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Alles bepilzt oder was

Foto: Chris Heidrich

KLARTEXT

von Roger Liggenstorfer

Roger Liggenstorfer ist Leiter des Nachtschatten Verlags und Herausgeber von Lucys Rausch.

Alles bepilzt oder was ...?

Was Pilze alles können, wissen eingefleischte Psychonauten seit Jahren. Als Nahrungsmittel sind sie uns ebenso längst bekannt. Sie sind aber weit mehr als Nahrung für Körper und Geist. Ihr Potenzial wird in der Medizin immer weiter erforscht, sei es zur Bekämpfung von Depressionen, in der Krebs- oder in der Suchtbehandlung, um nur einige Ansätze aufzuzählen. Als Baustoff und als Ersatz für Kunststoff eignen sie sich aber ähnlich wie Hanf und wären somit dafür geeignet, viele der anstehenden Umweltprobleme zu lösen.

Und nicht nur das: Sie werden seit Jahren erfolgreich eingesetzt, um Schadstoffe in der Atmosphäre wie im Boden zu neutralisieren. Sie sind intelligent (wenn wir dies mit unserer «begrenzten» Intelligenz vielleicht auch noch nicht vollumfänglich verstehen können) und können mit anderen Spezies kommunizieren, seien es Tiere, andere Pflanzen – oder eben mit uns Menschen. Wie Merlin Sheldrake in seinem bahnbrechenden, sehr empfehlenswerten Buch Verwobenes Leben nebst vielen anderen verblüffenden Tatsachen schildert, umfasst der größte bekannte Pilz etwa zehn Quadratkilometer, wiegt mehrere hundert Tonnen und ist zwischen 2000 und 8000 Jahre alt!

Wir sind wohl erst am Beginn der Erforschung dieser intelligenten Wesen, über die wir bestimmtnoch oft staunen werden. Bereits Terence McKenna konfrontierte uns mit der außergewöhnlichen und oft zitierten bemerkenswerten Hypothese, die weder mit herkömmlichen wissenschaftlichen Forschungen belegbar, noch gänzlich widerlegbar ist: dass intelligente, lebens- und geistfördernde Sporen – als «kosmische Flaschenpost» durchs Universum fliegend – die Evolution auf diesem und auf vielen anderen Planeten erst ermöglichen. Und sich als psychonautischer Treibstoff, als Nahrungs- und Heilmittel triggernd über den ganzen Planeten ausbreitet und unsere menschliche Entwicklung fundamental bis heute und in alle Zukunft beeinflusst. Dabei haben Pilze, wie erwähnt, analog zum Hanf ein riesiges Potenzial, zur Rettung unseres Planeten beizutragen: Beide sind derartig vielfältig einsetzbar, dass man sich ernsthaft fragen muss, wieso der einfältige Mensch die Forschung nicht vertieft und dieses Wissen nicht entsprechend nutzt. Wobei die Forschung beim Hanf wie bei Pilzen bereits weit fortgeschritten ist – es liegt lediglich am fehlenden guten Willen und an der Gier nach wirtschaftlichem Gewinn, dass sie noch nicht

Pilze haben ein riesiges umfassend zu unserem Potenzial, zur Rettung unseres Wohl eingesetzt werden. Zum Schluss sei noch

Planeten beizutragen. unser eigenartiges Verhältnis zum Fliegenpilz erwähnt: Einerseits wird er überall in unserer Gesellschaft als Glückspilz «gefeiert», er schmückt Schaufenster wie Geburtstagstorten und jeden Weihnachtsbaum. Andererseits wird er als angeblicher «Giftpilz» verachtet und erzeugt diffuse Ängste. Noch immer wird vom Verzehr dieses wunderschönen Pilzes abgeraten – zu Unrecht, wie wir wissen. Ebenso wird der rot-weiß gepunktete Fliegenpilz mit dem sogenannten «Weihnachtsmann» (in gleicher Farbkombination) in Verbindung gebracht, der eigentlich in Wahrheit einen sibirischen Schamanen darstellt. Und diese wiederum sind bekannt dafür, dass sie den Fliegenpilz in traditioneller Kultur verspeisen und psychonautisch nutzen. Würden wir das gesamte Wissen in Verbindung mit den Pilzen so anwenden, wie dies von Natur aus vorgesehen ist, dann hätten wir einige Probleme weniger auf diesem Planeten.

