rechnungswesen & controlling 2·12 Gut ausgebildet und doch nicht am Ziel? Früher, ja früher, da konnte einer Buchhalter werden und «no dis no» – vielleicht sogar in der immer gleichen Firma – eine schöne Karriere machen. Das mit der erfolgreichen Laufbahn stimmt immer noch. Aber ohne Weiterbildung bringt es heute keiner mehr zum wohlsituierten CFO. Nicht umsonst zeigt unsere aktuelle Gehaltsumfrage 2012 einmal mehr auf: Dual erfahrene Berufsleute mit Fachausweis und Diplom schätzt man in Wirtschaft und Verwaltung sehr. Die Bezahlung ist entsprechend. Und doch: Dies alleine genügt im heutigen Stellenmarkt nicht mehr, um an die Top-Stellen im Finanz- und Rechnungswesen zu gelangen. Warum? Zum einen mangelt es jüngeren Berufsleuten oft an Bereitschaft, für eine neue Herausforderung – für die angepeilte Karriere, neue Chancen und berufliche Weiterentwicklung – den Wohnort zu wechseln. Zum anderen fehlen mancher und manchem einfach die richtigen Worte, sprich: Fremdsprachenkenntnisse.
Wer sie nicht bieten kann – in 9 von 10 Fällen geht es dabei um Englisch – hat im modernen Finanz-und Rechnungswesen bzw. Controlling immer schlechtere Karten, zumal das Angelsächsische auch im Schweizer Berufsalltag immer öfter zur Konzernsprache erklärt wird. «Aber bitte», werden Sie nun vielleicht sagen, «wir haben bald überall Frühenglisch in der Grundschule und dazu vertiefende Lektionen in der Oberstufe, der kaufmännischen Lehre oder in der Berufsmittelschule. Und das Cambridge First, Advanced oder Proficiency macht doch auch bald jeder. Wir Schweizer können Englisch.» Stimmt. Dazu kommt oft gar noch ein Sprachaufenthalt, und im Lebenslauf steht dann: Englisch – gute Kenntnisse. So weit, so gut. Und so schlecht. Denn was mit grossem Aufwand erworben wurde, will gepflegt werden, um lebendig zu bleiben.
Kaum Fachvokabular? Darüber stolpern auch echte Profis. Alles ist auf einmal nur noch passiv vorhanden. Und dann: plötzlich aktiv und fliessend Englisch reden? Vielleicht gar im Bewerbungsgespräch, um sich so für den tollen, neuen Job zu empfehlen?
Ein paar Jahre in einem Job ohne Fremdsprachen? Keine fremdsprachigen Texte?
Wir Schweizer sind etwas träge geworden. Zeit für etwas neuen Schwung! «Nichts geschieht ohne Risiko. Aber ohne Risiko geschieht auch nichts.» (Walter Scheel). Zehntausende, bestausgebildete Einwanderer machen es uns vor!
GV im Schloss
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Herbert Mattle, Präsident veb.ch
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