Aktionstag „Nachhaltige Jugendreisen“ IMPULSE FÜR DIE KINDER- UND JUGENDARBEIT DER NATURFREUNDE AUSGABE 4/2015 In diesem Methodenpaket findet ihr Spiele zu den verschiedenen Aspekten einer nachhaltigen Reise - Anreise, Unterkunft, Verpflegung und Aktivitäten. Die Spiele wurden für Aktionstage zum nachhaltigen Reisen auf Jugendfreizeiten entwickelt. Ihr könnt sie entweder einzeln verwenden, oder ihr führt den gesamten Aktionstag durch. Dazu empfehlen wir euch, die Spiele in eine Geocachingtour einzubetten. Tipps, wie ihr eine solche Tour selbst erstellen könnt, findet ihr in den Impulsen 1/2015 „Geocaching“. In diesem Fall gibt es zu jedem Aspekt einer Reise an den gefundenen Wegstationen (Caches) ein Spiel, das den Aspekt näher behandelt. Ausnahme ist der Bereich Aktivitäten, der stellvertretend durch die Geocachingtour, als eine mögliche, nachhaltige Aktivität, repräsentiert wird. Über die Geocachingtour hinweg zieht sich das Konzept des ökologischen Rucksacks. Je nachdem, wie sich die Teilnehmer*innen (TN) bei den einzelnen Spielen entscheiden, bekommen sie mehr oder weniger Gewicht in einen Rucksack gepackt, den sie über die Tour hinweg tragen müssen. Jede Methode enthält eine Erläuterung, welches Gewicht an der jeweiligen Station in den Rucksack gepackt werden muss (siehe Kästen „Gewichte für den ökologischen Rucksack“). Am Ende der Tour müssen die TN mithilfe kreativer Ideen versuchen, die gesammelten Gewichte aus ihrem Rucksack wieder zu entfernen.
NACHHALTIGE JUGENDREISEN
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Ablauf der vollständigen Tour: 1. Einleitung und Einführung des ökologischen Rucksacks (alle gemeinsam) 2. Warm-Up: Get-to-know (alle gemeinsam) 3. Anreise: Reiseroute (in zwei Gruppen getrennt)
ballons dargestellt, die als Pakete in einen Rucksack gefüllt werden. Jede Gruppe bekommt einen Rucksack, den sie über die gesamte Tour hinweg tragen muss. Dieser ist am Anfang leer, füllt sich aber je nach Entscheidung an den verschiedenen Stationen mit mehr oder weniger Paketen (siehe Kästen „Gewichte für den Ökologischen Rucksack“).
4. Unterkunft: Hotelbau (in zwei Gruppen getrennt) 5. Verpflegung: 8-Fragen-Menü (in zwei Gruppen getrennt) 6. Kreativquiz (alle gemeinsam) 7. Auswertung: Rucksack/Recycling/Müll und Dart-Scheibe (alle gemeinsam)
1. EINLEITUNG UND EINFÜHRUNG DES ÖKOLOGISCHEN RUCKSACKS Der ökologische Rucksack drückt das Gewicht aller benötigten natürlichen Rohstoffe aus, die für eine Reise anfallen. Dazu gehören zum Beispiel Treibstoff für die Anreise mit dem Auto, Lebensmittel oder Verpackungsmaterialien für die Verpflegung und so weiter. Berücksichtigt werden auch Rohstoffe, die indirekt für Herstellung, Nutzung und Entsorgung der verwendeten Güter benötigt werden. Für das Autofahren werden zum Beispiel nicht nur das Auto und das Benzin, sondern anteilig auch die Eisenerzmine, die Stahlhütte und das Straßennetz gezählt. Mit dem Online-Rechner unter www.zeroimpact-camps.de lässt sich der Rohstoffverbrauch der eigenen Reise einfach ermitteln. Im Rahmen der Geocachingtour wird das Gewicht der verbrauchten Ressourcen stellvertretend durch mit Wasser gefüllte Luft-
IMPRESSUM Herausgeber: Naturfreundejugend Deutschlands, Warschauer Str. 59a, 10243 Berlin www.naturfreundejugend.de Redaktion: Sara Fromm, Tobias Thiele (V.i.S.d.P.) Layout: Nicole Jaecke (fija.de) Fotos: Sebastian Bozada / NFJD Die „Impulse“ sind erhältlich über www.naturfreundejugend.de/impulse Gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
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IMPULSE
2. Warm-Up: Get-to-know
„Bingo“ ist nicht nur ein Spiel für den Senior*innentreff. Bei dieser Variante könnt ihr einiges über die anderen Teilnehmer*innen und ihre Reisevorlieben herausfinden. Ziele:
Alter: 10+
»» Gruppe kennenlernen
Gruppengröße: 10 – 30 Dauer: ca. 5 - 10 Minuten Ort: drinnen oder draußen, Platz zum Her-
umlaufen
Ablauf: Die TN erhalten einen Fragebogen (Anhang) mit verschie-
denen Aussagen und müssen durch Gespräche mit den anderen TN Personen finden, die die Aussagen bejahen. Hat der*die Fragende jemanden gefunden, der*die Aussage bejahen kann, darf er*sie den Namen des*der TN zu der Aussage schreiben. Pro Gesprächspartner kann der*die Fragende nur eine Aussage abhaken. Wer eine Reihe „voll“ hat, ruft „Bingo“ und kann sich hinsetzen.
