NORDFRANKREICH
Wege der Erinnerung 14 - 18 4 Routen zu Sehensw체rdigkeiten und Schaupl채tzen des 1. Weltkriegs
S. Dhote
Einführung Auf den „Wegen der Erinnerung im Nord-Pas de Calais“ entdeckt der Besucher geschichtsträchtige Plätze, die an die Kampfhandlungen des Ersten Weltkriegs erinnern. Jeder dieser Orte gedenkt auf seine Weise bestimmter Geschehnisse und erzählt Geschichten von Soldaten, Truppen, Schlachten oder Städten. Sie zeugen von Trauer, bestechen heute aber oft auch durch ihre Schönheit.
Historisches kanadisches Nationaldenkmal von Vimy
Diese Broschüre ist ein geschichtlicher und praktischer Reiseführer, in dem 36 Orte und deren Sehenswürdigkeiten sowie vier thematische Routen vorgestellt werden. Diese Erinnerungswege zeigen, wie sehr der Krieg das kollektive Gedächtnis unserer Region geprägt hat.
Leitartikel
1 - Die Front. ..................................................................... s. 4
Mit ihren „Chemins de mémoire“ möchte
Im Nord-Pas de Calais gibt es auch heute noch
die Region Nord-Pas de Calais das Gedenken
ein reiches, kaum beachtetes geschichtliches
an die Vergangenheit wach halten. Diese
Erbe aus den beiden Weltkriegen.
Gedächtniswege erinnern an die Opfer
Militärfriedhöfe, Denkmäler und Ruinen
des Ersten Weltkrieges. Zugleich unterstreichen
zeugen noch immer von den damaligen
sie aber auch die Bedeutung des Friedens
Geschehnissen.
und seiner Errungenschaften: der Freiheit und der Brüderlichkeit, die heute das Leben in Europa bestimmen.
Die «Wege der Erinnerung im Nord-Pas de
2-D er Bewegungskrieg und die erste Zeit unter deutscher Besatzung........................ s. 10
Calais» ermöglichen es dem Besucher, ein tieferes Verständnis für diese Ereignisse zu
Deshalb wollen wir mit dieser Initiative nicht
entwickeln, die für die Welt und Europa von
nur der Vergangenheit verhaftet bleiben,
entscheidender Bedeutung waren. Sie ehren
sondern unsere Aufmerksamkeit auch auf
die Männer und Frauen, die in dieser Region
die heutige Welt und auf die Zukunft richten.
starben und begraben wurden.
Daniel PERCHERON Senator des Pas-de-Calais Vorsitzender des Regionalrates Nord-Pas de Calais
Régine SPLINGARD Regionalrätin Vorsitzende des regionalen Tourismusamtes des Nord-Pas de Calais
3-D as Küstengebiet als Basis der alliierten Armeen...................................... s. 14
4 - Wiederaufbau der zerstörten Gebiete................................... s. 16
Photo Credits : S. Dhote - E. Roose -A.S. Flament - P. Morès
3
Die „Cobber”-Statue im Australian Memorial Park erzählt vom Zusammenhalt der Soldaten. Das Denkmal zeigt den australischen Unteroffizier Simon Fraser, der einen verwundeten Kameraden vom Schlachtfeld trägt. Die Szene stammt aus der Schlacht von Fromelles, der ersten Militäroperation der Australier während des Ersten Weltkrieges auf europäischem Boden – und zugleich eine der tragischsten für die australische Nation. Denn bei den Kämpfen am 19. Juli 1916 kamen 5.533 Australier ums Leben.
A.S. Flament
Richebourg Neuve-Chapelle Indian Memorial
Im Oktober 1914 erhielt die britische Armee Verstärkung durch die Truppen seiner indischen Kolonie. Das in Flandern stationierte Korps der Inder nahm an mehreren Schlachten zwischen Ypern und La Bassée teil – auch an dem Angriff auf Neuve-Chapelle im März 1915, bei dem es 4.047 Mann verlor. Das Neuve-Chapelle Memorial in Richebourg ist das einzige Denkmal, das entlang der einstigen Front an den Einsatz der indischen Soldaten im Ersten Weltkrieg erinnert. Seine mit dem Stern von Indien gekrönte Säule wird von zwei Tigern flankiert.
Rue Delval 59249 FROMELLES
Heute findet man in diesen Gebieten eine große Anzahl von Militärfriedhöfen. Sie erinnern an die erbitterten Kämpfe, die harten Lebensbedingungen in den Schützengräben und die verschiedenen Herkunftsländer der hier gefallenen Soldaten.
