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THEATERMAGAZIN
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MAI 2014
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Theater der Welt 2014 ist ein Festival des Internationalen Theaterinstituts (ITI), ausgerichtet vom Nationaltheater Mannheim, gefördert durch die Stadt Mannheim, die Baden-Württemberg Stiftung und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Joachim Gauck.
Liebe Zuschauer,
Matthias Lilienthal
Theater der Welt – ein Festival des Internationalen Theaterinstituts – wurde in den achtziger Jahren gegründet, als in der BRD noch nicht viel internationales Theater gezeigt wurde. Seitdem hat sich das radikal verändert. Inzwischen gibt es zahlreiche Festivals, freie Spielstätten, Produktionshäuser und auch viele Stadttheater arbeiten international mit Partnern zusammen. Internationales und unabhängiges Theater steht gleichberechtigt und qualitativ ebenbürtig neben dem Stadttheater. Wir starten mit einer Arbeit von Nicolas Stemann, dem wohl wichtigsten Regisseur der Nullerjahre. Elfriede Jelinek und Nicolas Stemann sind so etwas wie das Dreamteam des deutschen Theaters geworden. In ihrem neuen Stück Die Schutzbefohlenen schreibt Jelinek einen Klagechor der Lampedusa-Flüchtlinge aus der Wiener Votivkirche. Wie gehen wir verantwortungsvoll um mit Menschen, die ins Exil fliehen müssen? Mannheim hat eine lange liberale Einwanderungstradition. Nach dem Dreißigjährigen Krieg war fast die ganze Bevölkerung neu nach Mannheim eingewandert, vier verschiedene Sprachen wurden im Stadtrat gesprochen. Das Theater von Dmitry Krymov ist das pure Gegenteil: Er versucht, dem Theater das Geheimnis wiederzugeben und stellt sein 106-köpfiges Ensemble auf ein Gepäckbeförderungsband. Er versucht, mit Tararabumbia die Welt Tschechows zu erzählen, ohne dass dabei ein Wort Tschechow fällt. Ganz nebenbei erzählt er aber auch eine Geschichte der untergegangenen Sowjetunion. Ein poetisches Spektakel. Die drei Schwestern auf Stelzen. Die Möwe als übergroßer Vogel. Am Ende dieses ersten Festivaltages können Sie dann die Installation Automobile mit acht mit Lautsprecheranlagen aufgepimpten Autos sehen und hören. Der in Beirut lebende Künstler Joe Namy formiert die Autohecks zu einer Tanzfläche und spielt über ihre Soundsysteme ein Konzert, das dann in einen kollektiven Rave übergeht. Dieser erste Tag reißt das volle Spektrum der Unterschiedlichkeit auf: zwischen Literaturtheater und Spektakel, zwischen Regietheater und mythischem Erzähltheater. Wir laden Sie ein, an den 17 Festivaltagen eine Reise nach Moskau, Manila, Beirut, Tel Aviv, Tunis, Tokio, São Paulo, Santiago de Chile, Gent und Johannesburg zu machen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß dabei. Mit freundlichen Grüßen Matthias Lilienthal Künstlerische Leitung/Programmdirektion Theater der Welt
HEISSE ZEITEN – Die Wechseljahre-Revue
Ob fliegende Hitze, Hormonkarussell oder das Ticken der biologischen Uhr – Heiße Zeiten parodiert kess und einfühlsam eine der wichtigsten Phasen im Leben einer Frau. In der pointenreichen Inszenierung von Regisseurin und Ex-»Missfit« Gerburg Jahnke gehen die Darstellerinnen dem Thema herzerfrischend kurzweilig auf den Grund.
Eine Beilage zur Ausgabe vom 26. APRIL 2014 REDAKTION Anselm Dalferth (ad), Susanne Brauer (sbr), Steffi Bub (sb), Katrin Dod (kd), Elena Garcia-Fernandez (egf), Johannes Gaudet (jg), Stefanie Hahnemann (V.i.S.d.P.), Anke Jacoby (aj), Maike Kassebom (mk, CvD), Anita Kerzmann (ak, Fundraising), Dr. Dorothea Krimm (dk), Theresa Rimmele (tr), Talea Schuré (ts), Evangelia Tsogka (et), Eva Wagner (ew), Linda von Zabienski (lvb) MITARBEIT AN DIESER AUSGABE Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim e. V., NThusiasten, Stefanie Carp, Franziska Kirchholtes, Matthias Lilienthal, Dorothée Treiber KONZEPTION Anzinger | Wüschner | Rasp GESTALTUNG Michael J. Böhm FOTOS Hans Jörg Michel, Christian Kleiner ANZEIGEN Doris Horwedel DRUCK Mannheimer Morgen Großdruckerei und Verlag GmbH Sämtliche personenbezogenen Bezeichnungen, die in dieser Publikation im Maskulin verwendet werden, sind geschlechtsneutral zu verstehen. Gemeint sind alle Geschlechter. SERVICE Theaterkasse 0621 1680 150 Vorverkauf Schnawwl 0621 1680 302 Abobüro 0621 1680 160
Wir sind durch den Wind. Als Zukunftsversorger setzen wir auf die Windkraft an Land und investieren in diese erneuerbare Energie. Im letzten Jahr haben wir mit unseren Windparks 294 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt. Das entspricht dem Energiebedarf von 81.000 Drei-Personen-Haushalten. Mehr unter www.mvv-energie.de/nachhaltigkeit Neue Energie? Aber sicher!
KAMMERSPIEL Neues Ballett von Kevin O’Day mit Musik von John King Bühne Platz nehmen und Teil des Bühnengeschehens sind, erklingt aus Lautsprechern im Rücken der Zuschauer elektronisch bearbeitete Musik, die bereits im Vorfeld aufgenommen wurde.
Tanz
Davidson Jaconello und Hitomi Kuhara (Probenfoto)
Kammerspiel
Ein Theatergenre, bei dem mit geringem Kostümoder Bühnenbildaufwand in intimer Atmosphäre die Interaktion der Personen und ihre Gefühle im Vordergrund stehen. Der Fokus liegt auf dem Dialog. Kevin O’Day setzt dieses Konzept in seinem Ballett Kammerspiel um und lässt die Tänzer in Dialog mit dem Raum und der Musik treten. Anregungen dazu erhielt O’Day unter anderem im »Club der Intendanten« im Rahmen der Bürgerbühne. In einem Gespräch wurde thematisiert, welches die ersten Schritte bei der Erschaffung eines Stückes ohne Handlung sind, wie Material und Themen gefunden werden. Eine Frage stand dabei im Vordergrund: Wie verändert sich der Ausdruck einer Bewegung, wenn ein Tänzer sie von einem anderen Tänzer aufgreift oder wenn sie in einen neuen räumlichen Kontext übernommen wird?
Kammer
Ein zentraler Gedanke bei der Konzipierung des Bühnenbilds waren für Kevin O’Day die vier Kammern des Herzens; er assoziiert damit den Puls des Lebens und Gefühle. Ihn interessieren aber auch die Verwandlungen des Raums. Ausstatter Thomas Mika hat für das Bühnenbild mobile Wände geschaffen, die sich dynamisch zu unterschiedlichen Räumen anordnen und von den Tänzern bespielt werden. Ihre Persönlichkeit und ihr emotionaler Ausdruck strahlen in die Räume. Das Lichtdesign von Mark Stanley unterstreicht dabei sowohl den tänzerischen Ausdruck als auch die Entstehung von Räumen auf der Bühne.
Spiel
Bei der Komposition der Musik ließ John King sich von den traditionellen Kammermusikgenres ins-
pirieren: Streichquartett, Soloklavier und Kammermusik mit Cembalo- oder Klavierbegleitung. Er spielt mit diesen Besetzungen und ihrem spezifischen Klang. Einige der herkömmlichen Regeln kammermusikalischen Musizierens sind aufgelöst, etwa Absprachen beim Tempo und bei der Anzahl von Wiederholungen. Stattdessen haben die Musiker Zeitspannen, sogenannte Vektoren, innerhalb derer sie vorgegebene Sequenzen im Tempo frei interpretieren. In Anlehnung an John Cage haben sie auch die Möglichkeit, die Stille zu spielen – also gar nicht. Der Pianist legt mittels eines Würfels spontan und zufällig die Zahl der zu spielenden Wiederholungen fest. Nach jeder freien Phase finden die Musiker sich wieder zusammen und schaffen so einen gemeinsamen Rahmen. John King spielt auch mit dem Raum. Während die Musiker auf der
Kevin O’Day hat für die Tänzer verschiedene Bewegungssequenzen choreografiert, aus denen sie Improvisationen entwickeln. Das Interesse des Choreografen gilt der Interaktion der Tänzer mit einander sowie mit der Musik und dem Raum. O’Day erkundet die Veränderungen, die Tanzbewegungen im Verlauf des Stücks erfahren, wenn sie in verschiedenen Kontexten auftauchen. Er nennt das den »Raum-Zeit-Vektor«, der jede Bewegung beeinflusst und der in der Choreografie spürbar werden soll. Der Choreograf spielt mit dem Dialog von Musik und Tanz und ähnlich wie die Musiker folgen auch die Tänzer einem Konzept, bei dem feste Bewegungsabläufe und Improvisationen sich abwechseln.
