Werkstatt
Unterneustadt
1
Inhalt 2
Das Projekt
Die Ergebnisse
Ausblick
4
Entstehung aus dem Nextkassel-Prozess
12 Analyse
32 Die Fulda als Herz der Stadt
5
Wie wir zur Unterneustadt kamen
13
Vorhandene Ideen auf Nextkassel.de
32 Partizipatives Entwerfen
6
Die Methodik Cokreativität
14
Mental Maps
33 Ausblick
6
Die Werkstatt und Methoden
14 Gespräche
6
15
6
Luftbild
16 Die Ideen
7
Modelle
17
7
Collagen
18 Herleitung
7
Spiel
18
7
Gespräche
21 Lupenräume
8
Das Wintergrillen
22 Entwurf im Detail
Mental Map
34 Quellen
Mängel- und Potentialkarte
Change Map
Ideen und Vorschläge
23 Herleitung 24 Luepnraum Unterneustädter Kirchplatz 28 Lupenraum Holzmarkt
Das Projekt „Werkstatt Unterneustadt“ wurde im Wintersemester 2014/-15 im Fachbereich 6 Architektur, Stadtplanung und Landschaftsplanung (Fachgebiet Städtebau) der Universität Kassel angeboten. Teilnehmer des Projektes sind Maik Bock, Raphael Schneider, Thi Hong Cam Vo, Sun Yutong und Maria Zorn. Begleitender Professor ist G.-Prof Dipl.-Ing. Julian Petrin. 3
Das Projekt 4
Wie soll die Unterneustadt in 20 Jahren aussehen? Welche Orte müssen weg, welche sollen bleiben? Wo sollen neue Plätze, wo neue Wohnungen entstehen? Soll es mehr Fußgängerzonen, Fahrradoder Schnellstraßen geben? Für die Beantwortung dieser Fragen hat Nextkassel sich seit Herbst 2013 zur Aufgabe gemacht, die Meinungen der Anwohner und direkt Betroffenen einzuholen. Sie sind für Planungen wichtige Experten, da sie dem Problem oder dem Untersuchungsgebiet täglich in ihrem Wohn-, Arbeit oder Freizeitumfeld begegnen und auf Besonderheiten und Details hinweisen können, die den Planern bei ihren Ortsbegehungen selten auffallen. Sie wissen, welche verborgenen Ecken geschützt oder verbessert werden sollen und sie kennen den Charakter ihres Viertels. Aus dem Nextkassel-Prozess heraus hat sich ein studentisches Team mit dem Zukunftsszenario “Kassels Plätze schöner machen” auseinandergesetzt und die Unterneustadt als Untersuchungsraum gewählt. Hier sollte für einen oder mehrere Plätze ein städtebaulicher Entwurf in cokreativer Form (also in enger Zusammenarbeit mit den Bürgern) entwickelt und erprobt werden. Dabei wurden weiterhin die typischen Schritte eines städtebaulichen Entwurfes berücksichtigt: Analyse der Mängel und Potentiale, Ziele und Leitbilder, Entwurf im Detail. In jedem Schritt kamen die Ideen, Vorschläge, Anmerkungen und Darstellungen von den Bürgern selbst, das Projektteam stand ihnen für Fragen und Anregungen zur Seite.
