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DAS HÖCHSTE DER GEFÜHLE
Es ist das perfekte Match: Mode- und Luxusgüter-Marken verschmelzen zunehmend mit der Hotellerie. Immer mehr Labels eröffnen eigene, hochkarätige Feriendomizile, in denen Gäste die Marke rundum erleben können. Als einer der weltweit größten Luxuskonzerne begeistert vor allem die LVMH-Gruppe Urlauber mit exklusivem Lifestyle und personalisierten Erlebnissen. Die Liste der Luxusmarken, die sich in der Hotellerie engagieren, liest sich wie das Who's who der Einkaufsmeilen großer Städte rund um den Globus. Neben Armani, Bulgari, Dior, Gucci und Versace wagten längst auch Brands wie Fendi, Missoni, Christian Lacroix und Ralph Lauren den Schritt in den HospitalityBereich. Einige Beispiele finden Sie auf den kommenden Seiten.
Von Bettina Krause
DIE LVMH-TOCHTER Belmond ist mit ihren stilvollen Booten, Zügen und Hotels ein Schwergewicht der Luxus-Hotellerie. Nicht nur machen die Hotels die Geschichten rund um die Produkte der gesamten Gruppe erlebbar, denn sie können hier getestet und gekauft werden. Die Marken des Konzerns vergrößern zudem mit den Häusern ihre Sichtbarkeit und Reichweite, sind ganz nah an ihrer Zielgruppe und verstehen die Bedürfnisse und Wünsche der Gäste en détail.
Neue Zielgruppen zu erschließen, das Image und die Identifikation mit der Marke zu stärken, den Social-MediaAuftritt zu attraktivieren und schließlich weiter zu wachsen, sind nur einige Ziele hinter der Expansion im Travel-Sektor. Stephan Jablonski, Sales Director bei Belmond, sagt: „Wir sehen innerhalb unseres Konzerns sehr viele positive Verbindungen: von Rimowa-Koffern über Louis-Vuitton-Gepäckstücke bis hin zu Champagner oder Beauty-Produkten: Bei der Verschmelzung der Luxusmarken mit dem Reisen ergeben sich sofortige Synergien quer durch den ganzen Konzern.“
Diesen Sommer eröffnet Belmond das Maroma Hotel in Mexiko mit einem Guerlain Spa; im Grand Hotel Timeo auf Sizilien und im Splendido in Portofino können die Gäste im Dior Pop-Up Spa relaxen. „Dort produzieren wir auch tollen Social Media Content und die Produkte, die zum Konzern gehören, erscheinen im Kontext der Reisewelt. Sie bekommen so eine charmante Plattform, sodass die gesamte Luxuswelt ineinandergreift“, erklärt Stephan Jablonski.
Viele Gäste freuen sich über neue Anregungen und Ideen zu Produkten – wer dabei ausschlaggebend ist, steht für Jablonski fest: „Man merkt oft, dass Frauen die Entscheider sind, wenn es um Reisen geht.“ Und auch im Fashion-Bereich und im Beauty-Sektor sind die Frauen besonders relevant, sie behaupten sich zunehmend in der Luxusbranche. Laut Jablonski sind Frauen gewillter als Männer, für Luxusgüter aller Couleur Geld auszugeben und interessierter daran, verschiedene neue Produkte zu testen. Die Verschmelzung der beiden Sektoren ist also auf allen Ebenen ein großer Gewinn.
Für Belmond stellt die Markenbindung eine kleine Herausforderung dar, da weltweit nur 45 Hotels zum Portfolio gehören. „Dafür sind unsere Häuser alle sehr individuell, vom umgebauten Kloster bis zum Palast. Die meisten unserer Gäste lieben das. Manchen gibt es Sicherheit, in ein Hotel zu reisen, das auf der ganzen Welt gleich aussieht. Wir möchten hingegen, dass unsere Gäste wirklich – beispielsweise in der Provence – ankommen, regionale Authentizität erleben und immer wieder Neues entdecken“, sagt der Reiseexperte.
Hier wurde der Trend gesetzt: Der Palazzo Versace an der australischen Goldküste war im Jahr 2000 das erste, von einer Fashion-Brand geführte Hotel - jedoch wird es noch dieses Jahr seine Tore schließen. In Dubai kommen Versace-Fans aber weiterhin auf ihre Kosten: Im dortigen Palazzo ist das gesamte Interieur samt Geschirr, Fliesen