Schulprogramm Herbst 2016 Nationalparkhäuser des Nationalparks Stilfserjoch
aquaprad Fotos: Fotowettbewerb „den Park fotografieren“
avimundus
culturamartell
Lahnersäge
naturatrafoi
Nationalpark Stilfserjoch mein Name
Gegründet 1935. Der höchste Berg Ortler mit 3905 m gehört mir. Der Steinadler ist mein Wappentier. Hirsch, Reh, Gämse, Insekten, Vögel, Edelweiß, Alpenrose, Moose, Flechten, Fichten, Lärchen, Zirben und viele andere mehr kleiden mich. Dazu Gletscher, Bäche, Seen, Wälder und Wiesen, Leute bewohnen und bewirtschaften mich, und zusammen haben wir ein gemeinsames Ziel: Mich in meiner Vielfalt für die Nachwelt zu erhalten. Der Nationalpark Stilfserjoch wurde 1935 gegründet. Nach einer wechselvollen Zeit wurde die Verwaltung des Nationalparks im Jahr 2016 auf die Autonomen Provinzen Südtirol und Trentino sowie die Region Lombardei übertragen. Zu den Aufgaben der Nationalparkverwaltung gehören die Erhaltung des Naturreichtums, der Naturgüter, der Ökosysteme und der Schönheit der Landschaft. Es sollen aber auch kulturelle, soziale und wirschaftliche Anliegen berücksichtigt werden. Öffentlichkeitsarbeit, Umweltbildung und eine umweltverträgliche, touristische Entwicklung sind wichtig. Konkrete Maßnahmen werden zum Schutz der Tierwelt und der Lebensräume getroffen. Zur besseren Kenntnis der ökobiologischen Konzepte werden Forschungsprojekte gefördert. Die Umweltbildung hatte immer einen großen Stellenwert im Nationalpark Stilfserjoch. Im Südtiroler Anteil des Nationalparks übernehmen diese Aufgabe vor allem die Nationalparkhäuser. Jedes der Nationalparkhäuser ist einem Lebensraum des Nationalparks gewidmet und bietet entsprechende Programme an. In dieser Broschüre finden Sie einen Überblick über alle Angebote. Die einzelnen Nationalparkhäuser sind mit Farben gekennzeichnet. Nähere Informationen zu den einzelnen Nationalparkhäusern und ihren Schulangeboten erhalten Sie auf der Website des Nationalparks Stilfserjoch (www.stelviopark.bz.it) oder direkt bei den Nationalparkhäusern. Auch Informationen zu Wandermöglichkeiten im Nationalpark sind dort erhältlich.
Foto: Stefano Andretta
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aquaprad
Im Nationalparkhaus aquaprad haben Kinder und Erwachsene die Möglichkeit, Tiere im Lebensraum Wasser kennenzulernen. In 12 Aquarien werden die in Südtirol heimischen und eingewanderten Fischarten vorgestellt. Im Moorbereich gibt es die Ringelnatter und die Würfelnatter. Auch die in Südtirol ausgestorbene Europäische Sumpfschildkröte kann man im Nationalparkhaus aquaprad betrachten. Die Sonderausstellung 2016 präsentiert zwei kleine Raubtiere, das Mauswiesel und das Hermelin. Kleine Jäger, die in vielen Lebensräumen des Nationalparks zu Hause sind.
avimundus
Fliegen können wie ein Vogel - seit jeher ein großer Traum der Menschheit! Das Nationalparkhaus avimundus ist dem Lebensraum der Lüfte gewidmet. Herzstück der Ausstellung bildet die Vogelsammlung von Hansjörg Götsch. Die 150, hervorragend präparierten Vogelarten bieten einen tollen Überblick über die Vogelwelt Südtirols; multimedial werden die Lebensräume, das Verhalten von Greifvögeln und die Brutbiologie vermittelt. Zudem wird der Nationalpark Stilfserjoch präsentiert, mit 1.314 km² eines der größten Schutzgebiete der Alpen. 30 Jahre nach dem Start der Wiederansiedelung des Bartgeiers in den Alpen nimmt Euch die Sonderausstellung 2016 in die Welt des Bartgeiers mit.
culturamartell
Wer immer schon wissen wollte, wie die Bergbauern früher lebten, der ist im Nationalparkhaus culturamartell richtig. Das harte Leben der Bergbauern, von der Wiege bis zum Tod, wird dargestellt. Aber nicht erst die Bergbauern besiedelten das Martelltal, schon in der Bronzezeit lebten Menschen im Tal, dies zeigt der dort gefundene Bronzedolch, der ebenfalls im Nationalparkhaus ausgestellt ist. Das Nationalparkhaus culturamartell begeistert immer wieder mit neuen Ausstellungen. 2016 kann die Ausstellung Der Rotfuchs – Jäger auf leisen Pfoten besichtigt werden.
