Theatermagazin Januar 2022 | Nationaltheater Mannheim

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NR. 20

JANUAR 2022

NATIONALTHEATER MANNHEIM

THEATERMAGAZIN

Sebastian Reich: jenseits der Konkurrenz

»Wir müssten gegen uns selbst kämpfen«

Wagner7

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AUFTAKT WWW.NATIONALTHEATER.DE

Welches Stück Sie sich 2022 unbedingt im Theater ansehen sollten? Das verrät Ihnen Ihr persönlicher Glückskeks, den Sie derzeit an der Theaterkasse am Goetheplatz erhalten!

T Bis wieder öffentliche Proben im NTM Tanzhaus Käfertal stattfinden dürfen, müssen sich Tanzfans wohl noch gedulden. Doch auch hinter verschlossenen Türen wird voller Elan geprobt – derzeit für den neuen Tanzabend »En vogue«, für den zwei choreografische Duos der flüchtigen Ästhetik des Jetzt nachspüren und am Puls unserer Zeit kreieren.

SCHATTENSTUNDE Do, 27.01.2022, Opernhaus mit künstlerischem Rahmenprogramm und Publikumsgespräch

S Theater statt Schulbank! Mit der »Schule der praktischen Weisheit« bietet das NTM wieder ein Programm zu den Abitur-Schwerpunktthemen im Fach Deutsch an. Wir wünschen jetzt schon »toi toi toi« fürs Abi!

S Saša Stanišićs Roman »Herkunft« feierte im Herbst als Theaterstück Premiere am Nationaltheater. Nun gibt Stanišić in seiner Lesung einen Einblick in sein Werk und liest neben »Herkunft«, für das er 2019 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde, aus früheren und unveröffentlichten Texten.

SCHULE DER PRAKTISCHEN WEISHEIT Mo, 17. bis Fr, 21.01.2022

EIN ABEND MIT SAŠA STANIŠIĆ: VON »HERKUNFT« UND ZUKUNFT Fr, 21.01.2022, Schauspielhaus

O Sichern Sie sich ab dem 05.01.2022 das »Ring-Zyklus-Kombiticket« und erleben Sie den kompletten »Ring des Nibelungen« in der Regie von Yona Kim und unter der musikalischen Leitung von GMD Alexander Soddy.

MUSIKSALON // EXTRA: TRISTAN MEETS JAZZ Mo, 10.01.2022, Ella & Louis MUSIKSALON // KLASSIK: LECTURE-KONZERT ZU BEETHOVEN MIT DEM ENSEMBLE AUDACE So, 16.01.2022, Oberes Foyer

Erhältlich an der Theaterkasse (Tel. 0621 1680 150) und unter www.nationaltheater.de

© Katja Sämann

Filmpremiere im Opernhaus: Der Spielfilm »SCHATTENSTUNDE« erzählt die Geschichte des christlichen Schriftstellers Jochen Klepper, der mit seiner jüdischen Frau und Stieftochter zur Zeit des Nationalsozialismus in Berlin lebte.

© Herbsthund Filme

EN VOGUE Premiere So, 20.02.2022, Schauspielhaus

O Zwei Schwergewichte der klassischen Musik stehen im Musiksalon auf dem Programm: Das Jazztrio um TC Debus übersetzt zusammen mit NTMPianist Gábor Bartinai Wagners Werk in groovende JazzRhythmen und zarte Improvisationen. Bei einem LectureKonzert wird ein spätes Streichquartett Beethovens mit Texten, gelesen von Jacques Malan, konfrontiert.


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MEIN LIEBLINGSORT    3

JUNGES NTM

Sebastian Reich Das erste Mal in Mannheim war Sebastian Reich nur für einen last-minute-Probenstopp am Wasserturm, vor einer Aufnahmeprüfung. Nach seinem Schauspielstudium in Freiburg wurde ihm bei einem Vorsprechen am Schnawwl »von einem geschätzten Kollegen der Platz vor der Nase weggeschnappt«. So ging er 2012 als festes Ensemblemitglied ans Staatstheater Karlsruhe, um dann schließlich 2017 doch am Jungen Nationaltheater Mannheim anzukommen. Seitdem hat ihn Mannheim in seiner vielfältigen und rauen Liebenswürdigkeit angetrieben, sich weiter auszuprobieren. Derzeit im Shin Son Hap Ki Do Dojang. »Anfang November 2021 habe ich meinen ersten Gürtel gemacht und bin nun offiziell Teil dieser Gemeinschaft, in der nicht Konkurrenz, sondern der gemeinsame Weg wichtig ist.« Bei »Performing Family« (10+), der Produktion, in der Sebastian aktuell auf der Bühne steht, geht es auch um Gemeinschaften. Allerdings um eher unfreiwillige, nämlich Familie – sofern diese nicht selbst gewählt ist. »Kinder- und Jugendtheater ist für mich so spannend, weil wir Theatermacher*innen große Freiheit haben, mitzugestalten. Für mich ist nicht nur entscheidend, was wir auf der Bühne zeigen, sondern auch wie wir im Prozess miteinander umgehen«. In der Inszenierung werden auch Ziele umgesetzt, die Sebastian und seine Kolleg*innen in der AG barrierefrei des Jungen Nationaltheaters formuliert haben. »Wir versuchen uns über Rassismus, Sexismus, Homophobie oder die Diskriminierung von Menschen mit Behinderung bewusst zu werden und dagegen vorzugehen. Nur wenn wir uns selbst überprüfen, können wir im direkten Austausch mit Kindern und Jugendlichen diskriminierungskritisches Denken anstoßen.« Annalena Küspert / Julia Waibel

PERFORMING FAMILY (10+) Wiederaufnahme Fr, 21.01.2022, Saal Junges NTM


4 WWW.NATIONALTHEATER.DE INTERVIEW

Interview: Kerstin Grübmeyer

»Wir müssten gegen uns selbst kämpfen« Gernot, was war Dir bei der Aktualisierung bzw. Umarbeitung unseres Theaterabends besonders wichtig?

WAS HAT SICH IM BEREICH KLIMAPOLITIK SEIT 2020 GETAN?

