Wir wünschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches Neues Jahr!
IHRE GESELLSCHAFT DER MUSIKFREUNDE IN WIEN
4 Freiheit pur
Mitsuko Uchida spielt Mozart
8 „Neugierig , ob ich’s finde: mein Vaterland“
Florian Boesch singt Kreneks „Reisebuch“
12 Die Kraft der Erinner ung Mit Zubin Mehta in der Bar
16 Beethoven, wie er wirklich aussah
Eine Büste als einzigartiges
Geschenk für den Musikverein
20 Verrückte Geräusche für den Weltfrieden
Erich Kästners „Konferenz der Tiere“ als Musiktheater für Kinder
24 Das Bild in Mozar ts Kopf und der Klang in unseren Ohren Mozarts Requiem in den Musikverein Perspektiven
26 Die eigentliche Ar t, Musik zu machen Kammermusik mit Janine Jansen
30 Mit Brillanz durchs Jahr Bruce Liu spielt Tschaikowskijs „Jahreszeiten“
34 Digitale Zeitreise
Die Programmsammlung des Musikvereins ist online
38 Einfach klassisch
Patrick Hahn
Editorial
Liebe Musikfreundinnen und Musikfreunde!
Es ist eher selten, dass Tschaikowskijs kostbarer „Jahreszeiten“-Zyklus mit fast einer Stunde Spielzeit zur Gänze im Konzert erklingt. Im Musikverein ist es – passend zum Jahreswechsel – nun wieder einmal möglich, ihn in seiner Gesamtheit zu hören. Bruce Liu, eindrucksvoller Gewinner des Warschauer Chopin-Wettbewerbs, tritt in seinem bevorstehenden Rezital den Tastenlauf durch den Jahreskreis an und kombiniert dabei Tschaikowskijs musikalischen Kalender, der für jeden Monat ein Charakterstück bereithält, mit Musik von Mendelssohn, Skrjabin und Prokofjew.
Während Bruce Liu bei der Gesellschaft der Musikfreunde seinen Einstand feiert, werden sich im Jänner zwei musikalische Persönlichkeiten im Großen Musikvereinssaal ans Klavier setzen, die unserem Haus seit Jahrzehnten verbunden sind: Mitsuko Uchida und Rudolf Buchbinder. Die gebürtige Japanerin, die in Wien studiert hat, lässt sich mit dem Mahler Chamber Orchestra ganz auf Mozart ein. Der Wiener, der in der laufenden Saison einen Schubert-Schwerpunkt im Musikverein gestaltet, spielt mit einem philharmonischen Ensemble unter der Führung von Konzertmeisterin Albena Danailova unter anderem das „Forellenquintett“.
Den Charakter eines Jahresauftakts haben auch die beiden Konzerte der Wiener Symphoniker unter der Leitung von Petr Popelka, die 2025 ihr 125-jähriges Bestehen feiern. Im Jänner spielt das Orchester unter seinem begeisternden Chefdirigenten ein Programm, das neben Schuberts „Unvollendeter“ die „Vier letzten Lieder“ von Richard Strauss mit Asmik Grigorian als Solistin umfasst, die erst kürzlich ihr umjubeltes Musikvereinsdebüt gegeben hat.
Als musikalische Delikatesse erklingt darüber hinaus Gottfried von Einems Orchestermusik op. 9, die einst von Karl Böhm am Pult der Wiener Symphoniker uraufgeführt wurde.
Der zweite Dirigent, der im Jänner ans Pult der Wiener Symphoniker tritt, ist der junge österreichische Senkrechtstarter Patrick Hahn. Zwischen Werken von Glinka und Tschaikowskij kommt ein neues Violoncellokonzert von Marcus Nigsch zur Uraufführung. Kian Soltani hat als Solist das Recht der ersten Konzertabende. Von vielerlei mehr wäre zu berichten. Bereits Anfang Jänner setzt Janine Jansen ihren Schwerpunkt als „Künstlerin im Fokus“ fort, die „Musikverein Perspektiven: Anton Zeilinger“ gehen mit psychoakustischen Überlegungen zu Mozarts Requiem ebenfalls in die nächste Runde. Und Bedeutendes ist auch aus unserem Archiv zu vermelden. Lesen Sie davon mehr in den beiden Beiträgen unseres Archivdirektors Johannes Prominczel.
Ich danke Ihnen für Ihre Treue und wünsche Ihnen für das Jahr 2025 Glück und Gesundheit.
Herzlich
Ihr Stephan Pauly Intendant
Nach Wien, von wo ihre lange Karriere einst ihren Ausgang nahm, kehrt Mitsuko Uchida immer wieder mit besonderen Gefühlen zurück. Hier hat sie jenes „Wiener Blut“ entwickelt, von dem sie sich bei ihrem Musizieren stets leiten lässt. Im Jänner spielt sie mit dem Mahler Chamber Orchestra zwei Mozart-Klavierkonzerte im Großen Musikvereinssaal.
Freiheit pur Mitsuko Uchida spielt
Mozart
Ihr Musikvereinsdebüt gab sie mit vierzehn. Damals war sie bereits seit zwei Jahren Studentin von Richard Hauser an der Wiener Musikhochschule. Bei einem Klassenabend im Brahms-Saal trug Mitsuko Uchida am 16. März 1962 Brahms’ Intermezzo E-Dur vor. 1960 war ihr Vater, ein Diplomat, nach Wien versetzt worden, und Mitsukos herausragende musikalische Begabung, die in Japan bereits seit frühester Kindheit jede erdenkliche Förderung erfahren hatte, erhielt die alles entscheidende Prägung. Ihren ersten Soloabend im Brahms-Saal bestritt sie am 5. Dezember 1967 mit Mozarts Sonate B-Dur KV 570, Beethovens op. 31/3 und Werken von Chopin. Bereits im Mai 1964 hatte sie erstmals das Podium des Großen Musikvereinssaals betreten, um gemeinsam mit dem Orchesterverein der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien Mozarts C-Dur-Konzert KV 467 zu musizieren. Es war jenes Jahr, in dem sie ihr künstlerisches Schicksal in die eigene Hand nahm und sich entschloss, in Wien zu bleiben und ihr Studium hier abzuschließen, obwohl ihr Vater nach Köln versetzt wurde.
Wenn Mitsuko Uchida jetzt, rund sechzig Musikvereinsauftritte später, mit ebendiesem Konzert KV 467 zurückkehrt, tut sie es gemeinsam mit dem Mahler Chamber Orchestra, das sie seit 2016 auf ihren Mozart-Konzertabenteuern in partnerschaftlicher Weise vom Flügel aus zu leiten pflegt; zusätzlich mit im Gepäck befinden sich Mozarts B-Dur-Konzert KV 456 sowie Leoš Janáčeks „Mládí“ als kontrastierendes Mittelstück, ein Bläsersextett, in dem der Komponist 1924 anlässlich seines 70. Geburtstags auf humorvolle Weise seine Jugend beschworen hat. Uchidas Partnerschaft mit dem Mahler Chamber Orchestra hat sich auf Tourneen durch Europa, Japan und Nordamerika bewährt. „Mit diesen Leuten spiele ich einfach wahnsinnig gern zusammen“, sagt sie, „die sind vom ersten Moment an mit Feuereifer bei der Sache.“ In dieser Konstellation zeigt sich ihre Gestaltungskraft naturgemäß weitaus prägnanter als im konventionellen Setting. „Ohne Dirigenten wird es mehr zu einer unmittelbaren Konversation zwischen den Spielern, das Klavier eingeschlossen. Es wird eine Art von Kammermusik. Man wirft den ande-
„Überspitzt formuliert, könnte man sagen, in Mozarts Musik benehmen sich alle Noten wie Kinder, die ständig in verschiedene Richtungen rennen.“
ren den Ball zu, sie fangen ihn auf und werfen ihn zurück. Das macht enorm viel Spaß, und das geht natürlich auch, wenn da ein Dirigent steht. Aber ohne ist es direkter.“
Obwohl Uchida ihren Wohnsitz 1972 in London aufschlug und in ihrer Wahlheimat längst zur Dame Commander of the Order of the British Empire avancierte, wird ihr Musizieren stets vom „Wiener Blut“ bestimmt, das sich insbesondere von Schubert herleitet: „Dieses etwas schlamperte Schleppen, dass der zweite Schlag immer viel zu früh und der dritte zu spät kommt, das steckt auch in mir. Gestört hat mich aber, dass die Leute in Wien meinen, sie wüssten alles über Kultur. In London ist man da viel offener und toleranter.“ Die deutsche Sprache war ihr dennoch immer enorm wichtig, nicht nur um der Musik von Bach auf die Spur zu kommen, sondern auch für ihr Verständnis von Beethoven und Schumann und nicht zuletzt für die Liedbegleitung: „Deutsch habe ich nicht erlernt, sondern erlebt – dafür bin ich sehr dankbar. Wenn man deutsche Lieder ohne Wörterbuch verstehen kann, macht das einen riesigen Unterschied.“
Mitsuko Uchida
Während sie zu Schubert von Kindheit an eine intensive Beziehung entwickelte – „Wir teilten die Einsamkeit“ –, erschien ihr Mozart zunächst als „kompliziert“: „Er ist so unglaublich genau, das wusste ich schon als Kind. Mozart denkt wahnsinnig schnell, so schnell, dass er nicht immer zu denken braucht. Seine Noten haben alle Möglichkeiten, sich zu verwandeln, harmonisch gesehen. Deswegen verwandelt sich Mozarts Musik so schnell, auch emotional – er weint und lacht zugleich.“
„Bach, Beethoven, Schubert und Mozart sind die vier Säulen meiner Welt“, sagt Uchida. „Beethoven hat eine Vision des Universums. Er hat die unglaubliche Kraft, in Tragik das Licht zu sehen. Er kann aufblicken. Schubert blickt nicht auf. Er träumt, den Blick auf einen fernen Horizont gerichtet. Seine Musik bewegt sich zwischen Leben und Tod; es ist Seelenmusik. Bei Mozart geht es um das Drama und die Verwirrungen des menschlichen Lebens und der Liebe.“ Deswegen vergleiche sie ihn gern mit Shakespeare, der Komödien schreiben konnte, die uns wie Tragödien berühren. „Mozarts Welt ist voll von Menschen wie du und ich, die ständig in Bewegung sind“, meinte sie kürzlich in einem Interview für die „New York Times“. „Überspitzt formuliert, könnte man sagen, in seiner Musik benehmen sich alle Noten wie Kinder, die ständig in verschiedene Richtungen rennen. Das macht diese außerordentliche Freiheit in Mozarts Musik aus.“
Fotos: Geoffroy Schied
Das Konzert KV 456, komponiert 1784 in Wien, zählt zu Uchidas deklarierten Lieblingswerken. „Es wird leider sehr selten gespielt – vielleicht, weil es so leichtgewichtig endet. Aber es ist ein herrliches Werk mit einem fantastischen Variationensatz in g-Moll.“ Überdies könne es gewissermaßen als Schlüsselwerk gelten, denn Mozart hat seine Absichten hier so präzise wie nur selten zu Papier gebracht; er hatte es nämlich nicht für sich selbst, sondern für Maria Theresia Paradis geschrieben und daher alle seine Wünsche akribisch notiert: „Im zweiten Satz sehen die Noten beinahe aus, als wären sie von Schönberg!“ Die große Bekanntheit, deren sich im Gegensatz dazu das Konzert KV 467 erfreut, beruht nach Uchidas Ansicht hingegen auf einem Missverständnis, das mit der Verwendung des traumverhangenen Andante als Soundtrack in einem romantischen Film über eine dänische Tänzerin zusammenhängt, meinte Uchida in einem Gespräch mit Walter Weidringer anlässlich der Salzburger Mozartwoche 2021: „Jede Plattenfirma wollte plötzlich ‚Elvira Madigan‘ aufs Cover schreiben. Aber im Grunde ist dieses scheinbar so zugängliche, populäre Stück ein besonders großes, kompliziertes, tiefes Werk – genauso tief wie KV 466! Von diesem Konzert weiß das jeder, durch die Tonart d-Moll, ‚Don Giovanni‘ und so weiter. Aber in KV 467 gibt es zum Beispiel Aufsehen erregende harmonische Ideen. In seinen Sonatensätzen kehrt Mozart bei der Reprise praktisch immer zurück auf die Tonika. Hier aber, im zweiten Satz, der in F-Dur steht, der Subdominante der Werktonart C-Dur, erklingt die Reprise in As-Dur! Das ist ein wunderbarer Schock.“
Dienstag, 28. Jänner 2025
Mahler Chamber Orchestra
Mitsuko Uchida | Leitung und Klavier
Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert für Klavier und Orchester
B-Dur, KV 456
Leoš Janáček
„Mládí“ für Bläsersextett
Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert für Klavier und Orchester
C-Dur, KV 467
Entscheidende interpretatorische Einsichten hat Uchida aus der Beschäftigung mit historischen Instrumenten gewonnen. Sie musiziert leidenschaftlich gern auf dem Hammerklavier und träumt davon, für Schubert einen originalen Graf-Flügel zu besitzen. In den großen Konzertsälen vertraut sie allerdings auf den Steinway, von dem sie vier Modelle besitzt.
Was die spezifischen Herausforderungen der MozartInterpretation betrifft, so erinnert sie sich, dass in den 1960er Jahren, als sie in Wien studierte, jedermann genau gewusst habe, wie man seine Musik spielt. „Aber jeder sagte etwas anderes! Das war verwirrend.“ Erst später habe sie ihren persönlichen Zugang gefunden, der über alte Opernaufführungen mit Fritz Busch aus Glyndebourne, über Erich Kleiber und den Geiger Josef Szigeti führte.
„Am Ende kann man ohnehin nur von Mozart selbst lernen. Zum Beispiel mit Verzierungen sparsam zu sein: Man darf nicht überall etwas hineinstopfen, wo man glaubt, da wäre ein Loch! Er sprach ja gerne vom guten Geschmack. Den muss man beachten.“
Monika Mertl
Nur ein Jahrzehnt blieb Ernst Krenek, als der gefeierte Komponist 1927 von Berlin nach Wien heimkehrte; dann trieb ihn die Ächtung als „entarteter“ Künstler ins Exil. Sein „Reisebuch aus den österreichischen Alpen“ balanciert mit hellwachem Geist Kreneks Liebe zur Heimat. Florian Boesch und Malcolm Martineau bringen es nun im Musikverein zur Aufführung.
„Neugierig, ob ich’s finde: mein
Vaterland“
Florian Boesch singt Kreneks „Reisebuch“
Dass man am Silvesterabend in der Wiener Staatsoper „Die Fledermaus“ von Johann Strauß gibt, galt schon in den 1920er Jahren als fest verankerte Tradition. Doch am 31. Dezember des Jahres 1927 war alles anders: Da wartete das Wiener Publikum mit Spannung auf die Premiere jener Oper, die seit dem Frühjahr ganz Europa in Atem hielt. Der junge Komponist allerdings saß während der Vorstellung mit Freunden in einem Café schräg gegenüber dem Bühneneingang und wartete im Abendanzug auf einen Boten von der Oper. Der sollte ihn holen, wenn es an der Zeit war, vor den Vorhang zu treten.
Seit der Uraufführung am 10. Februar 1927 in Leipzig war Kreneks „Jonny spielt auf“, oft verfälschend als „JazzOper“ apostrophiert, von einem Erfolg zum nächsten geeilt. In der Saison 1927/28 standen 421 Aufführungen in 45 unterschiedlichen Städten auf dem Programm, und auch diesmal flog Krenek der Jubel des Publikums entgegen.
Sieben Jahre waren vergangen, seit Ernst Krenek 1920 als Student der Wiener Musikakademie seinem Lehrer Franz Schreker nach Berlin gefolgt war. Allen politischen Unruhen der Weimarer Republik zum Trotz war
Berlin das Zentrum einer neuen Epoche: Modernität, Fortschritt und Zeitgeist prägten das Leben der Metropole. Krenek atmete frische Luft. Im Frühjahr 1921 komponierte er sein erstes, atonales Streichquartett und landete beim Nürnberger Musikfest einen Sensationserfolg. 1923 löste die Uraufführung seiner monumentalen Zweiten Symphonie in Kassel einen Tumult aus. Jetzt galt Krenek als „Ultramodernist“, war angesehen und voller Tatendrang.
