e-book : german Gender und identit채t Gender und sexualit채t Gender und interculturalit채t Gender und lifestyle
e-book : german Gender und identit채t
BEST PRACTICE Unterrichtsvorbereitung Fachübergreifender Projektunterricht
Thema:
Kommunikation
Schule:
Alter:
13-14
Dauer:
50 Minuten
Anzahl an Teilnehmer/innen
Empfohlen für die gesamte Klasse
Aufstellung (Tisch und Stühle…):
Inseln für kleine Gruppen von vier oder fünf Schüler
Material:
Siehe Arbeitsblätter Whiteboard um Antworten festzuhalten
Relevante Hintergrundinformationen :
Didaktisches Vorgehen:
www.education-and-gender.eu
Die Lehrperson unterstützt die Diskussion, bietet aber keine Erklärungen zu den Antworten; die Lehrperson versucht auch nicht, den Schüler/inne/n bei der Erklärung ihrer Antworten in der Klassendiskussion zu helfen. Die Schüler/innen diskutieren ihre Ideen in Kleingruppen und halten ihre Antworten und Diskussionsergebnisse auf den zur Verfügung gestellten Arbeitsblättern fest.
Rolle des Beobachters:
Die Unterrichtsstunde zielt darauf ab, dass die Schüler/innen selbst die Art und Weise ihrer Kommunikation und die Gesprächsthemen herausfinden. Beachten Sie die unterschiedliche Art und Weise wie die Schüler/innen der gemischt-geschlechtlichen Gruppe bzw. die geschlechtshomogene Gruppe untereinander interagieren.
Halten Sie fest, in welcher Weise die Antworten ähnlich oder unterschiedlich sein können, wenn die Gruppen geschlechtshomogen bzw. -heterogen arbeiten. Achten Sie darüber hinaus auf Unterschiede in den Kommunikationsmitteln und in den Themen, die identifiziert wurden, wenn die Gruppen geschlechtshomogen bzw. heterogen sind. Vergleichen Sie die endgültigen Ergebnisse und Schlussfolgerungen.
1. Vorkenntnisse: Keine
2. Inhalt: Die Unterrichtsstunde wurde konzipiert, um eine Diskussion über Ansichten von Kommunikation in Gang zu bringen sowie über diskutierte Themen und bevorzugte Arten der Kommunikation. Es wird eine Klassendiskussion geben, um die verschiedenen Arten von Kommunikation und Kommunikationsinhalte zu identifizieren; – solche, die im Allgemeinen zur Anwendung kommen und solche, wie sie hauptsächlich von Jugendlichen eingesetzt werden, gefolgt von einer Kleingruppendiskussion bezüglich geschlechtsspezifischer Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Die Unterrichtsstunde endet mit dem Vergleich der Ergebnisse und der Schlussfolgerungen.
5 min
Sprachbewusstheit wecken, Art und Weise der Kommunikation und Gesprächsinhalte bewusst machen
Einleitende Fragen stellen und Reaktion der Schüler/innen an der Tafel festhalten
Schüleraktivität
Lehreraktivität
Ziel
Dauer
3. Unterrichtsablauf
Unterrichtssituation: Inhalte, Arbeitsformen, Medien
Lernzielkontrolle
Klassendiskussion:
An der Diskussion teilnehmen
Lernziel(e)/ Kompetenzentwicklung
Lehrer: Welche Art und Weise der Kommunikation wenden Menschen tagtäglich an? Brainstorming: Antworten festhalten, z. B. Telefon, e-Mail, Brief... Welche Gesprächsthemen werden von Menschen hauptsächlich diskutiert? Brainstorming: Antworten festhalten, z. B. familiäre Übereinkünfte, gesellschaftliche Veranstaltungen, Wetter ...
Verständnis gewinnen für unterschiedliche Arten der Kommunikation und für Gesprächsthemen in unserem Alltag.
Gesamte Klasse: Schaut auch die beiden Brainstorms an! Welche Art und Weise der Kommunikation erscheint euch eher geeignet?
10 min
Kreist die für euch wichtigsten Methoden ein! Antworten festhalten
An der Diskussion teilnehmen
Welche Gesprächsthemen erscheinen euch für eine Diskussion eher geeignet? = Worüber reden Menschen am meisten jeden Tag? (Beispiel: in der Bäckerei, zu Hause ...) Kreist die für euch wichtigsten Themen ein! Beobachten: drei kurze Ausschnitten aus der Werbung: „Der wache Bäcker“ Fehlen Methoden der Kommunikation oder Gesprächsthemen? Ergänzt sie jetzt!
Methoden der Kommunikation und Gesprächsthemen identifizieren, die speziell von Jugendlichen verwendet bzw. diskutiert werden.
Die Jugendlichen werden ersucht, Gruppen von maximal 6 Schüler/inne/n zu bilden: in geschlechtsheterogenen Klassen: 3 Burschen/3 Mädchen je Gruppe (wenn möglich).
15 min
Verwendung der wichtigsten Punkte, die im Brainstorming genannt wurden; in Gruppen – diskutieren und notieren der Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen den Geschlechtern in ihrem Kommunikationsverhalten.
Diskussion beobachten und unterstützen, falls nötig
An der Diskussion teilnehmen und Ergebnisse notieren
Handout 1: Art und Weise der Kommunikation Weitere konkrete Frage: Welche Methode verwenden vor allem Mädchen in der Kommunikation mit Eltern? Und mit Freunden? Welches Kommunikationsmittel wurde vor allem von Jungen genutzt mit Eltern? Und mit Freunden? Blatt wird in zwei Teile geteilt… In homogenen Gruppen: "Wie DENKEN Sie, dass Mädchen/Jungen kommunizieren mit Eltern und Freunden?" Handout 2: Gesprächsthemen Im Einzelnen: Worüber reden Jungen/Mädchen, vor allem mit den Eltern? Und worüber reden Jungen/Mädchen vor allem mit Freunden? Blatt wird in zwei Teile geteilt… In homogenen Gruppen wieder: "Worüber DENKEN Sie, dass Mädchen/ Jungen vor allem mit ihren Eltern sprechen? Mit ihren Freunden?
Geschlechtsspezifische Unterschiede berücksichtigen
10 min
Handout 3: Schlussfolgerungen Vergleiche mit anderen Gruppen unterstützen
An der Diskussion teilnehmen und Ergebnisse notieren
Diskutiert die Ergebnisse und versucht einige Schlussfolgerungen zu ziehen! Vergleicht eure Ergebnisse mit anderen Gruppen! Welche Schlussfolgerungen können aus dieser Aktivität gezogen werden?
In Erfahrung bringen wie sich Jugendliche zu ihrem Kommunikationsstil äußern
4. Genderspezifik/genderspezifische Aspekte/Transfer auf spezielle Fachbereiche (Empfehlungen): Mädchen und Jungen müssen über Kommunikationsmöglichkeiten mit ihren Eltern und Freunden nachdenken und sprechen. Ist das bei Mädchen anders als bei Jungen? In homogenen Gruppen müssen sie überlegen, worüber Mädchen/Jungen mit ihren Eltern sprechen. Sind dies andere Themen als die, worüber sie mit ihren Freunden reden?
5. Variationsmöglichkeiten, Besonderheiten: Follow-up: Diskussion: Ist unsere bevorzugte Art und Weise zu kommunizieren ein soziales oder ein biologisches Konstrukt?
6. Ergebnisse und Erfahrungen der Testphase Insgesamt wurde diese Unterrichtsstunde vier Mal gehalten: einmal bei einer Gruppe mit ausschließlich Jungen, einmal einer Gruppe mit ausschließlich Mädchen und zweimal mit jeweils einer gemischten Gruppe. Wichtig war darauf zu achten, dass die Stunde vier Mal in der gleichen Weise mit den gleichen Fragen, Kommentaren, und mit der gleichen Begeisterung und Energie gegeben wurde. Die Unterschiede waren sehr groß. Die meisten Rückmeldungen kamen von den „gemischten Gruppen“. Hier war die größte Begeisterung zu beobachten. Generell hatten die Jungen eine größere ‚Führungsrolle‘ als die Mädchen inne. Die Reaktionen während der Brainstorming-Phase waren in den gemischten Gruppen am originellsten und kreativsten. Die Schüler äußerten sehr originelle Kommunikationsformen, die in den homogenen Gruppen nicht genannt wurden. Die Gruppendiskussionen verliefen auch hier reibungslos. Es konnte jedoch beobachtet werden, dass einige Mädchen in den kleinen Gruppen kaum diskutierten. Die Verdeutlichung der Ergebnisse der Kleingruppen war erneut gemischt. Der schwierigste Gruppe war die Mädchengruppe: Sie sagten kein Wort, waren nicht begeistert und es entstand keine angenehme Atmosphäre. Die Teilnahme der Mädchen war äußerst beschränkt und es schien, als hätten sie kein Interesse. Die Diskussionen in den Kleingruppen war schwierig und ‚still‘. Die „wildeste“ Gruppe war die Jungengruppe. Sie waren auch die einzige Gruppe, die versuchte, den Lehrer herauszufordern. Die Teilnahme war gut, wenn auch teilweise zu laut. Der Lehrer musste einige Male eingreifen, um die Disziplin wieder herzustellen. Die kleinen Gruppendiskussionen gingen oft auch über etwas anderes als worüber sie eigentlich sprechen sollten. Jedoch geht die Priorität an eine ‚laute Jungengruppe‘ statt an eine ‚schweigende Mädchengruppe‘.
Sowohl f端r den unterrichtenden Lehrer, als auch den Beobachter diese vier Unterrichtsstunden war dies eine sehr interessante Erfahrung. Es war 端berraschend, wie unterschiedlich die gleiche Unterrichtsstunde ablaufen kann. Bevorzugt werden deutlich koedukative Gruppe.
Anlagen: Texte, Materialien, Kopien, Folien, Tafelbild usw.
Handout 1: Art und Weise der Kommunikation
Jungen
M채dchen
Frage: Kommunizierst du mit Freunden und mit der Familie auf unterschiedliche Art und Weise?
Handout 2: Gespr채chsthemen
Jungen
M채dchen
Frage: Sprichst du mit Freunden und mit deiner Familie 체ber unterschiedliche Dinge?
Handout 3: Ergebnisse Diskutiert die Ergebnisse aus den Aktivit채ten in der Gruppe! Was erfahrt ihr aus der Diskussion 체ber Kommunikation und Gender (geschlechtsspezifische Kommunikation)?
Vergleicht eure Ergebnisse mit anderen Gruppen! Sind eure Ergebnisse gleich oder unterscheiden sie sich? Welche Schl체sse zieht ihr aus dieser Aktivit채t?
BEST PRACTICE Unterrichtsvorbereitung Fachübergreifender Projektunterricht
Thema:
“Gender” und Geschlechterstereotype
Schule: Klasse (Alter):
15-17
Dauer:
50 min
Max. Anzahl Teilnehmer:
Geeignet für die ganze Klasse Empfohlen für 20 Schüler/innen
Aufstellung (Tisch und Stühle, falls relevant):
Material:
Relevante Hintergrundinformationen
Didaktisches Vorgehen:
U-Form
Handout (eine Kopie pro Schüler/in), Definitionen, Lesetext, Bilder
www.education-and-gernder.eu
Ein „Kommunikativer Ansatz“ sollte betont werden, da es hier eines der wichtigsten Ziele ist, die Schüler/innen dazu zu befähigen, ihre eigenen Konzepte in Gruppen zu diskutieren. Die Lehrperson sollte vielmehr eine leitende und beratende Rolle einnehmen, nicht aber eine stark lenkende Funktion. Methoden des „Didactic Learning“ nehmen ihren Ausgang von den Wissensgrundlagen der Schüler/innen, bauen auf diese auf, indem sie weitere Informationen vermitteln.
Rolle des Beobachters:
Idealerweise sollte vor dem Unterricht ein Gespräch zwischen Beobachter/in und Lehrer/in stattfinden, in welchem der Hintergrund der Unterrichtsstunde besprochen wird. Dann kann nachvollzogen werden, in
wie weit die Stundenplanung umsetzbar ist.
1. Vorkenntnisse: Der Unterricht zielt auf einige sprachliche Schlüsselbegriffe ab (Geschlecht, Geschlechterrolle, Gender-Stereotype, Sex (biologisches Geschlecht), Sexismus, Stereotype zuordnen, sich wie ein Mann verhalten, “ladylike” sein, etc). Wenngleich diese Begriffe vorgestellt und im Verlauf diskutiert werden, sollte die Lehrkraft vor Beginn des Unterrichts überprüfen, wie weit diese Begriffe den Schüler/inne/n bereits geläufig sind.
2. Inhalt: Siehe 3: Unterrichtsablauf
10 min
10 min
Begriffsklärung/ Bewusstheit schaffen für die Bedeutung/ Definition
Begriffsklärung/ Bewusstheit schaffen für die Bedeutung/ Definition
Austeilen der Handouts
Schüleraktivität
Lehreraktivität
Ziel
Dauer
3. Unterrichtsablauf
Diskussion zu zweit
Unterrichtssituation: Inhalte, Arbeitsformen, Medien
Lernziel(e)/ Kompetenzentwicklung Lernzielkontrolle
Die Lehrkraft schreibt den Begriff „Gender“ an die Tafel und ermutigt die Schüler/innen, eine Begriffsklärung/Definition zu finden. Die Schüler/innen diskutieren in Partnerarbeit und schaffen ihre eigene Definition. Während sie diese präsentieren, hält die Lehrkraft die Ideen der Schüler/innen an der Tafel fest. (Handout: Übung 1).
Die Schüler/innen verstehen die Begriffe „Gender“, „Gender Stereotype“, „Geschlechterrolle“, „Sex“ (biologisches Geschlecht) und „Sexismus“ und sind in der Lage, die Begriffe genau zu erklären.
Die Lehrkraft präsentiert die offizielle Definition. Die Schüler/innen vergleichen sie mit ihren eigenen Definitionen (Handout: Übung 1)
Die Schüler/innen verstehen die Begriffe „Gender“, „Gender Stereotype“, „Geschlechterrolle“, „Sex“ und „Sexismus“ und sind in der Lage, die Begriffe genau zu erklären.
10 min 10 min
Begriffsklärung/ Bewusstheit schaffen für die Bedeutung/ Definition
In der Lage sein, die vorgesehenen Begriffe zu definieren.
Präsentation des neuen begrifflichen Konzepts
Die Lehrkraft macht die Schüler/innen mit dem Begriff “Geschlechterstereotype” vertraut (Handout: Übung 2).
Die Schülerinnen verstehen die Unterschiede zwischen „Sex“ und „Gender“.