Gernot Grünewald: Es ging vor allem darum, die Zeit, die seit unserer ausgefallenen Premiere vergangen ist, in das Projekt reinzudenken. Der CO2-Rechner, der als Countdown fungiert, zeigt ja, dass sich die uns verbleibende Zeitspanne für die Kursänderung von damals acht auf nun sechs Jahre verringert hat. Die Zeit, die bis 2027 bleibt, ist in unserem Vorstellungsvermögen viel konkreter als 27 Jahre. Außerdem interessiert mich, ob unsere Pandemie-Erfahrung in Bezug auf die Klimakatastrophe etwas in uns verändert hat – oder nicht? Und schließlich haben die Pandemie und die Klimakatastrophe einen gemeinsamen Ursprung in der Art, wie wir mit den Ressourcen unseres Planeten umgehen, dessen Grenzen wir nicht sehen wollen und an dem wir letztlich ständigen Raubbau betreiben. Diesen Ursprung aufzuzeigen und die Herrschaftsmentalität, die wir im politischen, wirt-

Der schrittweise Kohleausstieg bis 2038 wurde im August 2020 beschlossen, ein Jahr später hat die Bundesregierung das bis dahin geltende Klimaschutzgesetz verschärft und darin eine Treibhausgasneutralität bis 2045 verankert. Den Klimaschützer*innen reicht das nicht, denn wie die »Carbon Clock« des Mercator Research Institute of Global Commons and Climate Change berechnet, wird bei gleichbleibendem CO2-Ausstoß spätestens 2028, wenn nicht früher, das weltweite CO2-Budget aufgebraucht sein, welches noch zur Verfügung steht, wenn wir die globale Erderwärmung bei 1,5 Grad stoppen wollen.

Als am 14. März 2020 die Premiere von »Siebenundzwanzig Jahre« abgesagt wurde, weil die Pandemie in Deutschland angekommen war und der erste Lockdown begann, war unabsehbar, wie lange uns dieser Ausnahmezustand beschäftigen würde. Inzwischen sind fast zwei Jahre vergangen, in denen es auch klimapolitische Entwicklungen gab. Vor diesem Hintergrund haben Gernot Grünewald und das Ensemble sich die Inszenierung noch einmal vorgenommen und einen neuen Theaterabend entwickelt: »2027 – Die Zeit, die bleibt«.

schaftlichen und ökologischen Handeln unserer Mitwelt gegenüber an den Tag legen, zu kritisieren, ist ein wesentlicher Aspekt unserer Überarbeitung. Die Pandemie erscheint mir wie ein harmloser Vorgeschmack auf die kommende, viel gravierendere Klimakatastrophe. Maria, was hat sich an Deiner persönlichen Haltung als Schauspielerin und Performerin des Abends verändert, seit März 2020? Maria Munkert: Vor jeder Autofahrt, bevor ich die Heizung hochdrehe, vor jedem Kauf eines neuen Kleidungsstücks frage ich mich: braucht es das wirklich oder gibt es eine andere Möglichkeit? Das hat sich seit damals noch verstärkt. Der Gedanke ist mein ständiger Begleiter im Alltag geworden, noch präsenter als vorher – und er lässt mich meine Umgebung im Alltag wirklich anders wahrnehmen: Was könnte hier verbessert werden, im Sinne der Natur? Ich möchte unsere Proben jetzt dazu nutzen, uns künstlerisch die Frage

zu stellen, was wir aus der Pandemie langfristig lernen können. Wie können wir unser Zusammenleben, nicht nur unter uns Menschen, sondern mit dem Planeten neu denken? Nils, Du bist Aktivist bei Extinction Rebellion, studierst Physik und spielst jetzt auch Theater über den Klimawandel. Glaubst Du, dass Kunst und Theater ein gutes Mittel sind, um für so konkrete politische Themen zu streiten, wie das Aufhalten der Klimakatastrophe? Nils Urbanus: Das größte Problem der Klimakrise ist, dass sie scheinbar weit weg und abstrakt ist. In der Physik geben wir die Katastrophe in Prozentzahlen und Wahrscheinlichkeiten an – aber wegen eines Balkendiagramms ist noch niemand auf die Straße gegangen. Ich glaube, dass es eine wichtige Aufgabe ist, diese abstrakte Krise emotional nahbar zu machen und wo könnte das besser stattfinden, als in der Kunst – vor allem im Theater! Und dann gilt es diese Emo-


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GERNOT GRÜNEWALD bei einer FridaysFor-Future-Demo in Mannheim. Seine Regiearbeiten wurden u. a. mit dem KurtHübner-Regiepreis ausgezeichnet.

MARIA MUNKERT mit Nachwuchs auf einer Demo in Mannheim. Sie ist Mitglied des NTM-Schauspielensembles.

Foto aus der Inszenierung »Siebenundzwanzig Jahre«, die coronabedingt nie stattfinden konnte.

tionen, ob Wut, Hoffnung oder Angst, mitzunehmen und auf der Straße gegen diese Katastrophe zu rebellieren. Was wünscht Ihr Euch für eine PostCorona-Zeit? Nils Urbanus: Bei der Pandemie haben wir gesehen, dass die Regierung – wenn sie möchte – dazu in der Lage ist, schnell radikale Entscheidungen zu treffen. Auch vormalige Tabus, wie die Impfpflicht, werden bei genügend hohen Infektionszahlen plötzlich wieder realistisch – und das weckt die Hoffnung, dass wir es im Verlauf der Klimakrise auch schaffen, Dogmen und Tabus aufzubrechen, z. B. dass die Automobilindustrie doch nicht unantastbar ist oder dass unser Wachstum auch nicht auf ewig so weitergehen kann. Für eine Post-Corona-Zeit wünsche ich mir wieder große Proteste. Wenn wir, wie gerade, mit nur einigen hundert Menschen auf der Straße stehen, dann kann die Politik das sehr leicht ignorieren. Bei einigen Tausend ändert sich das