PSYCHOACTIVE SCIENCE NEWS

Dirk Netter aus Marburg/L., Doktorand der Sozialwissenschaften und Autor. berichtet über die neuesten Erkenntnisse und Fragestellungen aus der weltweiten wissenschaftlichen Erforschung psychoaktiver Substanzen und Organismen.

Verringerung chronischer Depression nach intravenöser Applikation von DMT

Die Behandlung von Depressionen ist eines der Hauptgebiete zeitgenössischer Forschung an psychedelischen Substanzen. Üblicherweise kommen dabei LSD, Psilocybin, aber auch Ketamin zum Einsatz – während DMT auf diesem Gebiet, zumindest bisher, eher unerforscht ist.

Zwar existieren vereinzelt Studien, die sich mit den antidepressiven Effekten von Ayahuasca auseinandersetzen, daraus lassen sich jedoch aufgrund der Verwendung von MAO-Inhibitoren nur sehr bedingt verlässliche Aussagen über die alleinige Wirkungsweise von DMT treffen.

Die Autoren um Deepak Cyril D’Souza (2022) widmeten sich einer Studie, die sich dediziert mit der reinen Applikation von DMT beschäftigt.

Final nahmen drei gesunde Kontrollpersonen sowie sieben Versuchspersonen mit einer schweren Depression (Major Depressive Disorder, kurz: MDD) an der Studie teil. Weitere Inklusionskriterien waren ein Minimum an zwei bisher fehlgeschlagenen Therapieansätzen sowie mindestens eine erfolglose Therapie mit Antidepressiva.

Als Exklusionskriterien für beide Personengruppen galten eine vergangene oder derzeit vorliegende Abhängigkeitserkrankung, «hallucinogen use disorder», also der regelmäßige Gebrauch von Psychedelika, sowie eine aktuell bestehende Behandlung mit serotonergen Medikamenten.

Die Versuchspersonen erhielten zunächst eine DMT-Dosis von 0,1 mg pro Kilogramm Körpergewicht und mindestens 48 Stunden später eine weitere Dosis von 0,3 mg/kg. Die Studie wurde nicht verblindet – keiner der Teilnehmenden erhielt ein Placebo. Das bedeutendste Ergebnis der Studie war die signifikante RedukIntravenöse tion der depressiven Symptome Applikation (p = 0,017), gemessen an der Hamilvon DMT ist verträglich, ton-Skala, einem der gängigsten sicher und Diagnosewerkzeuge zur Ermittlung effektiv. der Schwere einer depressiven Foto: iStock Symptomatik. Allgemein deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die verwendete intravenöse Applikation von DMT allgemein verträglich, sicher und effektiv ist. Lediglich eine Person, deren entsprechende Vorerkrankungen zu Studienbeginn noch unbekannt waren, erlitt ungefähr fünf Minuten nach Injektion eine ausgeprägte Hypotonie und Bradykardie, weshalb die Studienautoren für nachfolgende Untersuchungen ein sorgfältiges Screening auf kardiovaskuläre

Die depressiven Vorerkrankungen und RisikoSymptome der Studien- faktoren vorschlagen. teilnehmer wurden Spannenderweise umfasste das Studiendesign keine besonsignifikant reduziert. dere Sorgfalt bezüglich Set und Setting. Die Versuchspersonen befanden sich in einem typischen Krankenhausumfeld, während lediglich ein Mindestmaß an psychologischer Betreuung angeboten wurde. Deshalb stellen die Autoren die Frage, ob zusätzliche Psychotherapie und ein «gemütlicher Rahmen», zu einer stärkeren Verringerung der Depressionssymptomatik beigetragen hätten. Alternativ sei es möglich, dass diese Vorkehrungen bei DMT zu vernachlässigen seien, da offenbar auch keine signifikante Korrelation zwischen der Intensität des psychedelischen Erlebens und den antidepressiven Effekten messbar war. D’Souza, D.C., Syed, S.A., Flynn, L.T., Safi-Aghdam, H., Cozzi, N.V., Ranganathan, M. (2022): Exploratory study of the dose-related safety, tolerability, and efficacy of dimethyltryptamine (DMT) in healthy volunteers and major depressive disorder, Neuropsychopharmacology 47: 1854–1862.

