Freemen’s World, Das Glück ist eine Insel, Mai/Juni 2024

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ABGEFAHREN

Canyoning de luxe rund um Warth-Schröcken

ABGELEGEN

Auf Jagd mit den letzten Waldnomaden Borneos

ABGEDREHT

Kitesurfen extrem auf über 5.000 Metern Höhe

ABGEHOBEN

Dolomitenüberquerung mit dem Heißluftballon

FEUCHTFRÖHLICH

WASSERABENTEUER RUND UM DEN GLOBUS

MAI/JUNI 2024 6,90 € SURF - GUIDE – DIE BESTEN DAUERWELLEN DEUTSCHLANDS Österreich 7,90 Euro Schweiz 11,70 SFr BeNeLux 7,90 Euro Italien 8,40 Euro Spanien 8,40 Euro Slowakei 9,50 Euro

Das Glück ist eine Insel

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„Was kümmert mich der Schiffbruch der Welt, ich weiß von nichts, als meiner seligen Insel.“ Es ist doch interessant, dass man beim Gedanken an einsames Inselleben erst mal an den berühmten „Robinson Crusoe“ denkt. Die Geschichte aus der Feder von Daniel Defoe ist zum Urtypus des Inselabenteuers geworden. Doch man stelle sich nun vor, der eigene Urlaub verkäme zur Robinsonade, nur echt mit entbehrungsreichem Überlebenskampf, der Begegnung mit Schurken, Piraten oder gar Kannibalen sowie jahrelangem, bangen Warten auf Rettung – der Stoff, aus dem die Inselträume gemacht werden, tausendmal umgeschrieben und verfilmt, verkäme zum Albtraum. Wer würde schon gern Tom Hanks Rolle aus „Cast Away“ nachspielen oder mit Harrison Fords trashigem Crash in „Six Days, Seven Nights“ tauschen wollen? Wer ist schon gern„Lost“, „Herr der Fliegen“ oder erleidet gar „Schiffbruch mit Tiger“? Wäre da nicht ein Vorbild wie Friedrich Hölderlins Hyperion, der schlussendlich freiwillig als Insel-Eremit in Griechenland landet und in der Harmonie mit der Natur seinen Frieden findet, die bessere Identifikationsfigur? Nie gelesen? Macht nichts. Denn vielleicht sagt man sich auch einfach von all den vielen fiktiven Figuren der großen Inselmythen los und schreibt seine eigene

Geschichte, wird zwischen Wellenschlag und SonnenRhythmus zum Helden seines eigenen Inselabenteuers. In der größten deutschen Hansestadt lebt und arbeitet ein Mann, der anderen seit Jahren genau dabei behilflich ist. Farhad Vladi führt das weltweit bekannteste Maklerunternehmen für Inseln. Der erfolgreiche Unternehmer kam 1945 als Sohn eines iranischen Kaufmanns und einer Deutschen in Hamburg zur Welt. Der Wunsch, eine eigene Insel zu besitzen, kam ihm in Studienzeiten, als er in der Zeitung las, dass sich ein Engländer für 5.000 Mark eine Insel gekauft habe. Die durch diese simple Nachricht entfachte Sehnsucht mündet in einer mühsam erarbeitetet, allerersten Transaktion: Vladi verschickte 100 Mark via Brief für eine Anzeige an eine Redaktion auf den Seychellen, erhielt Zuschriften, investierte mutig, erarbeitet sich eine Klientel – und erwirtschaftete einen ersten Deal. Am 14. März 1971 verkaufte er mit Cousine Island seine erste Insel.

Spectacle Island vor Nova Scotia ist ein echtes Insel-Idyll –und sucht einen neuen Besitzer.