Lahnersäge
Der Lebensraum Wald hat eine große Bedeutung für Mensch und Natur. Wald und Holz sind daher die Kernpunkte der Dauerausstellung im Nationalparkhaus Lahnersäge im Ultental. Der Wald, das sind mehr als nur viele Bäume; Schutz des Bodens, Reinigung von Luft und Wasser und lokale Schutzfunktionen sind einige Aufgaben des Waldes. Im Nationalparkhaus Lahnersäge erleben Schüler nicht nur diesen Lebensraum, sie können virtuell durch alle Lebensräume des Nationalparks Stilfserjoch spazieren und diese kennenlernen. Vom Nationalpark Stilfserjoch wurde die aktuelle Sonderausstellung Gletscher – weiße Welt in Bewegung konzipiert. Die Ausstellung zeigt den Gletscher als Ökosystem, als Lebensraum sowie als Wasserspeicher.
naturatrafoi
Das Nationalparkhaus naturatrafoi präsentiert den Lebensraum Hochgebirge: Dieser Lebensraum ist wie ein eigener Kontinent. Die Jahreszeiten, aber auch Hitze und Kälte sind schärfer, ebenso die Schatten. Wind, Regen und der Spaltenfrost lassen Steine verrotten. Totes wird mit Hilfe von Bakterien und Pilzen zu Humus, es entsteht Pflanzenmasse. Wachstum beginnt. Die neue Ausstellung Fressen und gefressen werden schließt an dieses Thema an und zeigt Nahrungskette und Nahrungsnetz verschiedener Lebensräume. 3
Dauerausstellungen
Unter Fischen – eine Reise in unbekannte Welten Im Rahmen einer Führung lernen Schüler die Fische Südtirols kennen; erfahren Wissenswertes, Besonderes und Spezielles über die Fischarten und andere wasserbewohnende Tierarten. Art: Führung Dauer: ca. 1 Stunde
Die Greifvögel Südtirols und deren außergewöhnliche Sinne
Eulen und Taggreife sind die Räuber der Lüfte und haben sich mit ihrem hervorragenden Gehör und ihrem scharfen Blick auf die Beutejagd spezialisiert. In dieser Führung lernen die Schüler die Greifvögel Südtirols zu unterscheiden und die Lebensräume und besonderen Verhaltensweisen der Greife kennen. Art: Führung Dauer: 1 Stunde Schulstufe: Mittelschule, Oberschule Foto: Eugenio di Zenobio
In Martell, in mein Tol – die Kultur der Bergbauern Ein schweres und entbehrungsreiches Leben führten die Bergbauern des Martelltals. Von der Wiege bis zum Tod können sich die Schüler dieses Leben auf einem sich selbstversorgenden Hof vorstellen. Art: Führung Dauer: 1 Stunde
Wissenswertes über den bronzezeitlichen Dolch aus dem Martelltal Das hintere Martelltal war schon in der Bronzezeit bewohnt und wichtig für die sommerliche Almwirtschaft. Warum man den Dolch gerade dort fand und welches Geheimnis dahinter stecken könnte, erfährt man während der Führung. Art: Führung Dauer: ca. 20 Minuten
Foto: Massimiliano Sasso
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Leben an der Grenze – Überleben im Hochgebirge Der Lebensraum Hochgebirge ist ein eigener Kontinent. Nur wenige Spezialisten der Tiere und Pflanzen schaffen es, den unwirtlichen und rauen Bedingungen oberhalb der Waldgrenze erfolgreich zu trotzen. Eindrucksvolle Bilder an Schautafeln, das Ausstellungskino sowie Gesteine und Felle zum Anfassen lassen Besucher in das „Leben an der Grenze“ eintauchen. Ratespiele sowie ein Gesteinspuzzle laden zum aktiven „Begreifen“ ein. Art: Führung Dauer: 1,5 Stunden