Publikum
Der Zuschauer wird durch die intime Atmosphäre und die Positionierung der Klangquellen auch räumlich in das Kammerspiel mit einbezogen. Bilder entstehen und lösen sich auf, damit die Elemente dieses Kammerspiels sich wieder auf andere Art und Weise zusammensetzen können. Die sich von Vorstellung zu Vorstellung wandelnde Performance bietet Raum für die eigene Interpretation und Wahrnehmung. Franziska Kirchholtes
KAMMERSPIEL (UA) Ballett von Kevin O’Day Premiere am 4. Mai 2014 um 19.30 Uhr im Schauspielhaus anschließend Premierenfeier in der Lobby Werkhaus Choreografie Kevin O’Day | Musik John King | Bühne und Kostüme Thomas Mika Licht Mark Stanley Mit Zoulfia Choniiazowa, Malthe Clemens, Maria Eugenia Fernández, Miguel González Muelas, Julia Headley, Davidson Jaconello, Dávid Kristóf, Hitomi Kuhara, Tyrel Larson, Brian McNeal, Katherina Nakui, Carolinne de Oliveira, Luis Eduardo Sayago Klavier Rainer Böhm/Amy Tarantino-Trafton Streichquartett Carolina Blumenschein/Ana Cozma, Sofia Beno/Rebekka Gebert, Rodolfo Mijares Cotiz/Giovanni Simeoni, Pamela Arce/Johanna Weng Weitere Vorstellungen am 8. Mai und 24. Juni 2014
»HÄNGEBRÜCKEN« Zum Rahmenprogramm der Uraufführung Böse Geister lebendig werden zu lassen.« Dies ist in der zeitgenössischen Musik besonders wichtig und eine große Herausforderung, der das Nomos-Quartett gerne mit einem kongenialen Brückenschlag zur großen tradierten Quartettliteratur nachkommt. Am 8. Mai spielen sie ein Wunschprogramm Adriana Hölszkys: Ihr Werk »Hängebrücken. Streichquartett an Schubert« sowie Franz Schuberts Streichquartett in d-Moll »Der Tod und das Mädchen«. Am Morgen nach der Uraufführung, dem 1. Juni, gibt es die Gelegenheit, in einem ungewöhnlichen Format noch einmal zusammenzukommen, die Wirkung des Vorabends nachklingen zu lassen, Persönliches und Neues zu hören und dabei ein leckeres Frühstück zu verspeisen: Zum Frühstück mit Adriana Hölszky kommt nicht nur die Komponistin, sondern auch Beteiligte der Produktion und einige Musiker, die neue Eindrücke aus Hölszkys Schaffen bieten.
Nomos-Quartett © Jo Titze
Mit einem spektakulären Gesprächskonzert, einer Begegnung zwischen der Komponistin Adriana Hölszky und dem hochrenommierten Nomos-Quartett, eröffnet das Rahmenprogramm zur Uraufführung Böse Geister einen Spannungsbogen, der sich über den Uraufführungstermin am 31. Mai hinaus bis in den Juli erstreckt. Noch vor der Einführungsmatinee hat das Publikum am 8. Mai um 20.00 Uhr die Gelegenheit, Adriana Hölszkys Kompositionsweise hautnah von einem mit ihren Werken sehr erfahrenen Ensemble präsentiert und von der Komponistin selbst erklärt zu bekommen. Das Nomos-Quartett erläutert sein Credo über seinen Ensemble-Namen: »In jeder Melodie, jeder Musik liegen innere Ordnungen verborgen. Dieses Phänomen spiegelt sich in dem Begriff Nomos, der in der Antike nicht nur für Gesetz und Ordnung stand, sondern ebenso für musikalische Weise oder Melodie. Nomos bedeutet für uns, die inneren Strukturen eines jeden Werkes
Ende Juli schließlich wirft kein Geringerer als Eugen Drewermann noch einmal ein ganz anderes Licht auf Dostojewskij, den Autor der Romanvorlage Böse Geister. Eine Stunde vor der 5. Aufführung der Oper spricht der begnadete Redner über den Roman und stimmt damit auf das Hörerlebnis ein. dk
RAHMENPROGRAMM BÖSE GEISTER Hängebrücken Gesprächskonzert mit Adriana Hölszky und dem Nomos-Quartett am 8. Mai 2014 um 20.00 Uhr im Opernhaus Einführungsmatinee zur Uraufführung Böse Geister am 25. Mai 2014 um 11.00 Uhr im Oberen Foyer Frühstück mit Adriana Hölszky am 1. Juni 2014 um 11.00 Uhr im Oberen Foyer Eugen Drewermann spricht über Dostojewskijs Böse Geister am 27. Juli um 15.00 Uhr im Oberen Foyer
disziplin liebt freude Musik erfordert Konzentration. Musik kann trösten, wenn’s mal nicht so gut läuft. Musik kann glücklich machen, wenn die eigenen Fähigkeiten entdeckt werden. Deshalb unterstützen wir in der Region Projekte wie die „School of Rock“ der PopAkademie und „Jugend musiziert“. Wenn Musik machen zum Erlebnis wird, dann ist das Chemie, die verbindet. Von BASF. www.basf.com/mit-uns-gewinnt-die-region
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BÖSE GEISTER
Adriana Hölszky, Partitur Böse Geister
Uraufführung von Adriana Hölszky
Nur noch wenige Tage! Es ist schon an sich ein Ereignis, wenn das Werk einer der bekanntesten Künstlerinnen der Gegenwart zur Uraufführung gelangt. Wenn diese Künstlerin Adriana Hölszky heißt und dafür bekannt ist, mit jedem Werk etwas Neues und Unvorhergesehenes zu wagen, dann kann das Ereignis zu einem außergewöhnlichen und einmaligen Erlebnis persönlicher Kunsterfahrung werden. Wie eigentlich immer geht die Komponistin auch in ihrer Oper Böse Geister wieder aufs Ganze: Sie wagt sich an einen der komplexesten und eindrücklichsten visionären Romane des 19. Jahrhunderts und sucht in ihrer Musik nach einer Expressivität der Stimmen und Instrumente, die eigenwillig und ausdrucksstark ist. Und sie findet ungewöhnliche Wege, um ihre künstlerischen Vorstellungen zum Klingen zu bringen. Als Grundlage ihres neuen Werks hat sie den Roman Böse Geister von Fjodor Dostojewskij ausgewählt, aus dem Librettistin Yona Kim, die schon zwei andere Libretti für Hölszky verfasste, einen Text zusammengestellt hat, der aus drei unabhängigen Teilen besteht: Einer Szenenfolge mit Dialogen, Prosatexten für den Chor und den in Form einer Ich-Erzählung präsentierten Erlebnissen – man könnte auch sagen: der Beichte – der zentralen Figur Stawrogin. Hölszkys Umgang mit dem Text bewegt sich allerdings abseits der gängigen Gewohnheiten der Literaturoper, bei der die Handlung einer vermeintlich sicheren Vorlage musikalisch ausstaffiert wird. Stattdessen lässt die Komponistin das herkömmliche Erzählen in den Hintergrund treten und konzentriert sich auf außergewöhnliche Momente oder auch auf die Klanglichkeit einzelner Worte der Vorlage. Sie fächert Text und Sprache zu einer enormen Ausdruckspalette auf, die sie in Musik übersetzt. Oder anders gesagt: Die übliche Handlungsorientierung verschiebt sich hin zu einer Klangorientierung, mit der sie die persönlichen Erfahrungswelten kommuniziert, die sie aus dem Text gewinnt. Dabei wechseln Momente, in denen einzelne, klar verständliche Worte aufblitzen, mit Passagen, in denen der Wortsinn kaum oder gar nicht zu erschließen ist, und lineare Erzählpassagen des Librettos wechseln mit einer Gleichzeitigkeit verschiedener Textteile, die die Zeit quasi aus den Angeln hebt: Statt eines Fortschreitens der Handlung werden dann Zustände thematisiert. In den Worten der Komponistin: »Dostojewskijs Roman kennt auch keine Chronologie, er beschreibt einen Zustand und ist Teil dieses Zustands, alles hebt sich darin auf. Diese Struktur greife ich kompositorisch auf.« Die bestimmende Figur, an der sich alles orientiert, ist der genialisch veranlagte Stawrogin, ein charismatischer Desillusionierter. Wollte man in der Welt der Oper nach einem Pendant zu ihm suchen, käme einem sofort Mozarts Don Giovanni in den Sinn: Auch er ist die Triebfeder der Handlung, eine nicht zu fassende Figur, dessen Desinteresse für Moral ihn Taten begehen lässt, die wie ein Schatten über der ganzen Handlung hängen, da sie nicht rückgängig zu machen sind. Und die ihn als Charakter außerhalb der Gesellschaft verorten, während seine Taten tief ins Innere derselben eindringen. Doch während bei Mozart sogar die Hölle mit italienischer Leichtigkeit herausgefordert wird, verfärbt die sprichwörtliche russische Schwermut Dostojewskijs Roman und Hölszkys Oper ins Unruhige und Dunkle.
Dabei zeigt sich der Chor als Dreh- und Angelpunkt der musikalischen Dramaturgie: Klänge wandeln von einer Stimme in die andere, es bilden sich unterschiedliche Gruppen, die in vielfältiges Stimmengewirr aufgelöst werden, und Klangsäulen, die einzelne Worte wie einen Donnerschlag in den Raum stellen. Die Komponistin nutzt die unglaubliche Vielfalt und Wandlungsmöglichkeiten des vokalen Ausdrucks, um unvermittelte Brüche zu erzählen und dem Chor eine immer neue, ständig wechselnde Rolle zuzuweisen: Mal repräsentiert er die Gedanken eines einzelnen, mal die Atmosphäre einer ganzen Gesellschaft, mal teilt er sich, um einen Dialog der Protagonisten von verschiedenen Seiten zu beleuchten. Die resultierenden Spannungsverhältnisse sind in ihrer Intensität für alle Beteiligten eine Herausforderung, weil sich die Oper nicht auf einen Punkt bringen lässt und eine sehr widerständige Form der Kommunikation zeigt – und damit zum berührenden und aufweckenden Zeugnis unserer Zeit wird. Seien Sie dabei und lassen Sie das Ereignis zu Ihrem persönlichen Erlebnis werden! ad
Die Uraufführung wird gefördert von der Stiftung Nationaltheater Mannheim.
