MUMMY MAG Paper No 9 "Friends"

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MUMMY MAG

ISSUE N O.

R E P PA

2018

S C G E

9

H U T Z B Ü H R 5 EURO

A L I F E S T Y L E M A G A Z I N E F O R M O D E R N FA M I L I E S

64 Seiten

Das Mag azin zum Blo g

Friends WAS FREUNDSCHAFT AUSMACHT, AUSHÄLT UND WIE SIE SICH VERÄNDERT mummy-mag.de


Freundschaften – ein Thema über das man endlos philosophieren könnte. Denn es gibt so viele verschiedene Arten von Freundschaft, in allen Farben und Facetten. Keine Freundschaft ist gleich, jede hat ihre Eigenarten, ihre ganz eigene Persönlichkeit. Und jeder definiert Freundschaft anders. Es gibt diejenigen, die mit einem Freund durchs Leben gehen, oder

die, die sehr viele Freunde haben, auch überall auf der Welt. Manche Freundschaften halten 50 Jahre, andere sind kürzer, dafür umso intensiver. Wir wollen nicht urteilen, nicht bewerten, nicht aufwiegen – wir wollen uns nur verschiedene Konstellationen anschauen, darüber sprechen und es genießen. Denn mit einem sind wir uns alle einig: Unsere Freunde sind uns verdammt wichtig!


CAMILLA Enge Freunde sind für mich ein Teil meiner Familie. Es sind Menschen, die ich mir ausgesucht habe, die zu mir gehören und mir unendlich viel bedeuten. Was nicht heißt, dass ich ständig mit ihnen sprechen muss. Mit manchen spreche ich fast täglich, andere sehe ich vielleicht nur einmal im Jahr. Aber das macht sie in meinem Leben und Herzen nicht weniger wichtig. Das ist doch mit der Familie genauso, oder?

SASKIA

JANINE

Freunde bedeuten mir sehr viel und ich bin glücklich sehen zu können, dass wir diese Wertschätzung von Freundschaften auch schon unseren drei Söhnen weitergeben konnten. Ich liebe den Austausch und das Zusammenkommen mit meinen Freundinnen und merke gerade, wenn wir uns mal wenig sehen, wie ich dann wieder meine Speicher auftanke, wenn wir uns treffen. Nach der Geburt der Zwillinge und mit zusätzlichem Kleinkind blieb mir immer nur nach der Ins-Bett-Geh-Zeremonie der Kids ein Timeslot für die Freunde – am Tag konnte ich mich mit den Dreien im Anhang kaum auf andere oder zumindest auf kein geistreiches Gespräch konzentrieren. Auch wenn ich dadurch in meinen eh anstrengenden Nächten zu noch weniger Schlaf kam, meine sozialen Akkus waren wieder so voll, dass ich am nächsten Tag Berge versetzen konnte. Freunde sind Lebenselexier!

Als Kind hatte ich einen Jungen zum besten Freund, während der Pubertät meine Mutter, in den Twens einen Stall voll Girls, über deren Nachrichten oder gar Besuche (im Schnitt alle zwei Jahre) von jeder einzelnen ich heute (noch) jubele. Was ich sagen will: Beziehungen verändern sich, sie wachsen mit einem, manche gehen auch ein. Aber wenn es sich nach zehn Sekunden Telefonat oder einer Umarmung wie früher anfühlt – egal was zwischenzeitlich vorgefallen ist –, then call it Freundschaft!

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MAD Sie bedeuten mir sehr viel, aber ich weiß, dass meine liebsten Freundinnen das vermutlich gar nicht immer so spüren. Die Qualität einer guten Freundschaft macht sich für mich eben nicht an Quantität fest. Ich nutze meine Auszeiten, gerade jetzt mit Baby, zwar hauptsächlich für meine Familie, aber mein Herz ist groß und jede meiner wunderbaren Freundinnen hat darin ihren ganz eigenen, festen Platz. <3

DANILO Ich weiß nicht ob ich ein guter Freund bin. Ich hoffe es. Zumindest habe ich sehr enge Freunde und ich kann nicht ein ganz schlechter Freund sein, wenn die noch immer mit mir befreundet sind, oder? Und ich wurde in diesem Jahr auch zweimal als Trauzeuge benannt, das will doch was heißen. Trotzdem, ich sollte mich öfters bei meinen Freunden melden und sie auch öfters treffen. Irgendwann klappt das noch. Bestimmt. Und bis dahin wissen alle, wie wichtig sie mir sind. Sie sind ja meine Freunde.


EDITORS‘ CHOICE G u t e n Fr e u n d e n b i e t e t m a n n i c h t n u r e i n o f f e n e s O h r, m a n h ö r t s i c h auch liebend gerne ihre Empfehlungen an, weil die gewichtiger sind als Werbung & Co. Hier ver trauen wir euch unsere ganz persönlichen Tip p s a n, a u c h w e n n w ir b is h e r n u r L e s e - Fre u n d e sin d. H a p p y re a d in g!

SASKIA PAULAS CHOICE: RESIST ANTI-AGING RETINOL SERUM

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Ich habe sehr trockene Haut und bin seit Kindheit gewohnt mich immer einzucremen – nach jedem Duschen – es geht gar nicht ohne bei mir. (An meinen drei Kindern sehe ich übrigens, dass trockene Haut wirklich vererbt ist und nicht anerzogen, wie manchmal bei zuviel Pflege behauptet wird. Denn der Sohn, der da nach mir kommt, cremt inzwischen schon alleine...) Trotzdem habe ich leider immer wieder auch beim Ausprobieren von sehr hochwertiger Pflege Enttäuschungen erlebt und bin deswegen auch kein großer Anhänger von bestimmten Seren und Co gewesen. Das hat sich jetzt aber geändert. Ich war zuvor noch nie so begeistert von einem Pflegeprodukt wie von dem Retinol Serum von Paulas Choice. Es ist einfach in seiner Konsistenz ein Traum und wie Samt auf der Haut an. Ölig warm und weich, ohne fettig zu sein! Was ich besonders gut finde ist, dass man es auch im Augenbereich benutzen kann. Meine Augen reagieren sonst oft sehr gereizt. Für mich ist es perfekt. paulaschoice.de

CAMILLA “DREI ZETTEL VON LILO” BUCHTIPP Meine Zeiten in Ruhe ein Buch zu lesen sind vorbei. Sie kommen wieder, aber aktuell finde ich so gut wie nie die Zeit dafür. Ich arbeite in jeder freien Minute, meistens bis spät in die Nacht. Und wenn ich mal Zeit finde, dann freue mich mich, mal ein längeres Gespräch mit einer Freundin zu führen. Dabei lese ich eigentlich für mein Leben gerne. In Urlauben habe ich jeden Tag ein Buch geschafft – das war natürlich VOR den Kindern. Heute kann ich mir höchstens mal fünf Minuten ein Buch schnappen, mich aufs Klo verziehen, es mir auf dem Toilettendeckel gemütlich machen und wenigstens ein paar Seiten lesen. Das geht zum Beispiel mit dem neuen Buch von Lucie Marshall hervorragend. Immer schön Kapitel für Kapitel. Mit ganz viel Humor und Selbstironie schreibt sie über die Zeit, als Kaffee und Concealer ihre besten Freunde waren und man sich ständig fragte: “Wie soll ich das eigentlich alles schaffen?” Und nach fünf Minuten, wenn Oskar wieder anfängt gegen die Klotür zu trommeln oder Helene ruft, sie müsse aber gaaaaanz, gaaaaanz dringend auf Toilette, klappe ich das Buch wieder zu und komme mit einem kleinen Lächeln aus dem Badezimmer! luciemarshall.com


MADELEINE NURI FOR BABIES BREI-ABO Bei Izzy habe ich mir viel Zeit für den „richtigen Babybrei“ genommen, habe Beikost-Kochbücher studiert und auch Gläschen-Nahrung gekauft. Jetzt, mit zwei Kindern, deren Altersunterschied 4 Jahre beträgt, war ich auf der Suche nach etwas, das beide Kids essen können und mich nicht zwingt, zwei oder sogar drei verschiedene Mahlzeiten zuzubereiten. Bei Nuri for Babies bin ich fündig geworden. Es klingt zwar erstmal nur für Minis, taugt aber genauso prima für Maxis. Bei Nuri werden Obst und Gemüse gegart, püriert, in portionierbaren Pellets schockgefrostet und als Abo nach Hause geliefert. Durch den schonenden Prozess bleiben deutlich mehr Vitamine und Ballaststoffe erhalten als in herkömmlichen Baby-Gläschen. Und Pellets pur machen unser Baby satt, während der Rest der Familie Pellets als BeilagenMus oder in Suppen und Soßen genießt. Probiert das unbedingt mal aus. Für alle interessierten Eltern gibt es mit dem Gutschein-Code MUMMY.NURI 15% Rabatt auf die erste Bestellung. nuriforbabies.de

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JANINE ULTRASUN FAMILY SONNENSCHUTZGEL LSF 30 Meine Jungs und ich haben den Sommer 2017 in Spanien verbracht. Das hieß: Drei Monate Sonne, aber auch hardcore Sonnenschutz. Und weil wir uns nicht irgendetwas auf die Haut schmieren (der Opa beteuert sogar mantraartig “besser Schatten als Chemie!”), haben wir nach einem Produkt Ausschau gehalten, das unseren unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht wird. Quinn mit seiner zarten Babyhaut und damaliger Minimalmotorik benötigte anderen Schutz als der sich im Sand panierende Philo oder gar der sonnenanbetende Daddy und ich. Was uns für alle Beteiligten wichtig war – und immer noch ist: UVA- und UVB-Filter sowie IR-A(Infrarot-A)-Schutz und extreme Hautfreundlichkeit. Der Schutz sollte wasserfest sein, schnell einziehen, nicht fetten, nicht kleben, keine kritischen Stoffe wie Parfum, Mineralöle, Emulgatoren, Silikone, Konservierungsstoffe oder chemische Filter wie Octocrylene oder Ethylhexyl Methoxycinnamate enthalten. Et voilà, wir haben sie gefunden. Natürlich gibt es auch Produktvarianten mit LSF 50+! ultrasun.com, auch zu finden auf Amazon


ADIEU, O R YA N N E D U F O U R Eine absolut nicht gewöhnliche Frau

Nachruf Oryanne war eine quirlige Französin, Mutter von drei kleinen Kindern, in Berlin verliebt, mit einem wunderbaren Pariser Akzent und einem noch wunderbareren Mann an ihrer Seite. Zusammen mit ihm hat sie den Concept Store “Un Autre VooDoo” ins Leben gerufen, dessen nachhaltige Produkte von internationalen Designern in Berlin handgefertigt werden, und der nun geschlossen wurde. Den Grund dafür machte sie nicht zum Geheimnis, sondern sie suchte den Weg in die Öffentlichkeit, um aufzuklären, Mut zu machen und das Schicksal - auch wenn es ein verdammt mieser Verräter war - zu akzeptieren, das Leben trotzdem zu feiern, für das, was es ihr gab. “...motiviert zu bleiben und jeden Tag zu genießen, das ist das Härteste!”

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Wer sie kannte, wusste um ihren Humor, ihre Stärke, ihre Abenteuerlust, ihre Liebe zu dem, was sie tat, zu ihrer Familie, zu ihren vielen Freunden. Sie nannte das selber energisch und stemmte nicht nur den eigenen Laden in einem fremden Land, sie wurde nach Tochter Lisette auch noch Zwillingsmama von zwei Jungs, die sie ordentlich auf Trab hielten. Das perfekte Chaos. Im Herbst 2016 bekam Oryanne plötzlich die unsagbar traurige Diagnose: Hautkrebs! Sie begab sich in Behandlung, weihte ihre Familie und Freunde ein, ging regelmäßig zur Kontrolle und irgendwann schlugen die Marker nicht mehr an. Die Zwillinge waren eins, die große Schwester fünf Jahre, es gab wieder Hoffnung. Dann ein erneuter Routine-Check. Diesmal keine Entwarnung, diesmal Krebs, in den Lymphen, im Gehirn, Diagnose: unheilbar. Lebensdauer: nicht definierbar, vielleicht ein Jahr, vielleicht auch nicht. Es wurde kein Jahr, es wurde nicht mal ein halbes. Oryanne bat uns ihre Geschichte zu erzählen, über die Krankheit, das verbleibende Leben im Alltag mit ihren Kindern und über ihren wundervollen Mann. “Für Raphael ist es schwerer als für die Kids, die gehen total gestärkt aus der Situation heraus. Ich bin sicher, dass sie das tun!” Wir trafen Oryanne zuletzt Anfang März, wenige Wochen später verstarb sie, kurz vor Ostern, im Kreise ihrer Liebsten in Berlin. Fast fühlt es sich so an, als wusste sie, was passieren würde. Bis zuletzt hatte sie sich gewünscht, sich Gehör verschaffen zu können, um ihre Geschichte in die Welt zu tragen. Ihr Wunsch, in Frankreich die letzte Ruhe zu finden, zu sterben, mit dem Blick auf das Meer, das wollte ihr der Tod nicht mehr gestatten, aber den Mut und ihren ungetrübten Blick nach vorne, den konnte ihr der Tod nicht nehmen. Lest was Oryanne zu sagen hat. Tragt es in die Welt hinaus. Genießt das Leben. Und falls ihr Oryannes Familie finanziell unterstützen wollt:

Oryannes Freunde und das Netzwerk aus Künstlern und Designern, das sie gepflegt hat, haben auf der Online-Plattform YouCaring eine Seite zum Spendenaufruf gestartet. Mehr als 500 Menschen sind bereits dem Aufruf gefolgt und haben bisher über 24.000 Euro an finanziellen Mitteln zur direkten Unterstützung der Familie zusammengetragen. Wenn auch du unterstützen möchtest, kannst du das gerne tun (Spenden sind auch anonym oder ohne 10% Abgabe-Fee an die Spendensammelplattform möglich - einfach den Button bei Tip auf “other” stellen und händisch einen Betrag eingeben). Vielen Dank an alle Spender. https://www.youcaring.com/oryanneraphaelandchildren-1108768


Interview-Snippets aus dem Gespräch mit Oryanne Auszug aus unserem Interview mit Oryanne

Wie wurde deine Krankheit denn festgestellt? “Es war ein ganz normaler, routinemäßiger Skin Checkup, weil ich so viele Leberflecken habe. Ich gehe da jedes Jahr nach dem Sommer hin. Dieses Mal fand der Arzt einen Leberfleck hinten, unter meinem BH-Träger (Anm. d. Red. Oryanne zeigt auf ihren linken, oberen Rücken), der zwar winzig war, aber zur Beobachtung ausgeschrieben wurde. Mein Arzt riet mir, zur Sicherheit ins Krankenhaus zu gehen und den Leberfleck rausschneiden zu lassen. Die OP war dann eine Woche bevor wir den neuen Shop eröffneten. Das herausgeschnittene Stück wurde analysiert und die Ärzte teilten mir mit 'Es ist Krebs'.

Wenn es Tage gibt, an denen es dir schlechter geht und dein Zustand schlimmer wird, wie schaffst du es, dass die Kinder dich nicht leiden sehen? “Sie sehen mich nicht, wenn ich leide! Wenn sie aus der Kita oder vom Babysitter zurückkommen, ist es schon fast 17 Uhr. Das heißt ich hatte also schon viel Zeit tagsüber für mich. Und mit den Babys ist es auch noch sehr einfach: wenn ich glücklich bin, dann sind sie es auch. Das hilft mir, mich nicht in Gedanken zu verlieren, wenn sie bei mir sind, und ich habe dann auch gar nicht die Zeit dafür. Wenn sie lachen, dann muss ich auch lachen. Sie machen es mir leicht, mich auf uns zu fokussieren.

Direkt im Anschluss daran, wurde mir noch in derselben Woche ein etwas größeres Stück verdächtige Haut entfernt und eine Biopsie der Lymphe in der Achselhöhle durchgeführt. Wenn die Tests am Lymphsystem positiv anschlagen, heißt das, der Krebs hat sich bereits im Körper verbreitet. Das Dramatische daran ist, im Unterschied zur Brust kann man die Haut und das Lymphsystem nicht entfernen. Und ja, was soll ich sagen, es war nicht gut, kein gutes Zeichen.”

Mit Lisette ist das anders. Sie ist ja schon sechs Jahre alt und manchmal sind wir ganz ernst und dann haben wir wieder unseren Spaß, zum Beispiel mit der Perücke. Ich habe eine pinkfarbene Perücke und als ich mit meinen neuen Haaren nach Hause kam, bekam sie genau die gleiche Perücke von mir. Nun lieben wir es damit herumzualbern und neulich habe ich sie damit sogar schlafend im Bett gefunden. Generell pushen mich unsere Kinder sehr… Und sie nehmen mich so, wie ich bin! Wenn ich dazu im Vergleich an die alten Menschen im Krankenhaus denke, die niemanden haben und die den ganzen Tag aus dem Fenster schauen, so, als ob sie gleich sterben sollen. Dagegen ist mein Leben mit den Kindern nicht der anstrengendste Teil, nein, wirklich nicht.”

Was hast du denn deinen Kindern gesagt, als du die Diagnose kanntest? “Lisette ist sechs Jahre alt, wir haben ihr gesagt, dass wir wieder zurück nach Frankreich gehen wollen, aber sie kann damit natürlich nichts anfangen. Was heißt denn 'wieder', sie war ja noch nicht länger dort! Momentan freut sie sich aber darauf, weil sie denkt, es sei Urlaub für immer. Und unsere Babys, tja, die sind zwei -> Baby schnappen -> Umzug -> Zack fertig.” Sprecht ihr grundsätzlich mit Lisette über deine Krankheit? Und darüber was passieren wird? “Ich habe eine sehr gute Freundin, die Kindertherapeutin ist, mit ihr tausche ich mich immer wieder aus. Und Kinder verstehen alles! Lisette weiß, dass ich krank bin… ich meine, ich habe keine Haare mehr auf dem Kopf, lalala, aber Krebs (das Wort alleine schon klingt so)… Und dadurch, dass ich nicht sagen kann, was bzw. wann es passieren wird, ob ich noch einen Monat oder ein Jahr habe, weiß sie nicht, dass ich Krebs habe und was genau das bedeutet.”

Kannst du denn sagen was “der anstrengendste Teil” ist? “Ja, dass man sich jeden Tag dazu überreden muss, dass man jetzt noch nicht tot ist! Man weiß es wohl eine Woche bevor es soweit ist, dass man stirbt. Man soll es merken. Deswegen klingt das, was ich jetzt sage sicher 'super cheesy', aber motiviert zu bleiben und jeden Tag zu genießen, das ist das Härteste!”

Das gesamte Interview mit Oryanne Dufour findet ihr auf dem Blog unter https://bit.ly/2HD04Ue

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Friends So erinnern sich Freunde an Oryanne

MARIA ZIEMANN PR-Beraterin & mini-voodoo.com, lebt in Berlin, ein Kind “Oryanne und ich trafen uns – wie es so üblich ist – auf einer Party. Ein gemeinsamer Freund brachte mich dorthin. Ich erinnere mich daran, wie unwohl ich mich dort fühlte, weil ich einfach niemanden kannte. Eine Hausparty, auf der sich die komplette französische Kreativgemeinde Berlins traf, und Oryanne war die Einzige, die mit mir sprach. Dieser gemeinsame Freund, der nicht in Berlin wohnt, kam ein paar Wochen später wieder nach Berlin, um im Club 'Chez Jacki' Artwork über der Bar zu machen. Er schrieb in meterhohen Buchstaben: VOODOO. Zur Eröffnung der Sonnenterrasse und dieses Schriftzugs nahm er mich wieder mit und voilá, Oryanne war auch dort. Wir lernten uns besser kennen und sie lud mich ein, am ersten VOODOO Beauty Markt teilzunehmen. Oryanne hatte in dem Sommer geheiratet und ging im Frühjahr darauf auf große Hochzeitsreise. Als sie wieder zurückkam, planten wir gemeinsam die VOODOO MARKET Veranstaltungen. Sie war großartig darin, Menschen miteinander zu vernetzen, hatte eine positive Energie und ging an die Dinge ohne Angst heran. Sie hat nie abgewartet oder alles unzählige Male überlegt, sondern schnell Potentiale gesehen und dann einfach gemacht. Egal wen man traf – irgendwie kannten alle Oryanne. Das bewundere ich an ihr und versuche etwas davon für mich zu behalten. Wir haben kulturelle und auch persönliche Unterschiede in unsere Beziehung gebracht, aber aus den über 20 Märkten in nur fünf Jahren wurde eine enge Verbindung und eine Freundschaft. Wir waren manchmal wie ein Ehepaar. Wir haben gestritten und gelacht – wie in jeder guten und ehrlichen Beziehung. An Oryanne war absolut nichts gewöhnlich.”

PIA ROYER Event Managerin bei Dior, lebt in Paris, keine Kinder

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“Oryanne is this kind of person you cannot forget ... since I have met her, I was always impressed by her capacity of doing amazing and bold projects: from moving to Berlin, working on all the projects, learning German, starting a family – every time she started something, it was a success, but the most amazing thing is that it always seemed so easy! She seemed so relaxed managing all those adventures. She was never the kind of person who feels stress and communicates it to you, not at all, everything always felt simple. Just the way it has to be. I always find her so brave, she was never afraid to try something new. She has this kind of positive and solar energy, that once you have met, you can not avoid to miss.“

FELICITAS THOMPSON Psychologin, lebt in Berlin, zwei Kinder “Leave it to Oryanne to be herself, unapologetically, and never take herself too seriously. I always admired that in her. And the fact that she can never not laugh. I will never forget, when she first moved to Berlin, she told me that she and Raph could not fight without making each other laugh. No, Oryanne does not like to be too serious. Oryanne knows how to make things light, fun, quirky and easy. I’m sure that is one reason among others why so many people gravitate towards her.”

LYDIANE ROGER Besitzerin des Salons Poppy Pantone, lebt in Paris, ein Kind “I used to take care of Oryannes curls for the last seven years whenever I could. That’s how our friendship started. I met Oryanne through a mutual friend. I barely knew her but she still asked me to do her hair for her wedding that was the following month. She also invited me to stay to that special day. I didn’t know her that much at the time, but she made me feel comfortable. That’s the kind of person she was: a very lovely, straightforward and generous person.”


