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JAZSZEPH-DEERZBS2T013
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Editorial Nullkommasieben Pfff, war das heiß. Hobby-Klimaforscher und Bedarfspropheten malen uns gar schon so Schreckensbilder an die Wand, dass dieser Sommer, dieser Sommer des Deliriums, erst der Vorbote für kommende Hitzeschlachten gewesen sein soll. Hmm. Wir von grazjazz haben uns jedenfalls gegenseitig darauf ver eidigt, diesmal noch keinen klinisch nachweisbaren Hitzeschaden abbekommen zu haben. Sind wir aber wirklich noch bei Sinnen? Das vorliegende, ausladend opulente Herbstprogramm mit ganzen fünf Schwerpunkten lässt Zweifel aufkommen, ob wir wirklich bei vollem Bewusstsein unserer finanziellen Reichweiten geschuftet haben, um diesen Herbst zum Jazzherbst zu machen. Wir sind halt so welche. Unsere nimmermüden Statistiker haben bereits errechnet, dass es bis Weihnachten – sollten wir uns bis dahin nicht mehr hören, wünschen wir schon einmal ein frohes Fest – nicht weniger als null kommasieben Konzerte täglich geben wird. Trotzdem haben wir es aber immer noch nicht geschafft, so etwas wie ein Universalticket zu konstruieren. Geschafft haben wir es aber, diesem Jazzherbst noch fünf festivalartige Höhepunkte aufzusetzen. Als wirklich gemeinsames Produkt allen voran steht dabei unsere berüchtigte lange Jazznacht, vulgo grazzjazznacht, mit repräsentativen Beiträgen aller grazjazz-Parteimitglieder. Als weitere Gipfeltreffen des guten Geschmacks haben wir das – neuorientierte – dreitägige Jazzfestival Leibnitz mit den Stargästen Norma Winstone und Tomasz Stanko, die unverwüstliche, viertägig blühende Herbstzeitlose mit recht vielen Frauen, den traditionellen Austrian Soundcheck, der heuer mit einer Saxophon- und einer Big Band-Nacht überrascht, und die taufrischen Shortcuts der Grazer Jazzwerkstatt, die diesmal die Singerei unter die Lupe nehmen. Da sind wir doch glatt gespannt, was die nächste Hitzewelle mit uns macht. OK
sik lebt.. pangea. Mu rage stga Live in der Po
pangea ist Musik, die lebt und in alle Himmelsrichtungen greift. Volksmusik geht vor, vokalstarker Jazz, Pop und Singer-Songwriter ziehen nach. An drei Abenden im Herbst verwandelt sich der 2nd floor der Postgarage in eine stimmungsvolle Plattform für die neu Doppelkonzertreihe. Mit dabei sind charismatisch leidenschaftliche Musiker/innen wie Marina Zettl, Reinhard Ziegerhofer, Luna*Lab und Simone Kopmajer. Die Pop- und Jazzsängerin Marina Zettl (23.9.) verspricht mit ihrer neuen CD Watch me burn nicht mehr und nicht weniger als energie geladene Sounds. Reinhard Ziegerhofer (24.10.) verwebt, kunstvoll und anregend-intuitiv, Jodler und steirische Volksmusik mit der Welt. Luna*Lab rund um Jazzmusikerin Ángela Tröndle (24.10.) präsentieren ihr Debüt-Album Calling, tauchen in eine fragil-subtile Songwriting-Welt ein und erfrischen kraftvoll und gediegen-sanft zugleich. Ein pangea-Highlight ist sicherlich Simone Kopmajer (14.11.). Die international gefragte Sängerin aus Bad Aussee wurde von den großen Stimmen des Jazz und des amerikanischen Showbusiness‘ beeinflusst: Ella Fitzgerald, Frank Sinatra und Jon Hendricks. Bei pangea präsentiert Kopmajer eine Mischung aus großen, bekannten Jazz-Songs, die sie mit ihrem unnachahmlichen Stil neu interpretiert, und eigenen Kompositionen. Feinste Töne, verspielt und mit viel Tiefgang. Das vollständige Programm finden Sie unter www.pangea.postgarage.at. AR
WIST.
