baden-Württemberg prägenden Wirtschafts-

der baden-württembergischen Informations- und Kommunikations-

zweigen Maschinenbau und Automobilindustrie sind inzwischen

branche. Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass sich der ITK-Sektor zum

IT-getrieben. Bis zu achtzig Computer werden beispielsweise in den

treibenden Wirtschaftsmotor im Südwesten entwickelt hat.

Top-Modellen der großen Automobilhersteller verbaut. Und auch der Maschinenbau profitiert von den Systemlösungen der ITK-Wirtschaft.

Wachstum, Beschäftigung und Produktivität weit über dem Durchschnitt

Hochschulen im Land sind Drehscheibe für Forschung und Ausbil-

Allein in den letzten 15 Jahren stieg die nominale Wirtschaftsleistung

dung des ITK-Nachwuchses

der Branche um jährlich 4,9 Prozent.* Die gesamte Wirtschaft wuchs

Zugleich verliert die Branche ihre eigene Innovationsfähigkeit nicht

im selben Zeitraum um 2,1 Prozent. Auch die Zahl der Beschäftigten

aus den Augen. 1,7 Milliarden Euro haben die ITK-Firmen aus dem

ist überdurchschnittlich stark gestiegen – um 2,3 Prozent jedes Jahr.

Südwesten zuletzt in Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten inves-

Aktuell arbeiten rund 178.000 Beschäftigte in der baden-württember-

tiert. Mehr Geld hat nur die Automobilbranche in die Hand genom-

gischen ITK-Wirtschaft und damit fast ein Fünftel aller in Deutschland

men. Rückenwind erhalten die Unternehmen im Land von zahlreichen

tätigen ITKler. Sehr zur Freude der rund 14.900 Unternehmen, die

renommierten Forschungseinrichtungen an den Hochschulen – allen

hierzulande der ITK-Branche zugerechnet werden, sind die Angestell-

voran das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) – und von außer-

ten in diesem Sektor auch noch besonders leistungsbereit. So stieg

universitären Einrichtungen wie den Fraunhofer-Instituten und dem

die Arbeitsproduktivität in den Jahren 1995 bis 2010 um 2,6 Prozent.

Forschungszentrum Informatik (FZI).

Damit sind die Baden-Württemberger doppelt so produktiv wie der

Hier werden auch die Fach- und Führungskräfte von morgen ausge-

Rest der Bundesrepublik.

bildet, die die Branche so dringend braucht. 31.700 Studierende sind aktuell in ITK-nahen Fächern wie Informatik oder Elektronik einge-

Globale Konzerne und innovative Mittelständler arbeiten eng

schrieben, 6.000 verlassen jedes Jahr die Hochschulen mit einem

zusammen

ITK-relevanten Abschluss in der Tasche.

Ihre hohe Dynamik verdankt die ITK-Branche im Land zwei prägenden

Aus- und Weiterbildung ist auch eines der zentralen Themen der „Ini-

Standortfaktoren: dem starken Mittelstand und der Kooperation mit

tiative IKT Baden-Württemberg“. Hinter diesem Titel verbirgt sich eine

Schlüsselindustrien wie dem Maschinenbau und der Autoindustrie.

von Wirtschafts- und Wissenschaftsministerium ins Leben gerufene

Auch wenn Global Player wie SAP, IBM, Hewlett Packard und Agilent

Plattform. Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik erörtern

weltweit für die Leistungsfähigkeit der baden-württembergischen

Herausforderungen und Chancen der IKT-Branche im Südwesten und

ITK-Wirtschaft stehen, ist doch der Großteil der Unternehmen eher

erstellen Handlungsempfehlungen. Damit sichert die Branche nicht

klein und mittelständisch geprägt. Aber gerade die enge Zusammen-

nur ihre aktuelle Leistungsfähigkeit, sondern stellt auch die Weichen

arbeit von globalen Konzernen mit innovativen Mittelständlern macht

für ein nachhaltiges Wachstum.

das Land zum ITK-Standort Nummer eins.

Michaela Kürschner

*Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

– 74 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee

Struktur des ITK-Sektors in Baden-Württemberg 1995 und 2010 (Anteile an der Bruttowertschöpfung des gesamten IKT-Sektors in Prozent) Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Würtemberg

2010

Insgesamt 5,6 Mrd. EUR

Insgesamt 11,5 Mrd. EUR

Talente

1995

Datenverarbeitung

4

13

und Datenbanken

20

Herstellung von Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräten und

41

76

-einrichtungen

Forschung

46

Rundfunk und Nachrichtentechnik

TransferDialog

Studenten und Absolventen in ITK-relevanten Fächern in Baden-Württemberg im Wintersemester 2010/11 bzw. im Prüfungsjahr 2010 Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Würtemberg, eigene Auswahl 5.500

8.250

Computer- und Kommunikationstechniken Computerlinguistik Elektrotechnik/Elektronik Informatik Ingenieurinformatik/Technische Informatik

11.000

Kommerzialisierung

2.750

0

Bioinformatik

Mechatronik Mikrosystemtechnik Wachstum

Medizinische Informatik Nachrichten-/Informationstechnik Wirtschaftsinformatik Zusammen 31.762 Studenten und 5.989 Absolventen Studenten im Wintersemester 2010/11

Absolventen im Prüfungsjahr 2010

Werte

– 75 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Vernetzte Zukunft: Die ITK gibt den Takt an Gesellschaftliche Entwicklungen wie Urbanisierung, Überalterung und Energiewende bestimmen die Herausforderungen der Schlüsselbranche Informations- und Kommunikationstechnologien.

Mit einem Jahresumsatz von 50 Milliarden Euro zählt die Informa-

Die Energiewende beeinflusst die gesamte Industrie in Baden-Würt-

tions- und Kommunikationsbranche zu den größten und dynamischs-

temberg. Es ist im elementaren Interesse, die zur Verfügung stehen-

ten Wirtschaftszweigen in Baden-Württemberg. Gleichzeitig ist die ITK

den Ressourcen effizient zu nutzen und die Energieerzeugung und

eine breit verankerte Schlüsselbranche, die in ihren Anwenderbran-

-nachfrage nachhaltig so aufeinander abzustimmen, dass die Abhän-

chen schon jetzt entscheidend zur Wertschöpfung beiträgt und nach

gigkeit von Energie-Transfertrassen aus anderen Bundesländern mini-

und nach in alle Bereiche der Wirtschaft und Gesellschaft vordringen

miert wird.

wird. Die neuen, ITK-basierten Methoden und Konzepte müssen möglichst frühzeitig den IT-Anwenderunternehmen zugeführt werden,

In all diesen Anwendungsfeldern ist ITK ein wesentlicher Innovati-

um so die Herausforderungen des globalen Wettbewerbs meistern zu

onsmotor. Durch ITK kann die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie in

können.