Nachdem sein „Jonny“ im Oktober 1927 auch in Berlin Begeisterung ausgelöst hatte, wurde Krenek klar, dass er auf lange Zeit hin keine Geldsorgen mehr haben würde. Einen Monat später saß er im Zug nach Wien, um sich in seiner Heimatstadt nur noch dem Komponieren zu widmen. Zunächst war er noch viel unterwegs, vor allem nach Kassel, wo er sich in die fünfzehn Jahre ältere Schauspielerin Berta Herrmann verliebt hatte. Im August 1928 heirateten die beiden in Wien – es war seine zweite Ehe nach einer nur wenige Monate währenden mit Anna, der Tochter von Alma und Gustav Mahler. Berta und Ernst fanden eine Wohnung in Hietzing nahe Schönbrunn, aber sie fanden nur schwer Anschluss in Wien. Er habe sich in die Stadt „eingeschlichen“, erzählte Krenek viele Jahrzehnte später seinem Biographen John L. Stewart. Krenek, von Grund auf schüch-
tern, haderte mit konservativen Strömungen in der Wiener Kulturszene, die kaum Aufführungen seiner Musik beförderte. Zum anderen eröffnete ihm die Doppelbegabung als Schriftsteller und Komponist einen besonderen Blick auf Kunst und Leben. Er wurde mit Karl Kraus bekannt und lernte Anton Webern und Alban Berg, die Schüler Arnold Schönbergs, kennen. Von Schönberg hingegen wurde er – wegen seiner tonalen Kehrtwendung im „Jonny“ – auf Distanz gehalten.
„Man muss sich vorstellen, welche Gleichzeitigkeit es in Wien in der Zwischenkriegszeit gab: Die Speerspitzen von Wissenschaft, Kultur, Psychoanalyse und Wirtschaft mit Joseph Schumpeter, die Komponisten der Neuen Wiener Schule – das alles konzentrierte sich in Wien. 1929 begann der Nationalismus und Antise -
Der Exilkoffer von Ernst Krenek Foto: Markus Pillhofer / Ernst-Krenek-Institut-Privatstiftung
mitismus immer stärker zu werden. Das muss eine Zeit gewesen sein, wo jemand, der wie Krenek nicht mit Scheuklappen durch die Welt geht, sich in einer ungeheuren Zerrissenheit befand, die auch eine starke Dynamik hatte.“ Für Florian Boesch ist das im Sommer 1929 entstandene „Reisebuch aus den österreichischen Alpen“ ein einzigartiges Dokument dieser Zeit: Die 20 Lieder, für die Krenek selbst den Text verfasst hat, sind „ganz differenzierte Betrachtungen über Österreich, das Österreicher-Sein, die Zwischenkriegszeit und die Zukunft. Krenek nimmt prophetisch Dinge vorweg, die 1929 gar nicht vorstellbar waren.“
Eine charmante Pointe ist, dass Krenek diese Reise tatsächlich gemacht hat. Noch im Hochgefühl des Erfolges von „Jonny“ entschied er im Frühling 1929, „daß es für mich an der Zeit sei, das Land zu erkunden, zu dem ich eine eigenartige und leidenschaftliche Liebe entwickelt hatte“, erinnerte er sich in seiner Autobiographie „Im Atem der Zeit“. Gemeinsam mit seinen Eltern und Berta reiste er mit Zug, Auto, Postbus und Bergbahn quer durch das Land – vom „bekannten Wallfahrtsort Mariazell“ durch das Gesäuse nach Admont, weiter nach Bad Aussee bis nach Hallstatt, „die geisterhafte, melancholische Stadt an den Ufern eines stillen, schwarzen Sees“. Von dort fuhren die Kreneks über Abtenau, Radstadt und den Tauernpass nach Mauterndorf und über den Katschberg ins Kärntner Gmünd und Millstatt bis nach Heiligenblut am Fuße des Großglockners und schließlich nach Lienz, die Hauptstadt von Osttirol. „Es war eine der schönsten Unternehmungen meines Lebens“, notierte Krenek.
Schon während der Reise fertigte Ernst Krenek literarische Notizen an. Die Komposition erfolgte in nur zwanzig Tagen im Juli. Die Beschreibung der einzelnen Reisebilder wird durch ironische und nachdenkliche Reflexionen unterbrochen. In „Politik“ findet er mahnende Worte: „Sind wir
gestraft für uns’re Sünden mit unheilbarem Irrsinn? Habt ihr denn ganz verlernt zu leben um des Lebenswillen?“ Und wird dann prophetisch: „Ihr Br ü der schickt den blutigen Hanswurst endlich heim, beendet die Todesmaskerade, denn es ist genug jetzt!“ Dieser Satz beziehe sich auf Ernst Rüdiger Starhemberg, den Führer der Heimwehr, schreibt Krenek in seinen Lebenserinnerungen. Aber wer möchte im Rückblick nicht schon Hitler am Horizont erkennen?
Mitunter sind die Aussichten des „Reisebuchs“ amüsant und humorvoll. In „Auf und ab“ schreibt Krenek: Sie „photographieren sich und dahinter auch wohl einen Berg und sehen nichts, weil sie Ansichtskarten schreiben müssen.“ Das ist die „Vorwegnahme des Selfies, der Kategorie Instagram im eigenen Erleben und im Erleben der Umgebung“, betont Florian Boesch. „Er beschwert sich schon 1929 über die Auswüchse des Tourismus. Stellen Sie sich diesen Menschen heute in Kitzbühel oder sonst wo vor – unfassbar.“
„Zwanzig sentimentale, ironische und philosophische Skizzen im Sinne von Schuberts Winterreise“ nennt Krenek sein „Reisebuch“, das er spürbar unter Eindruck seines eigenen SchubertVerständnisses komponiert hat. Das Lied „Unser Wein“ ist Schubert gewidmet. „Für mich“, so Boesch, „gibt es einen deutlichen Schubert-Verweis im Lied ,Heimweh‘. Da kommt der Satz vor: ,Das weht mich an, wenn ich durch ihre Straßen gehe, dort, wo die niederen gelben Häuser sind. In dem alten Hof sehe ich durch das grüne Tor den Lindenbaum.‘ Wenn Krenek den Schubert meint, dann beschreibt er das Biedermeier, eine Zeit, in der die ganz große Schaffenskraft bei Schubert und den Dichtern lag, in einer Zeit der Zensur unter Metternich. Und nun dieser Blick aus der Position zwischen den Kriegen, mit einem klaren Bewusstsein über die Schwierigkeit der österreichischen Identität nach dem Verlust des Großreichs, der großen Sehnsucht nach dem Süden und dem Verlust von Tri-
Freitag, 17. Jänner 2025
Florian Boesch I Bariton
Malcolm Martineau I Klavier
Ernst Krenek
Reisebuch aus den österreichischen Alpen. Ein Liederzyklus
Fotos: Wien Museum
est. Da fragt Krenek, worauf wir uns zurückbesinnen können, wenn wir die Katastrophe des Ersten Weltkriegs und die sich anbahnende Katastrophe des Nationalsozialismus sehen. Wohin schauen wir? Und dann schaut er ins Biedermeier zu Schubert.“
„Ich bin ein Textsänger“, sagt Florian Boesch auch mit Bezug zu Krenek. „Mein Element ist es, wenn eine Paarung von Text und Musik etwas ganz Außergewöhnliches ergibt. Beim ‚Reisebuch‘ von Krenek ist diese Gleichwertigkeit von Text und Musik so außergewöhnlich herausragend gegeben wie kaum in einem Liederzyklus des 20. Jahrhunderts.“
Schon die Wiener Aufführungen im Jänner 1928 wurden von Unruhen nationalsozialistischer Aktivisten gestört, und in München kam es 1929 zu öffentlichen Protesten. Als die Nationalsozialisten im Mai 1938 in Düsseldorf die Ausstellung „Entartete Musik“ eröffneten, musste ein Poster des „Jonny“ mit dem saxophonspielenden schwarzen Musiker und einem Davidstern für das Plakat herhalten. Als Hitler am 12. März 1938 in Österreich einmarschierte, rettete Krenek ein Zufall vor dem Schlimmsten: Er war zusammen mit Berta soeben von einer Amerika-Reise zurückkommend in Le Havre gelandet. Über Paris fuhren die beiden nach Brüssel, um am 12. März an einer Aufführung des „Reisebuchs aus den österreichischen Alpen“ teilzunehmen. Wäre Krenek an diesem 12. März in Wien gewesen, er wäre wohl sofort verhaftet worden.
Albert Seitlinger
„Beim ‚Reisebuch‘ von Krenek ist die Gleichwertigkeit von Text und Musik so außergewöhnlich herausragend wie kaum in einem Liederzyklus des 20. Jahrhunderts.“
Florian Boesch
Foto: Andreas Weiss
Jänner-Termine im Musikverein sind Zubin Mehta bestens vertraut – fünf Mal hat der Dirigent aus Bombay bereits das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker dirigiert. Am 14. Jänner 2025 kommt es nun zum nächsten Wiedersehen mit seinen philharmonischen Freunden aus Wien. Auf dem Programm stehen Bruckners „Neunte“ und Mozarts Violinkonzert KV 216, in dem Pinchas Zukerman den Solopart spielt. Eine Begegnung in der Bar des Hotels Imperial.
Foto: Clemens Fabry
Die Kraft der Erinnerung
Mit Zubin Mehta in der Bar
„Sind Sie sicher, dass Sie mit mir sprechen wollen?“ Schon bei der Interviewanfrage zeigte sich Zubin Mehta einigermaßen überrascht über das Interesse an seiner Person. „Was soll ich Ihnen denn noch erzählen?“, fragt er in der Bar des Hotels Imperial denn auch. Es gebe ja nichts Neues zu berichten. Hätten seine jüngeren Kolleginnen und Kollegen denn nicht mehr Aufmerksamkeit verdient? Doch Zubin Mehta ist nicht nur ein besonders herzlicher, sondern auch ein ausgesprochen höflicher Mensch. Deshalb steht er bereitwillig Rede und Antwort. Er spricht mit Bedacht, zunächst noch etwas zögerlich. Doch die durch das Gespräch wachgerufenen Erinnerungen bringen schnell Schwung in seine Erzählung und eindeutig auch Freude in sein Gesicht.
Wenn einer eine Reise tut, so kann er, wenn er es für sinnvoll hält, was erzählen. Zubin Mehtas Lebensreise, die den bis heute Vielbeschäftigten bald in sein 90. Jahr führt, ist weltumspannend und besonders reich an Facetten. Ein wichtiges, weil nachhaltig prägendes Kapitel nimmt darin die Musikstadt Wien ein. 1954 kam er als Achtzehnjähriger nach Wien, in seine musikalische Erweckungsstadt, von der aus vieles seinen Ausgang nahm. Der Musikverein als Sehnsuchtsort, in den er, durch die Stadt schlendernd, durch Zufall gewissermaßen hineingestolpert war, um unversehens in einer Probe Herbert von Karajans zu landen; der Stehplatz als Schule des Hörens, auf dem er sich während seiner Studienjahre an der damaligen Musikakademie, unterrichtet vom legendären
„Leider habe ich ‚Parsifal‘ nie dirigiert. Vielleicht ist es zu spät. Aber das würde ich schon noch gerne machen.“
Zubin Mehta
Hans Swarowsky, allabendlich Inspiration holte. Doch auch von der Bühne aus konnte er sich von den musikalischen Größen der Zeit einiges abschauen. Denn als Mitglied des Wiener Singvereins hatte er freien Blick auf die besten Dirigenten der damaligen Zeit. Zu der Chorperspektive kam jene des Kontrabasses dazu, auf dem er es ebenfalls zur Meisterschaft brachte. Bis heute hat er als ehemaliges Mitglied des Musikakademie- und des Jeunesse-Orchesters die Bassstimme wichtiger symphonischer Werke in den Fingern – von Beethovens „Missa solemnis“ bis hin zu Franz Schmidts „Buch mit sieben Siegeln“.
1961 erfolgte im Musikverein sein Debüt am Pult der Wiener Philharmoniker – der Anfang einer langanhaltenden Beziehung. Das erste Stück, das er mit dem Orchester auf Platte aufnahm, steht nun auch bei seinem nächsten Konzert in Wien auf dem Programm: Bruckners Neunte Symphonie. „Mein Bruckner-Bild war damals stark von Bruno Walter geprägt, von dem ich in Los Angeles Anfang der 1960er Jahre kurz vor seinem Tod noch wichtige Impulse bekam“, erinnert er sich heute. „Aber kennengelernt habe ich Bruckner in Wien, bei Konzerten und bei vielen Proben mit Karl Böhm, Josef Krips und auch Rudolf Moralt. Im Bombay meiner Jugend gab es schlichtweg keine Bruckner-Platten, und das dortige Orchester hätte es auch nie gewagt, Bruckner zu spielen.“ Mehta schien die österreichische Musiktradition damals wie ein Schwamm in sich aufgesogen zu haben. Daniel Barenboim meinte einmal, dass man beim Hören der Aufnahme zur Überzeugung komme, der Dirigent müsse in der Nähe von Linz geboren sein, nicht aber in Bombay. Bleibt – trotz der Verinnerlichung europäischer Kultur – noch die Frage nach dem „lieben Gott“, dem die Symphonie gewidmet ist. Ist Gott für den Parsen Mehta ein anderer als für den Katholiken Bruckner? „Gott ist Gott“, sagt Mehta knapp. Etwas eingehender führt er einen Gedanken aus, der ihn schon länger beschäftigt: „Die Tatsache, dass Bruckner diese Symphonie Gott gewidmet hat, imponiert mir bis heute. Ich kenne keinen anderen Komponisten oder Künstler, der etwas Vergleichbares gewagt hätte. Für mein Verständnis hat Bruckner in seiner Religiosität dann aber doch ordentlich übers Ziel geschossen. Denken Sie an seine peniblen Aufstellungen, wie viele Vaterunser er am Tag gebetet hat.“ Auch Mozart habe, wie es in einem seiner Briefe heißt, „Gott immer vor Augen“ gehabt. Bei Bruckner, so Mehta, nehme das aber andere Dimensionen an.