Material:
Fragebögen und Stifte , je nach TN -Zahl
Auswertungsfragen:
»» Was ist deine Bingo-Reihe? Wer hat was schon mal gemacht? (an den*die Gewinner*in) »» War es einfach Leute zu finden? »» Gab es eine besonders schwere Frage?
Gestestet von: Lina Mombauer (Pro-
jektreferentin der Naturfreundejugend Deutschlands, lina@naturfreundejugend. de) und Sara Fromm (freie Mitarbeiterin der Naturfreundejugend Deutschlands), sara@naturfreundejugend.de)
NACHHALTIGE JUGENDREISEN
Warm-Up
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Finde eine Person, die…
… schon mal eine mehrtägige Fahrradtour gemacht hat.
… regelmäßig Natursport betreibt (z.B. Klettern, Kanu fahren).
... schon mal in einem Naturfreundehaus übernachtet hat.
… sich vegetarisch ernährt.
… schon mal auf einer Freizeit der Naturfreundejugend war.
… öfter mit der Bahn … schon mal außerals mit dem Auto halb von Europa war. fährt.
… schon mal Zelten war.
… schon mal eine unbekannte Spezialität in einem anderen Land gegessen hat.
… lieber im Meer als im Swimmingpool baden geht.
… Freund*innen aus unterschiedlichen Ländern hat.
... schon mal mit dem Zug in ein anderes Land gefahren ist.
… weiß, was „atmosfair“ ist.
… schon mal auf dem Wochenmarkt eingekauft hat.
… schon mal an der Nord- oder Ostsee war.
… mehr als zwei Sprachen spricht.
3. Anreise: Reiseroute
Die An- und Abreise zum Urlaubsort verursacht meist die größten Schadstoffausstöße. Umweltfreundlichere Verkehrsmittel brauchen zwar oft länger zum Ziel, aber mit guter Kooperation und Absprache kann die Gruppe es trotzdem noch rechtzeitig zum Urlaubsort schaffen! Ziele:
Alter: 12+
»» Gruppengefühl stärken
Gruppengröße: 6 – 15
»» Vor- und Nachteile der Transportmittelwahl veranschaulichen
Ort: am besten draußen, circa 15 m
Dauer: ca. 20 – 25 Minuten
langes Feld Material:
Platten (z .B. aus Pla ne) mit M aßen von langes Feld (TN-Anzahl mal 1,5) muss von der Gruppe durchquert ci rca 30 x 3 0 cm (zw werden. 1-2 Spieler*innen (je nach Gruppengröße) werden in ei Platten w eniger als einen Seilkreis ein wenig abseits nach circa 1/3 der Strecke TN-Anza hl), platziert. Sie warten dort darauf, von den anderen Spielern sieben Seil stücke für abgeholt zu werden (Mitfahrgelegenheit). Sie haben noch eine Markieru ngen, Platte in der Hand. Tücher/Sei l um unb An einer anderen Stelle, circa bei der Hälfte der Strecke, wird enutzbare Arme/Bei mit einem Seil ein Wegpunkt markiert, der auf jeden Fall von ne zu markie ren der Gruppe angesteuert werden muss. Dort muss sich das Team für einen der drei durch Seile markierten Wege entscheiden: entweder den kürzesten Weg (Auto), den mittleren Weg (Bahn) oder den längsten (Fahrrad). Vorbereitung: Ein durch zwei Seile markiertes, etwa 15 m