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An der Kreuzung von Route d’Estaires und Rue du Bois (RD 171) 62136 RICHEBOURG
Stimmungsvoller Friedhof an der „vergessenen Front“
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La Reconstruction dans les territoires dévastés
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Dendermonde (Termonde)
Le Littoral, base arrière des armées alliées
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Petit-Fort-Philippe Grand-Fort-Philippe
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Im Oktober 1914 verfestigte sich einige Kilometer von Ypern entfernt die Front und formte eine Ausbuchtung in den deutschen Linien. Fünf Schlachten spielten sich hier vor den Toren der reichen flämischen Stadt hintereinander ab, an denen Soldaten aus aller Herren Länder beteiligt waren. Heute kann man sich in dem Museum „In Flanders Fields“ in das Leben eines Soldaten oder Zivilisten jener Epoche hineinversetzen – und vielleicht so ein besseres Verständnis für die Geschichte des Ersten Weltkrieges entwickeln.
Gent (Gand)
DUNKERQUE
Gravelines
CALAIS
Sangatte
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A.S. Flament
A 14 - E 17
La guerre de mouvement et la première occupatio
Veurnes (Furnes)
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Mer du Nord
Rue de Pétillon 62840 FLEURBAIX
Grande-Synthe
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Die umkämpfte Stadt
(La Panne)
Zuydcoote Malo-les-Bains
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Ypern – Das Museum „In Flanders Fields“ 1
E. Roose A 17 - E
P. Morès
Der von Wassergräben umgebene und mit Trauerweiden bewachsene Le Trou Aid Post Cemetery ist mit Sicherheit einer der schönsten Commonwealth-Friedhöfe der Region. An diesem Ort lag einst eine britische Rettungsstation – heute sind hier 356 Soldaten begraben, die an der „vergessenen Front“ fielen. Sie verlief zwischen Armentières und La Bassée, weitab von den strategisch wichtigen Gebieten. Diese Front war Schauplatz vieler Offensiven, deren Auswirkungen auf den Kriegsverlauf zwar gering waren, bei denen aber viele Soldaten ihr Leben verloren.
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Fleurbaix Le Trou Aid Post Cemetery
4
In Gedenken an den Einsatz der indischen Soldaten im Ersten Weltkrieg
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Im Nord-Pas de Calais zog sich die Front wie ein enormer Riss durch Flandern und die Picardie. Nach den 1915 begonnenen französischen Militäroperationen auf den Hügeln des Artois löste die Armee des Britischen Empires dort nach und nach die französischen Truppen ab. Den begrenzten Offensiven der ersten Kriegsjahre folgten ab 1916 Angriffe von größerer Tragweite, wie vor Arras im April 1917 oder auch vor Cambrai im November des gleichen Jahres.
“Don’t forget me Cobber” : „Freund, vergiss mich nicht“
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Ende 1914 verloren sowohl die Deutschen als auch die Alliierten langsam die Hoffnung auf einen schnellen Sieg. Auf einer fast 800 Kilometer langen Linie von der belgischen Küste bis zu den Vogesen standen die französische und britische Armee den deutschen Streitkräften gegenüber. Nun begann ein langer Stellungs- und Abnutzungskrieg.
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Die Front
Fromelles Australian Memorial Park
Le Catelet Bohain-en-Vermandois
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Richebourg Portugiesischer Friedhof
Ablain-Saint-Nazaire Der Nationalfriedhof Notre-Dame de Lorette 7
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Die einzige Gedenkstätte für den Kriegseinsatz Portugals Um ihre Unterstützung für die alliierten Truppen zu zeigen, gründete die portugiesische Armee 1916 ein Expeditionskorps. Man unterstellte die Männer der britischen Befehlsmacht und setzte sie im französischen Flandern in dem Gebiet zwischen Laventie und Festubert ein. Am 9. April 1918 wurden die Portugiesen von der Offensive der deutschen Armee auf der Lys-Ebene geschlagen. In Richebourg sind auf dem einzigen portugiesischen Militärfriedhof der gesamten Front jene 1.831 Männer bestattet, die im Laufe des Jahres 1918 fielen.
Route d’Estaires (RD 947) 62136 RICHEBOURG
Der grösste französische Militärfriedhof Im Mai 1915 wollten die französischen Soldaten die von den Deutschen S. Dhote eroberten Hügel des Artois wieder zurückgewinnen. Sie konnten die Lorettohöhe einnehmen, mussten aber vor Vimy kapitulieren – und verloren bei den Schlachten 102.000 Mann. Viele von ihnen fanden auf dem größten französischen Militärfriedhof von Notre Dame de Lorette ihre letzte Ruhestätte. Insgesamt wurden hier auf einer Fläche von 25 Hektar 40.000 Tote begraben, darunter auch 22.000 unbekannte Soldaten.