typischen Beteiligungsmethoden an, sondern erprobt immer wieder neue Möglichkeiten, um ein Engagement der Bürger zu fördern. Semesterweise wurde die Arbeit des Projektes in drei Phasen eingeteilt: In der ersten Phase wurden Ideen für die gesamte Stadt zu allen möglichen Themen gesammelt. Innerhalb von einem Semester kamen auf der Internetseite, auf Veranstaltungen und per Post über 400 Ideen zusammen. In der zweiten Phase wurde diese Ideensammlung auf Zusammenhänge, Gruppierungen und Unterschiede untersucht und den Bürgern zur Kategorisierung und Favorisierung weitergegeben. So entstanden neun thematische Obergruppen mit 22 Stadtszenarien. In der dritten Phase wurde auf die Szenarien eingegangen, um konkrete Projekte entwickeln oder umsetzen zu können. Die Pro-
1 IDEEN
2 BÜRGERVISION
Entstehung aus dem Nextkassel-Prozess Seit Herbst 2013 sammelt das studentische Projekt Nextkassel Ideen für die Zukunft der Stadt von Bürgern und Besuchern und fördert somit eine direkte Bürgerbeteiligung in stadtplanerischen Angelegenheiten. Als partizipatives Bürgerstadtlabor wendet es nicht nur die
3 PROJEKTE
5
jekte des dritten Semesters beschäftigten sich mit den Szenarien, die die meisten Stimmen erhielten. Neben “Mit dem Fahrrad schnell durch die Stadt” wurden “Kassels Plätze schöner machen” und “Die Fulda als Herz der Stadt” unter die Top-3-Szenarien gewählt. Während das Topszenario von dem Projekt “Masterplan Fahrrad” und das dritte Szenario in einer Masterarbeit bearbeitet wird, widmete sich das Projektteam einer Vertiefung der Bürgerbeteiligung zur Platzgestaltung
Wie wir zur Unterneustadt kamen Während der ersten beiden Phasen wurde festgestellt, dass unsere Ideensammlung für die Stadt jenseits der Fulda noch nicht umfangreich und ausgereift war. Somit war es unter anderem ein Ziel, für den Kasseler Osten weitere Ideen zu sammeln und Beteiligungsmöglichkeiten anzubieten. Doch auch unter den wenigen Ideen für die Unterneustadt ließen sich bereits Ideen beispielsweise für den Platz der Deutschen Einheit und den Unterneustädter Kirchplatz finden. Diese Ideen waren noch nicht ganz konkret, wiesen jedoch immer auf eine geringe Aufenthaltsqualität hin. Auf diese Anzeichen konnte zurückgegriffen, um erste Analysen zu beginnen. Durch die Nähe der Unterneustadt zur Fulda, konnte eine Zusammenarbeit mit der Masterarbeit „Die Fulda als Herz der Stadt“ stattfinden und gemeinsam ein gläsernes Studio als Anlaufpunkt im Quartier eröffnet werden.
Die Methodik: Cokreativität Ein Hauptanliegen des Projektes war es, unter dem Gesichtspunkt der Cokreativität zu arbeiten. Eine allgemeingültige Definition existiert für diese Methode nicht. Dies ist wohl mit der Neuartigkeit des Begriffes im Bereich der Stadtplanung zu begründen. Methoden besteht der Ansatz darin, Planung nicht aufzudrängen und eine kritische und aktive Bürgerschaft zu stärken. Im Projekt wurde demnach darauf Wert gelegt, einen Schritt über die gängige Bürgerbeteiligung hinaus zu gehen und mit Bürgern gemeinsam Ideen zu entwickeln sowie in einem Entwurf zu verwirklichen. Die Bedeutung des Begriffes kann jedoch aus den Teilwörtern Co und Kreativität hergeleitet werden. Unter Kreativität wird allgemein die schöpferische Kraft verstanden und „Co“ als lateinische Vorsilbe bedeutet „zusammen (mit anderen)“. Unter „gemeinsam“ ist hier die Zusammenarbeit von Bürgern und Planern gemeint. Die Kreativität ist besonders im städtebaulichen Entwurf gefragt und obliegt derzeit dem Planer. Bürgerbeteiligung ist bis dato nur als Einsammeln von Ideen und Kritik zu verstehen und schöpft das Potenzial der Beteiligung nicht voll aus. Ganz im Gegensatz zu bewährten
Der Projektgruppe wurde dabei ersichtlich, dass vor allem Zeit und Empathie sowie ein gewisser planerischer Erfahrungsschatz dazu gehören. Eine besonders interessante Erfahrung war es, auf einer starken persönlichen Ebene zu arbeiten. So wurde nicht nur Stadtplanung betrieben, sondern auch zusammen gelacht und gegessen. Auf dieser Ebene, in der Distanz abgebaut wurde, konnte deutlich einfacher zusammengearbeitet werden. Als Planer war es dabei kein leichtes Unterfangen, da man schnell in die Rolle des Zuhörers verfiel. Nichts-
destotrotz war es sehr grundlegend eine gute Kenntnis des Stadtteils zu besitzen und so mit den Anwohnern - den Experten für ihren Stadtteil - eine qualitätsvolle Unterhaltung führen zu können. Im Prozess wurden verschiedene Instrumente erprobt, die im Folgenden vorgestellt werden. Dabei konnte beobachtet werden, dass die Instrumente, um schöpferisch tätig zu werden, einfach und verständlich aufgebaut sein müssen. Denn die meisten Besucher kamen in ihrer freien Zeit vorbei und wollten nicht langwierige und komplizierte Instrumente benutzen müssen, um sich zu beteiligen. Eine weitere Voraussetzung, um den cokreativen Ansatz zu vertiefen, besteht darin, für längere Zeit einen Anlaufpunkt im Stadtteil zu bieten.