Zu erwartende Antworten: aktiv/passiv sein; Buben weinen nie, Mädchen dürfen weinen, Buben spielen mit Autos, Mädchen spielen mit Puppen... Einteilung der Schüler/innen in vier Gruppen
Diskussion
Jede Gruppe erhält einen anderen Begriff und die zugehörige Definition. Die Schüler/innen diskutieren sie und bereiten eine kurze Präsentation oder Darstellung vor, um die anderen Schüler/innen mit ihrem Begriff vertraut zu machen. Sie könnten auch eine neue Definition in eigenen Worten präsentieren.
Die Schüler/innen sind in der Lage, Beispiele zu geben für gewohnte Geschlechterstereotype und Geschlechterrollen – wie sie gesellschaftlich determiniert werden.
10 min
Moderation
Partnerarbeit Schüler/innen arbeiten paarweise und setzen ihre eigenen Konzepte/Ideen ein. Anschließend präsentieren/diskutieren sie ihre Konzepte/Ideen vor der Klasse. (Handout: Übung 3)
Die Schüler/innen sind in der Lage, ihre eigenen Konzepte zu präsentieren, um weit verbreitete Denkweisen – getragen von Gechlechterstereotypen – zu vermeiden, ihre eigenen Ideen in der Gruppe zu diskutieren.
4. Genderspezifik/genderspezifische Aspekte/Transfer auf spezielle Fachbereiche (Empfehlungen) Auf entsprechenden Niveaustufen im DaF-/DaZ-Unterricht einsetzbar.
5. Variationsmöglichkeiten, Besonderheiten: 1. Lesen Die Schüler/innen setzen passende Wörter in den Text ein. 2. Diskussion Wird “Gender” durch die Gesellschaft konstruiert oder handelt es sich dabei um ein natürliches Konzept? Zur Aktivierung der Schüler/innen kann die Lehrperson dabei diverses Bildmaterial verwenden.
6. Erfahrungen und Ergebnisse der Testphase Die Testphase hat gezeigt, dass dieses best practice für eine andere, höhere Altersgruppe, besser geeignet ist. Das Thema kann bereits mit 12 bis 14jährigen Schülerinnen und Schülern diskutiert werden. Es ist jedoch erforderlich; dass das Vokabular angepasst wird, so dass die Kinder den Kontext besser verstehen. Während der Testphase wurden daher unterschiedliche youtube-Filme genutzt, um 1. in die Thematik (Gender roles - males and females) einzusteigen www.youtube.com/watch?v=YIwWS2atEmc 2. Stereotype in der Werbung zu verdeutlichen und www.youtube.com/watch?v=YJ5mLySbwzs www.youtube.com/watch?v=tJht12NhPxU&list=PLBFF418FD9315F092 www.youtube.com/watch?v=DNVpaB74KXE 3. die Unterrichtsstunde (Film zu Gleichheit der Geschlechter) abzurunden www.youtube.com/watch?v=TWvJ3Dd2Y9M Die Schülerinnen und Schüler haben zu Beginn ein Hand-out erhalten, in das alle Aspekte der Unterrichtsstunde integriert waren und das somit für die Kinder auch einen roten Faden formte.
Während er Erprobung zeigte sich auch, dass die Zuordnung einzelner Wörter zu Kategorien bzw. Schwerpunkten (Lückentext) den Schülerinnen und Schülern Schwierigkeiten bereitete. Die angeführte Form sollte daher ausschließlich bei älteren Schülerinnen und Schülern Verwendung finden. Um die Werbespots zu reflektieren (durch die Gestaltung von Postern), sollte eine separate Unterrichtsstunde vorgesehen werden. Eine Alternative wäre die Erteilung einer entsprechenden Hausausgabe.
Anlagen: Texte, Materialien, Kopien, Folien, Tafelbilder usw.
HANDOUT: Übung 1 1. Was bedeutet der Begriff “Gender”?
GENDER
Begriffsklärung/Definition: Gender bedeutet: ................................................................................................................................................................... ................................................................................................................................................................... ................................................................................................................................................................... .................................
HANDOUT: Übung 2 2. Wie viele Beispiele kannst du finden, die diese Arten von Verhalten beschreiben?
Sich wie ein Mann verhalten
Sich wie eine Frau verhalten
HANDOUT: Übung 3 3. Lies die Beispiele für Stereotypisierung. Setz in die Kästchen daneben deine eigene Sichtweise dazu ein.
Beispiel für Stereotypisierung
1. In der Werbung werden oft Mütter gezeigt, die ihren Familien das Essen servieren (aber selten werden Väter gezeigt, die das tun). 2. Viele Fotos in Zeitungen, Filme sowie Werbung und Fernsehprogramme zeigen Männer in körperlich aktiven Freizeitbeschäftigungen wie Sport, Klettern, Kanu fahren (aber wenige zeigen Frauen, die dies tun). 3. Viele Fotos in Zeitschriften und in der Werbung zeigen junge Mädchen bei ihrer Toilette – wie sie Make-up auftragen, ihr Haar bürsten und sich ganz allgemein um ihr Aussehen Sorge machen (aber nur wenige Burschen tun dies). 4. Zahlreiche Werbesports im Fernsehen zeigen Burschen, die mit Action-Spielzeug spielen – wie z.B. mit Trucks, Superhelden-Figuren ... (aber Mädchen werden bei solchen Aktivitäten nicht gezeigt).
Denkweise, die durch dieses Stereotyp unterstützt wird
Andere mögliche Denkweisen, die durch dieses Stereotyp nicht zum Ausdruck kommen
Diese Anzeigen scheinen zu suggerieren, dass Mütter die gesamte Hausarbeit verrichten und kochen, und dass ihnen das auch richtig Spaß macht.
Männer sollten sich mehr am Kochen beteiligen. Einige Mütter hassen es, die Hausarbeit zu verrichten.
Nachfolgende Aktivitäten – „FOLLOW-UP” 1. Ergänze die Lücken mit einem Wort in der entsprechenden Form:
Gender................ sind vereinfachende Verallgemeinerungen von geschlechtsspezifischen Eigenschaften, Unterschieden, und Rollen von Einzelpersonen und/oder Gruppen. ..................... können positiv oder negativ sein, aber sie vermitteln
selten
genaue
geschlechtsspezifische
Informationen
Annahmen
auf
über
andere
unabhängig von gegenteiligen Beweisen – dann aufrecht
erhalten.
Viele
Menschen
erkennen
andere.
Wenn
automatisch
Menschen
übertragen
–
werden ......................... zwar
die
Gefahren
von
Gender...................., .................... lassen jedoch weiterhin diese Art von Verallgemeinerungen fortbestehen.
2. Ergänze die Lücken mit einem Begriff aus dem Kästchen:
Mann │ “Gender”│ Rollen│ Frau│ Sexismus│ soziales Konstrukt │ „Sex” (biolog. Geschlecht)
Zusätzlich zum Alter ist ………………. eine der allgemeinen Erscheinungen auf welchem Status-unterschiede beruhen. Im Gegensatz zu ............................, das ein biologisches Konzept ist, ist „Gender“ ein ............................, das die gesellschaftlichen und kulturellen Erwartungen angibt, welchen Männer und Frauen zu folgen haben. Alan Wolfe bemerkte im Artikel „Die Gender-Frage“ („The Gender Question“, in: The
New Republic, June 6:27-34): „von all den Art und Weisen wie eine Gruppe systematisch eine andere misshandelt hat, ist keine tiefer verwurzelt als die Art und Weise wie .................. ................ unterdrückt haben. Alle anderen Diskriminierungen verblassen dagegen.“ Lerner behauptet, dass die Unterordnung der Frauen allen anderen Unterordnungen vorausgegangen sei, und, um uns von all diesen anderen „-ismen“ – Rassismus, Klassismus etc. – zu befreien, es der .......................... ist, der als erster beseitigt werden muss. Source:http://www.clifsnotes.com/study_guide/Gender-Stereotypes.topicArticleId-26957,articleId-26896.html
MÖGLICHE
ERKLÄRUNGEN/DEFINITIONEN,
DIE
VON
DER
LEHRKRAFT
VERWENDET WERDEN KÖNNEN: GENDER: "Gender ist sozial bestimmt; es ist die gesellschaftlich zugeschriebene Bedeutung von „männlich“ und „weiblich“. Jede Gesellschaft betont spezielle Rollen, die jedes Geschlecht spielen sollte, obwohl es großen Spielraum an akzeptablen Verhaltensweisen für jedes Geschlecht gibt." (Hesse-Biber, S. und Carger, GL, 2000, p. 91). GESCHLECHTERROLLE: Die
Geschlechterrolle
bezieht
sich
auf
eine
Reihe
von
sozialen
Normen
und
Verhaltensnormen, die für Individuen eines bestimmten Geschlechts im Kontext einer bestimmten Kultur als sozial angemessen betrachtet werden; zwischen den Kulturen und im Laufe der Zeit sind diese sehr unterschiedlich. Es gibt unterschiedliche Auffassungen darüber, ob wahrgenommene geschlechtsspezifische Unterschiede – im Verhalten und in Persönlichkeitseigenschaften – zumindest teilweise durch kulturelle oder soziale Faktoren erklärbar, und daher das Produkt von Sozialisationserfahrungen sind, oder inwieweit geschlechtsspezifische Unterschiede auf biologische und physiologische Unterschiede zurückzuführen sind. GESCHLECHTERSTEREOTYPE: Geschlechtsspezifische Stereotypisierung bezieht sich auf stereotype Bilder von Männern und Frauen. Vorstellungen über Männer und Frauen sind manchmal schwer als Stereotype zu erkennen, da sie stark mit tief verwurzelten Überzeugungen von den Rollen der Männer und Frauen in unserer Gesellschaft verbunden sind. Viele Menschen sind irritiert, wenn diese Rollen in Frage gestellt werden. SEX (biologisches Geschlecht): eine der beiden Hauptformen von Individuen, die in vielen Arten vorkommen und die sich jeweils als weiblich oder männlich unterscheiden – insbesondere im Bezug auf ihre Geschlechtsorgane und Strukturen. SEXISMUS: Sexismus, ein Begriff, der in der Mitte des 20. Jahrhunderts geprägt wurde, ist die Überzeugung oder Haltung, dass ein Geschlecht von Natur aus überlegen, kompetenter oder mehr wert ist als das andere. Er kann auch diese Art von Diskriminierung in Bezug auf das Geschlecht mit einschließen. Sexismus umfasst in erster Linie Hass oder Vorurteile gegenüber einem der beiden Geschlechter in seiner Gesamtheit (vgl. Frauenbzw. Männerfeindlichkeit), oder die Anwendung von Stereotypen von Männlichkeit im Bezug auf Männer oder von Weiblichkeit in Bezug auf Frauen. Es wird auch als männlicher und weiblicher Chauvinismus bezeichnet.
PICTURES:
Bargeld vom Bankomat beheben Mann
Frau 1 Das Auto parken 2 Make-up kontrollieren 3 Motor abstellen 4 Make-up kontrollieren 5 Zum Bankomat gehen 6 Bankomatkarte in der Geldbörse suchen 7 Bankomatkarte einführen 8 Auf die “Abbrechen”-Taste drücken 9 In der Geldbörse nach dem
1 Das Auto parken 2 Zum Bankomat gehen 3 Bankomatkarte einführen 4 PIN Code eingeben 5 Geld entnehmen 6 Wegfahren
Spickzettel mit dem PIN Code suchen 10 Bankomatkarte einführen 11 PIN Code eingeben 12 Bargeld entnehmen 13 Zum Auto gehen 14 Make-up kontrollieren 15 Auto starten 16 Auto abstellen 17 Zum Bankomat zurück laufen 18 Bankomatkarte entnehmen 19 Zum Auto zurück gehen 20 Make-up kontrollieren 21 Auto starten 22 Make-up kontrollieren 23 Einen Kilometer weit fahren 24 Handbremse lösen
Schuhe
Männer
Frauen
Sport
Schule
Freizeit
Party
Ausflug
Spaziergang Ä°m Park
Zu Hause
e-book : german Gender und sexualit채t
BEST PRACTICE Unterrichtsvorbereitung Fächerübergreifender Projektunterricht
Thema:
Sexuelle Rechte
Schule:
Alter:
11-14
Dauer:
50 Minuten
Max. Anzahl Teilnehmer:
Geeignet für die ganze Klasse Empfohlen für 30 Schüler/innen
Aufstellung (Tische, Stühle, falls relevant): (Unter dem Stuhl hängt ein Sticker, um die Schüler in Gruppen aufzuteilen)
Schüler sitzen in Kleingruppen im Kreis. Die Abstände zwischen ihnen werden vom Lehrer vorgegeben.
Material:
Papier und Stifte oder Wandtafel und Kreide und ein Zeitungs- oder Zeitschriftentext zur Thematik
HintergrundInformationen (in dt. Sprache siehe Anhang):
www.ponton.org.pl www.astra.org.pl/youth/ www.teachingsexualhealth.ca/ www.siecus.org/ www.education-and-gernder.eu Schülerzentriert, Lehrer hat die Funktion eines Moderators. Kopie mit der Liste der 10 Sexuellen Rechte (siehe Anhang), die Kopie muss groß genug sein, dass sie auch von hinten in der Klasse gesehen werden kann.
Didaktische Hinweise:
Dazu gibt es auch Kopien für jede Gruppe, jedoch mit nur einem dieser Artikel, entweder im A4 Format oder als Karten. Zu Beginn werden die sexuellen Rechte (Deklaration)
vorgelesen. Der Lehrer soll sicherstellen, dass alle Formulierungen verstanden werden, sowohl hinsichtlich Akzeptanz, Toleranz, Unterschieden und den Rechten eines jeden Einzelnen.
Rolle des Beobachters:
Vergewissern Sie sich, dass das Thema laut mit dem Kapitel Pubertät (laut Lehrplan) vereinbar ist.
1. Voraussetzungen: Die Einführung in die menschliche Sexualität und die sexuellen Rechte ist ein wesentlicher Beitrag für die Entwicklung einer positiven kognitiven Einstellung zur Sexualität. Der Lehrer erklärt, dass die Weltgesundheitsorganisation die Kenntnis der Sexuellen Rechte im Jahr 2002 wegen der Bedeutung der Sexualität und der Tatsache empfohlen hat, dass die Grenzen der Intimität und Freiheit häufig verletzt werden. Der Lehrer kann diese Information vorlesen: (Alternativ hierzu kann ein Zeitungs- oder Zeitschriftentext über beispielsweise Amnesty International oder e sexuelle Rechte vorgelesen werden.)