Erklärung vor Spielbeginn: Um das Feld zu überqueren hat das Team 12 Minuten Zeit. Als Hilfsmittel stehen Platten zur Verfügung. Aufgabe ist es, das Feld zu überqueren ohne den Boden zu berühren. Die Platten dürfen abgelegt, betreten und auch wieder aufgenommen und erneut abgelegt werden. Dazu kommt, dass die Platten, sobald sie auf den Boden gelegt werden, dauerhaft berührt werden müssen (egal mit welchem Körperteil), da sie sonst „versinken“. Berührt ein*e Spieler*in allerdings den Boden, so verliert er*sie diesen Arm oder Fuß und darf ihn im weiteren Spielverlauf nicht mehr einsetzen. Die Platten dürfen nicht mit dem Fuß geschoben werden und generell nicht bewegt werden, wenn jemand darauf steht. NACHHALTIGE JUGENDREISEN
3. ANREISE: REISEROUTE
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Wenn die Mitspieler*innen (Mitfahrgelegenheit) mitgenommen werden, werden am Ende des Spiels zwei Gewichtspakete aus dem ökologischen Rucksack herausgenommen. Schafft die Gruppe es hingegen nicht, innerhalb der 12 Minuten am Ziel zu sein, so werden für die Strecke zwischen Ziel und dem letzten der Gruppe je 1 Paket pro 2 Meter in den Rucksack gepackt.
»» Wie wurde mit Meinungsverschiedenheiten umgegangen?
Erklärung am Wegpunkt:
»» War das die richtige Entscheidung? Warum? (Beachtet nicht nur die Schnelligkeit der Gruppe sondern auch die Auswirkungen auf den ökologischen Rucksack)
(Stoppuhr während der Erklärungsphase anhalten)
Am Wegpunkt (circa nach der Hälfte der Strecke) muss sich das Team für einen Weg entscheiden: entweder den kürzesten Weg (Auto), den mittleren Weg (Bahn) oder den längsten (Fahrrad). Je nach gewähltem Weg werden am Ende mehr oder weniger Pakete in den ökologischen Rucksack gepackt. Auswertungsfragen:
»» Was hat warum (nicht) funktioniert? »» Wann/wie habt ihr gemerkt, dass Kooperation mit den anderen notwendig ist? »» Wie erfolgreich seid ihr bei der Aufgabe gewesen? Seid ihr zufrieden mit dem Ergebnis?
»» Was für ein Gefühl war es, als es (nicht) geklappt hat? »» Warum habt ihr euch für diesen Weg entschieden? »» Warum habt ihr die Mitfahrgelegenheit genutzt / nicht genutzt?
»» TN der Mitfahrgelegenheit: Wie habt ihr euch mit der Entscheidung der Gruppe gefühlt?
Gestestet von: Lina Mombauer (Pro-
jektreferentin der Naturfreundejugend Deutschlands, lina@naturfreundejugend. de) und Sara Fromm (freie Mitarbeiterin der Naturfreundejugend Deutschlands), sara@naturfreundejugend.de)
»» Gab es gemeinsame Absprachen? Gab es eine*n „Anführer*in“? »» Wurde ein Plan gemacht oder erstmal losgelegt?
Gewichte für den ökologischen Rucksack
»» Haben sich alle beteiligt gefühlt?