Baden-Württemberg so zunehmen, dass gerade der Mittelstand sich

Neben dieser Ausgangslage sind im Kontext der ITK wesentliche

gesellschaftlich wichtige Rolle spielt dabei die Beratung und umfas-

gesellschaftliche Herausforderungen zu berücksichtigen, die sowohl

sende Unterstützung von Gründern. Von der Vorgründungsphase

neue Anforderungen an die ITK bedeuten als auch eine Chance für die

über den eigentlichen Gründungsvorgang bis zur Wachstumsphase

langfristig im globalen Markt behaupten wird. Eine wirtschaftlich wie

Etablierung neuer Wertschöpfung sind. Ein Trend ist die zunehmende

muss diesen zukünftigen Wachstumsmotoren größte Aufmerksamkeit

Urbanisierung. Um das Jahr 1800 lebten in Europa noch 75 Prozent

geschenkt werden.

der Bevölkerung auf dem Land und nur 25 Prozent in der Stadt. Nach

Jürgen Jähnert

Prognosen der UNO wird sich dieses Verhältnis bis 2050 ins Gegenteil verkehrt haben. Damit hängt auch der Wandel der Mobilität zusammen. Immer mehr Menschen besitzen kein Automobil und vermissen es auch nicht.

Baden-Württemberg Connected (bwcon) Die Wirtschaftsinitiative Baden-Württemberg Connected e.V., kurz bwcon,

Sowohl in Städten als auch im Fernverkehr existieren bereits interes-

verbindet rund 600 Unternehmen und Forschungseinrichtungen und bringt

sante Individualverkehrslösungen, die zunehmend optimiert werden

über 6.500 Experten im Land zusammen. Damit ist das Netzwerk seit

und mittelfristig stark an Bedeutung gewinnen werden.

mehr als 15 Jahren führend in der Förderung des Innovations- und Hightech-Standortes Baden-Württemberg. bwcon dient als Plattform für den

Die Überalterung der Gesellschaft ist in noch stärkerem Maße eine zentrale Herausforderung. Die durch den demografischen Wandel entstehenden Problembereiche betreffen beispielsweise die Verfügbarkeit

Transfer von Erfahrungen, Wissen und Ideen. Hier finden Firmengründer Kontakt zu erfahrenen Managern, treffen Mittelständler auf Kooperationspartner aus großen Unternehmen und arbeiten Experten gemeinsam an branchenübergreifenden Innovationen.

qualifizierter Arbeitskräfte. Nach wie vor liefert das produzierende Gewerbe den größten Anteil der Wertschöpfung im Land. Die ITK ist unerlässlich, um im globalen Wettbewerb diesen Industriezweig in einem Hochlohnland wie Baden-Württemberg weiterzuentwickeln und somit den Wohlstand zu sichern.

– 76 –

Weitere Informationen: www.bwcon.de Dr. Jürgen Jähnert jaehnert@bwcon.de


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee Talente Forschung TransferDialog

trag, dass du für den Geburtstag deiner fünfjährigen Nichte noch

man früher noch pünktlich beim Date sein, schickt man heute ein-

Puppenkleidung als Geschenk besorgen wolltest. Gleichzeitig sucht

fach eine Whats-App, dass man fünf Minuten später kommt. So

Google-Maps postwendend den nächsten Laden heraus, in dem es

kann man noch in aller Ruhe die wirklich wichtigen Dinge im Leben

kuschelige Oberteile gibt – selbstverständlich optimal auf deinem

erledigen – zum Beispiel den Facebook-Status checken und posten,

Weg zur Arbeit gelegen. Dein Konto informiert dich sofort unge-

dass man verabredet ist.

fragt, dass du dir in den nächsten Wochen kein teures Kleidungs-

Doch jetzt wird es noch besser, viel besser: Wir stehen an der

stück mehr leisten kannst. Hast du deinen neuen Pulli dennoch

Schwelle zur vierten Industriellen Revolution. Ein neues Zeitalter

erstanden, empfiehlt dir deine Waschmaschine sogleich, mit wel-

bricht an – das Internet der Dinge kommt. Endlich helfen uns intel-

chem Programm du deinen Neuerwerb waschen solltest.

ligente Geräte, den Alltag zu bewältigen.

Dann muss nur noch der Trockner lernen, Bescheid zu geben, dass

Schon bald informiert dich dein Trockner nach dem Durchlauf, dass

ein Kaschmirpulli zwischen den Handtüchern gelandet ist, bevor er

dein geliebter Kaschmirpullover zwischen die Handtücher geraten

in Puppenkleidung verwandelt wird.

ist. Der Terminkalender streicht daraufhin automatisch den Ein-

Wachstum

Ein Leben ohne Technik ist möglich, aber so unpraktisch. Musste

Kommerzialisierung

Trockner, sag‘ das Date ab!

Roswitha Volk

Werte

– 77 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Wir kriegen euch schon! Wer Fachkräfte will, muss kreativ sein Laut Trendbarometer Kreativwirtschaft 2013 stuft heute bereits jedes fünfte Unternehmen der Branche den Mangel an Fachkräften als große Herausforderung ein. Volker Lässing, bwcon-Vorstand Kreativwirtschaft und Geschäftsführer des Kommunikationshauses LässingMüller, im Interview über die Personallücke und darüber, was Unternehmen tun können, um sie zu schließen.

– 78 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee

Herr Lässing, als Geschäftsführer einer Werbe-, einer PR und einer E-Business-Agentur bewegen Sie sich auf verschiedenen Teilmärkten der Kreativwirtschaft. Gibt es in der Branche einen Fachkräftemangel jenseits der Software- und Games-Industrie? Talente

Ja. Zwar ist der Mangel im Online-Bereich besonders groß. Aber da wir das digitale und analoge Instrumentarium heute nicht mehr getrennt betrachten, können wir insgesamt von einem Mangel an strategisch denkenden Beratern sprechen, die das komplette Kommunikationsinstrumentarium beherrschen.

Volker Lässing, bwcon-Vorstand Kreativwirtschaft und Geschäftsführer des Kommunikationshauses LässingMüller

Der demografische Wandel wird solche Personallücken vergröDa werfen Sie die Netze aber ziemlich breit aus.

Sich selber um den Nachwuchs zu kümmern ist die beste Strategie. Wir

Ja. Es wissen immer noch zu wenige, wie viele verschiedene Berufsbil-

setzen uns zum Beispiel mit jeder Bewerbung von Schülern intensiv

der es zum Beispiel in der Kommunikationsbranche gibt. Wir müssen

auseinander, bieten neben Ausbildungsplätzen auch Schnupperprak-

uns stärker öffnen, mehr Einblicke geben, damit etwa eine Betriebs-

tika. Haben Jugendliche Potenzial, versuchen wir sie mit Ferienjobs

wirtin auf dem Radar hat, dass die Jobs, die hier geboten werden, mindestens genauso gute Entwicklungsmöglichkeiten haben wie in der Industrie.

