Hille - 31. Januar 2015

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Minden-Kurier.de · 31. Januar 2015 · Ausgabe 44 · Jahrgang 2 · Anzeigen-Hotline (0571) 509255-17 · Zustell-Hotline (0571) 509255-21 · Zentrale (0571) 509255-0

Landlust oder Landfrust?

Hiller wissen das Landleben zu schätzen Das idyllische Leben im Landhaus und BauernhofNostalgie werden medial mehr denn je vermarktet. HochglanzMagazine wie „Landleben”, „Mein schönes Land” und „Landliebe” berichten vom Leben in der Natur, von Selbstgemachtem und Selbstgebackenem. Trotzdem nimmt die Bevölkerung in ländlichen Gebieten ab. Was sorgt für Landlust und was für Landfrust? Weiter auf seite 14 --->

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Samstag • 31. Januar 2015

Vorteile:

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rotz des medialen Trends, das Landleben romantisch zu verklären und dem wachsenden Bedürfnis nach einem gesunden, naturnahen Lebensstils, nimmt die Landflucht zu. Am höchsten ist die Mobilität in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen, die Richtung Stadt ziehen, um ein Studium aufzunehmen oder um ihre Jobchancen zu verbessern. Eine wei-

tere Veränderung (laut Vienna Institute of Demography) findet sich im Verhalten der Altersgruppe der 25- bis 49-Jährigen: Diese ziehen weniger häufig für die Kindererziehung in ländliche Regionen als dies bis zur Jahrtausendwende noch der Fall war. In der Gemeinde Hille leben zur Zeit 15876 Menschen. In 2013 standen 701 Zuzügen 752 Wegzüge entgegen. Es gab 101

Geburten, jedoch 150 Sterbefälle. In 2014 zogen 783 Personen in die Gemeinde Hille, 743 zogen weg. Die positive Statistik hinsichtlich der Einwohnerzahl in 2014 wird jedoch durch eine Anzahl von 170 Sterbefällen getrübt, denen lediglich 98 Geburten gegenüberstehen. Zahlreiche sozialwissenschaftliche Untersuchungen belegen die Vor- und Nachteile des Landlebens. •

Das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, ist in der Großstadt etwa dreimal so hoch wie auf dem Land oder in Städten unter zwanzigtausend Einwohnern (laut Ludwig Maximilian Universität).

Nachteile:

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Kosten fa k tor : I m ARD-Ratgeber-Magazin Plusminus wurden Lebensmodelle zweier junger Familien untersucht und mit Hilfe des ADAC ein Kostenvergleich aufgestellt. Ergebnis: Durch hohe Mobilitätskosten (teurer Sprit, lange Wege, Weg fa l l Pend ler pauschale) wird der Vorteil von günstigeren Wohnkosten aufgefressen. Infrastruktur: öffentlicher Nahverkehr besteht hauptsächlich aus vereinzelt fa hrenden Schulbussen. Ohne Auto ist man schnell aufgeschmissen.

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Gesundheit: geringeres Risiko für psychische Erkrankungen, sowie Allergien, Atemwegserk rankungen, Schlafstörungen und Bluthochdruck im Vergleich zu lärmstarken Ballungszentren.

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Es ist einfacher naturnahen Freizeitaktivitäten nachzugehen wie Radfahren, Schwimmen in einem Natursee, Schlittschuhfahren, Reiten.

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Vereinskultur und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sind in ländlichen Regionen stärker vertreten.

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Eine Studie unter 5600 Jugendlichen im Alter von 11 bis 16 Jahren zeigt, dass auf dem Land regelmäßiger Alkohol, etwa bei Schützenfesten, konsumiert wird.

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Kein Verkehrslärm, sauberere Luft, weniger Müll auf den Strassen.

Daniela Krabbe und Tanja Bruns: Bei Daniela Krabbe und Tanja Bruns handelt es sich um „Hiller Urgesteine“, die nie wegziehen würden. Das Leben in der ländlichen Gemeinde sei vor allem von den vielen Sportvereinen geprägt, wobei neben dem Sport auch der gemütliche Teil nie zu kurz komme. „Es herrscht ein großer Zusammenhalt, die Leute sind nicht spießig. Jeder kennt jeden und man trifft immer den ein oder anderen beim Einkaufen und hält einen kleinen Smalltalk“, meint Daniela Krabbe. Lediglich an ein paar Fachärzten, z.B. Augenarzt, mangele es in Hille.