»» Fahrrad (+2 Pakete), Bahn (+4 Pakete), Auto (+6 Pakete) »» Mitfahrgelegenheit (-2 Pakete) »» nicht geschafft innerhalb der vorgegebenen Zeit (+1 Paket je 2 Meter) (Letzte*r der Gruppe) »» maximal circa bis zu +6 Pakete
4. Unterkunft: Hotelbau
Die Deutschen sind Weltmeister im Reisen! Damit die Tourist*innen auch am Urlaubsort ein gemütliches Bett vorfinden, werden überall Hotels gebaut. Doch was bedeutet das überhaupt für die Bevölkerung vor Ort? Bei diesem Spiel könnt ihr euch darüber Gedanken machen. Ziele:
Alter: 12+
»» Förderung von Empathie
Gruppengröße: 6 – 12
»» Sensibilisierung für ungleiche Chancenverteilung
Ort: drinnen oder draußen,
»» Auswirkungen bestimmter Abläufe anhand eines Beispiels kennenlernen
Dauer: 20 – 30 Minuten
Platz bzw. Raumlänge mindestens 15 Meter
Ablauf: Das Seil wird als eine gerade Linie ausgelegt. Die TN
Material:
Seil, Roll enkarten (entsprech end der TN-Anza hl), Karte mit Aussa gen
stellen sich nebeneinander in einer Reihe entlang des Seiles auf. Den TN wird das Szenario vorgestellt. Alle erhalten eine verdeckte Rollenkarte, die sie sich anschauen, aber nicht den anderen zeigen oder darüber reden dürfen. Anschließend liest die Spielleitung die Aussagen vor. Wer die Aussage aus Sicht seiner Rolle mit „gut für mich“ beantworten würde, geht einen Schritt nach vorn, bei „schlecht für mich“ einen Schritt nach hinten. Bei „geht mich nichts an“ bleibt er*sie stehen. Am Ende erfolgt eine Auswertung. Szenario: In einem kleinen Ort auf einer griechischen Insel soll ein neues 4-Sterne-Hotel gebaut werden. Bisher sind in dem Ort, in dem das Hotel entstehen soll, noch nicht viele Tourist*innen unterwegs. Die meisten Leute, die hier wohnen, verdienen ihr Geld mit der Landwirtschaft. Aussagen: 1. Es werden jährlich bis zu 20.000 Hotelgäste erwartet, die fast alle mit dem Flugzeug anreisen. 2. Das Hotel soll einen eigenen Strandabschnitt haben, dafür wird ein Teil des öffentlich zugänglichen Strandes abgesperrt. 3. Das Hotel sucht viele Arbeitskräfte. 4. Eine Mietwagenfirma hat von den Hotelplänen Wind bekommen. Sie überlegt nun vor Ort einen Standort zu eröffnen, damit die Tourist*innen dort für ihren Urlaub Autos mieten können. 5. Die meisten Hotelgäste sprechen nur Englisch. NACHHALTIGE JUGENDREISEN
Unterkunft: Hotelbau
6. Die Arbeitslöhne im Land sind sehr niedrig, deswegen sind die Preise des Hotels sehr günstig. 7. Das Hotel soll direkt neben ein Naturschutzgebiet gebaut werden, damit die Hotelgäste einen schönen Blick aus ihrem Fenster haben. 8. Die Hotelbesitzer*innen wollen einen großen Pool bauen, der mit Grundwasser, das normalerweise als Trinkwasser verwendet wird, gefüllt wird. 9. Da im Winter viel weniger Gäste in das Hotel kommen, werden viele Mitarbeiter*innen nur für die Sommermonate angestellt. 10. Das Hotel bestellt alle Lebensmittel für sein Hotelrestaurant bei einem Großhandel, der seine Waren per Flugzeug auf die Insel liefert. Auswertungsfragen:
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»» Hast du vorne wahrgenommen, was hinter dir passiert? »» Was war für deine Rolle XY besonders von Bedeutung (positiv oder negativ)? »» Könnt ihr euch auch eine andere Art des Tourismus vorstellen, von der eure Rollen profitieren würden? »» Was müsste sich für eure Rolle ändern damit ihr auf der Gewinner-Seite stehen würdet? »» Was können wir selbst tun?
Gestestet von: Lina Mombauer (Pro-
jektreferentin der Naturfreundejugend Deutschlands, lina@naturfreundejugend. de) und Sara Fromm (freie Mitarbeiterin der Naturfreundejugend Deutschlands), sara@naturfreundejugend.de)
»» Wie ist das Gefühl, immer weiter zurückzubleiben bzw. ganz vorne zu sein? »» Warst du überrascht? Wenn ja, warum? »» Kann jemand die Rollen der anderen erraten? »» Ist es euch schwer gefallen, euch in die Rollen hineinzuversetzen? »» Welche Fragen waren schwierig zu beantworten?