Was, wenn nicht genug qualifizierte Bewerbungen eingehen?

Werden Bewerber womöglich durch eine unausgewogene WorkLife-Balance abgeschreckt?

Social Networks sind ein guter Ort, um ins Gespräch zu kommen. Außerdem sollten Design und Inhalt der eigenen Website nicht nur

Die Zeiten, in denen sich Kreativ-Teams abends eine Pizza kommen

Kunden ansprechen, sondern auch Bewerber. Und es gibt tolle Pro-

ließen und morgens auf die Schenkel klopften, weil sie mal wieder

TransferDialog

oder Semesterarbeiten über die Schul- und Studienzeit hinweg zu binden.

Forschung

ßern. Was können Unternehmen dagegen tun?

eine Nacht durchgeschafft hatten, sind vorbei, zumindest hier in der

jekte, um aktiv auf den Nachwuchs zuzugehen.

Region Stuttgart. Ziel von „Ad Day & Ad Night“ ist es auch, bei Studienabgängern Das Forum Young Migrant Talents (YMT). Es fördert begabte Jugend-

für den Standort zu werben. Verliert Baden-Württemberg zu viele

liche, die von ihren Eltern nicht ausreichend unterstützt werden

Talente an Agentur-Hochburgen wie Hamburg oder Berlin?

können, und führt sie an Unternehmen heran. Das Kulturangebot und die Szeneviertel in großen Städten haben Laut Trendbarometer Kreativwirtschaft ist für die Rekrutierung

natürlich ihren Reiz, vor allem für Studienabgänger. Aber erstens

von Nachwuchs die Nähe zu Hochschulen wichtig.

braucht sich Stuttgart diesbezüglich nicht zu verstecken. Und zwei-

Kommerzialisierung

Zum Beispiel?

tens haben viele ländliche Gegenden hierzulande eine extrem hohe Lebensqualität, etwa für Familien und Outdoor-Sportler. Baden-Würt-

Night“, den wir gemeinsam mit anderen Agenturen realisieren, die

temberg ist ein attraktiver Standort für die Kreativwirtschaft. Das

Hochschulen ein. Hier können Studierende uns und unsere Arbeit

erkennen längst auch Agenturen aus Hamburg oder Berlin, die hier

persönlich kennenlernen, etwa bei Fachvorträgen oder während

Niederlassungen eröffnen. Die Unternehmen im Land liefern Exzellenz

Speed-Datings. Dazu laden wir Studierende der Fachbereiche BWL,

in der Kreation, was ihnen attraktive Aufträge verschafft. Entschei-

VWL, Marktforschung und Design ein, aber auch der Disziplinen Ger-

dend ist, dass sich das unter den potenziellen Bewerbern noch besser

manistik oder Psychologie.

herumspricht.

Wachstum

Stimmt. Deswegen binden wir auch beim Aktionstag „Ad Day & Ad

Interview: Silva Schleider

Werte

– 79 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Zeitung Nr. 198

Samstag, 14. September 2013

KMU sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n

HR Manager/in

KMU steht für ein kleines bis mittelständisches Unternehmen mit Sitz in Baden-Württemberg, das in der IT-, Medien- und Kreativbranche vertreten ist. Das Personalmanagement gehört zu den entscheidenden Erfolgsfaktoren für Unternehmen, insbesondere in Zeiten von Fach- und Führungskräftemangel. Mit diesen Entwicklungen wollen wir Schritt halten und suchen Sie!

Ihre Qualifikation: Voraussetzungen für die Position sind fundierte Kenntnisse im Personalwesen, insbesondere in den Prozessen Finden, Gewinnen und Binden von Mitarbeitern/innen. Sie verfügen über mindestens zwei Jahre Berufserfahrung im Bereich Human Resources in einem mittelständisch geprägten Umfeld mit ähnlich breitem Verantwortungsbereich. Ihre Ausbildung haben Sie erfolgreich mit einem Hochschulstudium abgeschlossen. Die Themen Unternehmensentwicklung und Vergütungssysteme sind Ihnen nicht fremd. Idealerweise kommen Sie aus der ITK und/oder Kreativwirtschaft und haben zu den vier großen Anwenderbranchen (Produktion, Mobilität, Energie, Gesundheit) einen Bezug. Gute Kontakte in die Start-up-Szene in Baden-Württemberg ergänzen Ihr Profil.

Ihr Aufgabengebiet: Als HR-Manager/in dieses KMU verantworten Sie den gesamten Personalbereich. Sie betreuen den Recruitingprozess und konzeptionieren Personalentwicklungsmaßnahmen, Arbeitszeitmodelle und Vergütungsstrukturen des Unternehmens. Wir bieten ein dynamisches, junges Team, eine Tätigkeit in einer aufstrebenden, zukunftsträchtigen Branche sowie vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten.

Special Interest Group Human Resources (SIG HR)

kmu4family

Die SIG HR ist das Personalmanagement-Netzwerk von Baden-Württemberg

„kmu4family – Familienfreundlich zum Unternehmenserfolg“ unterstützt KMU

Connected und kmu4family. Das Netzwerk richtet sich an die IT-, Medien- und

aus der IT-, Medien- und Kreativwirtschaft in Baden-Württemberg bei der Ein-

Kreativwirtschaftsbranche und befasst sich mit dem Personalmanagement in

führung einer familienfreundlichen Personalpolitik. Ziel ist es, die Arbeitgeber-

Start-ups sowie kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Die Mitglie-

attraktivität durch Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu stei-

der tauschen sich dazu aus, wie man Mitarbeiter findet, bindet und entwickelt.

gern, um so den Fachkräftebedarf der KMU zu sichern. Zu den Services gehören

Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels befasst sich die SIG HR auch mit den

neben einem Online-Unternehmens-Check auch zahlreiche Seminare, Workshops,

Themen Frauen in MINT-Berufen und der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Webinare und Coachings sowie eine umfangreiche Infothek mit Leitfäden auf der Website.