EINSAME MÜTTER: WIE EIN NETZWERK HELFEN KANN Einsame Mütter sind gar nicht so selten. Unsere Herkunftsfamilien wohnen oftmals hunderte Kilometer entfernt und die beste Freundin ist vielleicht noch in einer ganz anderen Lebensphase. Ich selbst war auch ganz schön alleine, als die Kinder kamen und mein Blog ist auch ein Ergebnis meiner damaligen Situation. Gerade in der überwältigenden ersten Zeit ist Austausch mit Gleichgesinnten enorm wichtig. Dieses Problem hat die Berliner Mama Charlotte erkannt, beim Schopf gepackt und kurzerhand die geniale kostenlose App Momunity gegründet, die Mütter in ihrem Umkreis vernetzt. Egal, ob man nicht alleine zum Spielplatz gehen möchte oder einen gebrauchten Buggy sucht: Alles aus dem „Mütterkosmos“ (und neue Freundinnen) findet man zukünftig bei MOMUNITY. H e u t e s p re c h e i c h m i t M O M U N I T Y- G r ü n d e r i n C h a r l o t t e Schiweck über das Problem der Einsamkeit von Müttern und wie man Abhilfe schaffen kann.

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Redakteurin: Nina Massek

Charlotte, was hast du nach den Geburten deiner Kinder unternommen, um andere Mütter zu treffen oder hattest du schon ein gutes Netzwerk? Ich hatte mit der Geburt meines ersten Kindes tatsächlich noch überhaupt kein Netzwerk und wurde völlig überrumpelt vom Muttersein. Auch wenn sich eigentlich gar nicht viel änderte, änderte sich gefühlt ALLES. Mein Job war weg, meine Nächte waren dahin, meine Freiheit ebenfalls. Ich bekam meine Freunde kaum noch zu Gesicht und überhaupt fühlte ich mich manchmal sehr isoliert und einsam. Mein Tagesablauf kollidierte völlig mit dem meiner kinderlosen Freunde. Wenn ich mich morgens um halb sechs aus dem Bett quälte, kamen meine Freunde überhaupt erst von der Party nach Hause. Tagsüber hatte ohnehin kaum jemand Zeit – alle arbeiteten. Und abends? Naja, sind wir mal ehrlich, anfangs war

ich viel zu eingebunden oder zu müde, und nach einiger Zeit wurde ich dann auch schon gar nicht mehr in die Abendplanung eingebunden. (lacht) Auch wenn sich viele der Freundschaften nach einiger Zeit wieder erholten, hatte ich das Gefühl, dass sich das soziale Umfeld stark veränderte – und auch nicht

Gleichgesinnte zu treffen, besuchte ich Rückbildungs- und Eltern-KindKurse. Klar, auch wegen der Lütten, aber in erster Linie um andere Mommys kennenzulernen. Auf Spielplätzen traf ich ab und zu mal eine sympathische Mutter, die ich aber meistens wieder aus den Augen verlor, weil wir dummerweise meist keine Kontaktdaten ausgetauscht

Mein Job war weg, meine Naechte waren dahin, meine Freiheit ebenfalls. ohne Grund. Meine Interessen und Prioritäten verschoben sich ja auch. Ich wollte mich natürlich mit anderen Müttern über Kinderthemen unterhalten, Tipps einholen und Probleme bequatschen. Um

hatten. Meine Große ist jetzt fünf. Mittlerweile habe ich ein ziemlich großes Netzwerk und kenne viele tolle Mütter aus den verschiedensten Umfeldern. Einige sind zu richtig guten Freundinnen geworden,


mit anderen liebe ich es einfach gemeinsam etwas mit den Kids zu unternehmen, auch um die vielen Nachmittage nicht alleine bestreiten zu müssen. Wenn man Mutter wird, ist das supertoll, aber manchmal sind die Tage auch mühsam, langweilig und

Das macht den Alltag mit Kids einfacher und das Muttersein lebenswerter. Außerdem ist das Bedürfnis nach Austausch mit anderen Mommys ja ohnehin schon riesig, haben wir doch einfach so viele gemeinsame Themen, die uns berühren und dieselben Probleme, die uns beschäftigen. Wir sitzen alle

Auch wenn man natürlich nicht mit allen Müttern auf einer Wellenlänge ist – und so unterschiedlich wir als Menschen auch alle sein mögen –, so sehr verbindet uns doch einfach die gemeinsame Lebenssituation – von der Geburtserfahrung mal ganz abgesehen. Wir haben die gleichen Themen, die gleichen Probleme.

in einem Boot und tun tagtäglich dieselben Dinge. Das ist nicht zuletzt der Grund, warum wir Mütter uns noch viel mehr zusammentun und die Tage mit Kids gemeinsam bestreiten sollten!

Das gegenseitige Verständnis ist selbstredend, die mitfühlenden Blicke aufbauend. Wir können ohne Worte kommunizieren und erfahren Zuspruch durch die einfache gegenseitige Anwesenheit. Wir können gleiche Erfahrungen teilen und eben auch mal über volle Windeln sprechen. Außerdem muss man ja ganz plump feststellen: Wer hat denn unter der Woche für gemeinsame Aktivitäten Zeit außer nicht- oder teilzeitarbeitende Mütter? Aus der Not entwickelt sich also eine Art Zweckbeziehung. Und daraus können wiederum wunderbare Freundschaften entstehen!

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schlichtweg einsam. Warum müssen Mütter andere Mütter treffen? Ja, Mutter zu sein ist unglaublich toll und erfüllend. Ich bin überglücklich meine beiden Töchter zu haben, die wirklich großartig sind. Aber machen wir uns nichts vor und sprechen es ruhig auch mal aus: Mutter-Sein ist oft wahnsinnig anstrengend und zum Verzweifeln. Der Alltag kann schon ziemlich monoton und langweilig sein, sich sehr einsam anfühlen und einen an den Rand des Nervenzusammenbruchs bringen. Spätestens, wenn man sich dabei ertappt, wie man minutenlang apathisch fiktive Nudeln im Puppenkochtopf umrührt, sollte man sich fragen, ob das alles so seine Richtigkeit hat. (lacht) Nein, im Ernst, wir Mütter sind ja auch noch Frauen, mit eigenen emotionalen Bedürfnissen. Wir brauchen zwischendurch auch gute Gespräche und nette Gesellschaft.

Vielen sind ihre Freunde ohne Kinder weiterhin wichtig (sind sie ja auch!). Was ist das Besondere an Beziehungen von Müttern untereinander und warum geht es nicht ohne? Kinderlose Freunde sind superwichtig. Ich empfinde sie immer als Tür zu meinem „alten“ Leben. Mit ihnen werden ganz andere Unterhaltungen geführt und in der Regel auch mal nicht über die Kinder geredet. Das tut echt gut. Aber es gibt eben auch viele Themen, die ich mit ihnen nicht besprechen kann. Entweder, weil sie diese nicht verstehen würden oder weil ich sie ihnen nicht zumuten möchte. (lacht)

Erkläre doch mal kurz, wie die Momunity App funktioniert! Was kann sie denn alles und ist das Ganze für den User kostenfrei? Ja, die App ist kostenfrei. Momunity ist eine Netzwerk-App für Mütter,


mit der sich Mütter austauschen, für gemeinsame Aktivitäten verbinden, zu spontanen Treffen dazustoßen und neue Freunde finden können.

Bislang kommunizieren Mütter mit anderen Müttern über genau diese Kanäle. Was kann Momunity, was die bestehenden Kommunikationsmittel

Bei Momunity finden Mütter Antworten auf all ihre Fragen, bekommen Erfahrungstipps und können sich von anderen inspirieren lassen, sich gegenseitig supporten und stärken. Auch wenn Momunity den überregionalen Austausch ermöglicht, geht es im Kern aber um die lokale Vernetzung mit Moms aus der direkten Umgebung. So gibt es einen Newsfeed, den man gezielt auf den eigenen Wohnstandort anpassen kann. Je nachdem wie weit man den Radius ziehen möchte, erhält man eben auch nur solche Beiträge von Nutzern aus genau diesem Umfeld. Das hat den Vorteil, dass ich Themen, die mich geografisch nicht interessieren, einfach ausblenden kann, aber immer im Blick behalte, was in meiner Region mit Kids los ist und was meine befreundeten Mütter gerade treiben. Auf einer Map kann ich sogar sehen, wo sie ihren Nachmittag verbringen und nach Herzenslust „mal eben“ dazustoßen – ganz spontan, kurzfristig und ohne lange Verabredungsprozesse. Momunity bietet aber noch mehr. Ich kann mein gesamtes Mutternetzwerk bündeln, aber individuell mit jeder einzelnen kommunizieren. Vor jeder Veröffentlichung eines Beitrags kann ich selbst entscheiden, für wen dieser sichtbar ist: ob für die Öffentlichkeit oder ausgewählte Kontakte oder Gruppierungen. WhatsApp und Facebook sind dagegen so flexibel wie ein Betonrohr! (lacht)

nicht können? Facebook ist für viele Dinge einfach zu öffentlich oder zu unspezifisch. Ich möchte mein komplettes Mutterdasein nicht mit meinen Ex-Arbeitskollegen oder meiner Backpacker-Freundin teilen. Es gibt mittlerweile natürlich MamiFacebook-Gruppen. Selbst wenn einige sogar mehr oder minder stadtspezifisch sind, so werde ich aber auch hier mit Beiträgen konfrontiert, die für mich geografisch einfach

…á propos WhatsApp und Facebook:

nicht relevant sind. Ich kann meine Beiträge auch nicht an einzelne Mütter aus dieser Gruppe senden, wenn ich mich z.B. mit nur ein paar Mädels dieser Gruppe treffen möchte. Das nervt einfach. WhatsApps ist dagegen wiederum

zu persönlich, statisch und verbindlich. Vor allem bei einem größeren Mutternetzwerk versinkt man irgendwann in einem Wust von WhatsApp-Gruppen. Dann gibt es die Pekip-Gruppe, die Kita-Gruppe, die Moms-Best-Friend-Gruppe, die Schwimm-Gruppe und etliche mehr. Die Gruppen sind dabei leider immer auf einen bestimmten Personenkreis festgelegt. Was aber, wenn ich mich an diesem heutigen Tag mit Freunden aus verschiedenen Gruppen treffen möchte oder eine spezifische Frage habe, die nur bestimmte Moms betrifft? Eine solche Individualisierung ist schlichtweg nicht möglich. Ich bin der Meinung, wir Mütter brauchen ein eigenes Netzwerk, in dem wir unter uns sind, wo wir uns mit Gleichgesinnten verbinden, gegenseitig supporten und austauschen können – abgestimmt auf unsere jeweiligen individuellen Bedürfnisse. Du sagst, wir Mütter sollten uns venetzen und gegenseitig mehr im Muttersein unterstützen. Eine tolle Vision… Ja, früher war es die Familie, die in dieser isolierten Anfangszeit für die Mutter da war und die Kids in ihre Obhut nehmen konnte. Da wohnten alle unter einem Dach oder zumindest im gleichen Dorf. Heutzutage gibt es dieses Konstrukt nur noch sehr

selten – vor allem in Großstädten nicht, wo viele Zugezogene leben und sich vieles sehr anonym abspielt. Diese Isolation mit dem Kind ist also für uns Mütter relativ neu. Ich habe oft die Erwartung an mich selbst verspürt, dass ich es alleine

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schaffen müsste, sonst wäre ich keine „gute“ Mutter. Ich bin ja auch dafür verantwortlich, dass es das Kind gibt. Mittlerweile aber bin ich der Überzeugung, dass diese ständige Zweisamkeit uns Müttern gar nicht gut tut – genauso wenig wie unseren Kindern. Es gibt dieses afrikanische Sprichwort „It takes a village to raise a child“. Daraus können wir sehr viel Wahres ziehen, finde ich. Selbst wenn wir dieses „Familiendorf“ nicht (mehr) vor unserer Haustür haben, können wir für andere Mütter „Familie“ sein und gegenseitige Unterstützung geben. Manchmal reicht da die einfache Gesellschaft einer „Leidensgenossin“ schon aus. Ich sehe so häufig Mommys, die alleine kinderwagenschiebend unterwegs

sind oder stumm auf dem Spielplatz sitzen. Und ich weiß, die meisten von diesen Müttern würden sich nichts sehnlicher wünschen, als dies zusammen in netter Begleitung zu tun. Also, worauf warten wir noch? Das stimmt, gerade in Großstädten sind alte Freunde und Familie oft weit weg und das Bedürfnis nach Support ist groß. Kann die Momunity da Abhilfe schaffen? Absolut! Genau um diesen „echten“ Support geht es bei Momunity. Als ich meine erste Tochter bekam, zogen wir aus Berlin Mitte an den ruhigen Stadtrand. Ich hatte kaum soziale Kontakte, geschweige denn meine Familie in der unmittelbaren Umgebung. Zu meinem Glück wohnen zwar meine Schwiegereltern

in der Stadt, aber Berlin ist riesig und ich überlegte mir in der Regel dreimal, ob ich mit den jammernden Kindern auf dem Rücksitz für einen kurzen Nachmittag noch mal quer durch die Stadt fahren wollte. Wir Mütter sind sehr darauf angewiesen, soziale Kontakte in unserer direkten erreichbaren Umgebung zu knüpfen. Solche, die uns auch mal unter die Arme greifen können und spontan Gesellschaft leisten. Genau darauf beruht die Idee und Initiative von Momunity. Liebe Charlotte, danke für deine tolle Idee und das Vernetzen von uns Mamas!

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Über Nina: Nina Massek betreibt seit sechs Jahren den erfolgreichen Blog "Frau Mutter – Der Mamablog mit Augenzwinkern". Darin schreibt sie witzig, selbstironisch und ehrlich über ihr Familienleben mit Mann und zwei Kindern (7 und 11 Jahre alt). Der Blog ist neben Beratungsaufträgen im Bereich PR und Social Media seit drei Jahren ihr B u s i n e s s . We n n N i n a n i c h t g e ra d e b l o g g t , p ro b i e r t s i e n e u e L i p p e n s t i f t e a u s , g e h t g e r n e essen oder schwitzt als Kind der 80er gerne in old school Aerobic-Kursen. Nina ist Autorin des Buches "Eine Mama am Rande des Nervenzusammenbruchs"


55%

Ergebnisse aus Mama-Umfrage von gofeminin.de

der Befragten geben an, dass die Schwangerschaft so abgelaufen ist, wie sie es sich vorgestellt hatten.

Nach der Schwangerschaft fehlt den befragten Müttern vor allem eins: Zeit für sich. Einhergehend mit dem Mangel an Schlaf. Auch die Zeit für den Partner kommt zu kurz. Der Job wird von den Befragten hingegen selten vermisst.

16,5%

Bei

ist die Schwangerschaft anders abgelaufen als erwartet.

12% DEN JOB 18% SPORT 21% VERMISSEN NICHTS 31% ZEIT FÜR DEN PARTNER 23% ZEIT FÜR FREUNDE 37% SCHLAF

71%

54% ZEIT FÜR MICH

Baby da, Freunde weg! 69% der befragten Frauen geben an, dass sich der Freundeskreis verändert, sobald ein Kind da ist. Der Hauptgrund: Ein Großteil des Kontakts zu kinderlosen Freunden geht verloren

der Befragten geben an, dass das eigene Kind einen positiven Einfluss auf die Partnerschaft hat. Als häufigsten Grund wird dabei die neue Verantwortung genannt, der sich die Eltern gemeinsam stellen. 83%

beschreiben als das Schönste in der Schwangerschaft, das Wachstum des Kindes im Bauch zu spüren. 67%

finden, die schönste Phase der Schwangerschaft lag zwischen dem 4. und 6. Monat.

Ratschläge von Müttern an andere Mütter:

„Mutter sein ist kein Wettkampf.“

54,3 % WENIGER GEWORDEN

Nicht verrückt machen lassen und auf die eigene Intuition hören.

22,37 % BESSER GEWORDEN

1 % IMMER 4,64 % MEHR GEWORDEN

Sex nach der Geburt wird weniger, aber besser

14 % OFT

19,26 % GLEICH GEBLIEBEN

14,7 % NEIN

Quelle: Mama-Umfrage von gofeminin.de unter 1051 Leserinnen im Oktober 2017.

12,84% AUSGEFALLENER GEWORDEN

Momente im Alltag, in denen sich Mütter überfordert fühlen

7,65 % SCHLECHTER GEWORDEN 11,61 % ROUTINIERTER GEWORDEN

70,5 % MANCHMAL

V e r s tf iän d n dnis, Hilfe und Rat en Mütter eher innerhalb der Familie 47,92 % PARTNER

16.32 % MUTTER

11,27 % KEINER

9,49 % BEIDE ELTERN

8,30 % SCHWIEGERELTERN

3,65 % FREUNDE

2,52 % GESCHWISTER

0,29 % VATER


ZWEI FRAUEN TA U S E N D K I N D E R 2010 wurde die Online-Shopping-Plattform tausendkind von zwei cleveren Businessfrauen gegründet, die während der letzten sieben J a h r e s e l b s t i n s g e s a m t f ü n f m a l M a m a w u r d e n . K a r r i e r e u n d K i n d e r, wie geht das zusammen? Diese Frage stellen wir uns doch alle. W i r h a b e n s i e a n A n i ke v o n G a g e n u n d Ka t h r i n We i ß w e i t e rg e g e b e n …

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Liebe Anike, liebe Kathrin, wer von euch hatte die Idee zu tausendkind und wie habt ihr dann zueinander gefunden? Damals, 2008, bevor ich das erste Mal selbst Mutter wurde, entdeckte ich eine Marktlücke: Wollte man Freunden mit tollen Geburtsgeschenken eine Freude machen, musste man sich stets an die erfahrenen Mütter wenden. Diese wiederum versorgten mich dann meist mit ellenlangen Excel-Listen voller Shops von Spielzeug- und Accessoire-Labels. Und ich stellte mir die Frage, warum nicht all die besonderen und schönen Dinge gebündelt in einem Onlineshop zu finden sind. So war die Geschäftsidee geboren. Auf der Suche nach einem Co-Founder weihte ich meine McKinsey-Kollegin und Freundin Anike ein, die sich die Mitgründung sofort vorstellen konnte. Wir kündigten beide im Sommer 2010 unsere unbefristeten Arbeitsverhältnisse und wagten den Sprung ins kalte Wasser. Ihr seid also schon vorher befreundete Kolleginnen gewesen. Wenn man also gemeinsam gründet, wie wägt man ab, mit wem man das macht? Man fragt sich vor allem, mit wem

man die Vision für das Unternehmen wirklich teilt und wem man blind vertraut. Und dann sollte man natürlich schauen, ob man ähnliche Vorstellungen von Arbeitsstil und -einsatz hat. Denn sonst knallt es leicht im Alltag. Hat sich die Zusammenarbeit auf die Freundschaft ausgewirkt? Und wenn ja, wie? Auf jeden Fall, unsere Freundschaft ist deutlich tiefer geworden. Vorher waren wir Kolleginnen, die sich ab und zu zum Kaffee trafen. Nun verbringen wir mehr Zeit miteinander als mit unseren Ehemännern. Da wird das gegenseitige Vertrauen noch viel stärker. Was ist eurer Meinung nach wichtig, wenn man als Freunde auch zusammen arbeitet? Worauf sollte man achten, welche Fehler eventuell vermeiden? Am besten ist es, potenzielle Probleme früh anzusprechen, damit sie sich nicht verselbständigen und irgendwann die Freundschaft zerstören. Denn es ist nicht immer ganz leicht, die professionelle und freundschaftliche Ebene komplett zu trennen – aber bei uns beiden klappt das sehr gut.

Hattet ihr bereits Erfahrung als Team? Wir haben vorher tatsächlich noch nie zusammen an einem Projekt gearbeitet, uns aber privat immer sehr gut verstanden – was natürlich nicht unbedingt heißen muss, dass man sich auf beruflicher Ebene ebenso gut versteht. Aber auf unser Bauchgefühl war Verlass – wir harmonieren auch als Gründer-Duo hervorragend und sind noch enger befreundet als vorher. Wahnwitzige Ideen (“Man könnte mal…”, “Wie wärs mit…”) kennen wir ja alle. Was folgte nach der Idee zum Onlineshop? Bevor wir die Idee in die Tat umsetzten und den großen Schritt in die Selbständigkeit wagten, standen erst einmal Marktrecherchen und Gespräche mit anderen E-Commerce-Gründern sowie Besuche in deren Unternehmen an. Im Anschluss folgte der Businessplan und die erste Shop-Spezifikation. Ihr wart damals beide angestellt. Was waren die Beweggründe, euch selbständig zu machen? Neben der Idee des Onlineshops an sich… Kathrin: Von der eigenen Unternehmensgründung habe ich


tatsächlich schon viele Jahre geträumt, denn in meinem persönlichen Umfeld wurde viel gegründet – mir fehlte nur noch die Idee. Was mich damals faszinierte war die Vorstellung, eine Idee in die Realität umzusetzen, wirklich etwas zu gestalten, von dem

abschalten, während man bei der Selbständigkeit die Freiheit hat, die Dinge nach der eigenen Fasson zu machen und grundlegende Entscheidungen zu treffen. Welche Ängste hattet ihr bei der

die haben wir zusammen gemeistert. Tausendkind wächst und wächst – wie viele Angestellte habt ihr, wie viele davon sind Eltern? Hinter tausendkind stehen mittlerweile ungefähr 100 Leute, von denen rund ein Viertel selbst Eltern sind. Ihr seid beide Mütter und kennt die Herausforderung Arbeit und Familie unter einen Hut zu bringen. Bietet ihr familienfreundliche Modelle, wie Jobsharing, Kita im Haus, Home Office bei krankem Kind, an? Selbstverständlich! Wir bieten flexible Arbeitszeitmodelle an, denn die gute Vereinbarkeit von Job und Familie für berufstätige Eltern liegt uns als Müttern verständlicherweise besonders am Herzen. Und das beinhaltet nicht nur Teilzeit. Fest vereinbarte Home-Office-Tage, um Fahrzeiten zu minimieren oder Kind-Krank-Home-Office sind auch mögliche Optionen. Aber dies gilt nicht nur für Eltern. Ihr habt in den letzten sechs Jahren fünf Kinder bekommen. Wir kennen es aus eigener Erfahrung: wenig Schlaf, neue Alltagsstrukturen, man vergisst Dinge, Kinder werden krank und/oder man muss oft die komplette durchstrukturierte Woche umorganisieren. Wie macht ihr das? Welche Hilfe holt ihr euch? Zum Glück haben wir beide tolle Ehemänner, die sehr solidarisch sind. Darüber hinaus werden wir von Kindermädchen und Babysittern unterstützt und Kathrin hat Familie hier in Berlin, die im Krankheitsfall spontan einspringen kann – so klappt die Vereinbarkeit selbst im Notfall ziemlich gut!

hoffentlich viele einen Nutzen haben und dabei mit genau den Menschen zusammenzuarbeiten, die man sich aussucht. Anike: Mir hat einfach die Vorstellung gefallen, mit Kathrin gemeinsam etwas aufzubauen. Mit ihr konnte ich mir eine Unternehmensgründung sofort vorstellen. Was sind aus eurer Sicht für Eltern die Vorteile des Angestelltseins versus die Vorteile der Selbständigkeit? Beides hat Vor- und Nachteile. Bei einer Anstellung kann man mit gutem Gewissen wirklich einmal

Gründung? Mit welchen Mitteln habt ihr sichergestellt, dass tausendkind ein Erfolg wird? Wer oder was hat es euch nicht leicht gemacht? Ängste hatten wir tatsächlich keine, denn wir haben sehr regelmäßig mit gründungserfahrenen Leuten gesprochen, um von ihnen zu lernen und unsere Aufgaben möglichst gut zu machen. Aufgrund unserer vorherigen Tätigkeit waren wir es gewohnt, sehr zahlengetrieben zu arbeiten und zu entscheiden. Die größten Herausforderungen waren für uns die Finanzierungsrunden, die wir über die Jahre kontinuierlich auf die Beine stellen mussten. Aber auch

Was ist eurer Meinung nach nötig, damit auch bei uns die Arbeit von Frauen gesellschaftlich genauso anerkannt wird wie die von Männern? Dafür bräuchte es noch bessere und vor allem finanzierbare Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Auch Flexibilität von Seiten der Arbeitgeber ist enorm wichtig. Außerdem glauben wir, dass sich Mütter und Väter die Kinderbetreuung gleichberechtigter teilen sollten – dazu muss es aber im Umkehrschluss normaler werden, dass nicht beide Elternteile Vollzeit arbeiten.