Foto: Marco Pantanella
Foto: Antonio Guarrera
Schauschneiden Venezianersäge Der Werdegang eines Baumstammes bis zum fertigen Brett – die fast 200-jährige, restaurierte Venezianersäge wird in Betrieb genommen. Art: Vorführung Dauer: ca. ½ Stunde
Schaumahlen in der Getreidemühle In der alten Mühle kann das Mahlen von Getreide zum Mehl erlebt werden. Art: Vorführung Dauer: ½ Stunde
Wald und Holz Lebensräume im Nationalpark Stilfserjoch Die Funktionen des Waldes. Nicht nur Nutz- auch eine große Schutzfunktion hat der Wald vor allem bei uns in den Alpen. Die Gründe und Hintergründe für die Erhaltung von Lebensräumen wie den Wald, lernen Schüler im Nationalparkhaus Lahnersäge kennen. Art: Führung Dauer: 1,5 Stunden
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Sonderausstellungen Mauswiesel und Hermelin Wer sind die Verwandten der wieselflinken Raubtiere? Wie kann man die Beiden unterschieden und warum nennt sich das Mauswiesel Mauswiesel? Art: interaktiver Besuch der Ausstellung Dauer: ca. 1,5 Stunden Schulstufe: Grundschule und 1. Klasse Mittelschule
Foto: Maurizio Pol
Der Rotfuchs – Jäger auf leisen Pfoten Der Rotfuchs ist ein Einzelgänger und sehr anpassungsfähig, da er so ziemlich alles frisst. Diese Anpassungsfähigkeit brachte ihm den Ruf eines schlauen Räubers. Besucht die Sonderausstellung und erfahrt mehr über Reineke Fuchs. Art: Führung Dauer: ½ Stunde Bis Oktober 2016 Foto: Alessandro Cantamessa
Der Bartgeier: 30 Jahre nach der ersten Freilassung
Foto: Jörg Stemmler
Im hinteren Martelltal brütet 2016 ein ganz besonderes Paar, die Bartgeier. Zum 30jährigen Jubiläum der Wiederansiedelung blicken wir mit eindrucksvollen Fotoaufnahmen auf den größten Vogel Europas und erfahren Wissenswertes über den Lebensraum des Bartgeiers, seinen Ruf als Knochenbrecher und warum Geier ‚Gesundheitspolizisten‘ der Natur sind. Art: Führung Dauer: 45 Minuten Juli – Oktober 2016 6
Fressen und gefressen werden Die Beziehung der Lebewesen, die fressen und gefressen werden, ist eine Naturerscheinung. Sie kann wie eine Kette oder wie ein Netz aussehen und erhält ein gesundes Ökosystem. Energie und Nährstoffe werden weitergegeben. Durch aktives Suchen im Nationalparkhaus erarbeiten Besucher natürliche Feinde und Beutetiere heimischer Lebewesen. Ein großes Nahrungsnetz entsteht, welches den Wildtieren und auch Pflanzen das Überleben sichert. Gras - Grashüpfer - Frosch - Schlange ... aus welchen Wildtieren könnte eine andere Nahrungskette bestehen? Art: Führung Dauer: ca. 1 Stunde
Foto: Nicola Daz
Gletscher – weiße Welt in Bewegung Weiß glitzert der frische Pulverschnee in der Sonne, blau schimmert das Eis, wenn es viel Luft enthält. Oder türkis, wie die Gletscherzunge des Laaser Ferners. Ein sehr komplexes Ökosystem wird hier für Schüler verständlich erklärt. Art: Führung Dauer: 1 Stunde Ab Mai 2016
Foto: Stefano Del Carlo
Weitere Angebote
Die Feder unterm Mikroskop
Warum haben Vögel überhaupt Federn? Wer ist der schnellste Flieger und warum kann der Turmfalke in der Luft ‚stehen‘? Weshalb sind Flamingos rosa und Bartgeier orange? Wann wechseln die Vögel ihr Kleid? Mit viel Anschauungsmaterial werden diese und viele weitere Fragen zum Thema Feder und Flugkunst geklärt, abschließend gibt es spannende Kurzfilme. Art: Workshop Dauer: 1,5 Stunden Schulstufe: ab 4. Kl. Grundschule, Mittelschule, 1. Kl. Oberschule