Weitere Informationen: www.bwcon.de/sighr

Weitere Informationen: www.kmu4family.de

Kontakt: Nina Schulz schulz@bwcon.de

Kontakt: Simone Schuhmacher schuhmacher@mfg.de

– 80 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee Talente

Musterstadt, 21. Sep tember 2013

90123 Musterstadt

beratung

Sehr geehrtes KMU,

Kommerzialisierung

mit großem Interesse habe ich Ihre Ausschr eibung HR Manager/in gelesen und bewerbe die ausgeschriebene Posi mich hiermit auf tion. Ich bin auf der Such e nach einer neuen Her ausforderung und möc nächstmöglichen Zeit hte Sie zum punkt im Personalwes en Ihres Unternehme ns unterstützen. In der landesweiten Netzwerkarbeit am Inno vations- und Hightech -Standort Baden-Württ auf über 15 Jahre Erfa emberg kann ich hrung zurückgreifen. Veranstaltungen, Weit erbildungsangebote und Star t-up- und Gründers die Arbeit in der zene gehören zu meinem Leistungsspektrum. Ang esichts des Fachkräf tem ich den Fokus auf den angels habe Personalbereich gelegt und bin seit Anfang 2013 verstärkt im Pers aktiv. Bereits im Febr onalmanagement uar konnte ich bei der Fachveranstaltung „Erf olgreiches Personalma meine Kompetenz unte nagement in KMU“ r Beweis stellen. Kon kret ging es darum, wie man das richtige langfristig hält. Es folg Personal findet und ten die Präsenz auf der Messe Personal Süd im April sowie das Event für KMU“ rund um Ince „Anreizsysteme ntives zur Mitarbeiterb indung im Juni. Besond ere Expertise bringe Vereinbarkeit von Beru ich im Bereich f und Familie sowie Frauen in MINT-Berufe n mit. Mein Portfolio bwcon.de/sighr zur Verf steht Ihnen unter ügung. Sollten Sie weitere Refe renzen benötigen, lade ich Sie ein, mich bei einer meiner nächsten persönlich kennenzule Veranstaltungen rnen. Meine Gehaltsvors tellungen liegen pro Event bei 15 Euro für Euro für Externe. Ich Mitglieder und 30 freue mich, von Ihnen zu hören.

TransferDialog

Bewerbung als Person al

Forschung

KMU Musterstraße 12

Mit freundlichen Grüß

en

Special Interest Group

Human Resources

Wachstum

Ihre SIG HR

Werte

– 81 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Voll im Trend: Die Teilnehmer des ReCreate2012-Workshops tauschten sich in der MFG zu den globalen und regionalen Zukunftstrends der Kreativwirtschaft aus.

ra g mo De cher l fis nde Wa

Beherrschung des Faktors Zeit en e r G iety c So

– 82 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee

Trendanalyse der Kreativwirtschaft: ReCreate2012 Mit dem Projekt ReCreate2012 leistet die MFG einen Beitrag, die Poten-

aus Wirtschaft und Wissenschaft, um die Zukunftstrends im Land zu erörtern. Gemeinsam werden regionale Maßnahmen erarbeitet, um die Kreativwirtschaft in Baden-Württemberg nachhaltig zu stärken und fit

mit den spezifischen Stärken und Schwächen der Kreativregionen in

für die Zukunft zu machen. Eine abschließende Trendanalyse fasst die

Baden-Württemberg. Damit sollen Unternehmen und Hochschulen

Ergebnisse aller Regionen im Land zusammen.

bestmöglich von den globalen Kreativentwicklungen profitieren und

Talente

ziale der Schnittstelle zwischen ITK- und Kreativwirtschaft offenzulegen. Das Projekt vergleicht globale Trends der beiden Branchen

Karina Strecker

Antworten auf die wichtigsten gesellschaftlichen Herausforderungen finden. ReCreate2012 organisiert regionale Workshops mit Vertretern

Kontakt: Daniel Stürzebecher stuerzebecher@mfg.de

Forschung

Württemberg agiert die Branche auf einer soliden Basis. Stärkster Wachstumstreiber ist dabei die digitale Kreativwirtschaft. Kreativleistungen wurden früher bisweilen als ästhetisches Sahne-

umfasst dabei die elf Teilmärkte für Musik, Buch, bildende Kunst,

häubchen abgetan. Doch heute weiß fast jeder ihren Beitrag zur wirt-

Film, Rundfunk, darstellende Künste, Design, Architektur, Presse,

schaftlichen Entwicklung zu schätzen. So entscheidet zum Beispiel

Werbung sowie Software und Games.

Kommerzialisierung

Die Kultur- und Kreativwirtschaft gilt als Wiege vieler Innovationen. In Baden-

TransferDialog

Zukunftslabor Kultur- und Kreativwirtschaft

das Design mit über den Erfolg eines Produkts. Die Kreativwirtschaft In Baden-Württemberg entspricht der Umsatzanteil der Kultur- und

labor, in dem Pioniere und Querdenker neue Geschäftsmodelle oder

Kreativwirtschaft an der Gesamtwirtschaft mit 2,5 Prozent etwa dem

Kooperationsformen entwickeln.

Bundesdurchschnitt (2,6 Prozent). Laut Datenreport 2012 sind hier über 30.000 Unternehmen aktiv, die 2010 zusammen einen Erlös von

Dass der Beitrag der Kultur- und Kreativwirtschaft zur Wertschöpfung

21,6 Milliarden Euro erwirtschaftet haben. Rund 218.000 Erwerbstä-

in Deutschland höher ist als derjenige der Chemieindustrie oder der

tige verdienen ihr Geld im Kreativsektor.

Wachstum

ist die Wiege zahlreicher Innovationen und sie fungiert als Zukunfts-

Energieversorgung und dass dort 2010 etwa genauso viele Erwerbstätige gearbeitet haben wie in der Maschinenbauindustrie, überrascht

Dabei ist die digitale Kreativwirtschaft, also die Software- und

indessen noch manchen. Die in Deutschland gebräuchliche Definition

Games-Industrie, nicht nur der mit Abstand größte Umsatzbringer, Werte

– 83 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

sondern auch der am stärksten wachsende Teilmarkt: 2010 wurden

und Freiberufler bei der Erstvermarktung von kreativen Produkten und

hier 29 Prozent aller Branchenerlöse erwirtschaftet. Und auch der

Dienstleistungen mit Innovationsgutscheinen. Immer mehr Städte

stattliche Umsatzzuwachs der gesamten Kreativbranche (plus 16,7

und Gemeinden schaffen attraktive Areale, auf denen die Szene ihre

Prozent) war zu einem erheblichen Teil auf das rasante Wachstum im

Produktivität entfalten kann.