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GUT BLING will

FREUNDSCHAFT HABEN

am linken Arm „love“ Silber-Armreif von Atelier Paulin / 175 €, Seidenarmband Modell „Emilia“ von Banderas / 29 €,

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Herzarmband aus rhodiniertem Silber und SwarovskiSteinen von Joanli Nor/ 40 €, am rechten Arm vergoldetes Silberarmband mit Kreismotiven von Joanli Nor / 60 €, Seidenarmband Modell „China“ von Banderas / 29 €, handgefertigtes BuchstabenArmband mit 585er Echtgold-Herz aus der Goldschmiede Arthur Müller / 450 € in der Schale rosé-vergoldete Armkette „Leah“ mit rundem Anhänger von Pilgrim / 25 €, Metallplättchen mit Glasperlen und Mini-Troddel von Balaboosté / 8 €

FREUNDSCHAFTSA R M B Ä N D E R sind zwar ab

e i n e m g e w i s s e n A l t e r d e m Wo l l f a d e n Look entwachsen – das heißt aber nicht, dass beste Freunde nicht jederzeit ihre Zuneigung durch echte Schmuckstücke am Handgelenk demonstrieren können. Wir denken da an die Geburt eines Kindes, eine Hochzeit oder Scheidung, ein Souvenir von einer gemeinsamen Reise oder einfach nur ein

„ s c h ö n , d a s s d u m e i n e F r e u n d i n b i s t “. Wir haben eine Auswahl feinsten Armschmucks zusammengetragen:


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der Schmuck in der weißen Schale Seidenarmband Modell „China“ von Banderas / 29 €, Seidenarmband Modell „Emilia“ von Banderas / 29 €, „love“ Silber-Armreif von Atelier Paulin / 175 €

der Schmuck in der blauen Schale rechts vergoldetes Silberarmband mit Kreismotiven von Joanli Nor / 60 €, handgefertigtes BuchstabenArmband mit 585er Echtgold-Herz aus der Goldschmiede Arthur Müller / 450 € Noch mehr passenden Schmuck findet ihr in der Galeries Lafayette in Berlin oder online auf unserem Blog.

https://bit.ly/2r397DF


KOLUMNE von Lisa Dietermann

Mit Kindern wird alles anders! Hinweis: Dieser Gastbeitrag erschien zum ersten Mal bei uns auf mummy-mag.de im März 2014

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Wenn Freundinnen Kinder bekommen, man selbst jedoch nicht, ist alles anders, ohne dass man sein Leben selbst verändert hätte. Nicht dass man sich nicht freut, die Freundinnen mit Kind im Schlepptau zu treffen, aber irgendwie bleibt die MädelsFreundschaft dabei gern mal auf der Strecke. Zumindest eine Zeit lang. Plötzlich drehen sich alle Gespräche nur noch um Schlafmangel, Babygeschrei und den Inhalt der Windel. Ein wenig überzogen? Ja, aber halt auch wahr. Vor einigen Jahren, als die meisten von uns Mütter wurden, baten wir unsere Freundin Lisa die Sicht der Freundin ohne Kinder aufzuschreiben. Das tat sie auch, denn es ist gar nicht so schlecht, alles auch mal wieder aus einen anderen Blickwinkel zu sehen. Schließlich verändern

Kinder dein Leben – aber eben auch das von deinen Freunden! “Kinder verändern dein Leben. Das ist nichts Neues. Es wird viel darüber gesprochen und geschrieben, wie das Elternsein das bisherige Leben auf den Kopf stellt. Wenig Schlaf, ein ganz anderer Alltag, ein neuer Rhythmus, ein komplett neues Lebensgefühl – kurzum: a new focus on life. Ich könnte jetzt gemein sein und sagen, Eltern suchen sich das selbst aus. Mit dem Wunsch, ein Kind zu haben und eine Familie zu gründen, muss man wissen, dass sich alles ändert. Selbst wenn man es nicht will. Mit Kindern kann man nicht so weitermachen wie bisher. Und das ist völlig wertfrei. Kinder sind toll. Und Veränderung nicht immer schlecht. Was aber ist mit uns? Den


Freundinnen und Freunden der Eltern? Unser Leben verändert sich auch. Nachhaltig. Mit der Geburt, ratzfatz. Ohne, dass wir uns das so ausgesucht hätten. Ich bin Single und Nicht-Mama. Ich liebe Kinder. Und ich möchte sie nicht missen. Ich finde es nur unfair, wie sehr die Kinder meiner Freundinnen mein Leben beeinflussen. Die meisten meiner Freundinnen sind verheiratet und haben Kinder – oder haben Kinder ohne verheiratet zu sein. Mit jeder schwangeren Freundin fiebere ich mit, freue mich, nehme Anteil und bin oft auch diejenige, die das Glück in Form eines Babybauches fotografisch dokumentieren darf. Ich freue mich ehrlich und von Herzen, mit der Verkündung der Schwangerschaft weiß ich aber auch ganz genau, was das für mich – spätestens mit der Geburt – bedeutet: Freundschaftsneudefinition. Die durchtanzten Nächte werden ausgetauscht und durch Spaziergänge im Park ersetzt, Treffen in Bars oder Restaurants weichen Spielabenden und Einladungen zum Kochen in den eigenen vier Wänden, die Zeit zu zweit wird zu Zeit mit Kind. Und Mann. Familienglück pur. Versteht mich nicht falsch, das ist schön. Die Spaziergänge beruhigen mein Gewissen – frische Luft und Bewegung, you know. Mein Alkoholkonsum sinkt mit jedem Kind merklich und ich esse gesünder. Aber es ist auch nur dann schön, wenn es eine Alternative gibt und es kein dauerhaftes Muss ist. Die veränderten Tages- und Nachtaktivitäten sind das eine. Die Gespräche das andere. Sobald man Mutter wird, hat man Nicht-Mamas etwas voraus. Und das ist spürbar. Manchmal nerven sie, manchmal machen sie traurig, ab und zu grenzen sie aus – die Gespräche über Schwangerschaft, das Mamasein und das Kind – hier, da, dort. Ich kann nicht mitreden. Klar, ich habe eine Meinung, aber keine Erfahrung. Das grenzt mich an einem Tisch mit zwei Mamas aus. Und weh tun kann es auch, schließlich gibt es auch bei Singlefrauen durchaus den Wunsch nach einem Kind. Ich möchte nicht, dass diese Gespräche verschwinden, nein. Dazu sind sie zu sehr Teil von euch. Aber ein Treffen unter uns kann sich nicht zwei Stunden nur um den gestrigen Windelinhalt und die heutige Trinkmenge drehen. Da steige ich aus. Selbst die Krankenschwester in mir. As I said before, Veränderungen sind nicht nur schlecht. Und

ich weiß die positiven durchaus zu schätzen. Mich erfüllt es mit Stolz, wenn meine Freundinnen zu Müttern werden. Schließlich weiß ich – wenn auch nur in geringem Maße – wie sehr sich das Leben auf neue Dinge konzentriert. Das muss man erstmal bewältigen, selbst, wenn es gewollt ist. Und die kleinen Mini-Freundinnen zu sehen ist atemberaubend. Ein Stück eines Menschen, der mir viel wert ist, dem ein Teil meines Herzens gehört. Meine Freundinnen, ihre Kinder und die Familie wachsen zu sehen ist ein Geschenk. Und da nehme ich auch gerne in Kauf, dass ich bei Übernachtungsbesuchen am Sonntagmorgen vor 8.00 Uhr geweckt werde. Durch barfüßige Kinderschritte auf dem Flur, eine quietschende Tür, unsanftes Hüpfen in mein Bett und ein Buch, das sich unter mein Kinn schiebt: „Lisa, liest du mir was vor?“ „Habe ich eine Wahl?“, frage ich. „Nö, ich bin ja schon da!“, sagt er, und schiebt mir die kalten Füße an den Bauch. “Sag mal, kannst du schon Kaffee kochen?“ „Nö.“ „Schade“, sage ich und fange an zu lesen. „Aber ich kann dir meine Kakaoflasche bringen, willst du?“ „Nichts lieber als das.“ Kaffee oder Kakao, ganz egal. Hauptsache ans Bett gebracht. Das Elternsein verändert. Und das muss man nicht nur als Mama oder Papa selbst begreifen, sondern auch als Freundin. Und umgekehrt. Man muss einen gemeinsamen Weg finden, um das, was man vorher hatte, weiterleben zu lassen. Und dabei kann und darf es nicht nur um die eine Hälfte der Freundschaft gehen. Ich wünsche mir von den Mamas und Papas manchmal ein wenig mehr Verständnis dafür, was da auch mit unserem – meinem Leben – passiert. Ich passe mich an, weil ich keine andere Wahl habe und auch, weil ich es will. Ich möchte am Leben der Familien um mich herum teilhaben. Aber mein Leben darf dabei nicht zu kurz kommen. Ich bin dankbar für alle meine Papa-Freunde, die Mama mal ausgehen lassen und den Nachwuchs zu Hause mit abgepumpter Muttermilch bei Laune halten. Und dabei ist „ausgehen“ sehr weit gefasst. Es darf – ja, ganz ehrlich – der Spaziergang im Park sein und auch der Nachmittagskaffee, wenn ich dafür eine Weile meine Freundschaften zu zweit pflegen darf. Ohne Kind. Vielleicht auch mal beim Tanzen. Beim nächsten Mal dann gerne wieder mit Kind & Kegel. Ich freue mich drauf.

Die Fotografin Lisa Dietermann (36) ist selbst noch keine Mama, aber sie liebt Kinder, ist eine wunderbare Patentante, Sitterin, Krankenschwester und Babyflüsterin. Sie fotografiert für ihr Leben gerne Familien, Babys und Schwangere und hat immer ein offenes Ohr für all ihre Freunde. Und weil sie eine starke Frau und immer sehr ehrlich ist, haben wir sie gebeten, einmal die Sicht der Nicht-Mutter-Freundin für uns aufzuschreiben. Schließlich verändert sich auch das Leben der Freundin, die kein Kind bekommt. Wer übrigens einen Eindruck von ihren Bilder haben möchte, oder noch eine Fotografin für die Hochzeit, Taufe, Familie oder das Baby braucht, sollte auf jeden Fall bei ihr vorbeischauen: www.fraeuleinstern.de Bei Camilla hat sie sogar die Geburt fotografiert – was besonders schön ist, denn sie ist die Patentante vom kleinen Oskar geworden.

Die Bilder und die Geburtsgeschichte findet ihr übrigens hier: https://bit.ly/2q7q4MQ

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KOLUMNE von Camilla Rando

Freundschaften verändern sich! Es ist eine verflixte Krux, aber auch eine Tatsache: Freundschaften verändern sich. Insbesondere, wenn man Kinder bekommt. Klar, wir hoffen alle, dass es nicht so kommt, aber das ist unsinnig, denn es ist ein ganz natürlicher Prozess. Schließlich verändern sich mit einem Kind auch das komplette Leben, der Fokus und der Alltag. Aber bedeutet das auch, dass Freundschaften auseinandergehen müssen? Nein, mit Schwarzmalerei hat das überhaupt nichts zu tun, es ist einfach eine Erfahrung, die sicherlich viele von uns schon gemacht haben. Auch ohne Kinder verändern sich Freundschaften mit der Zeit. Mal schwimmt man mehr auf einer Welle, mal weniger. Mal verbringt man mehr Zeit miteinander, mal weniger.

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Neulich hat mir ein langjähriger Freund erzählt, dass er und seine Freundin in ein richtig tiefes Loch gefallen sind, als ihre besten Freunde ihnen eröffneten, dass sie schwanger sind. Gerade waren sie noch gemeinsam im Urlaub, haben an den Wochenende viele spontane Trips gemacht, viel Wein getrunken und nächtelang durchgequatscht. Und nun? Alles vorbei! Das ist natürlich nicht ganz wahr, aber irgendwie schon. Natürlich bleiben sie die besten Freunde, aber zum Ausgehen und für Spontantrips werden sie eher selten zur Verfügung stehen. Und ähnlich geht es mir mit einigen Freundinnen, die (noch) keine Kinder haben. Ich liebe sie weiterhin, aber vieles haben wir nicht mehr gemein. Zumindest nicht, was unseren Alltag angeht. Sie jetten um die Welt, arbeiten, wenn ich frei habe und haben frei, “Ich war die wenn ich eingebunden Premiere-Mami bei mir im Freundeskreis und fühlte mich tatsächlich so ein bisschen wie bin. Selbst telefonieren ein Alien!” gleicht manchmal einer logistischen Sophie Meisterleistung. Sich verabreden scheint schier unmöglich… Die Mama: „Nein, tut mir leid. Das ist mir zu spät! Die Nächte sind gerade eine Katastrophe!“ Die Freundin: „Ok, dann komme ich Donnerstag nach der Arbeit abends, um das Baby zu sehen!“ – “Da schlafen die Kinder doch schon längst!” Die Mama: „Ich muss absagen, das Kind ist krank!“ Die Freundin: „Lasst uns doch um 12 Uhr am Samstag zum Frühstück treffen!“ Die Mama: „Ich muss absagen, die letzte Nacht war der Horror!“ Die Freundin: „Das ist mir zu früh – da wollte ich noch zum

Yoga und danach in die Sauna!“ Die Mama: „Ich muss absagen, das andere Kind ist jetzt krank!“ Die Freundin: “Du, ich kann doch nicht. Ich fahre spontan für zwei Wochen auf eine Yoga-Reise nach Bali!” Die Mama: “Mist, ich kann wieder nicht, jetzt ist auch noch mein Mann krank und ich muss alle zuhause pflegen!” “Freundschaften haben sich verändert. Die Freundin: “Sorry, ich hänge Manche haben sich intensiviert, andere sind noch im Büro, wir haben morgen nicht mehr über einen lockeren Bekanntenstatus diesen superwichtigen Pitch!” hinaus gekommen!” Die Mama: „Lass uns doch auf einem Spielplatz mit einem Kaffee treffen!“ Sophie Alles nicht so einfach, oder? Selbst meine besten Freundinnen sehe ich gefühlt nur alle Jubeljahre, auch wenn sie alle nicht wirklich weit weg wohnen. Aber ganz ehrlich, wir haben alle wahnsinnig viel zu tun – und je älter wir werden, desto schlimmer wird es. Leider ist es nun mal so, dass dabei die ein oder andere Freundschaft auf der Strecke bleibt. Mir wurde auch von vielen Mummys erzählt, dass sie sich komplett zerstritten haben mit Freundinnen, seitdem sie ein Kind haben. Das liegt weniger am Kind, mehr an der Veränderung, die man selbst erlebt. Man sieht Dinge anders als vorher, man ist häufig sehr mit sich und den neuen Herausforderungen beschäftigt, sodass man zeitweise kein offenes Ohr mehr für die Probleme der Freundin hat. Oftmals kommen sie einem auch unnötig und klein vor, im Gegensatz zu dem, was man selbst erlebt. Das ist nicht unbedingt fair, passiert aber. Und Freundinnen ohne Kinder haben manchmal auch nicht genug Verständnis für die junge Mama, was allerdings meistens einfach auf Unwissenheit zurückzuführen ist. Klar, wie soll man auch wissen, wie sich das Leben verändert, wenn man es selbst nicht kennt? Ich selbst habe immer versucht den Spagat irgendwie hinzubekommen. Ich nehme mir so oft es geht Zeit für meine Mädels, versuche sie alleine zu treffen und weitgehend auf dem Laufenden zu bleiben. Ich versuche für sie da zu sein, wenn es ihnen schlecht geht und mache ihnen keine Vorwürfe, wenn auch sie sich lange nicht melden. Passiert mir schließlich auch andauernd. Natürlich gibt es Momente, da bin ich auch mal genervt. Beispielsweise wenn wir versuchen uns in einer Mädelsgruppe zu treffen und es Terminschwierigkeiten gibt. Komischerweise sind die aber meistens bei den Freundinnen, die keine Kinder haben, weil sie hier ein Date haben, da eine YogaStunde oder Party. Dann denke ich mir jedes Mal, dass ich das total doof finde, schließlich müssen wir Mamas nicht nur uns und unsere Pläne koordinieren, sondern für einen freien Abend den Mann oder sogar einen Babysitter organisieren. Aber ich


“Wir treffen uns jetzt halt nicht mehr in den Cocktailbars, sondern auf dem Spielplatz und freuen uns auf jeden Kindergeburtstag!”

versuche es mir zu verkneifen. Einfach, weil es meine eindimensionale Sicht auf die Dinge ist und ich nicht weiß, wie kompliziert ich vielleicht wäre, hätte ich keine Familie und ständig Dominique viel mehr Pläne. Denn sind wir mal ehrlich, meine Abende sind zu etwa neunzig Prozent zuhause auf der Couch oder vor dem Rechner. Meine kinderlosen Freundinnen hingegen sind so viel unterwegs (Arbeit, Sport, Dates, Events), dass sie extrem dankbar für einen ruhigen Abend sind. Ich spreche auch oft mit meinen Freundinnen darüber, wie sie das Ganze empfinden. Ich denke, wenn wir offen sind und

möglichst wenig erwarten, können Freundschaften lange Zeit bestehen bleiben. Und ich versuche weiterhin, mir regelmäßig Zeit für meine Nicht-Eltern-Freunde zu nehmen – und zwar auch ohne Kind im Schlepptau. Aber genauso werden wir weiterhin zu uns nach Hause einladen, einfach, weil es für uns so am einfachsten ist! Wie ist es denn bei euch? Sind bei euch Freundschaften auseinander gegangen, schwieriger geworden oder vielleicht noch enger? Wie schafft ihr die Balance zwischen Familie und Freunden? Wir freuen uns über Stimmen, Meinungen oder Gastbeiträge. Einfach eine Mail schreiben an: info@mummy-mag.de “Da war plötzlich dieses große Gap zwischen dem, was mich bewegt, und dem Rhythmus, den ich brauchte und dem, den sie hatten!” Madeleine

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“Es gab schon Freundinnen, die sich plötzlich nicht mehr gemeldet haben mit der Begründung ‘Ach, du hast doch eh keine Zeit!’ oder ‘Ich will ja nicht stören!’” Jette

Am Anfang des letzten Jahres produzierten wir unsere erste Webserie – und befragten dafür acht wunderbare Frauen zu verschiedenen Themen. Ob Elternsex, Paar bleiben oder darüber, was einem keiner gesagt hat, bevor man Kinder bekommt – wir hatten mehr als genug spannende Themen. Eines der wichtigsten Themen? Freundschaften natürlich! Schließlich sind uns diese unglaublich wichtig. Doch was passiert, wenn man selbst Mutter wird, die besten Freundinnen aber nicht? Was macht das mit der Freundschaft? Wo gibt es Unterstützung und wo hört das Verständnis vielleicht auf? Und wie sehen heute unsere Girlsnights aus im Vergleich zu früher? Wer mehr wissen will, sollte sich unbedingt diese Folge anschauen: https://bit.ly/2JfFuqO


ADVERTORIAL

Ich mag ihre roten Haare und die Sommersprossen im Gesicht und dass sie so eine coole, manchmal freche Socke ist, nicht auf den Mund gefallen ist und eine sehr prägnante Stimme hat. Sie macht alles mit, ist unkompliziert und bei jedem Scheiß dabei. So langsam kann sie auch lustige Witze und Geschichten erzählen.

Mama ist fürsorglich u n d b a s t e l t g e r n m i t m i r. Dass wir so viel zusammen unterwegs sind, ist auch sehr toll.