Mozart. Spätestens jetzt wird klar, dass es eigentlich Zubin Mehta ist, der das Gespräch führt. Die vorbereiteten Fragen erübrigen sich zumeist und können getrost weggepackt werden. Mit Mozart nennt er jedenfalls intuitiv den Namen des zweiten Komponisten, der bei seinem nächsten Zusammentreffen mit den Wiener Philharmonikern im Jänner auf dem Programm steht. Als Solist kommt Pinchas Zukerman ins Spiel, den er für seine große Musikalität und Disziplin schätzt und mit dem er viel aufgenommen hat, auch kammermusikalisch. Schuberts „Forelle“, eingespielt mit Daniel Barenboim, Itzhak Perlman, Pinchas Zukerman und Jacqueline du Pré, ist eines jener raren audiovisuellen Dokumente, die Zubin Mehta als Kontrabassisten ins Bild rücken. Als besonderes Mozart-Erlebnis nennt Mehta eine g-Moll-Symphonie unter Bruno Walter im Musikverein des Jahres 1960. Mehta hatte, wie so oft im Musikverein, inkognito eine Probe belauscht. Erst Monate später konnte er sich bei Bruno Walter in Los Angeles persönlich vorstellen und ihm für dieses eindrückliche Ereignis danken. Doch auch Walter hatte für Mehta eine Überraschung parat: „Sind Sie nicht der junge Herr, der vor einigen Wochen in Wien eine beeindruckende Dritte Symphonie von Brahms dirigiert haben soll? Ich habe in der ‚Furche‘, die ich mir nach Amerika kommen lasse, eine sehr schöne Besprechung gelesen.“
Von den USA und Bruno Walter führt das Gespräch dann aber gleich wieder nach Wien und zu Mehtas geliebten Philharmonikern. „Es ist jetzt bereits die dritte Generation, die ich in Wien dirigiere“, fährt Mehta fort. „Als ich angefangen habe, saßen noch meine Professoren von der Musikakademie im Orchester, mit denen ich natürlich per Sie war. Heute ist vieles anders, aber an der besonderen Art, Musik zu machen, hat sich in diesem Orchester nichts geändert. Diese Weitergabe von der einen zur nächsten Generation ist in Wien wirklich einmalig.“ Auch er habe von diesem unglaublichen Wissens- und Erfahrungstransfer ungemein profitieren können. Eine ganze Reihe philharmonischer Namen kommt ihm in den Sinn, die sein Leben musikalisch und menschlich bereichert haben: „Willi Boskovsky und Walter Barylli waren zwei prägende Konzertmeister, denen ich sehr nahestand. Auch andere Stimmführer wie Rudolf Streng an der Bratsche oder Emanuel Brabec am Cello betrachte ich bis heute als meine Lehrer.“
Während des Gesprächs fällt auf, dass Zubin Mehta immer wieder auch den Namen seines eigentlichen Lehrers an der Musikakademie, des Dirigenten Hans Swarowsky, einwirft, bei dem unter anderem auch Claudio Abbado und Mariss Jansons in die Schule gingen. Hat es ihn nicht auch gelegentlich gereizt, selbst zu unterrichten und seinen Erfahrungsschatz an jüngere Generationen weiterzugeben? Mehtas Antwort ist entschieden: „Kaum. Mir fehlt dazu schlichtweg die Geduld.“ Er werde von jungen Menschen zwar immer wieder um Rat gebeten, aber seine Antwort sei immer die gleiche: „Lernt die Partitur! Alles muss von der Partitur und der Handschrift des Komponisten ausgehen. Wer eine Symphonie von Mozart gut dirigieren will, sollte auch seine Lieder, seine Kammermusik und seine Opern kennen und sich immerwährend damit beschäftigen.“
Dienstag, 14. Jänner 2025
Wiener Philharmoniker
Zubin Mehta I Dirigent Pinchas Zukerman I Violine
Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Violine und Orchester G-Dur, KV 216
Anton Bruckner
Symphonie Nr. 9 d-Moll
Am Ende des Gesprächs bietet sich dann doch noch unvermutet die Gelegenheit, eine der vorbereiteten, aber längst weggelegten Fragen vorzubringen:
„Gibt es einen musikalischen Wunsch, Maestro, den Sie sich noch gern erfüllen würden?“
„Leider habe ich ‚Parsifal‘ nie dirigiert. Vielleicht ist es zu spät. Aber das würde ich schon noch gerne machen.“
Markus Siber
Fotos: Wiener Philharmoniker / Niklas Schnaubelt
Beethovens vielleicht authentischste Büste wurde 1938 unter dem Druck der Emigration des jüdischen Besitzers Wilhelm Kux an das Wien Museum verkauft, 2024 restituiert und von der Familie der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien geschenkt.
Foto: Amar Mehmedinovic
Beethoven, wie er wirklich aussah
Eine Büste
als einzigartiges Geschenk für den Musikverein
Eine typische Wiener Geschichte: ein Kunstobjekt mit Verbindung zur „Wiener Klassik“, ein jüdischer Mäzen, Verkauf unter Druck, Emigration, Restitution – und eine großzügige Geste. Johann Andreas Streicher veranlasste 1812 das Anfertigen einer Lebendmaske von Ludwig van Beethoven. Streicher, ein Freund Schillers, stammte aus Stuttgart und war in Wien als Pianist und Klavierbauer tätig. 1812 war er nicht nur unter den Gründungsmitgliedern der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, er ließ auch einen Saal bauen, der sich bald zu einem beliebten Konzertsaal entwickelte. Zudem diente dieser Saal dem Ausstellen der neuesten Klaviermodelle. Wohl in Hinblick auf die Ausstattung des Saals, für die man Büsten berühmter Komponisten benötigte, musste sich Beethoven der Prozedur des Anfertigens einer Lebendmaske unterziehen: Das Gesicht wurde komplett mit flüssigem Gips bedeckt, der schnell aushärtete. Atmen konnte Beethoven nur durch zwei Röhrchen, die in seinen Nasenlöchern steckten.
Erst beim zweiten Versuch soll der Vorgang erfolgreich gewesen sein. Beim ersten Mal riss Beethoven die Gipsmasse vom Gesicht. Nach dieser Lebendmaske schuf der Bildhauer und Maler Franz Klein (1777–1840) eine Büste. Es ist nicht irgendeine Büste. Klein hat zwar Ergänzungen – etwa in der Augenpartie – vorgenommen, dennoch ist sie so fein gearbeitet, dass sie als authentisches Abbild Beethovens gilt. Davon, dass die Büste kein rekonstruiertes Idealbild darstellt, zeugen auch die gut erkennbaren Pockennarben. So hat Beethoven ausgesehen.
Mehrere Abgüsse der Büste befanden sich in Besitz der Familie Streicher. Ein besonders schönes Exemplar aus Gips bronziert verkaufte die Familie wohl in den 1920er Jahren an Wilhelm Kux (1864–1965). Der Sohn eines Mediziners stammte aus der heutigen Slowakei und studierte am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde als Kind Violine – allerdings wenig erfolgreich, er wurde wegen „Unfähigkeit“ entlassen. Beruflich fasste er im Finanzwesen Fuß, die Liebe zu Musik blieb. Anfang der 1920er Jahre stiftete er dem Archiv der Musikfreunde einen namhaften Betrag für den Ankauf eines Fragments eines Liedes von Franz Schubert („Der Tod und das Mädchen“, D 531), 1925 wurde er in die Direktion der Musikfreunde berufen und blieb bis ins Jahr 1938 in dem Gremium, in das er nach dem Krieg zurückkehrte. Sein Wohnsitz lag allerdings ab 1939 in der Schweiz. Aufgrund von mehreren großzügigen Schenkungen an das Archiv der Musikfreunde – darunter mehrere Briefe und Kompositionsskizzen von Anton Bruckner sowie ein Streichquartett von Johannes Brahms in dessen Handschrift – erhielt Kux 1947 die Ehrenmitgliedschaft der Gesellschaft der Musikfreunde – eine durchaus übliche Geste in jener Zeit. Er starb 1965 im Alter von 101 Jahren in Chur.
Archivdirektor Johannes Prominczel nimmt die Beethoven-Büste vor dem Künstlereingang des Musikvereins in Empfang.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten musste Wilhelm Kux als Jude Österreich verlassen. Als tschechischem Staatsbürger war ihm die Ausreise möglich. Manches seiner wertvollen Autographen- und Musikinstrumentensammlung konnte er mit in das Schweizer Exil nehmen, anderes musste er zurücklassen. Die bronzierte Gipsbüste Beethovens durfte er als für Österreich relevantes Kulturgut nicht ausführen, wie erhaltene Akten belegen. – Übrigens eine Tatsache, die nicht damit zusammenhängt, dass Kux Jude war. Bis heute bedarf es bestimmter Voraussetzungen, um einzigartige Kulturgüter von Österreich ins Ausland zu exportieren. Die Büste musste 1938/39 also in Österreich bleiben. Und Kux musste sie um den veritablen Betrag von 3000 Reichsmark an die Städtischen Sammlungen (heute: Wien Museum) verkaufen. Der angemessen scheinende Betrag rechtfertigt freilich nicht das Unrecht, das dem Vertriebenen Wilhelm Kux wie so vielen widerfahren ist. In den Akten des Wien Museums sind die Geschichte der Büste und der überraschend hohe Preis erklärt: Die
Büste wird als jene Büste bezeichnet, die Klein angefertigt hat und nach der später Kopien hergestellt wurden. Zudem handle es sich nicht nur um jene Büste, die im Klaviersalon der Firma Streicher stand, sondern auch um jene, die 1927 bei der BeethovenZentenarausstellung der Stadt Wien anlässlich des 100. Todestags des Komponisten ausgestellt war. Man ging also davon aus, dass diese Büste aus dem Besitz von Wilhelm Kux nicht ein Nachguss war, sondern überhaupt die erste und wichtigste Büste nach der Lebendmaske schlechthin.
2008 entschied die Restitutionskommission, die Büste an die Erben zurückzugeben. Die Suche nach den Nachfahren erwies sich als schwierig. Kux war ohne direkte Nachkommen verstorben, Erben waren die Kinder seiner Geschwister, deren Familien heute über die ganze Welt verstreut sind, unter anderem in den USA, in Australien und England.
2023 begann sich der Abschluss des Restitutionsprozesses abzuzeichnen. Auf Vermittlung des Wien Museums kam die Gesellschaft der Musikfreunde in Wien in Kontakt mit dem Vertreter der Erbengemeinschaft, Rohan Kux. Sein Großvater war Neffe von Wilhelm Kux und ist nach Australien emigriert, wo Rohan Kux wohnt. Dieser bekräftigte das Ansinnen, die Büste als Andenken an Wilhelm Kux in Wien zu belassen, wo Kux gelebt hat. „Schließlich habe die Büste Wien nie verlassen“, so Rohan Kux. Schlussendlich erklärte sich die Familie bereit, der Gesellschaft der Musikfreunde die wertvolle Büste zu schenken. Ausschlaggebend war dafür die enge Beziehung des „Urgroßonkels“ Wilhelm mit der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Zudem war auch Beethoven Ehrenmitglied der Gesellschaft und der langjährige Besitzer Andreas Streicher deren Gründungsmitglied.
Foto: Mario Graf
Foto: Amar Mehmedinovic
Ende Oktober 2024 war es schließlich so weit. Beethovens Büste überquerte vom Wien Museum zum Musikverein den Karlsplatz, wohlbehütet in einer voluminösen Klimakiste. Rohan Kux, der Wien besuchte, nahm im Namen seiner Familie an der Übergabe im Musikverein teil. Zudem ließ er sich nicht die Gelegenheit entgehen, jene Handschriften anzuschauen, die Wilhelm Kux der Gesellschaft der Musikfreunde geschenkt hatte. In Anwesenheit des Direktionsmitglieds Tassilo Metternich-Sándor, des Intendanten und der Kaufmännischen Geschäftsführerin wurde die Büste von Rohan Kux schließlich feierlich übergeben. Allein das Öffnen der Kiste hatte nahezu weihevollen Charakter. Als würde man Beethoven persönlich auspacken. Der strenge, introvertierte, vielleicht sogar etwas grantige Blick flößt Betrachter:innen unwillkürlich Respekt ein.
Ist sie es nun oder nicht? Die allererste Büste? Die wichtigste BeethovenBüste weltweit? – Die Wahrscheinlichkeit ist durchaus hoch. Verglichen etwa mit einem Abguss des Beethoven-Hauses Bonn von 1890 wirkt die Büste der Gesellschaft der Musikfreunde deutlich detaillierter, auch weniger geglättet. Und auch die Akten des Wien Museums sprechen dafür. Beweisen lässt es sich allerdings momentan nicht. Sicher ist jedenfalls, dass die Büste nicht nur wertvoll ist, sondern auch dem äußeren Erscheinungsbild Beethovens sehr nahekommt und als Hauptquelle für sein Aussehen gilt. Und mit ihrer Geschichte ist die Büste einzigartig. Vom Klavierbauer Andreas Streicher über den vertriebenen Musikliebhaber und Mäzen Wilhelm Kux bis hin zur Restitution und der Schenkung an die Gesellschaft der Musikfreunde schließt sich gewissermaßen auch ein Kreis.
In absehbarer Zeit soll die Büste der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Johannes Prominczel
Unterzeichnung des Schenkungsvertrags. Von links:
Renate Futterknecht (kaufmännische Direktorin)
Rohan Kux (Vertreter der Erbengemeinschaft)
Johannes Prominczel (Archivdirektor)
Stephan Pauly (Intendant)
Tassilo Metternich-Sándor (Vizepräsident der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien)
Foto: Amar Mehmedinovic
Der kanadische Komponist Thierry Tidrow hat Erich Kästners Ermutigungsstück „Die Konferenz der Tiere“ für Kinder humorvoll aufgefrischt. Michael Hammerschmid durfte vorab einen Blick in die Proben werfen und sprach mit dem Leading-Team der Koproduktion des Musikvereins mit der Philharmonie Luxembourg.
Illustration: Édith Carron
Verrückte Geräusche für den Weltfrieden
Erich Kästners „Konferenz der Tiere“ als Musiktheater für Kinder
„Es geht um die Kinder“: Dieser Satz wird in Erich Kästners parabelhafter Erzählung „Die Konferenz der Tiere“ über das fruchtbare Bündnis zwischen Tieren und Kindern, die gegen die Kriegslogik der Erwachsenen aufbegehren, mehrfach wiederholt. Es ist auch die Kernbotschaft von Thierry Tidrows Neukomposition nach dem Libretto Friederike Karigs, in der Erich Kästners Geschichte zu einem vielstimmigen Stück voll Humor und musikalischmenschlicher Tiefe verwandelt wird.
Erich Kästner schrieb 1949 unter dem Eindruck des Zweiten Weltkriegs und in Erinnerung an den Ersten, in dessen Vorbereitungsdrill der junge Autor sich auf Lebzeiten ein Herzleiden eingehandelt hatte, sein erstes Nachkriegskinderbuch. „Die Konferenz der Tiere“ wurde ein flammendes Plädoyer für den Weltfrieden und für die „andere“, nämlich die nicht herrschende, dafür umso kreativere Vernunft der selten ernst genommenen Tiere und Kinder. So beginnt Erich Kästners Geschichte mit der Erkenntnis eines durchaus vernunftbegabten und witzigen Tiertrios
aus Löwe, Elefant und Giraffe, dass die ewigen Konferenzen der Menschen immer nur zu weiteren Konferenzen und Konflikten statt zur Bereitschaft geführt haben, auf Krieg und Zerstörung endlich zu verzichten. Das können die drei natürlich gar nicht verstehen, und sie ertragen es auch nicht mehr, dass die Zukunft der Kinder durch die Müßigkeit und Einfallslosigkeit der Erwachsenen so düster bleiben soll. Denn es geht um die Kinder, wie es bei Kästner immer wieder heißt. Und so beschließen die Tiere, sich für alle Kinder der Welt einzusetzen und eine eigene Konferenz mit ganz konkreten Forderungen für einen gültigen Weltfrieden auszurichten. Sie soll im Haus der Tiere stattfinden, wo sie die notwendigen Beschlüsse formulieren und bei den Erwachsenen durchsetzen möchten.
Denn es geht um die Kinder, wie es bei Kästner immer wieder heißt.