„In
allen Gesellschaften ist Sexualität ein wesentlicher Teil der Persönlichkeit jedes Menschen.. Deren vollkommene Entwicklung hängt von der Befriedigung von grundlegenden menschlichen Bedürfnissen wie der Wunsch nach Geschlechtsverkehr, Intimität, dem Ausdruck von Gefühlen, Liebe und Zuneigung ab. Sexualität ergibt sich aus der Wechselwirkung zwischen der einzelnen Person und dem sozialen Umfeld. Die volle Entwicklung der Sexualität ist wesentlich für das Wohlbefinden der Einzelperson und von zwischenmenschlichen, und sozialen Beziehungen“. (Deklaration der Sexuellen Rechte, WHO, 2002).
2. Inhalt: 1. Die Klasse wird in 10 Teams (oder weniger) aufgeteilt. Jedes Team sucht sich einen Platz im Klassenzimmer. 2. Anweisungen für Schüler: Schüler teilen sich in 10 Kleingruppen auf. Jedes Team bekommt eine Karte, auf der ein sexuelles Recht beschrieben ist. Die Mitglieder des Teams lesen diesen Artikel und denken an Situationen, in denen dieses Recht gebrochen wird. Sie überlegen dann, wie sie diese Situationen pantomimisch darstellen können. Die Zeit für die Pantomime wird mit 10 Minuten bemessen. 3. Der Lehrer ist bereit Schülern zu helfen, wenn sie etwas nicht verstehen (Wörter usw.). 4. Nach der Präsentation jeder Gruppe versucht der Rest der Schüler zu raten, gegen welches Recht verstoßen wird. Der Lehrer liest eventuell alle 10 Rechte vor, ohne jedoch Anmerkungen zu machen und lädt die Schüler ein, ihre Ansichten zu äußern. 5. Während der Lehrer richtige Antworten zu jeder Pantomime erwartet stellt er auch Fragen um zu überprüfen, ob die Schüler die 10 Rechte verstehen. Der Lehrer kann auch Schüler ermuntern Kommentare abzugeben oder Erfahrungen hinzuzufügen. Nötigenfalls
kann der Lehrer auch selbst Anmerkungen hinzufügen und Erfahrungen berichten. Es ist auch angeraten, die sexuellen Rechte mit dem Lehrstoff im Fach Naturwissenschaften/Biologie zu verbinden. 6. Nach der Diskussion sollte der Lehrer den folgenden Text bekanntgeben: Die Weltgesundheitsorganisation stellt klar fest: "Sexuelle Rechte sind universale Menschenrechte, die auf die angeborenen Freiheit, Würde und Gleichstellung aller Menschen gestützt sind. Da Gesundheit ein grundsätzliches Menschenrecht ist, besteht ein grundsätzliches Recht auf sexuelle Gesundheit. Um die gesunde Entwicklung der Sexualität von Personen und Gesellschaften zu gewährleisten, müssen alle Gesellschaften dieses Recht auf Sexualität anerkennen, unterstützen und schützen. Sexuelle Gesundheit entwickelt sich in einem Umfeld, die das Recht auf Sexualität anerkennt und respektiert. Sexuelle Rechte sind allgemeine und elementare Menschenrechte" Das hier vorgestellte Unterrichtsbeispiel beruht auf der Publikation Education without Taboos. Guide to teach youth about sexuality and relationships. 2009 (Ausbildung ohne Tabus. Anleitung, um die Jugend über die Sexualität und Beziehungen zu unterrichten. 2009)
3. Unterrichtsverlauf
10 min
Überprüfung der Kenntnisse der Schüler über die Sexuellen Rechte
Brainstorming der Schüler, Lehrer moderiert und unterstützt die Schüler
Schüleraktivität
Lehreraktivität
Ziel
Dauer Zeitrahmen
Unterrichtsverlauf:
Brainstorming: Was wissen die Schüler über die Sexuellen Rechte?
Inhalt, Arbeitsformen, Unterrichtsmittel
Lernziel(e) /KompetenzEntwicklung Lernzielkontr olle
Am Beginn steht eine Einführung in die menschliche Sexualität und die Sexuellen Rechte als ein wichtige Voraussetzung für die Entwicklung einer positiven kognitiven Einstellung zur Sexualität. Der Lehrer erklärt, dass die Weltgesundheitsorganisation die Unterstützung der Sexuellen Rechte im Jahr 2002 wegen der Bedeutung der Sexualität und der Tatsache, dass die Grenzen der Intimität und Freiheit häufig verletzt werden, gutgeheißen hat. Der Lehrer kann auch diese Information vorlesen: (Der Lehrer kann an dieser Stelle auch den Zeitungs- oder Zeitschriftenartikel zu Amnesty Internation oder sexuellen Rechten vorlesen) „Sexualität ist ein integraler Bestandteil der Persönlichkeit jedes Menschen. Ihre volle Entfaltung hängt von der Befriedigung von grundlegenden menschlichen Bedürfnissen ab, wie dem Wunsch nach Kontakt, Intimität, dem Ausdruck von Gefühlen, Liebe, Lust und Zuneigung. Eine voll entwickelte, erfüllte Sexualität ist die Grundlage für individuelles, zwischenmenschliches und gesellschaftliches Wohlbefinden.“ (Declaration of Sexual Rights, WHO, 2002).
Diskussion
Die Klasse wird in 10 Teams geteilt
Jedes Team wählt einen Platz im Raum
10 min
Kognitive Perspektiven (Stickel unter dem Stuhl…)
Verlauf:
Diskussion
1. Die Gruppe wird in 10 Teams aufgeteilt. Jedes Team wählt einen ungestörten Platz im Raum. Jedes Team erhält eine Karte, auf der ein sexuelles Recht beschrieben ist. Die Mitglieder des Teams lesen diesen Artikel und überlegen sich Situationen, in denen dieses Recht gebrochen wird. Sie denken nach, wie sie diese Situationen pantomimisch darstellen können. Die Zeit für die Pantomime wird mit 10 Minuten bemessen. 2. Der Lehrer ist bereit Schülern zu helfen, wenn sie etwas nicht verstehen (Wörter usw.).
20 min
Kognitive Perspektiven
Verhaltenskontrolle
Diskussion in den Teams
3. Nach der Präsentation jeder Gruppe versucht der Rest der Schüler zu raten, gegen welches Recht verstoßen wird. Der Lehrer liest eventuell alle 10 Rechte vor, ohne jedoch Anmerkungen zu machen und lädt die Schüler ein, ihre Ansichten zu äußern. 4. Während der Lehrer die richtige Antwort erwartet, stellt er auch Fragen, um zu überprüfen, ob die Schüler die 10 Rechte verstehen. Der Lehrer kann auch Schüler ermuntern, Kommentare abzugeben oder Erfahrungen hinzuzufügen. Nötigenfalls kann der Lehrer auch selbst Anmerkungen hinzufügen und Erfahrungen mitteilen. Es ist auch interessant, die sexuellen Rechte mit dem Lehrstoff aus naturwissenschaftlichen Fächern zu verbinden. (Schwierig für die Altersstufe)
Mimik, Pantomime
15 min
Kognitive Perspektiven
Moderator, Diskussionsleiter
Diskussion
5. Nach der Diskussion liest der Lehrer den folgenden Text vor: Die Weltgesundheitsorganisation stellt fest: " Sexuelle Rechte sind universale Menschenrechte auf der Grundlage von Freiheit, Würde und Gleichheit aller Menschen. So wie der Anspruch auf Erhalt und Wiederherstellung der Gesundheit ein menschliches Grundrecht ist, so gilt dies auch für die sexuelle Gesundheit. Damit Menschen und Gesellschaften eine gesunde Sexualität entwickeln können, müssen die folgenden Sexual-Rechte weltweit anerkannt und mit allen Mitteln gefördert und verteidigt werden. Sexuelle Gesundheit gedeiht nur in einer Umgebung, die diese sexuellen Grundrechte wahrnimmt, respektiert und ausübt. (Declaration of Sexual Rights, WHO, 2002).
Diskussion
4. Eigenheiten der Geschlechter/Geschlechtsspezifische Aspekte/Überleitung zu spezifischeren Themen (Empfehlungen): Das Ziel dieser Unterrichtseinheit ist es, Kompetenzen auf drei Ebenen zu erwerben: kognitive (C), soziale (S) und emotionale (E) Kompetenzen (CSE). Kognitiv (C): Kenntnisse und Information. In diesem Teil gewinnen Schüler Einsichten und Kenntnis über Konzepte, Fakten, Strukturen, Mythen, und Stereotypien über sexuelle Rechte und Missbrauch auf verschiedenen Ebenen und Sichtweisen: Einstellung gegenüber Personen oder Angelegenheiten. Der Lehrer sollte versuchen mit sehr klaren Argumenten das Verhalten zu ändern. Die Kenntnis der menschlichen sexuellen Rechte können positive Veränderungen für das Verständnis sexueller Verhaltensweisen im Allgemeinen bewirken. Sozial (S): Die Fähigkeit, die Rechte anderer anzuerkennen und Verständnis für unterschiedliche Situationen zu entwickeln. Emotional (E): Einfühlungsvermögen, Fähigkeit, sich in Situationen anderer und deren emotionale Befindlichkeit einzufühlen
5. Variationsmöglichkeiten, Besonderheiten: Lehrkräfte können selbst entscheiden, ob sie Teile ganz weglassen oder auf Grundlage der Interessen ihrer Schüler ausgewählte teile behandeln. Lehrkräfte können neben den sexuellen Rechten auch Beispiele aus ihrem eigenen Land behandeln. Anstatt der Vorführung eines Theaterstücks oder der Nachzeichnung des eigenen Körpers kann mit Zeitungsartikeln oder YouTube-Filmen gearbeitet werden.
6. Erfahrungen und Ergebnisse der Testphase Lehrkräften wird empfohlen, einige vorgeschlagene sexuelle Rechte (die für die Schülerinnen und Schüler am interessantesten sind) auszuwählen. Die Lehrerin/ der Lehrer kann auch persönliche Beispiele geben. Lehrkräfte sollten sich auch darüber bewusst sein, dass das Lesen eines juridischen Textes für Schülerinnen und Schüler nicht einfach ist. Es muss ausreichend Zeit eingeplant werden, um den Text im Detail zu erörtern.
6. Anhang: Texte, Materialien… Sexuelle REchte (WHO, 2002; Sexuelle Rechte: Deutsche Fassung http://www.oegf.at/dokumente/charta.pdf.) Die sexuellen Rechte sind Menschenrechte und in der Deklaration der sexuellen Rechte der International Planned Parenthood Federation (IPPF, http://ippf.org/) festgehalten. Die sexuellen Rechte sind sexualitätsbezogene Menschenrechte, die aus dem Recht aller Menschen auf Freiheit, Gleichstellung, Privatsphäre, Selbstbestimmung, Integrität und Würde abgleitet werden. Die Artikel der Charta der sexuellen Rechte von IPPF umfassen: Artikel 1. Das Recht auf Gleichstellung, gleichen Schutz durch das Gesetz und Freiheit von allen Formen der Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Sexualität oder Gender Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren und müssen den gleichen gesetzlichen Schutz vor Diskriminierung aufgrund von Sexualität, Geschlecht oder Gender in Anspruch nehmen können. Artikel 2. Das Recht auf Partizipation unabhängig von Geschlecht, Sexualität oder Gender Alle Menschen haben Anspruch auf Rahmenbedingungen, die eine aktive, freie und sinnvolle Partizipation an der Entwicklung ziviler, ökonomischer, sozialer, kultureller und politischer Aspekte des menschlichen Lebens sowohl auf lokaler als auch auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene ermöglichen. Durch deren Entwicklung wird dazu beigetragen, dass Menschenrechte und Grundfreiheiten verwirklicht werden können. Artikel 3. Die Rechte auf Leben, Freiheit, Sicherheit der Person und körperliche Unversehrtheit Alle Menschen haben das Recht auf Leben und Freiheit sowie das Recht frei von Folter oder grausamer, unmenschlicher und herabwürdigender Behandlung zu leben. Sie dürfen insbesondere nicht diskriminiert werden aufgrund von Geschlecht, Alter, Gender, Gender-Identität, sexueller Orientierung, Familienstand, sexueller Entwicklung, tatsächlichem oder unterstelltem Sexualverhalten oder HIV/Aids Status. Alle Menschen haben das Recht, ihre Sexualität frei von Gewalt oder Zwang auszuüben. Artikel 4. Das Recht auf Privatsphäre Niemand darf willkürlichen Einmischungen in seine Privatsphäre, Familie, Wohnung, Papiere oder Korrespondenz ausgesetzt werden und jeder Mensch hat das Recht auf Privatsphäre, die für die sexuelle Selbstbestimmung unentbehrlich ist. Artikel 5. Das Recht auf persönliche Selbstbestimmung und Anerkennung vor dem Gesetz Alle Menschen haben das Recht auf Anerkennung vor dem Gesetz und auf sexuelle Freiheit, einschließlich der Möglichkeit, sexualitätsbezogene Angelegenheiten zu kontrollieren und frei über sie entscheiden zu können. Alle Menschen haben das Recht, ihre SexualpartnerInnen frei zu wählen und danach zu streben, ihre sexuellen Möglichkeiten und ihre Lust zu leben. Dies hat innerhalb des Regelwerks der Nichtdiskriminierung und unter gebührender Beachtung der Rechte anderer Personen sowie der sich entwickelnden Fähigkeit des Kindes zu erfolgen.
Artikel 6. Das Recht auf Gedanken und Meinungsfreiheit, das Recht auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit Alle Menschen haben das Recht auf Gedanken und Meinungsfreiheit und auf freie Meinungsäußerungen bezüglich ihrer Ansichten zu Sexualität, sexueller Orientierung, Gender-Identität und sexuellen Rechten. Dies muss ohne willkürliche Einmischungen oder Beschränkungen durch herrschende kulturelle Überzeugungen, politische Ideologien oder diskriminierende Auffassungen von öffentlicher Ordnung, öffentlicher Moral, öffentlicher Gesundheit oder öffentlicher Sicherheit möglich sein. Artikel 7. Das Recht auf Gesundheit und das Recht, am wissenschaftlichen Fortschritt und dessen Errungenschaften teilzuhaben Alle Menschen haben das Recht auf das erreichbare Höchstmaß an körperlicher und geistiger Gesundheit. Darin beinhaltet sind die maßgeblichen Gesundheitsdeterminanten und der Zugang zu sexueller Gesundheitsversorgung, einschließlich Prävention, Diagnose und Behandlung aller sexuellen Infektionen, Probleme und Dysfunktionen.