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Von Gämsen, Blümchen und dem Riesen Ortler Warum kann die Gämse so gut klettern? Was machen die Blümchen, wenn der eisige Wind pfeift? Wer kennt den knorrigen Riesen Ortler? Art: Führung für Kleinkinder Dauer: 1 Stunde
Foto: Luca Ghigliano
„Nur wer sich schützt, überlebt“ Anhand von Suchaufgaben und Tastspielen erarbeiten die Schüler im Nationalparkhaus naturatrafoi aktiv den Lebensraum Hochgebirge. Art: Workshop Dauer: 1,5 Stunden
Die Prader Sand Im Flussdelta des Suldenbachs kann man zahlreiche Tiere beobachten und verschiedenste Lebensräume entdecken. Eine sehr belebte Steinwüste direkt am Gebirgsbach wird erkundet. Art: Wanderung Dauer: ca. 2 Stunden September/Oktober und April/Mai/Juni Schulstufe: Grundschule und Mittelschule Wir interviewen Fische Wer seid ihr? Wozu braucht ihr Schuppen? Warum geht ihr nicht unter? Diese und weitere Fragen werden den Fischen von den Schülern gestellt. Art: Führung mit Spielen Dauer: ca. 1,5 Stunden Schulstufe: Grundschule
Foto: TV Prad
Leben im Gebirgsbach Das Leben im Gebirgsbach besteht nicht nur aus Fischen, auch andere kleine Tierchen bewohnen diesen Lebensraum. Im nahegelegenen Suldenbach können die Schüler Larven von Wasserinsekten sammeln und bestimmen und lernen so den Lebensraum Gebirgsbach kennen. Art: Workshop Dauer: ca. 2 Stunden April/Mai/Juni Schulstufe: 1.-5. Klasse, sowie Mittelschule Hechti schwimmt nicht mehr Als der neugierige, kleine Hechti einen interessanten Leckerbissen sieht, beißt er sofort hinein- und schon hat Carlo ihn an der Angel. Verzaubert von der Froschfee eilt Frio seinem besten Freund Hechti zu Hilfe und überzeugt Carlo davon, dass ein Fisch im Wasser besser aufgehoben ist. Als Dank dafür, dass er Hechti freilässt, schenken ihm die beiden Fische eine Goldschuppe. Art: Puppentheater Dauer: ca. 1 Stunde Schulstufe: Kindergarten 8
PREISE Eintrittspreis aquaprad
2,00 €
Workshops
2,00 €
avimundus
0,00 €
Führungen
1,00 €
culturamartell, naturatrafoi; Lahnersäge
1,50 €
Wanderungen
2,00 €
Öffnungszeiten und Kontakt der Nationalparkhäuser: 1 aquaprad
ganzjährig geöffnet 9:00 - 12:00 Uhr 14:30 - 18:00 Uhr nach Absprache sind auch andere Öffnungszeiten möglich Tel. 0473 618212 info@aquaprad.com Prad am Stilfserjoch
2 avimundus
Mai bis Oktober 10:00 - 12:00 Uhr 14:00 - 18:00 Uhr Tel.0473 730156 info@avimundus.com Schlanders
3 culturamartell
Mai - Oktober 9:00 - 12:00 Uhr 14:30 - 18:00 Uhr Tel. 0473 745027 info@culturamartell.com Martell
5 naturatrafoi
Sommer: 14. Mai bis 31. Oktober 2016 Winter: 26. Dezember 2016 bis 17. April 2017 Sommer: 23. Mai bis 31. Oktober 2017 9:00 - 12:00 Uhr 14:30 - 18:00 Uhr Tel. 0473 612031 info@naturatrafoi Trafoi
4 Lahnersäge
geöffnet bis 30. Oktober 2016 Winteröffnungszeiten: www.stelviopark.bz.it 9:00 - 12:00 Uhr 13:30 - 17:30 Uhr Tel. 0473 798123 info@lahnersäge.com Ulten
Amt für den Nationalpark Stilfserjoch Tel. 0473 830430 Nationalpark.Stilfserjoch@provinz.bz.it Glurns 9