Rechnungswesen & Controlling 04/10

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rechnungswesen &controlling 4·10 Geld muss arbeiten Oftmals werde ich in Bezug auf Geldanlagen um Rat gefragt. Mal geht es um die Altersvorsorge, mal um Aktienanlagen, Hypothekarzinsen und anderes mehr. Heute beantworte ich – zusammen mit besonders gescheiten Leuten – einige der häufigsten Fragen. Aber denken Sie dabei immer daran: Eine Hand voll Geld ist besser als beide Hände voller Ratschläge. Aber wie kommt man zu Geld? Einigkeit herrscht darüber nicht! Meint John D. Rockefeller: «Es ist wichtiger, einen Tag über sein Geld nachzudenken, als einen Monat dafür zu arbeiten», entgegnet Karl Marx: «Die einzige Quelle des Mehrwerts ist die lebendige Arbeit.» Selbst Goethe mischt sich in diese Diskussion ein: «Mehr Kredit als Geld, so kommt man durch die Welt.» Ich halte es daher heute mit André Gide: «Alles ist schon einmal gesagt worden, da aber niemand zuhört, bleibt uns nichts anderes übrig, als es immer wieder von neuem zu sagen.»

Denn: durch den Zinseszins-Effekt steigt das Vermögen nicht proportional (linear) an, sondern exponentiell, d.h. es wächst immer schneller und nach einiger Laufdauer «explodiert» es regelrecht. Ausser der notwendigen Zeit ist die stete Wiederanlage des Ertrages Voraussetzung. Aber nun kommt ein wesentliches Element hinzu, welches für alle Anlagen gilt: Schenken Sie den Kosten hohe Aufmerksamkeit, denn sie «fressen» die Rendite auf. Das Gemeine: Kosten sind oftmals versteckt und nicht transparent – beispielsweise in Finanzprodukten, die selbst die Berater nicht verstehen. Aber eigentlich habe ich keine Angst um Sie, liebe Leserinnen und Leser, denn schon Bertolt Brecht wusste zu vermelden: «Geldleute lesen gründlicher als Bücherliebhaber – sie wissen besser, was für Nachteile aus flüchtiger Lektüre entstehen können.»

nicht an ihnen vorbei. Aber Achtung: Kein noch so treffsicherer Prophet weiss, welche Aktien Sie wann kaufen – aber auch wieder verkaufen – sollen. Mit zunehmendem Lebensalter sollte die Aktienquote wegen ihrer hohen Volatilität (Schwankungen) gleichzeitig abnehmen. Fonds? In der Regel zu teuer. Dies gilt besonders für aktiv gemanagte Produkte – in Relation zur langfristig nicht erreichten Überrendite gegenüber dem Markt. Das

Werden wir konkret: Gerade beim langfristigen (Alters)sparen spielt der Zinseszins-Effekt eine entscheidende Rolle. Er wird aber meistens unterschätzt oder ist gar nicht bekannt, dabei hielt ihn anscheinend Albert Einstein für die grösste mathematische Entdeckung aller Zeiten.

Fazit: Gerade für die Altersvorsorge ist es wichtig, rechtzeitig mit Sparen zu beginnen und dies am besten mit einem möglichst langweiligen Produkt, beispielsweise mit der steuerlich privilegierten Säule 3a (nur Sparen, ohne Aktien- oder Versicherungsteil). Nicht, dass Sie jetzt denken, ich wäre gegen Aktien. Man kommt ja eigentlich

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Abzocker-Initiative, Boni-Fragen: die Aktien- und Rechnungslegungsrechtsreform wird kontrovers diskutiert. Wir betrachten den derzeitigen Stand.

KMUs als Adressaten: veb.ch entwickelt einen neuen Standard für ein einheitliches Controlling in der ganzen Schweiz. Um Feedback wird gebeten!

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