Aotearoa – das Land
der langen weißen Wolke
Hans Hofer
Der Schreiber erkundet Neuseeland, das Missionsgebiet seines Großonkels, des Josefs-Missionars Andreas Zangerl aus Zams. Unseren Lesern sind die Geschichte und Missionsarbeit in jenem Teil der Erde wenig bekannt. Daher folgt hier zunächst eine kleine Einführung.
Würde man in Tirol eine lange Eisenstange lotrecht in den Boden treiben und sie genau durch den Erdmittelpunkt weiterschieben, bis sie auf der anderen Seite des Globus wieder herauskäme, würde sie in Neuseeland aus dem Boden ragen. Mit diesem Bild erklärte mir meine Mutter, wo ihr Onkel Andreas als Missionar lebt. So reizvoll der Gedanke einen Stab durch den Globus zu treiben ist, so könnte er doch nie in die Tat umgesetzt werden. Der Stab würde nämlich bereits nach wenigen Kilometern zu schmelzen beginnen. Die feste Erdkruste ist im Verhältnis zum Erddurchmesser sehr dünn und noch dazu in einzelne Platten zerbrochen, die auf einem heißen, zähflüssigen Magma treiben. Driften sie auseinander, entstehen tiefe Gräben. Aotearoa – das Land der langen weißen Wolke
Die weißen Wolkenbänder, die sich in der Ferne über dem Meer bildeten, ließ das Volk der Polynesier auf Land hoffen.
11