Die Werkstatt und Methoden Im nächsten Abschnitt werden die verschiedenen Instrumente vorgestellt, die im Projektprozess angewendet wurden. Die Auflistung zeigt zugleich die zeitliche Reihenfolge auf. Die Anwendung und die daraus entstandenen Ergebnisse werden im Kapitel 2 beleuchtet. Mental Map
Luftbild
Das erste Instrument, das angewendet wurde, ist die Mental Map (kognitive Karte). Bei der Begehung des Stadtteils wurden Passanten angesprochen und gebeten, ihre Wahrnehmung vom Stadtteil zeichnerisch festzuhalten. Die Mental Map zeigt somit die subjektive Wahrnehmung eines Raumausschnittes und bringt mit Stift auf Papier, wie der Stadtteilbewohner seine Umgebung wahrnimmt. Dabei werden häufig Kurven begradigt und prägnante Orientierungselemente überdimensioniert dargestellt.1
Eine sehr gute Gesprächsgrundlage bot das auf Styropor befestigte Luftbild im Maßstab 1:1.000. Dort konnten Anwohner zum Beispiel auf Gefahrenstellen an der Leipziger Straße aufmerksam machen, die Verkehrsführung fußgängerfreundlicher planen oder den Unterneustädter Kirchplatz sowie den Platz der deutschen Einheit nach ihren Wünschen grob umgestalten. Die Gefahrenstellen wurden hierbei mit Hinweisschildern verdeutlicht, die in das Luftbild gesteckt wurden, während neue Wegeverbindungen bspw. mit einer Brücke aus Legosteinen umgesetzt wurden. 6
Das Luftbild als Bodengrundlage
Modelle In der zweiten Phase des Aufenthalts in der Unterneustadt wurde die Werkstatt über Nacht zu einem übergroßen begehbaren Modell umgebaut. Der gesamte Raum wurde mit einem Schwarz-Weiß-Luftbild von dem Stadtteil ausgelegt und die zwei Lupenräume Unterneustädter Kirchplatz und das Fuldaufer wurden als Modell auf Paletten dargestellt, damit die Besucher im Maßstab 1:150 ihre Visionen verwirklichen konnten. Den Besuchern wurde als kleine Orientierungshilfe eine „Einkaufsliste“ ausgehändigt, die eine knappe Anleitung der Herangehensweise vorgab. Zunächst sollten die Gäste eine Wunschaufgabe wählen. Diese ergaben sich aus den bisher gesammelten Ideen, die thematisch sortiert in den Fenstern aushingen. So bestand die Möglichkeit, entweder die Wunschaufgabe als Leitthema zu wählen oder eine konkrete Idee auszusuchen.
Die Wunschaufgaben für die Plätze
Eine Collage für die Promenade
Spiel
Die Materialbar
Die Wunschaufgaben lauteten: 1. Belebe das Fuldaufer 2. Bringe Nutzungen an das Wasser 3. Baue neue Wege an die Fulda 4. Gestalte den Unterneustädter Kirchplatz als grüne Oase 5. Baue mindestens ein Haus und bringe neue Nutzungen unter 6. Verbinde die beiden Seiten des Unterneustädter Kirchplatzes
Ein Modell für die Fulda
Auch ein selbst entwickeltes Spiel stand in der Werkstatt bereit. Dieses bot auf lockere Art und Weise die Möglichkeit, seinen Lieblingswohnort nach und nach zusammenzustellen. Jeder Spieler hat ein Deck vor sich, auf dem sechs Karten Platz haben. Jede Karte hat dabei eine bestimmte Bedeutung und gehört einer Kategorie an. So kann festgelegt werden, welcher Gebäudetyp vorherrscht, ob Einfamilienhaus oder Geschosswohnungsbau, ob die Tram durch den Lieblingswohnort fährt oder die Anwohner doch auf das Auto angewiesen sind, ob die Freifläche als Stellplatz genutzt wird oder ob es doch einen großen Park gibt. Dabei spielen auch die finanziellen Mittel eine Rolle, mit denen überlegt umgegangen werden muss und manchmal auch Kompromisse eingegangen werden müssen. So werden sechs Karten gesammelt, um seinen persönlichen Lieblingswohnort zu gestalten. Dabei werden Wohnpräferenzen auf spielerische Art erkundet und von dem Projekt-Team ausgewertet.
