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MUSIK FÜR ZWEI SCHLAGZEUGE UND ZWEI KLAVIERE

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ORCHESTER

ORCHESTER

DO 12. MAI 2022

Hauskonzert

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Stadthaus Winterthur

Beginn 19.30 Uhr Pause gegen 20.20 Uhr Ende gegen 21.15 Uhr CHF 40, freie Platzwahl Mitglieder gratis, bitte Mitgliederausweis mitbringen SCHLAGZEUG Norbert Uhl SCHLAGZEUG Kanae Yamamoto KLAVIER Simone Keller KLAVIER Klaus Simon

Béla Bartók (1881–1945) Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug (1938) 27'

Assai lento Lento, ma non troppo Allegro non troppo

— Pause —

George Crumb (1929 –2022) «Music for a Summer Evening» (Makrokosmos III) für zwei verstärkte Klaviere und zwei Schlagzeuger (1974) 40'

Nocturnal Sounds (The Awakening) Wanderer-Fantasy The Advent Myth Music of the Starry Night

Norbert Uhl stammt aus Offenburg (D). Er gewann mit seinem Spiel mehrere Erste Preise bei «Jugend musiziert» und war Mitglied im Bundesjugendorchester. Das Schlagzeugstudium absolvierte er an der Musikhochschule Freiburg im Breisgau und an der Universität der Künste Berlin. Zudem war er Karajan-Stipendiat in der Orchesterakademie der Berliner Philharmoniker, gefolgt von einem temporären Engagement als Solo-Pauker im Gewandhausorchester Leipzig. Heute ist er als Solo-Schlagzeuger beim Musikkollegium Winterthur tätig. Ausserdem wirkt er regelmässig bei zahlreichen Produktionen verschiedenster Orchester im In- und Ausland mit. Auftritte in kleineren Barock- und Neue-Musik-Ensembles runden das künstlerische Schaffen ab.

Die Schlagzeugerin Kanae Yamamoto stammt aus Japan, wo sie auch ihre musikalische Ausbildung begann. Nach dem Studium in Kyoto ging sie 1992 als Siegerin des Schlagzeugwettbewerbs in Osaka hervor. Anschliessend setzte sie ihr Studium an der Hochschule für Musik in Köln sowie in Trossingen fort. Es folgten Auftritte an berühmten Musikfestivals sowie Konzerte mit namhaften Orchestern und bei grossen Theatern in Deutschland. Weitere Ausbildungen in Berlin, Amsterdam und Mailand folgten. Schliesslich wurde Kanae Yamamoto im Jahr 2003 Solo-Paukerin des Musikkollegiums Winterthur. Die vielseitige Musikerin verfügt über ein breites Repertoire vom Barock bis zur Moderne und fungiert regelmässig als Gast-Dozentin, Jury-Mitglied und Gast-Musikerin bei verschiedenen Orchestern im In- und Ausland.

Die Schweizer Pianistin Simone Keller absolvierte ihre Ausbildung an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK. Sie ist als Solistin und Kammermusikerin in unterschiedlichsten Formationen und Stilrichtungen tätig. In den letzten Jahren war sie unter anderem bei der New Music Week in Shanghai, im Roulette und Symphony Space in New York sowie bei Opensound in Boston zu Gast. Zudem trat sie u.a. im Wiener Konzerthaus, bei den Weimarer Frühjahrstagen, in der Zürcher Tonhalle, im KKL Luzern, bei den Schlosskonzerten in Thun und beim Davos Festival auf. Simone Keller ist Mitglied zahlreicher experimenteller Ensembles wie dem Ensemble TZARA, dem Kukuruz Quartett für wohlpräparierte Klaviere, dem Trio Retro Disco und dem Quintett Trabant Echo Orchestra. Einen wichtigen Platz nimmt ausserdem die kontinuierliche Arbeit als Theatermusikerin ein. 2016 wurde Simone Keller für mehrere Monate in die Cité Internationale des Arts nach Paris eingeladen, 2017 konnte sie mit dem Center for Computer Research in Music and Acoustics an der Stanford University in Kalifornien zusammenarbeiten.

Der Pianist, Dirigent und Arrangeur Klaus Simon stammt aus Überlingen am Bodensee. In Freiburg im Breisgau absolvierte er ein Musik-, Germanistik- und Geografiestudium. Er ist Gründer und Künstlerischer Leiter der Holst-Sinfonietta und der Opera Factory Freiburg (bis 2014: Young Opera Company). Sein Repertoire als Dirigent und Pianist reicht von Mozart bis Widmann. Schwerpunkte sind dabei die klassische Moderne, besonders Komponisten der Zweiten Wiener Schule, Minimal Music sowie britische und amerikanische Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Als Pianist hat Klaus Simon den Schwerpunkt auf Liedbegleitung gelegt. Sein Repertoire umfasst mittlerweile mehr als 1000 Lieder und Songs, reichend vom klassischen Kunstlied bis zum Broadway-Song. Seit 2007 ist er auch als Arrangeur tätig. Seine Bearbeitungen u.a. von Mahlers Sinfonien Nr. 1, Nr. 4, Nr. 5, Nr. 6 und Nr. 9 werden weltweit geschätzt und von Dirigenten wie Kent Nagano oder Gustavo Dudamel aufgeführt.

Béla Bartók Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug Béla Bartók befand sich trotz der politisch prekären Umstände der 1930er Jahre in einer äusserst ertragreichen Schaffensphase: Die 1922 gegründete International Society for Contemporary Music (ISCM) war damals eine treibende Kraft in der Förderung zeitgenössischer Musik und somit auch in jener Bartóks. Im Rahmen des 10. Jahrestags der Basler Sektion der ISCM entstand daher 1937 die «Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug». In ihr befasst sich Bartók formal mit Beethovens «Waldsteinsonate» – die Grossanlagen der Sätze sind sich beinahe deckend gleich – und untersucht die Klangeigenschaften von Klavier und Schlagzeug, indem er etwa das Fortepiano als Rhythmusinstrument dienen und die Perkussion melodische Linien tragen lässt. Die Uraufführung am 16. Januar 1938 in Basel war ein voller Erfolg. Kurz darauf trat jedoch ein, was Bartók schon lange befürchtet hatte: der Anschluss Ungarns an das Dritte Reich. Eine Emigration war nun unumgänglich. Das Ehepaar Ditta und Béla Bartók entschied sich schliesslich 1940 nach New York auszuwandern, wo Béla Bartók nur fünf Jahre später verstarb.

George Crumb «Music for a Summer Evening» Die Assoziation mit Bartóks «Mikrokosmos» (1939), die Crumbs vierteiliger Zyklus «Makrokosmos» hervorruft, begrenzt sich auf den Titel des Werks. Inhaltlich ging es Crumb vielmehr um die Erkundung des Konzepts des Universums als physikalische Wirklichkeit, Schöpfung und Mysterium und darum, dieses musikalisch zu ergreifen. Wie in vielen seiner Kompositionen arbeitet Crumb in «Makrokosmos III» mit verschiedensten Klangfarben und Instrumentationsweisen. Sogar ein Zitat von Bachs dis-Moll-Fuge aus dem zweiten Teil des Wohltemperierten Klaviers erklingt im fünften Satz. Die mit Papier belegten Saiten lassen das Klavier wie eine Spieldose erklingen, als wäre Bach Teil der Himmelsmechanik und der unendlichen Weite des Weltalls und des Seins.

Brigitta Grimm

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