FRAUSCHER Ausgabe 05 - April 2010
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Der Stรถrung einen Schritt voraus Frauscher Diagnosesystem FDS
www.frauscher.com
Vorwort Eine wichtige Aufgabe von Bahninfrastrukturunternehmen ist die Instandhaltung und Entstörung ihrer Signalanlagen. Diese Tätigkeiten bilden nicht nur die Grundlage eines sicheren, zuverlässigen
und pünktlichen Bahnbetriebs, sie haben auch einen erheblichen Anteil an den Kosten und Aufwendungen. Demzufolge besteht schon seit Jahren das Ziel, die Effizienz der Instandhaltung zu erhöhen und die Aufwendungen für Instandhaltung und Entstörung kontinuierlich zu senken. Ein wichtiger Baustein einer solchen Strategie ist der Einsatz eines modernen Diagnosesystems, wie es das neue Frauscher Diagnosesystem FDS darstellt. Ziel und Ergebnis unserer Entwicklung waren dabei die folgenden drei Schwerpunkte: 1. Reduzierung des Instandhaltungsaufwandes insgesamt
Auch unsere Frauscher Achszählsysteme schreiben, wenn auch nur in geringem Ausmaß, zyklische Wartungsarbeiten vor. Diese können mit Unterstützung des FDS zum Teil sehr komfortabel „vom Bürosessel aus“ durchgeführt werden (z. B. Messung des Radsensorruhestromes etc.). Periodische Präsenz vor Ort kann somit auf ein Minimum reduziert werden. 2. Präventive Instandhaltung (vor dem Auftreten von Störungen) Durch eine präventive Indikation von Warnmeldungen (z. B. gelockerte Radsensorbefestigung) kann auf eine mögliche
Der Störung einen Schritt voraus Frauscher Diagnosesystem FDS Aufbau und Konfiguration Das Frauscher Diagnosesystem FDS wird spezifisch an die Größe der gegebenen Anlage angepasst. Eine Erweiterung ist rasch und unkompliziert möglich. Die zu diagnostizierenden Komponenten (Achszählbaugruppe ACB, Auswertebaugruppe IMC etc.) werden über RJ45Patchkabel mit einer Bustransfer Einheit (BTE) verbunden. Diese übernimmt die Aufgaben der galvanischen Trennung und der Gewährleistung der Rückwirkungsfreiheit zum Achszählsystem. Auf Anforderung bereitet diese Einheit, welche bis zu vier zu diagnostizierende Komponenten erfassen kann, die Diagnosedaten für den LOG-Rechner auf. Dieser sammelt alle Diagnosedaten und bereitet diese für die „Außenwelt“ auf. Eine autarke Datenhaltung in Abhängigkeit der Anlagenspezifikas ist gesichert. Schnittstellen und Kompatibilität Die zum Einsatz kommende Ethernetschnittstelle stellt eine konventionelle und vielseitig verwendbare Verbindungsmöglichkeit dar. Über diese können mithilfe eines Webbrowsers (Internet Explorer, Mozilla Firefox etc.) sämtliche aktuellen und archivierten Diagnose- und Statistik2
Abbildung 1: Web-basierende Bedieneroberfläche mit zahlreichen Navigations- und Darstellungsmöglichkeiten
daten abgerufen werden. Weiter besteht die Möglichkeit auf Diagnosedaten über Internet, GSM/GPRS etc. zuzugreifen. Eine Benachrichtigung per SMS bzw. E-Mail runden das Schnittstellenportfolio ab. Die gesammelten Diagnose- und Statistikdaten können zusätzlich auch für übergeordnete Diagnoseleitsysteme (z. B. ESDIS in Österreich) auf Grundlage von XML-Telegrammen aufbereitet und versendet werden.
Bedieneroberfläche Nach der Eingabe der Adresse (IP, URL) des LOG-Rechners in einen Webbrowser offenbart sich die FDS-Anmeldemaske. Diese gewährleistet einen dreistufigen Benutzerzugriff mit unterschiedlichen Zugriffsrechten. Auch die zu verwendende Sprache kann ausgewählt werden. Die folgende Übersichtsseite eröffnet einen allgemeinen Überblick bzgl. des Status und des aktuellen Zustandes der
auftretende Störung bereits im Vorfeld aufmerksam gemacht werden.
eine zielgerichtete Entstörung erheblich verkürzt werden.
3. Schnelle und effiziente Entstörung
Durch Anwendung zukunftssicherer Schnittstellen wird das System auch in den folgenden Generationen der Frauscher Achszählsysteme integrierbar sein.
Induktive Radsensoren und rechnergesteuerte Achszählsysteme unterliegen einer Reihe von technischen und operativen Beeinflussungen, die zu den unterschiedlichsten Fehlermeldungen führen können. Das FDS bietet hierfür dem nicht vor Ort stationierten Instandhaltungspersonal die Möglichkeit einer Ferndiagnose an. Damit ist eine entsprechende Analyse des Störungsfalls möglich (Fehlercode, Fehlerumfeld) und die effektive Störungszeit kann durch
Das Frauscher Diagnosesystem FDS befindet sich derzeit in der Erprobung. Umfangreiche Feldtests in verschiedenen Ländern sowie Pilotprojekte weisen die Praxistauglichkeit und die Kostensenkungseffekte bei den Kunden nach.
konfigurierbare Komponente im Verbund mit dem Frauscher Achszählsystem ACS2000 angeboten und zum Einsatz kommen. Offizieller Vorstellungstermin für die Öffentlichkeit ist die InnoTrans in Berlin. Die Auslieferung erfolgt ab dem zweiten Halbjahr 2010. Ihr Michael Thiel
Zukünftig wird das Frauscher Diagnosesystem FDS als kundenspezifisch
Gesamtanlage. Neben den eingesetzten Komponenten wird deren Status anhand einer Ampelfunktion dargestellt. Weiters werden Zusatzinformationen wie Warnund Fehlercodes bzw. die aktuelle Anzahl der eingezählten Achsen angezeigt. Durch einen Klick auf die jeweilige Komponente offenbaren sich tiefer führende und spezifische Informationen. Im Falle einer anliegenden Warn- bzw. Störmeldung wird an dieser Stelle der detaillierte Fehlercode bzw. die Fehlerinformation der Komponente angezeigt. Aus dieser Anzeige können wertvolle Informationen der möglichen Warnungs- bzw. Störungsursache und zugleich Ansätze für deren Beseitigung geschlossen werden. Eine uneingeschränkte Diagnose bis auf die Feldebene hinab wird so ermöglicht. Das Instandhaltungspersonal kann sich anhand dieser grundlegenden Informationen optimal auf den Einsatz vorbereiten (Ersatzkomponente erforderlich, operative Störung, Wartungsthematik etc.).
Abbildung 2: Schnittstellen des Frauscher Diagnosesystems FDS
Zum Beispiel:
Zeitpunkt), letzte Überfahrt (Zeitpunkt), letzte durchgeführte Grundstellung (Zeitpunkt), letzter durchgeführter Komponentenabgleich (Abgleichstrom, Zeitpunkt) und aktueller Radsensorruhestrom (in mA). Unter anderem werden folgende Informationen statistisch aufbereitet: Anzahl der Zählpunktbefahrungen, Zählkreisbesetztmeldungen, Baugruppenabgleich, Störungszustand und Grundstellungsbetätigungen.
Komponente (Type, Software, Seriennummer), Komponentenstatus (Achsanzahl, Warn- bzw. Fehlercode), letzter Achszählerstand (Anzahl der Achsen,
Datenhaltung und Archivierung Das universelle *.txt Format (Textfile) stellt die kompatible Basis für die Datenhaltung und Archivierung der FDS-Daten dar.
Diagnose- und Statistikdaten Jede an das FDS angeschlossene Komponente stellt eine Fülle an Daten zur Verfügung, welche anhand der Bedienoberfläche eingesehen werden können.
Täglich wird eine komprimierte Datei erzeugt, welche heruntergeladen und lokal bearbeitet werden kann. Die *.txt Tagesdateien können z. B. in Excel importiert und bequem ausgewertet werden. Kontaktdaten Wenn Sie Anmerkungen, Verbesserungsvorschläge oder Fragen haben, wenden Sie sich bitte an: DI (FH) Gerhard Grundnig phone +43 (0) 7711 / 2920 - 9217 email gerhard.grundnig@frauscher.com
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FRAUSCHER-SHORT-NOTES
„MNR – Störspektrum Messgerät“ im Probeeinsatz bei der ÖBB
Neugründung: Frauscher-Gruppe gründet Tochtergesellschaft in UK
In intensiver Zusammenarbeit mit den österreichischen Bundesbahnen ÖBB wurde gemeinsam ein „Störspektrum Messgerät“ (MNR – magnetic noise receiver) entwickelt. Die Messsonde des MNR wird, ähnlich der Frauscher Radsensor Produktserie, mit Hilfe der Klauenmontage an die Innenseite der Schiene montiert. Einfache, temporäre sowie auch permanente Messvorgänge können so problemlos und unkompliziert durchgeführt werden.
Seit Jahren ist die Frauscher Gruppe in Großbritannien aktiv auf dem Gebiet der Achszählung und Raddetektion. Die erfolgreiche Geschäftsentwicklung soll nun mit einem langfristigen Engagement in Großbritannien fortgeführt und ausgebaut werden.
Als Ergebnis liefert das MNR eine Aussage bzgl. des auftretenden Frequenzspektrums an der Schiene, hervorgerufen durch unterschiedliche Fahrzeuge bzw. anderer Quellen.
Hierzu wurde mit Wirkung zum 01. April 2010 die Frauscher UK Ltd. am Standort Yeovil, Somerset gegründet. Frauscher UK Ltd. ist ein 100%iges Tochterunternehmen der Frauscher Holding GmbH und für Vertrieb, Kundendienst und technische Unterstützung in den Bereichen Vollbahn, Metro und Stadtbahn verantwortlich. Zum Geschäftsführer wurde Herr Richard Colman berufen.
Radsensor RSR123 Produktpflege
Erstes Metro-Projekt in China
Der Frauscher Radsensor RSR123 befindet sich bereits seit 2007 in verschiedenen Ländern Europas sehr erfolgreich im Einsatz. Sei es als Bestandteil in Achszählsystemen, Bahnübergängen, Weichenanlagen (EOW) oder Heißläuferortungsanlagen (HOA).
Die Frauscher GmbH hat von CRSC Chengdu den Auftrag für die Ausrüstung der Linie Yizhuangxian der Metro Peking mit Gleisfreimeldung erhalten. Vertragsgegenstand ist die Lieferung eines Achszählsystems der Generation ACS2000 mit Radsensor RSR180.
Die Ergebnisse und kontinuierlichen Beobachtungen dieses langjährigen Einsatzes im regelmäßigen Betrieb, ermöglichen mit Maßnahmen im Rahmen der Produktpflege eine weitere Erhöhung der Verfügbarkeit dieses innovativen HighTech-Radsensors. Eine zusätzliche Steigerung des Kundennutzens ist die Folge.
CRSC Chengdu ist verantwortlich für die Endmontage, Installation und Inbetriebnahme. Die Lieferung erfolgte bereits im Dezember 2009. Die Installation beginnt im Juni 2010. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2010 vorgesehen.
Frauscher plant die überarbeitete Version des Radsensors RSR123 ab April 2010 zur Zulassung einzureichen und in der 2. Jahreshälfte 2010 mit der Auslieferung an die Kunden zu beginnen.
Abbildung 3: Störspektrum Messgerät MNR (magnetic noise receiver)
Innotrans 2010, 21. - 24.09.2010, Berlin Wir stellen aus: Halle 26, Stand 230 Überzeugen Sie sich persönlich von der hohen Qualität und maximalen Funktionalität der innovativen Frauscher Produkte! Die im September 2010 stattfindende „Innotrans“ in Deutschland bietet die ideale Möglichkeit dafür. Produktneuheiten
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