Gespräche Hatten die Besucher sich für eine Idee entschieden bzw. sich eine eigene überlegt, bat die reichlich ausgestattete Material-Bar von Styrodur bis zu Cocktailschirmchen vieles, um seine Idee umzusetzen. Dabei wurde darauf geachtet, die Besucher selbstständig agieren zu lassen und wenn nötig nur kurz Hilfestellung zu geben, um sie beim Modellbauen nicht zu beeinflussen. Dennoch gab es immer wieder großen Bedarf, die Idee verbal zu äußern oder schriftlich auf den Ideenzetteln festzuhalten. Die Scheu im Modell zu arbeiten legte sich jedoch nach anfänglichem Zögern schnell und Besucher, die nur kurz vorbeischauen wollten, vergaßen die Zeit beim Bauen und blieben bis zu zwei oder drei Stunden. Auch dieses Mal wurde der Ansatz verfolgt, verschiedene Methoden zu erproben. Die Plangrundlagen der zwei Lupenräume unterschieden sich in ihrem Erscheinungsbild, um zu beobachten, welche den besseren Anreiz zum Entwerfen gibt. Für das Fuldaufer wurde ebenso wie bei dem Gesamtplan der Unterneustadt ein Luftbild als Plangrundlage genutzt, das zur Hervorhebung des Lupenraums farbig dargestellt wurde. Die Plangrundlage des Unterneustädter Kirchplatzes wurde abstrahiert. Sie wurde digitalisiert und vereinfacht: Nur die Gebäudeumrisse und Grundstücksschollen wurden dargestellt.
Die Lupenräume als Modelle in der Werkstatt
Zum Einen hatte der vereinfachte Plan den Vorteil, einen neuen Blick unabhängig von bestehenden Wegen und Bäumen zu bieten. Zum Anderen den Nachteil, den Bestand teilweise außer Acht zu lassen und Ideen nicht direkt auf bestehende kleinräumige Strukturen aufzubauen. Der Vorteil beim Luftbild bestand darin, dass den Besuchern die Orientierung auf der Plangrundlage leichter fiel, allerdings wurden weniger neue Visionen entwickelt. Bei beiden Modellen konnte zusätzlich die Gebäudestruktur verändert werden. Die bestehenden Gebäude wurden in das Modell gesteckt und konnten „abgerissen“ werden.
Darüber hinaus bestand stets die Möglichkeit, Ideen und Probleme im Gespräch zu äußern. Sämtliche Ideen sowie Probleme, die aus den verschiedenen Stationen oder aus Gesprächen hervorgegangen sind, wurden zeitnah verschriftlicht und im Schaufenster nach außen und innen präsentiert. Dies diente einerseits der Kommunikation nach „außen“ und andererseits konnten die Besucher von innen mit Klebepunkten für ihre favorisierten Ideen abstimmen und somit über die Gewichtung entscheiden. Zudem konnten auch Kommentare vermerkt und an die Ideen geklebt werden, um diese zu ergänzen.
