Magie der fjorde

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Still wie die Winternacht mit Pfoten voll Schnee. Winter auf Winter, Nachtblau auf Nachtblau. Die Gletscher legten ihr Eisb채renfell um die Gipfel. Fr체hlingssonne lockte Tropfen aus dem Eis. Tropfen fand Tropfen, Bach fand Bach. Rupfte und riss, rauschte und rann. Gierig am Fels, grabend im Boden. Schuf das tiefe Tal. Und: den spiegelnden, smaragdgr체nen Fjord. Helge Torvund

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Wohin auch meine Augen wandern, Ein Bergesriese über dem andern, Des einen Brust an des andern Lende, Bis an des Himmels äußerste Säume. Wir harren auf Donner und Weltenende; Die ewige Stille weitet die Räume. Bjørnstjerne Bjørnson (1832-1910)

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Aurlandsfjorden und Nærøyfjorden

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Ich lege den Arm behutsam um eine Wolke 4


Preikestolen, Lysefjorden

streiche dem Mond 체ber den Kopf und sp체re den Abend in unseren gest채rkten Muskeln. Helge Torvund

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Glaube nicht, ich käme aus ärmlichem Hause! Immer stand mir der Himmel offen. Ich lebte meine Worte mit dem Südstern als Nachbarn und dem Wind als Gefährten. Ich kenne die flachen Ameisenpfade zwischen gebrochenen Halmen am Boden, aber auch den leuchtenden Königsweg der Sehnsucht mit Gottes Fußspuren sichtbar im Sternenstaub. Ich bin ein Mensch. Ich habe die Größe darin erkannt, so unendlich klein zu sein. Hans Børli (1918-1989)

Kjeragbolten, Lysefjorden 6


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Im Osten ragt der Gletscher in eisgr체ner Wonne und gl채nzt so stolz 체ber dem Erdensaal. 8


Geirangerfjorden mit den Wasserfällen Frieren, Brudesløret und Syv søstre

Doch jetzt rauscht und brodelt es in der Sonne, denn ein Wasserfall stürzt sich tollkühn zu Tal. Vilhelm Krag (1871-1933) 9


Das Leben ist so lang, ab und an zieht es sich 端ber mehrere Monate, unterbrochen von hohem Gras, tiefen Fl端ssen und K端ssen die ebenso lange anhalten wie das Fallen eines Apfels in der kurzen Sekunde zwischen Sommer und Herbst. Terje Johanssen (1942-2005)

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Bøyabreen

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Trollstigen

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Die Berge entfalten sich die langsame Blume die mancher, doch niemals du verwelken und als Staub 端ber den Rand der blauen Vase wird fallen sehen Lars Saabye Christensen

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Regen kommt immer aus Wolken Wolken aus Nebel und der Nebel aus dem Wasser der Erde. Carl von LinnĂŠ (1707-1778)

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FjĂŚrlandsfjorden

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Hier wohne ich seit mehr als einem Menschenalter. Jahre mit Wind und Sternen am hohen Rigg segelten vorbei, 16


Kjeåsen, Hardanger

Bäume und Vögel haben sich sesshaft gemacht, doch in mir ist Unrast geblieben. Olav H. Hauge (1908-1994)

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Trolltunga, Odda

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Einladung Willst du mir die Hand reichen bei Mondschein, Laub bist du Unter offenem Himmel. Ăœber offenem Abgrund. Wie Laub bist du, bin ich. Leicht zitternd und leicht hinfort. Komm Tarjei Vesaas (1897–1970)

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Das waren einige Seiten aus dem Buch Bestellung 端ber: www.naturkultur.no


Das waren einige Seiten aus dem Buch Bestellung 端ber: www.naturkultur.no


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