KidsPower 2/2016

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KiPo 2/2016, 67. Jahrgang

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DIESE SCHATZE

UMGEBEN DICH...

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In dieser Ausgabe der KiPo möchten wir der Vielfalt der Natur mit dir auf die Spur gehen. Denn sie ist ein wahrer Schatz, den wir gut behandeln sollten. Ist dir schon einmal aufgefallen, was dir sonst alles fehlen würde?

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Saubere Gewässer liefern uns morgens das Wasser zum Trinken, Zähneputzen oder Duschen.

Nahrung

Während der großen Pause sorgen die Bäume auf deinem Schulhof für gute Luft. Sie können mit ihren Blättern nämlich Sauerstoff herstellen.

Möbel

Die meisten unserer Kleidungsstücke werden aus Baumwolle gemacht. Aber auch aus anderen Naturmaterialien wie Seide, Leinen, Wolle oder Leder entstehen Klamotten, Schuhe und andere wichtige Alltagsgegenstände.

W asser

Bienen produzieren leckeren Honig, den wir aufs Frühstücksbrot streichen können. Sie bestäuben aber vor allem auch Obstbäume und Gemüsepflanzen, damit Früchte wachsen. Ohne sie sähen unsere Supermärkte sehr leer aus.

Luft

Ohne die vielen Wälder gäbe es die meisten unserer Möbel nicht. Denn aus dem Holz stellen wir zum Beispiel den Tisch her, an dem wir zu Abend essen. Oder das Bett, in dem wir schlafen.

Kleidung

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So verschieden ist die Natur in D eutschland!

Halligen

Halligen sind kleine Marschinseln im Wattenmeer, zum Beispiel die Hallig Langeneß. Halligen sind so flach, dass sie bei einer Sturmflut überschwemmt werden. Die Bewohner*innen nennen das „Land unter“. Auf den Halligen gibt es kein Süßwasser, weshalb dort Pflanzen wachsen, die viel Salz vertragen. Zum Beispiel Queller, der Kaktus der Nordsee.

Wüste

Vulkan

In der Eifel gab es früher sehr viele Vulkane. Wenn es zu Explosionen kam, bildeten sich oft tiefe Krater, die man auch Maare nennt. Das Pulvermaar ist mit 72 Metern das tiefste Maar der Vulkaneifel. Inzwischen ist das Maar mit Wasser gefüllt und ein beliebter See.

Die Lieberoser Wüste, die auch Klein Sibirien genannt wird, ist die größte Wüste Deutschlands. Dort herrscht ein ganz eigenes Klima. Während es bei Sonnenschein tagsüber bis zu 60 Grad Celsius heiß werden kann, ist es nachts deutlich kälter als in der Umgebung der Wüste.

Hallig Langeneß

Lieberoser Wüste Nationalpark Hainich

Pulvermaar in der Vulkaneifel

Urwald Almbachklamm, Berchtesgadener Land

Schluchten und W asserfälle

Im Berchtesgadener Land in den Alpen gibt es viele wilde Schluchten und Wasserfälle. Der Almbach gelangt über einen großen Wasserfall in die Almbachklamm. Das ist eine besonders enge Schlucht. Vor allem an nebligen Tagen sind dort viele Feuersalamander anzutreffen.

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Mitten in Deutschland wirkt der Hainich fast wie ein echter Urwald. Wenn es keine Städte, Felder und Straßen gäbe, würde ganz Mitteleuropa so aussehen. Hier wachsen vor allem Buchen, aber auch Ahorne und Linden. Der Hainich bietet vielen seltenen Tierarten, wie der Wildkatze, ein Zuhause.


DREI FRAGEN

... rund um biologische Vielfalt

W as ist biologische Vielfalt und warum ist sie so wichtig?

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Die biologische Vielfalt umfasst die gesamte Vielfalt des Lebens auf unserer Erde. Dahinter verbirgt sich sowohl die Vielfalt der Arten und Lebensräume als auch die genetische Vielfalt innerhalb der Arten. Die genetische Vielfalt steigert die Chance, dass sich Lebewesen an veränderte Lebensräume oder den Klimawandel anpassen können. Heute sind über zwei Millionen Arten bekannt. Expert*innen schätzen, dass es viel mehr sein könnten, nämlich 14 Millionen Arten.

Mit dem Klimawandel kommen neue T ier- und Pflanzenarten zu uns. Ist das nicht gut?

Wo ist die biologische Vielfalt am größten?

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Gebiete mit einer sehr hohen biologischen Vielfalt nennt man Biodiversitäts-Hotspots. Viele dieser Regionen liegen in der Nähe des Äquators. Alle Gebiete zusammen machen gerade mal 10 Prozent der Erdoberfläche aus. Aber dort leben über 70 Prozent aller Lebewesen. In Deutschland gibt es 30 solcher Hotspots. Um die biologische Vielfalt dort zu erhalten, hat man sich für jeden Hotspot überlegt, wie man ihn am besten schützen kann.

?