Kompositionsauftrag finanziert durch
Mit freundlicher Unterstützung von
BÖSE GEISTER (UA) von Adriana Hölszky Uraufführung am 31. Mai 2014 um 19.30 Uhr im Opernhaus anschließend Premierenfeier im Oberen Foyer Musikalische Leitung Roland Kluttig | Musikalische Leitung Chor Tilman Michael | Inszenierung Joachim Schloemer | Bühne Jens Kilian | Kostüme Heide Kastler | Dramaturgie Anselm Dalferth Mit Ludovica Bello, Evelyn Krahe, Iris Kupke, Thérèse Wincent; Martin Busen, Zvi Emanuel-Marial, Benedikt Nawrath, Magnus Piontek, Steven Scheschareg Einführungsmatinee am 25. Mai 2014 um 11.00 Uhr im Oberen Foyer Weitere Vorstellungen am 3., 12. und 25. Juni sowie am 27. und 29. Juli 2014
THEATER DER WELT 2014 23. MAI – 08. JUNI 2014 MANNHEIM Theater der Welt 2014 ist ein Festival des Internationalen Theaterinstituts (ITI), ausgerichtet vom Nationaltheater Mannheim, gefördert durch die Stadt Mannheim, die Baden-Württemberg Stiftung und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Joachim Gauck. Generalsponsor
Medienpartner:
PROGRAMM IM MAI HOTEL shabbyshabby raumlaborberlin, Berlin Hotelbetrieb ab 23. Mai – 08. Juni Hotelrezeption im Festivalzentrum geöffnet vom 22. Mai bis 08. Juni täglich von 16 – 24 Uhr, Check-In von 16 – 22.30 Uhr Begrüßung 23. Mai, 17.30 Uhr Festivalzentrum Eröffnungsrede Jacob Appelbaum 23. Mai, 18.30 Uhr Schauspielhaus Die Schutzbefohlenen Elfriede Jelinek, Wien Regie Nicolas Stemann, Hbg / Bln 23. Mai, 18.30 Uhr 24. Mai, 20 Uhr Schauspielhaus Automobile Joe Namy, Beirut 23. Mai, 22 Uhr Nationaltheater Tararabumbia Dmitry Krymov, Moskau 23. Mai, 22.30 Uhr 24. Mai, 18 Uhr Alstom Halle Mehr ist mehr, oder? Podiumsdiskussion zur Eröffung der Jahrestagung des Internationalen Theaterinstituts 24. Mai, 11 – 13 Uhr zeitraumexit
SWR2 Forum Die Schattenmenschen Wie leben »Illegale« in Deutschland? 24. Mai, 18 Uhr Lobby Werkhaus
CRACKz Bruno Beltrão & Grupo de Rua, Niterói 26. Mai, 19.30 Uhr 27. Mai, 20.30 Uhr Schauspielhaus
You Are Not Alone Kim Noble, London 29. Mai, 20 Uhr 30. Mai, 21 Uhr zeitraumexit
Riding on a cloud Rabih Mroué, Beirut 24. Mai, 18 & 21 Uhr 25. Mai, 20 Uhr Montagehalle Werkhaus
Dönüsüm Muhtesem Olacak! / Change Will Be Terrific! Isıl Eg˘rikavuk, Istanbul 26. Mai, 21 Uhr 27. Mai, 21 Uhr zeitraumexit
Next Day Philippe Quesne, Paris / CAMPO, Gent 30. Mai, 19 Uhr 31. Mai, 19 Uhr 01. Juni, 16 Uhr Montagehalle Werkhaus
Super Premium Soft Double Vanilla Rich Toshiki Okada / chelfitsch Theater Company, Tokio 24. Mai, 20 Uhr 25. Mai, 18 Uhr Probenzentrum Neckarau
Sous leurs pieds, le paradis / Unter ihren Füßen, das Paradies Radhouane El Meddeb, Paris / Tunis 27. Mai, 19 Uhr 28. Mai, 19 Uhr Probenzentrum Neckarau
Kiste im Koffer Kuro Tanino / Niwagekidan Penino, Tokio 24. Mai, 22 Uhr 25. Mai, 20 Uhr Studio
Ficção / Fiktion Leonardo Moreira / Cia. Hiato, São Paulo 28. Mai, 19 Uhr 29. Mai, 18 Uhr Studio
The Metastable Circuit 2 Tarek Atoui, Beirut 24. Mai, 22 Uhr Alte Feuerwache
Peaches Christ Superstar nach Andrew Lloyd Webbers Jesus Christ Superstar Peaches, Toronto / Berlin 28. Mai, 20.30 Uhr Schauspielhaus
SWR2 Forum Wie wollen wir arbeiten? Der flexible Mensch und sein Büro 25. Mai, 16.30 Uhr Lobby Werkhaus Post-mortem: the dangerous liaisons of terror and performance Vortrag von Rustom Bharucha 25. Mai, 18 Uhr Lobby Werkhaus
Publikumsgespräche nach jeder zweiten Vorstellung! Jeden Abend Konzert- und / oder Partyprogramm im Festivalzentrum: Glaspalast wird kuratiert von Zwischenraum (Julian Bender und Ricarda Rausch). Alle Konzerte, Partys, Veranstaltungen im Festivalzentrum und in der Lobby Werkhaus: Eintritt frei!
Sampling, Remix and Mash Up between Popculture and Avantgarde Vorträge und Gespräche 29. Mai, 11 Uhr Festivalzentrum The Conversationalist Gob Squad, Berlin 29. Mai, 18 Uhr 31. Mai, 18 Uhr Tennisklub Grün-Weiss
Escuela / Schulung Guillermo Calderón, Santiago de Chile 30. Mai, 21 Uhr 31. Mai, 21 Uhr Probenzentrum Neckarau Böse Geister Adriana Hölszky Libretto von Yona Kim, nach dem Roman Böse Geister von Fjodor M. Dostojewskij 31. Mai, 19.30 Uhr 03. Juni, 19.30 Uhr Opernhaus Thyestes Simon Stone / Belvoir, Sydney 31. Mai, 20.30 Uhr 01. Juni, 20 Uhr Schauspielhaus The Influence of Prostitution on Tourism Jessika Khazrik, Beirut 31. Mai, 22 Uhr Festivalzentrum Judith Romain Hamard, Beirut 31. Mai, ca. 23 Uhr Festivalzentrum
Zu den Spielstätten Alstom Halle, Tennisklub Grün-Weiss sowie Probenzentrum Neckarau wird ein kostenloser Shuttleservice angeboten. Die Abfahrt ist jeweils 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn vor dem Nationaltheater. Der Shuttlebus fährt direkt nach Vorstellungsende sowie nach den Publikumsgesprächen wieder zurück zum NTM.
KICK-OFF THEATER DER WELT 2014 AM 22. MAI 2014 AB 18.00 UHR ERÖFFNUNG DER INSTALLATION DOUBLE SHOOTING VON RABIH MROUÉ, GEFÜHRTER RUNDGANG DURCH DIE ZIMMER DES HOTEL SHABBYSHABBY MIT BENJAMIN FOERSTER-BALDENIUS UND ARTE-FILMPREMIERE THEATER DER WELT 2014 Bereits am Tag vor der offiziellen Festivaleröffnung gewährt Theater der Welt einen tiefen Einblick auf die kommenden 17 Tage. Während der gesamten Festivaldauer wird die Installation Double Shooting von Rabih Mroué vor dem Festivalzentrum zu sehen sein. Der in Beirut lebende Künstler ist auf dem Festival mit seinem Stück Riding on a cloud zu Gast, einer extrem warmen Arbeit, in der sein im Bürgerkrieg von einem Heckenschützen verwundeter Bruder seine Geschichte erzählt und seine Videofilme zeigt (am 24. und 25. Mai in der Montagehalle). Die Installation vor dem Theater befasst sich auch mit den alltäglichen Kriegserfahrungen im Mittleren Osten. Rabih Mroué schreibt darüber: »Die Demonstranten in Syrien filmen ihren eigenen Tod. Ich durchkämmte das Internet und surfte von einer Website zur nächsten, auf der Suche nach Fakten, die mir mehr über das Sterben in Syrien sagen könnten. Ich fand eine Menge Material, aber eine Serie von Videos faszinierte mich besonders. Sie zeigen den Augenblick, in dem sich die Blicke von Schütze und Kameramann treffen, den Moment, in dem sich die
Anschließend, ab ca. 18.30 Uhr, führt der künstlerische Projektleiter Benjamin Foerster-Baldenius von raumlaborberlin durch die HOTEL shabbyshabbyZimmer und bietet die Möglichkeit zu einem ersten Einblick in die temporären Übernachtungsmöglichkeiten. Die Bau-Teams vor Ort erläutern ihre Entwürfe und stehen für Fragen zur Verfügung. HOTEL shabbyshabby ist ein Projekt von Theater der Welt 2014, raumlaborberlin und ARTE Creative. Im Anschluss an diesen Rundgang zeigen wir um ca. 21.30 Uhr open air am Neckarufer (beim Collini-Steg auf der Seite der Neckarpromenade) die ARTE-Filmpremiere Theater der Welt 2014. Eine Reise von Moskau über Santiago nach Tokio von Sibylle Dahrendorf (ARTE / ZDF 2014). Die Filmemacherin Sibylle Dahrendorf, die zuletzt den Film Knistern der Zeit über Christoph Schlingensiefs Operndorf realisierte, besuchte im Vorfeld des Festivals Theaterregisseure in Moskau, Satiago de Chile und Tokio und begleitete sie und ihre Schauspieler bei den Proben zu ihren Stücken, die sie vom 23. Mai bis 08. Juni 2014 in Mannheim präsentieren.