grundlegend und bei einigen Zehntausend schaffen wir vielleicht den Wandel. Gernot Grünewald: Erstmal wünsche ich mir, dass es überhaupt sowas wie eine Post-Corona-Zeit geben wird; meine Vermutung ist ja eher, dass das der markante Beginn multipler Krisen und Katastrophenszenarien war. Für mich zeigen die letzten zwei Jahre leider auch, z. B. in Bezug auf Patentschutz von Impfstoffen und deren Verteilung, eine fatale Rückkehr des nationalstaatlichen Denkens, die unterstreicht, wie unfähig wir immer noch sind, zeitlich und räumlich in größeren Dimensionen zu denken und politisch zu handeln. Die Klimakatastrophe ist wie die Pandemie aber transnational und kann auch nur so bekämpft werden. Die Coronakrise hat uns die Fragilität unseres Daseins vor Augen geführt – und wird dennoch von zu Wenigen als Weckruf rezipiert, stattdessen erzählen wir uns weiterhin die Lösbarkeit aller Probleme durch technische Innovation und betreiben Symptombehandlung. Es gibt

einen Virus, dagegen wird ein Impfstoff erfunden und das Problem scheint einigermaßen gelöst. Wie dieser Virus entstehen konnte und wie wir weitere Pandemien in Zukunft verhindern könnten, wird im wahrnehmbar politischen Diskurs kaum mit einbezogen. Wir müssten aber unser ganzes Denkund Handlungssystem in Frage stellen. Maria Munkert: Ich glaube, Corona wird ab jetzt zu uns gehören und ich wünsche mir, dass wir lernen, damit zu leben, auch mit unserer Verantwortung für den Virus, wir haben ihn ja verursacht. Ich wünsche mir, dass wir lernen, als Menschheit an einem Strang zu ziehen. Auch wenn die Chancen, was die globale Politik angeht, nicht so rosig sind – ich gebe die Hoffnung nicht auf. 2027 – DIE ZEIT, DIE BLEIBT Versuch über die Klimakrise von Gernot Grünewald und Ensemble Mit Sophie Arbeiter, Maria Munkert, Patrick Schnicke, Nicolas Fethi Türksever & 20 Mannheimer Bürger*innen Premiere Fr, 14.01.2022, Schauspielhaus

NILS URBANUS ist neben seinem Physikstudium aktiv in einer Umweltschutzbewegung und spielt Theater.

KERSTIN GRÜBMEYER


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SPIELPL AN UND INHALTSVERZEICHNIS

WWW.NATIONALTHEATER.DE

Vorverkauf Vorverkauf für Oper sowie Tanz im Opernhaus für Februar 2022 ab 29.12.2021, für März bis Juli 2022 ab 17.01.2022. Der Vorverkauf für das Ring-Zyklus-Kombiticket beginnt am 05.01.2022. Vorverkauf Schauspiel, Tanz im Schauspielhaus und im NTM Tanzhaus Käfertal ab dem 3. für den nächsten Monat. Vorverkauf im Jungen NTM jeweils ab dem 20. für den übernächsten Monat.

JAN 01 SA OPER

04 DI SCHAUSPIEL 20.00 – 21.45 Studio Werkhaus

Der Fluch der Tantaliden Mythologische Rap-Oper von Dlé

19.00 | Opernhaus

Festliche Operettengala mit Joachim Goltz quer durch die Operetten­ geschichte

02 SO JUNGES NTM

Werner Holzwarth & Wolf Erlbruch

SCHAUSPIEL

???

SCHAUSPIEL

20.00 – 21.20 Studio Werkhaus

19.00 – 20.40 Schauspielhaus

18.30 | Unteres Foyer

ein körper für jetzt und heute

Das Käthchen von Heilbronn oder Die Feuerprobe

Fr, 14.01.bis So,16.01.2022 Studio Werkhaus

von Mehdi Moradpour

07 FR SCHAUSPIEL

05 MI OPER

Die Leiden des jungen Werther

19.00* – 20.30 Opernhaus

Hänsel und Gretel (WWO) von Engelbert Humperdinck SCHAUSPIEL 20.00 – 21.30 Schauspielhaus

Das Versprechen nach Friedrich Dürrenmatt

Ein großes historisches Ritterschauspiel von Heinrich von Kleist SCHAUSPIEL

20.00 – 21.00 Studio Werkhaus

11.00 | Saal Junges NTM

Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat. (4+)

SCHAUSPIEL

von Johann Wolfgang von Goethe

08 SA

20.00 – 21.05 Studio Werkhaus

DIE TONIGHT, LIVE FOREVER oder DAS PRINZIP NOSFERATU von Sivan Ben Yishai

10 MO OPER

OPER

20.00 | Ella & Louis

15.00 – 16.30 Unteres Foyer

Musiksalon // Extra: Tristan meets Jazz

Café Concert Beschwingte Musik am Nachmittag mit dem Ensemble Salonissimo

11 DI JUNGES NTM

JUNGES NTM 16.00 | Saal Junges NTM

Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat. (4+) Werner Holzwarth & Wolf Erlbruch

10.00 | Saal Junges NTM

Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat. (4+) Werner Holzwarth & Wolf Erlbruch

Theater-Sneak

13 DO JUNGES NTM 10.00 | Saal Junges NTM

Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat. (4+) Werner Holzwarth & Wolf Erlbruch

14 FR JUNGES NTM 10.00 | Saal Junges NTM

Rising

OPER 16.00* – 17.30 Opernhaus

06 DO

Hänsel und Gretel (WWO)

OPER

von Engelbert Humperdinck

17.00* – 18.30 Opernhaus

TANZ

Hänsel und Gretel (WWO)

17.00* | Schauspielhaus

Rising

von Engelbert Humperdinck

Choreografien von Anat Oz, Roberto Tedesco, Michael Ostenrath, Sofia Nappi, Luis Tena Torres und Emma Kate Tilson

King Kong – Die Last der Träume Stückentwicklung von Nick Hartnagel, Annabelle Leschke & Yassu Yabara Uraufführung

Meine geniale Freundin – Teil 2 nach den Romanen von Elena Ferrante Deutsche Erstaufführung SCHAUSPIEL 20.00 | Studio Werkhaus