Artikel 8. Das Recht auf Bildung und Information. Alle Menschen haben grundsätzlich und gleichberechtigt das Recht auf Bildung und Information im Allgemeinen sowie auf umfassende Sexualerziehung und Informationen, die notwendig und nützlich sind, um volle Bürgerrechte und Gleichstellung im privaten, öffentlichen und politischen Bereich in Anspruch nehmen zu können. Artikel 9. Das Recht auf freie Entscheidung für oder gegen die Ehe und für oder gegen die Gründung einer Familie sowie das Recht zu entscheiden, ob, wie und wann Kinder geboren werden sollen Alle Menschen haben das Recht, sich für oder gegen die Ehe und ebenso für oder gegen die Gründung und Planung einer Familie zu entscheiden. Alle Menschen haben das Recht, frei und verantwortungsbewusst den Zeitpunkt der Zeugung, die Anzahl und den Altersunterschied ihrer Kinder zu wählen. Alle Menschen haben das Recht, dies unter Rahmenbedingungen zu tun, innerhalb derer Gesetze und politische Maßnahmen die Vielfalt unterschiedlicher Familienformen anerkennen, einschließlich solcher, die nicht durch Abstammung oder Eheschließung bestimmt sind. Artikel 10. Das Recht auf Rechenschaftspflicht und Entschädigung Alle Menschen haben das Recht auf effektive, adäquate, zugängliche und geeignete erzieherische, gesetzgeberische, juristische und sonstige Maßnahmen, um sicherzustellen und einzufordern, dass die für die Wahrung sexueller Rechte Verantwortlichen voll rechenschaftspflichtig sind. Dies beinhaltet die Berechtigung zur Überwachung der Umsetzung der sexuellen Rechte und den Zugang zu Rechtsmitteln bei der Verletzung derselben. Es umfasst ebenso den Zugang zu vollständiger Wiedergutmachung durch Rückgabe, Entschädigung, Rehabilitierung, Genugtuung, Garantie der Nichtwiederholung und alle anderen Mittel
BEST PRACTISE Unterrichtsvorbereitung Fächerübergreifender Projektunterricht
Thema:
Körperliche Veränderungen während der Pubertät
Schule:
Alter:
13-15
Dauer:
50 Minuten
Max. Anzahl Teilnehmer:
Geeignet für die ganze Klasse Empfohlen für 20Schüler/innen
Aufstellung (Tische und Stühle; falls relevant):
U-Form
Unterrichtsmaterial:
4 Arbeitsblätter
Relevante Hintergrundinformation en:
www.seksenzo.info/ www.jeugdenseksualiteit.be/m_jongeren/index.php?page=vra genbank www.allesoverseks.be/ www.education-and-gender.eu Diese Unterrichtseinheit könnte mit einer Wiederholung zum Thema Fortpflanzung – was sich die Schüler gemerkt habenbeginnen, und zum Thema Pubertät überleiten.
Didaktisches Vorgehen:
Rolle des Beobachters:
In diesem Teil des außerschulischen Projekts wird von den Schülern und Schülerinnen erwartet, sich intensiv einzubringen. Die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler zum Thema werden in den Unterrichtsverlauf einbezogen. Achten Sie darauf, dass der Lehrstoff und das Material der Altersstufe der Pubertät entsprechend gestaltet ist.
1. Vorkenntnisse:
Die Schüler und Schülerinnen können die Teile der menschlischen Fortpflanzungsorgane beider Geschlechter benennen. Sie können an Hand von Modellen und Abbildungen die Fortpflanzungsorgane von Mann und Frau erkennen, benennen und deren Funktion beschreiben. Sie können den Verlauf der Fortpflanzung beschreiben. Sie können angeben, wie es zu kontrollierter Schwangerschaft kommt und wie man sexuell übertragbaren Krankheiten vorbeugen kann.
Hohes Risiko: Gemeinsame Benutzung von Spritzen und Nadeln Sehr hohes Risiko. Die gemeinsame Nutzung von Nadel und Spritze durch mehrere Personen birgt eine sehr große Gefahr und muss daher unbedingt vermieden werden. Nadeln und Spritzen dürfen nie von mehreren Personen gemeinsam benutzt werden. Spritzbestecke sind zu sterilisieren. Ungeschützter Analverkehr (Darmverkehr) Sehr hohes Risiko. Bei ungeschütztem Analverkehr besteht für beide Partner ein hohes Risiko. Für den passiven Partner ist es besonders hoch, egal ob Mann oder Frau. Das Risiko besteht auch ohne Samenerguss. Empfehlung: Unbedingt Kondome und genügend fettfreie Gleitmittel benutzen. Ungeschützter Vaginalverkehr (Scheidenverkehr) Risiko hoch. Bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr mit Infizierten ist die Ansteckungsgefahr hoch. Empfehlung: Kondome benutzen Schwangerschaft (HIV-infizierte Frau) Ohne Behandlung hohes Risiko für das ungeborene Kind. Die infizierte werdende Mutter kann das Kind vor, während und nach der Geburt (beim Stillen) anstecken. Eine umfassende medizinische Betreuung kann das Risiko für das Kind jedoch stark mindern. Ein HIV-Test ist jeder Frau und ihrem Partner zu empfehlen, wenn sie ein Kind wollen und eine HIV-Infektion nicht auszuschließen ist. Empfehlung: Möglichst frühzeitige Beratung beim Arzt! Blutsbrüderschaft Risiko sehr hoch, wenn einer von beiden infiziert ist. Geringes Risiko: Ungeschützter Oralverkehr (Mundverkehr bei Mann oder Frau) Es besteht auch hier ein Risiko. Durch Aufnahme von HIV-haltiger Samenflüssigkeit in den Mund ist eine Infektion möglich. Auch Scheidenflüssigkeit kann HIV enthalten. Während der Menstruation erhöht sich das Risiko einer Ansteckung. Empfehlung: Aufnahme von Samen- oder Scheidenflüssigkeit oder Blut in den Mund vermeiden. Oralverkehr beim Mann nur mit Kondom. Kein Risiko:
Körperkontakt, Händeschütteln, Umarmen Streicheln, Schmusen Übertragung durch die Luft, Anniesen, Anhusten Gemeinsam essen, aus einem Glas trinken
Toilette, Schwimmbad, Sauna Zusammenleben in der Familie Insektenstiche, Mücken
Niemand kann sich auf diese Weise anstecken, auch nicht bei engem Kontakt mit einem infizierten Menschen. Arzt, Zahnarzt, Krankenhaus, Erste Hilfe Kein Risiko durch medizinische Maßnahmen bei Beachtung der üblichen Hygienevorschriften, d. h. Benutzung von Einwegmaterial oder sterilisierten Instrumenten. Bei Blut- und Plasmaspenden besteht trotz sehr effektiver Sicherungsvorkehrungen ein – äußerst geringes – Restrisiko. Deshalb wird bei planbaren Operationen die Eigenblutspende empfohlen. Inaktivierte Blutprodukte sind bei ordnungsgemäßer Herstellung nahezu HIV-sicher. Tätowieren, Piercing, Maniküre, Pediküre, Rasur, Akupunktur Kein Risiko, wenn die Hygienmaßnahmen eingehalten werden. Alle stechenden oder schneidenden Gegenstände, die mit Blut in Kontakt kommen können, immer nur einmal benutzen oder wirksam desinfizieren. Empfehlung: Piercen, Tätowieren oder Ohrlochstechen nur bei Fachkräften. Zungenküsse, Küsse Bei Zungenküssen ist ein Risiko theoretisch nicht auszuschließen, jedoch weltweit in keinem Fall als Übertragungsweg nachgewiesen.
2. Inhalt: Pubertät: Das ist die Übergangszeit zwischen Kindheit und Erwachsensein. Entwicklung bei Jungen und Mädchen: Der Beginn der Pubertät verläuft bei Jungen und Mädchen unterschiedlich. Die Mädchen kommen meist früher in die Phase der Pubertät als Jungen. Sekundäre Geschlechtsmerkmale: Äußerliche Veränderungen bei Jungen und Mädchen, die in der Pubertät durch den Einfluss von Sexualhormonen ausgelöst werden. Körperliche Veränderungen bei Jungen und Mädchen Mädchen: Wachstumsschub Breitere Hüften Entwicklung der Brüste Achselhaare Behaarung im Schambereich Pusteln Haare werden fetter Jungen Wachstumsschub Breitere Schultern muskulöser Körper Stimmbruch Brustbehaarung Entwicklung von Bart und Schnurrbart Achselhaare
Behaarung im Schambereich Pusteln Haare werden fetter
Wie verändert sich der Körper in der Pubertät? Hormonelle Veränderungen: Hormone sind Stoffe, die in den Drüsen gebildet und ins Blut abgegeben werden. Sie regulieren die Funktion anderer Organe. Weibliche Sexualhormone: Östrogen und Progesteron Männliche Sexualhormone: Testosteron
10 min
Die Schüler und Schülerinnen können die Pubertät als Übergangsphase zwischen Kindheit und Erwachsensein beschreiben. Veränderungen werden durch Hormone ausgelöst und bewirken, dass sich die sekundären Geschlechtsmerkmale entwickeln
Orientierungsphase Die Lehrperson führt in das Thema ein: Wir werden jetzt über die Pubertät sprechen.
Schüleraktivität
Lehreraktivität
Ziel
Dauer
3. Unterrichtsverlauf
Die Schüler und Schülerinnen beteiligen sich aktiv am Unterrichtsgespräch.
Unterrichtssituation: Inhalte, Arbeitsformen, Medien
Lernzielkontrolle
Unterrichtsgespräch
Was ist die Pubertät? Was könnt ihr über die Pubertät erzählen? Die Lehrperson teilt Arbeitsblätter aus (Comics).
Die Schülerinnen und Schüler arbeiten an der ersten Aufgabe auf dem Arbeitsblatt (Comics).
Lernziel(e) / Kompetenzentwicklung
Arbeitsblatt 1 Die Lehrperson korrigiert das Arbeitsblatt.
Kognitive Ziele: Schüler/ Schülerinnen können die Begriffe, die mit der Pubertät verknüpft sind artikulieren. Affektive Ziele: In Gruppengesprächen kommentieren die Schüler die Veränderungen, die sie an sich wahrnehmen.
10 min
Die Schüler können an Hand des Diagramms die unterschiedliche Entwicklung von Jungen und Mädchen in verschiedenen Altersgruppen nachvollziehen.
Phase der Informationsverarbeitung Lehrperson und Schüler besprechen die Grafik. Kernfragen: Beginnt die Phase der Pubertät bei Jungen und Mädchen im gleichen Alter? Woraus kann man das aus der Grafik ableiten? Was kann man noch erkennen?
Schüler interpretieren die Grafik.
Unterrichtsgespräch Arbeitsblatt 2 Arbeitsblatt zum Thema Pubertät
Kognitive Ziele: Die Schüler und Schülerinnen erkennen, dass die Phasen der Pubertät für jeden anders verlaufen können. Affektive Ziele: Wie oben.
10 min
Die Schülerinnen und Schüler können ihre Einstellungen hinsichtlich der Zufriedenheit mit ihrem Körper ausdrücken.
Umsetzungsphase Aufgabe 1: Der ideale Körper
Schüler färben die Zeichnungen den Anweisungen entsprechend ein.
Lehrperson erklärt den Zweck der Aufgabenstellung: Schritt 1: Färbe die Teile des Körpers, mit denen du zufrieden bist, in der Abbildung des menschlichen Körpers blau. Schritt 2: Färbe die Teile des Körpers, die du gerne am eigenen Körper verändern würdest, in der Abbildung rot. Schritt 3: Besprechung der Zeichnungen in Gruppen. Zusatz: Die Lehrperson legt den Zusammenhang zwischen den in den Zeichnungen sichtbar gemachten Veränderungen und dem Thema Pubertät dar.
Arbeitsblatt 3
Schüler thematisieren in der Nachbesprechung folgende Fragen: Warum bemalst du diese Teile blau? Warum färbst du diese Teile rot? Warum möchtest du diese Teile deines Körpers verändern?
Abbildung eines Unisex-Körpers Bleistifte, Buntstifte
Kognitives Ziel: Die Schüler begreifen die Veränderungen, die der Verlauf der Pubertät mit sich bringt. Affektives Ziel: Durch das Gruppengespräch akzeptieren die Schüler und Schülerinnen die Veränderungen, die bei ihnen in der Pubertät auftreten.
Die Schüler lernen in einem Spiel die Gefahren und den Verlauf einer HIVInfektion kennen und können das beschreiben.
Umsetzungsphase Lehrperson erklärt die Spielregeln: Schritt 1: Legt die Karten auf einen Stapel (Kartenrückseiten zeigen nach oben). Bilden von Schüler-Gruppen Schritt 2: Jeder Gruppe wählt einen der Spieler als Spielleiter (ihm werden die Augen verbunden).
15 min
Schritt 3: Der Spielleiter zieht eine Karte. Schritt 4: Die anderen Spieler beschreiben, welche Szene auf der Karte dargestellt ist. Gemeinsam überlegen sie, ob diese Situation zu einer HIVInfektion führen kann. Schritt 5: Der Spielleiter legt die Karte dann auf eine rote (hohes Risiko), gelbe (geringes Risiko) oder grüne Frisbeescheibe (kein Risiko) ab. Da er die Augen verbundenen hat wird er dabei von der Gruppe unterstützt. Schritt 6: Wenn der Spielleiter die Karte abgelegt hat übernimmt ein andere Spieler seine Rolle, diesem werden dann auch die Augen verbundenen, und das Spiel
Die Schüler und Schülerinnen spielen das Spiel.
Arbeitsblatt 4 Materialien: Karten, auf denen unterschiedliche Situationen dargestellt sind. Nachdem die Schüler die in der Abbildung dargestellte Szene besprochen haben stimmen sie darüber ab, ob diese Situation ein hohes Risiko für eine HIVInfektion, ein geringes Risiko oder kein Risiko darstellt. Bei der Lösung der Aufgabe diskutieren Lehrer und Schüler gemeinsam, ob die dargestellte Situation für Mädchen, für Jungen oder für beide “typisch” ist (den allgemeinen Vorstellungen entspricht). Das Spiel ist aus, wenn alle Karten aufgebraucht sind. Gemeinsam mit der Lehrperson wird überprüft, ob die Karten auf den richtigen Scheiben abgelegt worden sind. Richtig = 2 Punkte, Fehler = 1 Punkt. Die Gruppe mit den meisten Punkten gewinnt.
Kognitives Ziel: Die Schüler und Schülerinnen lernen die Risiken einer HIVInfektion kennen. Affektives Ziel In Gruppengesprächen werden falsche Vorstellungen berichtigt und Beiträge zur Klarstellung gesammelt.
Die Schüler und Schülerinnen können artikulieren, welche Verhaltensweisen mit den Risiken einer HIV-Infektion verbunden sind.
REFLEXIONSPHASE
Kontrollfragen:
Lehrer und Schüler diskutieren über die Risiken einer HIV-Infektion.
“Blinde” Person: Wie hast du dich gefühlt, als du dich auf die anderen verlassen musstest? Warst du zu Beginn unsicher? Ab wann hast du Vertrauen gefasst?