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It ’ s

Sneak e r

O’

Clock

“M am a, m ein e Turns chuh e sin d z u k l ein!” J e d e s J ahr im Fr ühling, wenn au ch unsere Kinder endlich ihre gefüt terten Stiefel abstreifen, wird es Zeit für n e u e S c h u h e. K l a r, d a s s d i e K i d s, w i e w i r, b e i m T h e m a H a l b s c h u h e a m liebsten auf Sneaker zurückgreifen. Die sind bequem, cool und wir laufen damit wie auf Wolken. Wie st ylish das aussehen kann, zeigen wir in unserer S h o o t in g s t re c ke mit s n e a ke r y v o n mi ra p o d o. Fü r M inis w i e M ini - M e’s o d e r f ü r u n s M a m a s – di e s e L o o k s f u n k t i o ni e re n im m e r! w w w.s n e a ke r y.d e

Fotocredit: Angela Elbing Kleidung: Galeries Lafayette St yling: Saskia Hilgenberg & Camilla Rando


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Ihre Ungeduld! Wenn sie was gefragt wird, gibt sie oft schnell genervte Antworten in einem ätzenden Ton und auf ihrer Stirn steht groß und fett: DU PENNER. Und ihre manchmal kurz angebundenen Antworten, mit denen man nichts anfangen kann – bei Nachfrage kommen wir dann wieder z u „ D U P E N N E R .“

Mama verarscht mich zu oft, ist manchmal ein bisschen ungeduldig und ein Morgenmuffel. Ich darf sie morgens nicht immer gleich ansprechen.

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Kind of

Friends...

WIE FINDEN SICH FREUNDE HEUTZUTAGE EIGENTLICH, WAS MACHEN SIE ZUSAMMEN UND/ODER WAS VERBINDET SIE ? FREUNDSCHAFT IST VIELFALT UND VIELFÄLTIG, UND GENAU DESWEGEN HABEN WIR EIN PAAR UNTERSCHIEDLICHE EXEMPLARE ZU WORT KOMMEN LASSEN. DIE KOMPLETTEN FREUNDSCHAFTS-INTERVIEWS FINDET IHR AUF MUMMY-MAG.DE UNTER DER KATEGORIE #FRIENDS

TYP 1:

Online Friends 26

Valeska aka mother_of_six_dragons und Dyana aka callitcool haben sich tatsächlich via Instagram kennengelernt und festgestellt, dass sie ziemlich dicht beieinander wohnen. Nach Chats und Telefonaten folgte das erste Treffen und die Erkenntnis: Wir passen gut zusammen, mögen uns sehr und können echte Freundinnen werden.

Dyana (37), 1 Kind, lebt in Köln

Valeska (39), 6 Kinder, lebt in Köln Bis vor einem halben Jahr hätte ich bei dem Thema "Social Media und Freunde" sehr wahrscheinlich eher müde gelächelt. Wir haben tatsächlich Freunde, die sich so gefunden und sogar geheiratet haben. Das war für mich anfangs schon etwas strange. Jetzt – mit einem halben Jahr "Erfahrung" mit den sozialen Netzwerken – sehe ich es wirklich anders: Man kann hier echte Freunde treffen. Es kann auch anfangs ohne den realen Kontakt sehr intensiv sein. Schöner wird es aber, wenn man den Menschen hinter den Buchstaben, Bildern und der Stimme auch im wahren Leben gegenübersteht.

Wo fängt Social Media an und wo hört es auf? Die Frage stelle ich mir immer mal wieder, wenn ich etwas poste, aber generell empfinde ich das Social Media-Life als Zugewinn – die Dosis macht es halt. Und Valeska wäre mir ohne Instagram nicht über den Weg gelaufen, dafür haben wir im wahren Leben einfach zu wenig Schnittstellen.


.. Die Durch-Dick- und-Dunn Freundinnen TYP 2:

Anneke und Lilian kennen sich schon lange und haben während ihrer gemeinsamen, ersten Elternzeit den Blog MyTwoDots gegründet. Mittlerweile haben sie die gemeinsame Arbeit daran aufgeben müssen, weil Lilian zurück in ihren Job ist und eine eigene Agentur in München gegründet hat. Anneke ist nach Hamburg umgezogen und macht dort erstmal alleine mit dem Blog weiter – Bewerbungen für eine Partnerschaft sind herzlich willkommen.

Lilian “Lili” (36), 2 Kinder, lebt in München Wir teilen nicht mehr denselben Alltag, hören uns viel zu selten. Ich finde das generell mit allen Freundschaften schwieriger, wenn man kleine Kinder hat. Man muss sich Zeit nehmen zum Telefonieren, Austauschen, Teilhaben am Leben des anderen. Daneben eine gute Mama, Frau, Geschäftspartnerin etc. zu sein – uff. Das kommt bei mir aktuell oft zu kurz, vor allem wenn die Kinder krank sind – was gefühlt im Winter ständig der Fall war. Weil ich noch immer ziemlich eingespannt bin, ist aber mein großer Vorsatz für dieses Jahr Freundschaften zu pflegen und nach Hamburg zu fahren! Anneke (39), 2 Kinder, lebt in Hamburg Die Zeit während und nach der Schwangerschaft hätte ich mir mit niemand anderem als Lili schöner vorstellen können. Wir verstehen uns blind. Ein Grund, warum auch die Zusammenarbeit bei MyTwoDots einfach fantastisch war. Es ist toll eine Partnerin zu haben, auf die man sich zu 100 Prozent verlassen kann. Hätte ich einen Wunsch frei, dann würden Lili und ihre Family auf der Stelle nach Hamburg ziehen. Wir würden uns hauptberuflich um unseren Blog kümmern und weitere vier Kinder bekommen.

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TYP 3:

Der Ex als Freund Antonia “Toni” (32), 1 Kind, lebt in Berlin Die erste Zeit war geprägt von häufiger Funkstille. Jeder brauchte ja auch erstmal Zeit, sich zu sortieren. Besprochen wurde in erster Linie, wie wir es schaffen, dass unsere Tochter darunter nicht zu sehr leiden muss. Dazu zählten u.a. die Wohnsituation und die zeitliche Aufteilung. Deshalb haben wir es erst einmal als WG versucht und uns erst später getrennte Wohnungen genommen. So hatten wir unsere Tochter zuerst 3-4 , mittlerweile 2-2-3 im Wechsel. Sehr wichtig war uns, dass unsere Tochter sich weiterhin sicher und geliebt fühlt.

Antonia ist freiberufliche Fotografin mit Spezialisierung auf Familien- und Kinder-Portraits (www.antoniajahn.com) und lebt in Prenzlauer Berg. Dort wohnt auch ihr Ex Philip, quasi um die Ecke, der Vater ihrer Tochter und Tonis bester Freund ist.

Philip (35), 1 Kind, lebt in Berlin Der Moment, in dem ich wusste, es geht nicht mehr, hat mich zum Teil eher überrumpelt und ich musste mich erst sortieren. Das hat auch recht lange gedauert. Aber der Entschluss, das Ganze freundschaftlich zu lösen, stand von Beginn an für mich fest. Auch wenn das eher ein Prozess war.


TYP 4:

Mutter& Tochter Joanna schreibt seit 2008 den erfolgreichen Blog Liebesbotschaft. Sie ist Mutter dreier Kinder – das wirklich Besondere daran? Ihre älteste Tochter Jil ist vor zwei Jahren bei ihr auf dem Blog eingestiegen und produziert seit 2017 auch ihren eigenen Youtube-Channel für den Blog. Das Team-Geheimnis der beiden wollten wir natürlich unbedingt wissen.

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Jil (22), keine Kinder, lebt in Berlin Besonders toll ist ihre bedingungslose Liebe zu allem und jedem. Das mag sich erstmal klischeehaft anhören, ist aber eigentlich von durchschlagender Kraft. Und es erschafft eine Arbeitsatmosphäre, in der man sich nicht ducken muss, sondern alles klar und ehrlich ist. Ich kenne keine Angst in ihrer Nähe. Falls mal etwas schief läuft, vergessen wurde oder mir ein Fehler unterlaufen ist, kann ich damit wie selbstverständlich zu ihr kommen. Ich kann auch mit jeder persönlichen Herausforderung immer zu ihr kommen, und fühle mich danach sofort besser.

Joanna (42), 3 Kinder, lebt in Nürnberg Unsere Beziehung besteht auf Augenhöhe, geprägt vom höchsten gegenseitigen Respekt und von Wertschätzung – das ist einfach immer spürbar, selbst wenn der Alltag sehr lustig und der Umgang miteinander locker ist. Unser Vertrauen ineinander ist grenzenlos stark: Das ist die beste Voraussetzung für jede Beziehung.


.. Freundinnen uber Grenzen hinaus TYP 5:

Marie ist gebürtige Dänin und lebt jetzt seit zehn Jahren im Ausland. In Deutschland hat sie geheiratet, Kinder bekommen und ein Haus gebaut – alles einschneidende Dinge, die man gerne mit seinen Freunden teilt. Ihre dänischen Freunde nicht permanent und bei solch prägenden Momenten um sich zu haben, hat Marie besonders nach der Geburt ihres zweiten Kindes zum Nachdenken gebracht.

Marie (35), 2 Kinder, lebt in München Abgesehen davon, dass ich nun weit weg wohne, hatte das Kinderkriegen klare Auswirkungen auf meine Freundschaften. Ich habe eine gute Freundin mit zwei Kindern und unser Leben hat sich sehr ähnlich entwickelt, bei einer anderen guten Freundin hat sich hingegen nach und nach der Kontakt leider verloren. Ihr Leben unterscheidet sich sehr von meinem, mit Haus, Mann und Kindern, und ich denke oft darüber nach, ob das auch passiert wäre, wenn ich nicht in ein anderes Land gezogen wäre. Anfangs hatte ich bei Dänemarkbesuchen immer alles Mögliche geplant und bin von einem Treffen zum anderen geeilt. Ich habe versucht, alle auf einmal zu versammeln, aber schnell festgestellt, dass das nicht machbar war. Daher treffe ich mich jetzt nur noch mit je einer Person, wenn ich zuhause bin. Dementsprechend hat sich mein Freundeskreis natürlich verkleinert.

.. " Beruhmte " Freundinnen TYP 6:

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Tanya und Jasmin verbindet eine lange Freundschaft, die bei einem Schauspieltraining begann. Aus der “Liebe auf den ersten Blick” ist zwar keine klassische Freundschaft im Sinne von Freundinnenalltag mit festen Ritualen geworden, aber wenn sie sich sehen, dann ist es umso intensiver. Beide haben sehr unterschiedliche Lebensphasen zusammen durchgemacht und sagen heute “Wir vertrauen uns zu 100%”.

Tanya (46), 1 Kind, lebt in Berlin Wirklich kennengelernt haben wir uns beim Meisner-Training. Ich glaube das war 2008. Das ist ein Schauspieltraining, bei dem man vor allem die eigene Wahrnehmung übt. Ich würde sogar sagen: Dort „haben wir uns verliebt!“ Für NichtSchauspieler muss dieses Training wie eine Selbsthilfegruppe aus den 70ern aussehen. Es geht emotional ziemlich ans Eingemachte, und darum waren wir uns auch ziemlich schnell ziemlich nah. Jasmin (39), 2 Kinder, lebt in Berlin Ich werde nie vergessen, wie wir damals mit noch dicken, verschlafenen Augen das erste Mal voreinander standen und in der Übung völlig furchtlos, offen und direkt zueinander waren. In der Zeit haben wir sehr viel miteinander geweint und gelacht. Und das hat sich bis heute nicht geändert. Wir wurden ziemlich schnell Komplizinnen und es tut einfach gut als emotionaler Hochofen ein Gegenüber zu haben!


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EIN KAMPF UM LEBEN UND TOD Es war die letzte Woche im Juli. Carlos war bereits in der Kita ziemlich erschöpft, jedoch nicht wirklich besorgniserregend. “So, als hätte er eben eine anstrengende Woche gehabt und müsste sich am Wochenende ausruhen. Wäre nicht sowieso Freitag gewesen, hätte ich ihn am nächsten Tag nicht in die Kita gebracht, sondern einfach zuhause behalten!”, erinnert sich Susanne. Doch an dem Wochenende sollte sich alles ändern. Carlos bekam Fieber, sehr hohes, zog sich zurück, wollte alleine sein und wurde zeitweise aggressiv. Alles sehr untypisch für ihn, aber seine Eltern waren noch immer weit davon entfernt, sich ernsthaft Sorgen zu machen. Vielmehr hatten sie den anstehenden Sommerurlaub im Kopf: Jay hatte eine Filmproduktion in Polen, Susanne wollte während der Kitaschließzeit mit Carlos eine Woche später nachkommen. Also ging es am Montag für Jay auf Produktion an die Ostsee und für Susanne und Carlos zum Kinderarzt.

Glücklicherweise war Carlos Kinderärztin nach einer langen Auszeit wieder in der Praxis – rückblickend nennen Susanne und Jay es einen dieser “Magic Moments”, einen Wink des Schicksals. “Wir sprachen über fiebersenkende Mittel und sind wieder nach Hause gegangen. Das Fieber blieb jedoch hoch und am Dienstagabend entdeckte ich weiße Stippen im Mund von Carlos. Also sind wird am Mittwoch wieder in die Praxis.” Ausschlaggebend für die Kinderärztin war allerdings nicht nur der gesundheitliche Zustand von Carlos, sondern viel mehr die Beschreibung von Susanne: “Ich hatte ihn mit 'wesensverändert' beschrieben – einem Wort, das ich bis dato noch nie verwendet hatte. Aber es war genau so, ich erkannte innerhalb weniger Tage meinen Sohn zeitweise kaum wieder, er war plötzlich ein ganz anderer Mensch geworden.” Nach der Untersuchung stellte sie Susanne frei, ob sie direkt

Foto: Lisa Dietermann

Für uns als Mütter klingeln wir ungewöhnlich pünktlich an einem Samstagmorgen um 10 Uhr an d e r Wo h n u n g s t ü r v o n C a r l o s u n d s e i n e r Fa m i l i e . W i r, d a s s i n d C a m i l l a u n d F o t o g r a f i n L i s a , u n d e s dauert keinen Augenblick, da hören wir schon kleine s c h n e l l e S c h r i t t e z u r Tü r r e n n e n . M i t e i n e m b r e i t e n G r i n s e n ö f f n e t u n s e i n b r a u n e r L o c k e n k o p f d i e Tü r. E s ist der 5-jährige Carlos, der uns im Superman-Outfit und Brille auf der Nase begrüßt. Hinter ihm drängelt sich sein kleiner Bruder vorbei, auch er möchte uns Hallo sagen. Im gleichen Moment kommt auch Mama Susanne strahlend an und bittet uns herein. Sie hat ein zweites Frühstück für uns vorbereitet und die Kids schielen schon auf den Kuchen. Als Papa Jay dazukommt, setzen wir uns an den Tisch und Susanne beginnt zu erzählen...


Blut abnehmen oder bis zum nächsten Tag warten wollen, dann würde sie für die Blutabnahme ein Betäubungspflaster mitgeben. “Augen zu und durch”, war Susannes Devise, schließlich stand auch der geplante Sommerurlaub Ende der Woche an und Carlos wurde das Blut abgenommen. Sie vereinbarten, am nächsten Tag wiederzukommen, um die Blutwerte zu besprechen. Aus einer Vorahnung heraus bat die Ärztin das Labor sich die Probe sofort anzuschauen. Bereits am Abend meldete sich das Labor bei der Ärztin mit der Nachricht, dass in Carlos Blutprobe Zellen gefunden worden waren, die da nicht hätten sein dürfen. Normalerweise wird in einer solchen Situation sofort die Feuerwehr geschickt, um das Kind ins Krankenhaus zu bringen. Doch auch hier war es wohl großes Glück, dass die Kinderärztin so überlegt handelte, schließlich war Susanne zu dem Zeitpunkt alleine mit Carlos. Also wartete sie bis zum nächsten Morgen, dem 7. August 2014, und bat Susanne nicht wie vereinbart zu ihr, sondern mit Carlos direkt in die Charité zu gehen – mit der Begründung, die Ärzte und Ärztinnen dort würden sich mit Blutwerten besser auskennen und auf jeden Fall auf Nummer Sicher gehen. Noch immer ahnte Susanne nichts vom Ernst der Lage. Sie wurden in die Poliklinik gebracht, wo Carlos per Fingerpieks einen Tropfen Blut abgeben musste. Während sie im Flur auf und ab liefen, um die Wartezeit zu überbrücken, und Susanne all die Plakate zum Thema Blutkrebs sah, dämmerte es ihr langsam und sie fragte sich zum ersten Mal, warum sie eigentlich hier waren. Und auch Carlos schien es zu spüren, denn obwohl er noch nicht wirklich sprechen konnte mit seinen noch nicht mal zwei Jahren, zeigte er immer wieder auf die Tür und sagte: “Weg. Weg. Raus. Raus.” Er schien zu spüren, dass sich hier für ihn einiges verändern würde.

“Du bist auf Autopilot in diesem Moment. Auf der Fahrt habe ich erst einmal gegoogelt, was diese Informationen, die ich hatte, bedeuten würden”, erzählt uns Jay. “Das war aber keine gute Idee, denn was man an Falschmeldungen im Netz findet, ist unglaublich.” Bereits am Freitagmorgen wurde Carlos zum ersten Mal punktiert und ungefähr zehn Tage später hatten sie die genauen Ergebnisse. Es war wirklich niederschmetternd, denn es war sozusagen der Haupttreffer im negativen Sinne: eine biphänotypische Leukämie, d.h. die seltenere AML-Form, gekoppelt mit der häufiger auftretenden ALL-Form, also noch bösartiger, aggressiver und noch schwerer behandelbar als fast alle anderen Formen. Somit war auch sehr schnell klar, dass es ohne eine Knochenmarktransplantation nicht gehen würde. “Rückblickend war auch das gut, denn somit hatten wir immer ein ganz klares Ziel vor Augen. Wir hatten von Beginn an einen ganz genauen Behandlungsplan, der uns auf eine gewisse Weise Halt gegeben hat.” Was folgte waren insgesamt vier Chemoblöcke. “Damit beginnt man immer, wenn der Patient einigermaßen stabil ist. So werden die bösen Zellen im Körper zerstört, aber leider eben auch die guten. Wenn der Patient und die guten Zellen – aber halt auch die bösen – sich etwas erholt haben, haut man erneut mit der Chemokeule drauf!”, erklärt uns Susanne. Und genau das macht die Leukämiepatienten auch so extrem schwach während der Behandlungszeit, denn immer wenn sie sich einigermaßen erholt haben, kommt bereits die nächste Dosis. Es ist genau diese Behandlung, die nicht jeder übersteht.

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Von einer Schwester wurden sie in einen Untersuchungsraum geführt. Kurz darauf kam der Oberarzt und erkundigte sich nach Carlos. Susanne erzählte vom Fieber, von der Blutabnahme und dass ihre Ärztin sie hierher geschickt hatte. Sehr ruhig erklärte ihr der Arzt: “Wir haben die Werte aus dem Labor. Der menschliche Körper hat drei Blutbahnen und zwei Blutbahnen sind nicht in Ordnung. Ich muss Ihnen leider sagen, dass Ihr Sohn Leukämie hat und ich muss Ihnen auch sagen, dass es kein Verdacht ist.” Völlig unter Schock

Wir hatten endlich einen Namen dafür, was unser Sohn hatte und wir wussten, dass es wieder gut werden würde. ging Susanne nach dieser Diagnose auf den Flur und rief den Chef von Jay an, der auch ein enger Freund der Familie ist. “Ich wusste ja nicht wie Jay reagieren würde. Rastet er aus, springt er ins Auto, rast er nach Berlin? Ich wollte, dass er aufgefangen wird. Also sagte ich seinem Chef, dass Carlos in der Charité sei und Jay sofort nach Hause kommen müsse. Er solle bitte dafür sorgen, dass Jay heute Abend in Berlin bei uns sei. Und er dürfe auf gar keinen Fall alleine fahren!” Anschließend rief sie Jay an und erzählte ihm alles. In der Zwischenzeit hatte Jays Chef ein Taxi bestellt, das ihn direkt von Polen nach Berlin in die Charité bringen sollte.

Um einen passenden Knochenmarkspender zu finden, gab es eine große Kampagne gemeinsam mit der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) – einem gemeinnützigen Unternehmen, das Stammzellenspender weltweit vermittelt. Unterstützt wurde die Familie durch ihre Produktionsfirma UFA SERIAL DRAMA GmbH sowie vieler bekannter TVGesichter. Von der Diagnose bis zur Transplantation waren es nur fünfeinhalb Monate. Trotzdem sagt Jay über diese Zeit:


weil er sehr heftig auf eines der Medikamente reagierte. Doch auch das schaffte er. Anfang Dezember waren sie mit den vier Blöcken durch und durften den Dezember zuhause verbringen, damit Carlos Kraft sammeln konnte.

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“Es sind fünf Monate, die einfach nicht vergehen. Einfach, weil man wie in einem Gefängnis auf winzigem Raum lebt. Besonders die Zeit, als Carlos sich auf der ersten Station mit einem multiresistenten Keim (Krankenhauskeim) infiziert hatte und abgeriegelt wurde, war hart.” Plötzlich lebt man gemeinsam auf diesen wenigen Quadratmetern, das Zimmer und die Station sind das Zuhause und die Krankenschwestern und Ärzte die große Familie. Auf der Station gab es jede Nacht für die Eltern ein Klappbett zum Übernachten, was aber nicht in allen Krankenhäusern so gehandhabt wird. “Wir haben da wirklich gelebt, hatten unseren Alltag dort. Und Carlito war nicht eine Nacht alleine dort”, sagt Jay.