Ins kalte Wasser Assistent*innen-Abend

09 SO OPER 16.00* – 21.30 Opernhaus

SCHAUSPIEL 20.00 – 21.30 | Studio Werkhaus

19.00 – 21.45 Schauspielhaus

Hänsel und Gretel

SCHAUSPIEL 20.00 – 21.50 Schauspielhaus

Das Floß der Medusa

Tristan und Isolde Handlung in drei Aufzügen von Richard Wagner

20.00 – 21.00 Studio Werkhaus

Die Leiden des jungen Werther

Themenwochenende des Instituts für Digitaldramatik

Theaterrätsel: Birgt das Internet noch Rätsel für Sie? Seite 12

15 SA 10.00 – 16.00 Ort wird noch bekanntgegeben

Fortbildung »Text – Theater – Theatertext«

Werner Holzwarth & Wolf Erlbruch

TANZ

SCHAUSPIEL

Rising

19.30 | Schauspielhaus

Premiere

2027 – Die Zeit, die bleibt Versuch über die Klimakrise von Gernot Grünewald & Ensemble Uraufführung

Großes Interview zur Zeit, die uns noch bleibt Seite 4 & 5

OPER 11.00 – 12.00 Oberes Foyer

Musiksalon // Klassik: Lecture-Konzert zu Beethoven mit dem Ensemble Audace JUNGES NTM Zeit und Ort werden noch bekanntgegeben

ACT!NG LiKE (14+) Präsentationen OPER

JUNGES NTM

Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat. (4+)

SCHAUSPIEL SCHAUSPIEL

Menschen Tiere Internet

16 SO

19.00* | Schauspielhaus

18.00* | Opernhaus

Premiere

Il trionfo del Tempo e del Disinganno von Georg Friedrich Händel

Händel in Zahlen Seite 9

Choreografien von Anat Oz, Roberto Tedesco, Michael Ostenrath, Sofia Nappi, Luis Tena Torres und Emma Kate Tilson OPER

Das Floß der Medusa

20.00 | Opernhaus

Opernsoiree »Belle nuit d'amour«

SCHAUSPIEL 19.00 – 20.50 Schauspielhaus

Das Floß der Medusa

von Johann Wolfgang von Goethe

nach dem gleichnamigen Roman von Franzobel

EXTRA

17 MO

20.00 | Unteres Foyer

Begegnung der Freunde und Förderer des Nationaltheaters mit Christian Holtzhauer und Achim Judt

SCHAUSPIEL Mo, 17.01.bis Fr, 21.01.2022

Schule der praktischen Weisheit

12 MI

Schwerpunktwoche für Abiturthemen im Fach Deutsch

JUNGES NTM

SCHAUSPIEL

10.00 | Saal Junges NTM

19.00 – 20.15** Schauspielhaus

Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat. (4+)

Wiederaufnahme

Faust nach Johann Wolfgang von Goethe Ein Live-HörspielKonzert von Kreutzberg Irle

Werner Holzwarth & Wolf Erlbruch

nach dem gleichnamigen Roman von Franzobel Tristan und Isolde


KARTENTELEFON 0621 1680 150

7 Legende * Kurzeinführung in der Oper 45 Min., im Schauspiel und im Tanz 30 Min. vor Vorstellungsbeginn   türkische Übertitel / Übersetzung

SCHAUSPIEL 11.00 – 12.30 Schauspielhaus

Das Versprechen nach Friedrich Dürrenmatt

25 DI JUNGES NTM 9.30 – 10.15 Studio Feuerwache

Freche Fläche (2+) Marcela Herrera JUNGES NTM 11.00 – 12.15 Saal Junges NTM

Performing Family (10+)

Herkunft

Wera Mahne

SCHAUSPIEL

SCHAUSPIEL

SCHAUSPIEL

20.00 | Studio Werkhaus

19.00 – 20.40 Schauspielhaus

19.30** Schauspielhaus

Der Steppenwolf nach dem Roman von Hermann Hesse

Ein Abend mit Saša Stanišić: Von »Herkunft« und Zukunft

OPER

Lesung und Gespräch

Lyrik im Studio KONZERT 20.00 | Rosengarten

4. Akademiekonzert

18 DI SCHAUSPIEL 19.00 | Schauspielhaus

Autorenlesung »Der Verlorene« von Hans-Ulrich Treichel KONZERT 20.00 | Rosengarten

4. Akademiekonzert

19 MI SCHAUSPIEL 19.00 – 20.40** Schauspielhaus

Wiederaufnnahme

Der Steppenwolf nach dem Roman von Hermann Hesse

20.00* – 21.30 Opernhaus

JUNGES NTM 15.00 – 16.15 Saal Junges NTM

Performing Family (10+)

26 MI JUNGES NTM 9.30 – 10.15 Studio Feuerwache

Freche Fläche (2+)

SCHAUSPIEL 19.30 | Schauspielhaus

2027 – Die Zeit, die bleibt Versuch über die Klima­krise von Gernot Grünewald & Ensemble Uraufführung SCHAUSPIEL 20.00 | Studio Werkhaus

Premiere

Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot Bühnenfassung nach dem Roman von Sibylle Berg

SCHAUSPIEL 20.00 – 22.00 Schauspielhaus

Herkunft nach dem Roman von Saša Stanišić in einer Theaterfassung von Johanna Wehner

30 SO OPER 18.00* | Opernhaus

Jakob Lenz Kammeroper von Wolfgang Rihm TANZ 19.00* | Schauspielhaus

Rising Vom Buch auf die Bühne Seite 11

29 SA JUNGES NTM

Choreografien von Anat Oz, Roberto Tedesco, Michael Ostenrath, Sofia Nappi, Luis Tena Torres und Emma Kate Tilson SCHAUSPIEL 20.00 – 21.25 Studio Werkhaus