5 min
Unterstützende Gruppe: Wie war es für euch, jemanden zu führen, Verantwortung zu übernehmen? Wann haben die “Geführten” sich bei euch sicher gefühlt bzw. euch vertraut? Alle: Wobei muss „man“ sich in Freundschaften, in Partnerschaften, oder wenn man verliebt ist, gegenseitig vertrauen und aufeinander verlassen können? Und wann müsst ihr auch selber Verantwortung übernehmen? Wie wäre es, wenn man miteinander Sex haben möchte? Wer kümmert sich um die Verhütung? Wer spricht das Thema an? Übertragungssituationen Welche Szenarien stellen eurer Meinung nach die als richtig bewerteten
4. Genderspezifik/ genderspezifische Aspekte/ Transfer auf spezielle Fachbereiche (Empfehlungen): Wenn man soziale und sexuelle Aufklärung im Unterricht behandelt wählt man am besten einen Ansatz, der die Aspekte Wissen, Einstellungen, Fähigkeiten, Gefühle und Verständnis in Betracht zieht. Dabei geht man von den Erfahrungen der Schüler und Schülerinnen aus. Diese eignen sich dabei realistisches und nützliches Wissen über die Sexualität an. W- Wissen und Informationen Dieser Bereich ist der theoretische Teil der Unterrichtseinheit, wo die Schüler und Schülerinnen Kenntnisse über Strategien, Fakten, Strukturen…erwerben. E- Einstellungen Schüler reflektieren und diskutieren ihre Auffassungen, Meinungen, Standpunkte und Vorstellungen zu dem Thema. F – Fähigkeiten Schüler sammeln Erfahrungen mit verschiedene Methoden, Arbeitsweisen… E - Gefühle und Erfahrungen Welche Gefühle erweckt das Thema bei den Schülern? U – Unterstützung, Hilfe Schüler und Schülerinnen erfahren, wo sie Informationen zu einem bestimmten Thema finden können. Es ist wichtig, dass die Lehrperson darauf hinweist, dass die Pubertät bei jedem Menschen anders verläuft und in unterschiedlichem Alter beginnt.
5. Variationsmöglichkeiten, Besonderheiten: Mögliche Themen zur Diskussion: Sind Jungen ebenso aufmerksam bezüglich des Aussehens wie Mädchen? Können Mädchen einfacher über Gefühle sprechen als Jungen? Sein Jungen schneller mit ihrem Körper zufrieden?
6. Erfahrungen und Ergebnisse der Testphase Die Unterrichtsstunde wurde vier Mal gehalten. Alle Schüler wurden in eine Jungengruppe, eine Mädchengruppe und zwei gemischte Gruppen eingeteilt. Vom Lehrer wurde erwartet, die Stunde immer in der gleichen Weise zu geben und zu versuchen, die gleichen Schwerpunkte zu behandeln, auf die gleichen Details zu achten, in der gleichen Weise zu reagieren,... Die Unterschiede waren bemerkenswert. Es wurde mit der Jungengruppe begonnen. Die Jungen waren die meist interessierte der vier Gruppen, wenn auch ein wenig auf eine lächerliche Art und Weise. Die Jungen waren ziemlich laut und ausgelassen, aber kooperierten reibungslos miteinander. Sie trauten
sich ganz frei über ihren Körper zu diskutieren, waren „ehrlich“ hinsichtlich ihrer Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht... Nach einer gewissen Zeit, ging die Diskussion in eine andere Richtung. Sie begannen über mehr mädchenbezogene Themen, wie die monatliche Regel, Fragen zu stellen... Es schien auch so, dass die Jungen es schwieriger fanden, zu warten bis sie an der Reihe waren. Sie „warfen“ hier und da Antworten einfach in der Gruppe. Humor war dabei nie weit entfernt! Die zweite Gruppe war gemischt. Bei dieser Gruppe waren größere Anstrengungen nötig. Es war sehr schwierig, dass sie aktiv mitarbeiteten. Wo in der Jungengruppe spontane Antworten gegeben wurden, war es hier nötig, gezielt jemanden aufzufordern. Die Mädchen waren sehr schüchtern. Es fiel auch auf, dass die größten ‚Störenfriede‘ des regulären Unterrichts jetzt plötzlich sehr ruhig waren. Die Mädchengruppe formte eine große Herausforderung! Es gab fast keine Interaktion. Zuvor schien es einfach zu sein, mit Mädchen über Gefühle, Liebe und den Körper zu sprechen. Das stimmt aber nicht. Es spielte keine Rolle, über welches Beispiel gesprochen wurde, die Mädchen schauten in die Luft und waren sehr zurückgezogen. Ein Mädchen wollte die Führungsrolle übernehmen, redete jedoch völlig am Thema vorbei. Die letzte Gruppe war wieder gemischt. Im Nachhinein konnte festgestellt werden, dass sich mit dieser Gruppe am leichtesten an diesem Thema arbeiten ließ. Die Art und Weise der Vermittlung dieses Themas schien wie in einer regulären Unterrichtsstunde. Die Schüler arbeiteten ruhig, gaben regelmäßig Antworten und schienen auch vor jeder Antwort Respekt zu haben! Es war eine sehr positive Interaktion. Später wurde deutlich, dass das Diskutieren über „Pubertät“ in dieser Lebensfase keine Selbstverständlichkeit für die Schüler ist. Es war jedoch erstaunlich, dass gerade die Mädchengruppe die meisten Probleme zeigte, sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen.
6. Anlagen: Texte, Materialien, Druckwerke, Folien, Wandtafel, usw.
Arbeitsblatt 1: Was ist Pubert채t?
In welchem Bild / in welchen Bildern der unten abgebildeten Karikaturen erkennst du Besipiele f체r pubert채res Verhalten? Begr체nde deine Antwort.
__________________________________
Arbeitsblatt 2: Was ist Pubertät?
Erkläre die abgebildete Grafik
Beginnt die Pubertät bei Jungen und Mädchen im gleichen Alter?
Begründe deine Antwort mit einem Beispiel.
Arbeitsblatt 3: Ich und mein Körper Aufgabe: Der ideale Körper Material: • •
Abbildung eines Unisex Körpers Bleistifte, Buntstifte
Spielverlauf: Schritt 1: Färbe die Teile deines Körpers, mit denen du zufrieden bist, auf der Abbildung blau an. Schritt 2: Färbe die Teile deines Körpers, die du gerene verändern würdest auf der Abbildung rot an. Schritt 3: Besprecht die Zeichnungen in der Gruppe. Warum hast du bestimmte Teile blau angemalt? Warum hast du bestimmte Teile rot angemalt? Warum bzw. was möchtest du an diesem Teil deines Körpers verändern?
Abbildung: Der ideale Kรถrper
Arbeitsblatt 4. Spielkarten
e-book : german Gender und interculturalit채t
BEST PRACTICE Unterrichtsvorbereitung Fächerübergreifender Projektunterricht
Thema:
Besucher – Spiel: „Woher kommen unsere Besucher?“
Schule:
Alter:
13-14 (12 Jahre)
Dauer:
50 Minuten
Max. Anzahl Teilnehmer :
Geeignet für die ganze Klasse Empfohlen für 15 Schüler (5 als Beobachter, 10 als „Darsteller eines bestimmten Kulturkreises“ (Besucher/Gäste) (Hinweis: in der Praxis funktioniert das Spiel am besten, wenn mehr Schüler beobachten und es weniger "Besucher" gibt.)
Aufstellung (Tische und Stühle, falls relevant)
U-Form Bewegungsfreiheit im Klassenzimmer
Material:
PowerPoint-Präsentation mit Abbildungen (Personen aus unterschiedlichen Kulturkreisen) Siehe Anhang: Ordner mit Fotos „Kulturen“
Relevante Hintergrundinformationen: Didaktische Hinweise:
Rolle des Beobachters:
www.education-and-gender.eu
Einführung in das „Besucher-Spiel“ Besucher/ Gäste Nachbesprechung: welche Unterrichtsziele wurden erreicht
1. Vorbedingungen: Interkulturelle Bildung: Schüler sammeln Erfahrungen von einander nicht über einander. Die Betonung liegt auf zwischenmenschlichen Beziehungen und nicht auf dem Wissen über die Kultur jedes einzelnen. Die Lehrperson sollte sich zu einer interkulturellen Einstellung bekennen und die Entwicklung einer solchen bei den Schülern unterstützen.
2. Inhalt: In jeder noch so unterschiedlichen Gruppe bzw. Gemeinschaft ist dennoch jede Person einzigartig. In unserer Gesellschaft erleben wir täglich das Aufeinandertreffen von Unterschieden: in der Abstammung, Kultur, Religion, Sprache, Sozialstatus, Begabungen, speziellen Interessen, usw.
PPT präsentieren
Definition von Verschiedenheit
x
15 min
Schüleraktivität
Lehreraktivität
Ziel Einleitung, “Auflockerung der Situation”
5 min
Dauer
3. Unterrichtsablauf
Die Schüler sammeln ihre Eindrücke und Ideen darüber das, was sie in den Bildern erkennen
Unterrichtssituation: Inhalte, Arbeitsformen, Medien
Lernziel(e) / Kompetenzentwicklung Lernzielkontrolle
Lehrer zeigt in einer Präsentation einige Bilder von Personen aus verschiedenen Kulturkreisen (Essen, Kleidung, Grußgewohnheiten, usw.) Der Lehrer schreibt ein paar Stichworte an die Tafel.
Schüler sammeln Erfahrungen über kulturelle Unterschiede
Lehrer teilt die Schüler in Gruppen nach verschiedener Kriterien ein:
Schüler verstehen, dass jede Gruppe/Gemeinschaft verschieden ist:
Zuerst nach der Farbe der Schuhe, dann nach der Augenfarbe, schließlich nach dem Geburtsdatum. (Praktisch: Schüler ‚wandern‘ zusammen in der Klasse herum und der Lehrer lässt sie immer wieder andere Gruppen bilden auf der Basis von: Hausnummer, Farbe der Socken, Haarfarbe / Augen, Lieblingsessen / Lieblingstier, Geburtstag ...)
Unterschiede können sich zeigen im Alter, Geschlecht, Interessensgebieten, Aussehen.
Defintion von Kommunikation
x
Schüler teilen sich in Gruppen auf.
Kommunikation Ablauf: Zuerst schauen sich alle an, dann gehen sie aufeinander zu (Augenkontakt, Gestik), schließlich kommen sie miteinander ins Gespräch
Nachbesprechung: Unterschied zwischen verbaler und nonverbaler Kommunikation, die Bedeutung der Körpersprache bei verbaler Kommunikation…
1. Die Schüler einteilen; beispielsweise Zahlen verwenden (die gleiche Zahl 2x in einer Klasse von 10 Schülern 10:. 1, 2 ,3 ,4 ,5 und 1, 2, 3, 4, 5 2. Die Schüler stehen sich in zwei Reihen gegenüber (Nr. 1 gegen Nr. 1, Nr. 2 gegen 2 usw. ...) Die Reihen sind jeweils am Ende des Raumes, also ganz weit auseinander. 3. Lehrer fragt, sich lautlos näher zu kommen. (Schüler verwenden Gebärdensprache…) 4. Lehrer erzählt den Schülern, dass sie Mäuse sind und dass sie mit „quietschen“ jeder begrüßen… 5. Danach erhalten die Schüler ein paar „Quietsch-Befehle“ traurige Mäuse, Mäuse verliebt, Mäuse die Streit haben ... 6. letzte Aufgabe: Schüler begrüßen sich (freundlich, wütend ...) in einem verwaschenen Sprache
(Japanisch, Russisch, ...)
Die Lehrperson erklärt das Spiel
Schüler spielen das Spiel
20 min
Darstellung: Was in einer Kultur als alltäglich und “normal” gilt kann in einer anderen Kultur sehr stark unterschiedlich sein.
Besucher-Spiel: Aufstellung in zwei Gruppen: Besucher und Gastgeber. Wichtig! Stellen Sie sicher, dass die Besucher erkennbar sind (Mütze, Schal, Aufkleber ... die Schüler vergessen schnell, welcher Gruppe sie angehören) Die Lehrperson schickt die Besucher aus dem Raum und teilt ihnen mit, dass sie gleich wieder zu ihnen kommt, um ihnen Anweisungen zu erteilen. Danach fordert sie die Gastgeber auf, die Besucher freundlich zu begrüßen und ihnen gegenüber Neugier zeigen: Diese Gruppe soll Fragen darüber stellen, woher die Besucher kommen, warum sie hergekommen sind, wie lange sie bleiben werden, und über die Kultur des Landes aus dem sie gekommen sind. Sie sollten versuchen, so viel als möglich über die kulturelle Gewohnheiten, Bräuche und Verhaltensweisen der Besucher herauszufinden. Die Gastgeber sollen sich strikt an die Regel halten: sie dürfen nur einfache Fragen stellen, die ausschließlich mit "Ja" oder "Nein" beantwortet werden müssen.
Erwecken und Steigerung der Sensibilisierung für Ähnlichkeiten, Unterschiede und Erwartungen im Umgang mit unterschiedlichen Kulturen
Danach ruft die Lehrperson die Besucher herein.
10 min
Nachbesprechung
Lehrperson ermuntert die Schüler, eigene Beispiel zu finden
Schüler erklären unterschiedliche kulturelle Einstellungen
Die Lehrperson fragt die Schüler, was in ihrem Kulturkreis „normal“ ist und was nicht. Zum Beispiel: Essenszeiten, Essgewohnheiten, Grußgewohnheiten, Kleidung usw.
Voreingenommenheiten können zu Missverständnissen führen. Verhaltensweisen können unterschiedlich aufgefasst werden. Oft gibt es unterschiedliche Regeln und Übereinkommen in den Kulturen.
4. Geschlechterunterschiede / genderspezifische Aspekte / Übertragung auf spezielle Anwendungsbereiche (Empfehlungen): Das Besucher-Spiel kann in verschiedenen Unterrichtsgegenständen eingesetzt werden, z.B. im Fremdsprachenunterricht, wenn interkulturelle Aspekte besprochen werden.
5. Variationen, Besonderheiten: keine
6. Ergebnisse und Erfahrungen der Testphase Für dieses best practice ist es wichtig, aussagekräftige Fotos (siehe Anlage) für die PowerPoint Präsentation auszuwählen. Diese Fotos dürfen selbst provozierend sein, so dass die Schülerinnen und Schüler motiviert werden, ihre Kenntnisse und Meinungen mit ihren Mitschülern zu teilen.
6. Anhang: Texte, Materialien, Drucke, Folien, Wandtafel, usw. Vorbereitung des Unterrichts durch die Lehrperson: Die Lehrperson sollte eine PowerPoint-Präsentation (6-7 Folien oder eine Folie/ Collage mit mehreren Fotos) vorbereiten, auf denen Personen aus verschiedenen Kulturkreisen dargestellt sind (z.B. beim Essen, in unterschiedlicher Kleidung, Grußgesten, usw.)