Duft von Abenteuer und echte Naturverbundenheit: Das einsame Inselleben ist nicht so exotisch oder unerschwinglich, wie man glaubt. In Hamburg erfüllt ein Makler seit 50 Jahren den Traum von den eigenen vier Stränden.
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Heute besitzt der Familienvater selbst gleich zwei eigene Inselreiche in Neuseeland und Kanada und hat mit der Agentur Vladi Private Islands über 3.000 Eilande verkauft, ist Vermittler von Inselreisen und hat das vermutlich umfangreichste Inselarchiv der Welt angelegt. Viele der detaillierten Informationen zu den darin dokumentierten 12.000 Inseln hat der sympathische Firmenchef selbst eingeholt, recherchierte in der heute in seinem Besitz befindlichen geografischen Buchhandlung, knipste Inselpanoramen noch auf Farbfilm aus mannigfaltigem Blickwinkel und ist geschätzter Experte auf seinem Fachgebiet. Außerdem weiß er mit unzähligen Anekdoten zu unterhalten: So verwahrt er in seinem Büro die Originalwaffe des Real-Life-Robinsons Alexander Selkirks, machte Johnny Depp via Hubschrauberflug zum wahren Piraten der Karibik, traf Bill Gates inkognito auf den Seychellen und hat mit Prinz William sogar schon royale Kundschaft bedient. Doch, und das ist ihm ein Anliegen zu betonen, durfte er in den vergangenen Jahrzehnten unterschiedlichste Inseleigentümer kennenlernen, die – unabhängig von ihrem Beruf oder gesellschaftlichen Stand – eines gemein haben: Sie alle sind ausgeprägte Individualisten mit einer großen Ausdauer, wenn es um die Erfüllung ihrer persönlichen Vorhaben geht. Denn das Privileg einer Privatinsel ist nicht nur den Reichen und Schönen vorbehalten. Die allermeisten Inseln – und ihre Besitzer – kennt man ja auch gar nicht. Und das ist eben auch genau so gewollt. Rügen, als größte deutsche Insel, ist den meisten Bundesbürgern ein Begriff, die kleineren Eilande in ihrem Schatten kennt jedoch kein Mensch.

Dabei soll sich auf Tollow der Legende nach das Grab des am 20. Oktober 1401 in Hamburg hingerichteten Piraten Klaus Störtebeker befinden und auf Libitz ein Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit: Hier, etwa 700 Meter westlich von Rügen, erschuf der Eigentümer einen autarken Selbstversorgerhof im Einklang mit der Natur, der das ursprünglich den Brutvögeln gewidmete Gebiet nicht nur erhält, sondern dank der gepflanzten Hecken noch erweitert – zu einem kleinen Garten Eden. Es muss also nicht immer die Karibik sein. Der wahre Luxus eines Inselgrundstücks ist es doch, in die Abgeschiedenheit zu flüchten und aus ihr jederzeit zurückkehren zu können. „Schon die kleinste Insel mit einem schlichten Blockhaus ist ihrem Eigentümer daher allergrößter Reichtum, denn er allein bestimmt, was er sieht.“ Doch was kostet denn nun die Freiheit, Herr Vladi? Die Antwort ist ermunternd: Wer sich einen neuen Wagen oder gar eine Immobilie leisten kann, darf auch über eine Insel nachdenken. „Die günstigste Insel, die ich jemals verkauft habe, ist 500 Quadratmeter groß und kostete 1.500

RECHTS: Middle Calf Island vor der Südküste Irlands ist ein grünes Paradies.

LINKS: Peter Island liegt in einer geschützten Bucht vor Nova Scotia und bezaubert mit Tannen- und Kiefernbewuchs und den typischen Kiesstränden. Der Preis liegt bei umgerechnet rund 149.800 Euro.

„Eine Insel hat keine Hausnummer. Eine Insel hat eine Seele.“ Farhad Vladi

Kanadische Dollar. Darauf stand allerdings nur ein Hühnerschuppen.“ Infrastruktur, vor Jahren noch die größte Herausforderung beim Privatinselkauf, ist heute komfortabel zu installieren. Hochmoderne Stromgewinnungs- und Wasseraufbereitungsanlagen, komfortabelste Fertighäuser, gute technische Möglichkeiten zum Anlegen von Verkehrswegen und elektronische Kommunikation erleichtern die Erschließung. Wie wäre es also mit der kiefernbepflanzten Insel Engelsøy vor Nordnorwegen, einem Traum für Angler, oder die mit pittoresken Ruinen bestückte Middle Calf Island im Süden Irlands? Die letzten Einwohner verließen das grüne Glück 1937, heute wird die Insel von einer Herde von 25 Kerry Bog Ponys bewohnt und bietet viel Raum für Ideen. Günstige Schnapper macht man dagegen in Übersee: Für das rustikale Duo Orkney und Tidmarsh Island vor der kanadischen Küste werden umgerechnet rund 237.000 Euro aufgerufen – dafür bekommt man hierzulande ja nicht mal mehr ein Einfamilienhaus! Die gute Nachricht ist: Man muss sich nicht gleich zum Kauf entschließen.

Viele Inseln kann man auch mieten. Bei Vladi Private Islands sind momentan 142 im Angebot, allein davon 26 in der Karibik und 22 im Mittelmeer. Informationen dazu bekommt man ganz easy über die hauseigene App: Es gibt hier Paradiese auf Zeit, Abgeschiedenheit und heile Welt via Knopfdruck und den Sehnsuchtsort für alle, die ihre ersten Kapitel im eigenen Inselabenteuer schreiben wollen. www.vladi-private-islands.de

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