Gewichte für den ökologischen Rucksack
»» Für jede Rolle auf der negativen Seite gibt es ein halbes Paket. Bei mehreren Personen, die die gleiche Rolle haben, wird nur einmal gezählt! Am Ende wird bei halben Werten aufgerundet. »» maximal circa bis zu 5 Pakete
Anhang 1: Rollenkarten
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Lokale*r Unterkunftsbesitzer*in
Bäuer*in
Dir gehören ein paar kleine Ferienwohnungen im Ort. Du sprichst nur ein paar Brocken Englisch. Deine Gäste schätzen die Ruhe und die schöne, unberührte Natur in der Umgebung.
Dein Feld, auf dem du Gemüse anbaust und damit deinen Lebensunterhalt verdienst, liegt auf dem Gelände, auf dem das neue Hotel gebaut werden soll. Du bekommst einen neuen Acker einige Kilometer vom Ort entfernt zugewiesen.
Naturschützer*in
Ausländische*r Hotelunternehmer*in
Du engagierst dich bei einer lokalen Naturschutzorganisation im Ort. Dir ist es wichtig, dass Natur und Tiere nicht durch den Tourismus gestört werden.
Du planst gerade den Bau des neuen, großen Hotels und bist noch auf der Suche nach Mitarbeiter*innen für das zukünftige Hotel. Damit möglichst viele Gäste später auch in dem Hotel Urlaub machen wollen, müssen deine Ausgaben so gering wie möglich gehalten werden.
Pauschaltourist*in
Einheimische*r Arbeitssuchende*r
Du willst in dem neuen Hotel Urlaub machen. Du willst möglichst günstig verreisen und dich interessieren vor allem Sonne, Strand und Meer. Je mehr Angebote es für Tourist*innen gibt, desto besser für dich.
Du wohnst im Ort und bist auf der Suche nach Arbeit. Du sprichst außer der Landessprache noch fließend Englisch und hast einen Abschluss als Hotelfachfrau*Hotelfachmann.
Einheimische*r Arbeitssuchende*r Du wohnst im Ort und bist auf der Suche nach Arbeit. Du sprichst kein Englisch und hast keine Ausbildung abgeschlossen.
Restaurantbesitzer*in
Rucksackourist*in
Dir gehört ein Restaurant im Ort. Du hast ein paar einheimische Stammgäste, aber es bleiben trotzdem oft viele Tische leer.
Du möchtest gerne deinen nächsten Urlaub auf der griechischen Insel verbringen. Du magst Orte, an denen noch nicht so viele andere Tourist*innen sind und wo du am Leben der Bevölkerung vor Ort teilhaben kannst. Außerdem liegst du gerne am Strand und wanderst gerne.
Anhang 2: Zusatzrollenkarten
Einheimische*r Du wohnst im Ort und hast beruflich nichts mit der Tourismusindustrie zu tun. Du magst an deinen kleinen Heimatort besonders, dass jede*r jede*n kennt und dass alte Bräuche aufrechterhalten werden.
!Kopiertipp: mit 141% Vergrößerung auf A4-Karton kopieren!
Bürgermeister*in Du bist Bürgermeister*in im Ort. Nächstes Jahr sind Neuwahlen, und du möchtest natürlich gerne wiedergewählt werden. Deswegen brauchst du die Stimmen möglichst vieler Einheimischer. Du möchtest aber natürlich auch, dass die Wirtschaft gefördert wird, da der Ort finanzielle Probleme hat.
5. Verpflegung: Acht-Fragen-Menü
Anstatt eines Drei-Gänge-Menüs haben wir hier ein Acht-Fragen-Menü für euch vorbereitet, bei dem spannende Fragen zum Thema Ernährung auf euch warten. Ziele:
Alter: 12+
»» Wissen über Ernährung und deren Auswirkungen auf die Umwelt erweitern
Gruppengröße: ca. 6 – 15 Dauer: 15 – 20 Minuten Ort: drinnen oder draußen,
Spielfeld mit 3 Ecken Material: Ablauf: Die Teilnehmer*innen haben 20 Sekunden pro Frage Zeit.