Bereich Software und Games (plus 78,5 Prozent) zurückzuführen. Der Buchmarkt musste dagegen einen Umsatzrückgang von 16,2 Prozent

Eine wichtige Funktion übernehmen insbesondere für die zahlreichen

verkraften. Folglich hat die Digitalisierung einen Strukturwandel im

Kleinunternehmen häufig gute Netzwerke. Laut Trendbarometer Kre-

Kreativsektor ausgelöst: Traditionelle Branchen schwinden, der digi-

ativwirtschaft halten drei Viertel der Kreativunternehmen im Süd-

tale Sektor boomt.

westen Kooperationen für ein wichtiges Instrument, um das eigene Leistungsportfolio zu ergänzen, und weit über die Hälfte messen

Im Vergleich zu den traditionellen Wirtschaftszweigen gibt es in der

Kooperationen eine große Bedeutung bei der Erschließung neuer Ziel-

Kultur- und Kreativwirtschaft mehr Selbstständige und Freiberuf-

gruppen bei. Unterstützung bei der Anbahnung fruchtbarer Kontakte

ler, Klein- und Kleinstbetriebe wie auch atypische Arbeitsverhält-

bietet das Netzwerk Kreativwirtschaft Baden-Württemberg, das Initia-

nisse. Tatsächlich bestehen die rund 30.200 Kreativunternehmen in

tiven und Standorte landesweit miteinander verknüpft.

Deutschlands Südwesten zum überwiegenden Teil aus Einzelunternehmen oder Freiberuflern. Allerdings sind die Betriebe hierzulande im

Silva Schleider

Schnitt größer als bundesweit, gemessen sowohl am Umsatz als auch an der Beschäftigtenzahl.

Kontakt Netzwerk Kreativwirtschaft: Ulrich Winchenbach winchenbach@mfg.de,

Bund, Länder und Kommunen wollen die Branche stärken und ihre

Meike Safferling safferling@mfg.de

vitalen Kräfte nutzen. Daher bietet etwa die Bundesregierung im Rah-

Kontakt bwcon kreativ: Bianca Kolb kolb@bwcon.de

men ihrer Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft umfassende Informationen, Beratung und Unterstützung. Das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen Baden-Württemberg fördert Kleinstunternehmer

– 84 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee

Kultur- und Kreativwirtschaft Baden-Württembergs nach Teilmärkten

(Anteil Erwerbstätige im Jahr 2010 in Prozent)

• Software-/ Games-Industrie 29 %

Talente

• Buchmarkt 12,1 %

• Sonstiges 0,8 %

• Pressemarkt 21,2 %

Forschung

• Filmwirtschaft 1,7 % • Rundfunkwirtschaft 1,0 % • Musikwirtschaft 2,8 % •Kunstmarkt 1,2 % • Markt für darstellende Künste 1,5 % •Designwirtschaft 11,2 % •Werbemarkt 11,8 %

Quellen: Bundesagentur für Arbeit; Statistisches Landesamt Baden-Württemberg; Datenreport 2012 zur Kultur- und Kreativwirtschaft Baden-Württemberg.

Beschäftigte in der Kultur- und Kreativwirtschaft

TransferDialog

•Architekturmarkt 5,8 %

Baden-Württembergs im Branchenvergleich (in 1.000 im Jahr 2010)

255

200

120

Wasserversorgung

62

32

Versicherungsgewerbe

• Chemische Industrie

Wachstum

116

• Kredit- und

• Energie und

• Kultur- und Kreativwirtschaft

und Sonstiges

Kommerzialisierung

• Automobilindustrie • Maschinenbau

Quellen: Statistik der Bundesagentur für Arbeit; Datenreport 2012 zur Kultur- und Kreativwirtschaft Baden-Württemberg.

Werte

– 85 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Werte – In der Ökonomie wird der Wert in Geld ausgedrückt. Es ist die Grundlage dafür, dass man Dinge miteinander verrechnen kann – ganz objektiv. Andererseits gibt es auch ideelle Werte, die sich nicht in Zahlen fassen lassen: moralische Vorstellungen, die Eigenschaften und Qualitäten bezeichnen – ziemlich subjektiv. Dass ein Unternehmen wirtschaftliche Werte schaffen will, liegt auf der Hand. Aber wie sieht es auf der ideellen Ebene aus? Was für Werte haben Unternehmer? Und welche Werte sind für den Erfolg eines Unternehmens entscheidend? Diesen Fragen geht das Schlusskapitel des MFG Jahresmagazins nach. – 86 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee Talente Forschung TransferDialog

„Ich habe gern einen Plan B in der Tasche“ , SeiTe 89

Kommerzialisierung Wachstum Werte

– 87 –


– 88 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee

„Ich habe gern einen Plan B in der Tasche“ einen US-Konzern verkauft. Im Interview spricht er über materielle und ideelle Werte, die Vorzüge eines ausgeprägten Frühwarnsystems und über seinen

Talente

Im Juli 2013 hat Rolf Heiler sein 1987 gegründetes Softwareunternehmen an

Neuanfang im Filmgeschäft.

Wie fühlt es sich an, nun nicht mehr das Ruder in der Hand zu halten?

einhalbfache des Börsenwertes an Informatica verkauft. Warum, glauben Sie, war Informatica die Übernahme so viel wert?

Forschung

Sie haben Ihr Unternehmen im Juli dieses Jahres für das Zwei-

Ich habe fast 40 Jahre lang intensiv gearbeitet. Da spürt man irgendwann, dass nicht mehr alles so wichtig ist, was man lange für wichtig gehalten hat. Und es hat auch etwas Positives, wenn man nicht per-

Portfolio schließen und seine Position in Europa weiter ausbauen.

manent diesem Gestaltungsdruck ausgesetzt ist. Im Moment jeden-

Außerdem ist die Firma durch unsere Kundenbasis jetzt auch stärker im

falls leide ich nicht. Im Gegenteil: Ich freue mich, dass ich noch eine

wichtigen Retail-Markt vertreten.

gewisse Rolle spiele, aber eben nicht mehr im operativen Management.

Natürlich haben auch wir Vorteile von diesem Geschäft. In den letzten Jahren haben immer mehr Global Player das Thema Datenmanagement,

Welche Rolle nehmen Sie künftig bei Informatica ein?

das einst ein Nischenthema war, für sich entdeckt. In zwei bis drei Jahren hätte sich die Frage, in welche Richtung wir weitergehen, ohnehin

Zunächst einmal helfe ich, Brücken in die San Francisco Bay Area –

gestellt. Wir haben diese Übernahme aber in keiner Weise forciert. Ich

den Sitz von Informatica – zu bauen. Ein wichtiges Thema ist außer-

selbst wollte mit dem Verkauf abwarten, bis der Preis der Aktie dem Wert

dem die längerfristige Weiterentwicklung von Produkten. Ich bin in engem Kontakt zu Schlüsselkunden von Heiler Software und baue

hat, ich zahle dir heute schon diesen Preis, habe ich die Gespräche wei-

gerade ein Customer Advisory Board auf.

tergeführt. Welche persönlichen Eigenschaften waren für Sie in den letzten 26 Wie wichtig war es Ihnen, dass Informatica das Unternehmen in

Jahren von besonderem Wert?