Flugzeuge und Schiffe, die alle Kontinente bereisen, haben oft blinde Passagiere: Allein in Deutschland gibt es etwa 1.150 nichtheimische Tier- und 12.000 Pflanzenarten. Zwar kann die Artenvielfalt dadurch an einigen Stellen zunehmen, oft sind damit aber negative Folgen verbunden. Besonders Lebewesen, die keine natürlichen Feinde haben, können sich so stark vermehren, dass sie zu einer Plage werden und einheimische Arten verdrängen. Ein Beispiel dafür ist das Grauhörnchen, das stärker als das europäische Eichhörnchen ist.

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D IE UMWE LT D ET E KT IV +INN EN AUF E N T DE C KUNGS REIS E Umweltdetektive Wir sind eine bunte Bande aus 12 Jungs, 3 Mädchen und 2 Erwachsenen. Wir Kinder gehen alle in die Grundschule. Seit Februar dieses Jahres unternehmen wir jede zweite Woche eine Entdeckungsreise mit den NaturFreunden Neckar-Fils. Bisher haben wir uns viel mit dem Thema Wiese und ihrer Artenvielfalt beschäftigt.

Ben:

Ich habe mich gewundert, “ dass Schafsnase auch ein

Name für eine Apfelsorte ist.“

Jonathan:

Wir haben viele große und “ kleine Pflanzen auf der Wiese entdeckt.”

F inn:

Ich wusste gar nicht, dass “ man so viele verschiedene

Wildkräuter essen kann. Wir

haben daraus einen Kräuter-

joghurt gemacht. Mh...lecker!” 6


Jakob:

Bei uns auf der Streuobst“ wiese gibt es so viele unterschiedliche Obstbäume.”

Luisa:

Ich wusste nicht, dass “ es so viele verschiedene Äpfel gibt.”

Monique:

Ich kannte bisher nur “ Ameisen, Kellerasseln und Grashüpfer. Ich wusste nicht, dass es so viele andere Insekten auf unserer Wiese gibt.”

Jaden:

Es gibt so viele unter“ schiedliche T iere. Manche haben 2, 4 oder 6 Beine und manche sogar 8. Die sind überall.”

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WALD ODER FORST? von Jasper Nicolaisen „Ganz schön schwer, sich hier zu verstecken.“ Jannis kommt hinter dem Baum hervor. Papa hat ihn nach ungefähr zehn Sekunden gefunden. Die beiden spielen jetzt schon zum dritten Mal, aber die Bäume stehen so regelmäßig und so weit auseinander, dass man schon mit Absicht vorbeigucken muss, um sich nicht zu finden. Und das ist ja auch blöd. „Na ja“, sagt Papa, und lehnt sich an einen Stamm. „Ich glaube, das ist auch eher ein Forst hier. Kein Wald.“ „Was ist ein Forst?“, fragt Jannis. Er guckt sich um. Bäume, Nadeln, ein Vogel, der auf einem Ast singt. Ein Wald, klar. Bis vorhin hat es noch geregnet, und dicke Tropfen fallen von den Ästen. Es riecht nach Moos und Harz. „Ein Forst“, sagt Papa, „ein Forst ist ein künstlicher Wald. Früher haben Könige und Fürsten Forste gehabt, in denen sie jagen konnten. Da standen die Bäume auch so weit auseinander, damit die hohen Herren die Wildschweine und Rehe zu Pferd besser jagen konnten.“ „Sonst wären sie ja auch andauernd gegen die Bäume geknallt“, lacht Jannis. „Richtig.“ Papa muss auch lachen. „Und heute wird hier Holz geschlagen, das man für Möbel und so was braucht. Darum stehen die Bäume so weit auseinander. Ein richtiger Wald ist aber viel schöner. Da sieht es aus wie im Dschungel! Ohne Wege. Es gibt viele verschiedene Tiere und Pflanzen. Und die Menschen haben nichts zu melden. Hier sieht alles gleich aus, weil die Menschen sich so eingemischt haben.“ Sie gehen zurück auf den Weg. Quietsch-quatsch, machen ihre Gummistiefel. Von weit weg hört man die Autos auf der Straße. Jannis denkt nach. „Ich finde Forst besser“, sagt er. „Was? Warum?“ Papa bleibt stehen. „Ich mag es, wie der Wind in den Ästen rauscht und der Verkehr auf der Straße auch. Es klingt, als würden sie zusammen singen. Ich mag, wie die Stromleitungen auf den Masten durch die Schneise am Bach gehen. Sie sehen aus wie Dinosaurier. Ich mag die Mülleimer, die aussehen wie alte Leute. Und ich mag, dass wir uns hier mit Frank zum Angeln treffen. In einem Wald ohne Wege und voller wilder Tiere würde das nicht gehen. Außerdem dürften wir da gar nicht rein.“ „Da ist was dran“, sagt Papa.