BEST PRACTICE Unterrichtsvorbereitung Fächerübergreifender Projektunterricht
Thema
Interkulturalität - Gleichheit und Verschiedenheit von ethnischen Gruppen und Kulturen
Schule: Alter:
13–14
Dauer:
50 Minuten
Max. Anzahl Teilnehmer:
Geeignet für die ganze Klasse Empfohlen für 20-30 Schüler/innen
Ordnungsrahmen – Tische und Sessel (falls gewünscht)
Ordnungsrahmen: Sitzkreis Arbeitsform: 3-4 Kleingruppen an Tischen
Unterrichtsmaterial
Hintergrundinformation
Kugelschreiber, Flip-Chart mit großen leeren Blättern/Postern, Wandtafel, Kreide Hintergrundinformation für Lehrer siehe Punkt 6. im Anhang: Texte, Materialien, Prints, Folien, Wandtafel, usw. (Hintergrundinformation für Lehrer) Literatur JAKLOVÁ A.: Interkulturalita a interkulturní komunikace. In Člověk – jazyk – text. České Budějovice: Jihočeská univerzita, 2008, s. 61-64. MARADA, R.: Etnická různost a občanská jednota. Brno : Centrum pro studium demokracie a kultury, 2006. Mosty do budoucnosti: Dialog mezi civilizacemi. Brno: Doplněk. 2005. PRŮCHA, J.: Interkulturní psychologie. Praha: Portál, 2004. http://konference.osu.cz/cestina/dok/2009/zahradnikovaandrea.pdf http://clanky.rvp.cz/keyword/interkulturalita/ http://www.pedagog.ic.cz/skarupska_dok/soubory/Multikultura lismus.pdf http://www.genderstudies.cz/aktivity/projekt.shtml?cmd%5B2 828%5D=x-2828-2130704 http://www.lmg.ulg.ac.be/articles/intercult_en.html
Didaktische Hinweise
Rolle des Beobachters bzw. Moderators
Die folgenden Grundsätze sollen hervorgehoben werden: Richtlinien über Grundhaltungen, die auf der Motivationstheorie beruhen. Der Grundsatz der gesamtheitlichen Entwicklung der Schüler, die kognitive, emotionale und affektive Aspekte der Persönlichkeitsentwicklung einschließt. Der Grundsatz theoretische Kenntnisse mit der praktischen Anwendung zu verknüpfen, damit die Schüler lernen das Wissen in der Praxis anzuwenden. Der Grundsatz der Angemessenheit, bezogen auf Alter, Wissensstand, Geschlecht, Sprache usw. Der Grundsatz der Emotionalisierung, damit Lehrer unter anderem – eine positive Arbeitsatmosphäre schaffen können. Der Grundsatz der Konsistenz /Übereinstimmung, wenn Wissen angewendet und weiterentwickelt wird. Der Grundsatz des Feedback ist sehr wichtig. Positives Feedback ist notwendig, bedeutet jedoch nicht, dass Lehrer negatives Feedback vollständig vermeiden sollten. Positives Feedback sollte jedoch vorherrschen. Überzeugen Sie sich, dass und wie im Lehrplan die Phase der Pubertät berücksichtigt wird. Moderator. Vorschläge für die Beobachtung: Zeigen sich geschlechtsspezifische Unterschiede, wenn Jungen bzw. Mädchen verschiedene ethnische Gruppen/ Nationen beschreiben? Zeigt sich ein Unterschied zwischen Mädchen und Jungen wenn sie spezielle Merkmalen ethnischer Gruppen oder Nationen beschreiben? Zeigen sich irgendwelche Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen, wenn sie positive oder negative Eigenschaften beschreiben? Wenn Ja, welche sind das?
1. Voraussetzungen:
Wissen über den Unterschied zwischen Ethnien und Nationen
Grundkenntnisse über die Problematik der sozialen Anerkennung, Gründe und Fehler im Zusammenhang mit sozialen Sichtweisen und Einschätzungen.
2. Inhalt: 1. Offene Diskussion: Was bedeuten die Begriffe Nation, Ethnien? Welche verschiedenen Nationen und ethnische Gruppen leben in der Umgebung der Schüler? 2. Anleitung für die Aufgabenstellung: „Ratet, wer das ist“.
Lehrer erklärt den Schülern, wie sie dabei Schritt für Schritt vorgehen sollen. Lehrer überzeugt sich, dass die Schüler die Instruktionen verstanden haben. 3. Die Klasse wird in 4 oder 5 Gruppen mit je 5-6 Teilnehmern aufgeteilt. 4. Jeder Gruppe wird eine ethnische Gruppe/Nation zugeteilt bzw. sie wählt eine, ohne jedoch den anderen zu sagen, welche gewählt wurde. 5. Jede Gruppe arbeitet unabhängig von den anderen und schreibt auf der Flip-Chart oder dem Poster wesentliche Merkmale dieser ethnischen Gruppe/Nation auf (typisches Verhalten, Gewohnheiten, Traditionen, traditionelles Essen, traditionelle Kleidung, traditionelle Feste). Es sind weder visuelle noch auditive Wiedergaben der Eigenschaften erlaubt. 6. Nach der Fertigstellung der Arbeit präsentiert jede Gruppe den anderen, welche Merkmale der spezifischen ethnischen Gruppe/Nation sie gefunden haben. 7. Die restlichen Teilnehmer versuchen zu erraten, über welche ethnische Gruppe/Nation berichtet wurde. Dabei stützen sie sich auf die Eigenschaften, die sie in der Präsentation der vorgestellten ethnischen Gruppe/Nation wahrgenommen haben. 8. Diskussion: Zusammenfassung der Erkenntnisse über verschiedenen Ethnien/ Nationen, und deren Gleichheit bzw. Verschiedenheit. - Wodurch wird unsere Wahrnehmung von anderen beeinflusst? Welche Stereotypien und Fehler in der Wahrnehmung von anderen sind uns aufgefallen? Wie kann man Stereotypien und Fehler in der Wahrnehmung anderer vermeiden?
5 min
Vergewissern Sie sich über den Kenntnisstand Ihrer Schüler zum Thema Interkulturalität. Motivierung der Schüler
Beginnen Sie die Diskussion, vermitteln Sie unter den Schülern. Greifen Sie ein wenn erforderlich.
Unterrichtssituation: Inhalte, Arbeitsformen, Medien
Schüleraktivität
Lehreraktivität
Ziel
Dauer Zeitrahmen
3. Unterrichtsablauf
Schüler diskutieren darüber, was Kultur, Nation, ethnische Gruppe, Interkulturalität bedeutet, letztlich benennen sie Ethnien/ Nationen, die in ihrer Umgebung leben
Lernziel(e) / Kompetenzentwicklung Lernzielkontrolle
Den Anfang bildet das Thema "InterkulturalitätGleichheit und Ungleichheit der ethnischen Gruppen und Kulturen". Die Schüler sitzen mit dem Lehrer in einem Kreis. Inhalt:
Lehrer fragt, was die Begriffe Kultur, Interkulturalität, Nation, Ethnien bedeuten. Schüler besprechen sich untereinander und versuchen, passende Antworten zu finden. Schüler nennen Nationen, Ethnien, die in ihrer Umgebung leben.
Arbeitsform: - Gruppendiskussion
Grundkenntnisse und Wissen über verschiedene ethnische und kulturelle Gruppen, die in der Umgebung der Schüler leben Positives Feedback (verbal)
5 min
Anweisungen für die Schüler
Lehrer: Erklärung der Aufgabenstellung
Schüler hören den Erklärungen zu
Im nächsten Schritt erhalten die Schüler Anweisungen zur Aufgabenstellung. Schüler sitzen im Kreis. Inhalt: Lehrer spricht zu den Schülern: Nun werden kleinere Gruppen (4-5 TN) gebildet. Jede Gruppe erhält ein großes unbeschriebenes Blatt / Poster. Jede Gruppe darf eine ethnische Gruppe/Nation wählen bzw. ihr wird ein solche zugeteilt, jedoch erfahren die anderen Gruppen nicht, welche (bleibt noch geheim). Jede Gruppe schreibt charakteristische Eigenschaften der ethnischen Gruppe auf, die ihr zugeteilt wurde/ die sie gewählt hat Der Inhalt solcher Merkmale kann sein: typisches Verhalten, Traditionen, Gewohnheiten, traditionelles Essen, traditionelle Kleidung, traditionelle Feste. Zu den Merkmalen gehört jedoch nicht das Aussehen (z.B. Farbe der Haut, der Augen, der Haare usw.) Nach Fertigstellung der Arbeit präsentiert jede Gruppe den anderen die Merkmale der spezifischen ethnischen Gruppe/Nation Die restlichen Gruppen versuchen zu erraten, welche ethnische Gruppe/Nation hinter den Merkmalen steckt. Ist alles klar? Gibt es noch irgendwelche Fragen? Die Schüler haben noch 10 Minuten Zeit, um an der Aufgabe weiter zu arbeiten
10 min
Erkennen sozialer Merkmale und Entwicklung kritischen Denkens
Lehrer übernimmt die Rolle des Beobachters und Moderators
Schüler bearbeiten die Aufgabe in Kleingruppen
Schüler arbeiten in kleinen Gruppen, besprechen und diskutieren im Rahmen der Kleingruppe gemeinsam und schreiben die Antworten auf das Papier.
Unterstützung der Schüler darin Fähigkeiten zu entwickeln, die Unterschiede anderer Nationen bzw. ethnischer Gruppen zu erkennen und mit Angehörigen von verschiedenen soziokulturellen Gruppen zusammenzuarbeiten positive Anregungen, Motivation
15 min
Entwicklung von kritischem Denken und Kommunikationskompetenz
Lehrer übernimmt die Rolle des Beobachters und Moderators
Präsentation der von den Gruppen erarbeiteten Ergebnisse, Versuch, die richtigen Antworten auf die Frage zu finden, "Wer ist damit gemeint?"
Schüler sitzen wieder im Kreis, eine Gruppe nach der anderen präsentiert die Eigenschaften der speziellen Ethnie. Die übrigen Schüler versuchen zu erraten, welche Ethnische Gruppe gemeint ist Inhalt: eine Gruppe nach der anderen präsentiert die gefundenen Charakteristika. der Rest der Schüler errät, um welche Ethnie es sich handelt die Gruppe, die es errät erklärt, auf Grund welcher Eigenschaften sie diese Ethnie/Nation identifiziert hat.
Schüler darauf vorbereiten, die Erfahrung mit Verschiedenheit, die sie im Alltag erleben, als etwas Natürliches und Gewöhnliches anzuerkennen und zu begreifen, wie man das erkennt und benennt. Schüler aufnahmebereit zu machen für den Meinungsaustausch, und zum Vergleich von Beziehungssystemen und Gewohnheiten. positives Feedback (verbal)
Kognitive Entwicklung, Förderung kritischen Denkens, Entwicklung emotionaler Intelligenz (Anerkennung, Toleranz, Empathie)
Moderator und Vermittler in der Diskussion
Schüler diskutieren
Schüler sitzen zusammen mit dem Lehrer im Kreis und diskutieren. Sie versuchen, zu Fragen im Rahmen des Themas Stellung zu nehmen Inhalt: Lehrer bewertet die Gruppenarbeit Lehrer stellt Fragen: 1. 2.
15 min
3. 4. 5.
Was war bei der Aufgabe am schwierigsten? Welche Merkmale einzelner ethnischer Gruppen/Nationen erweisen sich von herausragender Bedeutung Worauf könnten unsere Vorurteile in der Wahrnehmung /Wertung anderer gegründet sein? Wie können wir Stereotypien und falsche Vorstellungen über andere vermeiden? Auf welche Weise können eurer Meinung nach andere ethnische Gruppen / Nationen unser Leben bereichern?
Lehrer schließt diese Unterrichtseinheit und bewertet die einzelnen Arbeiten in positivem Sinn
Stellung beziehen und das Verhalten bzw. die Werthaltungen der Schüler korrigieren. Darauf hinweisen, dass Ungleichheit als Gelegenheit für die persönliche Bereicherung und nicht als eine Quelle des Konflikts wahrgenommen werden soll. Helfen Sie den Schüler zu begreifen, dass Wissen in jedem Fall Einstellungen, Toleranz und Rücksichtnahme unter unterschiedlichen soziokulturellen Gruppen verbessert, Ermuntern Sie die Schüler zum Nachdenken über den kulturellen Hintergrund von Angehörigen anderer sozialen Gruppen und deren Anerkennung Abschließende, (möglichst positive) Bewertung der Arbeit
4. Eigenheiten der Geschlechter/ Genderspezifische Aspekte / Überleitung zu spezifischeren Themen (Empfehlungen): Gibt es Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen bei der Auswahl von Merkmalen/ Begriffen, die verwendet werden, um ethnischen Gruppen/Nationen zu beschreiben? Gibt es ein Unterschied zwischen Jungen und Mädchen in der Wahrnehmung bestimmter positiver oder negativer Eigenschaften? Wenn Ja, welche sind das?
5. Variationen, Besonderheiten: Die Aufgabenstellung ist leichter, wenn Schülerinnen und Schüler aus einer Liste von Ländern (statt ethnische Gruppe/Nationalität) wählen können oder ein Land zugeteilt bekommen. Dieses best practice ist auch für 14-15-jährige Schüler geeignet. Variante für das Spiel: es können auch spezielle Kategorien für das Poster gesammelt werden (z.B. Speisen, Gerichte, berühmte Persönlichkeiten, Reiseziele usw.)
6. Ergebnisse und Erfahrungen der Testphase: Die Erprobung dieses best practice hat ergeben, dass es eher für 14-15-jährige Schülerinnen und Schüler geeignet ist. Um den Kenntnisstand der Schülerinnen und Schüler zum Thema ‚Interkulturalität‘ zu erweitern, kann die Lehrerin/ der Lehrer den Schülerinnnen und Schülern in der Einstiegsphase bekannte Stereotype über das eigene Heimatland als Beispiel geben (ohne Nennung des Landes). Die Lehrerin/ der Lehrer sollte auf den Wissensstand der Schüler (bezüglich Interkulturalität, Stereotype, Klischees usw.) zurückgreifen und darauf aufbauen. Die Aufgabenstellung ist leichter, wenn die Schülerinnen und Schüler aus einer Liste von Ländern (statt ethnische Gruppe/ Nationalität) wählen können oder ein Land zugeteilt bekommen. Anhang: Texte, Materialien, Druckwerke, Folien, Wandtafel, usw.