Heike Gessner: „Ob in der Stadt oder auf dem Dorf – das Gemeinschaftsleben hängt auch immer von einem selbst ab“, meint Heike Gessner, die nach ein paar Jahren in Minden nun wieder in der Gemeinde Hille wohnt. Vorteilhaft am Landleben sei das ebenerdige Wohnen und die grünere Umgebung. Für ältere Leute sei es allerdings schwierig, wenn kein fahrbarer Untersatz zu Verfügung steht, denn Einkaufen sei vorwiegend in Hartum und in Hille-Ort möglich.

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Annette Pfister/Christina Pfister: „Das Leben ist entspannter auf dem Lande, Großstädte sind stressiger“, meinen Annette und Christina Pfister. Ausflüge in größere Städte machen Spaß, „aber auf dem Rückweg weiß man wieder, was man an der Heimat hat“, meint Christina Pfister. Alles Wichtige, wie Apotheken, Optiker und Ärzte, sei in der Gemeinde vorhanden.

Geringeres Kulturangebot, weniger öffentliche Plätze, dadurch auch geringere Möglichkeiten, neue Kontakte zu schließen.


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Werbemittel und Webseite überarbeitet

Gemeinde im neuen Look Modern und zeitlos – mit diesem Maßstab arbeitet das Rathaus der Gemeinde Hille an einer neuen Außenwirkung. Neben Schlüsselbändern mit der „Skyline“ der neun Ortschaften als neues Werbemittel, wurde auch die Webseite in puncto Design und Benutzerfreundlichkeit überarbeitet.

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ie We b seite www. hille.de erfährt seit Mitte November 2014

einen Relaunch. Das Design ist moderner geworden, die Farbwahl angenehmer und die

Benut zer f reu ndlichkeit wurde verbessert. Mittlerweile sind auch die verschiedenen Bereiche der Seite mit Inhalten gefüllt. Neben dem neuen Look im Web gibt es auch neue Werbemittel: Schlüsselbänder in zwei verschiedenen Größen und aktuell in

fünf verschiedenen Farben. Zwischen rot, pink, petrol, grau und grün kann gewählt werden, wobei Anregungen von Seiten der Bürgerinnen und Bürger willkommen sind. „Vereine der Gemeinde Hille können gerne an uns herantreten, wenn Interesse an Schlüsselbändern in Vereinsfarbe besteht“, so Pressesprecherin Anke Kleine Siemer. Der Preis von fünf Euro pro Stück entspricht den Herstellkosten, die Gemeinde zieht keinen Gewinn aus dem Verkauf der Schlüsselanhänger. Auf dem Webband ist stellvertretend für jede Ortschaft

ein Bauwerk abgebildet, und auch ein kleiner Storch darf nicht fehlen. Die Anhänger können im Bürgerservice im

Pressesprecherin Anke Kleine Siemer und Bürgermeister Michael Schweiß präsentieren die neuen Schlüsselbänder.

Rathaus in Hartum, bei Papyrus in Rothenuffeln, sowie bei Pfister und Korte in Hille erworben werden. •

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Einbrüche im Umkreis haben im letzten Jahr stark zugenommen.

Diebe werden immer dreister!

Einbruch am hellichten Tag Im vergangenen Jahr wurden in mehreren Ortsteilen Einbrüche in Privathäuser und Geschäftsräume gemeldet. Nicht nur nachts, sondern auch am hellichten Tag warten Langfinger auf geeignete Zeitfenster, um Türen und Fenster aufzubrechen. Die Polizei des Kreises Minden-Lübbecke berät Bürger bezüglich Präventionsmaßnahmen.

I

m vergangenen Dezember nutzten Diebe im Ortsteil Südhemmern ein sehr kleines Zeitfenster von gerade einmal zwei Stunden am Vormittag, in denen niemand zu Hause war, um sich gewaltsam Zugang zu einem Einfamilienhaus zu verschaffen und Wertsachen zu stehlen. Ebenfalls im Dezember konnte

ein Einbruch in Rothenuffeln nur durch eine aufmerksame Nachbarin abgewendet werden, die auf dem Nachbargrundstück mehrere Personen mit Taschenlampen um ein Haus schleichen sah und die Polizei alarmierte. Die Diebe schmissen eine Fensterscheibe an der Haustür ein, konnten sich aber nicht recht-

zeitig Einlass verschaffen und fuhren im wartenden Fluchtwagen davon. Krimina lhaupt kommissar Kollmeier von der Polizei des Kreises Minden-Lübbecke rät unter anderem zu Nachrüstpaketen für Fenster und Türen, um das gewaltsame Aufstemmen der Fenster so schwierig wie möglich zu machen. Ein Bohr- und Ziehschutz für das Haustürschloss sei ebenfalls wichtig, damit das Schloss nicht leicht aufgebrochen werden kann. Auf dem Markt werden verschiedene Produkte zum Schutz und zur Überwachung von Hab

und Gut angeboten. Kollmeier hält Anwesenheitssimulator für durchaus sinnvoll. So gibt es zum Beispiel Geräte, die das Flackern eines Fernsehers imitieren. „Aufnahmen mit einer Kamera können problematisch sein“, so Kollmeier. „Eventuell ist lediglich eine Person und die ungefähre Größe auf dem Video erkennbar, aber nichts, das zur Identifizierung beiträgt.“ Wichtiger sei die mechanische Sicherung der Fenster und Türen. Wird auf dem eigenen Grundstück eine Videoüberwachung installiert, dann sei es wichtig,

dies durch ein entsprechendes Schild kenntlich zu machen, damit die Videos nicht illegal aufgenommen würden und gerichtlich verwertbar seien. Die Veröffentlichung von selbst aufgenommenen Täterbildern im Internet oder durch „Herumzeigen“ sei in jedem Fall strafbar. Wer eine professionelle Beratung hinsichtlich Präventionsmaßnahmen durch die Polizei in Anspruch nehmen möchte, erreicht Kriminalhauptkommissar Kollmeier unter 0571/88664705. •

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540 Liter Blut für die Lebensrettung

Viele regelmäßige Spender in Hille Nach einem Unfall mit hohem Blutverlust, bei einer Operation, für Leukämiekranke – Blutspenden retten Leben und sind nach wie vor unverzichtbar für die Behandlung von Patienten in Krankenhäusern und für die Herstellung von Medikamenten. 2014 sind die Spenderzahlen in Hille zurückgegangen.

Rita Schnelle spendet bereits zum 47. Mal.

I

m Jahresvergleich zwischen 2004 und 2014 zeigt sich ein Rückgang der Spenderzahlen“, berichtet Heinz Kapschak, stellvertretender Pressesprecher des DRK-Blutspendedienst West. 2004 hätten noch 1500 Spender in den Ortsteilen Rothenuffeln, Hartum, Hille und Südhemmern gespendet, im aktuellen Jahr konnten bisher 1081 Spender gezählt werden. „Bei Katastrophenmeldungen wie dem Erdbeben in Haiti laufen uns die Spender die Türen ein“, sagt Maria Hagenlücken, die hauptberuflich für den Blutspendedienst tätig ist und unter anderem die Hämoglobinwerte der Spender bestimmt, um einen drohenden Eisenman-

gel frühzeitig zu erkennen. „In Ferienzeiten sind es meist weniger Spender“, sagt Johanna Scheidt, die schon seit elf Jahren für den DRK tätig ist. Dabei werden die Bestandteile des gespendeten Blutes zu jeder Zeit benötigt: Rote Blutkörperchen werden bei hohem Blutverlust oder Blutarmut zugeführt, Blutplättchen werden unter anderem bei Leukämiekranken während einer Chemotherapie eingesetzt und Blutplasma wird als Ausgangsstoff für lebensrettende Arzneimittel benötigt. Das Durchschnittsalter der Blutspender liegt heute schon bei 42 Jahren, sodass gerade junge Menschen aufgefordert sind zu spenden. Gesundheitlich kann die Spende von Blut vor-

teilhaft sein, da die Blut-Neubildung einen erhöhten Blutdruck ausgleichen kann. Darüber hinaus werden die Blutkonserven auf ansteckende Krankheiten wie HIV, Hepatitis, Ringelröteln und Syphilis getestet und der Spender im Fall eines positiven Befundes umgehend informiert. Das „Abzapfen“ des Blutes nimmt lediglich fünf bis zehn Minuten Zeit in Anspruch. Um möglichem Schwindel unmittelbar nach der Blutentnahme vorzubeugen, stehen Getränke und Snacks für die Spender bereit. Für Rita Schnelle aus dem Ortsteil SüdhemmernSpecken ist die Blutspende Routine, sie ist bereits zum 47. Mal im Volkeninghaus in Hille dabei. •

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