Chemin du Mont de Lorette 62153 ABLAIN-SAINT-NAZAIRE
Vimy – Historisches kanadisches Nationaldenkmal 9 „Das moderne Kanada wurde in den Schützengräben von Vimy geboren“ Zwei weiße Türme mit zwanzig Statuen erinnern inmitten eines 107 Hektar großen Parks an die 11.285 kanadischen Soldaten, die während des 1. Weltkrieges in Frankreich als vermisst gemeldet wurden. Das Denkmal steht an der Stelle, an der am 10. April 1917 kanadische Truppen– zum ersten Mal in einem vom britischen Expeditionsheer unabhängigen Armeeverband – die Vimy-Höhe einnahmen – ein für das kollektive Gedächtnis der Kanadier herausragendes Ereignis.
Chemin des Canadiens 62580 VIMY Tel.: +33 (0)3 22 76 70 86
Thélus Lichfield Crater und Zivy Crater
P. Frutier
S. Dhote
P. Frutier
S. Dhote
S. Dhote
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Ein Minenkrater als Begräbnisstätte A.S. Flament
Loos-en-Gohelle Dud Corner Cemetery und Loos Memorial 6 „Wir starben, weil unsere Väter gelogen haben!“ Im Ersten Weltkrieg gab es viele Tote, die nie identifiziert werden konnten, und Soldaten, die bis heute als verschollen gelten. 20.000 ihrer Namen stehen auf der Gedenkstätte von Loos auf dem Friedhof Dud Corner. Die meisten von ihnen kamen bei der Schlacht von Loos im Herbst 1915 ums Leben. Unter ihnen war auch der einzige Sohn von Rudyard Kipling. Der Autor des Dschungelbuchs kam über den Verlust nie hinweg. In seinen Epitaphs of the War schrieb er: „Wenn’s Fragen gibt, warum wir starben / Erzählt ihnen: weil unsere Väter gelogen haben.“
Route de Béthune (RD 943) 62750 LOOS-EN-GOHELLE
Souchez Cabaret-Rouge Cemetery
8
“There’s some corner of a foreign field that is for ever England” (Rupert Brooke, The Soldier) Vor dem Ersten Weltkrieg lag am Ortseingang von Souchez das Cabaret Rouge. Heute trägt der Militärfriedhof den Namen dieses Etablissements. Er wurde von der Imperial War Graves Commission 1917 angelegt, um die sterblichen Überreste aus mehr als 100 anderen Begräbnisstätten der Region hier gemeinsam zu bestatten. Der Friedhof liegt zwischen der französischen Gräberstadt von Notre-Dame de Lorette und dem deutschen Friedhof Maison Blanche. Er wurde im britischen Stil angelegt, der für die Friedhöfe des Commonwealth so typisch ist.
Am 9. April 1917 begannen die vier kanadischen Divisionen mit dem Angriff auf den Bergkamm von Vimy, der von der deutschen Lichfield Crater Armee mit aller Macht verteidigt wurde. Dabei starben mehr als 100 kanadische Soldaten. Der damals für die Beisetzungen zuständige Offizier wählte einen ungewöhnliche Bestattungsort: Er machte die beiden Minenkrater des Bergkamms zur Grabstätte. Der Lichfield Crater und der Zivy Crater wurden in ihrer eigentümlichen und einzigartigen Form bis heute bewahrt.
Lichfield Crater Hameau du Vert-Tilleul 62580 THÉLUS Zivy Crater Strasse von Thélus zu Neuville-Saint-Vaast 62580 THÉLUS
P. Frutier
Neuville-Saint-Vaast: Denkmal für die polnischen Freiwilligen Tschechoslowakischer Friedhof 11 „Für eure Freiheit und die unsere“ Da sie die Vormachtstellung Deutschlands und Österreich-Ungarns gegenüber ihrer Heimat bekämpfen wollten, engagierten sich polnische, tschechische und slowakische Einwanderer aus dem Großraum Paris ab 1914 in der französischen Armee. An ihren Einsatz erinnern zwischen Neuville Saint-Vaast und Souchez zwei Denkmäler. Das eine markiert den Eingang zum „tschechoslowakischen Friedhof“, das andere trägt das Motto der polnischen Freiwilligen: „Za nasza wolnosc i wasza“ – „Für eure Freiheit und die unsere“.
Strasse von Neuville-Saint-Vaast zu Souchez (RD 937) 62580 NEUVILLE-SAINT-VAAST
Rue Carnot 62153 SOUCHEZ
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Denkmal für polnische Freiwillige
12. September 1920 – Prozession zum Friedhof Notre-Dame de Lorette
7
Neuville-Saint-Vaast Das deutsche Gräberfeld von La Maison Blanche 12
Monchy-le-Preux Newfoundland Memorial
S. Dhote
Doignies Louverval Military Cemetery und Cambrai Memorial 16
14
Der Karibu – Symbol für den mutigen Einsatz der neufundländischen Soldaten
„Versöhnung über den Gräbern“ Das Gräberfeld von Maison Blanche ist der größte deutsche Soldatenfriedhof in Frankreich. Am Kriegsende wurde er von den Franzosen angelegt und beherbergt die sterblichen Überreste von 44.833 im Artois S. Dhote gefallenen Soldaten. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) gestaltete das Gelände in den 1970er Jahren um. Am Friedhofseingang befindet sich ein Kreuz mit der französischen Inschrift „Paix aux hommes de bonne volonté“ (Friede den gutwilligen Menschen). Sie erinnert an die Maxime des VDK: „Versöhnung über den Gräbern“.
