HOFLÄDEN

EINKAUF ALS KLEINER URLAUB VOR DER HAUSTÜR

Transparenz, kurze Wege, Nachhaltigkeit und schlussendlich das Wissen um den Ursprung dessen, was auf den Teller kommt. Hofläden sind zurzeit beliebter denn je. Das hat auch mit der Pandemie zu tun. Denn kaum anderswo ist der Freizeit- und Erlebniswert beim Einkaufen höher als hier. Ab dieser Ausgabe wollen wir an dieser Stelle jeweils ein paar von ihnen vorstellen:

Hof Krützkemper Erntefrisches Obst und Gemüse, Milchprodukte, Eier oder Fleisch wandern in den Einkaufskorb, während die Kinder in den Kuhstall schauen, Hühnern hinterherrennen oder Erdbeeren pflücken. Der Einkauf im Hofladen ist immer auch eine kleine Auszeit vor der eigenen Haustür, ein ursprüngliches Natur-Erlebnis, und hat durch die Corona-Einschränkungen eine völlig neue Qualität bekommen.

HOF KRÜTZKEMPER

Hühnermobile, Hausgemachtes & therapeutisches Reiten Auf ihrem Hof Krützkemper am Rande von Gievenbeck haben Claudia und Philipp Augenstein eine feine Auswahl regionaler Lebensmittel versammelt. Unter anderem findet wir hier selbst geschleuderten Honig, hausgemachte Konfitüren, saisonales Obst, Milchprodukte, Rind- und Schweinefleisch vom Nachbarshof. Außerdem gibt es Eier, viele Eier: 950 Hennen legen hier täglich frisch etwa 800 Stück, die am Abend regelmäßig ausverkauft sind. Der kleine Laden ist im Pandemie-Jahr zum zweiten Standbein für den Hof geworden, der auch für therapeutisches Reiten bekannt ist. „Es gibt eine sehr große Nachfrage nach natürlichen Produkten, deren Herkunft man am besten sofort sehen kann“, sagt Claudia Augenstein, während dutzende Hennen gackernd auf sie zurennen. Die Tiere leben in vier Hühnermobilen auf den großen Wiesen am Hof und können nach Lust und Laune scharren, flanieren, ein Nickerchen halten oder auf den Kästen der zehn Bienenvölker herumklettern. Wenn abends das Licht in den solarbetriebenen Mobilen angeht, begeben sich die Hühner nach Hause. Solch artgerechte Haltung honorieren die Kunden, weiß auch Birgit Jacquemin, Referentin für Direktvermarktung bei der Landwirtschaftskammer NRW mit Sitz in Münster. Man könne diesbezüglich einen echten Trend erkennen. Zudem halte Corona die Verbraucher in der Region, was den Hofläden und regionalen Automaten großen Zulauf beschere.

Milchhof Große Kintrup

MILCHHOF GROSSE KINTRUP

Selbstbestimmte Kühe & Regiomaten Ein erfolgreiches Konzept hat auch der Milchhof Große Kintrup in Handorf. In mehreren Kühlschrank-Automaten zur Selbstbedienung gibt es vielfältige Milchprodukte von zufriedenen Kühen. Diese entscheiden selbst, ob sie fressen, liegen oder das Melksystem nutzen möchten. Die Besucher können von einer Plattform aus zuschauen. Für den Schlemmer-Stopp gibt es nun noch einen Grund: Eis. „Schon am ersten Wochenende war der Automat mehrmals leer gekauft“, erzählt Tanja Große Kintrup. Die Familie sei überwältigt von der Nachfrage auch vieler neuer Kunden. Hofläden und Regiomaten, ausgezeichnet mit dem Münsterland-Siegel: Hof Krützkemper, Roxeler Str. 466, Münster Milchhof Große Kintrup, Kasewinkel 7, Münster Kräuterhof Rohlmann, Everswinkeler Str. 24, Münster Bäckers Erdbeer- und Spargelhof, Gittrup 5, Münster Hof Fockenbrock, Fockenbrocksheide 10, Telgte Hof Grothues-Potthoff, Hof Grothues Potthoff 6, Senden

Neu: Marktschwärmerei am Hafen Seit März gibt es den neuen Direkt-Markt für Lebensmittel aus der Region an der Hafenkäserei am Südufer des Kreativkais. Jeden Donnerstag zwischen 17.30 und 19 Uhr können die online vorbestellten Lebensmittel abgeholt werden. Die meisten Produkte findet man in keinem Supermarkt. Der Verkauf findet ohne Zwischenhändler statt. www.marktschwaermer.de Mehr Details zu den Hofläden aus der Region findet ihr hier: www.muensterland.com/hoflaeden

Das Münsterland-Siegel kennzeichnet Produkte, die nachweislich im Münsterland gewachsen und geerntet, erzeugt oder veredelt worden sind. Über 70 Lebensmittelhersteller und Gastronomiebetriebe gehören zum Verein Netzwerk Münsterland Qualität.

Info: www.muensterland-qualitaet.de, www.paulapumpernickel.com

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