Das Libretto Friederike Karigs verschiebt die Ausgangslage von Erich Kästners Buch allerdings um einen wesentlichen Punkt. In ihm steht nämlich ein Mädchen ganz im Zentrum des Geschehens. In der Stückfassung sind es die Kinder selbst und mit ihnen die Tiere, die sich emanzipieren und politisieren, indem sie sich auf den Weg machen, ihre Ideen und Träume von einer besseren Welt zu verwirklichen. Gleich zu Beginn des Stückes spricht uns das Mädchen Lolo an, das Emma Schoepe als energisch und zart, wütend, intelligent und lustig interpretiert, und erzählt und möchte am liebsten alles erzählen, bis es sich, fast hätte es darauf vergessen, dann bei uns vorstellt. Lolo ist nämlich wie viele der zur selben Zeit anreisenden Tiere gerade äußerst beschäftigt und auf einer Eisscholle zur großen „Konferenz der Tiere“ unterwegs. Da die Eisscholle, auf der sie sitzt, aber gerade in Begriff zu schmelzen ist, bleibt Lolo und ihrer Begleiterin, der Eisbärin Paula, nicht viel Zeit, und wir befinden uns schon mitten im Abenteuer des Stückes. Leicht wird die Reise zum Weltfrieden für Lolo und ihre Mitstreiter:innen leider nicht werden. Denn die sich in ihre Kriegslogik und ihrem umweltzerstörerischen Starrsinn verbarrikadierenden Erwachsenen weigern sich hartnäckig, die Ideen und Gedanken der Kinder und Tiere aufzunehmen. Doch diese lassen sich glücklicherweise nicht unterkriegen und greifen zuletzt zu einem außergewöhnlichen Mittel …
Etwas von dieser Kraft, sich nicht unterkriegen zu lassen, sondern mit Mut und Einfallsreichtum auf Situationen und Umstände zu reagieren, spiegelt sich auch im musikalischen Universum Thierry Tidrows, in der Darstellungskunst Emma Schoepes und im Musizieren von Maiken Beer (Violoncello), Alessandro Baticci (Flöte), Teresa Doblinger (Klarinette) und Igor Gross (Schlagzeug und Percussion) wider. Es entfaltet sich ein ungemein ideenreiches Spiel sowohl „mit sich selbst“ als auch untereinander. Emma Schoepe schlüpft etwa immer wieder aus ihrer Mädchenrolle heraus und in die Rolle der verschiedenen Tiere. Dafür bieten ihr die von Tine Becker (Ausstattung und Kostüm) ganz im Geiste des Recyclings aus Kartonabfällen gefertigten Masken und Puppen ausdrucksstarke Möglichkeiten. Und auch die Musiker:innen selbst verwandeln sich mehrfach: Sie sprechen u. a. verschiedene Radiostimmen, verwandeln sich zu einem Chor oder singen und sprechen die Tiere, die sie auch instru-
mental in allen Nuancen lautmalerisch erklingen lassen. Dazu passen die von Thierry Tidrow gewählten Musikinstrumente sehr gut, die dem Brüll- und Trötumfang von Löwe, Elefant und Giraffe einen entsprechend tiefen Resonanzraum geben und sie in der Stimme von Bassklarinette, Bassflöte und Violoncello gemeinsam mit Igor Gross’ Vibraphon- und Schlagzeugspiel zu geräuschvollem Sprechen und Klingen bringen. Weitere, heller klingende Instrumente ermöglichen es den Musiker:innen, bis hinauf in höchste Klangregionen zu klettern.
Aber „labern dürfe man nicht“, sind sich die Künstler:innen einig, denn mit Kindern habe man ein besonders ehrliches und kritisches Publikum vor sich, was Regisseur Wolfgang Nägele auch als sehr „reinigend“ empfindet. Für Thierry Tidrow, der gerade auch für das NEST der Wiener Staatsoper in unmittelbarer Nachbarschaft des Musikvereins die Kinderoper „Sagt der Walfisch zum Tunfisch“ vorbereitet, hat das Musikschreiben für junge Menschen außerdem etwas Befreiendes, denn so könne er alles schreiben und habe mit keinem „Oh, das ist atonal oder dissonant oder konsonant“ zu rechnen. Ganz im Gegenteil: „Je ‚weirder‘ das Geräusch, desto toller finden es die Kinder eigentlich.“ Auf den 1986 geborenen kanadischen Komponisten Thierry Tidrow geht auch die Wahl des Stückes zurück. Er möchte den Kindern angesichts von Kriegen wie im Nahen Osten etwas anbieten, denn die Kinder merkten genau, was in der Welt vor sich gehe. Durch die gemeinsame Arbeit an Thierry Tidrows einfallsreicher Komposition auf Grundlage der modernisierenden Textadaption durch Friederike Karig, die den Witz und die Plastizität der Vorlage zu transportieren versteht, ist das neue Musiktheaterstück ein ausdrucksstarker Beitrag, die Ermutigung der Kinder im Geiste Erich Kästners weiterzutragen. Und das jenseits von Urwald- oder Nationalitätenklischees, die in dieser Fassung der „Konferenz der Tiere“ so gar keine Rolle spielen. So überträgt sich die quirlige Euphorie, große Tatenlust und tierisch menschliche Aufbruchstimmung von Erich Kästners Figuren ganz unmittelbar und lädt Kinder wie Erwachsene herzlich zu politischer Partizipation, menschlicher Wachheit und musikalischer Neugierde ein.
Michael
Hammerschmid
Von links:
Thierry Tidrow, Friederike Karig, Tine Becker, Wolfgang Nägele, Michael Hammerschmid
Samstag, 11. Jänner 2025
Sonntag, 12. Jänner 2025
Emma Schoepe I Schauspiel
Musiker:innen des Black Page Orchestra
Alessandro Baticci I Flöten
Teresa Doblinger I Klarinetten
Maiken Beer I Violoncello
Igor Gross I Schlagzeug und Percussion
Wolfgang Nägele I Regie
Blanche Rérolle I Regieassistenz
Friederike Karig I Libretto
Tine Becker I Ausstattung
Ariane Königshof I Ausstattungsassistenz
Yvonne Reidelbach I Ausstattungsassistenz
Die Konferenz der Tiere
Musik von Thierry Tidrow
(UA im Auftrag der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien und der Philharmonie Luxembourg)
Konzert für Publikum ab 6 Jahren
Fotos: Igor Ripak
Das Bild in Mozarts Kopf und der Klang in unseren Ohren
Mozarts Requiem in den Musikverein Perspektiven
Anton Zeilinger erkundet mit dem Publikum des Musikvereins die Geheimnisse des menschlichen Hörens und wirft zugleich einen ungewohnten Blick auf das berühmteste Fragment der Musikgeschichte, Mozarts „Missa da Requiem“.
„Das Ding wird im Kopf wahrlich fast fertig, wenn es auch lang ist, so dass ich’s hernach mit einem Blick, gleichsam wie ein schönes Bild oder einen hübschen Menschen, im Geist übersehe, und es auch gar nicht nacheinander wie es hernach kommen muss, in der Einbildung höre, sondern wie gleich alles zusammen. Das ist nun ein Schmaus! Alles das Finden und Machen geht in mir nur wie in einem schönstarken Traume vor: aber das Überhören, so alles zusammen, ist doch das Beste.“
1815 erfuhren die Leser:innen der „Allgemeinen musikalischen Zeitung“, wie Mozart komponiert habe. Das obige Zitat hat nur einen kleinen Schönheitsfehler: Es lässt sich nicht nachweisen, dass es tatsächlich von Mozart stammt. Wohl aber berichtete er in einem Brief an seinen Vater über die Arbeit an „Idomeneo“ 1780: „Komponiert ist schon alles – aber geschrieben noch nicht.“ Ob auch bei seinem Requiem schon alles in seinem Kopf komponiert war? Über diese Frage haben sich viele ihrerseits den Kopf zerbrochen, und viel diskutiert wurde auch über die Vervollständigung des Fragments durch Joseph von Eybler und Franz Xaver Süßmayr – vor allem darüber, ob die Qualität dieser Arbeit auf derselben Höhe sei wie Mozart.
Mozarts Fragment und seine Vervollständigung bilden den Angelpunkt eines Abends, der sich nach einer Idee von Anton Zeilinger ganz um das menschliche Hören dreht. Dabei geht es zunächst um grundlegende Fragen des Hörens und der Wahrnehmung: Wie filtert unser Ohr heraus, was für uns von Bedeutung ist? Und kann unser Gehirn Informationen ergänzen, die akustisch womöglich gar nicht existieren? Gemeinsam mit Bernhard Jakoby, dem Leiter des Instituts für Mikroelektronik und Mikrosensorik der Johannes Kepler Universität in Linz, wird Zeilinger in der ersten Hälfte des Abends psychoakustische Experimente mit dem Publikum durchführen. Da kann man etwa im Goldenen Saal Töne hören, die gar nicht erklingen, den Eindruck haben, bestimmte Tonhöhen wahrzunehmen, die in Wirklichkeit nicht schwingen: Denn unser aller Hören ist es gewohnt, Töne zu ergänzen. Unser Gehirn gestaltet die Wahrnehmung ständig aktiv mit. Das Hören ist wesentlich komplexer, kreativer und eigenständiger, als wir aufgrund unserer Alltagserfahrungen glauben könnten.
Sonntag, 12. Jänner 2025
Anton Zeilinger
Bernhard Jacoby
Concentus Musicus Wien
Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien
Stefan Gottfried | Dirigent
Solist:innen-Ensemble
Wolfgang Amadeus Mozart
Fragment und Vollversion des Requiems d-Moll, KV 626 (Auszüge)
Live-Audio-Experimente
Nach dieser Schärfung der Wahrnehmung und der Erfahrung einer aktiven Ergänzung von Tönen durch das Gehirn geht es im zweiten Teil des Abends um eine andere Form der Vervollständigung: In der Musikgeschichte gibt es einige berühmte Fragmente: Johann Sebastian Bachs „Die Kunst der Fuge“, die „Unvollendete“ von Franz Schubert, Giacomo Puccinis „Turandot“, Anton Bruckners 9. und Gustav Mahlers 10. Symphonie oder Alban Bergs „Lulu“ – über all diese Werke oder vielmehr ihre Ergänzungen durch andere wurde viel diskutiert und auch gestritten, doch über keines so anhaltend wie über das Requiem von Wolfang Amadé Mozart mit seiner mythenumrankten Entstehungsgeschichte. Zahlreiche weitere Vervollständigungsversuche folgten auf Süßmayrs komplettierte Partitur, die in der Praxis bis heute unangefochten dominiert, obwohl sie viel in der Kritik stand. Im Gespräch Zeilingers mit Stefan Gottfried, dem Leiter des Concentus Musicus, und anderen Musiker:innen bzw. Musikwissenschaftler:innen wird es um die Frage gehen, wie dieses unvollständige Werk ergänzt wurde und welche anderen Möglichkeiten außer Süßmayrs Version denkbar erscheinen. Dabei wird auch die Frage im Raum stehen, ob sich die Ergänzung durch das Hören und die Ergänzung eines fragmentarisch hinterlassenen Werks miteinander vergleichen lassen. Der Große Musikvereinssaal wird zum Experimentalraum, der an diesem sehr speziellen Abend spannende Einblicke in die Naturund Geisteswissenschaft, in die Psychoakustik sowie in Mozarts Werkstatt ebenso wie in jene der Vervollständiger von Mozarts Requiem miteinander verbindet.
Daniel Ender
DIE
Foto: Kaupo Kikkas
Als Künstlerin im Fokus des Musikvereins in der laufenden Saison spielt die Geigerin Janine Jansen die Facetten ihrer Kunst aus – auf einen Duo-Abend im Dezember folgt im Jänner ein Kammermusikprogramm mit ausgewählten Partnern, denen sie in der Musik wie im Leben eng verbunden ist.
Die eigentliche Art, Musik zu machen
Kammermusik mit Janine Jansen
Wer Janine Jansens Konzertkalender aufmerksam betrachtet, wird unschwer daraus herauslesen, dass die niederländische Geigerin mit auffallender, vielleicht sogar einzigartiger Konsequenz auf eine Ausgewogenheit zwischen solistischen und kammermusikalischen Auftritten achtet. Auch ein Blick ins Konzertarchiv der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien spiegelt diese Balance wider. Ihr Debüt im Jahr 2004 gab Janine Jansen als Kammermusikerin im Verein mit prominenten Wiener Partnern im Brahms-Saal. Bald darauf folgte ein Kammermusikkonzert mit renommierten internationalen Kollegen im Großen Musikvereinssaal, in dem sie seither in unterschiedlichen Kammerformationen aufgetreten ist. Freilich ist sie hier auch in schöner Regelmäßigkeit mit großen Violinkonzerten zu erleben, hat Konzerte von Mendelssohn, Bruch, Sibelius, Schostakowitsch und Prokofjew mit den Wiener Symphonikern, der Academy of St Martin in the Fields, den Münchner Philharmonikern und dem Orchestre de Paris gespielt – und zum Jubiläum
200 Jahre Gesellschaft der Musikfreunde in Wien im Jahr 2012 die Uraufführung eines Auftragswerks von Krzysztof Penderecki: das Doppelkonzert für Violine, Viola und Orchester mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Mariss Jansons und mit Julian Rachlin an der Viola.
Die Musik und im Besonderen die Kammermusik gehören zu Janine Jansens kräftigsten und prägendsten Wurzeln. Das Umfeld, in das sie hineingeboren wurde, war ein musikalisch äußerst aktives, die Musik wurde stets auch im Familienkollektiv praktiziert. Mit einem Chorleiter zum Großvater, einer Sängerin zur Mutter und einem Organisten zum Vater scheint es geradezu selbstverständlich, dass auch Janine Jansen und ihre beiden Brüder tief in die Welt der Musik eintauchten: Sie fand zur Violine, Maarten zum Violoncello und David nach väterlichem Vorbild zu Orgel und Cembalo. „Mein Vater“, erinnerte sich Janine Jansen in einem früheren Gespräch mit den
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„Musikfreunden“, „hat mich sehr oft begleitet, wenn ich neue Stücke gelernt habe. Vom Beginn weg, schon als ich nur leere Saiten gestrichen habe, hat er dafür gesorgt, dass es mir Spaß machte, indem er tolle Harmonien dazu gespielt hat. Auf diese Weise hat es sich für mich angefühlt wie richtiges Musikmachen, als würde ich die schönsten Werke spielen.“
Solch positive, natürliche und organische Erfahrungen gemeinsamen Musizierens schon vom jüngsten Kindesalter an setzten sich während ihrer Ausbildung fort. Ihre erste Lehrerin Coosje Wijzenbeek – Janine Jansen nennt sie bis heute in ihrer offiziellen Biographie an erster Stelle – räumte auch dem Ensemblespiel einen wichtigen Platz ein: Jedes Wochenende gab es Unterrichtsstunden im Quartettspiel mit Bruder Maarten und anderen Kindern. Das Musizieren im Familienverband, das durch Familienkonzerte früh auch öffentliche Resonanz erfuhr, blieb eine Konstante, selbst als Janine Jansen längst ihr Studium bei Philippe Hirschhorn aufgenommen hatte und Meisterkurse bei Persönlichkeiten wie Isaac Stern, Ana Chumachenco, Josef Gingold und Mstislaw Rostropowitsch absolvierte. Dokumentiert sind die engen musikalischen Familienbande auch auf späteren Tonträgern, etwa auf dem Album „Janine Jansen. Bach Concertos“, an dem, neben anderen ausgewählten musikalischen Vertrauten, Vater Jan und Bruder Maarten wesentlich beteiligt waren.
Seit mittlerweile mehr als zwei Jahrzehnten schart Janine Jansen alljährlich in den Tagen nach Weihnachten bei ihrem eigenen Internationalen Kammermusikfestival in Utrecht künstlerische Freunde um sich – und bietet in diesem Rahmen auch dem kammermusikaffinen Musiker:innennachwuchs ein Forum. Kammermusik ist für Janine Jansen „die eigentliche Art, Musik zu machen: miteinander kommunizieren, aufeinander hören und reagieren, Dialoge führen“, wie sie es einmal ausdrückte. Und dabei kommt es ihr letztlich gar nicht auf die Besetzungsgröße an. Diese „eigentliche Art, Musik zu machen“ hat für sie allgemeine Gültigkeit in der Musik: in Formationen vom Duo bis hin zum großen Solo mit Orchester.
Dies zeigt sich auch in jenen Konzerten, die Janine Jansen in der laufenden Saison als Künstlerin im Fokus des Musikvereins gibt: einem Duo-Abend im Dezember, einem Kammermusikprogramm im Jänner und einem solistischen Auftritt mit Orchester im Mai – mit Beethovens Violinkonzert und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen unter Paavo Järvi, für die Geigerin höchst inspirierende Partner, mit denen sie dieses Werk vor einigen Jahren bereits eingespielt hat.
