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Ökonomisches Denken und medizinische Verantwortung Voraussetzung für ein effizientes OP-Management Matthias Diemer
Lange Zeit war die Diskussion um die Implementierung eines OP-Managements in den Krankenhäusern geprägt von der Frage, wer Entscheidungen im OP fällen soll, oder fällen darf. Diese Diskussion war weiterhin geprägt von der bestehenden Organisation in den Häusern, in denen ein OP-Management bestenfalls in der Koordination der einzelnen Interessen der verschiedenen Berufsgruppen und deren Einflussnahme bestand. OP-Management bedeutet aber mehr: Es ist eine Grundeinstellung, ein Bewusstsein, eine Wertvorstellung, eine Aufgabe. Es geht um die Verbindung von ökonomischem Denken und medizinischer Wertevorstellung. OP-Management führt damit zu einem Paradigmenwechsel in der Krankenhausorganisation.
Nicht das Interesse der einzelnen Berufsgruppen steht im Vordergrund, sondern das übergeordnete Bewusstsein, eine optimierte medizinische Versorgung trotz knapper finanzieller Ressourcen zu ermöglichen. Es ist der Gedanke der Effizienz. Dabei ist es zunächst unwichtig, wer diese Effizienz umsetzt; wichtig ist wie man eine Allgemeingültigkeit für dieses Bewusstsein erreichen kann. Die Schwierigkeit besteht darin, ein fundamentales Umdenken in den Kliniken zu bewirken, um diesen Gedanken der Effizienz in der gesamten Struktur wiederzufinden. Organisationen, die sich in ihrem Marktfeld erfolgreich positioniert haben, haben bei der Umstrukturierung zunächst einmal ein gemeinsames Ziel definiert. Erst nach Erreichen eines gemeinsamen Bewusstseins ist es gelungen,
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