Hintergrundinformation für Lehrer: A. Didaktische Grundsätze: 1. Prinzipien und Erkenntnisse 2. Prinzip der Gesamtsicht der Entwicklung/Entfaltung der Persönlichkeit von Schülern 3. Prinzip des Zusammenhangs von Theorie und Praxis 4. Prinzip der Verhältnismäßigkeit 5. Prinzip der individuellen Annäherung 6. Prinzip der Emotionalisierung 7. Prinzip der Beständigkeit/ Dauerhaftigkeit 8. Prinzip des Durchblicks, der klaren ungetrübten Sichtweise 9. Prinzip der Folgerichtigkeit 10. Prinzip der Rückkopplung B. Ethnizität/ Zugehörigkeit Der Begriff der Ethnizität bzw. Zugehörigkeit zu einer ethnischen Gruppe betrifft Aspekte von Beziehungen zwischen Gruppen, die sich selbst als deutlich verschieden von anderen sehen, und auch von anderen als kulturell verschieden wahrgenommen werden. Damit können jedoch auch Beziehungen innerhalb einer Gruppe oder Gemeinschaft gemeint sein, deren Angehörige sich selbst als verschieden betrachten, wobei Angehörige der Gruppe in einer hierarchischen Rangordnung innerhalb der Gemeinschaft stehen. Deshalb ist es notwendig, klar zwischen Ethnien und Gesellschaftsschichten zu unterscheiden. Wenn kulturelle Unterschiede einzelner Angehöriger einer Gruppe im Umgang mit den anderen der Gruppe zu erkennen sind weist das auf ethnische Elemente in den sozialen Beziehungen hin. Zugehörigkeit beinhaltet sowohl Aspekte der Stärkung/Aufwertung als auch der Minderung im Wechselspiel der gegenseitigen Wahrnehmung und Anerkennung, und beinhaltet damit auch Aspekte der Entwicklung der Selbsteinschätzung des Einzelnen.
Literatur Eriksen, T. H.: Ethnicity and Nationalism. Anthropological Perspectives. London: Pluto Press 1993 (second, expanded edition 2002, third edition 2010). C. Nation Der Begriff Nation bezeichnet größere Gruppen von Menschen, denen gemeinsame kulturelle Merkmale wie eine gemeinsame Sprache, Tradition, Sitten, Abstammung oder Geschichte zugeschrieben werden. Das kann sich aber auch auf Menschen beziehen, die im gleichen Land leben und/oder eine gemeinsame Regierung haben. Man spricht dann auch von einem Nationalstaat. Der Begriff Nation kann in unterschiedlichen Bedeutungen angewendet werden, die Bedeutung des Begriffes hat sich im Lauf der Zeit verändert. http://en.wikipedia.org/wiki/ D. Sozialer Einfluss Wir können den Begriff des sozialen Einflusses als einen Prozess der Wahrnehmung einer anderen Person im Rahmen von gegenseitiger Beeinflussung verstehen. Eine Person wird beeinflusst a) von rein sachlichen Denkweise,
b) davon, wie sie sich selbst sieht/empfindet, c) wie sie von anderen Personen wahrgenommen wird. Die Wahrnehmung erfolgt beabsichtigt oder unbeabsichtigt, bewusst oder unbewusst, und ist beeinflusst von vorangegangenen Erfahrungen. Die Wahrnehmung von anderen besteht aus drei Komponenten/Faktoren: 1. Erwartungskomponente Steht unter starkem Einfluss der Erwartung bestimmter Verhaltensweisen, die als Voreingenommenheit bezeichnet werden (allgemeine Bereitschaft zu einer bestimmten Haltung/Einstellung), und der Fokussierung auf die Wahrnehmung ganz "bestimmter" Merkmale (selektive Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Phänomenen und Erscheinungsformen). 2. Affektive Komponente Wird von Gefühlen beeinflusst, die die Wahrnehmung einer anderen Person verfälschen und/oder auf Vorurteilen beruhen, die wiederum auf eine emotionale Beeinflussung zurückgehen. 3. Übertragungskomponente Das Bestreben, bestimmte / typische inner(lich)e und äußer(lich)e Merkmale einer Person miteinander zu verknüpfen. E. Irrtümer in der Wahrnehmung (Wahrnehmungsstereotypien) a) Glorifizierungseffekt / "Nimbus-Fehler" Wenn wir uns bei der Wahrnehmung anderer Person irreführen lassen; wenn wir uns von etwas Bestimmten beeindrucken lassen, unabhängig davon, ob es sich dabei um einen positiven oder negativen Effekt handelt. b) Der erste Eindruck Wir lassen uns durch beeinflussen.
den
ersten
spontanen
Eindruck
von
einer
Person
c) Logischer Fehler Auf Grund bestimmter Erfahrungen glauben wir, dass Eigenschaften in einem logischen Zusammenhang mit anderen Eigenschaften stehen bzw. diese bedingen oder mit ihnen verknüpft sind. d) Moderationseffekt, Höflichkeit Wenn wir jemanden unkritischer einschätzen wegen seiner Aussagen oder Redensarten, oder weil nur er/sie uns sympathisch vorkommt oder sich uns gegenüber freundlich und hilfsbereit erweist. e) Effekt der soziale Position Wenn wir die soziale Position einer anderen Person kennen (Lehrer, Arzt...) und diese Person dann vor allem auf Basis der Eigenschaften beurteilen die ganz allgemein der spezifischen Gruppe zugeschrieben werden. f) Projektion Wir neigen dazu anzunehmen, dass die andere Person ähnliche Motive, Interessen, Einstellungen und Meinungen hat wir selber. g) Vorurteile und Stereotypien (Klischees) Eine stereotypische Wertschätzung beruht gewöhnlich auf einer Vereinfachung oder Verzerrung. Unabhängig von der speziellen Person setzen wir von Angehörigen einer
Gruppe deren gemeinsame Merkmale voraus. Vorverurteilung ist ein weit verbreitetes Klischee in sozialen Beziehungen. Das kann auf rassistische aber genauso gut auf andere Vorurteile zutreffen.
e-book : german Gender und lifestyle
BEST PRACTICE Unterrichtsvorbereitung Fächerübergreifender Projektunterricht
Thema:
Emotionales Wohlbefinden
Schule: Alter:
13-15
Dauer:
50 Minuten
Max. Anzahl Teilnehmer:
Geeignet und empfohlen für die ganze Klasse
Aufstellung (Tische, Stühle, falls relevant):
Wird in der Gruppe entschieden
Material:
Handout und große Papierblätter/Plakate und Farbstifte
HintergrundInformationen (siehe Abschnitt 4 in Modul 4):
Gender und Lebensstil (-form, -weise, -führung)
Didaktische Hinweise:
Der Lehrer sollte unterstützen, das Verständnis erleichtern, aber weder wertende Bemerkungen machen bzw. Kommentare abgeben noch irgendwelche Antworten beurteilen oder werten Der Schwerpunkt liegt in der Beobachtung, auf welch unterschiedliche Weisen Jungen und Mädchen die Fragen beantworten.
Rolle des Beobachters:
Die vorherrschende Meinung, die auch in der Forschung und Literatur vertreten wird, besagt, dass sich geschlechtsspezifische Unterschiede zeigen, wenn Jungen und Mädchen über sich selbst sprechen, besonders dann, wenn dabei Gefühle betroffen sind. Es gibt Anzeichen dafür die vermuten lassen, dass die emotionale Intelligenz bei Mädchen ausgeprägter entwickelt ist als bei Jungen. Darauf kommt es in diesem Unterrichtsbeispiel an: Unterschiede und Ähnlichkeiten herauszufinden.
Haben Jungen und Mädchen den gleichen Wortschatz? Sind genderspezifische Unterschiede in der Fähigkeit, über diese Dinge zu sprechen, festzustellen?
1. Voraussetzungen: Kenntnis und Begriffsdefinitionen von emotionalem Wohlbehagen
2. Inhalt: Diskussion in der Klassengemeinschaft Emotionales Wohlbehagen – Definition: Die eigenen Gefühle und Empfindungen verstehen, Strategien entwickeln, wie man mit diesen Gefühlen umgeht, sie einstufen kann (Kategorien) und sich kritisch damit auseinandersetzt. Gruppenarbeit Diskussion in der Klassengemeinschaft Emotionales Wohlbehagen ist gerade für junge Menschen von großer Bedeutung. Man sagt, dass eine gute soziale, emotionale und psychische Befindlichkeit hilft, junge Menschen vor emotionellen und Verhaltensproblemen, Gewalt und Verbrechen, Teenagerschwangerschaft oder Drogen- und Alkoholmissbrauch schützt (Adi u. a. 2007). Emotionales Wohlbehagen im Allgemeinen und insbesondere bei jungen Menschen ist wegen fehlender gesicherter theoretischer Konzepte schwer zu definieren (Statham and Chase, 2010). Trotz des beträchtlichen akademischen und politischen Interesses an dieser Thematik ist es sehr schwierig, diesen komplexen Begriff genau zu beschreiben. Er wird als 'nicht greifbar, schwer zu definieren und noch schwieriger, die verschiedenen Ausprägungen zu benennen' beschrieben (Thomas, 2009: 11), und als 'begrifflich schwammig, jedoch tiefgreifend' (Morgen und Mayall, 2009: 221). Forschungsergebnisse belegen, dass Mädchen ihre Gefühle stärker verinnerlichen als Jungen, sie äußern jedoch auch vermehrt positive Gefühle. Beispielsweise beobachtet man bei Mädchen öfter Angst und Schwermut oder Traurigkeit als bei Jungen, nach außen hin zeigen sie jedoch öfter Fröhlichkeit und Heiterkeit. Jungen hingegen äußern Gefühle wie Wut oder Aggression mit größerer Intensität als Mädchen. Im sozialen Umfeld haben Kinder manchmal das Bedürfnis sich anzupassen und können deshalb ihre wahren Gefühle nicht frei zeigen, was zur Verinnerlichung von Verhaltensweisen und Gefühlen führt. Mädchen und Jungen legen unterschiedliche Maßstäbe an und schätzen sich selbst unterschiedlich ein. Obwohl sich Mädchen normalerweise leichter tun in der Schule als Jungen sind sie weniger selbstbewusst und stehen ihrer eigenen schulischen Leistung kritischer gegenüber. Jungen neigen andererseits dazu, unrealistisch hohe Einschätzungen ihrer eigenen Fähigkeiten und schulischen Leistungen zu entwickeln. Einige Mädchen können sich sogar in der Schule zurücknehmen, weil sie bemüht sind, sich anzupassen und den Konkurrenzkampf mit Jungen zu vermeiden.
Schüleraktivität
Lehreraktivität
Ziel
Dauer Zeitrahmen
3. Unterrichtsablauf Unterrichtssituation: Inhalte, Arbeitsformen, Medien
5 min
10 min
Fragen an die Klasse: Was bedeutet Wohlbehagen für Euch? Was bedeutet emotionales Wohlbehagen, und wie beeinflusst es uns in unserem Leben? Emotionales Wohlbehagen definieren
Erforschen verschiedener Gefühle, die wir manchmal spüren.
Die Literatur weist darauf hin, dass Mädchen ihre Gefühle besser ausdrücken können als Jungen, dass sie aber dazu neigen zu verinnerlichen, wie sie sich wirklich fühlen und häufig sagen, dass sie glücklich sind, obwohl das gar nicht wirklich zutrifft. Inwieweit denkt Ihr, dass das wahr ist?
Lehrer ersucht die Schüler drei Gefühle aufzuschreiben, die sie in letzter Zeit empfanden
Schreiben drei Gefühle, die sie in letzter Zeit empfanden auf Postit‘s.
Jeder Schüler erhält drei Post-it‘s. Schüler schreiben drei Gefühle auf je ein Post-it, die sie kürzlich empfunden haben.
Lernziel(e) / Kompetenzentwicklung Lernzielkontrolle Formulierung der Definitionen Diskussionsqualität Schülerantworten zu Gender-Unterschieden.
Herausheben der unterschiedlichen Ausdrucksweisen und Formulierungen – falls solche zu bemerken sind.
5 min 10 min 15 min
Kategorisieren der Gefühle
Kritische Auseinandersetzung Diskussion
Erforschen, wie wir uns fühlen, und Strategien, die wir anwenden.
Die Post-it’s werden an die Tafel geklebt und wenn möglich zu Kategorien gruppiert.
Lehrer unterstützt die Arbeit der Schüler
Lehrer, unterstützt und moderiert die Diskussion
Handouts werden ausgeteilt
Wie kann man Gefühle kategorisieren?
Schüler überlegen, wie sich die Beispiele kategorisieren lassen. Kann man aus der Kategorisierung etwas herausfinden? z.B. sind die Beispiele in negative/positive Gefühle gruppiert worden? Ist es schlecht oder o.k., wenn man sich böse fühlt? Schüler diskutieren in der Klasse
Diskussionsqualität Fähigkeit, die schwierigen Phasen des Aufwachsens zu begreifen und zu meistern.
Warum - oder warum nicht? Sind alle unsere Gefühle annehmbar? Denkt genau über diese Frage nach: Sind manche Gefühle mehr wert als andere, oder ist die Art, wie wir sie meistern und nach außen zeigen von höherer Bedeutung? Viele der sozialen und emotionalen Äußerungen in der Klasse konzentrieren sich hauptsächlich sich auf ' positive' Gefühle, warum könnte das sein? In Gruppen zu je 6 Schülern werden die Fragen besprochen die auf den Handouts gestellt sind. In heterogenen Klassen bestehen die Gruppen jeweils aus 3 Jungen und 3 Mädchen. Der Verlauf der Diskussionen der Schüler wird in beliebiger Form notiert, Kugelschreiber und Papier sind bereitgestellt.
Kompetenz zur Teamarbeit Diskussion über GenderUnterschiede.
5 min
Nachbesprechen der Ergebnisse. Neue Erkenntnisse?
Lehrer, unterstützt und moderiert die Diskussion
Teilnahme an der Diskussion in der Klasse
Vergleicht die erarbeiteten Erkenntnisse mit der Literatur. Was habt ihr in dieser Unterrichtseinheit über euch selbst und über Andere erfahren?
Wie können die gewonnen Erkenntnisse das Verständnis über das Wohlbefinden veranschaulichen?
4. Eigenheiten der Geschlechter / Genderspezifische Aspekte / Überleitung zu spezifischeren Themen (Empfehlungen): Was sind unbedachte Ausdrücke von Jungen und Mädchen in dieser Altersgruppe in Bezug auf ihr emotionales Wohlbehagen? Wie kann man Jungen helfen, ihre Gefühle sprachlich besser und ehrlicher auszudrücken? Welche Unterschiede zeigen sich zwischen Jungen und Mädchen in der Art und Weise, wie sie ihre Gefühle ausdrücken und beherrschen?