MOSKAU © Sibylle Dahrendorf
Schusslinie der Waffe und die Perspektive des Kameraobjektivs überlagern: Double Shooting. Wir sehen und hören, wie der Scharfschütze feuert, und durch die Bewegung des Handys werden wir zu Zeugen, wie der Kameramann zu Boden stürzt. Diese Installation ist das Reenactment eines jener Videoclips, die während der Revolution in Syrien entstanden sind. Sie besteht aus 72 Plakatwänden mit vergrößerten Standbildern, die zu einem 45 Meter langen Tunnel gruppiert sind. Daraus ergibt sich eine Filmsequenz in Zeitlupe, die auf vier Bildrahmen pro Sekunde kalkuliert ist. Wenn wir das Video in Echtzeit sehen möchten, sollten wir versuchen, den Weg vom Eingang der Installation bis zum Ausgang innerhalb von 18 Sekunden entlangzulaufen. Der Text auf der anderen Seite der Stellwände reflektiert den Akt der fotografischen Dokumentation in Syrien als ein ›Now and Here‹, seine Verbindung mit dem Tod und DOUBLE SHOOTING © Rabih Mroué unsere Wahrnehmung dieser Bilder als ein ›Now, but There‹ …« Die Eröffnung der Installation findet am 22. Mai um 18 Uhr in Anwesenheit des Künstlers statt.
Durch die künstlerische Auseinandersetzung gewährt der Film Einblicke in Gesellschaften, in das Leben verschiedener Städte, Mega-Citys verschiedener Kontinente: Arbeitsethos und Genusssucht der japanischen Mittelschicht in Tokio, die Nachwirkungen von Militärdiktatur und Unterdrückung in Santiago de Chile oder die Flucht in Fantasiewelten in einer Stadt wie Moskau, wo gesellschaftliche Teilhabe kaum möglich ist und Armut und Reichtum aufeinanderprallen. Das Theater schärft den Blick auf die jeweiligen Realitäten. Der Film ist eine weltweite Entdeckungsreise und zeigt die Sicht der zum Festival in Mannheim geladenen Künstler auf ihre Arbeit und die Menschen, die sie umgeben. Theater der Welt 2014 zeigt Künstler aus allen Teilen der Welt in ihrem Lebens- und Arbeitsumfeld, bevor ein Festival sie und ihre Kunst für 17 Tage in Mannheim vereint. Ausstrahlung auf ARTE am Sonntag, 25. Mai 2014, um 17.30 Uhr, Länge: 52 Min. Eine Dokumentation von Sibylle Dahrendorf, Redaktion Wolfgang Horn, Produktion Kobalt Productions GmbH
SANTIAGO © Sibylle Dahrendorf
TOKIO © Sibylle Dahrendorf
DIE SCHUTZBEFOHLENEN VON ELFRIEDE JELINEK IN DER URAUFFÜHRUNG VON NICOLAS STEMANN Elfriede Jelinek hat in ihrem neuen Stück Die und besetzten eine Kirche in der Wiener Innenstadt. Während ihrer Verfahren, die sich viele Jahre hinzieSchutzbefohlenen den von Europa abgewiesenen Sie baten um Asyl durch die Kirche und errichteten hen, dürfen sie nicht arbeiten. Migranten eine Stimme gegeein Camp mit Transparenten Elfriede Jelinek hat nach der Tragödie vor Lamben. Es spricht und reflektiert und Plakaten. Sie machten pedusa ihren Text erweitert, die Geschichte der ein Chor der um Aufnahme Bitsich sichtbar. Sie artikulierten afrikanischen Migranten in den Chor der Schutzbetenden. Form und einige Motive ihre Existenz. Die meisten von fohlenen aufgenommen. sind einer kleinen und nicht ihnen waren aus einem Grenz- In Wien wurden inzwischen einige der pakistanigebiet in Pakistan geflohen, schen Flüchtlinge ausgewiesen. Ihre Spur hat sich sehr bekannten Tragödie von weil ihr Leben durch den Krieg verloren. Aischylos entlehnt, in welcher der Amerikaner und der Taliban Zwei oder drei wurde der Asylstatus gewährt. Die eine Gruppe ägyptischer Mädchen Schutz vor Zwangsverheisowie der Taliban gegen Nicht- vielen Wartenden wurden zeitweilig in ein Kloster ratung und Aufnahme in Argos Taliban, bedroht war. Die meis- aufgenommen. Als sie von dort wieder in ein Flüchtten von ihnen sagen aus, dass lingswohnheim gebracht werden sollten, besetzten erflehen. sie lieber in Europa sterben, sie die Akademie der Künste. Die Direktorin gab Die Exklusion eines konstruierten Anderen, die inhuals in Pakistan ihren Feinden in ihnen eine Woche Zeit, bevor sie die Polizei rufen mane Abschottung Europas die Hände fallen möchten. Ihre würde. Einige leben in Häusern und Wohnungen, die gegen Migration aus den von wirtschaftliche Existenz wurde Wiener Bürger ihnen anboten, andere vermutlich Europa jahrhundertelang vernichtet; ihre Familien wur- auf der Straße oder wieder im Asylantenheim. den teilweise zu Tode gefoltert. Zunehmend wird unsere geschützte europäische und immer noch ausgebeuteten ehemaligen Kolonien hat Die Europäische Union und der Kultur von der migrantischen Kultur hinterfragt. einen unbewältigten, dramaStaat Österreich argumentie- Das Theater als europäische Kulturburg muss tischen Konflikt geschaffen, ren, sie sich fragen, was es bedeutet, den Elfriede Jelinek mit ihrem ELFRIEDE JELINEK © Karin Rocholl können wenn weiße, mittelständische neuen Text und Nicolas Stesich unter Schauspieler und eine euromann, der Regisseur der Uraufführung, artikulieren. den Schutz ihres Staatswepäische Autorin in ihren Perspektiven und ihrer Sprache für Die industrielle Hochrüstung und der Reichtum der sens, ihrer Polizei stellen; sie ein weißes mittelständisches sogenannten westlichen oder Ersten Welt beruhte erklären sich nicht für zustänPublikum die Probleme derund beruht darauf, andere Kontinente in einem dig. jenigen verhandeln, die wir zu Agrarzustand und als Rohstofflager zu halten. Für Diese Asylsuchenden waren Flüchtlingen machen und aus niedere Arbeiten wurden Menschen mit Gewalt ver- der unmittelbare Anlass dafür, schleppt. Der transatlantische Sklavenhandel war dass Elfriede Jelinek im Somunseren Institutionen ausgrenzen. Fragen der Interkultur und Teil dieser kolonialen Bereicherungsstrategie, als mer 2013 den Text Die Schutzder Repräsentation werden deren Folge und gleichzeitig moralische Bedingung befohlenen schrieb. in Nicolas Stemanns Inszeder Rassismus entstanden ist. Koloniale Ausbeu- Im Herbst 2013 ertranken huntung und Rassismus sind für die heutigen Probleme derte Flüchtlinge vor der Küste nierung thematisiert, die in der Migration und der Einwanderung, die keine der Insel Lampedusa. Tausende ihrer Unlösbarkeit ein Problem Probleme sein müssten, verantwortlich. Kolonia- in Libyen arbeitende Schwarzmanifestieren, das man nicht lismus, Sklaverei, Rassismus und Migration bilden afrikaner aus Ghana, Mali oder wegschieben kann. die Bedingungen einer Hegemonie des Westens, der Eritrea mussten im libyschen Wer darf wen und in welchem seine Herrschaft und seine Privilegien über Aus- Bürgerkrieg auf Boote fliehen, Kontext auf einer Bühne repräschließung der konstruierten Anderen mit Hilfe von da jeder Schwarzafrikaner zum sentieren? Man muss in dieser Asylsuche-Gesetzen, Abschiebungen, Lagern und Ghadafi-Anhänger Situation immer das Falsche tun. gemacht NICOLAS STEMANN © Armin Smailovic Grenzpolizei an Europas Außengrenzen praktiziert. und somit zur Tötung freigeMan muss unangemessen sein. Die Menschenrechte, auf die europäische Politiker geben wurde. Diejenigen, die Stefanie Carp sich berufen, gelten offensichtlich nur für jene, die nicht ertranken, wurden von überforderten italiezu der weißen europäischen Hegemonie dazuge- nischen Behörden mit Papieren ausgestattet und DIE SCHUTZBEFOHLENEN (UA) hören. Asylsuchende müssen in Deutschland oder nach Nordeuropa geschickt. In Berlin und Hamburg von Elfriede Jelinek Österreich zwar in umfangreichen Broschüren leben sie auf der Straße, einige von ihnen fanden Demokratieverständnis lernen, werden aber von dank der Initiative eines couragierten Pfarrers Asyl Inszenierung Nicolas Stemann den Vertretern der Staaten, die diese Broschüren in der Kirche von Hamburg St Pauli. Auch die afriherausgeben, als Menschen zweiter Klasse, für die kanischen aus Libyen Geflohenen organisieren und Premiere am 23. Mai um 18.30 Uhr artikulieren sich als »Lampedusa Hamburg«, steldie Gleichheit nicht gilt, behandelt. im Schauspielhaus Kurz vor der Jahreswende 2012/2013 brachen Asyl- len Forderungen, informieren über ihre Situation, Vorstellung am 24. Mai um 20.00 Uhr suchende aus unerträglichen Bedingungen des suchen den Kontakt mit der Stadtöffentlichkeit. im Schauspielhaus Asylantenheimes bei Wien aus, zogen in die Stadt Auch ihnen wird das Bleiberecht bislang verweigert.
