St. Josefs Missionsbote

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führung in den Katechismus folgte ihre Taufe. Dies war der Beginn eines außergewöhnlich langen Lebens in einem sich ständig weiter entwickelnden tiefen Glauben und mit einer so großen Liebe zur Messe, zum Rosenkranz und zum Gebet des „Engel des Herrn“, dass die katholischen Missionare erstaunt waren. In der Ehe erzog sie eine große Familie, die sie ermutigte, in ihre Fußstapfen zu treten. Für sie war Unsere Liebe Frau wirklich eine Maori-Madonna.

Es ist Zeit zu gehen Als Maraea im Alter von 98 Jahren starb, lag sie in ihrem offenen Sarg an einer Seitenwand im Versammlungshaus des Stammes und wurde auf beiden Seiten von schwarz gekleideten Maori-Frauen flankiert, die grüne Girlanden auf dem Kopf trugen. Während der drei Tage, die sie dort lag, wurden ununterbrochen Ansprachen gehalten. Die Redner wechselten zwischen den Hausbewohnern und den Besuchern. All das geschah in den Tagen vor dem Einbalsamieren der Leiche. Am dritten Tag, als der Ver-

wesungsgeruch einsetzte, stand die Stammesführerin auf und sagte: „Sie sagt uns, dass es Zeit ist zu gehen.“ Alle nahmen an der Trauermesse teil, unabhängig von ihrem religiösen Bekenntnis. In wunderbarer MaoriHarmonie erhoben alle ihre Stimmen zu Hymnen und Maori-Liedern. Maraeas Beerdigung hatte ihre eigene Geschichte. Sie wurde in einem offenen Boot, begleitet von einer Flottille kleiner Boote, den seichten Fluss hinuntergebracht. Ihr Sarg bog in eine sandige Bucht ein und wurde dann den steilen Hügel hinauf zur Grabstätte getragen. Nach Reden, Hymnen und Gesängen wurde sie zur Ruhe gelegt. Auf Irisch würden wir sagen: „Zur Rechten Gottes war ihre treue Seele.“

Bild oben von links: Mill Hill Missionar Emile Frische, Bischof Pat Dunn von Auckland, Mill Hill Missionar Peter Ryan und der Generalobere der Mill Hill Missionare­ Michael Corcoran. Die beiden Mill Hill Missionare sind die letzten in Auckland nach einer glorreichen Geschichte und bleibendem Erbe.

Die Kirche von Panguru.

Das Versammlungshaus in Pawarenga. Die beiden Mill Hill Missionare Andreas Zangerl aus Zams und Hans Bachmann aus Gsies waren dort Pfarrer; Andreas von 1921 bis zu seinem Tod 1967 und Hans von 1992 bis 2001.

Links katholisch – rechts anglikanisch


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