5. Variationen, Besonderheiten: 2 Videos integrieren und zeigen, die im Rahmen des Projektes EDGE in England zu dieser Thematik produziert wurden (Anlage zu diesem best practice). Diskussion und Analyse hinsichtlich der Fragestellung, ob die Ideen, Diskussionsschwerpunkte und Ergebnisse sich zu denen in den Videos eher gleichen oder unterscheiden.
6. Ergebnisse und Erfahrungen der Testphase Es hat sich während der Erprobung des best practices herausgestellt, dass die Auswahl eines geeigneten Films/Videos für diese Altersgruppe von entscheidender Bedeutung ist. Es sollte ein geeignetes audiovisuelles Medium gefunden werden, dass als thematischer „Eisbrecher“ dient und (www.youtube.com) und eingesetzt werden kann. Auch wurden deutlich, dass der Bezug auf vorhandene Ressourcen und soziale Erfahrungen der Klassengemeinschaft äußerst wichtig ist bzw. in die gruppenbezogene Herangehensweise integriert werden sollte. Empfohlen wird darüber hinaus, das Kategorisieren der Gefühle(eigenschaften) spezifischer und differenzierter anzulegen, um damit eine präzise Benennung zu ermöglichen.
Anhang: (Englische Ausdrücke) Gruppengespräch http://ippf.org/
Gruppengespräch Zusammenarbeiten und Diskutieren über Ideen ist eine hervorragende Option, sich selbst und Andere besser verstehen zu lernen. Bilden Sie eine Gesprächsgruppe, in der über emotionales Selbstbewusstsein gesprochen wird. Emotionale Selbsterkenntnis zeigt sich in der Fähigkeit, eigene Gefühle zu erkennen. Sprecht über Eure Gefühle, Eure Vorstellungen und Gedanken zu folgenden Behauptungen: Ich bin am glücklichsten wenn … Ich fühle mich verlegen wenn … Ich denke negative über mich wenn … Ich fühle mich stolz auf meine Leistungen wenn …… Was habt Ihr über Euch selbst erfahren / gelernt? Was habt Ihr über andere erfahren / gelernt? Eine ähnliche Gruppendiskussion ist zu finden unter http://my.extension.uiuc.edu/documents/257080502080208/Emotional_Intelligence_13-18.pdf
BEST PRACTICE Unterrichtsvorbereitung Fachübergreifender Projektunterricht
Thema:
„Freiluftaktivitäten“
Schule: Alter:
13-15
Dauer:
50 min
Max. Anzahl Teilnehmer:
25
Aufstellung (Tische und Stühle, falls relevant):
Außengelände in der Nähe der Schule
25 Seilchen (oder etwas anderes, mit dem man die Füße aneinander binden kann) Material:
Stöckchen und (Laub)Blätter müssten im Wäldchen zu finden sein. (Müsste auf Grund schlechten Wetters alles in der Halle stattfinden, könnten an Stelle von Stöckchen Bleistifte, und an Stelle von Laubblättern Papierblätter (ca. 5 x 5 cm) genommen werden; jeweils 5 pro Gruppe)
Relevante Hintergrundinformationen:
Didaktisches Vorgehen:
www.education-and-gender.eu
Durch gemeinsame (Spiel-)Aktivitäten sollen die Schüler und Schülerinnen sich selbst, ihren Körper und das Zusammenspiel mit anderen kennenlernen bzw. bewusster wahrnehmen. Die Aktivitäten sind für Jungen und Mädchen gleichermaßen leicht durchzuführen, die Qualität der Ausführung und die Resultate sind also unabhängig vom Geschlecht zu sehen. Bei den Paar- und Gruppenbildungen in den gemischten Gruppen sollte beobachtet werden, ob bzw. wie viele
gemischte Paare/ Gruppen sich bilden, bzw., wenn überwiegend gleichgeschlechtliche Paare/Gruppen gebildet werden, sollte der Lehrer eingreifen und zu gemischten Paaren/Gruppen anregen. Wichtig für den Beobachter, zu notieren, wie die Paar-/Gruppen-bildung erfolgte.
Rolle des Beobachters:
Idealerweise sollte vor dem Unterricht ein Gespräch zwischen Beobachter/in und Lehrer/in stattfinden, in welchem der Hintergrund der Unterrichtsstunde besprochen wird. Dann kann nachvollzogen werden, in wie weit die Stundenplanung umsetzbar ist.
1. Vorkenntnisse: Die Spiele/Aufgaben sind dem Sportlehrer/innen sicher in dieser oder ähnlicher Form bekannt. Wichtig ist evtl., darauf hinzuweisen, dass für eine erfolgreiche Durchführung der Aufgaben Kooperation wichtig ist.
2. Inhalt: Spiele in der Natur. Der Aufenthalt draußen in der Natur soll zum einen den Augenmerk vom “sportlichen” Aspekt der Aktivitäten nehmen, obwohl die meisten Spiele durchaus sportlichen Charakter haben, zum anderen aber auch die Aufmerksamkeit von sich selbst und seinem Geschlecht nehmen, d.h. dass die Spiele/Aufgaben zu spontane Aktivitäten auffordern, die mit wem auch immer durchgeführt werden können, und die nach gemeinsamer Durchführung und gemeinsamem Spaß durchaus zur Reflexion anregen können, dass viele – vielleicht alle – Aktivitäten gemeinsam von Jungen und Mädchen durchgeführt werden können, D.h. das ein aktiver, sportlicher Lebensstil nicht vom Geschlecht abhängig ist. Beginn: Wolf, Schaf, Jäger (Dies ist eine aktive Form von Stein, Papier, Schere) In der Mitte der Wiese hat der Lehrer ein ca. 20-25 x 20-25 m großes Feld abgeteilt, (z.B. mit Kegeln als Endpunkte). Siehe Anlage 1. SS werden in zwei Gruppen geteilt, die Gruppen stehen sich außerhalb des Quadrats gegenüber. Jede Gruppe muss sich verständigt haben, ob sie als Jäger-, Schaf- oder Wolfgruppe auftritt, natürlich ohne dass die andere Gruppe davon weiß. Auf ein Zeichen des Lehrers gehen beiden Gruppen aufeinander zu und bleiben ca. 1 m voreinander stehen. Wiederum auf ein Zeichen des Lehrers hin müssen nun beide Gruppen sich zu erkennen geben, d.h. ist es eine Wolfgruppe, müssen alle heulen wie die Wölfe, ist es eine Schafgruppe, müssen alle blöken, ist es eine Jägergruppe, müssen alle laut “Peng” rufen als würden sie schießen. Dann gilt es blitzschnell zu reagieren: ist eine Gruppe Wolf, die andere Schaf, versuchen die Wölfe die Schafe zu fangen, weil sie sie fressen wollen; ist eine Gruppe Schaf und die andere Jäger, versuchen die Schafe die Jäger zu fangen, weil sie von ihnen etwas zu fressen haben wollen; ist eine Gruppe Jäger und die andere Wolf, versuchen die Jäger die Wölfe zu fangen, weil sie sie schießen wollen; Die Gruppen, die gefangen werden muss, versucht, so schnell wie möglich wieder hinter die Startlinie zu kommen, da sind sie sicher. Wer gefangen wird, geht über zur anderen Gruppe. Danach müssen sich beide Gruppen wieder für eine der drei Möglichkeiten entscheiden, usw. Sollten sich beide Gruppe für die gleiche Rolle (Wolf, Schaf, Jäger) entschieden haben, laufen beide Gruppen zurück zu ihren Startplätzen und beginnen von neuem. Variante: Die jeweils Gefangenen werden gezählt, bleiben dann aber in ihren Gruppen. Welche Gruppe hat als erste 20, 30, oder 40 gefangen... SS werden in Gruppen zu je 5 SS eingeteilt. Jede Gruppe steht ungefähr gleichweit vom Wäldchen entfernt (ca. 25-30 m). Es werden vier Wettbewerbe ausgetragen, wobei die fünf Gruppen zwar gegeneinander antreten, aber Hauptzielsetzung ist es die Aufgaben richtig in einer angegebenen Zeit auszuführen. Die Zeit gibt der Lehrer jeweils vor, nachdem er sieht, wie viel Zeit zur Erklärung gebraucht worden ist. Jede der folgenden vier Aufgaben ist für ca. 10 geplant. Es kann auch eine Konkurrenzvariante gespielt werden, bei der es auch darum geht, schneller als die anderen Gruppen zu sein. Die Gewinnergruppe bekommt dann jeweils 5 Punkte, die zweite 4, ..., und die letzte Gruppe einen Punkt. Siehe weiterer Unterrichtsverlauf
3. Unterrichtsablauf
Dauer
Lernziele Lernzielkontrolle
10 min
Aktiv sein und den eigenen Körper spüren. Erkennen, dass das Erfüllen der Aufgabe bzw. der Sieg nur durch Zusammenarbeit und Zusammenspiel erreichbar ist. Jeder kann seinen Teil zum Gruppenerfolg beitragen, unabhängig vom Geschlecht und Leistungsvermögen. Elemente wie Wettkampf, Konkurrenz und Spaß unterscheiden können
Nicht direkt kontrollierbar, doch an der Art der Ausführung, am Grad der Intensität, evtl. spontanen Äußerungen der SchülerInnen festzumachen. Evtl. können auch am Ende der Stunde einige Fragen zum physischen und emotionalen Zustand gestellt werden (evtl. Diskussion).
Unterrichtssituation: Inhalte, Arbeitsformen, Medien
1. Spinnweb Auf Kommando laufen die ersten jeder Gruppe zum Wäldchen, dort müssen sie ein Stöckchen (kleinen Ast oder Zweig) finden. Mit diesem laufen sie zurück und nehmen den nächsten aus jeder Gruppe mit, indem der zweite das andre Ende des Stöckchens festhält. So laufen sie gemeinsam zum Wäldchen und müssen dort ein zweites Stöckchen finden. Mit diesem geht’s wieder zurück und jeweils der dritte jeder Gruppe schließt sich an, indem er/sie das freie Ende des zweiten Stöckchens festhält. So machen es auch die vierten und fünften. Nachdem die gesamte Gruppe dann mit fünf Stöckchen zurück ist, bildet die Gruppe einen zusammenhängenden Ring, mit jeweils einem Stöckchen zwischen den Jungen und Mädchen der Gruppe. Schafft es jede Gruppe in der vorgegebenen Zeit?
Kommentar
In den geschlechtsgemischten Gruppen sollten auch diese Untergruppen aus Jungen und Mädchen bestehen. Siehe Anlage 2
Siehe Spinnweb!
10 min
Ausgangsposition wie bei 1. Der/die erste läuft zum Wäldchen, findet dort ein Blatt, welches auf die Stirn gelegt werden muss, um dann wieder mit dem Blatt zurückzulaufen. Das Blatt darf nicht mit den Händen festgehalten werden. Fällt das Blatt runter, muss man stehen bleiben, erst das Blatt wieder auf die Stirn legen und dann kann man weiterlaufen. Wenn der/die erste bei der Gruppe angekommen ist, kann der/die nächste loslaufen,... Sind alle mit dem Blatt zurück, fast die Gruppe sich an den Händen und bildet einen Kreis, wobei jeder sein Blatt auf der Stirn liegen haben muss. Welche Gruppe schafft es in der vorgegebenen Zeit? Siehe Spinnweb!
10 min
2. Blattlaus Siehe Anlage 3
3. Tausendfüßer Mit einem Springseilchen werden die ersten beiden an den Fußgelenken zusammen gebunden, und laufen dann im “Dreibeinlauf” zum Wäldchen, umrunden einen Baum und laufen zurück zur Gruppe. Dort bindet sich der nächste mit einem Seilchen an die ersten beiden. Alle drei laufen nun die gleiche Strecke um den Baum, holen den nächsten,.... Wenn die ganze Gruppe zurück ist, müssen alle an den Fußgelenken zusammengebunden sein, und drei Runden gemeinsamen hüpfen. Welche Gruppe schafft es als erste?
Siehe Anlage 4
10 min
Siehe Spinnweb!
4. Raupenrennen Alle in der Gruppe legen die linke Hand auf die Schulter des Vordermannes und winkeln das rechte Bein an, so dass jeweils der Hintermann den Fuß mit seiner rechten Hand festhalten kann. So miteinander verbunden muss nun die Gruppe in gemeinsamem Rhythmus nach vorn hüpfen. Dies können alle Gruppen zunächst einmal üben. Nun stehen alle Gruppen nebeneinander. Auf Kommando hüpfen alle bis zur ca. 15m entfernten Ziellinie. Welche Gruppe hüpft als erste gemeinsam über die Ziellinie?
Siehe Anlage 5
4. Genderspezifik / genderspezifische Aspekte / Transfer auf spezielle Fachbereiche (Empfehlungen):
Auf Grund des großen Bewegungsaspektes spricht diese Unterrichtsform eher Jungen an
Andererseits ist somit aber auch Raum vorhanden, Mädchen zu mehr Bewegung zu motivieren
5. Variationsmöglichkeiten, Besonderheiten: Für jedes Spiel sind max. 10 Minuten vorgesehen. Sollte bei den Gruppenaufgaben mehr Zeit benötigt werden, kann eine der Aufgaben auch weggelassen werden (oder zu einem anderen Zeitpunkt in den Unterricht integriert werden). Sollten die Wetterbedingungen es nicht zulassen, können die Spiele auch in der (Sport)Halle durchgeführt werden. In diesem Fall ist darauf zu achten, dass die Kleinmaterialien wie Stöckchen, Blätter etc. im Vorfeld vorbereitet/organisiert werden oder durch ähnliche Materialien ersetzt werden.
6. Ergebnisse und Erfahrungen der Testphase Im Vorfeld sollte darauf hingewiesen werden, dass die Schülerinnen und Schüler geeignete Kleidung und passendes Schuhwerk mitbringen. Die Visualisierung der Spiele kann dazu beitragen, dass der Lernprozess der Kinder unterstützt wir. Es ist daher ratsam, Fotos bzw. Bilder von Wölfen, Jägern etc. den Schülerinnen und Schülern zu zeigen. Die Geschlechterzusammensetzung der Lerngruppen beeinflusste den Spiel- und Lernprozess erheblich. Jungen haben deutlich mehr Freude und Spaß an dieser Aktivität als Mädchen. Zur Unterstützung sollte die Lehrerin/ der Lehrer eine Trillerpfeife nutzen.
Anlagen: Texte, Materialien, Kopien, Folien, Tafelbilder usw. Anlage 1: Ausgangsposition und schematische Beschreibung des Eingangsspiels. Anlage 2: Bildhafte Beschreibung von Aufgabe 1. Anlage 3: Bildhafte Beschreibung von Aufgabe 2.
Anlage 4: Bildhafte Beschreibung von Aufgabe 3. Anlage 5: Bildhafte Beschreibung von Aufgabe 4.