3
Der Arzt als Manager: Controlling, Personalführung und Organisation als Bestandteile des zukünftigen Mediziner-Profils Wilfried von Eiff
Das Gesundheitswesen in Deutschland befindet sich in einer Phase der Neuorientierung, die deutlich betriebswirtschaftlich geprägt ist: Die medizinisch-pflegerische Versorgungsqualität ist auf hohem Niveau sicherzustellen und innovativ weiterzuentwickeln, gleichzeitig aber sind die Kosten zu senken. Die „Neue Marktdynamik“ im Gesundheitswesen geht sogar noch weiter: Krankenhäuser treten in Konkurrenz zu Reha-Kliniken (ortsnahe, ambulante Reha) und niedergelassenen Ärzten (Integrationsmodelle, poliklinische Einrichtungen; MVZ); Gesundheitskonzerne bilden sich durch horizontale und vertikale Fusionen, der Verdrängungswettbewerb zwischen Krankenhäusern verstärkt sich und medizinische Leistungen werden „international“ (Stichwort: Patiententourimus). Ebenso sind an Fusionen und Übernahmen medizinischer Einrichtungen zunehmend internationale Klinikketten sowie globale Finanzinvestoren beteiligt.
3.1 Die 5 Rollen des Arztes als Manager Der Arzt ist Unternehmer und in dieser Funktion hat er Anforderungen zu erfüllen, die seine Persönlichkeit, seine Arbeitsweise, seine fachliche Qualifikation und seine Managementfähigkeit betreffen (s. Abb. 1): Der Arzt ist Fachmann auf seinem medizinischen Spezialgebiet; ohne fachliche Qualifikation lässt sich auf Dauer kein „Markt“ bedienen, kein „Kunde“ zufriedenstellen. Wenn die medizinische Qualität in Verbindung mit der Fähigkeit zur Erbringung kundenorientierter Ergänzungsdienstleistungen („... auf den Patienten eingehen ...“; „... den Patienten ernst nehmen ...“) nicht stimmt, hilft auch kein „Praxismarketing“. Der Arzt ist Controller, der seinen Verantwortungsbereich im Krankenhaus oder sein „Unternehmen: Praxis“ am Markt positio-
23