Nach dieser kurzen Auszeit zog die Familie am 29. Dezember 2014 auf die Transplantationsstation ein. Das Zimmer dort bezeichnen die beiden als “Kammer”, denn man lebt

“Zu Beginn wurden uns insgesamt vier Chemoblöcke prognostiziert”, erzählen die beiden. “Die ersten beiden war ganz ok, der dritte Block hat uns dann zum ersten Mal komplett ausgehebelt. Nach diesem ist Carlos auf der Intensivstation gelandet, weil die Medikamente den Darm sehr angegriffen

Natürlich gab es schlimme und kritische Zeiten, sie sahen viele Kinder gehen und auch um Carlos stand es oft nicht gut, aber sie hatten immer die Transplantation als Ziel. hatten. Das waren die ersten drei extrem kritischen Tage, an denen auch die Ärzte nichts mehr tun konnten, aber Carlos hat sich durchgekämpft und es geschafft.” Darauf folgte dann der vierte Block, bei dem Carlos einen Allergieschock bekam,

auf etwa 5 Quadratmetern und ist durch große Fenster in ständiger Überwachung. Dort gab es dann für Carlos die fünfte und letzte Hochdosis-Chemotherapie. Das war auch die schlimmste, denn das war der Block, der sozusagen das System von Carlos komplett herunterfuhr: “Das gesamte


Mit dem Transplantat am 13. Januar 2015 begannen sowohl der Neustart als auch die kritischste Zeit, denn Carlos hatte eine Abstoßreaktion. Doch auch hier hatte er wieder Glück im Unglück, denn es gibt genau diese eine Abstoßreaktion (GVHD), die “gut” ist und die weit mehr erreichen kann als jedes Medikament. “Man kann sich das im Prinzip so vorstellen: Das alte Immunsystem trifft auf das neue Immunsystem und das neue sollte sich durchsetzen. Und nur diese Reaktion schafft es im Körper die wirklich letzte vom Krebs betroffene Zelle im Körper abzutöten.” Die größte Herausforderung ist, dass eben diese Abstoßreaktion des Körpers auch zum Tod führen kann, wenn das neue Immunsystem verliert. “Es ist wie das Spiel mit dem Feind im eigenen Körper”, versucht Susanne es zu erklären. “Zum Glück können die Ärzte diese Reaktion mit Medikamenten unterstützen und in die richtige Richtung lenken.” Es ist wichtig, dass diese Abwehrreaktion irgendwann verschwindet, aber im Fall von Carlos ist sie länger als gewünscht geblieben. Carlos hat so sehr gekämpft und gesiegt, dass die Familie kurz vor Ostern das Krankenhaus tatsächlich verlassen durfte. Leider war das neue Glück nur von kurzer Dauer, denn Carlos fing sich sofort Rotaviren ein und musste zurück ins Krankenhaus. Es dauerte eine ganze Weile, bis man herausgefunden hatte, was Carlos hatte, denn die Möglichkeit, dass es in irgendeiner Form eine neue Abstoßreaktion sein könnte, ist einfach immer gegeben. “Ich habe so geweint. Wir hatten so viel erreicht und dann das”, erinnert sich Susanne. Als dann das Ergebnis kam, dass es sich “nur” um Rotaviren handelte, bin ich im Flur vor Erleichterung zusammengebrochen. „Wir haben uns auch beide angesteckt, aber das war gut, denn so konnten wir gemeinsam mit unserem Sohn da durch. Wir waren in dem normalen Krankheitsleben einer Familie angekommen.”

Foto: Lisa Dietermann

Ende April durften sie wieder nach Hause. Carlos hatte die Transplantation überstanden, sein Körper die neuen Zellen angenommen und war somit geheilt. Doch wie bei jeder Krebsart spricht man bei der Heilung in Zeitabständen. “Die Faustregel bei einer Knochenmarkspende durch

Fremdspender ist, dass man 200 Tage in Isolation leben muss. Bei uns hat sich die Zeit allerdings noch etwas verlängert, sodass wir etwas länger zwar zuhause, aber in Isolation waren.” Im Winter 2015 wusste die Familie endlich,

dass es ab jetzt nur noch bergauf gehen konnte. Und weil Carlos natürlich noch geschützt werden musste, verbrachte die Familie auch den Mai und Juni noch in Isolation zuhause, in der sie nur stundenweise rausgehen und auch keinen Besuch empfangen durften. Doch irgendwann gegen Sommer konnten sie dann auch endlich

Foto: Lisa Dietermann

Betriebssystem vom Körper wird platt gemacht und das neue muss dann rasch funktionieren. Und wenn das neue nicht funktioniert, kannst du hier nicht sagen, bei dem alten hat zwar die und die Funktion nicht gepasst, aber ich nehme es doch lieber wieder zurück.”

wieder regelmäßiger vor die Tür gehen. Da der Kontakt zu anderen Menschen noch immer gering gehalten werden musste, gingen sie auf Spielplätze, sobald die anderen Kinder schon beim Abendessen zuhause waren – da war dann auch die Sonne schon weg, denn Carlos durfte sich nur im Schatten aufhalten. In diesem Spätsommer war Carlos drei Jahre alt geworden und fing auch langsam an zu merken, dass er immer nur mit seinen Eltern zusammen war – ihm fehlten mehr und mehr andere Kinder und er wünschte sich sehnlichst einen Freund zum Spielen. “Das war so hart für uns, weil es einem das Herz regelrecht zerreißt! Gott sei dank gab uns dann im Winter der Transplanteur das Go, einen Kitaplatz zu suchen, und so hatten wir wieder ein Ziel vor Augen!” Am 12. April 2016 kam Carlos wieder in die Kita, in der er bis heute wahnsinnig glücklich ist. Carlos und seine Eltern haben eine unglaubliche Geschichte hinter sich. Sie haben gelitten, sie haben gekämpft und sie haben gesiegt. Und während der ganzen Zeit, in der sie erzählen und sich erinnern, strahlen sie unglaublich viel Glück und Liebe aus. Mit Stolz zeigen sie uns Bilder aus der Zeit, als Carlos im Krankenhaus war, als er keine Haare mehr hatte, als er auf der Intensivstation lag und als er wieder auf seine Station durfte, Bilder von der Transplantationsstation und aus der Zeit der Isolation zuhause. Sie haben jeden Moment mit Carlos so intensiv erlebt und gelebt, sie haben sich jeden Tag auf ihr Kind konzentriert, haben sich Spiele und Überraschungen überlegt und auch in kritischen Momenten die Hoffnung nicht verloren. Wenn man sie fragt, sind sie sogar dankbar für diese Zeit, auch wenn sie es keiner Familie auf der Welt wünschen würden. Und weil sie wissen, dass Carlos ohne Knochenmarkspende nicht überlebt hätte, engagieren sie sich auch heute noch aus tiefstem Herzen für die DKMS. So war Susanne beispielsweise im August 2015 gemeinsam mit ihrer engen Freundin und Schauspielerin Susan Sideropoulos bei Markus Lanz, um ihre Geschichte zu erzählen. Und auch uns als Außenstehenden ist es ein großes Anliegen, denn würde es das eigene Kind oder einen geliebten Menschen treffen, würde man sich wünschen, dass jeder von uns dort registriert ist. Ich selbst habe mich damals sofort registrieren lassen, als ich von Carlos Krankheit erfuhr und würde heute, ohne mit der Wimper zu zucken,

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Foto: Lisa Dietermann

Knochenmark spenden.

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Wir sprechen noch lange über die Zeit, wie sie es als Eltern empfunden haben und wie sie sich als Paar verändert haben. Beide sagen, dass sie komplett auf Carlos und die Krankheit fokussiert waren, alles andere um sie herum wurde in dieser Zeit einfach ausgeblendet. Erst später haben sie gemerkt, dass vieles erst einmal verarbeitet werden musste. Das hat jeder auf seine eigene Art gemacht, was dazu führte, dass sie sich in dieser Zeit nicht immer vom anderen verstanden gefühlt haben und in vielen Momenten Ratlosigkeit herrschte. Die beiden haben nie eine Therapie gemacht, aber haben viel gesprochen und sind immer wieder aufeinander zugegangen. Sie haben es niemals als Probe für ihre Beziehung gesehen, dennoch hat es sie insgesamt stärker gemacht, als Paar und als Familie. Schließlich haben sie gemeinsam auch so sehr für ihr Glück kämpfen müssen. Übrigens, diese sehr enge Zeit brachte noch etwas Wundervolles mit sich, denn im Juni 2016 bekam Carlos einen kleinen Bruder – noch so ein Wirbelwind, der mit seinem Bruder durch dick und dünn geht. Und noch eine weitere positive Nachricht am Ende: Im April diesen Jahres traf die Familie begleitet von der DKMS endlich den Spender, der das Leben von Carlos gerettet hat: Marcus Heckmüller (29). Wie das war? “Vertraut. Wir waren dankbar und sehr glücklich.

DKMS – EINE SPENDE KANN LEBEN RETTEN Alle 15 Minuten erhält ein Mensch in Deutschland die niederschmetternde Diagnose Blutkrebs. Viele Patienten sind Kinder und Jugendliche, deren einzige Chance auf Heilung eine Stammzellenspende ist. Doch jeder zehnte Patient findet allein in Deutschland keinen Spender. Für eine Stammzellenspende müssen Gewebemerkmale des Spenders mit denen des Patienten zu 100 Prozent übereinstimmen. Daher ist es so wichtig, dass möglichst viele Menschen registriert sind. SO EINFACH KANN MAN SICH REGISTRIEREN LASSEN: Einfach online das Registrierungs-Set anfordern. Per Post gibt es dann ein Set mit Wattestäbchen, mit dem ein einfacher Wangenabstrich gemacht wird. Die Wattestäbchen werden einfach wieder per Post und mit den ausgefüllten Unterlagen zurückgeschickt. That’s it! WIE LÄUFT EINE SPENDE AB? Es gibt zwei verschiedene Arten Stammzellen zu spenden. In den meisten Fällen (80%) werden Stammzellen über die sogenannte „periphere Stammzellspende“ der Blutbahn entnommen. In wenigen Fällen (20%) werden die Stammzellen direkt dem Knochenmark entnommen.

DESHALB NICHT MEHR WARTEN, SONDERN GLEICH HIER REGISTRIEREN:

Carlos mag seinen Blutsbruder und er mag Carlos – das zählt.” Und Marcus? Er möchte nicht sagen, dass er stolz auf seine Spende ist, für ihn war es etwas Selbstverständliches, das er immer wieder tun würde. Danke Susanne, Jay, Carlos und Luiz.


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MIT DER GEBURT EINES BABYS FIEBERN ELTERN NICHT NUR DEM LANG ERSEHNTEN MOMENT DER GEBURT ENTGEGEN, SONDERN WOLLEN AUCH GLEICH IHRE FA M I L I E U N D F R E U N D E W I S S E N LASSEN, WENN DAS BABY ENDLICH G E B O R E N I S T. EINE GEBURTSKARTE AUS FEINER PA P E T E R I E I S T D I E P E R F E K T E ART UND WEISE, DIE GEBURT ZU VERKÜNDEN UND SICH FÜR GLÜCKWÜNSCHE UND GESCHENKE ZU BEDANKEN. BEI ROSEMOOD HABEN WIR ZWISCHEN KLASSISCHEN, MODERNEN UND ORIGINELLEN D E S I G N S AU C H D I E B A BY- KA RT E FÜR UNSER MUMMY MAG BABY LOLA GEFUNDEN UND ALLE F R E U N D E Z U G E S PA M T.

U N D SO E I N FACH G E H T ‘S S te p 1 - Ge bur t s ka r t e a us e i n e m de r vi ele n , t ol le n D e s i g n s a uf R o s em o o d .d e au s wä h le n S te p 2 - K a r t e m i t pe r s ö n l i c h e m Tex t u nd Fo t o g e s t a l t e n (z ur An s i c h t e rh ä l t man da s fe r t i g e E xe m pl a r) S te p 3 - pa s s e n de n Um s c h l a g z ur K a r t e au s wä h le n S te p 4 - B e s t e l l un g a bs c h i c ke n , be i Be d a rf P ro be dr uc k de r K a r t e a n fo rde r n S te p 5 - n a c h Abs e n de n de r B e s t e l l un g w i rd je de K a r t e pe r s ö n l i c h vo m R os e m o o d Te a m n a c h g e le s e n un d har m o n i s i e r t , um e i n pe rfe k t e s D r u c ke r g e bn i s z u g a r a n t i e re n S te p 6 - n a c h Fre i g a be de r G e s a m t be s t e l l un g wi rd di e s e au f g e g e be n , a m n ä c h s t e n We rk t a g ge dr uc k t un d ve r s e n de t

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U n s e r e r k l ä r t e s Z i e l : d i e We l t re t t e n ! Und nein, wir sind nicht größenwahnsinnig. Wir wollen es auch nicht auf die “Schnelle” machen, wie es Tim Bendzko vor einigen Jahren besang und wir planen es auch nicht n a c h a m e r i k a n i s c h e r B l o c k b u s t e r - M a n i e r, i n d e m w i r m i t e i n e r R a ke t e i rg e n d w a s i m We l t ra u m sprengen. Nein, wir meinen es bedacht, denn w i r w i s s e n : g u t D i n g w i l l We i l e h a b e n . U n d wir sind vollkommen überzeugt davon, dass das klappen kann!

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Hinter “wir” stecken Katja Wiese, Gründerin des Naturefund e.V., und wir vom Mummy Mag. Zusammengebracht hat uns die Baumarktkette toom, die sich bereits seit vielen Jahren intensiv für den Umweltschutz einsetzt und ganze Sortimente umstellt oder neu herausbringt, um Tierund Pflanzenwelt nicht zu belasten. Nachhaltigkeit ist Teil der toomDNA. So hat toom beispielsweise ein eigenes Bio-Sortiment in den Handel gebracht, welches zu 100% aus natürlichen Rohstoffen besteht. Auch toll: Bereits im vergangenen Jahr hat toom die Vorgaben für seine Zierpflanzenlieferanten verschärft und bietet als erster Baumarkt Deutschlands nur noch Zierpflanzen an, die ohne die von Greenpeace als besonders bienengefährlich eingestuften Pestizide (Neonicotinoide) produziert wurden. Shoppt man dieser Tage Balkonpflanzen bei toom, begegnen einem überall die kleinen Label “Bienenfreund” in den Blumentöpfen. Die 50-jährige Katja sagt dazu: “Ich habe keine Kinder, mein Baby ist der Naturefund. Ich erfülle mir damit einen Lebenstraum.” Ihre gemeinnützige Naturschutzorganisation kauft weltweit Land, um Lebensräume für die Vielfalt von Tieren und Pflanzen zu bewahren. Bei einem von vielen Projekten kauft Katja verstärkt Wälder und forstet diese wieder auf, um den Folgen des Klimawandels etwas entgegenzusetzen. Ihr Naturefund hat ein Netzwerk privater Förderer und arbeitet eng mit wissenschaftlichen Instituten und Unternehmen zusammen. Auch toom gehört diesem Netzwerk an. Im Rahmen der bundesweiten Nachhaltigkeitswoche von toom haben der Naturefund und toom, gemeinsam mit der Lebenshilfe, das neue Projekt “Blühende Gärten” ins Leben gerufen. Deutschlandweit werden dabei kleine Gartenflächen in Einrichtungen der Lebenshilfe nach der innovativen Pflanzmethode “Dynamischer Agroforst“ (kurz DAF) in bienen- und insektenfreundliche Gemüse-, Kräuter- und Obstgärten verwandelt und die Methode des DAF geschult.


„Dynamischer Agroforst“ Was hier so sperrig klingt, hat es in sich und ist unser Schlüssel zur Rettung der Erde. Katja sagt immer: “Wir dürfen das nicht so laut sagen, die Leute erklären uns für verrückt, aber wir tragen gerne diesen Stempel, wenn dadurch weniger Regenwald abgeholzt wird, Bauern wieder besser von ihren Ernten leben können und unser gesamtes Ökosystem davon profitiert.” Erfunden haben die Methodik aber nicht Katja und ihr Team, sondern der Schweizer Ernst Götsch. Seit den 80er Jahren lebt er in Brasilien und beobachtet dort die Anbaumethoden der indigenen Völker Lateinamerikas. Zusammen mit Experten und Expertinnen aus Europa kombinierte er sein Wissen von den Ureinwohnern und unser heutiges Verständnis von Landwirtschaft und DAF war geboren. Das Ergebnis sind eine hohe Wuchsleistung und ein stabiler Ertrag. In den Jahren seit 2011, seit der Naturefund diese Methode rund um die Erde schult und an Orten wie Bolivien, Madagaskar oder auch Europa anwendet, hat sich der Ertrag für die Bauern in den ersten Jahren mehr als verdoppelt. Katja trägt dieses Wissen jetzt weiter in die Welt hinaus und zeigt Bauern, mit welcher Methode sie die dabei entstehende Biomasse in Kohle umwandeln können. Man kann sie etwa zum Kochen verwenden oder verkaufen und es muss deswegen nicht weiter kostbarer Regenwald abgeholzt werden.

Die Methode setzt sich aus drei Grundprinzipien zusammen: 1. Vielfalt: In einem großen Pflanzensystem wachsen Kräuter, Blumen, Bäume und Nutzpflanzen gemeinsam heran. 2. Dichte: Die Pflanzen werden wie in einem natürlichen Wald sehr dicht aneinander gepflanzt, so geben sie sich Wärme und gegenseitig Schutz. 3. Schnitt: Regelmäßiger Pflanzenschnitt fördert den Austrieb neuer Zweige und alles was abgeschnitten wurde, wird als Biomasse zur Abdeckung des Bodens verwendet, um diesen noch weiter zu wärmen und um die Erde nicht auszutrocknen.

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Bis unsere Kinder allerdings davon erfahren, besuchen sie vermutlich schon die Oberstufe der Schule. Und selbst das ist noch kein Garant dafür, dass sie die umfangreichen Ressourcen dieser Erde schonen und schützen lernen, obwohl das so dringend notwendig ist. Toom und wir haben die “Umweltbildung” beschleunigt und Katja in Izzys Kita eingeladen, damit sie gemeinsam mit anderen Kita-Kindern den Dachgarten nach DAFMethode bepflanzt. Katja hat dankend angenommen und uns einen Pflanzplan für einen Naschgarten zusammengestellt, Kostenpunkt mit allen Bio-Sortiment-Pflanzen, Samen und Erde sind ca. 150,- EUR; darunter auch ein Apfelbaum, blühende Beeren-Sträucher und Kräuterpflanzen. Unter Anleitung von Katja haben wir den Kindern zunächst unser Vorhaben und dessen Nutzen erklärt und uns dann gemeinsam an die Gartenarbeit gemacht. Die Beete wurden von Unkraut befreit, ordentlich umgegraben, mit neuer Erde bedeckt, glatt gestrichen und dann im Wechsel mit Beeren-Büschen, Kräutern und Blumen-Samen versehen. Als das geschafft war, haben wir Unkraut, tote Zweige von z.B. einer alten Weihnachtsbaum-Tanne und abgestorbene Gräser als Biomasse-Decke auf dem Boden verteilt und alles gewässert. Mollig zugedeckt haben unsere Pflanzen jetzt das perfekte Bett bzw. Fundament, um im Sinne des DAF zu sprießen. Ob und wie gut uns das gelingt, wird die Zeit zeigen. Die Kinder haben versprochen, ihre Pflanzenfreunde gut zu pflegen und wir starten ein Video-Tagebuch, um Katja auf dem Laufenden zu halten.

Wenn ihr jetzt auch einen DAF-Garten anlegen möchtet und mehr Infos dazu braucht: Das Bio-Sortiment findet ihr unter: https://toom.de/b/qualitaetsmarke/unser-bio-sortiment → Die Übersicht zu toom-Baumärkten in eurer Nähe findet ihr unter: https://toom.de

→ Und mehr von Katja zum Dynamischen Agroforst gibt es hier: http://www.naturefund.de/projektedynamischer_agroforst/videos.html


DAS SAGEN KIDS Izzy sagt: "WENN MAN NICHT AUF DIE NATUR AUFPASST, FINDEN IGEL KEINE WÜRMER MEHR ZUM ESSEN." Izzy trägt einen Rosmarin von toom aus dem Bio-Sortiment und Reimatec ® Sneaker Wetter Jeans (nicht im Bild).

38 B E I M A D E L E I N E S K I TA - K I N D E R N S T E H T D A S A K T U E L L E J A H R U N T E R D E M T H E M A “A C H T S A M K E I T ” . S I E L E R N E N A U F M E R K S A M K E I T F Ü R D I E B E D Ü R F N I S S E A N D E R E R MENSCHEN ZU ENTWICKELN UND DIESE ZU ARTIKULIEREN. GLEICHES GILT ABER AUCH F Ü R U N S E R E G E M E I N S A M E U M W E L T, D I E N AT U R , P F L A N Z E N U N D T I E R E . FÜR EIN UNTERNEHMEN WIE TOOM BAUMARKT, MIT SEINEN MEHR ALS 300 MÄRKTEN UND ÜBER 15.000 BESCHÄFTIGTEN, BEDEUTET DAS THEMA NACHHALTIGKEIT DAS ÜBERNEHMEN VON VERANTWORTUNG IN VIELEN UNTERSCHIEDLICHEN BEREICHEN. ALS TEIL DER REWE GROUP STEHT TOOM DAMIT NICHT ALLEINE DA – AUCH REIMA, DIE W E L T W E I T F Ü H R E N D E M A R K E F Ü R H O C H W E R T I G E K I N D E R F U N K T I O N S B E K L E I D U N G H AT NEBEN IHRER MISSION, KINDER DAZU ZU ERMUTIGEN, MEHR FREUDE AN BEWEGUNG Z U E N T D E C K E N , A U C H E I N E N S TA R K E N F O K U S A U F N A C H H A L T I G K E I T S T H E M E N U N D J Ü N G S T S O G A R I H R E N E R S T E N N A C H H A L T I G K E I T S B E R I C H T V E R Ö F F E N T L I C H T. BEI DER KONZEPTION BERÜCKSICHTIGT REIMA DEN GESAMTEN LEBENSZYKLUS EINES PRODUKTES, DENN NACHHALTIGKEIT BEDEUTET WEIT MEHR ALS NUR U M W E L T F R E U N D L I C H E M AT E R I A L I E N . A L L E A K T I V I TÄT E N D E S G E S A M T E N U N T E R N E H M E N S W E R D E N K R I T I S C H Ü B E R P R Ü F T, U M E I N E M Ö G L I C H S T L A N G E L E B E N S D A U E R D E R P R O D U K T E Z U G E WÄ H R L E I S T E N . D I E L A N G L E B I G K E I T D E R P R O D U K T E K A N N I C H A U S E I G E N E R E R FA H R U N G B E S TÄT I G E N , D E N N I C H S TAT T E I Z Z Y, S E I T S I E L A U F E N K A N N , M I T O U T D O O R B E K L E I D U N G V O N R E I M A A U S . A L L E J A C K E N U N D S C H U H E S I N D T R O T Z S TÄ N D I G E R N U T Z U N G I M M E R N O C H I N S E H R G U T E M Z U S TA N D U N D W E R D E N E R S T A N L O L A U N D D A N N A N F R E U N D E U N D FA M I L I E W E I T E R V E R E R B T. A U F D I E S E W E I S E K Ö N N E N W I R D A Z U B E I T R A G E N , D A S S D E R VERSCHLEISS VON ROHSTOFFEN VERLANGSAMT UND DIE BELASTUNG FÜR DIE UMWELT GESENKT WERDEN.