Strasse von Neuville-Saint-Vaast zu Arras (RD 937) 62580 NEUVILLE-SAINT-VAAST
In der Nähe der Kirche von Monchy-le-Preux steht ein bronzener Karibu auf den Ruinen eines deutschen Bunkers. Das nordische Rentier hebt seinen S. Dhote Kopf, als wolle es einen Schrei ausstoßen. Das Denkmal erinnert an den heldenhaften Einsatz der neufundländischen Soldaten während des Ersten Weltkrieges: Nach einem verlustreichen Angriff auf die Deutschen hatten sie mit wenigen Mann das Dorf verteidigt und der deutschen Gegenoffensive vier Stunden lang standgehalten.
Der Panzer als neue Einsatzwaffe Am 20. November 1917 setzte die britische Armee bei Cambrai zum ersten Mal 476 „Mark IV“ – Angriffspanzer bei einer Großoffensive ein. Den Briten gelang es zwar, die deutsche Verteidigungslinie zu durchbrechen, doch hielten sie der Gegenoffensive nicht stand. Ihre Truppen verloren das unter Mühen eroberte Gebiet erneut. Nach der Schlacht von Cambrai wurden 7.000 Commonwealth-Soldaten als vermisst gemeldet – vermutlich starben sie bei den heftigen Gefechten. Ihnen zu Ehren steht neben dem Militärfriedhof von Louverval das Cambrai Memorial.
RD 930 62147 DOIGNIES
Serre-Puisieux – Französische Gräberstadt und Friedhöfe des Commonwealth 18 Die einstigen Schlachtfelder als Orte der Erinnerung An der kaum fünf Kilometer langen Straße zwischen SerrePuisieux im Département Pas-de-Calais und Mailly-Maillet im Département Somme liegen nicht weniger als zwölf Militärfriedhöfe – darunter auch eine französische Gräberstadt. Von den Anhöhen der Umgebung aus kann man das Schlachtfeld erkennen, auf dem die Franzosen im Juni 1915 und die Briten im Juli 1917 in der Somme-Schlacht kämpften. Heute ist das gesamte Areal ein Ort der Erinnerung an die Toten des Ersten Weltkrieges.
Strasse von Serre-Puisieux to Mailly-Maillet (RD 919) 62116 PUISIEUX
Ayette Indian und Chinese Cemetery
Rue de Chaussy 62118 MONCHY-LEPREUX
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Der Einsatz asiatischer Arbeiter im Ersten Weltkrieg
Bullecourt Australian Memorial Park 15 Die Diggers und ihr Angriff auf die Siegfriedstellung Am 11. April 1917 griffen die Alliierten das von den Deutschen besetzte Dorf Bullecourt an, das einen wichtigen Punkt in der deutschen Verteidigungslinie markierte. Am 3. Mai folgte eine weitere Offensive – doch beide Operationen scheiterten. Fünf australische Divisionen hatten diesen Einsatz unterstützt und dabei fast 10.000 Mann verloren. An dieses schreckliche Ereignis erinnern heute der Gedenkpark Bullecourt und die Statue des Diggers (Gräbers), der für all jene steht, die sich in den Schützengräben in Sicherheit bringen wollten.
S. Dhote
Arras Der Wellington-Steinbruch
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Angriff von unten – die britischen Soldaten in Arras Es war ein geschicktes Ablenkungsmanöver: Am 9. April 1917 startete die britische Armee einen großen Überraschungsangriff vor den Toren von Arras, damit die Franzosen möglichst unbemerkt ihre Offensive auf dem Höhenzug Chemin des Dames durchführen konnten. An jenem Morgen verließen fast 24.000 Soldaten ihr unterirdisches Versteck in den ehemaligen Kreidesteinbrüchen. Heute kann man eines dieser unterirdischen Tunnelsysteme besichtigen und sich dort über die Schlacht von Arras informieren.
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Rue Delétoille 62000 ARRAS Tel.: +33 (0)3 21 51 26 95 www.carriere-wellington.com
Digger Memorial Rue de Douai (D956) 62128 BULLECOURT
P. Morès
S. Dhote
S. Dhote
Grévillers Military Cemetery und New Zealand Memorial
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Noch unheilvoller als der Krieg selbst: die Spanische Grippe Das „New Zealand Memorial“ von Grévillers gedenkt der 450 im Jahr 1918 verstorbenen neuseeländischen Soldaten. Das Denkmal befindet sich auf einem Friedhof, von dessen 2.106 Toten etliche laut ihrer Grabsteine an einer Krankheit gestorben („DOD“, Died Of Disease) sind. Vermutlich war oft die „Spanische Grippe“ schuld. Begünstigt durch Truppenbewegungen und Volkswanderungen forderte diese weltweite Epidemie von Anfang 1918 bis zum Sommer 1919 zwischen 20 und 40 Millionen Todesopfer – also zweibis dreimal so viele wie der Krieg selbst.
