St. Josefs Missionsbote

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In der Prokur, wo Bruder Karl arbeitet, stapeln sich die Bücherkisten und religiösen Artikel. Er trägt Sorge, dass alles in die verschiedenen Missionsstationen gelangt.

Franklin Fomukong, geweiht am 15.4.2004, war einer der Priester, den Bruder Karl während des Studiums unterstützt hat.

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ligenstatuen aus Gröden. Außerdem liefen über die Prokur medizinische Geräte und Medikamente für die verschiedenen Krankenhäuser und Kliniken, die ebenfalls Teil der Missionsarbeit der Kirche waren. Diese Waren landeten in der Hafenstadt Douala. So bedeutete dies ein ständiges Pendeln, die nötigen Unterlagen für die Einfuhr zu besorgen und schließlich den Transport bis in die entlegensten Nes-

ter zu organisieren. Von 1974 bis 1996 und von 1999 bis 2006 leitete Bruder Karl diesen riesigen und anstrengenden Auftrag und übergab ihn schließlich an einen Afrikaner. Unlängst erzählte unser Missionsoberer, dass die Leute im Inland immer noch von der Prokur des Bruder Karl sprechen. Ohne Auftrag, ganz aus persönlichem Antrieb, pflegte Bruder Karl engen Kontakt mit Priesterkandidaten aus allen Diözesen und versorgte sie mit wertvollen Büchern für ihr Studium und geistliches Leben. Es waren echte Freundschaften, die oft auch nach der Priesterweihe weiterlebten. Bruder Karl hatte außerdem ein besonders gutes Herz für arme Familien, die ihn geradezu belagerten. So freute er sich ungemein, wenn er aus der Heimat Spenden erhielt, um helfen zu können, wo immer und so gut wie möglich. Trotz der vielen Herausforderungen der Arbeit in der Prokur interessierte sich Bruder Karl auch intensiv für das religiöse Leben in den Pfarren, staunte und freute sich über die lebhafte Beteiligung bei den Gottesdiensten. Wieder in der Heimat, wie entwurzelt aus Afrika, glich er einer Schnittblume: blühte noch, aber begann allmählich zu verwelken. Tief im Innern lebten Erinnerungen und seine Augen leuchteten auf, wenn das Gespräch auf Kamerun kam. Gleich nach Neujahr 2021 befiel ihn das Virus. Sehr traurig bestieg er die Ambulanz; es folgten sechs schwere Wochen, zuerst in Brixen, dann in einer Klinik in Gries bei Bozen. Als er zurückkam, war er noch 48 Stunden mitten unter uns. Den vielen Dank, den er verdient hat, wird Gott inzwischen unendlich vergrößert haben. – R.i.P. Toni Amort Bruder Karl Dallasega zum Gedenken


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