Kill Baby

Wera Mahne

Marcela Herrera

SCHAUSPIEL

JUNGES NTM

JUNGES NTM

18.00 – 20.45 Schauspielhaus

11.00 – 12.15 Saal Junges NTM

21 FR

15.00 – 16.15 Saal Junges NTM

Meine geniale Freundin – Teil 2

Performing Family (10+) Wera Mahne

JUNGES NTM

JUNGES NTM

Wera Mahne

nach den Romanen von Elena Ferrante Deutsche Erstaufführung

ALLE SPARTEN

9.30 – 9.55 Studio Feuerwache

10.00 –11.15 Saal Junges NTM

OPER

Der Barbier von Sevilla (WWO) von Gioacchino Rossini

Wiederaufnahme

Performing Family (10+) Wera Mahne

Schauspieler Sebastian Reich im Portrait Seite 3 SCHAUSPIEL

22 SA Performing Family (10+)

16.00* – 21.30 Opernhaus Zum letzten Mal in der Spielzeit

Tristan und Isolde

OPER 19.00* | Opernhaus

Il trionfo del Tempo e del Disinganno von Georg Friedrich Händel

Handlung in drei Aufzügen von Richard Wagner

20 DO SCHAUSPIEL

OPER

10.30** Schauspielhaus

18.30 – 20.00 Opernhaus

Vom Nordmeer bis in die Gralsburg – Richard Wagners musikalischer Kosmos Musikalische Soiree mit Elias Corrinth

Digitaler Salon »Zoom gemacht« zum Thema Zukunft

27 DO 10.00 – 10.45 Studio Feuerwache

Spielzeit 2021/22: Wagner7 Seite 9

Freche Fläche (2+)

nach dem Roman von Saša Stanišić in einer Theaterfassung von Johanna Wehner

Michelle Cheung

31 MO Matsch (2+) Michelle Cheung

Freche Fläche (2+)

JUNGES NTM OPER 15.00 – 16.30 Unteres Foyer

Café Concert Beschwingte Musik am Nachmittag mit dem Ensemble Salonissimo

11.00 – 12.00 Saal Junges NTM

Wiederaufnahme

Hier kommt keiner durch! (5+) Bernardo P. Carvalho | Carlos Manuel

OPER

Der Barbier von Sevilla

19.00 – 21.00 Schauspielhaus

Herkunft

Matsch (2+)

von Ivana Sokola Uraufführung

Marcela Herrera MANNHEIMER STADTENSEMBLE

SCHAUSPIEL

11.00 – 11.25 Studio Feuerwache

19.00 | digital

JUNGES NTM

10.30 – 12.40 Schauspielhaus

Vortrag und Vorstellung »Der Steppenwolf«

Vortrag und szenische Lesung »Der goldne Topf«

23 SO

28 FR

24 MO JUNGES NTM 10.00 – 11.15 Saal Junges NTM

Performing Family (10+) Wera Mahne

19.00* | Opernhaus

17.30 – 19.30 | digital

Il trionfo del Tempo e del Disinganno

Club der unmöglichen Fragen

von Georg Friedrich Händel

AUSSERDEM IN DIESEM HEFT

FILM 19.30 | Opernhaus

Premiere

SCHATTENSTUNDE Spielfilm von Benjamin Martins

Ausblick Generalsanierung, Seite 8 Die Freunde und Förderer berichten, Seite 11 Und hier so? Berufe im Theater, Seite 12


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AUSBLICK GENERALSANIERUNG

Für das Orchester graben

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KONTEXT

Ein Interview mit Marcus Augsburger, dem Leiter der Geschäftsstelle für die Generalsanierung

Über 100 Planstellen hat das Nationaltheater-Orchester. Insgesamt neun Proberäume und ein Probesaal stehen den Musiker*innen an ihrem Arbeitsplatz im Nationaltheater zur Verfügung. Die Raumsituation ist ein echtes Problem und einer von vielen Gründen, warum das Haus am Goetheplatz generalsaniert werden muss.

Das Platzproblem hat viele Facetten, wie Johanna Pschorr, Vorstandsmitglied des Orchesters, bei einem Rundgang durch den Orchestertrakt erklärt. Schon das Volumen des Probesaals liegt weit unter der Mindestgröße, welche die Gesetzliche Unfallversicherung (GUV) für die Anzahl an Musiker*innen definiert. Auch im Chorprobesaal ist es unter regulären Bedingungen eng – den aktuellen Abstandsregelungen ist er absolut nicht gewachsen. Daher weicht der Chor häufig in den Orchesterprobesaal aus. »Natürlich muss man in diesen Zeiten zusammenhalten, aber so werden die Zeitslots für die Nutzung immer enger«, erklärt Pschorr. Während der Generalsanierung werden nicht nur die beiden Probesäle, sondern auch die Anzahl der Orchesterproberäume von 9 auf 19 wachsen. Dass dies nötig ist, wird im Streicherproberaum deutlich: »Wäre jemand im Nachbarraum, würde die Person uns reden hören«, sagt die Posaunistin. Obwohl sie durch die Maske spricht, hallen ihre Worte im Raum wieder. »Musik hier drin ist unfassbar laut. Wenn ich zwei Stunden in so einem Raum übe, tun mir danach die Ohren weh«, führt sie aus. Wegen der Lautstärke dürfen die

Musiker*innen einige Räume während Vorstellungen gar nicht nutzen. Man würde sie im Opernhaus hören. Das beeinträchtigt die Vorbereitung auf Produktionen massiv. Viele üben deswegen lieber zu Hause. Doch nicht allen ist das möglich: »Wenn man, wie viele der jungen Kolleg*innen, in einer Mietwohnung in der Innenstadt wohnt, ist man auf Räume im Theater angewiesen«, erklärt das Vorstandsmitglied. Besonders schwierig ist die Raumsituation vor Proben, wenn sich Johanna Pschorr und ihre zehn Blechbläserkolleg*innen zeitgleich warmspielen müssen. Einige weichen dafür in die Gänge des nahegelegenen Bunkers aus. »Was die Umstände angeht, wird man hier unten sehr anspruchslos«, ruft sie, um das Gedröhne einer Lüftungsanlage zu übertönen. Pianostellen kann man hier abschreiben. »Wenn Musiker*innen keinen richtigen Raum zum Üben haben«, erklärt sie, »kann auch die Qualität leiden«. Die muss vor allem bei wechselndem Repertoire jederzeit abrufbar sein. Je höher das Leistungsniveau, desto wichtiger die gründliche Vorbereitung. Um die professionell zu ermöglichen, ist die Generalsanierung dringend notwendig.