Ein ausgesprochenes Wunsch-Werk für ihren bevorstehenden Kammermusikabend zum Jahresbeginn 2025 war Erich Wolfgang Korngolds Suite op. 23. „Es ist ein abso -
Freitag, 6. Dezember 2024
Janine Jansen | Violine
Denis Kozhukhin | Klavier
Werke von Schumann, Brahms, Poulenc, Messiaen und Ravel
Dienstag, 7. Jänner 2025
Janine Jansen | Violine
Boris Brovtsyn | Violine
Pablo Ferrández | Violoncello
Denis Kozhukhin | Klavier
Erich Wolfgang Korngold Suite, op. 23
Johannes Brahms
Klaviertrio Nr. 1 H-Dur, op. 8
lutes Meisterwerk, sehr romantisch und ausdrucksstark“, begeistert sich Janine Jansen im Musikvereinsinterview für das 1929/30 komponierte Stück, entstanden im Auftrag des Pianisten Paul Wittgenstein, der im Ersten Weltkrieg seinen rechten Arm verloren hatte. „Es wird viel zu selten gespielt – vielleicht wegen der etwas ungewöhnlichen Besetzung mit zwei Violinen, Violoncello und Klavier linke Hand.“ Sie hebt das wienerische Kolorit dieser Korngold-Suite hervor – ein starker Eindruck angesichts der wenige Jahre nach der Vollendung aus politischen Gründen notwendig gewordenen Emigration des Komponisten. Korngold zur Seite steht in diesem Programm das Erste Klaviertrio von Johannes Brahms, dem einstigen Konzertdirektor der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, der das bereits 1853/54 komponierte Werk mehr als vierzig Jahre später eingehend überarbeitete.
„Man muss für Kammermusik die Musiker sehr gut kennen, um nicht immer wieder von vorne anzufangen. Erst mit Freunden kann ich tief genug in das Verständnis der Werke eindringen“, sagte Janine Jansen einmal. Langjährige musikalische Partner und Freunde sind auch die drei exzellenten Künstler, mit denen Janine Jansen ihren Kammermusikabend gibt: der Pianist Denis Kozhukhin, der bei ihren bisherigen Sonatenabenden im Musikverein am Klavier saß, der Geiger Boris Brovtsyn mit Professur an der Wiener MUK, der unter anderem dem Ensemble von Janine Jansens erwähnter Bach-Aufnahme angehörte, und schließlich der spanische Cellist Pablo Ferrández. In diesem vertrauten, eingespielten und auf die gemeinsame Kammermusik eingeschworenen Kreis gibt Janine Jansen am 7. Jänner Einblicke in ihre Kunst der eigentlichen Art, Musik zu machen.
Ulrike Lampert
Mit Brillanz durchs Jahr
Bruce Liu spielt Tschaikowskijs
„Jahreszeiten“
Als Gewinner des Warschauer Chopin-Wettbewerbs im Jahr 2021 eilt Bruce Liu der Ruf voraus, einer der interessantesten Pianisten seiner Generation zu sein. Nun macht er auf seinem rasanten Weg durch die Musikmetropolen mit einem Rezital im Musikverein Station, das im Zeichen der Jahreszeiten steht.
Immer wieder zieht sich Musik über unser Leben in Spiegelungen des ewigen Kreislaufs. Müßig, die Menge der musikalischen Momente oder Werke aufzureihen, deren Schöpfer sich durch die Geschichte von den Jahreszeiten in ihren Eigenarten haben inspirieren lassen. Nur wenige Komponisten allerdings bedachten das ganze Jahr, alle seine Monate mit Musik, zumal auf dem Klavier. Der eine berühmte, der sich dem ganzen Jahreslauf musikalisch gestellt hat, ist kein Geringerer als Peter
Iljitsch Tschaikowskij mit seinem Klavierzyklus „Die Jahreszeiten“ op. 37a von 1875/76 – ein Reigen von Miniaturen, die jeden Monat mit charakteristischen musikalischen Signaturen versehen: ob „Kamin“, „Karneval“, „Schneeglöckchen“, „Ernte“ oder „Weihnacht“ … das elegische „Herbstlied“ auf den Oktober als Inbegriff russischen Seelentones ist jedenfalls schnell berühmt geworden.
Foto: Christoph Koestlin
Alfons Mucha: „Die vier Jahreszeiten“
Vom „Kamin“ im Jänner bis zur „Weihnacht“ im Dezember spannt sich der Bogen musikalischer Charakterstücke, die Tschaikowskij Monat für Monat schrieb.
Kühn genug, dass der junge kanadische Pianist chinesischer Herkunft Bruce Liu in seinem Wiener Rezital mit russischer Klaviermusik, die voller akrobatischer Abenteuer sein kann, ganze sechzig Minuten Tschaikowskijs gesamtem „Jahreszeiten“-Zyklus widmet, halb vor, halb nach der Pause – einer Musik der Innenwerte, die zudem im Rufe steht, mehr oder weniger Hausmusik zu sein. Solche Programmgestalt scheint Methode zu haben und auf ein Netz der Verbindungen zu setzen.
Wer diese Stücklein Tschaikowskijs vordergründig als programmatisch malend verstehen wollte, verfehlt, was Carl Dahlhaus so zwingend gezeigt hat: dass im 19. Jahrhundert eine „von Texten, Funktionen und sogar von empirisch fasslichen Affekten losgelöste Musik“ als „Idee der absoluten Musik“ aufwächst, die eine „Ahnung des Absoluten“ in der reinen Instrumentalmusik sucht. Beethoven konstatiert in Verteidigung der vermeintlichen „Malerei“ seiner „Pastorale“, es ginge eben nicht um Darstellung der Natur, sondern um „den Ausdruck der Empfindung“ derselben im Subjekt, schließlich um das, was die poetische Idee ausmacht: die Kreuzung der beiden Linien „absolut“ und „programmatisch“. Sie gelingt Robert Schumann am deutlichsten, und er prägt die Epoche durch seine intimen Klavierstücke, unter denen wir sogar Jahreszeitliches finden, etwa „Winterszeit“ in seinem berühmten „Jugendalbum“ op. 68 von 1848, das für Tschaikowskij vorbildlich war, und sogar mit Monats -
bezug „Mai, lieber Mai, bald bist du wieder da“. Immer wirkt hinter alledem doch das Lied, das mit den Jahreszeiten lebt, und es entstehen „Lieder ohne Worte“ – nicht denkbar ohne Schumanns Freund Felix Mendelssohn, der seit 1830 solche „Lieder für das Klavier“ in die Welt schickt.
Wer aber, wer hat sich zuerst systematisch einem ganzen Jahreskreis gewidmet, Monat für Monat? Das Ereignis bleibt in der Familie Mendelssohn: Fanny MendelssohnHensel, Felix’ ebenso wunderbar begabte Schwester, komponiert 1841 den Klavierzyklus „Das Jahr“, in dem jeder Monat sein Charakterstück bekommt, um „die Monate vorzustellen“ – wie sie selbst sagt. Kaum bekannt, weil nur dem innersten Kreis um Fanny vertraut und damals von ihr als Frau nicht direkt publizierbar, erstveröffentlicht aus dem Nachlass 1989! Ein Stück Musik wie diesen Zyklus gab es zuvor wohl kaum – und danach bekannt geworden ist eben nur Tschaikowskij, der nichts wissen konnte von Fanny Mendelssohn und seine „Jahreszeiten“ nach eigenen Worten „a la Schumann“ schrieb.
Wir verdanken übrigens Tschaikowskijs „Jahreszeiten“ einer schönen Idee des Petersburger Verlegers Nikolai Bernard. Im November 1875 bat er Tschaikowskij, als Musikbeilagen für die zwölf Jahrgangsnummern 1876 seiner Zeitschrift „Nouvelliste“ jahreszeitlich passende Klavierstücke zu komponieren – so Tschaikowskij-Kenner
Abbildungen: Wikimedia Commons
Thomas Kohlhase. Bernard bekam, was er wollte, zwar nicht aus Begeisterung des Komponisten, sondern weil dieser deprimiert war über Misserfolge und Geld brauchte. Jeden Monat musste man ihn daran erinnern, das Monatsstück zu schreiben, welches dann im Druck vom Verleger mit poetischen Versen versehen wurde – aber erst war freilich die Musik da, die musikalische Signatur der „Jahreszeiten“, die gewissermaßen auch Idee des gesamten Programmes von Bruce Liu sein möchte, und das auch in ihrer Verbindung mit zwei enormen russischen Sonatenkomplexen.
Nicht ohne – allerdings nun hochvirtuos – Mendelssohns berühmtes Scherzo aus der Musik zu Shakespeares „Sommernachstraum“ in der Klavierversion eines anderen russischen Meisterkomponisten als Intermezzo zu bieten: der Pianistenlegende Rachmaninow. Nach Tschaikowskijs Sommermonaten im Programm wirkt das Scherzo wie ein sommerlich-musikalisches Lächeln, das uns in die Traumsphäre entführt, in der sich Skrjabins folgende Vierte Klaviersonate op. 30 von 1903 bewegt; denn die ist der größte Sonderling mit ihren ganzen acht Minuten Dauer, zweisätzig und sich doch durch Attacca-Übergang von einem träumerisch reflektierenden Moment zu rasender, jenseitig triumphaler Phase steigernd: eine poetische Explosion, die der Komponist „Prestissimo volante“ überschreibt, als gelte es den Abflug von dieser Erde zu vollziehen – wobei die Chiffre „Flug“ die kosmische Philosophie dieses Meisters überhaupt bestimmt. Worüber er auch noch ein programmatisches Gedicht geschrieben und seiner Vierten Sonate beigegeben hat!
Mittwoch, 29. Jänner 2025
Bruce Liu I Klavier
Peter Iljitsch Tschaikowskij
Die Jahreszeiten.
Zwölf Charakterstücke, op. 37a
Felix Mendelssohn Bartholdy
Scherzo aus der Musik zu „Ein Sommernachtstraum“
(arrangiert von Sergej Rachmaninow)
Alexander Skrjabin
Sonate Nr. 4 Fis-Dur, op. 30
Sergej Prokofjew
Sonate Nr. 7 B-Dur, op. 83
Im zweiten Teil von Bruce Lius Rezital läuft das zweite halbe Jahr der „Jahreszeiten“, Herbst und Winter, zu auf die Siebte Sonate op. 83 von Prokofjew, und das macht tiefen Sinn: Der Kreislauf der Natur wird konfrontiert mit einer Musik, die den Missbrauch dieser Natur durch Krieg anklagt, nämlich mit der 1942 gelebten Zeitgeschichte: Die Siebte ist eine der sogenannten „Kriegssonaten“ des Komponisten. Hier hat die politische Geschichte das Programm bestimmt, an ihr zerbirst geradezu die poetische Idee und macht zwanghaft diese Musik radikal absolut –weil sie emotional nur noch den geopferten Menschen an sich gehört. Der erste der drei Sätze, „Allegro inquieto“, meint den Krieg als Drama schicksalhaft mit seinem „Klopfmotiv“, der letzte, „Precipitato“, schreit – und das in Gestalt einer Toccata – den ganzen Kriegswahn mit voller Tastenbrutalität in vernichtendem Dur heraus, was das Schicksal des Komponisten zwischen Anpassung an die stalinistische Doktrin und Widerstand zeichnet – fatal, dass er 1943 für diese Sonate den Stalinpreis erhält! Der zweite Satz ist das Herzstück, das um die letzten Reste menschlicher Wärme als „Andante caloroso“ gegen das Rad der Geschichte kämpft. Damit kommt Bruce Lius Programm recht eigentlich zu sich: denn hier dürfte Prokofjew gar – wie der Tschaikowskij der „Jahreszeiten“ –Schumann im Ohr gehabt haben! Eines ausgerechnet von dessen Eichendorff-Liedern, aus tiefdeutschem Gemüt, klingt verfremdet an im E-Dur-Idyll dieses erschütternden Prokofjew-Satzes – tragisch genug: „Ich kann wohl manchmal singen, als ob ich fröhlich sei“ (op. 39/9, „Wehmut“).
Georg-Albrecht Eckle
Foto: Bartek Barczyk
Digitale Zeitreise
Die Programmsammlung des Musikvereins ist online
Die Programmsammlung, also die Sammlung von Programmzetteln und Programmheften, im Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien reicht weit in die Geschichte und über das Gründungsjahr 1812 hinaus. Das jüngste Jahrhundert zurück bis ins Jahr 1924 war durch kontinuierliche Datenbankerfassung bereits online verfügbar. Ein großangelegtes und kürzlich abgeschlossenes Digitalisierungsprojekt macht die Sammlung in ihrer derzeitigen Gesamtheit auf der Website des Musikvereins erlebbar.
wichtiger Bestand unseres Archivs ist die sogenannte Programmsammlung. Sie ermöglicht nichts weniger als eine Zeitreise in die Geschichte des Kon zertwesens, lässt uns eintauchen in eine längst vergessene Welt. So gab es im biedermeierlichen Redoutensaal oder in der Winterreitschule der Wiener Hofburg bombastische Musikfeste: Hunderte Musikfreunde führten Werke wie Haydns „Schöpfung“ auf. Bei kleinen Kammerkonzerten, den sogenannten Musikalischen Abendunterhaltungen, finden sich illustre Mitwirkende, etwa Johann Nepomuk Nestroy als Bassist. Die jugendliche Clara Schumann zog bei ihrem WienDebüt die halbe Stadt in ihren Bann. Brahms, Bruckner und Dvořák dirigierten ihre eigenen Symphonien. Später begeisterten Toscanini, Furtwängler, Karajan und Bernstein das Publikum. Alles, was Rang und Namen hatte, gab – und gibt heute nach wie vor – Wien die Ehre, aufstrebende Wunderkinder, launenhafte Diven, Virtuosinnen und Virtuosen. Man trat im „alten“ Musikvereinsgebäude in den Tuchlauben auf, später im „neuen“, heutigen Musikverein, aber auch in anderen Sälen wie etwa dem für seine Akustik gerühmten Bösendorfersaal im längst abgerissenen Palais Liechtenstein in der Herrengasse.
Die Wiener Philharmoniker entwickelten sich vom primären Opernensemble zum führenden Universalorchester. Und in den Prüfung skonz erten der „Zöglinge“ des Konservatoriums der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien konnten sich künftige Stars die ersten Sporen verdienen. Es gab Skandale, Flops und vielumjubelte Darbietungen. Wären Sie, verehrte Leserin, verehrter Leser, nicht auch gern dabei gewesen, als Mahlers Neunte Symphonie am 26. Juni 1912 im Großen Musikvereinssaal erstmals zur Aufführung gelangte? Oder Jahre zuvor, 1867 im Großen Redoutensaal, die ersten drei Sätze von Brahms’„Deutschem Requiem“ oder 1886 Bruckners „Te Deum“, übrigens beide unter Beteiligung des Wiener Singvereins? Wie groß muss die Anspannung beim Publikum gewesen sein, unmittelbar vor der Uraufführung solcher Werke?
Die gedruckten Programme von heu te präsentieren sich im Musikverein als Hefte in elegantem blauem Um schlag mit Goldprägung und in hand lichem Format, sie bieten über die wichtigsten programmbezogenen Daten hinaus auf mehreren Dutzend Seiten auch Biographien der ausfüh renden Künstler:innen, Werkbespre chungen, Gesangstexte und oftmals weitere wertvolle Informationen, bei spielsweise in den „Musikverein Nah aufnahmen“.
Im frühen 19. Jahrhundert sahen Programme anders aus: Oft beschränkte man sich darauf, den Programmablauf auf einem Anschlagzettel, etwa am Eingang zum Saal oder vor dem Konzertgebäude, auszuhängen. Frühe Programme bestehen nur aus handgroßen Zetteln, auf denen mitunter handschriftlich die Werke vermerkt sind. Auch spätere Programme im 19. Jahrhundert sind selten umfangreicher als zwei oder drei Blatt, selbst wenn man bald die Gesangstexte abdrucken ließ. Manche Konzerte sind sogar ausschließlich durch Saisonprogramme oder Veranstaltungshinweise dokumentiert.
Es ist wunderbar, einen derart großen Bestand im Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde zu wissen. Was nützen allerdings die schönsten Programme, wenn es schwierig ist, sie zu benutzen? Seit Jahren wird im Musikverein daran gearbeitet, diese Programme auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im vergangenen Jahr erfuhr dieses Bestreben durch die Initiative „Kulturerbe Digital“ des Bundesministeriums für Kunst, Kul-
neuen Schwung. Mithilfe einer Förderung durch die EU konnten die ältesten im Archiv vorhandenen Programme digital erfasst werden. Mehr als 23.000 Programme von 1771 bis 1924 können nun von jeder Musikfreundin und jedem Musikfreund online eingesehen werden. Ziel war es, die wichtigsten Daten auf den Programmen abzubilden: Datum, Ort, Veranstalter.