se Nr.7 l: Herbstzeitlo Musikfestiva In der siebenten Ausgabe des Festivals Herbstzeitlose im WIST stellen die einzelnen Ensembles ihre neu einstudierten Programme vor. Die Musiker und Musikerinnen bewandern dabei das weite Feld zwischen Jazz, Indie Rock, Kammermusik, verschiedenen Formen von Ethnomusik und filmmusikalischen Ansätzen und präsentieren ihre Musik auch mit einem erheblichen Schuss Humor. Den ersten Tag werden mit Edi Nulz und Patrick Dunsts Tripod zwei Gruppen aus dem Umfeld der Jazzwerkstatt Graz gestalten. Am zweiten Tag werden die Musikerinnen von Little Band from Gingerland und das Frauenvokalquartett D.I.V.A. ihre Bühnenshow vorstellen. Am Samstag wird das Jazztett Forum Graz neue Kompositionen u.a. mit der Sängerin Dorothea Jaburek präsentieren und am Sonntag wird diesmal Franziska Hatz und ihr Großmütterchen Hatz Salon Orkestar ab 17 Uhr möglicherweise sogar das eine oder andere Tanzbein aktivieren. BL
b. en jazz clu Royal gard eiße Soli pi, h Gewagte Tem
Der weltbekannte brasilianische Trompeter Claudio Roditi, der zur europäischen Spitze der Jazzpianisten zählende Deutsche Klaus Ignatzek und der international renommierte belgische Bassist Jean-Louis Rassinfosse sind am 25. Oktober im Club zu Gast. Atemberaubende Improvisationen, gewagte Tempi und das in all den Jahren entwickelte Zusammenspiel - energiegeladen und mitreißend vorgetragen - lassen ihre Musik auch für NichtJazzfans zu einem besonderen Erlebnis werden. Dem Trio gelingt es, den Zuhörer in seine Klangwelten zu entführen, unaufdringlich, aber intensiv und grenzüberschreitend. „Eine Tonkunst, die in den Bauch geht und dabei Gemüt und Seele streichelt”, hat es einmal ein Kollege treffend formuliert. Neben speziell arrangierten Standards sind auch eine Reihe eigener Kompositionen aus dem Jazz- und Latin-Lager zu hören. „Jazz auf einem solchen Niveau bekommt man sonst wohl selten zu hören“ (Süddeutsche Zeitung). BW
:. Open Music open ears. k für Aktuelle Musi
Mit seinem vielgestaltigen Herbstprogramm wird open music einmal mehr ihrem Namen gerecht. An so unterschiedlichen Locations wie Stockwerk Graz, Forum Stadtpark, Museum der Wahrnehmung, IEM Cube oder Keplerkoje weitet open music auch musikalisch die Horizonte und lässt mit nationalen und internationalen Ausnahme musikern festgefahrene Genregrenzen spielend hinter sich. Neugier auf aktuelle Formationen stillt da etwa das Atlas Trio des französi schen Starklarinettisten Louis Sclavis (26.10.) und Luc Ex’ Assemblée (15.11.), das erstmals Ingrid Laubrock nebst Hamid Drake und Ab Baars in Graz versammelt. Außerdem werden neu konzipierte Projekte à la Visual : Sound rund um den jungen Wiener Elektroniker Daniel Lercher (16.11.) und musikalische Interventionen von Franz Hautzinger und Josef Klammer in einem Ausstellungs- und Begegnungssetting (7.12.) aus der Taufe gehoben. Auch elektro akustische und akusmatische Musik mit dem EAP Akusmonium von Thomas Gorbach (8.-10.11.), Musik mit Text-/Sprech-/Laut improvisationen (Weisse Waende, 18.10.) oder Musik, die auch die Schönheit außermusikalischer Klänge offenzulegen versteht (Annie Gosfield, 10.12.) stehen auf dem Herbstprogramm. UP
gamsbART.