LINKS: ZUR REGENBEKLEIDUNG H T T P S : / / W W W. R E I M A . C O M / D E / K L E I N K I N D E R / O U T D O O R B E K L E I D U N G - / C / T 3 ZUM REIMA-NACHHALTIGKEITSBERICHT H T T P S : / / R E I M A .V E R S O. F I / T O P I C / W H AT- W E - D O ? L O C A L E = E N


Lenn sagt: "ICH HABE SCHON EINE FREUNDIN, SIE HEISST RUFUS. UND IZZY IST AUCH MEINE FREUNDIN." Lenn trägt einen Thymian von toom aus dem Bio-Sortiment und die Reimatec ® Übergangsjacke Taag. Ima sagt: "BIENEN MACHEN NEKTAR. UND DANN HONIG." Ima hält einen Apfelbaum von toom aus dem Bio-Sortiment und trägt eine Reimatec ® Übergangsjacke Berry.

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Max erklärt: "MAN KANN NUR 26 FREUNDE HABEN, MEHR NICHT." Er trägt einen Kleinfächerbesen mit Stiel für Kinder von Meister und die Reimatec ® Übergangsjacke Taag.

Marie sagt: "ALLE MENSCHEN, DIE MAN MAG, KÖNNEN UNSERE FREUNDE SEIN. GANZ VIELE" Marie trägt eine Erdbeerpflanze von toom aus dem Bio-Sortiment und eine Reimatec ® Übergangsjacke Zigzag.

Lulu sagt: "ICH WEISS NICHT, WAS UMWELTSCHUTZ IST, ABER ICH WEISS, WAS FREUNDSCHAFT IST." Lulu trägt eine Zitronenmelisse von toom aus dem Bio-Sortiment und die Reima Winterjacke Petteri.


ERE UNS R E COV NEN D N IN FREU

KAFFEEKLATSCH

STATT MUMMYTALK

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Karolin und Luise sind enge Freundinnen und haben sich schon v o r J a h r e n g e s c h ä f t l i c h m i t F r o m - B e r l i n -To z u s a m m e n g e t a n . Vo r gut zwei Jahren waren sie dann gemeinsam schwanger (den Moment haben wir für unser tolles Titelshooting genutzt). Seit Kurzem sind sie mit neuer Energie und sprudelnd vor Ideen zurück in den Job: und haben mit fbt-creative eine Agentur für Digitale Kommunikation gegründet. Nachdem sie jahrelang als Reisejournalistinnen und dann als Content Producer im Corporate-Bereich gearbeitet haben, widmen sie sich jetzt einer weiteren Leidenschaft: der Kunst. Mit ihrer Agentur bieten sie Kreativen Content Creation, Curation und Management a n . Z u i h r e n K u n d e n z ä h l e n u . a . d i e K ü n s t l e r J o r i n d e Vo i g t und Christian Jankowski sowie der Theaterregisseur Milo Rau. Bei Kaffee und Maoam sprachen Camilla und Saskia mit ihnen über die Themen Freundschaft, gemeinsames Kinderkriegen und was sich damit alles so verändert im Leben.

Saskia: Ihr seid lange befreundet und arbeitet zusammen, auch jetzt nach euren Babypausen wieder. Was hat sich für euch verändert? Luise: Ja, wir sind jetzt deutlich effizienter. Die Zeit ist knapper, aber vor allem auch wertvoller, darum nutzt man sie auch besser. Camilla: Kamen Geburt und erstes Babyjahr wie erwartet? Karo: Ich hatte ehrlich gesagt keine wirklichen Erwartungen, weder an die Geburt noch an das Babyjahr. Beide Ereignisse lassen sich mit nichts vergleichen, was man jemals erlebt hat. Saskia: Hat sich eure Freundschaft seit den Babys verändert? Karo: Sie hat eine weitere Ebene bekommen: Wir sind jetzt nicht nur Freundinnen, Partner in Crime und Business-Partner, sondern erleben jetzt auch das Mama-Sein gemeinsam und mit allem, was dazugehört. Camilla: Wie läuft fbt-creative? Luise: Super. Wir haben letztes Jahr im Sommer mit der Social Media-Kampagne für Milo Raus Dokumentarfilm "Das Kongo Tribunal" begonnen – das war ein grandioser Einstieg. Seitdem sind weitere Künstler dazugekommen, wie z.B. Jorinde Voigt, Gregor Hildebrandt und Christian Jankowski. Karo: Wir arbeiten nicht ausschließlich für Künstler. In den letzten Monaten haben wir auch vermehrt Unternehmen an der Schnittstelle von Kultur/Kunst, Industrie und neuen Technologien beraten. Camilla: Wie schafft ihr das alles? Wir seid ihr organisiert?

Karo: Wir haben ja zum Glück zwei Männer, die sich die Kinderbetreuung mit uns teilen, außerdem wird auch die ganze Großfamilie mit einbezogen: Omas, Schwestern, Freunde... Das letzte Jahr war ein Bootcamp, was Relevanz, Priorität und Effizienz betrifft. Saskia: Gibt es mal Probleme untereinander, weil das Muttersein vielleicht mehr Verständnis auf allen Seiten erfordert? Luise: Im Gegenteil. Wir wissen ja genau, was der andere erlebt, wie er sich fühlt etc. Jeder hat mal eine schlechte Nacht, ein krankes Kind, das Bedürfnis nach Me-Time – da ist es gut, wenn man zu zweit ist und der andere übernehmen kann. Camilla: Was macht eigentlich eine gute Freundschaft aus? Karo: Ich glaube, eine gute Freundschaft macht aus, dass man sich nicht nur liebt für die guten Seiten, die man hat, sondern dass man auch die schlechten tolerieren kann. Luise: Sehr wichtig in unserer Freundschaft ist uns die Freiheit, die man einander lässt. Dass es keine Erwartungen gibt, die erfüllt werden müssen oder Besitzansprüche untereinander herrschen. In der Zeit, in der wir viel gereist sind, war es auch immer völlig ok, dass wir uns privat oder danach in Berlin nicht so viel gesehen haben. Ich frage mich auch manchmal, was eigentlich der Unterschied zwischen einem Rezept für eine gute Partnerschaft/Beziehung oder eine Freundschaft ist. Also nicht, dass ich eine Antwort darauf hätte. Aber es sind, glaube ich, sehr ähnliche Formen. In einer Beziehung muss vielleicht mehr geredet werden, wir haben nicht so einen Klärungsbedarf untereinander und sind weniger schnell verletzt oder so. Aber vielleicht sagt ihr auch mal wie es bei euch ist?


Fotocredit: ©Oliver Müller

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Saskia: Ich glaube, du hast es gerade auch schon erwähnt, die Antwort darauf ist eigentlich die Liebe. Weil man gute Freunde eben auch liebt. Und das bringt ganz viel Toleranz, Respekt und Verständnis mit sich, also ähnlich wie beim Partner. Und deswegen ist auch der Vergleich gut. Du hast auch nach dem Unterschied gefragt – ich glaube, den gibt es irgendwie gar nicht. Das Entscheidende ist, dass du das Gegenüber so annimmst und liebst, wie es ist. Camilla: Das ist es auch, was mich schon bei unserem letzten Gespräch so beeindruckt hat. Dass ihr auch sagt: “Nö, wenn wir in Berlin sind, machen wir gar nicht so viel zusammen. Und nö, Stress gibt es bei uns gar nicht.” Denn dieses Entspannte ist es ja auch, was nicht jeder hat oder so kann. Die große Herausforderung ist die Frage: Was kann ich von dem anderen erwarten? Luise: Gleichzeitig sind wir uns aber eben auch so sicher. Wenn du Vertrauen hast, kannst du einen eben auch gehen lassen, weil du ja weißt, er kommt zurück. Saskia: Das hat sicher auch mit Reife zu tun, mit der Freundschaft und damit, dass man sich liebt. Aber eben auch damit, dass man im Leben gelernt hat zu vertrauen. Und auch loslassen zu können. Karo: Ja! Luise: Das stimmt. Aber ich denke auch, dass bei uns zwei Charaktere, die sich sehr respektvoll behandeln, aufeinander getroffen sind. Gleichzeitig muss ich aber auch sagen, dass bei uns auch externe Faktoren wie Einkünfte, Partner, Kinder, Familie, Wohnung immer sehr ähnlich waren. Man hatte immer per se die gleiche Situation. Es war nie so, dass Caro sechs Jahre Single war und ich die eingestaubte Beziehung hatte oder irgendwie sowas, und man hatte kein Verständnis füreinander.

Karo: Ja, wir haben uns immer sehr parallel entwickelt. Jetzt ist die Frage, weil wir uns auch am Anfang auf einer sehr parallelen Ebene getroffen, ob das alles Zufall war oder… Luise: ...ob man sich auch gemeinsam so ein Nest gebaut hat. Saskia: Na ja gut, aber wenn du gedacht hättest, du musst deinen Mann verlassen, hättest du das nicht getan, wenn Caro sich nicht auch von ihrem Mann getrennt hätte. (Großes Gelächter!) Karo: Ja, das Stimmt. Aber man stiftet sich ja trotzdem so ein bisschen an. Luise: Natürlich! Caro: Also nicht bei ernsthaften Geschichten. Aber wenn du jetzt so zwei, drei gute Freundinnen hast, die Single sind und nur um die Häuser ziehen und du bist irgendwie in so einer richtig gediegenen Beziehung... Camilla: Na kommt darauf an, wie glücklich du in deiner Beziehung bist, oder? Karo: Ja, aber ich glaube schon, dass du dich da so ein bisschen anpasst. Luise: Also auch bei so mutigen Schritten im Leben, wie z.B. ein Kind zu bekommen. Für mich war das ein wahnsinnig mutiger Schritt. Und zu wissen und diese Sicherheit zu haben, dass jetzt hier mit mir mitgezogen wird, das war eine enorme Unterstützung. Wenn jetzt Caro gesagt hätte, oh nein, du machst dir das Leben jetzt hier kaputt, dann weiß ich auch nicht...


Saskia: Wie alt wart ihr, als ihr schwanger geworden sein?

Vielschichtigkeit vom Charakter, besonders in Krisensituationen.

Caro: Also ich war 34.

Camilla: Ich habe einige langjährige Freunde, aber würde ich die heute kennenlernen, würden wir wohl eher nicht zueinander finden. Da verbindet einen auf gewisse Weise die gemeinsame Vergangenheit. Und genau das bereichert dein Leben, dass du auch Freunde hast, die ein komplett anderes Leben führen und dir vielleicht auch eine ganz andere Welt vor Augen halten.

Luise: Ich war 31. Camilla: Ich habe gerade mal meine Vergangenheit gescannt, da kamen mir kleine Geistesblitze. Das Thema Trennung ist wie so ein kleines Strohfeuer im Umfeld zum Beispiel. Ist schon so ein bisschen ansteckend. Karo: Ja, wenn du hörst, das und das sind die Gründe für eine Trennung, dann frag ich mich auch selbst, wie läuft es denn bei uns? Ist das vielleicht auch so? Camilla: Also ich kenne das auch aus meinen 20ern mit Freunden, die zehn Jahre älter waren und da lief das genauso, immer in Wellen. Auch Trennungs- und Scheidungsrunden. Das kommt ja auch alles immer wieder. Außer du hast eine gut funktionierende Beziehung, dann passiert das nicht. Karo: Aber im besten Fall nimmst du eben diese Unzufriedenheit, die du bei anderen siehst, und arbeitest an den Problemen bei dir schon vorher. Camilla: Wir sind eben auch alle sehr klug und dann können wir das auch so aufschreiben. Aber habt ihr vielleicht auch schon die Erfahrung gemacht, dass Freundschaften wirklich krass auseinander gegangen sind? Karo: Ja, ich hatte das schon, auch mit besten Freundinnen, mit denen ich jetzt nichts mehr zu tun habe. Camilla: Und war das dann ein großer Krach?

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Karo: Ich hatte eine Freundin, mit der ich sehr eng war, das ist damals auseinander gegangen, weil wir uns so verschiedene Männer ausgesucht haben. Da clashten auf einmal krasse Welten aufeinander. Camilla: War das vielleicht auch ein bisschen die Zeit? Oder war man einfach noch nicht so reif? Es geht ja auch nicht so sehr um die Quantität oder Qualität. Karo: Ja, wahrscheinlich auch. Aber es waren wirklich komplett unterschiedliche Richtungen, in die wir uns entwickelt haben. Wir sind inzwischen auch wieder befreundet – nicht eng, aber es ist immer sehr nett, wenn wir uns treffen.

Luise: Für mich ist das wahnsinnig wichtig, mit jemandem befreundet zu sein, der auch mal so ganz anders ist. Saskia: Das Thema kann man auch ausweiten, finde ich, auf die Vielschichtigkeit von Freunden. Gerade in dem Business, in dem wir sind und ihr ja im Grunde auch, lernen viele Leute sich beruflich kennen. Bei einigen geht das, wie auch schon bei mir, alles ineinander über, aber ich habe auch einen ganz festen Kreis von Freunden von früher. Und da sind sehr unterschiedliche Lebensentwürfe und -läufe drin, was ich super spannend finde. Und ich mag es auch vertrauen zu können, also Leute sehr gut zu kennen. Gleichzeitig liebe ich es auch, neue Leute und ihre Geschichten kennenzulernen. Einfach weil es interessant ist zu sehen, wo die Leute herkommen und wo sie hinwollen. Seid ihr so, dass berufliche Bekanntschaften Freunde werden oder seid ihr da eher zurückhaltend? Luise: Ich glaube, aus dem beruflichen Umfeld heraus gibt es bei mir nur einen Fall. Karo: Ich habe auch nur eine. (Es wird gemeinsam überlegt und Namen werden ausgetauscht). Luise: Also was Karo und ich viel haben, sind Personen, die wir auf Reisen kennengelernt haben und dann irgendwie wieder getroffen haben, weil sie sich auch viel bewegen in der Welt. Aber die sehen wir nicht oft, sondern es ist immer nett und man tauscht sich aus, aber es ist nicht immer eine Freundschaft, eher eine Bekanntschaft. Karo: Und wir haben einfach wahnsinnig viele gute Bekannte. Luise: Und Freunde. Camilla: Das ist halt auch schwierig. Es gibt Freunde und Freunde. Bekannte trifft es eben manchmal auch nicht, der Begriff degradiert manchmal eher. Besser unterscheidet man wohl zwischen engen Freunden und lockeren Freunden. Bekannte sind für mich weiter entfernt.

Luise: Ich habe auch eine sehr sichere lange Freundschaft, bei der die Lebenswege sehr unterschiedlich waren. Das ist eben eine ganz andere Art von Freundschaft, da kann es auch locker mal zwei Monate keinen Kontakt geben.

Luise: Aber da sind wir eben auch bei einem ganz guten Thema: Das Kategorisieren ist nicht besonders dienlich für Freundschaften. Wir haben nie gesagt, dass wir hier “exclusive best friends” sind oder so. Ich glaube, es ist auch ganz gut dem Ganzen keinen Namen geben zu müssen.

Camilla: Ich zähle eine Freundin zu meinen engsten Freundinnen, die ich ein Jahr nicht gesehen und gesprochen habe. Aber ich nehme sie so, wie sie ist, und wie oft wir uns sehen ist egal.

Karo: Absolut. Genau da versteckt sich immer die Gefahr von zum Beispiel Hochzeiten. Wen lädst du ein? (allgemeine lachende Zustimmung)

Karo: Man braucht bei Freundschaften sowie bei Partnerschaften eine intensive Zeit, auf die man bauen kann. Sodass man sich, wenn man sich mal länger nicht sieht oder viel zu tun hat, auf diese Basis verlassen kann.

Camilla: Anderes Thema: Habt Mamafreundschaften entwickelt?

Saskia: Das ist auch etwas, was auf langjährige Freundschaften zutrifft. Auch wenn man nicht eine spezielle intensive Zeit hatte, aber dafür auf 20 Jahre zurückblicken kann, in denen man immer befreundet war, ist das auch etwas, was stark verbinden kann. Wie lange seid ihr denn befreundet? Karo und Luise (müssen rechnen): Zwölf Jahre. Saskia: Und spielt das bei euch eine Rolle? Nicht nur auf eure Freundschaft bezogen, sondern auch auf andere, dass sich lange Freundschaften unterscheiden von jüngeren? Karo: Ja, würde ich schon sagen. Luise: Ja, und auch mit der Zeit zeigt sich ja erst so eine

ihr

eigentlich

neue

Karo: Nein. Ich habe so zwei, drei Versuche gemacht und das war auch total nett, ich habe aber gemerkt, dass ich da auch irgendwie Kapazitätsprobleme bekomme. Luise: Ja, aber wir befinden uns auch in der privilegierten Situation, dass die engsten Freunde eh auch Kinder haben. Aber wenn ich dann nach Neuzugängen in meinem Leben gesucht hätte, dann hätte ich lieber welche, die ausgehen oder so. Weil diese Homogenität im Freundeskreis eher langweilig ist. Ich würde mich ja auch nicht, wenn ich mal kinderfrei bin, mit Karo und ihrem Kind treffen. (aktuell verläuft das Gespräch mal wieder mit sehr viel Lachen) Camilla: Absolut, wenn ich frei habe, treffe ich mich nie mit Mutter mit Kind! Karo: Und mich nervt es auch teilweise schon so, immer über Kinder reden zu müssen.


Luise: Das haben wir beide zum Beispiel auch gar nicht. Saskia: Ich empfinde das auch überhaupt nicht so, dass das so ist. Ich habe Freunde mit Kindern und ohne Kinder, und ich unterscheide auch gar nicht thematisch in den Unterhaltungen. Karo: Es gibt halt Mütter, die das können, und Mütter, die das nicht können. Und solche, die das nicht können, die muss man dann meiden. (lacht) Camilla: Also ich bin halt auch in einer guten Situation gewesen. Jede Mutter braucht eine oder zwei Mütter, die im Idealfall ein Kind im selben Alter haben, damit es Austausch gibt. Ich bin zum Beispiel hochschwanger nach Moabit gezogen und hatte das große Glück, dass im Haus eine Mama war, die auch gerade ein Baby bekommen hatte. Aber es kommt hinzu, dass es auch einfach zwischen uns gefunkt hat – unabhängig von unserer Lebenssituation. Karo: Wir hatten natürlich auch diesen Luxus, dass wir zu dritt alle im Umkreis von 1,5 km gewohnt haben und alle in derselben Zeit Babys bekommen haben. Da hatten wir natürlich auch diese ganz intensive Zeit, in der wir nur übers Stillen und über Windeln geredet haben. Aber das war die ganz krasse Anfangszeit! Saskia: Das ist der Tunnel, sage ich immer! Luise: Ja total, das sind die ersten vier, fünf Monate, oder? Saskia: Ich glaube, der Tunnel ist von Frau-zu-Frau und auch von Kind-zu-Kind immer unterschiedlich lang. Das ist zumindest meine persönliche Erfahrung bei meinen Kindern und auch ein bisschen Beobachtung... Karo: Bei uns dreien (Anmerkung der Red. es gibt eine dritte Freundin im Bunde, die auch gleichzeitig ein Baby bekommen hat) war das einfach, weil wir alle im gleichen Stadium waren. Saskia: Wie viele Leute habt ihr denn wirklich, die ihr eure Freunde nennt? Das hat ja auch eine Grenze, wie etwa durch das erwähnte Kapazitätsproblem. Auch wenn ich glaube, dass es keiner regelmäßigen Betreuung bedarf. Luise: Also enge Freunde, glaube ich, habe ich zwölf. Das liegt aber auch daran, dass ich Berlinerin bin, und nicht aus der Stadt weggegangen sind. Aber vielleicht sind es auch weniger. Ist eine zu schwere Frage. Camilla. Ja, bei mir ist das auch schwierig zu beantworten. Luise: Ich glaube Freunde decken ja auch Lebensbereiche ab. Auch wenn du in der exakt gleichen Situation mit denselben externen Faktoren bist, kann es sein, dass man diese nicht gleich empfindet und du eine andere Auffassung von den Dingen hast als andere. Camilla: Am Ende sind Freundschaften auch nichts anderes als Beziehungen. Luise: Ich finde halt grundsätzlich, dass egal worüber man sich unterhält, ob über Freundschaften, Beziehungen, Kinder, es mir immer schwerer fällt, darüber zu sprechen. Es ist nie etwas vergleichbar. Es ist so vielschichtig und unterschiedlich und energetisch. Karo: Keine zwei Beziehungen sind gleich und keine zwei Freundschaften sind gleich. Es kommt immer darauf an wie dein Gegenüber drauf ist. Wenn man so auf seine Beziehungen zurück guckt, und so ist es auch mit Freundschaften und so stelle ich es mir auch mit Kindern vor – es ist immer unterschiedlich Also ich habe jetzt erst ein Kind, aber so sehe ich es auch bei meinen Eltern. Wir Geschwister haben alle eine unterschiedliche Beziehung zu unseren Eltern.

Fotocredit: ©Oliver Müller

Camilla: Aber so eine gemeinsame Grundlebenseinstellung ist ja schon da, oder? Luise: Schon. Aber ich muss, um ehrlich zu sein, sagen, dass ich mir am Anfang auch angeguckt habe, wie andere die Sachen handhaben. Mittlerweile habe ich soviel über mich gelernt und darüber, wie sich beim Mutter-werden Grenzen und Toleranzbereiche verschieben. Ich mache jetzt Sachen, von denen ich nie dachte, dass ich sie machen würde. I don’t judge anymore. Saskia: Ich glaube ja auch, dass Kinder einen reifen lassen und einen auch so viel über einen selbst lehren. Luise: Ja! Saskia: Es gibt aber leider dieses Klischee, ich sage jetzt Klischee, obwohl vielleicht auch ihr jetzt der Meinung seid, dass Mütter so krass sind untereinander… Luise: Welches Klischee meinst du? Saskia: ...dass Mütter so krass urteilen untereinander. Aber ich glaube, dass jeder Mensch, der ein Kind bekommt (das gilt für andere Erfahrungen natürlich genauso), seinen Horizont erweitert. Und dass es durch diese Erfahrung dazu kommt, dass man sagt: “Ich urteile nicht über sie, denn ich kenne die Vorgeschichte und Zusammenhänge nicht.” Weil man vielschichtiger und toleranter geworden ist. Luise: Ja, und sich zum Beispiel auch selbst auf die Schippe nehmen kann. Saskia: Ja. Und was du sagtest, wenn man etwa noch kinderlos oder schwanger anfängt, Mutter-Kind-Situationen zu beobachten, sieht man ein Jahr später die Situation durch die eigene Erfahrung mit ganz anderen Augen. Luise: Ja, zum Beispiel dachte ich früher, wenn Eltern ihre Kinder angeschrien haben, “Was machen die?” und jetzt, auch wenn ich mein Kind noch nicht angeschrien habe, sehe ich mich mein Kind anschreien und zwar auch in der Öffentlichkeit. Wenn du eine schlechte Nacht hinter dir hattest oder länger allein bist mit dem Kind, ist das gut möglich. Es ist wirklich ein krasser Unterschied! Camilla: Ich versuche es heute tunlichst zu vermeiden, über andere zu urteilen, wenn ich mitbekomme, wie andere Eltern mit ihren Kindern umgehen. Ich bin der Meinung, man darf sich nicht einmischen. Luise: Also ich hasse Menschen, die sich einmischen und ich würde mich auch nie einmischen.