Erwähnenswert ist, dass versucht wurde, nicht nur die Programme jener Konzerte zu erfassen, die in den Sälen der Gesellschaft der Musikfreunde stattgefunden haben oder von der Gesellschaft organisiert wurden, sondern alle Programme, die in der Programmsammlung des Archivs aufbewahrt werden. Daher sind nicht nur Aufführungen in Wien, Österreich oder der Monarchie dokumentiert, sondern auch einzelne in MexikoStadt (im Jahr 1865!), Tokio oder Buenos Aires.
Musikvereins sind freilich auch die Programme nach 1924 abrufbar. Die Programmdaten der Konzerte seit dieser Zeit wurden in den vergangenen vielen Jahren kontinuierlich in einer Datenbank erfasst, die dem Online-Konzertarchiv zugrunde liegt, sodass auch nach einzelnen Mitwirkenden, Komponist:innen und Werken gesucht werden kann.
Für die Forschung birgt das Konzertarchiv ein unerschöpfliches Potenzial. Bequem lässt sich recherchieren, wie sich die Programme im Laufe der Jahre geändert haben, welche Komponist:innen die Vergangenheit geprägt haben, heute aber vergessen sind, ob bzw. wie sich das Verhältnis zwischen Altem und Zeitgenössischem verändert hat und Ähnliches. Das Konzertarchiv richtet sich jedoch nicht nur an Wissenschaftler:innen. Es lädt alle Interessierten ein, darin zu schmökern. Was für eine Zugabe hat die Solistin im „Philharmonischen“ vergangene Woche gespielt? – Welches Programm hat Daniel Barenboim vor zwei Jahren im Musikverein dirigiert? Wie oft standen in der vergangenen Saison Werke von Zemlinsky auf dem Programm? Und was wurde am Geburtstag meiner Tochter im Musikverein gespielt?
Abbildungen: Archiv, Bibliothek und Sammlungen der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien
Ist das Konzertarchiv komplett? –Nein. Es ist nicht komplett. Oft konnte kein Veranstalter, manchmal auch kein Veranstaltungsort eruiert werden. Anhand von historischen Zeitungsberichten ließen sich weitere Informationen mit Sicherheit ergänzen. Und es gibt im Archiv weitere Programme, die im Rahmen von künftigen Projekten ergänzt werden könnten. Das hängt auch damit zusammen, dass unsere Programmsammlung nicht nur sehr umfangreich, sondern auch komplex ist. Vor allem aber ist sie nicht abgeschlossen. Sie wächst nach wie vor. Erst vor wenigen Wochen schenkte uns ein Musikfreund mehrere Kisten mit signierten Programmen, darunter einige Raritäten. Das Konzertarchiv ist nicht komplett und nicht perfekt, aber es liefert eine gute Grundlage für die Forschung –und für eine kleine Zeitreise in die Geschichte des Konzertwesens.
Johannes Prominczel
Das Konzertarchiv im Überblick:
Mehr als 67.000 Konzerte sind in der Konzertdatenbank erfasst. Die Programme der mehr als 23.000 Konzerte von 1771 bis 1924 sind als Bilder erfasst.
Konzerte von 1771 bis 1880 und ab 1924 können auch nach Mitwirkenden, Komponist:innen, Werken etc. durchsucht werden. Mehr als 800 Konzerte kommen in jeder Saison hinzu.
Abrufbar unter musikverein.at, im Menü „Konzertarchiv“ auswählen, oder direkt unter musikverein.at/archiv/konzertarchiv
Einfach klassisch
Patrick Hahn
Mit 29 Jahren hat der österreichische Dirigent Patrick Hahn schon mehr erreicht als manch andere in einer gesamten Karriere. Zwischen Glinka und Tschaikowskij stellt der vielfältige Senkrechtstarter am Pult der Wiener Symphoniker und mit dem Solisten Kian Soltani ein neues Violoncellokonzert von Marcus Nigsch vor.
Manchmal geht Patrick Hahn gerne Tauben vergiften im Park – natürlich mit Georg Kreisler, dessen herrlich sarkastische Lieder eine große Leidenschaft von ihm sind, der er gelegentlich frönt. Dabei begleitet er sich selbst auf dem Klavier. Dazwischen spielt er auch schon einmal ein wenig Jazz. Aber sonst hat er besonders viel in Wuppertal zu tun, steht ganz im „seriösen“ Musikbetrieb. Denn in der Spielzeit 2021/22 wurde er zum Generalmusikdirektor der dortigen Bühnen und des Sinfonieorchesters berufen – und damit zum jüngsten Generalmusikdirektor Deutschlands.
Seinen Weg bezeichnet Patrick Hahn dennoch als „eigentlich recht klassisch“. Auch wenn in Wirklichkeit „Frittatensuppe“ daran schuld ist, dass er jenes Blut geleckt hat, das ihn Dirigent werden ließ. Aber der Reihe nach: „Ich komme aus einer kleinen Gemeinde bei Graz. Dort war es üblich, dass man im Volksschulchor sang und die Blockflöte spielte“, erzählt er. Und obwohl seine Eltern musikalisch nicht vorbelastet waren, sollten er und seine zwei Brüder ein Instrument lernen. Dabei tauschte Hahn die Blockflöte bald gegen das Klavier ein. Dieses spielte er nach kurzer Zeit so gut, dass er mit zehn Jahren ein Klavierstudium in Graz begann.
Doch das Singen blieb genauso Leidenschaft, bald im Knabenchor: „Ich bin dann zu den Grazer Kapellknaben gekommen und habe dort relativ früh auch mit kleinem Orchester zusammengearbeitet. Immer wieder konnte ich dem Chorleiter assistieren. So bin ich über diese Chorgeschichten in eine kleine Leitungsrolle gekommen, durfte ein bisschen reinschnuppern“, erinnert sich Hahn. Als er dann einen der Knaben in Mozarts „Zauberflöte“ sang, beschlossen er und seine zwei Knaben-Kollegen, selbst eine Oper zu schreiben. Also mehr ein „einstündiges Singspiel, mit Orchester, Chor, Solisten und allem“. Dieses hieß „Die Frittatensuppe“. Patrick Hahn, damals zwölf Jahre alt, dirigierte selbst die Uraufführung. Das Erlebnis bestärkte seinen Wunsch und die Vorstellung, auch beruflich etwas mit Musik zu tun, wobei damals noch nicht klar war, ob als Dirigent, am Klavier, mit Gesang oder Komposition. Als er mit sechzehn Jahren die Leitung des Chores in seiner Heimatgemeinde übernahm, war die Entscheidung, Dirigent zu werden, beschlossene Sache. Er ging nach Graz, um Korrepetition und Dirigieren zu studieren.
Foto: C&G Pictures
So wie Patrick Hahn findet auch Kian Soltani, dass der heute oftmals sehr enge klassische Kanon durchaus eine Erweiterung und Auffrischung verträgt.
Doch wie ging es weiter? Hahn spricht von zwei üblichen Möglichkeiten für einen Dirigenten: „Entweder man gewinnt einen Wettbewerb und kriegt dann die Chance, sich zu beweisen. Das hat mich nie interessiert. Oder man schlägt den Kapellmeisterweg ein.“ Letzteren hat Patrick Hahn quasi im Zeitraffer absolviert. Durch eine Musiklehrerin aus der Schule und einen ihrer Bekannten gelangte er „über tausend Ecken nach Erl“, wo er die Chance bekam zu dirigieren. In Erl lernte er auch einen bekannten Agenten kennen, der ihn unter die Fittiche seiner Agentur nahm. Er verschaffte ihm einige erste Möglichkeiten, die Hahn zu nutzen wusste, „denn sonst ist man schnell wieder weg vom Fenster“. Und obwohl er schon regelmäßig bei verschiedenen Orchestern dirigierte, fand er schließlich, „dass es sehr lohnend wäre, an einem guten Haus als Korrepetitor zu arbeiten und zu lernen. Ich habe mich daher an der Staatsoper Hamburg beworben und blieb ein Jahr lang dort.“ Danach ging es wieder weiter als freier Dirigent, bis bald die Generalmusikdirektor-Stelle in Wuppertal kam.
Die Liste der Orchester, die er bisher dirigiert hat, kann sich sehen lassen, finden sich doch erste Klangkörper wie die Münchner Philharmoniker, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das Royal Concertgebouw Orchestra, das Philharmonia Orchestra, die Bamberger Symphoniker, das Tonhalle-Orchester Zürich und die Wiener Symphoniker darauf. Trotz des Lehrjahres in Hamburg stand allerdings das symphonische Repertoire zu Beginn im Zentrum. Mit der Stelle in Wuppertal kam dann die Oper stärker ins Spiel, die mehr und mehr und derzeit besonders mit Wagner und Strauss Platz in seinem Terminkalender bekommt. Außerdem hat er in München an der Bayerischen Staatsoper als Assistent von Kirill Petrenko viel gelernt und bewundert dessen Zugang zur Musik und Arbeitsweise. An der Münchner Staatsoper hat er ebenfalls schon Oper dirigiert, genauso wie etwa in Zürich, Hamburg und Frankfurt. Auch für Wien gibt es Pläne.
Foto: Marco Borggreve
Die Wiener Symphoniker, mit denen er im Jänner wieder im Musikverein musiziert, kennt Patrick Hahn schon seit 2019 von Grätzl- und Gemeindebau-Konzerten mit Prokofjews „Peter und der Wolf“. Seither stand Hahn öfters am Pult der Symphoniker, die er sehr schätzt. Außerdem freut er sich immer, wenn er wieder in Österreich arbeiten und ein wenig Heimatluft schnuppern kann, weil er sonst hauptsächlich in Deutschland unterwegs ist. Die Konzerte im Musikverein sind der Startschuss für eine Österreich-Tournee nach Graz, Salzburg und Bregenz. Dort wurde der junge Cellist Kian Soltani geboren. Er saß mit Patrick Hahn und den Wiener Symphonikern bereits im März 2023 bei Beethovens „Tripelkonzert“ auf dem Podium. Jetzt wird er in Wien ein neues Violoncellokonzert aus der Taufe heben. Denn so wie Hahn findet auch Soltani, dass der heute oftmals sehr enge klassische Kanon durchaus eine Erweiterung und Auffrischung verträgt. So erklingt im Zentrum des Programms das Erste Violoncellokonzert von Marcus Nigsch, der in Feldkirch aufgewachsen ist, womit Kian Soltani aus einer Nachbargemeinde sich als Uraufführungssolist empfiehlt – und zu berichten weiß: „Marcus Nigsch und ich kennen uns schon lange. Wir haben damals gemeinsam am Landeskonservatorium Feldkirch in Vorarlberg studiert und saßen nebeneinander in der ,Gehörbildung‘. Als die Wiener Symphoniker mich fragten, ob ich mir vorstellen kann, ein Cellokonzert uraufzuführen, das von Marcus komponiert werden sollte, war das natürlich ein Traum für mich. Es ist für mich allgemein wichtig, mit lebenden Komponisten zu arbeiten und zu versuchen, das Cellorepertoire stetig zu erweitern. Zum anderen freute ich mich schon, eng mit Marcus an dem Stück arbeiten zu können, denn ich wusste, wir haben eine gute Connection, und auch ihm war es wichtig, dass ich am Kompositionsprozess beteiligt bin, meine Meinung abgeben darf und er mir das Stück auf den Leib schreibt. Ich freue mich schon sehr auf die Uraufführung!“
Mittwoch, 15. Jänner 2025
Donnerstag, 16. Jänner 2025
Wiener Symphoniker
Patrick Hahn | Dirigent
Kian Soltani | Violoncello
Michail Glinka
Ouvertüre zur Oper „Ruslan und Ludmilla“
Marcus Nigsch Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 (Uraufführung – Auftragswerk der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien und der Wiener Symphoniker)
Peter Iljitsch Tschaikowskij Symphonie Nr. 5 e-Moll, op. 64
Eingebettet ist die Novität zwischen zwei echte Konzertklassiker. Als schwungvollen Auftakt gibt es die Ouvertüre zu Michail Glinkas „Ruslan und Ludmilla“. Die Oper kennt man hierzulande kaum, doch die Ouvertüre ist ein beliebtes Konzertstück, „wahnsinnig virtuos und macht sofort gute Laune“, so Hahn. Zum Finale dirigiert er die Fünfte Symphonie von Peter Iljitsch Tschaikowskij. Ein durchaus delikates Unterfangen, verführt Tschaikowskijs Symphonik doch gerne zu üppigem Pathos und läuft Gefahr, kitschig zu werden. Doch hier zeigt sich Hahn gewappnet: „Man braucht auch den Mut zum Kitsch. Kitsch muss nicht immer unbedingt etwas Negatives sein. In dem Fall kann es aber sein, dass er einfach überbordet. Man muss daher eben schauen, was Tschaikowskij tatsächlich schreibt und von welchen Traditionen man sich vielleicht befreien sollte. Aber es gibt sie, die Momente, in denen man den Mut zum Pathos haben darf.“
Stefan Musil
Esa -Pekka Salonen
Max im Emelyanychev Gianandrea Noseda
F innish Radio Symphony Orchestra, Mahler Chamber Orchestra
25
Wunden und Wunde r
Orchesterkonzerte: I SALONEN / SIBELIUS Leitung ESA-PEKKA SALONEN
Bitte beachten Sie, dass der Vorverkauf für die hier genannten Konzerte bereits begonnen haben kann und einzelne Preiskategorien beim Erscheinen des Kalendariums bereits ausverkauft sein könnten. Ebenso ist es möglich, dass bei einzelnen Konzerten auf Grund der Auslastung durch das Abonnement gar keine Einzelkarten mehr verkauft werden dürfen.
GS Großer Saal
BS Brahms-Saal
GL Gläserner Saal / Magna Auditorium
MT Metallener Saal
ST Steinerner Saal / Horst Haschek Auditorium
ASMV Alle Säle Musikverein
AO Außerordentliches Gesellschaftskonzert
EIGENVERANSTALTUNGEN DER GESELLSCHAFT DER MUSIKFREUNDE IN WIEN KONZERTE ANDERER VERANSTALTER PROGRAMMSCHWERPUNKTE
Patrick Hahn | Dirigent Kian Soltani | Violoncello
16. Do 15.30
GS Savaria Symphonie Orchester
Nayden Todorov | Dirigent
Sherry Tse | Violine
Kirill Rodin | Violoncello
Hyonjin Ellen Kim | Violine
Nachts im Museum siehe Donnerstag, 09.01.2025, 9.00 Uhr
Das Leben ein Tanz
Mozart: Violinkonzert G-Dur, KV 216 Bruckner: Symphonie Nr. 9 d-Moll
Mozart: Violinkonzert G-Dur, KV 216 Bruckner: Symphonie Nr. 9 d-Moll
Anschließend im GL: Auf ein Glas mit Yamen Saadi –Wie wollen wir zusammenleben? exklusiv für Konzertbesucher:innen
Glinka: Ouvertüre zur Oper „Ruslan und Ludmilla“ Nigsch: Violoncellokonzert Nr. 1 (UA im Auftrag der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien und der Wiener Symphoniker)
Tschaikowskij: Symphonie Nr. 5 e-Moll, op. 64
Saint-Saëns: Introduction et Rondo capriccioso für Violine und Klavier a-Moll, op. 28
Beethoven: Konzert für Klavier, Violine, Violoncello und Orchester C-Dur, op. 56, „Tripelkonzert“
Dvořák: Symphonie Nr. 9 e-Moll, op. 95, „Aus der Neuen Welt“
Albertos Abenteuer Schulvorstellung Karten auf Anfrage
Souvenir/3 € 21
Wiener Philharmoniker/Soirée Kartenbüro Wr. Philharmoniker
Das Goldene Musikvereinsabonnement II/3 €
Die Große Symphonie A/4
|
|
IMK – Verein für Internationale Musik- und Kunstförderung
Patrick Hahn | Dirigent
16. Do 19.30 GS Wiener Symphoniker
Kian Soltani | Violoncello
16. Do 19.30 BS Artis-Quartett Markus Schirmer | Klavier
Unsere regelmäßigen Künstler:innengespräche sind seit dieser Saison erstmals auch als Podcast zu erleben. Hören Sie spannende Talks mit Klassik-Stars wie Christian Thielemann, Klaus Mäkelä, Jewgenij Kissin, Karina Canellakis, Beatrice Rana und vielen mehr.