Cluster-Kopfschmerz: LSD und Psilocybin sind präventiv wirksam

Beim Krankheitsbild Cluster-Kopfschmerz (oder Cluster headache, kurz: CH) handelt es sich um eine primäre Kopfschmerzerkrankung, die durch ex treme, oft einseitige Kopfschmerzen im Bereich von Augen und Schläfen gekennzeichnet ist.

In der typischen Ausprägung des Syndroms treten die Schmerzen in Attacken auf, die oft präzise zur gleichen Tageszeit stattfinden. Die Dauer der Attacken kann bis zu vier Stunden erreichen und in Serie für mehrere Wochen oder Monate auftreten – sogenannte ClusterCycles.

Auf einer 10-PunkteSchmerzskala wird der Schmerz während einer CH-Attacke meist mit einer Höchstpunktzahl angegeben. Der Schmerz soll sich stärker anfühlen als der Geburtsschmerz. Laut Schätzungen sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz zwischen 100 000 und 150 000 Menschen von dem Leiden betroffen.

Zur akuten Behandlung werden in der Regel Triptane (wie z.B. Sumatriptan) angewendet, die wahlweise subkutan oder nasal appliziert werden. Triptane sind gefäßverengende, entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkstoffe, die als Arzneistoffe zur Akutbehandlung der Migräne und des Cluster-Kopfschmerzes zur Anwendung kommen. Sie wirken als Agonisten am Serotonin-Rezeptor vom Typ 5-HT1 sowie den Subtypen 1B, 1D und 1F.

Ebenso zeigt die Inhalation von hundertprozentigem medizinischen Sauerstoff, verabreicht über eine Hochkonzentrationsmaske, eine hohe Wirksamkeit. Verapamilhydrochlorid, das eigentlich zur Behandlung von Herzkrankheiten zugelassen ist, wird im Off-Label-Gebrauch als prophylaktisches Mittel der ersten Wahl angewendet. Bei mangelnder Wirksamkeit kommen ebenso Lithium sowie Topiramat zum Einsatz.

Aus Selbstberichten von Betroffenen ist bereits seit einiger Zeit bekannt, dass insbesondere LSD

und Psilocybin eine hohe Wirksamkeit in der Vorbeugung von Cluster-Attacken aufweisen. Ein Team um den finnischen Mediziner Sakari Santeri Rusanen hat nun die erste systematische Übersichtsarbeit vorgelegt (2022), welche unter anderem die selbstberichtete Effektivität dieser bisher unkonventionellen Substanzen evaluiert. Von zunächst 994 relevanten Artikeln erfüllten neun die strikten Inklusionskriterien. Insgesamt wurden dabei Daten von 5419 Befragten gesammelt. Die Effektivität von Cluster-Kopfschmerzen Verapamil als CH-Protreten plötzlich und einseitig auf. Foto: iStock phylaxe wurde in der vorliegenden Übersichtsarbeit ebenso bestätigt wie die akute Wirkung von Sauerstoff. Spannender jedoch: Die vorbeugende Wirkung von LSD und Psilocybin wurde als noch effektiver angegeben, als die der bisher zugelassenen

Medikation – wobei Psilocybin ebenfalls eine akute

Wirkung zugeschrieben wird (vergleichbar mit der von subkutanen Triptan-Injektionen und der Sauerstofftherapie). Darüber hinaus berichteten die Befragten, dass die prophylaktische Wirkung von Psilocybin und

LSD länger anhalte als die der herkömmlichen

Medikamente – und das nach einer nur einmaligen

Dosis – wie auch in «kleinen, nicht-psychoaktiven

Dosen». Während Selbstberichte von Betroffenen stets mit Vorsicht betrachtet werden müssen, sprechen die Ergebnisse eine deutliche Sprache und erfordern zukünftige randomisierte und kontrollierte

Studien – nicht zuletzt aufgrund des hohen Anteils von Betroffenen, die trotz verfügbarer Medikation zu bisher illegalisierten Substanzen greifen müssen.