INTERNATIONALES BEI THEATER DER WELT KOCHSHOW & PROGRAMMVORSTELLUNG MIT MATTHIAS LILIENTHAL
Am 10. Mai 2014 um 19.30 Uhr laden der Kurator des Festivals Theater der Welt, Matthias Lilienthal, und sein Team zum gemeinsamen Kochen und Essen in die Lobby Werkhaus. Es gibt Batata Harra, Tabbouleh und viele Infos und Geschichten rund um das Festivalprogramm. Eintritt: 5 Euro (inkl. Essen).
TARARABUMBIA!
DMITRY KRYMOVS PERFORMANCE ÜBER DEN KOSMOS TSCHECHOWS AUF DEM FLIESSBAND DER GESCHICHTE Der russische Künstler Dmitry Krymov ist in den Nullerjahren durch Performances international bekannt geworden, die von ihm und Bühnenbildnern seiner Schule für Dramatische Kunst inszeniert, entwickelt und aufgeführt werden. Krymov ist Träger des Stanislawski-Preises für Innovation sowie eines »Chrystal Thurandot Award« in der Kategorie Beste Regie für die Produktion Böse Geister. 2005 wurde das nach ihm benannte Dmitry-Krymov-Labor gegründet, das heute Teil der Moskauer Schule für Dramatische Kunst ist. Motive, die der Fülle seiner eigenen Imagination sowie der anderer – oftmals seiner aktuellen oder ehemaligen Studenten – entspringen, verbindet er kunstvoll mit Bildern aus Theater, Lyrik, Bildender Kunst und Populärkultur. So auch bei Tararabumbia, einer größenwahnsinnigen Tschechow-Revue, die ihren Namen einem lautmalerischen Satzfragment des Charakters Doktor Tschebutykin (Drei Schwestern) verdankt. Tschechows Charaktere vergleicht Krymov mit »Tschernobyl Pilzen« oder »Puschkins Poesie: Sie sind alle aufgeblasen und außer Proportion geraten«. In diesem Sinne werden die Figuren Tschechows und ihre klischeehafte Emblematik vervielfacht und auf Stelzen ins Zirkushafte übersteigert. Über ein 30m langes Förderband schwebend, das die Prozession einer Modenschau gleichen lässt, stellen sie auch kulturell prägende Ereignisse der russischen Geschichte des 20. Jahrhunderts nach. »Diese Show ist ein Geschenk an Tschechow«, erklärt Krymov. »Es ist eine Demonstration unserer Einstellung zu ihm. Aber seit Tschechow starb, ist so viel in Russland geschehen. Seit damals haben die Welten von Michail Bulgakow, Warlam Schalamow, Alexander Solschenizyn und des Solowezki Gefängnisses Russland geprägt. Wir lebten in einer schrecklichen Zeit. Mit dieser Show möchten wir Tschechow auch zeigen, was wir erlebt haben.« Das Jahrhundert, das seit dem Tod des Schriftstellers 1904 vergangen ist, spiegelt sich in dem unorthodoxen Blick
wider, den Krymov zusammen mit dem Komponisten Alexander Bakshi auf Charaktere Tschechows wirft. »Wir versuchen, eine gewisse Distanz zu Tschechow zu bewahren«, erklärt er. »Es ist, als wären wir von einer Leine freigeglitten, die immer noch an den Pfeiler, also Tschechow, angebunden ist. Wir gehen für eine Weile fort, aber kommen immer wieder zurück. Man braucht diese kleinen Ausreißer und das Zurückkehren, um die eigene Freiheit abzuschätzen.« Tararabumbia sieht Krymov selbst als »Zeichen seiner eigenen Freiheit«. Frei folgt Krymov auch keinen offensichtlichen, linearen Narrativen, keiner literarischen Dramaturgie per se und es fällt kein einziTARARABUMBIA © Natalie Cheban ges Wort Tschechows: »Viel mehr als seine Handlungen und Charaktere ist Tschechow eine Stimmung.« Letztere ist dadurch geprägt, dass er » […] alles – Jugend, hohes Alter, Geburt, Tod, Generationswechsel – über Schmerz wahr[nimmt]. Dieser ist allgegenwärtig: in den Beziehungen zwischen Mann und Frau, in der Ehe, sogar beim Essen. Denke nur an den Tee, den du trinken möchtest, den dir aber keiner bringt. Eine Formel des Unglücks – das ist Tschechow.«, erläutert Krymov. »Ich habe die arrogante Hoffnung, dass jemand, der zu unserer Produktion kommt ohne eine Zeile oder einen einzigen Charakter aus Tschechows Stücken zu kennen, dennoch Tschechows Stimmung erkennt.« Die Zitate wurden im Interview von John Freedman in »The Moscow Times« vom 27.01.2010 veröffentlicht. Dieses Gastspiel wurde ermöglicht durch die großzügige Unterstützung der Stiftung Nationaltheater Mannheim.
TARARABUMBIA
von Dmitry Krymov, Moskau Vorstellungen am 23. Mai 2014 um 22.30 Uhr und am 24. Mai um 18.00 Uhr in der Alstom Halle
GASTSPIELE AUS JAPAN:
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KISTE IM KOFFER © AKI TANAKA
UND
Aus Japan sind zwei Künstler beim Festival zu Gast. Toshiki Okada zeigt mit seiner chelfitsch Theater Company aus Tokio sogar eine Uraufführung in Mannheim: Super Premium Soft Double Vanilla Rich heißt das neue Stück, das momentan noch in Tokio geprobt wird. Toshiki Okada ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen Regisseure Asiens. In seiner neuen Arbeit rückt er sogenannte Convenience Stores in den Fokus. Die Millionenstadt Tokio ist überschwemmt von solchen 24-Stunden-Läden, die am ehesten mit unseren Kiosken zu vergleichen sind. Gerade nach der Katastrophe von Fukushima, die Okadas Arbeiten stark geprägt hat, sind es aber auch merkwürdige Orte der Energieverschwendung. Kuro Taninos Inszenierungen hinterfragen die menschlichen Abgründe. Fasziniert von den Problemen seiner Patienten, entschied sich der Tokioter Psychoanalytiker, den zunächst erlernten Beruf an den Nagel zu hängen, um sich der darstellenden Kunst zuzuwenden. In Kiste im Koffer stehen die Ängste und Nöte eines mitteljungen Mannes im Mittelpunkt: Ein ewiger Student, Mitte Vierzig, überfordert von sich und dem Leben, flieht vor dem tadelnden Vater in einen Wandschrank. Hinter einer Tür entdeckt er eine geheimnisvolle Parallelwelt und begibt sich auf eine ungewisse Reise.
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Toshiki Okada/chelfitsch Theater Company, Tokio Uraufführung am 24. Mai 2014 um 20.00 Uhr im Probenzentrum Neckarau Vorstellung am 25. Mai 2014 um 18.00 Uhr im Probenzentrum Neckarau
Kuro Tanino/Niwagekidan Penino, Tokio Vorstellungen am 24. Mai 2014 um 22.00 Uhr und am 25. Mai 2014 um 20.00 Uhr im Studio
5. bis 8. Juni 2014 Schnawwl, Tanzhaus Käfertal, Theater Felina-Areal und Alte Feuerwache Herausragende Tanzproduktionen, die eigens für junges Publikum choreografiert wurden, präsentiert »stepX«. Die eingeladenen Compagnien aus den Niederlanden, Frankreich, Dänemark, Belgien und Deutschland stellen schon seit Jahren Kinder und Jugendliche in den Fokus ihrer Arbeit. Stilistisch variierend von Hip Hop über klassisches Ballett bis zu Contemporary Dance und Parcours lassen sie jungen Menschen ab drei Jahren Raum, an ihre eigenen Erlebenswelten anzuknüpfen. Mit viel Humor und Leichtigkeit werden selbst ernste Themen, wie der Umgang mit Geschlechterzuweisungen, tänzerisch umgesetzt. Dem Tanzfestival »stepX« ist ein Fachforum »Was ist Tanz (für Kinder)?« angegliedert (5. – 7. Juni), das sich an professionelle Tänzer, Theatermacher und Pädagogen richtet. sbr Festivalprogramm & Kartenkauf: www.schnawwl.de; www.theaterderwelt.de Informationen & Anmeldung zum Fachforum: Tel. 0621 1680 596 (AB) E-Mail: nationaltheater.stepX@mannheim.de »stepX« ist eine Kooperation von Schnawwl, Theater der Welt 2014, der TanzSzene Baden-Württemberg und dem Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland. Das Tanzfestival »stepX« wird gefördert durch den Innovationsfonds Kunst Baden-Württemberg.