Im Laufe des Ersten Weltkrieges rekrutierte die britische Armee freiwillige Zivilisten in Ägypten, Südafrika, Indien und China. Diese übernahmen vor allem logistische Aufgaben und beteiligten sich am Wiederaufbau nach dem Krieg. Auch wenn die Arbeiter nicht aktiv an den Schlachten beteiligt waren, ließen doch viele von ihnen in Frankreich ihr Leben. Auf dem indischen und chinesischen Friedhof in Ayette sind 80 aus dem Orient stammende Arbeiter begraben, die bei ihren Arbeiten in der Nähe der Front im Artois und an der Somme starben.
Route d’Ablainzevelle (RD 7) 62116 AYETTE
D29 62450 GRéVILLERS Ribécourt – Kamp von marokkanischen Spahis
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Der Bewegungskrieg und die erste Zeit unter deutscher Besatzung
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Am 14. August 1914 schickte die deutsche Armee im Zuge des Schlieffen-Plans ihre Truppen durch Belgien in Richtung Frankreich. Ihr Ziel: der Einmarsch in Paris. Trotz des Widerstandes der Belgier, die von französischen und britischen Einheiten unterstützt wurden, erreichten die Deutschen die französische Grenze und überquerten sie bei Maubeuge. Dann folgten zwei Niederlagen für die deutschen Truppen: Sie scheiterten sowohl in der ersten Marne-Schlacht als auch beim „Wettlauf ans Meer“. Die Front erstarrte, die Armeen verharrten an Ort und Stelle. Aus dem Bewegungskrieg wurde nun ein Stellungskrieg. Die deutsche Armee besetzte die eroberten Gebiete. Die von der neuen Militärregierung aufgestellten Regeln führten dazu, dass sich verschiedene Formen des Widerstands entwickelten, die mit aller Härte unterdrückt wurden. Im Jahr 1918 kehrte man zum Bewegungskrieg zurück. Im Sommer startete die alliierte Armee unter dem alleinigen Kommando von Marschall Foch eine groß angelegte Offensive, mit der sie die deutschen Verteidigungslinien durchbrach und die besetzten Gebiete befreien konnte.
Das Fort de Seclin
2
Die Festung von Seclin – ein friedvoller Ort Das Fort von Seclin gehörte einst zum Festungsgürtel von Lille und ist bis heute gut erhalten. Von August bis Oktober 1914 war Lille zur „offenen Stadt“ erklärt worden. In dieser Zeit fanden hier keine zerstörerischen Kämpfe statt. Nach der Besetzung im Herbst wurden dann aber doch große Teile der Verteidigungsanlage zerstört, die aus insgesamt sechs Festungen und 13 Verbindungsgebäuden bestand. Das Fort von Seclin war aber nur wenig betroffen und beherbergt heute ein Artilleriemuseum. Die Familie Boniface widmet sich seit 1996 seiner Erhaltung.
Chemin du Petit Fort 59113 SECLIN Tel.: +33 (0)3 20 97 14 18 www.fortseclin.com P. Morès
Denkmal für die in Lille erschossenen Widerstandskämpfer 1 Das Comité Jacquet in Lille: Widerstandskämpfer im Ersten Weltkrieg
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La guerre de mouvement et la première occupatio Gent (Gand)
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Le Littoral, base arrière des armées alliées
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(La Panne)
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Vier Männer vor einer Mauer: Das Denkmal „Les Fusillés lillois“ erinnert an die hingerichteten Anführer des Comité Jacquet. Es zeigt die tapferen Franzosen, kurz bevor sie in den Gräben der Zitadelle von Lille erschossen wurden. Eugène Jacquet, Georges Maertens, Ernest Deceuninck und Sylvère Verhulst hatten zuvor im besetzten Lille ein Untergrundnetzwerk aufgebaut, das den Alliierten Informationen über die deutsche Armee zuspielte. Nach ihrer Festnahme durch die Deutschen wurden sie zum Tode verurteilt und am 22. September 1915 erschossen.
Le Catelet Bohain-en-Vermandois
La Capelle
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Le Quesnoy New Zealand Memorial
Annoeullin – Deutscher Militärfriedhof 3
5
Le Quesnoy – die von den Kiwis befreite Stadt
Hier ruht Albert Ball, ein „Ass“ der britischen Luftwaffe
Am 4. November 1918 wurde Le Quesnoy von den neuseeländischen Truppen befreit. Es gelang ihnen, die von Vauban errichteten Festungsanlage der Stadt mit Hilfe einer Holzleiter zu erklimmen. Diese Szene ist in dem New Zealand Memorial auf der Stadtmauer dargestellt. Zu seinen Füßen befindet sich ein Farn – das Emblem der neuseeländischen Nation. Auch 90 Jahre nach dem Waffenstillstand gilt die Befreiung der Stadt weiterhin als ein wichtiges Ereignis in der Geschichte des neuseeländischen Einsatzes im Ersten Weltkrieg.