Stephen Ross, Gabrielle Agin-Liebes, Sharon Lo, Richard J. Zeifman, Leila

Ghazal, Julia Benville, Silvia Franco Corso, Christian Bjerre Rusanen, S.S.,

De, S., Schindler, E.A.D., Artto, V.A., Storvik, M. (2022): Self-Reported

Efficacy of Treatments in Cluster Headache: a Systematic Review of Survey

Studies, Curr Pain Headache Rep. doi: 10.1007/s11916-022-01063-5.

PSYCHOACTIVE SCIENCE NEWS

Mystische Erfahrungen und umweltfreundliches Verhalten

Die Frage, ob psychedelische Erfahrungen das (persönliche bzw. politische) Handeln von Individuen signifikant beeinflussen können, wurde und wird in zahlreichen Studien untersucht, so auch von Paterini et al. (2022), die jedoch ausdrücklich den Zusammenhang von mystischer Erfahrung und ökologischem Handeln in den Fokus setzten.

Dazu wurden per Online-Fragebogen insgesamt 240 Datensätze erfragt. Wichtige Items betrafen das eigene Umweltverhalten («pro-environmental behavior scale», kurz: PEBS) sowie Berichte über eigene mystische Erfahrungen (mittels «Mystical Experience Questionnaire 30»-Fragenkatalog, kurz: MEQ-30).

Die Befragten waren überwiegend männlich (65,24 %), bei einem Altersspektrum von 18 bis 67 Jahren. Der Großteil der Teilnehmenden stammte aus Australien (26,7 %), den USA (25,83 %) und dem Vereinigten Königreich (22,08 %).

Die meistberichteten Substanzen (verantwortlich für die mystische Erfahrung) waren psilocybinhaltige Pilze (70,4 %), dicht gefolgt von LSD (63,3%), DMT (27,1%), Ayahuasca (10,4%), Meskalin (8,3%), sowie 22,9% «Weiteren».

Das Autorenteam fand einen signifikanten (jedoch schwachen) Zusammenhang zwischen «vollständiger» mystischer Erfahrung (hoher MEQ-30Wert) und positivem Umwelthandeln (entsprechender PEBS-Wert), wobei bestätigt werden konnte, dass nicht die Konsumfrequenz, sondern die Qualität der psychedelischen (bzw. mystischen) Erfahrung den Zusammenhang mit dem Umweltverhalten beeinflusst.

Eine methodische Schwierigkeit stellte hierbei die spezifische Operationalisierung des Umweltverhaltens dar: So bezieht sich ein Hauptteil des Fragebogens auf Konsumverhalten, das unter Umständen nicht primär eine positive Einstellung zur Natur abfragt, sondern eher den sogenannten «grünen Lifestyle», der ökonomisch schwächeren Personen gegebenenfalls trotz positiver Umwelteinstellungen nicht zur Verfügung steht (beispielsweise die Installation einer effizienten Heizung, der Abschluss «grüner» Energietarife oder die Anschaffung eines E-Autos). Darüber hinaus konnte auch im vorliegenden Paper – ähnlich wie in vorangegangenen Studien – kein Mystsich Sicht der Natur. Foto: Pixabay ursächlicher Zusammenhang zwischen mystischer Erfahrung und Umwelthandeln bewiesen werden. Paterniti et al. bemerken selbst, dass intervenierende Drittvariablen das Ergebnis maßgeblich mitbeeinflussen. So ist es unter anderem möglich, dass Personen, die ohnehin eine gesteigerte Umweltbeziehung aufweisen, eher zu mystischen Erfahrungen neigen, da die Umweltbeziehung eine der besten Vorhersage-Variablen für das Umweltverhalten darstellt. Weitere Studien sind nun gefragt, um die Beziehung zwischen mystischer Erfahrung und Umweltverhalten genauer zu beleuchten und dabei wichtige Kontext- und Persönlichkeitsvariablen zu kontrollieren. Paterniti, K., Bright, S., Gringart, E. (2022): The Relationship Between Psychedelic Use, Mystical Experiences, and Pro-Environmental Behaviors, Journal of Humanistic Psychology 00221678221111024.