DIE EINGELADENEN PRODUKTIONEN 5. und 6. Juni Murikamification, Arch8/Erik Kaiel (Den Haag) 5. Juni Autarcie (....), Companie par terre (Paris) 8+ 5. und 7. Juni 1-2tje / 1-2s Encounters of two dancers, De Stilte (Breda) 3+ 6. Juni Goys and Birls, De Stilte (Breda) 8+ 7. Juni Woman know your Wardrobe, Don*Gnu (Aarhus) 10+ 7. und 8. Juni Die Goldbergs, : Sabine Seume. Ensemble. (Düsseldorf) 6+ 8. Juni Jake & Pete’s Big Reconciliation Attempt for the Disputes from the Past, Jakob & Pieter Ampe/CAMPO (Gent)
DIE NTM SUPERHELDEN BEI IKEA MANNHEIM! Flashmob-Wunschkonzert-Theater – Am Mittwoch, den 28. Mai ist das Nationaltheater Mannheim auf künstlerischer Mission bei IKEA Mannheim unterwegs! Mit spontanen Flashmobs des Schnawwl, interaktiven Wunschkonzerten und einem grünen Mozart – einem grünen Mozart? – Ja! – fällt das Nationaltheater im IKEA Einrichtungshaus ein und überrascht die Besucher mit künstlerischen Interventionen. »Suchst du noch oder stempelst du schon« führt die Besucher durchs Programm und verbündet sie mit unseren NTM-Superhelden! Auf diese Art und Weise wird anlässlich des 10-jährigen Bestehens des IKEA Einrichtungshauses Mannheim eine ganz besondere Geburtstagsatmosphäre geschaffen, so viel darf versprochen werden. Das Mannheimer Publikum kann dabei gleich doppelt von der Kooperation zwischen dem Nationaltheater Mannheim und IKEA Mannheim profitieren: Theater der Welt 2014 hat weltweit Architekturstudierende aufgerufen, das Hotelzimmer ihrer Träume für Mannheim zu entwerfen. Ab Mitte Mai errichten 120 Architekturbegeisterte ihre Hotelzimmer an verschiedenen Orten in der Stadt und zum Auftakt des Festivals wird HOTEL shabbyshabby eröffnet! Mannheimer Bürger und Festivalbesucher sind eingeladen in die temporären Installationen einzuchecken und einen neuen Blick auf Mannheim zu werfen. IKEA sponsert allen Bauteams eine individuelle Hotelzimmereinrichtung und macht damit eine Übernachtung im HOTEL shabbyshabby nicht nur atemberaubend sondern auch noch gemütlich! Die Luxusvariante von HOTEL shabbyshabby steht übrigens vor dem Dorint Kongresshotel Mannheim inklusive Fitness- und Saunabereich sowie Frühstücksbuffet. tr/et HOTEL shabbyshabby ist ein Projekt von Theater der Welt 2014, raumlaborberlin und ARTE Creative. In Zusammenarbeit mit Studio umschichten (Stuttgart) und exyzt/constructLab (Paris/Berlin). Gefördert durch die Stadt Mannheim. Ermöglicht durch die großzügige Unterstützung von IKEA Mannheim, Festool Group GmbH und Dorint Kongresshotel Mannheim.
DER SCHNAWWL STEHT KOPF ! Unser Gastspielmonat Mai Deutschlandweite Gastspielreisen zu renommierten Festivals, ein Gastspiel des Hessischen Landestheaters Marburg auf der SchnawwlBühne, eine Junge Opern-Premiere und Dernierenfeiern bestimmen den Mai-Spielplan des Schnawwl-Ensembles. Im Rahmen eines Gastspielaustausches mit dem Hessischen Landestheater Marburg verwandelt sich der Schnawwl-Spielraum am 19. Mai in eine Wunderkammer. Nachdem der Schnawwl Das hässliche Entlein in Marburg gezeigt hat, freuen wir uns auf Die Wunderkammer (UA), ein Tanzstück frei nach Serafin und seine Wundermaschine von Anna Konjetzky, für Kinder ab 6 Jahren. Hier sind drei Freunde, drei unerschroDie Wunderkammer (UA) ckene Tüftler am Werk. Ihr Erfindergeist kennt keine Grenzen. Fahrräder fliegen, Spieluhren klingen und Tiere werden leben- und Requisite, Schauspieler, Sänger und Musiker dig. In ihrer Wunderkammer scheint alles möglich. unterwegs auf Gastspielreise. Sechs Produktionen Fast alles jedenfalls. Manchmal geht auch etwas zeigen Schnawwl und Junge Oper im Mai auf verschief. Doch aufregend ist es allemal, wenn sich die schiedenen Festivals. Der Gastspielreigen beginnt mit einer Einladung große Apparatur in Bewegung setzt. Während im Schnawwl unerschrockene Tüftler zu den Ruhrfestspielen in Recklinghausen. Mit Die werkeln, sind Schnawwl-Bühnentechnik, Kostüm Geschichte vom kleinen Onkel, König Hamed und
das furchtlose Mädchen, kugelbunt und Tahrir Tell gestalten Schnawwl und Junge Oper vom 4. bis 11. Mai das komplette Programm für junges Publikum dieses renommierten Festivals. Nach Stuttgart geht es am 19. Mai, wo Ad de Bonts Uraufführung Tahrir Tell auf dem Festival »Schöne Aussicht« gezeigt wird. Neben ausgewählten Inszenierungen aus Baden-Württemberg sind auf diesem 9. Internationalen und 15. Baden-Württembergischen Kinder- und Jugendtheaterfestival Theaterensembles aus ganz Europa, Tunesien und Südafrika zu Gast. Zeitgleich ist das Ensemble der Jungen Bürgerbühne Mannheim unterwegs nach Dresden. Das Inszenierungsprojekt NICHTS. Was im Leben wichtig ist vertritt das Nationaltheater Mannheim beim 1. Bürgerbühnenfestival am Staatsschauspiel Dresden. Das Festival präsentiert 13 Produktionen aus acht europäischen Ländern aus dem Bereich professioneller Theaterarbeit mit nichtprofessionellen Darstellern. Am 20. Mai ist die Inszenierung von Kristo Šagor mit acht Jugendlichen der Rhein-Neckar Region dort auf der Festivalbühne zu erleben. aj
GOLD (DSE) nach dem Märchen Der Fischer und seine Frau der Brüder Grimm Die neue Musiktheaterproduktion Gold, komponiert von Leonard Evers mit einem Text von Flora Verbrugge, orientiert sich thematisch an dem Märchen Der Fischer und seine Frau der Brüder Grimm. Die Märchenvorlage ist die Geschichte eines Ehepaares, das unter ärmlichsten Verhältnissen an der Küste lebt. Nachdem der Mann eines Tages einen sprechenden Zauberfisch angelt, der jeglichen Wunsch zu erfüllen vermag, wittert das Ehepaar die Chance auf ein besseres Leben. Jedoch steigern sich die anfänglich sehr bescheidenen
Wünsche ins Unermessliche und schließlich besteht sogar der Wunsch »Gott« zu werden. Gold wird gesungen, erzählt und gespielt von einer Sängerin und einem Schlagzeuger. Mit viel Humor und Musik thematisiert das Stück eine der wesentlichsten Fragen unserer Zeit: Was macht glücklich? Hierzu ein Gespräch des Dramaturgen Johannes Gaudet mit Regisseurin Jule Kracht.
JG: Worin liegt der Unterschied JG: Was ist an dem Thema zwischen der Märchenvorlage Konsum überhaupt interessant für Kinder ab 5 Jahren? und der Musiktheaterproduktion Gold? JK: Konsum ist DAS Thema JK: In Gold ist die Geschichte um für Kinder, wer welche hat, ein Kind des Ehepaares namens weiß es. Und gerade in diesem Alter möchte man eigentJakob erweitert. Er fängt den lich alles haben! Sie lernen Zauberfisch und spricht mit zu verstehen, welchen Wert ihm. Jakob äußert den bescheidenen Wunsch nach einem Paar Dinge haben. Deshalb ist es Schuhe, weil er bisher immer in diesem Moment besonders barfuß laufen musste. Sein wichtig, ihnen die Unwichtigkeit von Dingen begreiflich zu Wunsch wird erfüllt. Doch seine machen. Dieses Märchen ist Eltern, vor allem die Mutter, wollen mehr und mehr! Ein Haus, gerade durch seine Konsumkritik brandaktuell. In meiner ein Schloss, Diener, Reisen … Kindheit gab es nicht einen Der Junge erfüllt brav die Botengänge zum Fisch, realisierend, Bruchteil des Angebots, mit dass bei jedem Wunsch das dem Kinder heute umgehen Meer wilder und der Fisch magemüssen. rer wird. Das, was früher eine glückliche JG: Was interessiert dich als Thorsten Gellings und Barbara Emilia Schedel (Probenfoto) Familie war, erstickt am MateriRegisseurin besonders an der alismus. Sie besinnen sich nicht Form des Musiktheaters? mehr auf sich, alles bedeutet Stress, die Diener folgen auf Schritt und Tritt und JK: Musik trifft immer direkt meine Emotionen. Auch wenn ich das Gesagte in den Urlaub geht’s getrennt, denn jeder hat seinen eigenen Reisewunsch. Man nicht verstehe, spüre ich körperlich, was auf der Bühne gerade verhandelt wird. vereinsamt, obwohl man alles haben kann. Trotzdem muss auch Musiktheater ganz stark gedacht werden, deshalb finde Der letzte Wunsch der Eltern: »Die ganze Welt für uns zu dritt!« ich die Kombination von Schauspiel und Musik so gut. Im Stück endet das Märchen auch in einem Sturm, der alles verschwinden lässt, bis auf das Loch unter dem Baum, in dem die Familie früher hauste. JG: Ein letztes Wort? Bei Gold ist es also das Kind, das abhängig von seinen Eltern ist und natürlich JK: Die Geschichte zeigt auf, was passiert, wenn man den Bogen überspannt; tut, was man ihm sagt. Es wird von seinen Eltern benutzt. Das macht diesen wann es zu viel ist mit dem »Wollen« und, dass Gold allein nicht glücklich Stoff so interessant und auch neu erzählenswert. Es ist eine große Kritik an macht. Das soll unser Publikum mit nach Hause nehmen. Und natürlich auch unserer Gesellschaft, die immer mehr will und Glück oft über Statussymbole ganz schöne atonale, aber auch tonale Ohrwürmer! definiert.