Ihrem Sinne weiterführt? Zwei Dinge, die zunächst einmal gegensätzlich scheinen, sind für mich prägend. Einerseits weiß ich, dass Innovation der wichtigste Motor für

nahme Einfluss auf die langfristige Ausrichtung hat. Jedes Unter-

ein Unternehmen ist. Als Mittelständler haben Sie keine Chance, wenn

nehmen hat seine eigene Kultur und seine eigene Art der Unter-

Sie „Me-too“-Produkte herstellen. Deshalb habe ich nie gezögert, Neu-

nehmensführung. Durch die Übernahme ist ein neues Unternehmen

land zu betreten und habe auch in meinem Unternehmen immer den

entstanden, das seine Identität erst noch finden wird.

Mut und die Freiheit, etwas Neues zu probieren, propagiert.

Mir war wichtig zu sehen, dass die Kultur von Informatica zu unserer

Andererseits verfüge ich über ein ausgeprägtes Frühwarnsystem. Man-

Firmenkultur passt. Das ist unbedingt der Fall. Wenn wir nicht über-

che Leute sagen auch, ich sehe zu viele Gefahren. Tatsache ist: Ich habe

zeugt gewesen wären, dass Heiler nach der Übernahme noch mehr und

gern einen Plan B in der Tasche. Diese Eigenschaft hat mich bei man-

noch schneller wächst, hätten wir nicht verkauft. Wir hatten keine Not

cher Fehlentscheidung vor Schlimmerem bewahrt. Ich lasse mich eben

zu verkaufen und haben deshalb auch Avancen von einem anderen

nicht gerne auf Abenteuer ein, insbesondere dann nicht, wenn ich ein

Unternehmen bereits in einer frühen Phase abgelehnt.

Geschäftsmodell oder eine Idee nicht vollkommen verstanden habe.

Wachstum

Ich denke, es ist vermessen zu glauben, dass man nach einer Über-

Kommerzialisierung

des Unternehmens entspricht. Als der CEO von Informatica dann gesagt

TransferDialog

Informatica konnte mit der Übernahme eine wichtige Lücke in seinem

Werte

– 89 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Welchen „Plan B“ haben Sie sich in Form von privaten und unternehsuccess story heiler software

merischen Projekten für die nahe Zukunft zurechtgelegt?

Vom Preisträger zum Juror: die CyberOne-Karriere von Rolf Heiler

Privat freue ich mich natürlich über die Zeit, die ich dazugewonnen habe. Ich habe drei Kinder – und besonders mit meinem jüngsten Sohn ver-

Rolf Heiler kommt aus einer Unternehmerfamilie und ist selbst Unternehmer aus Leidenschaft: Mit nur 21 Jahren macht er sich als Berater selbstständig.

bringe ich im Moment viel gemeinsame Zeit. Beruflich habe ich mir einen

Sieben Jahre später gründet der studierte Betriebswirt die Heiler Software

lange gehegten Wunsch erfüllt und eine eigene Filmproduktionsfirma

GmbH. Das Unternehmen entwickelt zunächst Individualsoftware für Fir-

gegründet, die Cinecore GmbH. Ich beginne gerade erst zu verstehen, wie

menkunden und erschließt sich später den boomenden E-Commerce-Markt.

dieses Business funktioniert, will das Projekt aber auf jeden Fall ernsthaft

Mit dem Konzept für einen innovativen Web-Shop bewirbt sich Rolf Heiler 1999 um den renommierten bwcon Hightech Award CyberOne und belegt

betreiben.

den dritten Platz. Die Auszeichnung beschert ihm neben dem Preisgeld auch

Sie haben in Ihrer eigenen Laufbahn viel Unterstützung durch Men-

ein professionelles Coaching: Klaus-Dieter Laidig engagiert sich fortan als Mentor und Berater für das Unternehmen und vermittelt wertvolle Kontakte

toren erfahren. Können Sie sich vorstellen, selbst als Mentor oder

zur SAP AG und zu dem britischen Wagnisfinanzierer 3i-Group.

Business Angel aktiv zu werden?

Zehn Jahre nach seinem Erfolg beim CyberOne sitzt Rolf Heiler selbst in der Jury des Businessplan-Wettbewerbs. Zusätzlich gibt er sein Wissen und sein

Sie meinen vermutlich Menschen wie Klaus-Dieter Laidig und Hans-Jörg Bullinger. Ich verdanke diesen beiden Industrieexperten in der Tat sehr viel. Sie waren für mich kritische und zugleich sehr hilfreiche Begleiter. Wenn Sie so wollen, hat mit ihrer Einflussnahme der Aufstieg von Heiler Software begonnen. Aber auch andere Menschen haben mir geholfen, unser Unternehmen voranzubringen. Und natürlich engagiere auch ich mich mit meiner jetzigen Erfahrung für junge Unternehmen. Für mich gehören dabei zwei Dinge zusammen: Start-ups benötigen Geld, sie brauchen aber auch jemanden, der ihnen gewisse Dinge erklärt. Ich rede nicht von einem Berater, der sich aus einem Projekt zurückzieht, wenn sein Auftrag erfüllt ist, sondern davon, jemanden zu begleiten und in seiner ability to execute zu unterstützen. Beides mache ich bereits und ich möchte das auch in Zukunft tun. Interview: Michaela Kürschner

– 90 –

Kapital als Business Angel und Investor an aufstrebende Start-ups weiter. Im Juli 2013 verkauft Rolf Heiler sein Unternehmen an den US-Konzern Informatica.


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee Talente

JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Forschung

Zahlen, Daten, Fakten

TransferDialog Kommerzialisierung Wachstum Werte

– 91 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Ausgewählte Projekte 2013 der MFG innovationsagentur für it und medien • @diversity

• DCF – Digital Content Funding

Innovative Ideen für den Kultur- und

Förderung von Games, Apps und crossmedialen Produkten

Kreativwirtschaftsbereich in Europa • DMMA OnlineStar • Alps4EU

Kreativ-Award

Grenzüberwindung von Clusterkooperationen im Alpenraum • European Creative Cluster Lab • Baden-Württemberg Connected (bwcon)

Think Tank zum Management von Kreativ-Clustern

Wirtschaftsinitiative: Technologie und Innovation für Baden-Württemberg

• EICI – European Interest Group on Creativity and Innovation

• Baden-Württemberg Goes Mobile

Europäische Interessensvertretung für die Kreativwirtschaft

Wettbewerb für mobile Ideen • Coaching ESF (European Social Fund) • Open Source Beratungszentrum

Beratung von und für KMU bei Innovationsvorhaben

Open Source-Coaching für Unternehmensgründer und KMU • EXI-Gründungsgutscheine (bwcon) • Bildungsmanagement 2.0

Beratung von Hightech-Gründern in frühen Phasen

Web 2.0-Coachingprogramm für Weiterbildungseinrichtungen • FAME (bwcon) • Boo-Games