Collagen An einer weiteren Station in der Werkstatt Unterneustadt konnten an der sogenannten „Bastelecke“ ausgewählte Szenerien in der Unterneustadt aus Fußgängerperspektive mit Hilfe von Collagen nach den eigenen Vorlieben umgestaltet werden. Dabei wurden Fotografien der Unterneustadt und Staffagen unterschiedlichster Art bereitgestellt. Gespräche zu den Modellen und Ideen 7
Das Wintergrillen Für einen Tag haben die Bewohner des Stadtteils den Holzmarkt in einen Quartiersplatz verwandelt Die Idee für das Wintergrillen ist in der Schlussphase der Werkstatt bei einem Besuch im benachbarten Wohnhaus in der Bädergasse 8 und Sternstraße 4 entstanden. Sie hat sich im eigentlichen Sinne des Projektes - in einem cokreativen Prozess entwickelt. Bei einer Unterhaltung im Gemeinschaftsraum des Hauses mit Blick auf die noch nicht umgestaltete Seite des Holzmarktes wurde darüber gesprochen, welches Potential die derzeit lediglich als Hundewiese genutzte Fläche besitze und so die Aktion des Wintergrillens auf dem Holzmarkt angestoßen. Die Idee für die Aktion wurde innerhalb des Hauses bekannt gemacht und es fand ein Vortreffen mit interessierten Hausbewohnern statt, bei dem gemeinsam der Ablauf des Aktionstages ausgearbeitet wurde. Eine gemeinschaftliche Aufräumaktion zu Beginn des Tages stellte die Grundlage für das anschließende Umgestalten dar. Zudem war sie Anliegen der Anwohner und Anreiz sich zunächst niedrigschwellig zu beteiligen. Die methodische Herangehensweise war grundsätzlich zweigeteilt angelegt: Auf der einen Seite ging es darum den Platz nach dem „Planning for Real“-Ansatz temporär für einen Nachmittag umzugestalten. Dafür wurden die Bewohner sowie die Besucher im Vorfeld aufgefordert Gegenstände mitzubringen, die dem
Platz eine andere Atmosphäre verleihen, ihn verschönern. Hier ging es insbesondere darum, das Potential des Raumes aufzuzeigen, auf ihn aufmerksam zu machen und ihn mehr in die Wahrnehmung der Bewohner und Bürger zu rücken. Auf der anderen Seite wurde die Möglichkeit geboten an Modellen des Holzmarktes und des Unterneustädter Kirchplatzes konkrete Visionen für eine langfristige Umgestaltung der Räume zu entwickeln. Um den Besuchern den Einstieg in die abstrakte Planung zu erleichtern, konnten sie die von ihnen angestrebte Atmosphäre des Raumes durch Ankreuzen von Begriffen aus der Tag-Wolke eingrenzen. Dies ergab zudem die Chance, durch Rückfragen überprüfen zu können, ob die Besucher bspw. mit ihrer Planung auf ihre angestrebte Atmosphäre hinarbeiten und ihnen gegebenenfalls Ratschläge zur Erreichung ihres Zieles geben zu können. Die Materialien zur Umsetzung der Gestaltungsideen waren sogenannte „Pixel“, quadratische Elemente verschiedener Farben und Muster, mit denen der gewünschte Bodenbelag verdeutlicht werden konnte und vereinfachte weiße Styrodurelemente, die verschiedene dreidimensionale Objekte wie Bäume oder Sitzgelegenheiten repräsentieren konnten.
8
9
Ergebnisse 10
Zu Beginn des Semesters war es notwendig, eine gewisse Vorbereitung für die Analyse zu leisten: Welche Nutzungen sind an welchen Standorten vorzufinden? Wie groß ist das Interesse der Bürger, an der (Weiter-)Entwicklung ihres Stadtteils mitzugestalten? Wie kann Bürgerbeteiligung im cokreativen Kontext für einen städtebaulichen Entwurf funktionieren? Mit diesen Fragestellungen soll das Verständnis für das Stadtgefüge der Unterneustadt entwickelt sowie erste Tendenzen und Auffälligkeiten herausgefiltert werden. In der Werkstatt Unterneustadt wurden die Phasen mit unterschiedlichen Herangehensweisen mit Bürgern des Stadtteils erprobt. Wie diese angenommen wurden, welche Aussagen getroffen wurden und welche Erkenntnisse infolge dessen für den weiteren Arbeitsprozess hilfreich waren, sind in den folgenden Kapiteln “Analyse”, “Ziele und Leitbilder” sowie “Entwurf im Detail” zu finden. Ihre Ideen und Vorstellungen für die Unterneustadt konnten in verschiedenen Darstellungsarten festgehalten und dokumentiert werden, sodass die Inhalte schlussendlich in die “Mängel- und Potentialkarte”, “Change Map” und im “Entwurf im Detail” übersetzt wurden.