Die Junge Oper wird präsentiert von
GOLD (DSE) nach dem Grimmschen Märchen Der Fischer und seine Frau Leonard Evers (Musik)/Flora Verbrugge (Text) aus dem Niederländischen von Barbara Buri ab 5 Jahren Premiere am 10. Mai 2014 um 17.00 Uhr in der Jungen Oper Inszenierung Jule Kracht | Bühne und Kostüme Merle Katrin Seibert Dramaturgie Johannes Gaudet Mit Barbara Emilia Schedel; Thorsten Gellings Öffentliche Hauptprobe für Pädagogen am 8. Mai 2014 um 19.00 Uhr in der Jungen Oper Anmeldung unter Tel. 0621 1680 302 Weitere Vorstellungen am 11., 14. und 15. Mai 2014
NOCH MEHR JUNGE OPER: WIEDERAUFNAHME
DER MÜNDLICHE VERRAT
von Mauricio Kagel ab 14 Jahren Der mündliche Verrat handelt von den Verwandlungs- und Verführungskünsten des Teufels, seinen Eigenschaften und dem Dunklen und Unerklärbaren seines Wesens. Mal trickreich und gruselig, mal einfach und amüsant, auf jeden Fall aber faszinierend zeigt er sich, und das Lachen wird auch dem Unerschrockensten im Halse stecken bleiben, wenn der Teufel plötzlich auftaucht und uns zeigt: Das Böse lebt weiter! Ausgezeichnet mit dem Studio-Preis der Götz-Friedrich-Stiftung 2013. Vorstellungen am 11., 12. und 13. Mai 2014 im Studio
FESTLICHER OPERNABEND – DER ROSENKAVALIER
© Kevin Maltby
© Barbara Eichinger
am 25. Mai 2014 um 18.00 Uhr im Opernhaus
Melanie Diener
Daniela Sindram
Auch der kommende Festliche Opernabend kann wieder mit drei überragenden Stimmen aufwarten: Für die Rolle der Marschallin konnte Melanie Diener gewonnen werden, für die Rolle des Octavian Daniela Sindram und für den Baron Ochs Alfred Muff. Unter der musikalischen Leitung von Alois Seidlmeier wird Der Rosenkavalier in der bewährten Inszenierung von Olivier Tambosi aufgeführt. MELANIE DIENER ist eine international gefeierte Sopranistin, die nicht nur an den großen Opernhäusern gastiert, sondern auch bei zahlreichen Festspielen, u. a. in Bayreuth, Aix-en-Provence, Salzburg. Sie ist eine international gefragte Konzertsängerin, kann ihr Publikum aber ebenso mit Lied und Jazz begeistern.
Die Mezzosopranistin DANIELA SINDRAM hat schon früher als festes Ensemblemitglied in Mannheim die Rolle des Octavian gesungen. In dieser Rolle brillierte sie ebenso an der Bayerischen Staatsoper, an der Wiener Staatsoper, an der Opéra Bastille in Paris, sowie an den beiden großen Opernhäusern in Berlin, in Dresden und an der Metropolitan Opera in New York. In Bayreuth konnte sie wiederholt als Siegrune und als Wellgunde Publikum und Presse überzeugen.
Alfred Muff
Vielen Mannheimern ist der Bassbariton ALFRED MUFF noch bestens bekannt. Als Ensemblemitglied des Nationaltheaters konnte er in Rollen wie dem Fliegenden Holländer oder als Barak (Die Frau ohne Schatten) schnell die Herzen des Opernpublikums gewinnen. Durch seine warm timbrierte Stimme und seine breit gefächerte Palette gehört er zu den gefragtesten Vertretern seines Fachs und gastiert an den bekanntesten Opernhäusern und Konzertsälen der Welt. Dorothée Treiber Mit freundlicher Unterstützung unseres Hauptsponsors
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Baden-Württembergische Bank Als führende Regionalbank sind wir in Baden-Württemberg fest verwurzelt und kennen Land und Leute. Deshalb ist es uns wichtig, kulturelle Veranstaltungen vor Ort tatkräftig zu unterstützen. Mit Begeisterung engagieren wir uns daher für die Festlichen Opernabende am traditionsreichen Nationaltheater Mannheim.
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LIEDERABEND MIT HEIKE WESSELS am 14. Mai 2014 um 20.00 Uhr in der Montagehalle Zum dritten Mal findet am 14. Mai 2014 ein Liederabend im ungewöhnlichen Ambiente der Montagehalle im Werkhaus statt, wo das Publikum zwischen halbfertigen Bühnenbildteilen Platz nimmt. Gemeinsam mit ihrem Klavierpartner Martin Günther bringt die Mezzosopranistin Heike Wessels ein exquisites Liedprogramm mit Werken von Felix Mendelssohn-Bartholdy, Viktor Ullmann, Erich Wolfgang Korngold, Johannes Brahms und Richard Strauss zu Gehör. Als Kundry, Prinzessin Eboli und seit neuestem als Fata Morgana (Die Liebe zu drei Orangen) ist Heike Wessels dem Mannheimer Publikum wohlbekannt. Die Preisträgerin des Wettbewerbs für junge Wag-
nerstimmen in Venedig 2006 verfügt über eine »magnetisierende Bühnenpräsenz« (The Classical Source) und eine »überragende« Stimme (Süddeutsche Zeitung), der warme Farben und ein samtiges Timbre attestiert werden. Das Programm umfasst u. a. Korngolds Shakespeare-Lieder, Brahms’ An eine Äolsharfe, Richard Strauss’ Ruhe, meine Seele und Kling!, Mendelssohns An die Entfernte sowie Ullmanns Lieder nach Ricarda Huch und Louise Labé. dk Bitte reservieren Sie Ihre Karten frühzeitig, da die Platzzahl begrenzt ist! Heike Wessels
AUTORENTREFF MIT ULRIKE SYHA am 2. Mai um 19.00 Uhr in der Lobby Werkhaus Ulrike Syhas Stück Mao und ich ist bis Ende der Spielzeit im Studio zu sehen. Erleben Sie die Autorin bei einem Gespräch und einer Lesung unmittelbar vor der Vorstellung. Ulrike Syha liest aus ihren neuesten, noch unveröffentlichten Texten. Sie umkreisen das Thema Reisen und außerdem stoßen wir auf gute Bekannte aus Mao und ich. Ulrike Syha wurde 1976 in Wiesbaden geboren, nach ihrem Studium der Dramaturgie in Leipzig arbeitete sie am Schauspiel Leipzig als Regieassistentin. Seit 2002 ist sie als freie Autorin tätig und lebt in Hamburg. Sie hat vierzehn Stücke geschrieben und an unterschiedlichen Festivals und Kongressen teilgenommen, darunter an einem deutsch-chinesischen Forum in Chongqing. In der Spielzeit 2009/2010 war Ulrike Syha Hausautorin am NTM
Chongqing, 2011 © Ulrike Syha
GETANZTE VISIONEN Als die Tanzreformerin Isadora Duncan 1907 am Wasserturm Ein Attisches Fest zelebrierte, war »ganz Mannheim« zwischen Faszination und Ärger gespalten: Man diskutierte über zeitgenössischen Tanz! Um wieder eine solche Diskussion in Mannheim anzuregen, gibt es ein großes Rahmenprogramm zu Tracing Isadora. Die Ausstellung Isadora Duncan, Mannheim, 1907 ist zur Zeit in der Musikhochschule Mannheim zu sehen und wird ab dem 19. Mai in der Stadtbibliothek gezeigt. Darüber hinaus gibt es Vorträge und Filme:
Getanzte Visionen und Gesellschaftsentwürfe 9. Mai 2014 · 19.00 Uhr · Lobby Werkhaus Vortrag von Prof. Dr. Rudolf zur Lippe Seit seiner Habilitation bei Theodor W. Adorno beschäftigt sich der Sozialphilosoph und Kulturtheoretiker zur Lippe mit Tanz als Spiegel und Utopie der Gesellschaft. Sein Vortrag ist ein Gang durch die Geschichte von den Anfängen des Balletts in der Renaissance bis zur Gegenwart.
Filmprogramm in Kooperation mit dem Atlantis-Kino 11. Mai 2014 · 11.00 Uhr · Atlantis-Kino Isadora (1968) Filmbiografie von Karel Reisz mit Vanessa Redgrave 14. Mai 2014 · 21.00 Uhr · Atlantis-Kino La sirène des tropiques (1927) von Henri Etiévant und Mario Nalpas Stummfilm mit Josephine Baker, musikalische Live-Begleitung
17. Mai 2014 · 17.00 Uhr · Atlantis-Kino Tanz und Film: Rosas danst Rosas (1997) von Thierry De Mey und Anne Teresa de Keersmaeker One flat thing, reproduced (2006) von Thierry De Mey und William Forsythe The Imprint of Water von Mark Adam mit Dominique Dumais
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RAHMENPROGRAMM ZU TRACING ISADORA
DIE FREUNDE UND FÖRDERER BERICHTEN Solisten werden am Klavier begleitet von Charlotte Sabiel, Moderator ist Marco Misgaiski.