. für gamsbART Neue Location Nach diesem Jahrhundertsommer und wirklich tollen Konzerten im Generalihof und bei Murszene am Marihilferplatz lassen wir die Katze aus dem Sack: Es gibt eine neue Lokation für junge und originelle Projekte. Noch dazu in einer Super-Gegend, ebenerdig gelegen, behindertengerecht und mit qualitätsvoller Gastronomie. Unser Partner ist Christian Bayer vom Unicafé im Wall, der Eingang liegt in der Nibelungengasse. Dieses Kind haben wir gamsbARTStage im Unicafé getauft. Da ist dann auch ein Hintergedanke dabei, denn wir wollen wieder flexibler sein in der Auswahl unserer Spielstätten, und gamsbART-Stage ist die Dachmarke. Angedacht sind auch Konzerte im neuen Klaviersalon Streif in der Humboldtstraße u.a. mit Liro Rantala im kommende Frühjahr. Den Vogel abgeschossen haben wir mit dem diesjährigen Austrian Soundcheck: Zum einen wird der 4. Harry Pepl–Preis verliehen, zum anderen werden zwei abendfüllende Events stattfinden. Carla Bley, Toshiko Akyioshi und Julia Maier werden das MUMUTH mit Frauenpower unter Zuhilfenahme von drei Big Bands zum Beben bringen. Mit SuperSax! erfüllen wir uns den Traum der Synthese von Electronics, DJ`s & Saxophones, einen Traum, den wir diesfalls im Dom im Berg auf die Bühne bringen. GK
att Graz. Jazzwerkst p. Jazz goes Po
. Stockwerk mmen!.
Die Jazzwerkstatt ist eine Plattform für jungen und eigenständigen Jazz in Graz und wird von den MusikerInnen selbst organisiert. Alljährlich im Frühjahr wird ein einwöchiges Festival veranstaltet, zusätzlich gibt es seit dem Vorjahr noch die Nebenfestivalreihe Shortcuts. Die herbstlichen Shortcuts 2013 werden die verschiedenen Facetten der Annäherung des Jazz an die Popularmusik erforschen. Das Motto lautet: Jazzwerkstatt goes Pop. Im modernen Jazz sind die Einflüsse aus der Popmusik nicht mehr wegzudenken, jedoch sind die Verbindungen stilistisch so verschieden und vielfältig wie die zwei Musikwelten selbst. Präsentiert werden Crossover-Programmpunkte, die Jazz mit Songwriting, Acoustic oder Alternative Pop verbinden. Diesmal stehen charismatische Frauenstimmen im Vordergrund. Die in New York lebende Singer/ Songwriterin und Schauspielerin Lana Is wird ihr Debütalbum In Your Head vorstellen, Flora & Paris bringen slowenische Pop tradition nach Graz, und die mittlerweile in Graz schon bekannte Sängerin Mira Lu Kovacs alias Schmieds Puls wird ihre Gesangs- und Gittarenkünste von der neuen CD Play Dead auch live beweisen. Die Shortcuts werden von der Sängerin und Komponistin Tjasa Fabjančič programmiert. TF
Der aktuellen allgemeinen Großoffensive der französischen Musiker, möglich gemacht durch neue, professionelle und enga gierte Organisationen im Verein mit speziellen Plattenlabels, tragen wir – extravagant wie wir eben einmal sind – gleich mit einem der besten jungen Musiker der Grande Nation Rechnung. Der Bassklarinettist Thomas Savy, erst Geheimtipp, dann Senkrechtstarter und nun so etwas wie Shootingstar des avancierten Jazzpublikums, wird sein erstes Konzert in Österreich just im STOCKWERK geben. Nach dem Grundsatz weniger ist mehr verzichtet der Franzose auf Harmonieinstrumente und lässt dagegen die Magie seines Instruments sprechen: energetisch, zupackend und mit erleuchtender Direktheit. Und mit einem gerüttelt Maß an kraftvoller Sinnlichkeit. Thomas Savy ist ein kristallklarer Virtuose mit provokanten Kontrasten, und endlich auch ein unverblümter französischer Jazzmusiker, der keine Ausflüge in die „imaginäre Folklore“ braucht. Sein Trio-Album „French Suite“ (Plus Loin Music), eingespielt mit den renommierten US-Musikern Scott Coley (bass) und Bill Stewart (drums) war die preisgekrönte Entdeckung des Jahres 2010. Der STOCKWERK-Höhepunkte der Runde. OK
n Die Franzose
ko