Auf dem deutschen Militärfriedhof von Annœullin fällt das Grab von Albert Ball ins Auge, dem berühmten Fliegerass der britischen Luftwaffe. Er brachte es im Ersten Weltkrieg auf 44 abgeschossene deutsche Flugzeuge. Doch dann zerbarst seine Maschine 1917 nach einer Schlacht gegen die Fliegerstaffel von Lothar von Richthofen, dem Bruder des „Roten Barons“. Die Engländer sprachen von einem Defekt, die Deutschen von Sieg. Die Einwohner von Annœullin fanden Balls Leiche, die von den Deutschen mit militärischen Ehren beigesetzt wurde.
S. Dhote
Rue du Vent de Bise 59112 ANNOEULLIN
Feignies – Das Fort de Leveau
Remparts (Zugang durch Rue Jeanne d’Arc oder Avenue des Néo-Zélandais) 59530 LE QUESNOY
6
Die längste Belagerung im gesamten Ersten Weltkrieg
P. Morès P. Morès
Ors Communal Cemetery
4
Der „War Poet“ Wilfried Owen – einer der größten britischen Dichter des Ersten Weltkriegs „Das Totengeläut für jene, die wie Vieh verrecken? Nur der monströse Groll der Kanonen [...]“ So beginnt das Gedicht „Hymne an eine verlorene Jugend“ („Anthem for Doomed Youth“) von Wilfred Owen. So wie viele andere War Poets (Kriegsdichter) beschreibt der Brite in seinen Gedichten seine Erfahrung als Soldat und die Grausamkeit des Krieges. Owen fiel am 4. November 1918 bei dem Versuch seiner Kompanie, den Sambre-OiseKanal auf der Höhe von Ors zu überqueren. Heute liegt er auf dem militärischen Teil des Dorffriedhofs begraben.
Kommunalfriedhof Rue de la Gare 59360 ORS 12
S. Dhote
S. Dhote
S. Dhote
Im Sommer 1914 marschierte die deutsche Armee nach der Durchquerung Belgiens im Avesnois nach Frankreich ein. Dabei stieß sie auf den Festungsring von Maubeuge. Am 25. August 1914 begann hier die längste Belagerung im gesamten Ersten Weltkrieg. Den Franzosen gelang es, ihre Verteidigung zwei Wochen lang aufrechtzuerhalten, erst dann mussten sie sich geschlagen geben. Heute erinnert ein Museum im Fort de Leveau in Feignies an die Kämpfe und die Besatzungen dieses umkämpften Gebietes in den beiden Weltkriegen.
Rue de Mairieux 59750 FEIGNIES Tel.: +33 (0)3 27 62 37 07 http://fortdeleveau.site.voila.fr Schottische Soldaten in einem Lager hinter der Front
13
3
Wo heute der größte Friedhof des Commonwealth auf französischem Boden liegt, wurden früher verletzte Soldaten der britischen Armee behandelt Etaples hat viel Elend gesehen: Im Ersten Weltkrieg stand hier mit 20.000 Betten der größte Krankenhaus-Komplex der britischen Armee. Die rund um die Uhr arbeitenden Ärzte konnten nicht jeden verletzten Soldaten retten – die Toten A.S Flament wurden an Ort und Stelle beerdigt. Heute ist das Gelände mit mehr als 11.500 Gräbern der größte Friedhof aller CommonwealthStaaten in Frankreich. In Etaples landeten aber nicht nur versehrte oder verstorbene Soldaten. Die Stadt galt auch als größtes Ausbildungslager für Rekruten aus dem britischen Empire.
1916 machte die Armee des Britischen Empires Montreuil-sur-Mer zum Standort ihres Hauptquartiers. Die Stadt wurde somit zum Zentrum einer riesigen Logistikzone, die sich über das gesamte Küstengebiet des Ärmelkanals erstreckte.
Über die Häfen – zum Beispiel von Boulogne-sur-Mer – erfolgte der Nachschub sowohl an Versorgungsgütern als auch an neuen Truppen, die aus dem gesamten Britischen Empire stammten. Die Soldaten durchliefen zunächst eine Ausbildung und gingen dann an die Frontabschnitte, die unter britischer Kontrolle standen: Flandern, das Artois und die Somme. Entlang der Küste entstanden zudem riesige Krankenhauskomplexe, um die verwundeten Soldaten zu behandeln.