Zugang zu Finanzierung in der Kreativwirtschaft

Förderung der europäischen Games-Industrie • FIDIAS • CCAlps

Innovative Service- und Finanzierungsinstrumente

Netzwerk Kreativschaffender im Alpenraum • CyberOne

für nachhaltige Entwicklung • FORT

bwcon Hightech Award • Europeana Creative

Förderung von IT-Forschung und -Anwendung • Heidelberger Innovationsforum

Kreative Wiederverwendung des digitalen Kulturerbes • CreativeCH

Transfer von Software-Forschungsergebnissen • INNOTRAIN IT

Einsatz digitaler Technologien zur Förderung des Kulturerbes

Ausbildung von Innovationsmanagern

– 92 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee Talente

• Innovationsprämie

• OpenAlps Open Innovation für KMU im Alpenraum

Wettbewerb für Innovationsgutschein-Projekte aus der ITK und Kreativwirtschaft

• Open Source Business Alliance — OSB Alliance Deutschlands größtes Open Source-Netzwerk

Baden-Wuerttemberg.de und Beteiligungsportal-BW.de • OSEPA • KARIM

Einsatz von Open Source-Software

Forschung

• Internetauftritte der Landesregierung

Transnationaler Technologietransfer für KMU • OSII • Karl-Steinbuch-Forschungsprogramm

Open Source Integration Initiative

Anwendungsnahe Forschungsarbeiten Förderung von Web 2.0 in der Tourismusbranche

Förderung interdisziplinärer IT- und Medienprojekte im Studium • ReCreate2012 • Kindermedienland Baden-Württemberg

Trends der Kreativ- und ITK-Wirtschaft für Baden-Württemberg

TransferDialog

• Route 2.0 • Karl-Steinbuch-Stipendium

Medienkompetenz für Kinder und Jugendliche • SMARD • kmu4family

Unterstützung von KMU im Bereich digitale Medien bei der

• Learning 2.0gether

• SUCRE

Social Media-Kompetenz für junge Arbeitssuchende und

Stärkung der europäischen und japanischen Cloud und

ältere Unternehmer

Open Source Initiativen

• MEDEAnet

• Talent @ BW go Demola Länderübergreifende Vernetzung junger Talente

Förderung von medienbasiertem Lernen in Bildungsinstitutionen

• TCI Netzwerk von Clusterexperten in 100 Ländern

Weiterbildungsangebot für ITK, Medien- und Kreativwirtschaft • Netzwerk Kreativwirtschaft

• VerbraucherBW

Wachstum

• MFG Akademie

Kommerzialisierung

Umsetzung von F&E Aktivitäten

Vereinbarkeit von Beruf und Familie für KMU

Verbraucherschutz-Informationen in den Sozialen Medien

Netzwerk für Kreativschaffende in Baden-Württemberg • ONE Optimierung der regionalen Planung von IT-Investitionen

Werte

– 93 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Geschäftsentwicklung 2012 Die Aussagen zur Geschäftsentwicklung beziehen sich auf die zwei

Medienentwicklung und MFG Stiftung ein Geschäfts- und Fördervo-

Geschäftsbereiche MFG Medienentwicklung und MFG Stiftung der MFG

lumen von ca. 7,3 Millionen Euro. Eine schlanke und effiziente Pro-

als Innovationsagentur des Landes für IT und Medien. Für das Land,

jektorganisation verbunden mit einem wirksamen Kostencontrolling

die Landesstiftung und weitere Projektmanagement-Kunden und

haben auch im Jahr 2012 zu einer positiven Geschäftsentwicklung

Wirtschaftsinitiativen werden zusätzlich Förder- und Projektbudgets

geführt. Den gesunkenen Umsatzerlösen können deutlich reduzierte

von ca. 1 Millionen Euro betreut. Insgesamt verantworten die MFG

Aufwendungen gegenübergestellt werden.

MFG Medienentwicklung Die im Geschäftsjahr 2012 ausgewiesenen Erträge von 6,3 Millionen Euro setzten sich aus Finanzbeiträgen der beiden Gesellschafter Land Baden-Württemberg und SWR, selbst erwirtschafteten Mitteln

Sachkosten

1.120.000

und sonstigen betrieblichen Erträgen zusammen. Es ist gelungen, erstmals seit 2007 wieder einen Überschuss aus Drittmittelerlösen zu erwirtschaften. Deshalb konnte die Kapitalrücklage um 268.000 Euro erhöht werden. Finanzbeiträge der Gesellschaf-

2.580.000

ter (Land und SWR)

Projektkosten

2.321.000

Projekterträge / Umsatzerlöse /sonstige

3.735.000

betriebliche Erträge / Kapitalrücklage

Personalkosten

2.606.000

MFG Stiftung Die MFG Stiftung führt seit Ende 2003 gemeinnützige Projekte

dem Projekt Karl-Steinbuch-Stipendium und dem Karl-Steinbuch-

durch und betreute 2012 ein Budget von 265.000 Euro. Dieses stand

Forschungsprogramm zur Verfügung.

265.000

Projekterträge / Umsatzerlöse

265.000

EINNAHMEN (in Euro)

Projektkosten

AUSGABEN (in Euro)

– 94 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee

58.000

Investitionen in externe Weiterbildung (in Euro)

85

Ausbildung/Volontariate/Trainee

Mitarbeiter mit akademischem Abschluss (Promotion, Magister, Diplom, Bachelor; in Prozent)

10 Seminare 150 Teilnehmer

Talente

89

15

Humankapital:

Mitarbeiter in der Beratung/Projektleitung (in Prozent)

Investitionen in interne Weiterbildung

2.500

27.034

Mitglieder in betreuten Netzwerken

28.544

Forschung

Beziehungskapital:

Abonnenten von betreuten Online- und Print-Newslettern

Veranstaltungsteilnehmer

Dokumentierte Technologiebeziehungen

TransferDialog

2.063

81.646

Persönlich betreute Technologiebeziehungen

85

Von der MFG betreute Internet-Plattformen

Anzahl betreuter Themengebiete und Projekte

2.500 Fachpublikationen in der internen MFG-Bibliothek

Benutzeranmeldungen internes Wiki

2.481

Einträge internes Wiki

129.983 Einträge in den MFG-Datenbanken

25.000 Investitionen in Studien und Fachveröffentlichungen (in Euro)

Wachstum

45

35

Kommerzialisierung

Strukturkapital:

520

IT-Investitionen pro Mitarbeiter (in Euro)

Werte

– 95 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Gesellschafter, Aufsichtsrat und Stiftungsrat Gesellschafter der MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württem-

bereichen Filmförderung und Medienentwicklung wurde 1995 gegrün-

berg mbH sind das Land Baden-Württemberg (51 Prozent) und die SWR

det. Als dritter Geschäftsbereich wurde 2003 die unselbstständige

Media Services GmbH (49 Prozent). Das Stammkapital beträgt 103.000

gemeinnützige MFG Stiftung eingerichtet.