Die Spielleitung liest die Fragen und Antwortmöglichkeiten vor, die Spieler*innen beantworten die Fragen, indem sie sich der entsprechenden Ecke (entspricht jeweils Antwort a, b oder c) zuordnen. Die TN dürfen sich nicht absprechen.
Fragekart en
Variante: Die Teilnehmer*innen dürfen sich absprechen und müssen sich auf eine Antwort einigen. Fragen im Anhang (die richtigen Antworten sind jeweils unterstrichen, die Anmerkungen in Klammern erst nach Auflösung vorlesen):
NACHHALTIGE JUGENDREISEN
Verpflegung: Acht-Fragen-Menü
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Gestestet von: Lina Mombauer (Pro-
jektreferentin der Naturfreundejugend Deutschlands, lina@naturfreundejugend. de) und Sara Fromm (freie Mitarbeiterin der Naturfreundejugend Deutschlands), sara@naturfreundejugend.de)
Gewichte für den ökologischen Rucksack
»» 1 Packet pro Frage, bei der die Mehrheit auf den falschen Feldern (bzw. Feld) steht »» maximal bis zu 8 Pakete
1. Wann haben Äpfel in Deutschland Saison?
2. Wie viel Euro wirft ein*e Deutsche*r
a) Dezember bis Februar
pro Jahr durchschnittlich in Form von Lebensmitteln „in die Tonne“?
b) April bis Juni
a.) 50,- Euro
c) August bis Oktober (alle anderen Äpfel, die wir zu den anderen Monaten im Jahr im Supermarkt finden, sind entweder gelagert oder aus Übersee)
b.) 150,- Euro c.) 250,- Euro (dafür könnte man umgerechnet zweimal im Monat ins Kino gehen oder einmal im Jahr einen mehrtätigen Städtetrip innerhalb Deutschlands machen)
Anhang 1: Fragekarten
!Kopiertipp: mit 141% Vergrößerung auf A4-Karton kopieren!
3a. Was für Richtlinien müssen beim
staatlichen Bio-Siegel eingehalten werden? a) Mindestens 50 Prozent der Zutaten eines Produktes stammen aus ökologischer Herkunft (laut Siegel sind es 95 Prozent). b) Jedes Tier muss getrennt von allen anderen gehalten werden.
3b. Was bedeutet das „Fair Trade“-Siegel?
a) Beteiligte Arbeiter*innen müssen faire Löhne bekommen. b) Gesundheitsschutz und Standards bei Arbeitsbedingungen sind nicht relevant. c) Zwangs- und Kinderarbeit ist nicht ausgeschlossen.
c) Den Tieren dürfen keine Hormone und Medikamente gespritzt werden.
4.
5.
Wie viele Plastiktüten verbraucht
Wie viel Liter Wasser werden bei der
a. 100 Stück
a. 100 Liter
b. 250 Stück
b. 1000 Liter (das ist das so genannte „virtuelle Wasser“. Im Vergleich – 1 kg Rindfleisch: 15.455 Liter, 1 kg Kartoffeln: 160 Liter)
ein*e Deutsche*r im Durchschnitt pro Jahr?
c. 500 Stück (jede Plastiktüte ist dabei im Schnitt gerade mal 25 min in Gebrauch)
6. Warum tragen Kühe stark zum Klimawandel bei?
a. Weil das Kraftfutter der Tiere meist aus Soja besteht, für das Regenwälder gerodet werden. b. Weil die Tiere bei der Verdauung unablässig Methan produzieren, ein sehr schädliches Treibhausgas. c. Weil sie den typischen „Landduft“ verbreiten.
Herstellung von 1 Kilogramm Bananen verbraucht?
c. 10 000 Liter
7. Warum sind die Portionspackungen,
wie sie häufig für Butter, Marmelade und Honig in Hotels verwendet werden, so umweltschädlich? a. Weil dadurch viel mehr Geschirr gespült werden muss. b. Weil dabei sehr viel Plastik- und Aluminiummüll produziert wird. c. Weil man dadurch mehr isst.