St. Étienne-au-Mont Communal Cemetery
Kap Blanc-Nez – Obelisk zu Ehren der Dover Patrol 1
3
Der Einsatz chinesischer Arbeiter im Ersten Weltkrieg Auf dem Gemeindefriedhof von St. Etienne-au-Mont liegen neben den Kriegsgefallenen der Alliierten auch 160 Chinesen und einige Südafrikaner, die auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges ums Leben kamen. Sie waren nicht an den Kampfhandlungen beteiligt, aber leisteten hinter der Front ihren Dienst in sogenannten Labour Corps. Die Männer aus Asien und Afrika arbeiteten vor allem in den Häfen und Depots. Am Ende des Krieges waren zusätzlich 80.000 Chinesen an der Räumung der Kampfgebiete und der Bestattung der gefallenen Soldaten beteiligt.
Dover Patrol – Verteidiger des Ärmelkanals Der Obelisk am höchsten Punkt des Kap Blanc-Nez ehrt die „glorreiche Zusammenarbeit der französischen und britischen Marine“, die als Dover Patrol im Ersten Weltkrieg die Pläne der deutschen Armee erfolgreich vereitelte. Mit Einsatz von U-Booten versuchten die Deutschen immer wieder, die Meerenge zwischen Frankreich und Großbritannien zu kontrollieren. Sie wollten den alliierten Militär- und Handelsschiffen den Seeweg abschneiden, um sie daran zu hindern, ihre auf dem Kontinent kämpfenden Truppen zu versorgen. Die Dover Patrol hielt den Angriffen aber erfolgreich stand und die Meerenge offen.
Montreuil-sur-Mer – Reiterstandbild des Field Marshal Haig 5 Montreuil, Hauptsitz der Armee des britischen Empires A.S Flament
Kommunalfriedhof Rue Edmond Madaré 62360 SAINT-ÉTIENNE-AU-MONT t
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Auf dem Gemeindefriedhof von Wimereux hat auch John McCrae seine letzte Ruhestätte gefunden. Der 1918 verstorbene kanadische Arzt und Dichter liegt dort zwischen den etwa 3.000 Soldaten und Krankenschwestern, die hier an der Küste während des Ersten Weltkrieges ihr Leben lassen mussten. In seinem berühmten Gedicht „In Flanders Fields“ schreibt McCrae: „Auf den Feldern Flanderns blühen Reih um Reih die Mohnblumen zwischen den Kreuzen…“ Seitdem gilt die Mohnblume in vielen Ländern des Commonwealth als Blume der Erinnerung an die Verstorbenen.
40
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Die Mohnblume als mahnende Erinnerung
2
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Dendermonde (Termonde)
N 50
Mer du Nord
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Dunkerque Grande-Synthe
Oye-Plage
ußer dem Reiterstandbild des A Marschalls Haig erinnert heute nur noch wenig an die einstige Bedeutung Montreuils für das britische Empire. Im Ersten Weltkrieg hatte Douglas Haig als La guerre de mouvement et la première occupatio Chefkommandeur der britischen Le Littoral, base arrière des armées alliées Armee diesen Ort als sein Oberstes La ReconstructionHauptquartier dans les territoires dévastés auserkoren. Von 1916 bis 1919 organisierte er von Montreuil als zentralem Punkt aus den Nachschub und die Versorgung seiner Soldaten an der gesamten Küste und an der Front in Flandern, im Artois und an der Somme. A 14 - E 17
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Malo-les-Bains
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Das Küstengebiet als Basis der alliierten Armeen
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Le Catelet Bohain-en-Vermandois
La Capelle
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„Rote Zone“ – so nannte man nach Kriegsende die Gebiete, die in den vier Jahre langen Kampfhandlungen verwüstet worden waren. Die hier liegenden Städte waren fast vollständig zerstört, die Infrastruktur komplett vernichtet und der Boden aufgewühlt, von Gräben durchzogen und mit Schutt bedeckt.
S. Dhote
Lens – Der Bahnhof
Ein Bahnhof im Form einer Lokomotive
Place du Général de Gaulle 62300 LENS (La Panne)
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Etaples-sur-Mer
Stella-Plage
Das Lied „Mademoiselle from Armentières“ erzählt von den Truppen des Commonwealth, die in der Ypern-Schlacht kämpften und lange Zeit in Armentières stationiert waren. Nach dem Ersten Weltkrieg lag der Ort in Trümmern. Beim Wiederaufbau des Stadtzentrums konnte der Architekt Louis Marie Cordonnier seine Ideen von einer „flämischen Renaissance“ verwirklichen. Bedeutende Beispiele seiner Baukunst sind das Rathaus, der Belfried, das Totendenkmal, die Markthalle und die Kirche Saint-Vaast.