Abonnieren Sie jetzt unseren Podcast „Auf ein Glas mit ...“ –überall, wo es Podcasts gibt!
Illustraion:
19. So 19.30 GS Wiener Symphoniker
Petr Popelka | Dirigent Asmik Grigorian | Sopran
23. Do 22.00 ASMV
25. Sa 22.00 ASMV
27. Mo 19.30 GS Akademische Bläserphilharmonie Wien
Jugendchöre der Singschule Wien
Andreas Simbeni | Dirigent Christiane Fischer | Einstudierung
28. Di 19.30 GS Mahler Chamber Orchestra
Mitsuko Uchida | Leitung und Klavier
Einem: Orchestermusik, op. 9
Strauss: Vier letzte Lieder für Sopran und Orchester, WoO, AV 150
Vivaldi: Le quattro stagioni („Die vier Jahreszeiten“)
Classic Exclusive OG € 83 | 69 | 53 | 33 | 15
10. Februar
STRAUSS IM TASCHENFORMAT
Mit Johann Strauß verbindet man zumeist rauschende Tänze, dargeboten von einem veritablen Orchester, etwa beim Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. Die Auftritte mit seiner eigenen Kapelle im Rahmen der so zahlreichen Bälle und Tanzabende haben dem Walzerkönig seinen Ruf beschert. Dort waren die schnell komponierten Melodien mit Ohrwurmqualität erstmals zu hören. Weite Verbreitung fanden die Tänze dann nicht nur durch die Tourneen der Strauß-Kapelle, sondern vor allem in gedruckter Form. Man wollte schließlich auch jenseits des Biedermeier die neuesten Melodien in der eigenen Wohnung musizieren. Auf die Spuren dieser kleinbesetzten Hits begeben sich zwei Violinen, Violoncello und Klavier unter der Leitung von Maria Kubizek beim nächsten Konzert des Archivzyklus „Aus der Schatzkammer“ am 10. Februar im Brahms-Saal. Und Archivdirektor Johannes Prominczel wird in der Moderation Johanns 200. Geburtstag würdigen.
15./16. Februar
VOM WALZER ZUR SYMPHONIE
Wenn Riccardo Muti am 15. und 16. Februar ans Pult der Wiener Philharmoniker tritt, kann er auf sein bereits siebtes Neujahrskonzert zurückblicken. Die Ehre, das weltweit übertragene TV-Konzert so oft zu dirigieren, liegt in seiner engen Verbindung mit dem Orchester begründet, das er wie seine Westentasche kennt – und vice versa. Seit 1971 hat er mehr als 500 gemeinsame Konzerte dirigiert, viele davon im Musikverein. Auf die Walzer-Seligkeit und Polka-Laune beim Neujahrskonzert folgt nun ein symphonisches Programm, das auf ganz andere Weise ebenfalls nicht mit Effekten geizt: Schuberts Vierter Symphonie, der „Tragischen“, ist Pathos genauso eingeschrieben wie der Siebten Symphonie von Anton Bruckner, die im Einfluss von Richard Wagner steht.
Riccardo Muti
26. Februar
BUCHBINDERS
SCHUBERT-FINALE
Was gäbe Rudolf Buchbinder für ein Klavierkonzert aus der Feder Franz Schuberts! Obwohl mehr als 1000 originale Tonschöpfungen des früh verstorbenen Komponisten überliefert sind, findet sich zum Bedauern des Wiener Pianisten kein einziges Konzert für Klavier und Orchester darunter. Gut, dass es doch eine ganze Reihe von gewichtigen und facettenreichen Sonaten, Stücken und Tänzen für sein Instrument zu zwei und vier Händen gibt. Als Abschluss des Programmschwerpunktes „Schubert I Buchbinder“, zu dem sich das Ehrenmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien prominente musikalische Freundinnen und Freunde eingeladen hat, spielt Buchbinder am 26. Februar ganz allein: Auf die „Vier Impromptus“ D 935 folgt nach der Pause Schuberts letzte Sonate in B-Dur, D 960, die wenige Wochen vor dem Tod des Komponisten entstanden ist.
Rudolf Buchbinder
Foto: Rita Newman / Deutsche Grammophon
Johann Strauß Sohn
Foto: Sammlungen der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien
Foto: Todd Rosenberg
25. Februar
SCHUMANN, GANZ DIREKT
Bach, Mozart, Schubert, Beethoven: Sie sind und bleiben wohl die Hausgötter von Sir András Schiff. Das Spektrum von dessen Repertoire ist freilich umfassend: So zeichnete Schiff beispielsweise mit seinen Einspielungen von Klavierwerken Robert Schumanns „ein Schumann-Bild, das in seiner Direktheit zu den ungewöhnlichsten zählt“, wie die Kritik hervorhob. Schumann steht nun im Zentrum eines kammermusikalischen Programms, das den großen Pianisten Ende Februar in den Brahms-Saal führt: Duos und Trios im Verein mit dem deutschen Klarinettisten (und Komponisten) Jörg Widmann und dem französischen Bratschisten Antoine Tamestit, aber auch Solistisches kommen hier zu Gehör. Anschließend an das Konzert ist Sir András Gast in der Musikvereins-Gesprächsreihe zum Thema „Wie wollen wir zusammenleben?“.
Sir András Schiff
20. Februar
BEKENNTNISSE
Es ist eines der berühmtesten Objekte im Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien: Beethovens Handexemplar seiner Dritten Symphonie, „Eroica“, auf dessen Titelblatt ein veritables Loch prangt. Als überzeugter Demokrat und Verfechter des Ideals von Freiheit und Gleichheit wollte Beethoven das Werk Napoleon widmen. Doch tilgte er die Widmung mit aller Vehemenz, als ihn die Nachricht ereilte, Napoleon habe sich zum Kaiser gekrönt. Die Wiener Symphoniker und der britische Dirigent Robin Ticciati stellen die „Eroica“ in Kontext mit Arnold Schönbergs „Ode to Napoleon Buonaparte“, jenem auf einen höchst kritischen Text von Lord Byron komponierten Melodram, mit dem der Komponist 1942, mitten im Zweiten Weltkrieg, im amerikanischen Exil ein starkes Bekenntnis zur Menschlichkeit abgab. Cornelius Obonya fungiert als Sprecher – und Kirill Gerstein ist Solist in Beethovens Fünftem Klavierkonzert, das die beiden bekenntnishaften Werke verbindet.
25. Februar
DER CONCENTUS, SCHUBERT UND BEETHOVEN
Im Herbst 2000 setzte Nikolaus Harnoncourt im Musikvereinszyklus seines Concentus Musicus Wien erstmals Schubert aufs Programm: Eingebettet zwischen Symphonien von Haydn und Ausschnitten aus Mozarts „Idomeneo“ sang Tenor Michael Schade Arien aus Opern von Franz Schubert. 25 Jahre sind seither vergangen, ein Vierteljahrhundert, in dem der Concentus Musicus sein Repertoire kontinuierlich über die innere Grenze des späten Mozart und aus der klassischen Tradition heraus entstandener Werke hinaus erweitert hat. 2013 änderte Harnoncourt ein Barockprogramm zugunsten von Beethovens Erster und Dritter Symphonie. Im Februar 2025 stehen in einem Concentus-Konzert mit Stefan Gottfried wie anno 2000 Arien aus Schubert-Opern auf dem Programm, und wieder ist Michael Schade der Solist. Den Rahmen dafür bildet dieses Mal nicht Haydn und auch nicht Mozart, sondern Beethoven: die „Coriolan“-Ouvertüre und die Fünfte Symphonie.
Michael Schade
Foto: Lukas Beck
Abbildung: Archiv, Bibliothek und Sammlungen der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien
Beethovens „Eroica“
Foto: Daniela Matejschek
VORSCHAU FEBRUAR
Bitte beachten Sie, dass der Vorverkauf für die hier genannten Konzerte bereits begonnen haben kann und einzelne Preiskategorien beim Erscheinen des Kalendariums bereits ausverkauft sein könnten. Ebenso ist es möglich, dass bei einzelnen Konzerten auf Grund der Auslastung durch das Abonnement gar keine Einzelkarten mehr verkauft werden dürfen. Darüber hinaus kann es auf Grund der aktuellen Maßnahmen zu Programmänderungen kommen. Aktuelle Informationen finden Sie auf musikverein.at.
GS Großer Saal
BS Brahms-Saal
GL Gläserner Saal / Magna Auditorium
MT Metallener Saal
ST Steinerner Saal / Horst Haschek Auditorium
AO Außerordentliches Gesellschaftskonzert
EIGENVERANSTALTUNGEN DER GESELLSCHAFT DER MUSIKFREUNDE IN WIEN KONZERTE ANDERER VERANSTALTER PROGRAMMSCHWERPUNKTE
01.
Sa 19.30 GS Pannon Philharmonic Orchestra
Tibor Bogányi | Dirigent
01.
Sa 20.00 BS Die SchlossCapelle Fritz Kircher | Violine
02. So 19.30 GS Ensembles und Orchester der Chinesischen Nationaloper
Schubert: Symphonie Nr. 3 D-Dur, D 200 Divertissement à l’hongroise g-Moll, D 818 für Klavier zu vier Händen
Brahms: Symphonie Nr. 1 c-Moll, op. 68
Haydn: Symphonie G-Dur, Hob. I:81
Mozart: Symphonie g-Moll, KV 550 Vivaldi: Le quattro stagioni („Die vier Jahreszeiten“)
Musik der Meister/4
Classic Exclusive OG €
| 15
Frühlingsstimmen – Chinesisches Neujahrtskonzert Youtuo classical music institute GmbH
Karten auf Anfrage
03. Mo 19.30 GS Internationale Interpret:innen Choir Worldwide
The 11th International Youth Arts Festival 2025 Internationaler Volkskulturkreis e.V. ZH Travel & Kultur GmbH
Karten auf Anfrage
03. Mo 19.30 BS Chinesische Jugendorchester Chinesische traditionelle Musik
Beijing China General Chamber of Commerce Huayi Silk Road Culture Co., Ltd.
Karten auf Anfrage
03. Mo 19.30 GL Internationale Instrumentalsolist:innen
04. Di 19.30 GS Chinesische Chöre und Orchester
05. Mi 19.30 GL Chinesische Pianist:innen
05. Mi 20.00 GS Die SchlossCapelle Fritz Kircher | Violine
06. Do 20.00 GS Die SchlossCapelle Fritz Kircher | Violine
07. Fr 20.00 GS Die SchlossCapelle Fritz Kircher | Violine
08. Sa 20.00 GS Die SchlossCapelle Fritz Kircher | Violine
10.
Mo 19.30
GS Matilda Lloyd | Trompete Richard Gowers | Orgel
Abschlusskonzert der Excellence-InternationalMusic-Open-Competition
Chinese Gala Concert
Das Programm wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.
Haydn: Symphonie G-Dur, Hob. I:81
Mozart: Symphonie g-Moll, KV 550
Vivaldi: Le quattro stagioni („Die vier Jahreszeiten“)
Haydn: Symphonie G-Dur, Hob. I:81
Mozart: Symphonie g-Moll, KV 550
Vivaldi: Le quattro stagioni („Die vier Jahreszeiten“)
Haydn: Symphonie G-Dur, Hob. I:81
Mozart: Symphonie g-Moll, KV 550
Vivaldi: Le quattro stagioni („Die vier Jahreszeiten“)
Haydn: Symphonie G-Dur, Hob. I:81
Mozart: Symphonie g-Moll, KV 550
Vivaldi: Le quattro stagioni („Die vier Jahreszeiten“)
Bach: Toccata und Fuge d-Moll, BWV 565
Martini: Introduzione e Allegro (Sonata al Post-Communio)
Bach: Fantasie G-Dur, BWV 572
Panufnik: Neues Werk
Krebs: Fantasia f-Moll
Fantasia C-Dur
Park: Neues Werk
10.
Mo 19.30
BS Maria Kubizek | Violine Florian Schönwiese | Violine Rudolf Leopold | Violoncello Christoph Berner | Klavier
Johannes Prominczel | Moderation
12. Mi 20.00 GS Die SchlossCapelle Fritz Kircher | Violine
13. Do 14.45 BS Flûtes à Fleurs
Do 15.30 GS Wiener Philharmoniker Riccardo Muti | Dirigent
Johann Strauß (Sohn) und seine Familie –Zum 200. Geburtstag von Johann Strauß (Sohn) Ausgewählte Werke der Familie Strauß
Shih-Cheng Liu Karten auf Anfrage
Artstar Management and Travel Service Limited Karten auf Anfrage
Yi-Rui International Bildungsberatung (Beijing) GmbH Karten auf Anfrage
Classic Exclusive OG € 83 | 69 | 53 | 33 | 15
Classic Exclusive OG € 83 | 69 | 53 | 33 | 15
Classic Exclusive OG € 83 | 69 | 53 | 33 | 15
Classic Exclusive OG € 83 | 69 | 53 | 33 | 15
Rising Stars/3 € 29
Aus der Schatzkammer/2
€ 39 | 33 | 30 | 28 | 24 | 20 | 9
JOHANN STRAUSS 200. GEBURTSTAG
Haydn: Symphonie G-Dur, Hob. I:81
Mozart: Symphonie g-Moll, KV 550
Vivaldi: Le quattro stagioni („Die vier Jahreszeiten“)
Start Up! – Vorkonzert
Kuhlau: Grand Quatour e-Moll, op. 103 – 1. Satz
Rozman: Aqua Ventus
Beckmann: Levada
Schubert: Symphonie Nr. 4 c-Moll, D 417, „Tragische“
Sa 15.30 GS Wiener Philharmoniker Riccardo Muti | Dirigent
Catalani: Contemplazione. Prelude für Orchester, op. 26
Strawinsky: Le Baiser de la Fée. Divertimento für Orchester
Schubert: Symphonie Nr. 8 C-Dur, D 944, „Große C-Dur-Symphonie“
22.
Sa 19.30 GS Orchestre de Paris –Philharmonie Damen des Singvereins der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien Klaus Mäkelä | Dirigent
22. Sa 20.00 BS Die SchlossCapelle Fritz Kircher | Violine
23. So 11.00. 15.00 MT
23. So 11.00 GS
Wiener Philharmoniker Riccardo Muti | Dirigent
23. So 11.00 BS Anton Zeilinger Sir András Schiff | Klavier Christophe Coin | Arpeggione
23. So 14.45 GL Christian Meyer
23. So 15.30 GS Tonkünstler-Orchester
Niederösterreich
Jakob Lehmann | Dirigent
Kirill Maximov Nezalizov | Violine
Kateryna Diadiura | Klavier
23. So 18.30 BS Ensemble Wien
23. So 19.30 GS Orchestre de Paris –Philharmonie
Klaus Mäkelä | Dirigent
24. Mo 18.45 BS Christian Meyer
Ravel: Le Tombeau de Couperin
Debussy: Trois Nocturnes. Symphonisches
Triptychon für Orchester und Frauenchor
Strawinsky: Le Sacre du printemps.
