6 minute read

JUNGE SOLISTINNEN DER ZHDK

Next Article
ORCHESTER

ORCHESTER

SA 21. MAI 2022

Freikonzert

Advertisement

Stadthaus Winterthur

Beginn 17.00 Uhr ohne Pause Ende gegen 18.30 Uhr Eintritt frei, nummerierte Platzkarten CHF 12

In Zusammenarbeit mit

Musikkollegium Winterthur

LEITUNG Roberto González-Monjas SOPRAN Roxane Choux KLAVIER Yilan Zhao MODERATION Valeria Curti

JUNGE SOLISTINNEN DER ZHDK

Louise Farrenc (1804 – 1875) Ouvertüre Nr. 2 Es-Dur, op. 24 8'

Maurice Ravel (1875 – 1937) Aus der Oper «L'enfant et les sortilèges» Arie des Feuers «Arrière! Je réchauffe les bons» 8'

Vincenzo Bellini (1801 – 1835) Aus der Oper «I Capuletti e i Montecchi» Rezitativ und Arie der Giulietta «Eccomi ... Oh! quante volte» (1830) 6'

Gaetano Donizetti (1797 – 1848) Aus der Oper «Linda di Chamounix» Rezitativ und Arie der Linda «Ah! tardai troppo. O luce di quest’anima» (1842) 7'

Victor Herbert (1859 – 1924) Aus der Operette «The Enchantress» Arie der Stellina «Art is calling for me» (1911) 5'

Sergej Rachmaninoff (1873 – 1943) Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 c-Moll, op. 18 (1901) 34'

Moderato Adagio sostenuto Finale: Allegro scherzando

Abschlusskonzert von Roxane Choux (Klasse Yvonne Naef) und Yilan Zhao (Klasse Konstantin Scherbakov) im Rahmen ihrer Prüfungen zur Erlangung des «Masters in Specialized Music Performance» (Solistendiplom) an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK.

Erstmals zu Gast Roberto González-Monjas ist ein äusserst gefragter Dirigent und Geiger, der sich in der internationalen Szene schnell einen Namen machte. Er ist Chefdirigent des Musikkollegiums Winterthur sowie Chefdirigent und künstlerischer Berater der Dalasinfoniettan und ab 2022/23 Erster Gastdirigent des Belgian National Orchestra. Als leidenschaftlicher und engagierter Pädagoge und Förderer einer neuen Generation talentierter Musiker hat Roberto González-Monjas zusammen mit dem Dirigenten Alejandro Posada die Iberacademy gegründet. Ziel dieser Institution ist es, ein effizientes und nachhaltiges Modell der musikalischen Ausbildung in Lateinamerika zu schaffen, das sich auf benachteiligte Bevölkerungsschichten konzentriert und hochtalentierte junge Musiker fördert. Er ist ausserdem Professor für Violine an der Guildhall School of Music & Drama und ist regelmässig Mentor und Dirigent des Guildhall School Chamber and Symphony Orchestra in der Barbican Hall in London. Roberto González-Monjas war zuvor sechs Jahre lang Konzertmeister des Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia sowie bis zum Ende der vergangenen Saison Konzertmeister des Musikkollegiums Winterthur.

Die französische Sopranistin Roxane Choux begann mit dem Singen an der Maîtrise de la Loire, einem intensiven Chorkurs für Teenager. Nach einem Studium der Englischen Literatur und Kultur sowie einer Ausbildung als Pianistin und Chorleiterin trat sie in die Haute Ecole de Musique de Lausanne ein, wo sie in der Klasse von Jeannette Fischer einen Bachelor-Abschluss machte. Im Jahr 2019 wurde sie mit einem Stipendium der Fondation Jean Tanner ausgezeichnet. Im November 2019 gewann Roxane Choux den Dritten Preis beim Concorso Internazionale di Canto Lirico Maria Amadini in Bellinzona. Nach der zweijährigen Akademie am Opernstudio in Biel absolviert sie derzeit sie das Masterstudium an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK in der Klasse von Yvonne Naef.

Erstmals zu Gast Die chinesische Pianistin Yilan Zhao begann ihr professionelles Klavierstudium am Pre-College des Wuhan Konservatoriums für Musik (WHCM). Mit vierzehn Jahren wurde sie in das PreCollege der Juilliard School in New York aufgenommen. Die junge Pianistin setzte ihr Studium an der Juilliard School fort und schloss es mit der höchsten Auszeichnung ab. Seit 2018 studiert sie in der Klasse von Konstantin Scherbakov an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK. Mittlerweile ist Yilan Zhao Preisträgerin mehrerer internationaler Wettbewerbe. Als Solistin war sie in Asien, Europa und den Vereinigten Staaten zu Gast – unter anderem in der Zürcher Tonhalle, der Alice Tully Hall im New Yorker Lincoln Center, dem Palau de la Musica in Barcelona sowie dem Shanghai Oriental Art Center. Weitere Engagements führten sie zum Orchester des Teatro Carlo Felice in Genua, zum Armenischen Staatlichen Sinfonieorchester sowie zum Orchestra Filarmonica Pugliese.

Valeria Curti ist seit der Saison 2018/19 stellvertretende Solo-Fagottistin beim Musikkollegium Winterthur. Ihre Studien führten sie zuerst an die Zürcher Hochschule der Künste ZHdK und danach ans Mozarteum in Salzburg und an die Hochschule für Musik in Basel. Als Orchestermusikerin ist Valeria Curti regelmässig im In- und Ausland tätig, was sie an namhafte Festivals wie zum Beispiel an die Salzburger Festspiele oder ans Lucerne Festival führte. Daneben spielt sie u.a. im Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, im Tonhalle-Orchester Zürich, im Orchestra della Svizzera italiana, im Royal Philharmonic Orchestra, im Mozarteumorchester Salzburg, im Royal Scottish National Orchestra, im City of Birmingham Symphony Orchestra und im Scottish Chamber Orchestra.