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Von der „Mademoiselle from Armentières“ zur „flämischen Renaissance“
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La Reconstruction dans les territoires dévastés
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Veurnes (Furnes)
Malo-les-Bains
N 50
Lange Zeit blieb Bailleul während des Ersten Weltkrieges von Kampfhandlungen verschont. Im Frühling 1918 aber wurde die Stadt bei einer deutschen Offensive von deren Artillerie verwüstet. Für ihren Wiederaufbau wandten sich die Stadträte an regionale Architekten wie Louis Marie Cordonnier. Sie baten ihn, moderne städtische Architektur mit der traditionellen flämischen Baukunst zu verknüpfen. Auf diese Weise wurde Bailleul nach dem Krieg zu einer der schönsten flämischen Städte der Region.
Sc
Die flämische Vorzeigestadt
Bei der Schlacht an der Lys im Frühjahr 1918 scheiterte die deutsche Armee mit ihrem Versuch, die Stadt Béthune zu erobern. Aber sie schaffte es, das Zentrum in Flammen aufgehen zu lassen. Kurz nach dem Krieg baute man die Häuser um den Platz herum wieder auf und verwendete Stilelemente des Art Déco, des Eklektizismus und der neuen flämischen Architektur. Das von Jacques Allemand entworfene Rathaus ist das dominierende Gebäude des Platzes und P. Morès trägt auf seiner Fassade die der La guerre de mouvement et la première occupatio Stadt verliehenen Ehrungen zur Schau. Le Littoral, base arrière des armées alliées
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P. Morès
Der Wiederaufbau für ein malerisches Stadtpanorama
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In der zerstörten Stadt Lens dauerte es nach Kriegsende mehr als zwei Jahre, bis der Boden geräumt und wieder an sein ursprüngliches Niveau angeglichen war. Erst danach konnte der Wiederaufbau der „Kohle-Hauptstadt“ erfolgen. Nach den Plänen von Urbain Cassan entstand in Lens 1926 ein neuer Bahnhof in Form einer Dampflokomotive. Der Turm mit der Uhr bildet den Schornstein, die Vordächer der Eingangstüren die Räder. Im Innern erzählt der Bahnhof auf bunten Mosaiken von der Geschichte der Stadt, die maßgeblich durch die Eisenbahn und den Bergbau geprägt wurde.
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Die Modernität findet sich auch in der Auswahl der verwendeten Materialien wieder: Neben den traditionellen Baustoffen wie Backstein oder Ziegel wurde auch vermehrt Stahlbeton verwendet.
Die Stadt Bailleul
Béthune – Rathaus, Grand’Place und Belfried 3
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Beim Wiederaufbau der Städte setzte man auf die enge Zusammenarbeit mit Architekten und versuchte, möglichst viele Wünsche zu erfüllen. Arras wurde originalgetreu wiederhergestellt, um an sein reiches kulturelles Erbe anzuknüpfen. In Städten wie Bailleul folgte der Wiederaufbau einem traditionellen regionalen Stil – der zugleich aber mit einer neuen Stadtplanung kombiniert wurde. Cambrai, Lens sowie andere Orte entschieden sich für die Moderne und das Art Déco.
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Wiederaufbau der zerstörten Gebiete
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Als die Deutschen sich im Oktober 1918 aus Cambrai zurückzogen, hinterließen sie eine verbrannte Stadt ohne Bevölkerung. Für ihren Wiederaufbau entwickelte der Architekt Pierre Leprince-Ringuet einen ausgefeilten Urbanisierungsplan: Rund um das wiederaufgebaute Rathaus entstanden neue Plätze und Straßen, viele Verwaltungsgebäude und Geschäftshäuser wurden zusammengelegt. Auf diese Weise bekam Cambrai ein völlig neues Zentrum.
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Die Wiederauferstehung einer verbrannten Stadt
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Cambrai – Das Stadtzentrum
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Aufgrund der heftigen Bombardierungen von 1914 bis 1917 bestand Arras bei Kriegsende nur noch aus Ruinen – und erhielt den Beinamen „Märtyrerstadt“. Die denkmalgeschützten Bauwerke wie der Belfried, das Rathaus und die Fassaden vieler Häuser konnten nicht mehr restauriert werden. Sie wurden aber komplett und „originalgetreu“ wiederaufgebaut. Eine Mischung aus Stahlbeton und Steinverzierungen gab dem Belfried seine frühere Gestalt zurück und machte ihn erneut zum kulturhistorischen Prunkstück der Stadt. N 50
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Symbol des Neuanfangs: der „originalgetreue“ Wiederaufbau einer Märtyrerstadt 4
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Arras – Rathaus, Belfried und öffentliche Plätze 5 N4
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© Copyright: C.R.T. Nord-Pas de Calais - 2010. Jede Vervielfältigung, auch auszugsweise, ist verboten ohne die schriftliche Erlaubnis des Regionalkomitees für Tourismus Nord Pas de Calais. Legal Deposit: 2. Quartal 2010. Druck: Deschamps Arts Graphiques. Cover Fotos: P. Frutier - S. Dhote.
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