Rechnungswesen & Controlling 02/14

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rechnungswesen & controlling 2·14 Wie stehts um Ihren Lebenslauf? Wie angenehm ist es ab und zu, sich elegant mit einer Weisheit von Konrad Adenauer aus der Schlinge zu ziehen: «Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern!» Eine der Ausnahmen ist Ihr Lebenslauf. Was wir in unserem Leben «verbockt» haben, lässt sich nicht einfach korrigieren, Unvorteilhaftes nicht ungeschehen machen: «Storno» kennen wir nur im Rechnungswesen! Schönung im CV bedingt dagegen oft die Fälschung von Aus- und Weiterbildungsdokumenten – in der Praxis übrigens immer öfter zu beobachten. Nicht vollziehbare Lücken im Lebenslauf sind ebenfalls ein No-Go! Und dass Sie im Web, insbesondere auf Social MediaSeiten, keine nachteiligen Spuren hinterlassen sollten, ist mittlerweile hinlänglich belegt. Ohnehin ist Ihr Lebenslauf bei der Jobsuche heute noch wichtiger als früher. Wir erleben schon beinahe einen «Dossierhandel». Kein Wunder: 120 Bewerbungen für eine offene, interessante Stelle, beispielsweise als gesuchter CEO oder Kaufm. Leiter/-in eines guten KMU, sind keine Seltenheit. Und für die Triage ist der erste Eindruck – eben der Lebenslauf – entscheidend, um auf der richtigen «Beige» zu landen. Bei Konzernen kommt hinzu, dass die Lebensläufe irgendwo in der Pampas bei einem HRServicecenter mit oftmals unerfahrenen Sachbearbeitern landen – die überdies keine Ahnung vom Schweizer Bildungssystem haben. Es kann also nichts schaden, sich an ein paar einfache Regeln für das Erstellen ei-

nes übersichtlichen Lebenslaufes zu halten (mehr als zwei Seiten sind zu lang). Klug ist es auch, ständig ein CV «vorrätig» zu halten – Chancen können über Nacht kommen – und es dann auf den ausgeschriebenen Job zuzuschneiden. Fangen wir mit der Gliederung an: Persönliches, Berufserfahrung, Aus- und Weiterbildung, Sprach- und Informatikkenntnisse, Referenzen (oder entsprechende Hinweise). Beim beruflichen Werdegang und bei der Aus- und Weiterbildung sollte in der Reihenfolge das Neueste zuerst kommen (absteigend). Führen Sie aber nicht jedes «Kürsli» auf – ausser diejenigen bei veb.ch. Achten Sie auf eine einwandfreie Rechtschreibung, eine gut lesbare Schrift und ein hochwertiges, sympathisches und einigermassen aktuelles Passfoto. Dem Versand per Email ist besondere Aufmerksamkeit zu schenken: nie als word.doc, immer als pdf. Dazu ein bis maximal zwei ergänzende Dokumente (Ausbildungen, Zeugnisse), total nicht über 5 MB. Können Sie sich vorstellen, was der Empfänger Ihrer elektronischen Bewerbung mit 12 Anhängen macht? Richtig, Sie werden sicherlich nicht zuoberst auf der Beige landen. Achten Sie auch auf die identische Reihenfolge im Lebenslauf und der Dokumente in der Beilage. Da in der Regel die Informationen eines CV in eine Datenbank übertragen werden, welche ein bestimmtes Datumformat verlangt, sollte diese Angabe sinnvollerweise mit «03/2007» und nicht nur mit der Jahreszahl gemacht werden. Auch wenn Sie noch so kreativ sind, versuchen Sie nicht, besonders originell auf-

zutreten, sei es grafisch oder textlich. Passen Sie auch international auf: andere Länder, andere Sitten. Versetzen Sie sich zudem immer in die Lage des Empfängers. Der Lebenslauf wird von einem Bewerbungs-/Motivationsschreiben begleitet, welches begründen soll, warum Ihr Interesse besteht und warum Sie die Idealbesetzung sind. An dieser Stelle oder im CV nennen Sie auch das mögliche Eintrittsdatum und eventuell eine Salärangabe. Ein Lebenslauf im Rahmen dieser Tipps sichert Ihnen noch nicht den Traumjob, aber Sie erhöhen damit Ihre Erfolgschancen!

Herbert Mattle, Präsident veb.ch

Das offizielle Organ des veb.ch, des grössten Schweizer Verbandes für Rechnungslegung, Controlling und Rechnungswesen


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