Herr Augsburger, warum muss der Orchesterbereich umgebaut werden? Gebäude und Probesaal wurden in den 1950er Jahren nicht für die heutige Anzahl an Beschäftigten konzipiert. Alle Musiker*innen müssen sich bei den Proben gegenseitig hören und verstehen können. Damit das nicht auf Kosten des Gesundheitsschutzes geht, werden pro Musiker*in laut GUV ca. 30 m3 an Raumvolumen benötigt. Bei ungefähr 100 Planstellen braucht man 3 000 m3 – das entspricht der Größe einer klassischen Schulturnhalle. Im bestehenden Orchesterprobesaal sind es ca. 1 300 m3. Wie wird das derzeit gehandhabt? Arbeitsschutz und teilweise Brandschutz sind im Orchester- und Chorprobesaal rechtlich nur geduldet – unter der Bedingung, dass die Generalsanierung durchgeführt wird. Diese muss bis zum 31.12.2022 begonnen haben, sonst droht eine Nutzungsuntersagung. Wie wird noch auf die Arbeitssicherheit der Musiker*innen geachtet? Wir arbeiten mit einem Spezialakustiker zusammen, der die Räume so gestaltet, dass Lautstärke und Schalldruck zum Schutz der Musiker*innen den rechtlichen Vorgaben entsprechen und gleichzeitig die beste Akustik herrscht. Die neuen Proberäume werden klimatisiert und belüftet. Außerdem wird es flächendeckend Brandmelde- und Sprinkleranlagen für den Brandschutz geben.

Eine Bilderstrecke zur dargestellten Platzsituation, sowie eine ausführliche Fassung von Artikel und Interview finden Sie auf www.nationaltheater.de unter dem Menüpunkt »Sanierung«.

Warum dauern die Sanierungsarbeiten vier Jahre? Ein Großteil der Maßnahmen, zum Beispiel der Bau von Orchester- und Chorprobesaal, geschieht unterirdisch. Das Nationaltheater steht nur zu zwei Dritteln auf dem Bunker, der Rest steht auf Bohrpfählen, die bis zum tragfähigen Grund reichen. Daher braucht man für den neuen Orchesterprobesaal eine aufwändige Baugrube, um das Bestandsgebäude zu unterfangen. Weil Rhein und Neckar ein Schwemmgebiet bilden, muss sie wasserdicht sein. Außerdem werden die Bagger den Boden nur zentimeterweise abtragen können, weil vom Krieg übrig gebliebene Kampfmittel in der Erde lagern könnten. Ein durchaus komplexes Unterfangen.


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WAGNER & HÄNDEL IN DER OPER

Wagner

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Einen wichtigen programmatischen Schwerpunkt in der Oper bildet in dieser Spielzeit die Musik Richard Wagners – nicht weniger als sieben Wagneropern erwarten Sie!

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Neben »Tristan und Isolde«, dem »Fliegenden Holländer« und einem Wiedersehen mit dem legendären »Parsifal« steht ein komplett neuer Ring-Zyklus im Konzept der White-Wall-Oper auf dem Programm. Dem transzendentalen Liebesdrama »Tristan und Isolde« (Premiere: November 2021) hat sich bereits Regisseurin Luise Kautz gewidmet. In hochatmosphärischen Bildern zeigt sie das Liebespaar Tristan und Isolde in einem Zustand der Weltflucht. GMD Alexander Soddy macht Wagners Partitur zum Erlebnis zwischen transparenter Klanglichkeit und opulentem Rausch. Wagners stürmischen Anfängen im Malstrom des »Fliegenden Holländers« nimmt sich Regisseur Roger Vontobel an – Premiere ist im Februar 2022. In Mannheim ist er bereits durch seine Inszenierungen von »Aida«, »Fidelio« und »Il trovatore« bekannt. Über die hohe See leitet musikalisch ebenfalls GMD Alexander Soddy. Als sogenannter heiliger Gral des Opernrepertoires kehrt der Mannheimer »Parsifal«, der 1957 in der Regie von Hans Schüler Premiere feierte, im April ins Opernhaus zurück. In Räumen aus Klängen und Licht erscheint die Geschichte vom reinen Toren Parsifal, der die Gralshüter durch sein Mitleid aus tödlicher Lähmung befreit, in erhabener Schlichtheit. Beim Festlichen Opernabend zu »Parsifal« im Mai wartet Sänger-Star Klaus Florian Vogt auf.

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Am Ende der Spielzeit steht das Mammutprojekt »Der Ring des Nibelungen«. In seinem monumentalen Weltendrama erzählt Richard Wagner von einem erbitterten Kampf: Menschen und Götter jagen dem einen Ring hinterher, der ewige Herrschaft verspricht. Die Tetralogie spannt den Bogen vom Grund des Rheins bis hin zum apokalyptischen Weltenende, wie es in der »Götterdämmerung« imaginiert wird. Mit großangelegten Projektionen, in Szene gesetzt von Yona Kim, wird der »Ring« – in voller Länge – zur Abschiedsproduktion für Generalmusikdirektor Alexander Soddy. 7 Opern, 19 Akte, 44 Figuren, 16 Todesfälle, über 100 Leitmotive und über 25 000 Takte Musik. Da kann man als Publikum schnell den Überblick verlieren. Das nimmt Elias Corrinth, Assistent des Generalmusikdirektors und begnadeter Wagnervermittler, zum Anlass für eine große Rundschau bei der Musikalischen Soiree »Vom Nordmeer bis in die Gralsburg – Richard Wagners musikalischer Kosmos« am 21.01.2022. 90 Minuten bleiben ihm dafür Zeit – ein ganz eigenes Mammutprojekt. »Der Ring des Nibelungen«: Mit freundlicher Unterstützung unseres Hauptsponsors Baden-Württembergische Bank »Der fliegende Holländer«: Mit freundlicher Unterstützung des Richard-Wagner-Verbands Mannheim-Kurpfalz e.V.