Ketamin in der Behandlung bipolarer affektiver Störungen

Als Bipolare affektive Störung (kurz BAS) wird eine psychische Erkrankung bezeichnet, die sich durch extreme entgegengesetzte Schwankungen in Antrieb, Stimmung und Aktivitätslevel bemerkbar macht. Weltweit gibt es Millionen Betroffene, von denen ein erheblicher Teil Suizidversuche unternimmt.

Die typische Medikation bietet einem Großteil der Betroffenen oft keine hinreichende Linderung der Symptome und weist darüber hinaus auch häufig zahlreiche unerwünschte Arzneimittelwirkungen auf. Die laut Literatur vielversprechende Behandlung mit Ketamin ist deshalb Hoffnungsträger von vielen Patient/innen.

Aus diesem Grund hat ein Forscherteam um die klinische Psychologin Raquel Bennett und den Psychiater Gary Bravo ein Paper (2022) vorgelegt, in dem es verschiedene Arten der Ketamintherapie aus ihrer eigenen klinischen Praxis beleuchten.

Das Team schlägt eine analytische Trennung zwischen drei Paradigmen vor: Das «biochemische Paradimga», bei dem davon ausgegangen wird, dass der Wirkstoff allein die Symptome lindert, das «Psychotherapeutische Paradigma», bei welchem das Ketamin als «Katalysator» für psychotherapeutische Prozesse eingesetzt wird und das «psychedelische Paradigma», in dem durch hohe Dosen (1,5 mg/kg) profunde Bewusstseinsveränderungen angestrebt werden und eine intensive psychologische Betreuung angeboten wird.

Da das biochemische Behandlungsparadigma eher niedrigdosiert (0,5 mg/kg) zur Anwendung kommt, eignet es sich besonders für Patient/innen mit kardiovaskulären Vorerkrankungen oder solche, die auf weitere Medikation angewiesen sind.

Im psychotherapeutischen Setting wird Wert auf die verbale Ausdrucksfähigkeit gelegt, so dass Gefühle und Gedanken während der Erfahrung psychotherapeutisch bearbeitet werden können – die Dosierung liegt dabei etwas höher, bewegt sich jedoch auf einem

Menschen mit einer bipolaren Störung erleben

extreme Stimmungsschwankungen . Foto: iStock «arbeitsfähigen» Niveau (0,3–0,9 mg/kg). Grundlage für eine solche Therapie ist eine bestehende und gefestigte Beziehung zwischen Patient/in und Psychotherapeut/in. Eine «psychedelische» Ketaminbehandlung sollte dabei laut den Autor/innen denjenigen Patient/innen vorbehalten sein, die eine gewisse Affinität und Fähigkeit zur Introspektion Die Behandlung mit entwickelt haben (beispielsweise

Ketamin ist durch Meditation und Psychothera-

Hoffnungsträger pie). Die Wirksamkeit von Ketamin in für viele Erkrankte. der Behandlung der BAS kann bei allen Behandlungsoptionen bestätigt werden, wobei der rein biochemische Weg eher eine temporäre Linderung verspricht. Die Autoren konstatieren jedoch auch, dass eine spezialisierte Ausbildung von größter Bedeutung für den Therapieerfolg sei. Es sei jedoch auch notwendig, die psychedelische Erfahrung nicht zu idealisieren: Ketamin zeigt hervorragende Ergebnisse als komplementäres Medikament, sei jedoch keine Abkürzung der trotzdem notwendigen psychotherapeutischen Behandlung. Bennett, R., Yavorsky, C., Bravo, G. (2022): Ketamine for Bipolar Depression: Biochemical, Psychotherapeutic, and Psychedelic Approaches, Frontiers in Psychiatry 867484; doi: 10.3389/fpsyt.2022.867484.

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