Camilla: Ihr seid in vielen Dingen so ähnlich – deswegen glaube ich, dass ihr sicher auch in Erziehungsfragen sehr gleich denkt, oder?

Camilla: Ja, darfst du auch nicht, außer du wirst um Rat gefragt.

Luise: Also es ist jetzt auch nicht komplett gleich.

tbc.

Luise: Oder wenn du Gewalt siehst!

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Kennt ihr noch das Freundebuch ? Alle hatten wir früher eins. In der Schule. Und es war uns heilig. Wir gaben es unseren Freunden und Freundinnen, und hin und wieder mussten unsere Mütter die Mütter der Freunde erinnern, dass man es auch mal wieder zurückbekommt. Man verglich Antworten, blätterte es durch und machte sich lange Gedanken, welches die liebsten Hobbys, das absolute Lieblingsessen oder der aktuell favorisierte Berufswunsch sei. Und weil wir alle so positiv besetzte Erinnerungen an dieses Freunde- aka Poesiebuch haben (á propos: wer hat seins eigentlich noch auf dem Dachboden oder im Keller?), schwelgen wir jetzt in Erinnerungen. Sollen unsere Kinder doch auch was von unserer Nostalgie haben. Und sie setzen diese Geschichte schließlich uneingeschränkt fort. Auch mal schön, wenn sich nichts ändert, oder?

Das Fotobuch – “Kleine Prints”

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Ok, es ist kein richtiges Poesiealbum, aber es kann wie bei uns das erste Freundebuch überhaupt sein. Ein ganz tolles Geschenk zum zweiten Geburtstag, mit den liebsten Kindergarten- oder Spielplatzfreunden. Auch noch Jahre später eine ganz tolle Erinnerung. ca. 29 Euro, kleineprints.de

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Meine Freunde – Carlsen Dieses Buch ist schon ist zum Eintragen mit können sich auch die und müssen auch gar bitten.

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KINDERARMUT Hilfsprojekte gibt es viele, sie sind unterschiedlich und t h e o re t i s c h g i b t e s s i e a u c h ü b e ra l l a u f d e r We l t . In Deutschland. In der Schweiz. In Kambodscha. N i c h t s o f o r t i s t K i n d e r a r m u t a n m a n c h e n O r t e n s i c h t b a r, wer kann es denn eigentlich schon glauben, dass es in Deutschland oder in einem reichen Land wie der Schweiz arme Kinder gibt? D i e s e r B e i t ra g i s t f ü r a l l e K i n d e r d i e s e r We l t . E g a l w o h e r s i e ko m m e n , d e n n l e i d e r i s t Kinderarmut überall – und ich finde, dagegen sollten wir etwas tun, schließlich sind unsere Kinder nichts weniger als unsere Zukunft. Und eine Zukunft ohne Bildung, ohne Geld und ohne Nahrung ist keine Zukunft. Ich habe heute Geschichten mitgebracht, die vom Helfen erzählen: A u s K a m b o d s c h a , a u s T h a i l a n d u n d v o n h i e r. Redakteurin: Dani Döge

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MIT DER CFI KINDERHILFE IN KAMBODSCHA Die Kinderarmut in Kambodscha ist eigentlich kaum zu ertragen. Kambodscha gehört zu den ärmsten Ländern Asiens, durch viele Kriege und die Schreckensherrschaft der Roten Khmer ist das Land zerstört - in keinem anderen Land liegen noch immer so viele Minen verstreut. 45 % der Kinder in Kambodscha sind mangelernährt - die Säuglings- und Kindersterblichkeitsrate ist in Asien nirgendwo höher. Statt zur Schule zu gehen, arbeiten viele der Kinder, ihre Situation bessert sich damit nicht. Leonie von Minimenschlein.de war im letzten Jahr gemeinsam mit AMIGO Spiele und der CFI (Children’s Fund International) Kinderhilfe für eine Woche in Kambodscha. Mit dabei waren auch Sänger Tobi Vorwerk und Freestyle Fußballer David Rau. AMIGO Spiele engagiert sich seit Jahren für die CFI Kinderhilfe, sowohl in Form von Sach- als auch Geldspenden.

Die CFI Internationale Kinderhilfe Deutschland wurde 2003 auf Initiative der amerikanischen Organisation ICC (International Children’s Care) gegründet und engagiert sich seither weltweit für zehn Kinderdörfer. Wo genau die Kinderdörfer sind, wird nicht verraten, um die Sicherheit der Kinder nicht zu gefährden. In den Dörfern leben die Kinder immer mit Pflegeeltern und mehreren Geschwistern zusammen - ganz so wie in einer richtigen Familie. Die Kinder bleiben dann dort, bis sie eine Schul- und Berufsausbildung abgeschlossen haben, um später eine reelle Chance auf ein Leben in eigener Verantwortung zu haben. Leonie war mit einem Team von CFI und AMIGO Spiele vor Ort und erzählt uns in einem Interview von ihren Erfahrungen.

Bevor du nach Kambodscha geflogen bist, wie hast du dir die Situation vor Ort vorgestellt?

den Geschmack von Zahnpasta oder den Geruch von Seife an ihren Händen wahrgenommen haben.

Tatsächlich hatte ich im Vorfeld keine Idee, wie groß und schlimm die Armut dort wirklich sein würde. Es ist nicht so, dass alle Bilder, die man dort sieht, gänzlich neu sind. Irgendwie fühlte es sich bekannt an, man kennt Reportagen über arme Länder.

Was hat dich am meisten schockiert? Was hat für dich vor Ort gut funktioniert/was hat dich beeindruckt?

Wenn aus Bildern jedoch Eindrücke werden, ist das nochmal ein ganz anderes Gefühl. Ich hatte es mir schwerer vorgestellt, eine Nähe zu den Kindern aufzubauen, weil wir ja nur zehn Tage vor Ort waren. Mit vielen Kids ging das aber wirklich prompt. Einige aber tun sich schwerer mit fremden, weißen Menschen. Und wie sehr hat sich die Situation vor Ort bestätigt/nicht bestätigt, als du es dann gesehen hast? Die ersten Tage waren beherrscht von Gefühlen wie Scham, Benommenheit und Fassungslosigkeit. Scham, weil man natürlich mit dem eigenen Leben vergleicht und merkt, in welchem Überfluss und in welch selbstverständlicher Sicherheit wir hier leben. Ich war auch oft wie benommen vor lauter Hilflosigkeit. Vor allem, wenn wir aus dem Kinderdorf herausgefahren sind und andere Familien in kleinen Dörfern besucht haben. Dort zeigt sich das wahre Ausmaß der Kinderarmut und das sind sehr bittere, traurige Erlebnisse. Und Fassungslosigkeit, weil ich durch die Nähe zu den Kindern viele Lebensgeschichten erfahren habe, bei denen ich mich jeden Tag gefragt habe: Wie kann dieser kleine Mensch all das Geschehene jemals verarbeiten? Durch unsere tägliche Projektarbeit mit den Kindern konnten wir vieles aufbrechen, eine Nähe aufbauen, für Lachen und Lacher sorgen. Wir hatten neben Spielen auch Zahnbürsten, Seifen und Medikamente dabei und haben viel Basis-Arbeit gemacht: Lernen, wie man die Hände wäscht und warum es überhaupt hygienisch notwenig ist. Üben, wie man eine Zahnbürste nutzt. Es waren herrliche Momente, die Kinder zu sehen, die einfach nur glücklich waren, als sie das erste Mal

Schockiert hat mich die Armut des Landes, wie Kinder dort groß werden müssen. Außerhalb des Kinderdorfes habe ich Kinder getroffen, die so mangelernährt sind, dass sie ihre Haare verlieren oder aber sich deren eigentlich dunkles Haar strähnig, fast fleckig, färbt. Sie nehmen niemals Proteine zu sich, sie essen Reis und rupfen sich dazu ein paar Pflanzen aus dem Boden, wenn der Hunger sehr groß ist. Das zu sehen war sehr schrecklich. Für jedes dieser Kinder habe ich mir gewünscht, dass man sie im Kinderdorf aufnehmen könnte. Es würde schon genügen, wenn sie dort Kindergarten und Schule besuchen könnten, dann wäre schon mal der Großteil ihres Tages strukturiert und sie hätten dort auch gesunde Mahlzeiten. Aber auch das ist eine Sache von Finanzen: Es braucht mehr Spenden, damit man Schulbusse organisieren und Fahrer bezahlen kann, die diese Kinder am Morgen abholen und am Abend wieder zu ihren Hütten bringen. Schockiert hat mich jedoch auch der Umgang mit HIV. HIV ist nach Armut das größte Problem in Kambodscha. Dort erzählt man sich die Mär, dass es HIV heilt, wenn Männer mit einer Jungfrau schlafen. So werden kleine Mädchen entführt oder gekauft und dann weiter verkauft an HIV-infizierte Männer. Dieses Wissen hat mir vor Ort den Boden unter den Füßen weggerissen. Da sind richtige Banden, Broker unterwegs, die von Dorf zu Dorf ziehen und den Eltern dort vorgaukeln, sie würden sich um ihr Mädchen kümmern, ihm Arbeit in Malaysia organisieren, einen Job als Dienstmädchen. Viele Eltern stimmen dem dann zu, weil sie einfach nichts haben und sich irgendwie für ihre Kinder wünschen, dass wenigstens sie aus der Armut kommen. Doch in Malaysia kommen die Mädchen nie an. Mir wurde bewusst, wie viel Aufklärungsarbeit dort notwenig ist um den Menschen klarzumachen: Wenn ein Kinderhändler kommt und euren Mädchen ein besseres Leben verspricht, dann glaubt ihm nicht. Menschen, die mit

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Kindern handeln, führen niemals Gutes im Schilde. Wie war denn dein Tagesablauf in Kambodscha? Am Morgen sind wir recht früh zum Kinderdorf gefahren. Dort startet die Schule bereits um 7 Uhr. Die geht dann bis 11, dann haben die Kinder zwei Stunden Pause. Von 13-16 Uhr geht das Schul- oder Kindergartenprogramm dann weiter. Wir haben dann mit den Klassen oder Kindergartengruppen nach und nach Workshops gemacht. Tobi Vorwerk hat mit den Kids einen Musikworkshop gemacht, auf verschiedene Altersklassen abgestimmt. Sie haben zusammen seinen Song „Care For The Children“ eingeübt und am Ende unserer Reise sogar ein Video gedreht. David Rau hat natürlich die Kids mit seinem Fußballkunststücken begeistert und hatte immer eine Schar glücklicher Kinder um sich, die seine Tricks auch lernen wollten. Ich habe mit den Kids und allen anderen ein Klassenzimmer verschönert. Da haben wir an einer

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Wand ein Aquarium gemalt, mit vielen bunten Fischen. Außerdem gab es Spiele-Workshops. Erst für die Lehrer und Erzieher, dann für die Kinder. Das waren tolle Momente, weil auch die Lehrer so viel Freude an den Spielen hatten. Für Gesellschaftsspiele ist in Kambodscha eben sonst kein Geld da, die sind aber auch wichtig, weil wir bei den richtigen Spielen vieles lernen können. Das fängt bei den Kleinsten an in Bezug auf Farben oder Feinmotorik und geht bis zu den Größeren, die an Schnelligkeits- und Verständnis-Spielen Spaß haben. Gegen 12 Uhr gab es Mittagessen, dass die Kinderdorfmütter dort für uns gekocht haben. Sie haben große Plantagen und es gibt an Obst und Gemüse fast nichts, das es nicht gibt. Für das Kinderdorf ist das natürlich sehr wichtig, weil diese Plantagen ermöglichen, dass sie zu Selbstversorgern werden. Bis etwa 17 Uhr waren wir jeden Tag im Kinderdorf, dann wird es prompt dunkel in Kambodscha. Und zwar so richtig dunkel, da es eben auch keine Straßenlaternen oder ähnliches gibt.


Was hat der Besuch in Kambodscha mit dir gemacht? Was wirst du ändern/Wirst du was ändern? Vor Ort waren es die tränenreichsten Tage, die ich je hatte. Ich habe sehr mit mir gehadert, ständig gegrübelt, überlegt. Erst auf dem Flug zurück wurde mir bewusst: Hier zu leben ist ein Geschenk, für das ich jeden Tag dankbar sein sollte. Ein schlechtes Gewissen zu haben hilft Kindern aber am anderen Ende der Welt auch nicht. Auch meine Anteilnahme oder meine Ohnmacht beides hilft den Kindern nicht. Ich weiß jetzt: Schämen muss ich mich nicht, dass ich lebe, wie ich lebe. Schämen muss ich mich nur dann, wenn ich von all diesen Dingen weiß, und nichts tue. Und deshalb mache ich weiter. Ich werde nicht aufhören, meine Erlebnisse zu erzählen. Ich will nicht missionieren und auch nicht unser westliches Leben hier verteufeln. Aber ich möchte mich weiter für Kinder in Armut stark machen. Mein Blog ist eine gute Möglichkeit, auch wichtigen Themen eine Plattform zu geben. Denn vieles haben wir hier einfach nicht auf dem Schirm, wir sollten aber dennoch über den Tellerrand blicken. Selbst habe ich nun auch eine Patenschaft für ein Kind im Kambodscha, viele meiner Leser haben gespendet, ebenso meine Familie. Auch mit kleinen Schritten kommt man vorwärts. Viele Menschen sind Spendenprojekten gegenüber sehr skeptisch. Gibt es Möglichkeiten, zu erkennen, welches wirklich hilft? Worauf würdest du achten? Ich kann nicht für andere Organisationen sprechen, da bin ich eben auch kein Spezialist. Ich kann nur für CFI Internationale Kinderhilfe sprechen, weil ich die Menschen dahinter kennen gelernt und verstanden habe, welch großartigen Job sie da machen. Ich habe gesehen, dass hier das Geld wirklich ankommt, es die richtigen trifft und exzellent eingesetzt wird. Wie geht es bei dir nach der Reise weiter? Könntest du dir vorstellen, noch mehr solche Projekte zu begleiten? Nach meiner Reise wurde ich von CFI gefragt, ob ich Botschafterin sein möchte. Diese ehrenamtliche Tätigkeit ist mir eine wirklich große Ehre. Und natürlich kann ich mir auch gut vorstellen, im nächsten Jahr ein anderes Kinderdorf zu besuchen. Es ist einfach wichtig, dass wir Blogger uns auch verantwortungsvollen Themen stellen - weil wir eine große Leserschaft haben und so viel bewegen können.

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Spendenkonto: CFI Internationale Kinderhilfe Bank für Sozialwirtschaft IBAN: DE19 6602 0500 0008 7535 03 BIC: BFSWDE33KRL Website CFI: cfi-kinderhilfe.de Alle Artikel zur Kambodscha-Reise von Leonie: www.MiniMenschlein.de/Kambodscha


KINDERARMUT

Im Dschungel 50

Thailands

Kinder aus armen und mittellosen Familien, die ihre Kinder hier abgeben, um sie vor dem Verhungern oder Schlägen zu retten. Gegründet wurde sie von einem Deutschen. Die Kinder leben hier mit Erziehern, Lehrern und Volunteers in einer Art Internat und haben sehr strenge und feste Tagesabläufe. Ein Beispiel: Die Kids stehen in Gruppen von etwa 30 Kindern stramm hintereinander. Die Gruppe, die am ruhigsten ist, darf als erste zum Essen gehen. Das Alter spielt dabei keine Rolle. Den Größeren war das egal, sie gaben den anderen gern den Vortritt. Die Kleineren hatten aber schon sichtbar Hunger und es fiel ihnen dementsprechend schwer still zu halten. Wir Gäste wurden auch schon zum Essen gerufen, aber ich konnte nicht vor den Kindern zum Essen gehen – schließlich esse ich ja zuhause auch nicht VOR sondern MIT meinen Kindern. Nach etwa 20 Minuten durfte dann auch die letzte Gruppe zu Tisch, das kann sich manchmal schon ganz schön hinziehen…

Im Dezember habe ich eine Schule mitten im thailändischen Dschungel besucht. Sie liegt verborgen in den Regenwäldern der Phang NgaProvinz, inmitten einer 27 Hektar großen Plantage mit Mangosteen- und Palmenölbäumen, rund eineinhalb Stunden nördlich vom Flughafen Phuket. Phuket. Die Insel, die viele eigentlich nur als Ferienparadies kennen. 2004 wurde ein Großteil der Insel vom Tsunami zerstört – er war auch mit ein Grund, diese Schule zu gründen. Seit 2006 beherbergt die Yaowawit School mittellose Kinder und gibt ihnen mit einer Ausbildung die Möglichkeit, die Armut zu durchbrechen. 2006 startete die Schule mit den ersten 80 Kindern (größtenteils Waisen), heute sind es fast 140

Betreut werden die Kinder von etwa 20 Erwachsenen, ebenso unterrichtet und erzogen – die Ausbildung kommt ungefähr dem deutschen Abitur gleich. Auf der eigenen Plantage werden Obst, Gemüse und Reis angebaut, die dann in der eigenen Küche zubereitet werden. Auch ein paar eigene Ziegen gibt es, ebenso Hühner. Die Kinder werden hier schon ein wenig integriert und können so auch einiges über Agrarwirtschaft lernen und mitnehmen. Die Kids selbst sind neugierig und sehr offen. Sie sprechen alle bereits sehr früh fließend Englisch und haben – bis auf wenige Ausnahmen – keine Scheu, auf Besucher zuzugehen und sie anzusprechen. Die Möglichkeit den Kindern näher zu kommen, bietet sich auch durch die 16 Zimmer in der so genannten Yaowawit Lodge, in der sich auch Urlauber einmieten


können. Hier besteht die Möglichkeit, die Kinder und ihre Geschichten besser kennen zu lernen, denn man wohnt quasi ebenfalls im Internat. Die Kinder kümmern sich in ihrer Freizeit um die Gäste, involvieren sie z.B. beim Fußballspielen oder zeigen ihnen das, was sie in der Schule gelernt haben. Das Schöne ist, sie sind so wunderbar neugierig und offen, dass ich jedem nur empfehlen kann, die Kinder und die Schule zu besuchen. Und am besten seine eigenen Kinder mitzunehmen. Diese Kinder in Yaowawit leben in einer gepflegten Umgebung und haben die Chance, jede Menge Hobbys wahrzunehmen. Sie werden hier nicht mit ihrer eigentlichen Armut konfrontiert. Alle sind hier gleich, das äußert sich auch im Tragen einer Schuluniform. Es gibt sogar einen vollausgestatteten Proberaum für „echte“ Musiker. Hier darf Schlagzeug gespielt werden oder Bassgitarre, gesungen oder oder oder. Natürlich treten dann die Bands auch auf verschiedenen Veranstaltungen auf, was dem Ganzen für die Kids auch einen hohen Wert gibt und nicht nur als Zeitvertreib oder ABM wahrgenommen wird. Diese Schule hat viele Unterstützer, die dafür sorgen, dass Yaowawit ihren Schülern eine gute Ausbildung und damit die Möglichkeit bietet, später auch einen ordentlichen Beruf zu erlernen oder sogar zu studieren. Wenn die Kinder 14 Jahre alt sind, besteht beispielsweise die Möglichkeit, an einem Zusatzunterricht an der Hotelfachschule der Marriot Hotel Gruppe teilzunehmen, der von der Hotel-Gruppe selbst finanziert wird. Sechs thailändische Universitäten bieten guten Schülern der Yaowawitschule später Vollstipendien an, um ihnen ihr Wunschstudium zu erfüllen – für die Kinder bedeutet das meist auch eine rosige Zukunft.

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Was wir tun können: Natürlich funktioniert es über einfaches Spenden. Wem das jedoch nicht spezifisch genug ist, der kann auch Sponsor werden. Jedes Kind kann einen so genannten Sponsor haben, dieser finanziert quasi ein einzelnes Kind und kann auch einen regen Mail- oder Briefwechsel unterhalten. Und es auch besuchen. Wenn eure älteren Kids gerade Abi gemacht haben und noch nicht so genau wissen, wohin es gehen soll – oder ihr gerade mal eine Auszeit braucht und etwas Sinnvolles tun wollt: Volunteering. Hier könnt ihr über mehrere Monate Zeit und Arbeitskraft spenden (3 Monate Volunteering kosten etwa 230 Euro. Wer länger bleiben will – neun Monate z.B. – kann das dann kostenfrei). Mehr zur Schule findet ihr auf: www.yaowawit.org


KINDERARMUT

LAUGHING hearts

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AUCH

i n D e u s c h l a n d g i b t e s H i l f s p r o j e k t e f ü r K i n d e r, d e n n nicht allen Kindern ist ein sicheres und geborgenes Elternhaus gegönnt. Dann leben sie vielleicht in einer Wo h n g e m e i n s c h a f t m i t a n d e re n K i n d e r n u n d S o z i a l a r b e i t e r n , d i e v e r s u c h e n , d e n K i d s das Nötigste an Geborgenheit, Erziehung und Bildung mitzugeben und das Päckchen, das diese Kinder auf ihrem Rücken zu tragen haben, etwas leichter zu machen. Laughing Hearts, angesiedelt in Berlin, unterstützt die Kinder- und Jugendhilfe in Berlin und k ü m m e r t s i c h s o e t w a u m 2 . 2 0 0 B e r l i n e r K i n d e r. L a u g h i n g H e a r t s g r e i f t d o r t a n , w o Ä m t e r, B e h ö r d e n u n d K r a n k e n k a s s e n n i c h t m e h r m i t m a c h e n k ö n n e n o d e r w o l l e n .