Euro, Sitz der Gesellschaft ist Stuttgart. Die MFG mit den Geschäfts-

Mitglieder MFG Aufsichtsrat

• Jürgen Walter MdL (Vorsitzender)

• Ingrid Felgenträger (stellvertr. Vorsitzende)

Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung

Landessenderdirektorin Baden-Württemberg

und Kunst Baden-Württemberg

des SWR

• Silke Krebs

• Dr. Christoph Hauser

Ministerin im Staatsministerium Baden-Württemberg • Rolf Schumacher

Fernsehdirektor des SWR • Bertram Bittel

Ministerialdirektor im Ministerium für Finanzen und

Direktor für Technik und Produktion des SWR

Wirtschaft Baden-Württemberg • Thomas Schelberg • Götz-Markus Schäfer

Hauptabteilungsleiter Personal, Honorare,

Ministerialrat im Ministerium für Finanzen und Wirtschaft

Unternehmensentwicklung des SWR

Baden-Württemberg • Martina Zöllner • Thomas Langheinrich

Leitung Hauptabteilung Kultur Fernsehen

Präsident der Landesanstalt für Kommunikation

des SWR

Baden-Württemberg • Siegfried Dannwolf • Thomas Steckenborn

Geschäftsführer des SWR Media Services GmbH für den

Vorstandsvorsitzender CEMA AG • Claus Schmiedel MdL

Geschäftsbereich Verwaltung & Beteiligungsmanagement • Dr. Ernst Ludwig Ganzert

Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion

Geschäftsführer EIKON gGmbH, EIKON Media GmbH

• Alexander Salomon MdL Vorsitzender der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

– 96 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee

• Dr. Simone Schwanitz

Talente

Stellvertretende Mitglieder MFG Aufsichtsrat

• Alexander Schoch MdL Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

Ministerialdirektorin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg

• Jürgen Appel Programmkoordination FS Baden-Württemberg des SWR

Staatsministerium Baden-Württemberg • Fritz Frey • Günther Leßnerkraus

Stellv. Fernsehdirektor und Chefredakteur Rheinland-Pfalz des SWR

Forschung

• Prof. Dr. Gregor Hopf

Ministerialdirigent im Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg

• Michael Reusch Zentrale Herstellungs- und Produktionsplanung des SWR

• Steffen Ratzel • Dr. Felix Hertel Justitiariat des SWR

Wirtschaft Baden-Württemberg • Ingo Nave

• Dr. Manfred Hattendorf Leiter der Abteilung Film und Planung des SWR

Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) • Sascha Binder MdL

• Klaus Rismondo SWR Media Services GmbH

SPD-Landtagsfraktion

Kommerzialisierung

Mitglieder MFG Stiftungsrat

• Manfred Vogt (Vorsitzender)

TransferDialog

Regierungsdirektor im Ministerium für Finanzen und

• Hans-Günter Hohmann

Forschung und Kunst Baden-Württemberg • Bernhard Baur (stellvertr. Vorsitzender)

Wachstum

Selbstständiger Unternehmensberater

Ministerialrat im Ministerium für Wissenschaft,

Oberamtsrat, Finanzamt Ulm

Werte

– 97 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

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JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee Talente Forschung TransferDialog Kommerzialisierung Wachstum Werte

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JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

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JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee Talente Forschung TransferDialog Kommerzialisierung Wachstum Werte

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JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Ansprechpartner bei der MFG

GESCHÄFTSLEITUNG Dr. Jürgen Jähnert Unitleiter ITK- und Technologienetze Tel: +49 (0)711 / 90715-363 jaehnert@mfg.de Helena Acheson Unitleiterin Kreativwirtschaft / Medienkompetenz / Communications Tel.: +49 (0)711 / 90715-318 acheson@mfg.de Verena Wiedmann Leitung Stabstelle / Personal /

Geschäftsführung

Projektmittelverwaltung Medienentwicklung

Klaus Haasis

Tel. +49 (0)711 / 90715-360

Geschäftsführer

wiedmann@mfg.de

Tel. +49 (0)711 / 90715-370 haasis@mfg.de

Eric Wackler Kaufmännische Leitung Tel. +49 (0)711 / 90715-330 wackler@mfg.de

ITK- und Wissensnetze Stefanie Springer Leiterin Projektteam Innovationsund Unternehmensförderung Tel. +49 (0)711 / 90715-356 springer@mfg.de Dr. Sami Rabieh Leiter Projektteam Unternehmensförderung ITK Tel. +49 (0)711 / 90715-371 rabieh@mfg.de Alexandra Rudl Leiterin Projektteam Talent- und Innovationsförderung Tel. +49 (0)711 / 90715-365 rudl@mfg.de

– 102 –


JAhresmagazin 2013 MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg

Idee

Kreativwirtschaft / Medienkompetenz Petra Newrly Talente

Leiterin Projektteam Technologieunterstütztes Lernen Tel. +49 (0)711 / 90715-357 newrly@mfg.de Daniel Stürzebecher Leiter Projektteam Internationale Cluster Programme

Forschung

Tel. +49 (0)711 / 90715-368 stuerzebecher@mfg.de Standortkommunikation / Events Robert Gehring Leiter Projektteam

Ulrich Winchenbach

Medienkompetenz / Online

Leiter Projektteam

Tel. +49 (0)711 / 90715-322

Weiterbildung / Events

gehring@mfg.de

Tel. +49 (0)711 / 90715-313 TransferDialog

winchenbach@mfg.de Bernd Hertl Leiter Projektteam Kommunikation/ Marketing Tel. +49 (0)711 / 90715-503 hertl@mfg.de

Administration

Kommerzialisierung

Verwaltung

Ingo Schuler Leiter Projektteam Tel. + 49 (0)711 / 90715-345 schuler@mfg.de

Wachstum

Controlling / Projektverwaltung

Werte

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MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart Tel. +49 711 / 90715-300 Fax +49 711 / 90715-350 innnovation@mfg.de innovation.mfg.de facebook.com/mfg_innovation twitter.com/mfg_innovation gplus.to/mfg.innovation

Die MFG Innovationsagentur für IT und Medien stärkt seit 1995 den IT-, Medien- und Kreativstandort Baden-Württemberg. Sie verbessert die landesweite Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit unter anderem durch die Förderung regionaler, nationaler und internationaler Kooperationen. Im Mittelpunkt steht die Unterstützung von erfolgreichem Unternehmertum, besonders in kleinen und mittelständischen Unternehmen, sowie deren Vernetzung mit anwendungsnaher Forschung und öffentlichen Förderprogrammen.

Gesellschafter


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