8.
Woher stammen die Zutaten einer
Tiefkühlpizza, die man in deutschen Supermärkten kaufen kann? a. Deutschland, Uganda oder Indien, Italien, Mexiko, China (Z.B. Käse und Fleisch aus Deutschland , Weizen aus Uganda oder Indien, Tomaten und Oliven aus Italien, Oregano aus Mexiko und Knoblauch aus China)
b. Deutschland, Österreich c. Deutschland, Österreich oder Schweiz, Italien, Spanien
10.
Wie viel Quadratmeter Urwald
Wie oft kann eine Mehrwegflasche
a. 0,2 Quadratmeter
a) bis zu 5 mal
b. 1 Quadratmeter
b) bis zu 40 mal
c. 6 Quadratmeter
c) bis zu 200 mal
werden durchschnittlich für einen Hamburger gerodet?
11. Wie viel Kilogramm Fleisch isst
ein*e Deutsche*r im Durchschnitt pro Jahr? d) 31kg e) 63 kg f) 85 kg
aus Glas durchschnittlich wieder befüllt werden?
Anhang 2: Fragekarten
9.
!Kopiertipp: mit 141% Vergrößerung auf A4-Karton kopieren!
Alternative Fragen:
6. Kreativquiz
Wegwerfen und einfach Neues kaufen kann jede*r! Doch bei diesem Spiel geht es darum, möglichst kreative Ideen zu haben, um Probleme zu lösen und dabei noch Ressourcen einzusparen.
Ziele:
Alter: 12+
»» TN sollen eigene Ideen für Handlungsalternativen entwickeln
Gruppengröße: 10 – 30 Dauer: ca. 15 – 30 Minuten Ort: drinnen oder draußen, ausrei-
chend Platz, um kurze Strecke zu rennen Ablauf: Die zwei Gruppen werden entlang einer Linie aufgestellt
Material:
Blatt mit und in einiger Entfernung wird der Buzzer/die Hupe mittig auf Fragen, B uzzer/Hu den Boden gelegt. Dann wird jeweils eine Frage vorgelesen, die pe die TN mit möglichst nachhaltigen Ideen beantworten sollen. Weiß ein Team eine Antwort, muss ein*e TN des Teams vorrennen und den Buzzer/die Hupe betätigen. Welches Team zuerst den Buzzer/die Hupe betätigt, darf eine Antwort abgeben. Ist diese kreativ und nachhaltig wird ein Paket (oder mehr, je nach Gesamtzahl der Pakete) aus dem Rucksack entfernt. Das Spiel endet, sobald eine Gruppe keine Gewichte mehr in ihrem Rucksack hat.
Der leere Rucksack symbolisiert eine besonders nachhaltige Reise, für die möglichst wenige Rohstoffe verbraucht werden. Fragen: 1. Das Display deines Handys ist kaputt. Was machst du? 2. Du willst mit Freund*innen spontan Zelten gehen, hast aber keine Isomatte. Wo bekommst du eine her? 3. Du wirst von einem*r Freund*in, der*die in einer 100 Kilometer entfernten Stadt wohnt, eingeladen, ihn*sie spontan besuchen zu kommen. Wie kommst du zu ihm*ihr? 4. Du willst mit Freund*innen in eine andere Stadt auf ein Konzert. Alle Hostels sind ausgebucht. Wo übernachtet ihr? 5. Du fährst mit deinen Eltern über das Wochenende weg. In eurem Kühlschrank stehen aber noch Lebensmittel, die schlecht werden können. Was macht ihr damit? NACHHALTIGE JUGENDREISEN
Kreativquiz
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6. Du bist in einer anderen Stadt und hast Hunger. Wo bekommst du etwas zu Essen her? 7. Du bist in einer fremden Stadt und willst Leute und sehenswerte Orte kennenlernen. Was machst du? 8. Du willst die Natur in deiner Umgebung erkunden. Wie gehst du vor?
Gewichte für den ökologischen Rucksack
»» Für jede gute Antwort kann die schnellere Gruppe 1 Paket (oder mehr, je nach Gesamtanzahl der Pakete) aus dem Rucksack nehmen.