Alle Termine finden Sie auf www.nationaltheater.de

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»IL TRIONFO DEL TEMPO E DEL DISINGANNO« IN ZAHLEN

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Figuren treten in Händels Oratorium in einen moralischen Wettstreit: Zeit (Tempo) und Erkenntnis (Disinganno) wollen die Schönheit (Bellezza) davon überzeugen, dass sie – und nicht das Vergnügen (Piacere) – für ein gelungenes Leben unabdingbar sind.

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Fassungen seiner Neuinszenierung von »Il trionfo del Tempo e del Disinganno« erarbeitet das Team um Regisseur Krystian Lada und Dirigent Bernhard Forck für das NTM. Es entsteht eine eigenständige Digitalfassung, die im Internet zu sehen sein wird. Auf der Bühne des Opernhauses gibt es eine installativ-konzertante, ca. 90-minütige Fassung zu erleben, die Videoprojektion mit Live-Musik verbindet.

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Jahre ist Georg Friedrich Händel alt, als er mit »Il trionfo del Tempo e del Disinganno« sein erstes Oratorium komponiert.

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Noten umfasst die längste Koloratur in Bellezzas Arie »Un pensiero nemico«. Händels Partitur ist für Sänger*innen und Spieler*innen hochvirtuos. IL TRIONFO DEL TEMPO E DEL DISINGANNO Premiere So, 16.01.2022, Opernhaus


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KARTENTELEFON 0621 1680 150

VOM BUCH AUF DIE BÜHNE

FREUNDE UND FÖRDERER

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Vom Buch auf die Bühne Wie gehen Regisseure vor, wenn sie einen Roman als Theaterstück inszenieren? Regisseur Lukas Leon Krüger gibt einen Einblick in seine Arbeit am Beispiel der Schauspiel-Premiere »Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot«. »Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot« war Sibylle Bergs erster Roman. Er erschien 1997 im Reclam Verlag Leipzig und wurde wider Erwarten ein großer Erfolg, zuvor hatten 50 andere Verlage abgesagt. Heute ist Sibylle Berg eine der bekanntesten zeitgenössischen Autor*innen im deutschsprachigen Raum. Sie schreibt Theaterstücke, Romane, Reportagen und eine Kolumne auf Spiegel Online. Vierundzwanzig Jahre nach der Erstveröffentlichung stellen wir fest, dass Frau Bergs Beobachtung des selbstgemachten Leidens an einer privilegierten Welt noch immer zutrifft: »Mich interessiert diese Glücks-Sucht, das Streben nach Erfüllung, die man nie in sich selbst zu

finden scheint, sondern immer nur über eine äußere Kraft: der neue Boyfriend, die neue Hose … und diese Dinge verlieren dann aber irgendwann ihre Wirkung, weil die Aufregung abnimmt. Dann merkt man, dass man nicht

Die Freunde und Förderer berichten

Geschäftsführenden Intendanten des NTM Marc Stefan Sickel eröffneten die Sitzung. Die Versammlung bezog sich aufgrund der erwähnten Verschiebungen gleich auf zwei Jahre. Über die Tagesordnungspunkte konnte dennoch zügig abgestimmt werden: Der amtierende Vorstand wurde für beide Jahre entlastet, die Satzungsänderungen wurden – bis auf einen Punkt – angenommen, und bei der Wahl der Kassenprüfer*innen wurde Dagmar Steinert neu- und Dr. Thomas Steitz wiedergewählt. Bei der Wahl zum neuen geschäftsführenden Vorstand fiel das Votum der Mitglieder auf Christian Haas (Vorsitzender), Prof. Dr. Heidrun Kämper und Petra Eder (beide Stellvertretende Vorsitzende). Der neue Vorsitzende Christian Haas dankte für das erwiesene Vertrauen und kündigte an, »gemeinsam mit allen Beteiligten daran zu arbeiten, das Theater noch mehr in den Herzen der Stadtgesellschaft zu verankern, um es zu einem Ort der Begegnung zu machen, sowie auch weiterhin dem Theater als verlässlicher Partner in der Sanierungsphase zur Seite zu stehen.« Mit den »Verabschiedungen und Ehrungen« folgte der

Nachlese: Die coronabedingt dreimal verschobene Mitgliederversammlung war in dreierlei Hinsicht besonders: Es wurden nicht nur der Vorsitzende Prof. Dr. Achim Weizel und seine beiden Stellvertreterinnen Ulla Hofmann und Helen Heberer verabschiedet, die alle nicht mehr kandidierten, sondern es wurde auch ein neuer geschäftsführender Vorstand gewählt. Zudem war die Durchführung der Versammlung komplex, da die Vereinsmitglieder ihre Stimmrechte entweder vorab per Briefwahl oder während der digitalen Teilnahme ausüben konnten. Grußworte von Mannheims Kulturbürgermeister Michael Grötsch und vom

glücklich wird, weil dir was passiert«, sagt Regisseur Lukas Leon Krüger. Für die Arbeit an der Theaterfassung hat

er den gesamten Roman ausgedruckt und neu zusammengefügt (siehe Fotos).

EIN PA AR LEUTE SUCHEN DAS GLÜCK UND LACHEN SICH TOT Bühnenfassung nach dem Roman von Sibylle Berg Premiere Fr, 28.01.2022, Studio Werkhaus

»Dabei bleibt die Geschichte wie im Original, aber die Reihenfolge der Figuren und ihrer Einzelschicksale ändert sich«. Der Text verdichtet sich auf vier Figuren – Nora, Vera, Helge und Tom treffen aufeinander, um wieder glücklich zu sein ... und zu sterben?