Haydn: Symphonie G-Dur, Hob. I:81
Mozart: Symphonie g-Moll, KV 550
Vivaldi: Le quattro stagioni („Die vier Jahreszeiten“)
Der Swing des Nibelungen siehe Freitag, 21.02.2025, 9.00 Uhr
Catalani: Contemplazione. Prelude für Orchester, op. 26
Strawinsky: Le Baiser de la Fée. Divertimento für Orchester
Schubert: Symphonie Nr. 8 C-Dur, D 944, „Große C-Dur-Symphonie“
Bach: Auszüge aus „Das wohltemperierte Klavier“
Schubert: Sonata „Arpeggione“ a-Moll, D 821 Anton Zeilinger im Gespräch mit András Schiff
Einführungsvortrag zum Konzert um 15.30 Uhr im GS
Mendelssohn Bartholdy: Konzert für Violine, Klavier und Streichorchester d-Moll
Bruckner: Symphonie Nr. 2 c-Moll
Faschingskonzert
Geiger: Radetzky-Marsch, op. 14/1
Strauß Vater: Vive la Danse, op. 47
Ellington: Mood Indigo; arrangiert von Wladimir Selinsky
sowie Werke von Lanner, Fahrbach, Millöcker, Kässmayer, Rázek, Gershwin, Toch und Schröder
Ravel: Ma mère l’oye. Suite für Orchester
Strawinsky: Petruschka. Burleske Szenen Mussorgskij: Bilder einer Ausstellung (Orchesterbearbeitung von Ravel)
Einführungsvortrag zum Konzert um 19.30 Uhr im GS
Wiener Philharmoniker/Sa Kartenbüro Wr. Philharmoniker
Meisterinterpret:innen II/3 €
Classic Exclusive OG € 83 | 69 | 53 | 33 | 15
Sebastian und das Tontelefon SO 11/3, 15/3
Restkarten zu € 23 auf Anfrage
Wiener Philharmoniker/So Kartenbüro Wr. Philharmoniker
Musikverein Perspektiven: Anton Zeilinger/4
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Tonkünstler-Orchester Zählkarten im Foyer
Tonkünstler-Orchester
Ensemble Wien/3 € 63 | 57 | 47 | 41 | 34 | 23 | 9
Das Goldene Musikvereinsabonnement II/4
€ 130 | 120 | 112 | 89 | 65 | 52 | 30 | 12
KÜNSTLER IM FOKUS: KLAUS MÄKELÄ
Tonkünstler-Orchester Zählkarten im Foyer
leichtgemacht Freude schenken
GESCHENK-ABO I
Theater in der Josefstadt
Peter Turrini Bis nächsten Freitag
Ferdinand Raimund Der Alpenkönig und der Menschenfeind
Neil Simon Sonny Boys
GESCHENK-ABO I Kammerspiele der Josefstadt
Werner Sobotka und Niklas Doddo nach Charles Dickens Miss Scrooge –Ein Weihnachtsmärchen
Ferdinand von Schirach Sie sagt. Er sagt. Thomas Mann Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull 6
FEIERN
Seit 1498 gestaltet die Wiener Hofmusikkapelle auf höchstem musikalischen Niveau die Sonntagsmessen in der Hofburgkapelle.
Auch als Gutschein erhältlich!
Das Ensemble der Wiener Hofmusikkapelle: Wiener Sängerknaben Mitglieder des Orchesters & Herrenchors der Wiener Staatsoper Choralschola der Hofburgkapelle
Messen um 9:15 Uhr im Jänner & Februar
05.01.25 Joseph Haydn Missa Sancti Nicolai
12.01.25 W. A. Mozart Piccolominimesse
19.01.25 Antonio Salieri Missa in D-Dur
26.01.25 Franz Schubert Messe in G-Dur
02.02.25 W. A. Mozart Missa brevis in D-Dur
09.02.25 L. van Beethoven Messe in C-Dur, op. 86
16.02.25 W. A. Mozart Missa brevis in D-Dur
23.02.25 W. A. Mozart Piccolominimesse
Informationen zu Messen & Konzerten sowie Tickets & Gutscheine: www.hofmusikkapelle.gv.at office@hofmusikkapelle.gv.at und unter 01 533 99 27
Wiener Hofburgkapelle, Hofburg – Schweizerhof, 1010 Wien
Foto: Lukas Beck
24.
Mo 19.30 GS
25.
Di 19.30
GS
Tonkünstler-Orchester
Niederösterreich
Jakob Lehmann | Dirigent
Kirill Maximov Nezalizov |
Violine
Kateryna Diadiura | Klavier
Concentus Musicus Wien
Stefan Gottfried | Dirigent
Michael Schade | Tenor
Mendelssohn Bartholdy: Konzert für Violine, Klavier und Streichorchester d-Moll
Bruckner: Symphonie Nr. 2 c-Moll
Beethoven: Coriolan-Ouvertüre c-Moll, op. 62
Schubert: „Ein schlafend Kind“ aus dem Opernfragment „Adrast“, D 137
Beethoven: Symphonie Nr. 5 c-Moll, op. 67 sowie weitere Arien von Schubert
25. Di 19.30 BS Sir András Schiff | Klavier
Jörg Widmann | Klarinette
Antoine Tamestit | Viola
26. Mi 15.30 GS Tonkünstler-Orchester Niederösterreich
Taichi Hiratsuka | Dirigent
Albert Hosp | Moderation
26. Mi 19.30 GS Rudolf Buchbinder | Klavier
Schumann: „Märchenerzählungen“ für Klarinette, Viola und Klavier, op. 132
Berg: Vier Stücke für Klarinette und Klavier, op. 5 sowie weitere Werke von Schumann und Mozart
Anschließend im BS:
Auf ein Glas mit Sir András Schiff, Jörg Widmann und Antoine Tamestit –Wie wollen wir zusammenleben? exklusiv für Konzertbesucher:innen
Lieben Sie Sibelius?
Sibelius: Symphonie Nr. 5 Es-Dur, op. 82
Schubert: Vier Impromptus, D 935 Sonate B-Dur, D 960
Anschließend im GL:
Auf ein Glas mit Rudolf Buchbinder –Wie wollen wir zusammenleben? exklusiv für Konzertbesucher:innen
Tonkünstler-Orchester € 34 | 5
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SCHUBERT | BUCHBINDER
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26. Mi 20.00 BS Die SchlossCapelle Fritz Kircher | Violine
27. Do 19.30 BS Louise Alder | Sopran Mauro Peter | Tenor Joseph Middleton | Klavier
Haydn: Symphonie G-Dur, Hob. I:81 Mozart: Symphonie g-Moll, KV 550 Vivaldi: Le quattro stagioni („Die vier Jahreszeiten“)
Wolf: Italienisches Liederbuch
27. Do 20.00 GL Bläserensemble Federspiel 20 Jahre Federspiel
Anschließend im GL:
28. Fr 20.00 GS Die SchlossCapelle Fritz Kircher | Violine
Classic Exclusive OG € 83 |
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Liederabende/4
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| 15
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Auf ein Glas mit Mitgliedern des Ensembles Federspiel – Wie wollen wir zusammenleben? exklusiv für Konzertbesucher:innen Mixed Line-Up
Haydn: Symphonie G-Dur, Hob. I:81
Mozart: Symphonie g-Moll, KV 550
| 8
Vivaldi: Le quattro stagioni („Die vier Jahreszeiten“) Classic Exclusive OG
83 | 69 | 53 | 33 | 15
28.
Fr 20.00 GL Anton Gerzenberg | Klavier
Miclen LaiPang | Violine
Sào Soulez Larivière | Viola
Marilies Guschlbauer | Violoncello
Schubert: Streichtrio B-Dur, D 471
Mayer: Klavierquartett Es-Dur
Brahms: Klavierquartett Nr. 3 c-Moll, op. 60
VORGEZOGENER VORVERKAUF MÄRZ 2025
16.
So 15.30 GS Wiener Symphoniker
Bogavox – Schulchöre des BRG Wien III
Chloé Dufresne | Dirigentin
Sebastian Radon | Moderation und Gesang
Bettina Büttner-Krammer | Konzept
Anna Doogue | Konzept
Love is in the air – Wunderwelt Orchester
Prokofjew: Romeo und Julia. Auszüge aus den Ballettsuiten, op. 64
Bizet: Carmen. Suite Nr. 1 - Ausschnitte
Mendelssohn Bartholdy: Hochzeitsmarsch aus der Bühnenmusik zu William Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“, op. 61
Tschaikowskij: Flug der Schwäne aus dem Ballett „Schwanensee“, op. 20
John: Can you feel the love tonight
Hurwitz: Mia & Sebastian’s Theme
Williams: Princess Leia’s Theme sowie weitere Werke für Orchester und Chor Konzert für Publikum ab 10 Jahren
Young Musicians/3 € 27 | 22 | 7
Wunderwelt Orchester/AO Der Vorverkauf hat bereits begonnen 11.1. 12.1. 11.00 / 15.00 Uhr
MUSIKVEREIN.AT
Erich Kästners Klassiker wird in diesem fulminanten Erzählkonzert mit poetischen Bildern, Schauspiel und Musik zu neuem Leben erweckt. Musik von THIERRY TIDROW (Uraufführung)
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OFFENLEGUNG NACH DEM MEDIENGESETZ
MEDIENINHABER ist der Verein „Gesellschaft der Musikfreunde in Wien“, 1010 Wien, Musikvereinsplatz 1.
INTENDANZ Dr. Stephan Pauly, Intendant Mag. Renate Futterknecht, kaufmännische Direktorin VEREINSZIEL ist die Pflege und Förderung der Tonkunst. Dies soll erreicht werden insbesondere durch a) öffentliche Aufführungen in eigenen Konzerten oder Durchführung von musikalischen Veranstaltungen, b) die Förderung von schöpferischen und ausübenden Künstler:innen sowie Talenten auf dem Gebiete der Tonkunst, c) die Führung eines Konzertbüros, das Arrangement von Konzerten und
anderen Veranstaltungen auf fremde Rechnung sowie die Vermietung der Säle und Räumlichkeiten, d) die Erhaltung und Ausgestaltung einer musikalischen Bibliothek und der damit in Verbindung stehenden Sammlungen und deren Ausstellung, e) die Herausgabe von Programmheften und anderen Druckwerken, f) die Führung der mit der Tätigkeit der Gesellschaft zusammenhängenden Nebenbetriebe.
Die grundlegende Richtung der „Musikfreunde“ ist die Information, insbesondere der Mitglieder des Vereins „Gesellschaft der Musikfreunde in Wien“, über kulturelle Veranstaltungen, die vom Verein „Gesellschaft der Musikfreunde in Wien“ durchgeführt werden.
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Bitte senden Sie Ihre Bestellkarte in einem ausreichend frankierten Kuvert an das Kartenbüro der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, A-1010 Wien, Bösendorferstraße 12
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IMPRESSUM
Musikfreunde | Zeitschrift der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien | Jahrgang 37/4
Medieninhaber (Verleger) Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, 1010 Wien, Musikvereinsplatz 1, Tel. +43-1-505 86 81
Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Stephan Pauly, Mag. Renate Futterknecht | Redaktion: Mag. Markus Siber, Mag. Ulrike Lampert
Kalendarium: Anna Jochum, BA | Gestaltung: Fons Hickmann M23 (www.m23.de) | Satz: Thomas Apel
Montag bis Freitag 9.00 bis 19.00 Uhr, Samstag 9.00 bis 13.00 Uhr, Sonn- und Feiertage geschlossen. Bei allen Eigenveranstaltungen öffnet die Kassa eine Stunde vor Konzertbeginn.
Am 24. Dezember 2024 bleibt die Konzertkassa geschlossen.
Wir bitten zu beachten, dass unmittelbar vor Konzertbeginn dem Kartenverkauf sowie der administrativen Abwicklung des jeweiligen Konzerts Vorrang gegenüber allgemeinen Geschäftsvorgängen gegeben werden muss. Aus diesem Grund bitten wir Sie, alle Anliegen, die nicht das aktuelle Konzert betreffen, in den angegebenen Rahmenöffnungszeiten an uns heranzutragen.
KARTENBESTELLUNGEN SIND MÖGLICH PER
Telefon: +43-1-505 81 90 (Mo–Fr 9.00–18.00 Uhr, Sa 9.00–13.00 Uhr)
Bestellkarte nur für Mitglieder und Abonnent:innen.
Karten können mittels Kreditkarte innerhalb der angegebenen Vorverkaufsfristen bestellt werden. Bitte beachten Sie, dass eine Bestellung per Bestellkarte keine Garantie für die Zuteilung von Karten ist.
Bestellte Karten erhalten Sie gegen Vorlage der Kreditkarte oder der Bestätigungs-E-Mail an der Kassa des Musikvereins.
Wir bitten Sie zu beachten, dass alle Kartenkäufe verbindlich sind und weder storniert noch umgetauscht werden können. KARTENVERKAUF
VORVERKAUF
Bei allen Eigenveranstaltungen der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien beginnt der Kartenvorverkauf – wenn nicht anders angegeben – für Mitglieder zwei Monate vor der jeweiligen Veranstaltung. Eine Woche danach sind Karten im allgemeinen Vorverkauf erhältlich. Am ersten Verkaufstag des Einzelkartenverkaufs für Mitglieder behält es sich die Gesellschaft der Musikfreunde vor, den Einkaufsrahmen für jedes Mitglied auf höchstens vier Karten zu beschränken.
FÜHRUNGEN / GUIDED TOURS
FÜHRUNGEN SEPTEMBER BIS JUNI Montag–Samstag (außer Feiertag)
13.00 Uhr Englisch*
13.45 Uhr Deutsch*
*Zeiten können variieren
PREISE
Erwachsene € 10,–Schüler, Studierende € 6,–Kinder bis 12 Jahre gratis
TREFFPUNKT
Konzertkassa Musikverein Bösendorferstraße 12
INFORMATION ZU GRUPPEN FÜHRUNGEN UNTER: E-Mail: fuehrungen@musikverein.at
AUF EIN GLAS MIT
Bitte beachten Sie, dass die Teilnahme an dieser Veranstaltung exklusiv für Gäste der vorher stattfindenden Veranstaltung in diesem Saal möglich ist.Als Konzertbesucher sind Sie sehr herzlich zu diesem Künstlergespräch eingeladen. Sie haben die Möglichkeit, ein Getränk an der Bar käuflich zu erwerben und dieses mit in den Saal zu nehmen (ausgenommen am Balkon). Wir bedanken uns bei unserem Sponsor „Kattus“ für die Möglichkeit ausschließlich beim Kauf eines Glases Sekt, ein zweites Glas kostenfrei zu erhalten.
NEUHEITEN von Sony Classical
Igor Levit Wiener Philharmoniker
Brahms: Klavierkonzerte
Die mit Spannung erwartete erste gemeinsame Aufnahme von Igor Levit, Christian Thielemann und den Wiener Philharmonikern mit beiden Klavierkonzerten von Brahms. Das Triple-Album umfasst auch Levits Aufnahme von Brahms’ späten Solo-Klavierwerken.
Luna
Mit Charme, Talent und kreativer Offenheit begeistert die junge britische Organistin und Dirigentin nicht nur die Kritik, sondern auch ein MillionenPublikum auf Social Media. Das Album beleuchtet ihre Vielseitigkeit und verbindet traditionelles Repertoire von Bach, Debussy und Glass mit zeitgenössischen Kompositionen von Richter, Einaudi und Zimmer.
Anastasia Kobekina Venice
Die junge, mehrfach ausgezeichnete Cellistin demonstriert ihre stilistische Bandbreite und ihr weites musikalisches Interesse mit von Venedig inspirierter Musik, aus der Renaissance (Monteverdi) und dem Barock (Vivaldi) bis hin zu Werken aus dem 21. Jahrhundert.
annalapwood.co.uk
kobekina.info
jonaskaufmann.com
yo-yoma.com
raphaelagromes.de
sonyclassical.de
Jonas Kaufmann Puccini
Das neue Album. Mitreißende Duette mit Anna Netrebko, Asmik Grigorian, Sonya Yoncheva, Maria Agresta u. a. und zwei der berühmtesten Arien Puccinis.
Yo-Yo Ma Merci
Gemeinsam mit seiner langjährigen Pianistin Kathryn Stott stellt Ma die Musik des französischen Komponisten Gabriel Fauré ins Zentrum des neuen Albums, ergänzt von Stücken dessen Lehrers Camille Saint-Saëns bis hin zu den Werken seiner Schülerin Nadia Boulanger und ihrer Schwester Lili.
Raphaela Gromes
Dvořák
Raphaela Gromes spielt das romantische Cellokonzert von Antonín Dvořák sowie bewegende Werke ukrainischer Komponisten. Die Inspiration zu dieser Aufnahme war ein Solidaritätskonzert in Kiew während des Krieges.