9783941468924_leseprobe

Page 1

1 Kurzer Einblick in die augenärztliche Versorgungssituation in Deutschland 1.1

Augenheilkunde – ein kleines Fach?

Das Behandlungsspektrum der Augenheilkunde umfasst offensichtlich im Vergleich zu anderen medizinischen Fächern nur einen kleinen Teil des menschlichen Körpers. Gleichzeitig ist jedoch ein großer Teil der Bevölkerung von einer Sehbeeinträchtigung betroffen. Nach dem Arztreport der Barmer GEK (2010) wurde bei einem Drittel der Versicherten eine Fehlsichtigkeit oder Augenerkrankung diagnostiziert. Dies spiegelt sich entsprechend auch in den aufgeführten ambulanten Behandlungsraten des Arztreports wider: Im Jahr 2008 suchte jeder Vierte mindestens einmal einen Augenarzt auf. Die Anzahl der Behandlungsfälle entsprach dabei 43,1 pro 100 Personen. Damit steht die Augenheilkunde nach der Allgemeinmedizin, Inneren Medizin und Gynäkologie an vierter Stelle der am häufigsten konsultierten Arztgruppen. Im Vergleich zu anderen fachärztlichen Versorgungsbereichen hat es außerdem eine erhebliche Verschiebung von der stationären hin zur ambulanten Versorgung gegeben. Verglichen mit allen berufstätigen Ärzten, von denen durchschnittlich 42,4% ambulant tätig sind, ist der Anteil der ambulant tätigen Ophthalmologen mit 83,5% fast doppelt so hoch. Der Anteil der Ophthalmologen beträgt zwar insgesamt nur 2,0% der berufstätigen Ärzteschaft. In Bezug auf die Anzahl der niedergelassenen Fachärzte stehen sie aber nach den Internisten, Chirurgen und Gynäkologen auf Platz 4 (Bundesärztekammer 2011; s. Kap. 3).

1


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.