Gestestet von: Lina Mombauer (Pro-
jektreferentin der Naturfreundejugend Deutschlands, lina@naturfreundejugend. de) und Sara Fromm (freie Mitarbeiterin der Naturfreundejugend Deutschlands), sara@naturfreundejugend.de)
7. Auswertung: Rucksack – Recycling – Müll Bei dieser Auswertung erfahrt ihr etwas genauer, wie gut den Teilnehmer*innen euer Aktionstag gefallen hat und was sie davon mit nach Hause nehmen.
Ziele:
Alter: 12+
»» Inhaltliche Auswertung des Workshops
Gruppengröße: egal Dauer: 10 – 25 Minuten Ort: drinnen oder draußen, Stuhl- oder Steh-
kreis, Möglichkeit zu Schreiben Material:
Ablauf: Die Leitung stellt die drei Gegenstände in den Kreis. Die
TN bekommen nun Zeit, für sie wichtige Stichworte zum Aktionstag auf Karteikarten zu schreiben. Wenn alle damit fertig sind, beginnt ein*e Freiwillige*r seine*ihre Karten vorzulesen und entweder in den Rucksack, die Recyclingtonne oder den Mülleimer zu werfen. Er*sie kann kurz eine Begründung dazu abliefern. Es ist auch möglich, die Karten einfach ablegen zu lassen, ohne dass der*die Einzelne etwas dazu sagen muss.
Rucksack , Recyclin gtonne, Mü lleimer, Karteika rten (3 versc hieden e Far ben, mindeste ns 3 pro TN ), Stifte
Auswertungsfragen:
»» Rucksack: „Das nehme ich mit“ – positive Erfahrungen, Situationen die ich mit nach Hause nehme, einpacke, die ich umsetzen möchte, die toll waren, an die ich mich auch später noch erinnern möchte. »» Mülleimer: „Das lasse ich hier“ – negative Dinge, die mir nicht gefallen haben, wo ich mir etwas anderes gewünscht hätte, woran ich mich nicht erinnern möchte. »» Recycling-Tonne: „Damit kann ich gerade nichts anfangen, das brauche ich vielleicht später aber noch“ – neutrale Erfahrungen die ich im Moment noch nicht einordnen kann, die aber weder positiv noch negativ waren. Gestestet von: Lina Mombauer (Projektreferentin der Naturfreundejugend Deutschlands, lina@naturfreundejugend.de) und Sara Fromm (freie Mitarbeiterin der Naturfreundejugend Deutschlands), sara@naturfreundejugend.de) NACHHALTIGE JUGENDREISEN
NACHHALTIGE JUGENDREISEN
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7. Auswertung (Alternative): Dartscheibe
Eine schnelle und anonyme Auswertung, damit ihr wisst, wie den Teilnehmer*innen euer Aktionstag gefallen hat.
Ziele:
Alter: 10+
»» methodische Auswertung des Aktionstages
Gruppengröße: egal Dauer: ca. 5 – 10 Minuten Ort: drinnen
oder draußen Material: Ablauf: Auf einem Flipchartpapier ist eine Dartscheibe
oder Skala aufgemalt. An den vier Außenpunkten steht jeweils eine Auswertungsfrage. Die Teilnehmer*innen werden aufgefordert die Klebepunkte oder Pins entsprechend ihrer Erfahrung zu positionieren. Dies geschieht ohne Diskussion und die Flipchart ist so gedreht, dass andere TN und Betreuer*innen die Dartscheibe nicht sehen, damit die TN unbeeinflusst ihre Meinung äußern können.
Flipchart papier mit aufgezeich neter Dart sc heibe od er Skala, Pinnnad eln oder K lebepunkte für die TN
Auswertungsfragen:
»» Ich fand die Spiele gut / passend / spannend. »» Der Workshop hat mir Spaß gemacht. »» Ich habe viel Neues über nachhaltiges Reisen gelernt. »» Das Geocaching hat mir gut gefallen.
Gestestet von: Lina Mombauer (Projektreferentin der Naturfreundejugend Deutschlands, lina@naturfreundejugend.de) und Sara Fromm (freie Mitarbeiterin der Naturfreundejugend Deutschlands), sara@naturfreundejugend.de)