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„Huhu!“ Frank kommt ihnen auf dem Weg entgegen. Er umarmt Papa und klopft Jannis auf die Schulter. „Was guckst du so bedröppelt?“, fragt er Papa. „Jannis mag Forst lieber. Und ich Wald“, sagt Papa. Frank kneift die Augen zusammen wie ein alter Dachs. „Das müsst ihr mir erklären“, sagt er. Sie erzählen, was passiert ist. „Also, wenn man sagt, ein richtiger Wald ist nur einer, in dem Menschen nichts gemacht haben, dann gibt es aber heute gar keine Wälder mehr“, sagt Frank

nachdenklich, während sie den Weg zum Fischteich runtergehen. „Echte Urwälder gibt es bei uns nur noch ganz wenige. In fast jedem Wald haben die Menschen irgendwas verändert. Und wenn jeder Wald ein Forst ist, kann man sich den Unterschied auch sparen.“ Da hat er auch wieder recht, finden Jannis und Papa. „Wir sind ja auch eine Familie, obwohl wir nur zwei sind, Papa und ich“, fällt Jannis plötzlich ein. Da hat er auch wieder recht, findet Frank. „Ich finde es auch ganz schön, dass die Fische für uns zum Angeln in den Teich extra reingesetzt werden“, sagt Frank, als sie am Ufer ankommen. Er hat schon Klappstühle und Angelruten bereit gestellt. Tee und Brote gibt es auch. Tee und Brote sind fast das beste am Angeln, findet Jannis. „Es wäre schon anstrengend, wenn wir den ganzen Tag angeln würden, ohne zu wissen, ob es in dem Teich überhaupt Fische gibt“, lenkt Papa ein. Die drei setzen sich auf die Klappstühle, werfen die Angeln aus und gucken aufs Wasser. Die Regentropfen, die noch von den Bäumen fallen, machen Kreise in den Teich. Die Kreise werden immer größer und überschneiden sich. „Große Wälder, in denen alles noch ganz wild ist, finde ich trotzdem toll“, seufzt Papa. Jannis und Frank nicken. Sie sind alle drei verschieden und trotzdem hier zusammen. Am Nachmittag, als sie schon fast nach Hause wollen, fangen sie einen Fisch, den sie noch nie gesehen haben.

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RATSE L & BUCHERTIPP ersteckt, die mit der Wörter v Gesc f l e h h sic e r k i s t n n s n i a e D m ? e i n t einem ichte nde ab i f h e i e s k l o r bun auf h ieser Buchstabenw nnt i ten de ö In d K gen. n ä h Sti n Se n e m m a s u z 9 d n i ft 8u ein ten .

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„Die Kinder der Elemente“

vier Nachdem die Kinder der vier Elemente, Windi, Flämmchen, Knolle und Plitsch und Platsch, von ihren Eltern erfahren, dass mit der Umwelt nicht sorgsam umgegangen wird, beschließen sie, sich auf den Weg zu den Menschenkindern zu machen. Sie wollen sich dafür einsetzen, dass die Natur nicht weiter leiden muss und die Vielfalt der Erde erhalten bleibt. In dem ersten Band der Reihe von dem Autor Gül Kurtulus erfährst du, warum und wie sich die Umwelt verändert. In den weiteren Büchern begleitest du die Elementekinder auf ihrer Reise, um die Erde zu retten und erlebst mit ihnen spannende Abenteuer. ISBN 978-3-938631-05-8 / Preis ca. 15,00 Euro

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N E H C A M M IT

!

Wenn es draußen kalt und ungemütlich ist, ist die Futtersuche für Vögel besonders schwer. Daher freuen sie sich, wenn wir sie mit Meisenknödeln versorgen. Meisenknödel kannst du ganz leicht selbst machen. Unsere heimischen Singvögel lassen sich bei Ernährungsfragen in zwei Gruppen einteilen. Es gibt die Weichfresser, die lieber gequetschte Körner wie Dinkel-, Weizen- oder Haferflocken mögen. Obst fressen sie auch sehr gern. Dazu gehören Amseln, Drosseln, Rotkehlchen oder Kleiber. Finken und Meisen sind Körnerfresser, die Körner mit Schale bevorzugen.

Meisenkn

ödel!

Zutaten: Erdnussbutter Für Körnerfresser:

Körner aller Art wie Sonnenblumenkerne, getrocknete Beeren, Rosinen, ungesalzene

Zubereitung: Die Erdnussbutter kommt mit den restlichen Zutaten in eine Schüssel. Jetzt knetest du die Masse solange, bis alles gut gemischt ist. Aus einer Hand voll Masse kannst du einen Knödel formen. Als Beutel dient ein altes Zwiebel- oder Kartoffelnetz – und fertig sind die kleinen Energiebomben!

Nüsse Für Weichfresser: ungesüßtes Müsli, Hafer-, Dinkel- oder Weizenflocken

Zum Aufhängen nimmst du am besten einen Platz, den du gut beobachten kannst. Die Meisenknödel sollten besser im Schatten hängen, damit die Sonne sie nicht zu sehr erwärmt. 11


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