Höhepunkt der Versammlung. Achim Weizel verabschiedete Helen Heberer. Der Vorsitzende des Beirats Andreas Hilgenstock fand sehr emotionale Worte für Ulla Hofmann, und Marc Stefan Sickel würdigte in seiner sehr sympathischen Laudatio das fast dreißigjährige erfolgreiche Wirken von Achim Weizel. Für ihr außergewöhnliches Engagement wurden unter großem Beifall Ulla Hofmann zum Ehrenmitglied und Achim Weizel zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Am 14.11.2021 wurde in einer feierlichen Matinee Prof. Dr. Achim Weizel und Ulla Hofmann die Goldene Bürgermedaille der Stadt Mannheim für ihren jahrzehntelangen Einsatz als Vorsitzender und Stellvertretende Vorsitzende der Freunde und Förderer des NTM verliehen. Herzlichen Glückwunsch! Unsere nächste Begegnung findet am Di, 11.01.2022 statt. Schauspielintendant Christian Holtzhauer und Achim Judt, Geschäftsführer der MWSP, unterhalten sich an diesem Abend unter anderem über die Pläne des Schauspiels für Franklin und den Stand der Arbeiten am alten Kino.

Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim e.V. c/o Nationaltheater Mannheim Mozartstr. 9 68161 Mannheim Frau Sabine Hartmann-Hurley Tel. 0621 1680 130 info@freundenationaltheater.de www.freundenationaltheater.de www.facebook. com/freunde. nationaltheater


12 ZUGABE 12

WWW.NATIONALTHEATER.DE

Theaterrätsel

Ob Hypertext oder Virtual Reality, Bots, Apps oder Games: Die Möglichkeiten digitaler Theaterarbeiten sind so überraschend wie vielfältig. Immer neue technische Fortschritte eröffnen neue Räume. Welches Material ihnen zugrunde liegt und wie sich für diese Bühnen schreiben lässt, ist die zentrale Frage des Instituts für Digitaldramatik, das als Freiraum für Experimente am NTM das Theater der Digitalität erforscht. Vom 14. bis 16. Januar wird das Studio Werkhaus zum digitalen Labor und präsentiert erste Arbeitsstände, Expert*innengespräche und Ideen für Gegenwart und Zukunft neuer Theatererlebnisse. Finden Sie die Begriffe aus der digitalen Theaterwelt im untenstehenden Buchstaben-Gitter? An den Stellen, an denen sich die Wörter kreuzen, finden Sie die Lösungsbuchstaben. In der richtigen Reihenfolge stehen sie für die Kurzform des Nationaltheaters Mannheim.

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Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir 3x2 Karten für »Herkunft« am Sa, 29.01.2022. Senden Sie das Lösungswort bis Fr, 14.01.2022 postalisch an NTM, Marketing, Mozartstr. 9, 68161 Mannheim oder per Mail an nationaltheater.marketing@mannheim.de. Mitarbeiter*innen und deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Ihre Daten werden ausschließlich zur Kontaktaufnahme im Falle eines Gewinns verwendet.

Impressum

Eine Beilage zur Ausgabe vom 03.01.2022 Titelfoto Sebastian Reich Redaktion Cordula Demattio, Paula Franke, Carina Frey, Kerstin Grübmeyer, Sascha Hargesheimer, Ina Harjung, Patricia Knebel, Evelyn Kreb (CvD), Annalena Küspert, Doreen Röder, Katharina Schantz, Julia Waibel, Isabelle Winter (ViSdP), Lena Wontorra Mitarbeit an dieser Ausgabe Freunde und Förderer des Nationaltheaters e. V.

Konzeption ErlerSkibbeTönsmann Gestaltung Evelyn Kreb Fotos Maximilian Borchardt, Christian Kleiner, Hans Jörg Michel Anzeigen Judith Völkel, Mareike Nebel Druck Mannheimer Morgen Großdruckerei und Verlag GmbH Service Theaterkasse Tel. 0621 1680 150 Abobüro Tel. 0621 1680 160 Vorverkauf Junges NTM Tel. 0621 1680 302 www.nationaltheater.de

Das Nationaltheater Mannheim, Eigenbetrieb der Stadt Mannheim, wird gefördert durch:

Die »White-Wall-Opern« werden ermöglicht durch unseren Hauptsponsor

Themenwochenende »Menschen Tiere Internet«: Das »Institut für Digitaldramatik« wird gefördert von TikTok Germany GmbH, unterstützt durch die betterplace lab gGmbH sowie von der Wüstenrot Stiftung

»Rising«: Gefördert von der Stiftung Nationaltheater Mannheim

»Der fliegende Holländer«: Mit freundlicher Unterstützung des Richard-Wagner-Verbands Mannheim-Kurpfalz e.V.

Künstlerisches Betriebsbüro, Werkhaus Nationaltheater, 2. Etage, Schauspielflur

BARBARA TROEGER (seit 1988 am NTM) »Wie im Schulbüro. Ich weiß alles, muss alles wissen: wer sich krank meldet, wer wann wohin reist ... Ich bin jetzt meine letzte Spielzeit da – seit 34 Jahren. Andere, vor allem Künstler*innen, wechseln häufig das Theater – ich bin irgendwie immer hier geblieben. Dafür habe ich jetzt zahlreiche Bekannte in ganz Europa. Meine schönste und wichtigste Aufgabe ist der Tagesplan. Der sollte am Vortag bis mittags fertig sein und da lasse ich auch nichts dazwischen kommen. Im Tagesplan fasse ich alles zusammen: jede Probe, jede Raumbelegung, Führung, Vorstellung, Reparaturarbeiten – viele Kolleg*innen brauchen diesen Plan, um jeden Tag eine gute Übersicht zu haben. Bei Krankheit von Sänger*innen muss ich – auch wochenends – nach Ersatz suchen. Das ist immer spannend, aber sehr zufriedenstellend, wenn es klappt. Da wird schon mal ein Sänger aus Wien eingeflogen, damit die Vorstellung stattfinden kann. Vor meinem Fenster ist die Terrasse vom Werkhaus. Im Sommer kann ich immer sehen, wer da draußen pausiert. Manchmal muss ich dann mahnen, nicht zu laut zu pausieren, sodass ich mich auf den Tagesplan konzentrieren kann.«

Offizielle Fitness- und Physiotherapiepartner des NTM Tanz:

Weitere Informationen zu Berufen am Theater auf www.nationaltheater.de


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