MUTHEA. Unser Verein ist seit 2009 Mitglied in der Bundesvereinigung deutscher Musik- und Theaterfördervereine (MUTHEA) und dort auch im Vorstand durch Professor Achim Weizel und Christina Limbourg vertreten. Einmal im Jahr treffen sich die Mitgliedsgesellschaften und Interessierte zum Jahrestreffen und Erfahrungsaustausch. Theaterbesuche und immer wieder hochkarätige Podiumsdiskussionen runden die Treffen ab. Gastgeber 2014 ist Oberhausen (16./17. Mai), das diesjährige Thema lautet: »Haben wir zu viele Theater und Opernhäuser?« Podiumsgäste sind: Stefan Keim (WDR-Kulturjournalist), Ute Schäfer (NRW Kulturministerin), Peter Carp (Intendant Theater Oberhausen), Apostolos Tsalastras (Kulturdezernent und Kämmerer Stadt Oberhausen), Prof. Dr. Wolfgang Schneider (Universität Hildesheim), B. Krumrey (MUTHEA). Seien Sie mit dabei! (Flyer/Anmeldung: www.muthea.de)
BEI UNSERER NÄCHSTEN BEGEGNUNG am 21. Mai erleben wir ganz besondere Gäste: den Kinderchor des Nationaltheaters. Wir haben ihn schon in vielen Operninszenierungen gehört und bewundert (u. a. in Hänsel und Gretel, Rosenkavalier, Turandot). Die Chorleiterin Anke-Christine Kober, die diesen Chor seit 2005 aufgebaut hat, macht uns näher mit den jungen Sängern und der Chorarbeit bekannt. Die Chöre der verschiedenen Altersgruppen und die
NACHLESE. Anstelle von »3 Bässen« erlebten die Freunde und Förderer bei ihrer Begegnung einen Bass und eine Altistin. Evelyn Krahe war kurz entschlossen für die erkrankten Kollegen eingesprungen und bestritt mit Bartosz Urbanowicz den Abend, moderiert von Dorothea Krimm. Bartosz Urbanowicz hat vor seinem Engagement am NTM schon eine erfolgreiche Karriere in Polen hinter sich und freut sich auf viele Partien seines Faches
in Mannheim. Evelyn Krahe hat sich erst nach einem abgeschlossenen Pädagogikstudium zu der Gesangslaufbahn entschlossen und ihren Weg über das Theater in Detmold nach Mannheim gefunden. Die beiden Künstler beeindruckten die Zuhörer mit Arien und Liedern. Begleitet wurden die Sänger vom Korrepetitor Lorenzo di Toro.
UNSERE NÄCHSTE THEATERFÜHRUNG bietet am 17. Mai um 15 Uhr einen Blick hinter die Kulissen mit Renate Helling. Treffpunkt ist die Lobby im Werkhaus, Mozartstraße. Eintritt frei, auch Nichtmitglieder sind herzlich willkommen. Anmeldung nur an Doris Brachmann 0621 1680 532, doris.brachmann@mannheim.de
Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim e. V. c/o Sparkasse Rhein Neckar Nord Dezernat III Postfach, 68151 Mannheim freunde@nationaltheater.de www.freunde.nationaltheater.de Tel. 0621 734721 Geschäftsführer Richard Dietmann
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VON NULL AUF FÜNF – MISSION ERFÜLLT
DIE EIERLEGENDE WOLLMILCHSAU:
NThusiasten feiern Geburtstag
Wir haben sie
Klein haben wir angefangen und klein sind wir geblieben – ganz bewusst. Das klingt nach Ironie? Das ist unser Idealismus. Denn weder als wir uns im Sommer 2008 gründeten, noch heute woll(t)en wir NThusiasten eine Initiative sein, die Massen anzieht. Das Persönliche, Direkte, Offene, Echte sollte unsere Arbeit durchziehen. Ein ehrliches Anliegen – eine ehrliche Antwort. So haben wir unser Engagement immer verstanden. Damit die kulturbegeisterten jungen Menschen, die das Nationaltheater genau so sehr lieben wie wir, eine Plattform haben: uns. Niemand, dem die Augen schon leuchten, wenn er eine Theaterbühne sieht, sollte alleine ins Theater gehen müssen, weil niemand da war, der ihn hätte begleiten wollen. Das haben wir geschafft. Über fünf Jahre lang – und haben damit wahr gemacht, was wir uns anfangs auf die Fahnen geschrieben haben: »Wir nehmen Dich mit!«
JUBILÄUMSVERANSTALTUNG
HIGH FIVE am 5. Mai 2014 um 20.00 Uhr im Studio – Vorstellungsbesuch BITCHFRESSE – Ich rappe also bin ich, Sektempfang, Catering, DJ und mehr! Nur mit Voranmeldung bis 1. Mai bei markus@nthusiasten-mannheim.de
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Die Mannheimer Bürgerbühne sucht migrationserfahrene Mitspieler
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Die Kurpfalz ist traditionell von Migration geprägt – war Mannheim z. B. im 16. und 17. Jahrhundert Zufluchtsort vieler Glaubensflüchtlinge, so verließen auch mehrere hunderttausend Pfälzer und Odenwälder vom 17. bis 19. Jahrhundert ihre Heimat in Richtung Neue Welt. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kamen Millionen Menschen nach Deutschland – »als Schweißer, als Hilfsarbeiter, als Drecks- und Müllarbeiter, Stahlbau- und Bandarbeiter – sie nennen uns Gastarbeiter«, wie Ozan Ata Canani singt. Im 21. Jahrhundert migriert die globalisierte Weltgemeinschaft mehr denn je und in alle Richtungen … Die Mannheimer Bürgerbühne plant in der Spielzeit 2014/2015 eine Theaterproduktion zum Thema Migration. Dafür suchen wir Migrationserfahrene aller Art als Experten und Mitspieler. Was waren und sind Gründe, aus denen Sie Ihre Heimat verlassen haben? Was heißt überhaupt Heimat? Was ist geworden aus Ihrem Traum vom besseren Leben? Wer kommt heute nach Mannheim und wer verlässt es, um anderswo sein Glück zu machen? Hugenottennachfahren und Flüchtlinge von heute, »Gastarbeiter« und »Global Players«, amerikanische Pfälzer und Almancı, freizügige Arbeitnehmer und Heimwehgeplagte, Menschen mit Vibrationshinter- und Migrationsvordergrund, gerne mit musikalischen Fähigkeiten – melden Sie sich unter nationaltheater.buergerbuehne@mannheim.de! sb Ein Info- und Auswahltreffen findet am 30./31. Mai 2014 statt. Die Proben finden von 1.– 31. Juli und von 1.– 26. September 2014 statt. Premiere ist am 26. September 2014, danach weitere Vorstellungen im Repertoire des NTM.
Weitere Infos finden f nd Sie unter www.spkrnn.de/MORGENCARD fi
MITGLIEDER DES KINDERCHORES AM NTM ERZIELEN 1. PREISE BEI JUGEND MUSIZIERT AUF LANDESEBENE. Im Januar dieses Jahres erzielten Julius Lehmann, Lara Brust, Paulina Geißler, Antonia Schuchardt und Louise Lotte Edler, Solisten des Kinderchores des Nationaltheaters, den 1. Preis in ihren Altersgruppen beim Musikwettbewerb »Jugend musiziert« auf Regionalebene. Vier Preisträger durften nun im April beim Landeswettbewerb Baden-Württemberg antreten und erzielten auch dort sehr gute Ergebnisse: Julius Lehmann, Antonia Schuchardt und Louise Lotte Edler erzielten 1. Preise, Paulina Geißler einen 2. Preis. Die drei Gewinner dürfen nun im Juni am Bundeswettbewerb »Jugend musiziert« in Braunschweig und Wolfenbüttel teilnehmen.
DAS LETZTE WORT DIE KOLUMNE DER HAUSAUTORIN
Theresia Walser ist in der Spielzeit 2013/2014 Haus autorin am NTM. Ermöglicht wird der Aufenthalt der Hausautorin durch die freundliche Unterstützung der
Vor nicht langer Zeit galt der Begriff Globalisierung noch als Schimpfwort. Globalisierung hieß die neue Zukunftsdrohung, die man mit Ungerechtigkeit in aller Welt gleichsetzte. Im Vorwort des Festivalprogramms für Theater der Welt kann man nun lesen: »Theater, Tanz oder Performance sind genauso globalisiert wie die Software von SAP«. Als Behauptungsfanfare wirbelt ein solches Statement auf schönste Weise Welten durcheinander, die sonst meist fein säuberlich getrennt werden. Und der Begriff Globalisierung erscheint in diesem Zusammenhang auf einmal in einem wärmeren Licht, als
hätte ihm die freundliche Übernahme, seine sonst nur aufs Ökonomische versessene Kälte ausgetrieben. Dass Mannheim jetzt Herberge wird für Theater der Welt passt wunderbar. Städten, die am Wasser liegen, sieht man immer eine Sehnsucht nach Ferne an. Und in Mannheim ist der Himmel sowieso dramatischer, weil er andauernd von benachbarten Industrieschloten bespuckt wird. Und es zieht an Mannheim ein Fluss vorbei, der einen tatsächlich mit der Welt verbindet. Jederzeit könnte man in Mannheim mit dem Schiff bis abends noch Rotterdam erreichen!
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