Einer der vier Vorstände von Laughing Hearts, der Vorstandsvorsitzende Dr. Nidal Al-Saadi, sitzt mir gegenüber und wartet freundlich darauf, dass ich meine sieben Sachen vor unserem Interview sortiere und erhascht dabei einen Blick auf meine Notizen.

genug zu helfen.

„Sie haben dort Karma stehen. Das interessiert mich!“ Tatsächlich hatte ich mir eine schlaue Frage überlegt, in die ich das Wort Karma einbauen wollte, etwa, ob er glaube, dass es seinem Karma helfe, seit 2009 so vielen Kindern geholfen zu haben - sei es mit einer Zahnspange, dort, wo die Kasse nicht mehr zahlt, einem Schüleraustausch, für den dem Heim das Geld fehlt oder ein kleines oder großes Geschenk zu Weihnachten, zum Geburtstag oder auch einmal einfach so, an das niemand gedacht hätte.

Laughing Hearts möchte erst einmal vor der eigenen Haustür helfen. Direkt vor Ort zu sein und so auch sehen zu können, wohin Gelder gehen und ob das auch alles den richtigen Weg nimmt.

Klar glaube er an Karma und lächelt breit. Aber er erwarte nichts für seine Hilfe. Glückliche Kinder sind Grund

Die Hauptidee von Laughing Hearts ist einfach, aber genial: Es geht nicht nur um schnell zugeschossenes

Laughing Hearts besteht seit 2009 und wurde damals von Berliner Unternehmern gegründet, die ihrer Stadt und ihren Kindern, denen es nicht so gut geht, etwas zurückgeben wollen.

In Berlin leben inzwischen etwa 7.000 Kinder in Jugendeinrichtungen und Wohngruppen. Sie alle haben ein Päckchen zu tragen - „und erst, wenn ich weiß, dass es ihnen besser geht, dann kann ich meinen Fokus vergrößern und auch außerhalb Berlins helfen“, so der Vorstand.

Geld für „irgendetwas“, sondern um Nachhaltigkeit, um den Aufbau fester Strukturen. Ein gutes Fundament soll die Hilfe sein, damit sie langfristig wachsen kann und immer mehr Kindern helfend zur Seite stehen kann. Seit der Gründung 2009 ist das Netzwerk an Helfern und Firmen, die ihre Unterstützung auch in Form von Arbeitskraft und Material anbieten, stetig weiter gewachsen - so kann Kindern schnell und ohne lästige Umwege geholfen werden. Sei es mit einem Vereinsbeitrag, passende Sportausrüstung, neuen Schuhen oder der Erfüllung eines Herzenswunsches. Jede Einrichtung hat mindestens zwei ehrenamtliche Paten, die immer mit den Heimen und Wohneinrichtungen in engem Kontakt stehen. Die Paten erfahren so schnell von den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen und können gleich reagieren und helfen. Die Paten haben


die Möglichkeit, auch außerhalb des Leistungskataloges zu agieren und nutzen hierfür oft ihre eigenen Ressourcen und Netzwerke. Sämtliche Spenden in jeglicher Form sollen direkt und ohne Umwege an die Kinder gehen. So wenig Bürokratie wie möglich. Keine Ämter. So schlank wie möglich. Das äußert sich auch in den Mitarbeiterzahlen. Es gibt unzähliche Ehrenamtliche, aber nur zwei Festangestellte. Wer Hilfe braucht, reicht einen Antrag bei Laughing Hearts ein, dieser wird geprüft und wenn nichts dagegen spricht, sofort umgesetzt. Das funktioniert nur, weil sich Berliner Unternehmer aus völlig verschiedenen Bereichen vor vielen Jahren zusammengeschlossen haben und sich daraus ein großes Netzwerk entwickelt hat, das Kindern zur Seite stehen will. „Denn Kinder sind schließlich unserer Zukunft - und sie können sich am wenigsten von allen selber helfen.“ Grenzen scheint es für Laughing Hearts

nicht zu geben. Menschen wollen ja helfen und wenn man ihnen konkrete Projektideen vorstellt, dann vertrauen sie auch viel mehr darauf, als wenn es nur um Geld geht. Und bei konkreten Projekten geht es auch schon um kleinere Ideen, wie ein gemeinsamer Kinobesuch oder - um etwas größer zu werden - die Finanzierung eines Bauernhofs, der als Urlaubsort für

Kinder gekauft, hergerichtet bewirtschaftet werden soll.

und

Für Dr. Nidal Al-Saadi gibt es jedenfalls keine schöneren Momente als die, wenn er glückliche Kinder sieht. AlSaadi, selbst Vater von drei Kindern, packt auch mal mit ehrenamtlichen Weihnachtsgeschenke ein und freut sich, wenn die Kinder beim Auspacken strahlen können. Ganz besonders gerührt war er von einer Aktion, die gemeinsam mit der Mall of Berlin umgesetzt wurde: 200.000 Euro in Form von Kleidung für die Kinder wurden bereitgestellt und das war schon etwas ziemlich Besonderes für die Kinder, die sonst eher nur das Nötigste haben.... Laughing Hearts möchte langfristig allen Kindern und Jugendlichen in Berlin die gleichen Chancen der Teilhabe ermöglichen.

„Was uns am m eisten hilft? fe für uns ist es , zu transporti eren, was die K inder brauchen und wie wichtig Hilfe für sie ist. “

Die größte Hil

elfen“. h e t h ts möc ustür. r a e H hing r Ha „Laug zwar vor de eiter! w Und hlt es ä z r e o Als

Dr. Nidal Al-Saa di

So können wir helfen Spendenkonto Laughing Hearts: Deutsche Bank IBAN: DE 92 1007 0024 0190 9001 00 BIC: DEUTDEDBBER

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Mein

Low-Budget-Home

“Unsere Wohnung besteht zu 90 % aus Flohmarkt- und Sperrmüllfunden. Ich möchte anderen, die sich in der gleichen finanziellen Situation wie wir befinden, Mut machen und zeigen, dass man auch ohne viel Geld ein schönes Zuhause schaffen kann."


Wenn man Kathleen Häder auf Instagram (@kathleen_haeder) begegnet, bleibt man auf jeden Fall hängen. Sie schafft es größtmögliche Atmosphäre in Räume zu bringen und das mit kleinstmöglichem Budget – bewundernswert! Aber vielleicht hat sie damit au ch aus d er N ot eine Tugend gemacht. Denn Kathleen ist DreifachMama und alleinerziehend. Und das schon seit über einem Jahrzehnt.

K a t h l e e n w a r 18 J a h r e a l t a l s d i e M a u e r fiel, ihr stand also im wahrsten Sinne des Wo r t e s die We l t o f f e n. Pe r f e k t e s Timin g könnte man sagen. Ihr Lebensweg führte sie d arauf hin in die N äh e vo n Tübing en. M it 27 b ekam sie ihre erste To chter G ermaine, m i t 2 9 d i e z w e i t e n a m e n s E m e l y, d i e dritte – Pauline Carlotta – entstand aus einer kur z andauernden B eziehung mit 37 Jahren. Kathleen ist es also gewohnt, sich alleine durchzubeißen. “Dadurch, dass ich seit Jahren alleinerziehende Mami von drei M ädels bin, haben sich die Dinge verschoben. Es geht darum, für sie da zu sein und Geld zu verdienen. Außerdem habe ich mich für das Leben auf dem Land

entschieden, meiner Kinder wegen. Ich wollte, dass sie hier aufwachsen. Auf dem Feld spielen, in der Scheune übernachten, Pferden im vorbeigehen Hallo sagen können. Ich liebe das auch, aber manchmal fehlt mir d i e S t a d t s c h o n o r d e n t l i c h .” I h r T r a u m a l s Innenrequisiteurin beim Film zu arbeiten, w u rd e b i s h e r l e i d e r ni c h t w a h r. O b w o h l si e definitiv das Zeug dazu hätte. Stattdessen a r b e i t e t e s i e 15 J a h r e i n e i n e m S p o r t g e s c h ä f t und inz wischen in der Gastronomie. Für ihr kleines Hobby Instagram wird sie im Dorf b e l ä c h e l t – “ d e i n e u n r e a l e W e l t ”. D o c h Kathleen sieht das anders: “Die Leute sind real! Es trägt mich hier raus und lässt mich m i t t o t a l n e t t e n L e u t e n k o m m u n i z i e r e n .” Wie man erahnen kann, braucht sie für nichts Hilfe: “In unserer Wohnung mache ich eigentlich alles alleine. Wenn ich ni c h t w e i t e rko m m e, s c h a u e i c h b e i Yo uTu b e H e i m w e r k e r - V i d e o s .” U n d s o w e r d e n w i r a u c h bald Kathleens nächstes Herzensprojekt – einen neuen Fußboden im Zimmer von Emely – auf Instagram bewundern können. Denn was gibt es Schöneres “als sich Gedanken zu machen, wie ich aus Scheiße Gold machen kann und dies dann umzusetzen!”

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“Zu dem Foto mit dem Teak-Schränkchen: Ich konnte es mal wieder nicht am Straßenrand stehen lassen, genausowenig wie den gelben Casalino. Ich habe wohl das Sammlerauge!”


“Aus dem Bad hab ich auch versucht das Beste zu machen. Ein altes Brett mit einem Leinenvorhang verdeckt die weniger schöne Sprossenheizung.”

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“Lottis Reich. Da hab ich echt getüftelt. Eigentlich sollte das Bett (haben wir selbst gebaut) keine Beine haben, aber das wäre wohl nach kürzester Zeit von der Wand gekracht. Es gilt den Raum so zu nutzen, dass möglichst viel Platz zum Spielen bleibt. Ich würde sagen, das ist mir gelungen. Sie liebt ihr Reich. Auch hier ist das Inventar vom Flohmarkt oder Sperrmüll. Den Componibili hab ich als Schnäppchen erstanden. Der musste sein.”


“Wie ich schon auf Instagram beschrieben habe, fanden wir lange keine Wohnung. Alleinerziehend mit drei Kindern, das war für viele ein Unding. Ein Italiener mochte uns vier so sehr und sagte nur: ‘Katalina, du könne da oben nicht schlafen, viel zu klein!’ Ich konnte, ich musste und habe dem Bett einfach die Beine abgesägt! Jetzt schlafe ich hier oben wie ein Baby!”

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“Der Oti von Nils Gammelgaard, welch ein Fund! Bei meiner BrötchenlieferservicePromotion stand er da am Straßenrand und ich durfte ihn haben. Da war ich echt happy.”


“Unsere Küche, wie ich sie liebe. Schon immer wollte ich eine große Küche. Hier ist unsere Base, hier wird gekocht, gefeiert, gelacht, getanzt, diskutiert, gemalt, gestritten (im Sommer, bei offenem Fenster, großes Kino) und das alles immer bei Musik!”

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“Blick in die und aus der Küche. Wir mögen sehr, dass es offen ist. Ich mag keine Türen und darum steht auch meistens jede bei uns offen.”


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“Weil hier ohne Blumen und Musik nix geht... Alles ist mit viel Liebe gemacht. Es ist mir wichtig, dass unser Zuhause für alle ein gemütlicher Ort ist. Mein Motto: reinkommen und daheim sein!”


VON FREUNDEN FÜR FREUNDE! Der Sommer ist da. Irgendwie. Also zumindest temperaturmäßig. Und weil wir uns schon auf einen langen Sommer freuen, gibt es hier nun die persönlichen Empfehlungen unserer Partnershops!

Un Pa ser e rt Sh ner op s!

Misses and Misters Die weißen Sneaker von Angulus mit der Blumenstickerei sind super vielseitig, weil sie sowohl zu Hosen als auch zu Kleidern toll aussehen! 132 Euro, in den Größen 25-34 erhältlich. missesandmisters.com

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Nordkinder Auf diese Statement-Jeansjacke haben wir diese Saison echt gewartet! Von Someday Soon, 80 Euro nordkinder.de

Mara Mea Wickelrucksack “ice ice baby” mit 4 Tragevarianten und herausnehmbarem Innenleben, 199 Euro maramea.com

Mybabyloon Die myBabyloon Sommerdecke ist das perfekte Babyaccessoire für die warme Jahreszeit. Sie ist aus extra leichter Alpakawolle gefertigt, die durch ihre thermische Eigenschaft bei wärmeren Temperaturen kühlt, 220 Euro myBabyloon.com

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Walking the cat Bevor sich die coolen Kids auf ein echtes Rad schwingen, können sie mit diesem Laufrad im Retro-Stil, das Flitzen trainieren. Aus Stahl, 12Zoll, Lenker- und Sitzhöhe einstellbar, in sechs Farben erhältlich, inklusive Klingel und Weidenkörbchen, ab 2,5 Jahren. 159 Euro, walkingthecat.de

Little Hipstar Von knallbunter Partydeko über Picknickgeschirr bis zur fruchtigen Luftmatratze: Die Designs von Sunnylife sorgen für Sommerlaune - nicht nur bei Kindern! Ananas Luftmatratze, 65 Euro littlehipstar.com

Goodie for you Mit dem Code “mummymag” erhaltet ihr 10% Rabatt auf die gesamte Gray Label Kollektion

annibazaar Ein grandioses Parfum von Müttern für Mütter und Schwangere - und alle anderen natürlich auch. Gray Label. 100% natürliche Inhaltsstoffe: Rose, Ingwer, Orangenblüte und Sandelholz. 30 ml für 68 Euro oder 1,5 ml Probe für 6 Euro annibazaar.com MONKIND Die Unity Jeans Jacket mit dem Statement für mehr Zusammenhalt, Liebe und Frieden. Für Kinder von 1 bis 8 Jahren für 79 Euro und für Frauen in Größe S/M erhältlich, 105 Euro. Weil wir Mini-Me Looks lieben! monkind.com

Kleines Karussell Für grandiosen Schaukelspaß drinnen und draußen, die tollen Lillagunga Schaukeln aus Finnland. Ab 159 Euro, kleineskarussell.de


Auf die Plätze, fertig, los! ZUM DING MIT DEM RING Mit Ring meinen wir ausnahmsweise M a l n i c h t d e r R i n g a n u n s e r e m F i n g e r, sondern auf unseren Hüften. Und wem, wenn nicht der besten Freundin, vertrauen wir unsere Problemzonen an, und mit wem macht der Kampf gegen den inneren Schweinehund mehr Sinn?!

Die Hälfte aller Silvester-Vorsätze drehen sich laut dem Statistik-Portal Statista um das Thema “Sport machen”. Fragt man im Frühling, wie es um diesen Vorsatz steht, ist der meistens schon vergessen – irgendwie auch verständlich, denn alleine gegen den Schweinehund antreten zu müssen, macht in etwa so viel Spaß, wie nach einer guten Party aufzuräumen. Zu zweit geht das alles viel leichter und auch dann, wenn es weniger nach Abrackern aussieht, sondern mehr nach Vergnügen. Im A-Rosa am Scharmützelsee, unweit von Berlin, kann man sich nicht nur herrlich entspannen, erholen und schlemmen, man kann dort vor allem hervorragend Sport treiben. Das Resort, welches sich entlang des größten Sees Brandenburgs erstreckt, besitzt 4

Golfplätze, einen Fitness- und Wellnessbereich, Tennis- und Volleyball-Plätze, bietet Wander- und Reitmöglichkeiten, aber auch einen kleinen Yachthafen. 200 Meter hinter dem Haupthaus entfernt liegt die Yacht-Akademie Axel Schmidt – kurz YAAS. Die Segel- und Sportbootschule bietet u.a. Grundkurse für Windsurfen, Jolle und Katamaran an. An der Wasserski-Seilbahn am Seeschloss Petersdorf stehen Wasserski, Wakeboards, Spezialski und Neoprenanzüge zum Verleih bereit und können stundenweise gemietet werden. Leichtes Badegepäck und eine individuelle Einweisung genügen, um da mitmachen zu können. Wer schon fit ist, sollte unbedingt einmal Stand Up-Paddling wie Saskia ausprobieren.

Auszeit mit Freundinnen Das A-Rosa bietet ein Auszeit-mit-Freundinnen-Angebot mit folgendem Inhalt an: • Zwei Nächte im Doppelzimmer mit Halbpension • eine private SPA-Suite mit Obst, Tee und eine Flasche Prosecco im SPA-ROSA mit vielfältiger Saunalandschaft, großzügigem Innen- und Außenpool und weitläufigem Garten • Premium-Fitness-Center mit umfangreichen Geräten sowie individueller Betreuung durch Profis • Kostenfreies Kursprogramm von Aqua Fitness über Rücken-Fit bis hin zu Yoga • Zusammenstellung individueller Outdoor-Aktivitäten mit Empfehlung unserer Experten und Expertinnen ganz nach individuellen Wünschen und Bedürfnissen • Für Kids gibt es den Kinder- und Jugendclub ROSINIS

Angebot pro Person schon ab 299 Euro * *Ganzjährig buchbar (außer feiertags); auf Anfrage und nach Verfügbarkeit; Einzelzimmer-, Kategorie-, Wochenend- und saisonale Zuschläge

A-ROSA SCHARMÜTZELSEE Parkallee 1 15526 Bad Saarow Tel:+49 33631 60 Fax:+49 33631 625-25 scharmuetzelsee@a-rosa.de

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24/7

SHOPPING Mummys allerliebste Plätze zum Bummeln, natürlich im Netz und rund um die Uhr

Holy Goldy Hinter dem Namen Holy Goldy verbirgt sich das neueste “Baby” von Franzi von Hardenberg, den meisten besser bekannt durch das Blumen-Abo “Bloomy Days”. Mit der Geburt ihres ersten Kindes war Franzi lange auf der Suche nach gravierbarem EchtgoldSchmuck für Ketten oder Armbänder. Nach der Geburt ihres zweiten Kindes hat sie die Suche sein lassen und sich entschlossen selbst Echtgoldschmuck für Namensanhänger auf den Markt zu bringen. Feine runde Goldblättchen schmiegen sich filigran graviert, als Armband um Handgelenke oder als Anhänger ins Dekollete. Die Designs stammen von Franzi, individuell angefertigt wird bei einem Hamburger Traditions-Goldschmied. holygoldy.com

Milchwiese Deutschlandweite Milchpumpenvermietung auch auf Rezept. Medela- und Ardo-Milchpumpen können auf Rezept und privat bequem und einfach online gemietet werden, und das jederzeit und deutschlandweit. Weil es bei Stillprobleme schnell gehen muss, gibt es eine blitzschnelle Zustellung mit Expressversand. In Berlin wird in der Regel noch am selben Tag der Bestellung geliefert – Stillberatung durch IBCLC und Apothekerinnen inklusive. "Wir sind für euch in der Stillzeit da!", das ist der Mitgründerin und Dreifachmama Anja Estrada Pox wichtig. Eine Auswahl an Pumpen, Stillzubehör und schönen Dingen sowie Versandinformationen findet ihr auf milchwiese.de

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Armor-lux In der Vergangenheit sollte der gestreifte Marine-Stil dabei helfen einen ins Wasser gefallenen Seemann wiederzufinden, heute hat er sich zu einer zeitlosen Mode entwickelt. Der Marine-Stil ist auch das Markenzeichen von Armor-lux, hier wird aber mit Farben und Schnitten gespielt. Die unverformbare Faserung und die hochwertige Baumwolle haben den Klassiker legendär gemacht, der fast seit der Unternehmensgründung 1938 in Quimper (Frankreich) produziert wird. Inzwischen ist die Vielfalt der Variationen in den klassischen wie saisonalen Kollektionen für Damen, Herren und Kinder riesig. Ob Caban, Dufflecoat, Marine-Stil Pullover, T-Shirts im Marine-Stil, Regen- und Windjacken, Armor-Lux verkörpert bei allen Produkten seine starken Werte: Qualität, Innovation und Ethik. armorlux.de

Lieblingsnanny Bei diesem Namen fehlt eigentlich ein s am Ende, denn es gibt nicht nur DIE eine Lieblingsnanny, sondern ganz viele, tolle junge Frauen und Männer, die eure Kids auf Events wie Hochzeiten, Firmenfeiern oder Festivals sitten. Wer eine Feierlichkeit plant und weiß, es sind viele Eltern unter den Gästen, für den empfiehlt sich auf alle Fälle den Service von Gründerin Julia Knörnschild in Anspruch zu nehmen. Mit ihr bespricht man vorab nicht nur Zeit und Ort, sondern auch Alter der Kids und Aktivitäten wie Kinderschminken, Basteln, Spiele, uvm. Madeleine hatte die Lieblingsnannys schon auf ihrer Hochzeit gebucht und in unserem STOKKE Summerhouse im letzten Jahr, konntet ihr sie auch schon persönlich kennenlernen. Ein TopTipp für alle Eltern. lieblingsnanny.de


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HERAUSGEBERIN:

Camilla Rando camilla@mummy-mag.de

REDAKTION:

Janine Dudenhöffer janine@mummy-mag.de

LEKTORAT:

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DRUCK:

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Produktions- und Vertriebs GmbH

Camilla Rando camilla@mummy-mag.de

Eichendorffstraße 34 b

CONTRIBUTORS:

Dani Döge, Nina M. Massek, Leonie Lutz

26655 Westerstede

FOTOGRAFEN:

Denise Bodden (Cover), Lisa Dietermann,

Angela Elbing, Kathleen Häder, Caroline Falk

ART DIREKTION:

Danilo Dürler danilo@mummy-mag.de

GRAFIK: Dani Döge dani@mummy-mag.de

ERSCHEINUNGSWEISE: Azyklisch zu den Entwicklungsschüben unserer Kinder

RECHTSHINWEISE: Verbreitung der Inhalte ist selbstverständlich ausdrücklich erwünscht. Bitte an ausreichende Verlinkungen denken – die Links findet Ihr unten. Ein Nachdruck bedarf allerdings einer schriftlichen Genehmigung, da alle Urheberrechte bei uns liegen. BLOG: mummy-mag.de

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Freut euch mit uns auf unsere Mini-Schuh-Kollektion mit dem Berliner Label 'Lieblinge' – ab Sommer 2018! w w w. m u m m y - m a g . d e

MUMMY MAG


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