Louise Farrenc Ouvertüre Nr. 2 Es-Dur

Die französische Komponistin Louise Farrenc weist eine für das 19. Jahrhundert bemerkenswerte Biografie auf. 1804 in eine Pariser Künstlerfamilie geboren, wurde sie mit fünfzehn Jahren in die bisher Männern vorbehaltene Kompositionsklasse des Pariser Konservatoriums aufgenommen, wo sie 1842 eine Klavierprofessur übernehmen konnte. Bis heute geniesst sie vor allem für ihr kammermusikalisches Werk grosses Ansehen. Dabei gerät ihr sinfonisches Werk zuweilen etwas vergessen – neben den drei Sinfonien sind dies die beiden Konzertouvertüren aus dem Jahr 1834. Die Ouvertüre Nr. 2 in Es-Dur beruht im Gegensatz zu den meisten anderen Konzertouvertüren dieser Zeit nicht auf einer literarischen Vorlage. Sie folgt der Sonatensatzform, ist jedoch dunkler und dynamischer, als es die Dur-Tonart vermuten lassen würde. So beginnt sie mit einer langen Einleitung in der Moll-Tonika um erst kurz vor deren Ende Platz für das Es-Dur des Hauptthemas zu machen. Die dynamische Durchführung und musikalisch verdichtete Reprise zeugen von Farrencs handwerklichem Können, während die schnelle und kräftige Coda eine Hommage an das lebhafte Pariser Opernleben ist.

Maurice Ravel «Arrière! Je réchauffe les bons»

«L’enfant et les sortilèges» ist eine «Fantasie lyrique» des französichen Komponisten Maurice Ravel. Ein ungehorsames Kind wird zur Strafe im Zimmer eingesperrt und zerstört sämtliche Gegenstände. Nacheinander tauchen diese als lebende Geschöpfe auf und singen über ihre Schmerzen und Wünsche, das Kind zu bestrafen. In «Arrière! Je réchauffe les bons» tritt das Feuer auf.

Vincenzo Bellini «Eccomi... Oh! quante volte» Die etwas andere Romeo und-Julia-Version von Vincenzo Bellini ist von Tragik und inneren Konflikten durchzogen. Im Rezitativ und in der darauffolgenden Cavatina «Oh! quante volte» tut Giulietta ihrer Frustration über die bevorstehende Heirat mit Tebaldo sowie ihrem Verlangen nach Romeo kund.

Gaetano Donizetti «Ah tardai troppo... O luce di quest'anima» Die Cavatina des Bauernmädchens Linda «O luce di quest’anima» ist das berühmteste Stück aus der erfolgreichen Oper «Linda

di Chamounix», nachträglich für die Pariser Aufführung im November 1842 komponiert. Linda ist zu spät an den Treffpunkt gekommen, den sie mit ihrem heimlichen Liebhaber Carlo abgemacht hat, und besingt nun ihre Liebe zu ihm.

Victor Herbert «Art is calling for me» «The Enchantress» ist eine komische Oper des irisch-amerikanischen Komponisten Victor Herbert aus dem Jahr 1911. Herbert ist vor allem für seine immense Produktion an Operetten bekannt, in denen er eigene Erfahrungen mit der Oper als Cellist am Stuttgarter Hoftheater, Kenntnis der Wiener und Pariser Operette, Militärmusikpraxis und irische Volksmusik verband, um so ein von Importen unabhängiges amerikanisches Unterhaltungsrepertoire zu schaffen.

Sergej Rachmaninoff Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll Das zweite Klavierkonzert von Sergej Rachmaninoff gilt als sein bekanntestes Werk und markiert einen Wendepunkt in seinem Leben. Nach dem Misserfolg seiner ersten Sinfonie litt der junge Komponist an Selbstzweifeln und Depressionen. Erst die Gespräche beim Psychiater Nikolai Dahl erweckten wieder Rachmaninoffs Inspirationen. Die Fülle an lyrischen Themen und der Gefühlsgehalt führten nicht zuletzt dazu, dass das Werk immer wieder einmal «zweckentfremdet» wurde: vom Musical «Anya» über den Kinofilm «Brief Encounter» bis zur Ballade «All by myself». Ausgangspunkt der Kompositionsarbeit war die Reminiszenz an die Romanze für Klavier zu sechs Händen von 1890, deren Trio-Passage zur zentralen Begleitfigur des zweiten Satzes wurde. Den zweiten und dritten Satz komponierte Rachmaninoff im Sommer 1900 auf dem idyllischen Gut der Kreutzers in Krasnenkoje. Im Rahmen einer Wohltätigkeitsveranstaltung führte er sie noch im Dezember mit grossem Erfolg auf. Im Frühjahr 1901 folgte der fehlende erste Satz, dessen Eröffnung wohl die genialste Erfindung des gesamten Klavierkonzertes ausmacht. Die vom Klavier vorgetragene Akkordkette wurde zum Erkennungsmerkmal schlechthin und dient als Gegenstand zahlreicher Deutungen – seien es Glockenklänge aus weiter Ferne, die immer intensiver erklingen, sei es das Hochgefühl eines geistigen Aufbruchs oder das Zeugnis für die schnelle Entwicklung des öffentlichen Lebens.

This article is from: