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Es lebe die digitale Revolution! Digitale Transformation klingt gemächlich. Digitaler Darwinismus tönt sehr viel gefährlicher. Karl-Heinz Land, Buchautor und Evangelist des «adapt or die» im digitalen Zeitalter wird seine Thesen zum Thema am 27.10.2014 am Smart Business Day im GDI in Rüschlikon vorstellen. Eine Vorschau. Herr Land, Sie postulieren in Ihrem Buch den «Digitalen Darwinismus». Frisst in Zeiten der Digitalen Transformation jeder jeden? Das digitale Zeitalter geht in der Tat mit einer Auslese einher. Unternehmen, die den Wandel hin zu einem Businessmodell schaffen, das konsequent vom Kundenbedürfnis her gedacht ist, werden überleben. Die Unternehmen, denen es nicht gelingt, sich der Geschwindigkeit anzupassen, die Technologie und Gesellschaft vorgeben, werden gnadenlos aussortiert. Das klingt jetzt brutal, aber auch bei der digitalen Transformation gilt, dass nicht jedes Rad neu erfunden werden muss. Dennoch betreten viele Unternehmen digitales Neuland. Woran sollen sie sich orientieren? Es hat bereits Best Practices in verschiedenen Branchen und es gibt auch schon Experten, die in der Strategiefindung und Implementation von neuen Technologien über die letzten Jahre hinweg Erfahrungen gesammelt haben: ICT- und insbesondere E-Commerce-Dienstleister tragen das digitale Gen oft schon in sich und begleiten Kunden aller Segmente auf dem Weg der Transformation. Neben der Strategie und den Technologien ist es eminent wichtig, die eigenen Mitarbeitenden zu befähigen, die neuen Formen der Kundenansprache und –bindung über SocialMedia-Kanäle, das Tablet oder im kombinierten Online-Offline-Shop zu erlernen und anzuwenden. Denn die beste Omnipräsenz auf allen Kanälen nutzt nichts, wenn sie dem Kunden keinen Mehrwert bietet oder ihm das Leben nicht erleichtert. Sie sprechen in Ihrem Buch «Digitaler Darwinismus» von einem Paradigmenwechsel durch die digitale Transformation. Worin besteht dieser? Ich spreche im Zusammenhang mit der Digitalen Transformation von «kreativer Zerstörung»: Die Evolution in den Innovationen, die durch die digitale Transformation hervorgebracht werden, umfasst heutzutage eine Zeitspanne von maximal zwei bis fünf Jahren. Wenn ein Unternehmen drei bis vier Jahre nichts in dieser Richtung unternommen hat, dann hat es sozusagen einen ganzen Innovationszyklus verpasst, in dem sich seine Branche unter Umständen völlig neu erfunden hat. Plakativ lässt sich die Digitale Transformation so umschreiben: mein Unternehmen so aufzustellen, dass mithilfe der Verarbeitung von verfügbaren Informationen über meinen Kunden diesem massgeschneidert schneller und günstiger mehr Service geboten werden kann.
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Am Smart Business Day 2014 sprechen Sie vor Entscheidungsträgern über Digitale Transformation. Welchen Rat haben Sie für die Verantwortlichen in den Unternehmen, die bereits mitten in der digitalen Revolution stecken? Um festzustellen, wie digital reif ein Unternehmen ist, müssen verschiedene Kriterien auf der Strategie-, Prozess- und Produkte- oder besser Services-Ebene analysiert werden. Optimierungen sind aufgrund der Vielschichtigkeit immer ganzheitlich anzugehen. Es lohnt sich daher, einen Partner ins Boot zu holen, der ähnliche Aufgaben in der Branche schon gelöst hat und den Bogen spannen kann von der Beratung über die Auswahl der erforderlichen Technologien bis hin zur konkreten Umsetzung. Wir sprechen hier von den Veränderungen auf Anbieterseite. Was passiert auf Kundenseite? Kunden sind heutzutage immer nur einen Klick vom Konkurrenzangebot entfernt egal, ob es um Reisebuchungen oder Online-Shopping geht. Den Kunden auf meiner Seite halten geht nur, wenn ich ihm Convenience, Mehrwert und eine intuitive Benutzeroberfläche biete. Das kann ich einzig und allein, wenn ich seine Bedürfnisse antizipiert und entsprechend im Prozess und in der Technologie nachvollzogen habe. Dazu brauche ich eine digitale Vision und muss diese ebenso kreativ wie methodisch bis auf die Stufe der IT-Systeme heruntergebrochen haben. Wie kommt ein Unternehmen zu dieser Art von digitaler Vision und wie setzt es diese um? Mit der neuen und überwiegend virtuellen Nähe zum Kunden müssen die meisten Unternehmen schrittweise umgehen lernen. Das wird einem nicht einfach an einem zweitägigen Managementseminar eingetrichtert. Der Erfahrungsaustausch ist wichtig, wie er beispielsweise am Smart Business Day zwischen Experten, Anwendern und Kunden gepflegt wird. Jeder Anbieter kennt seinen Markt und sein eigenes Business resp. sollte es kennen. Unternehmen, die nicht nur wissen, was die Kunden und der Markt wünschen, sondern dafür auch eine Strategie haben, werden als Gewinner aus der digitalen Revolution hervorgehen. Weiterführende Informationen zu Referenten und zur Agenda des Symposiums «Digitale Transformation» finden Sie unter: wwww.smartbusinessday.com [Bildlegende] Karl-Heinz Land, Buchautor und Digital Darwinist: «Geschwindigkeit und Messbarkeit sind die neuen Key Performance Indices im digitalen Zeitalter.»