11
Analyse 12
Analyse Der erste Schritt des Planungsprozesses ist die Analyse des vorhanden Gebietes. Bevor es in die Planung geht, werden Mängel, Potentiale und Besonderheiten des Untersuchungsraumes aufgezeichnet. Vorhandene Ideen auf www.nextkassel.de Bevor die Werkstatt Unterneustadt ihre Arbeit aufnahm, wurden durch den Nextkassel-Prozess insgesamt 26 Ideen gesammelt, die in der Unterneustadt zu verorten sind bzw. auf den Stadtteil zutreffen. Die Mehrheit davon - das sind 19 Ideen - ist allgemein gehalten. Das bedeutet, sie sind in der Regel nicht klar auf einen Ort festzulegen, betreffen den Stadtteil im Ganzen oder sie sind relativ vage gehalten und daher unterschiedlich interpretierbar. Die meisten Ideen (9), die die Unterneustadt betreffen, sind dem Szenario „die Fulda als Herz der
Stadt“ zugeordnet, gefolgt von „Kassels Plätze schöner machen“ (5) und „Aufenthaltsqualität in der Stadt stärken“ (4). Bei genauer Betrachtung fällt auf, dass zwei Ideen des Szenarios „die Fulda als Herz der Stadt“ konkret zu verorten sind, was bei den anderen beiden Szenarien nicht gelingt. Insgesamt lassen sich sieben Ideen auf bestimmte Räume in der Unterneustadt verorten. Diese lauten:
4. Fußgänger + Radfahrerbrücke zwischen Katzensprung + Hafenviertel (12 Stimmen) 5. Kreisel am Platz der deutschen Einheit neu gestalten (2 Stimmen) 6. Nutzungsmischung in der Leipziger Str. (2 Stimmen) 7. Platz der Deutschen Einheit fußgängerfreundlicher gestalten (1 Stimme)
1. Lückenschluss zwischen Unterneustadt und Fuldaaue (106 Stimmen) 2. Platz der Deutschen Einheit als Büro- und Forschungszentrum (32 Stimmen) 3. Festwiese nutzen! (19 Stimmen)
(Anmerkung: Hier werden nur Ideen dargestellt, die bereits vor der Werkstatt eingebracht wurden. Stand der Stimmen ist der 4.3.2015) Ihre Lage ist in der nachfolgenden Karte dargestellt.
4
6
1 3
2 7 5 Die bereits eingereichten Ideen
13
Mental Maps Die Wahrnehmung des Lebensumfeldes und auch der alltägliche Aktionsradius kann aus Mental Maps gut abgeleitet werden. Zu diesem Zweck wurden Passanten in der Unterneustadt gebeten, eine Karte des Stadtteils aus dem Gedächtnis zu zeichnen. Besonders ins Auge fällt dabei die Leipziger Straße. Sie wurde nahezu in jeder Mental Map als bedeutendes Element dargestellt. Entweder in zentraler Lage oder am Rand der Zeichnung. Dies zeigt, wie stark die Leipziger Straße die Unterneustadt in zwei Teile trennt und darüber hinaus, welche Barriere bzw. Grenze sie für einige Bewohner darstellt. Ein weiteres Element, das ebenso auf einem Großteil der Mental Maps vertreten war, ist die Fulda mit ihren Überwegen in die Innenstadt. Hier ist zu erkennen, dass die meisten Bewohner dem Fluss eine wichtige Rolle beimessen. Es wird aber auch deutlich, dass die Fulda eine Hürde hin zur Innenstadt darstellt. Mental Maps sind in der Regel verzerrte Darstellungen der Realität. So sind Dinge oftmals größer oder näher dargestellt. Dies ist bei den Darstellungen der Karlsaue der Fall. Sie liegt in den meisten Zeichnungen näher an der Unterneustadt als in Realität. Hieraus kann abgeleitet werden, dass viele Bewohner die Karlsaue mit der Orangerie als wichtigen Naherholungsraum in kurzer Entfernung zu ihrem Wohnort wahrnehmen. Neben den großen stadtteilprägenden Elementen finden sich in den Mental Maps der unterschiedlichen Personen auch viele auf Stadtteilebene weniger bedeutsame Elemente, die sehr groß gezeichnet oder in den Mittelpunkt gerückt wurden, wie bspw. der Spielplatz um die Ecke, da die jeweiligen Orte für den Einzelnen möglicherweise eine wichtige Rolle im täglichen Leben spielen.
Viertel) ein großes Maß an Zufriedenheit in Bezug auf die Unterneustadt bzw. ihren persönlichen Nahbereich im Stadtteil hat. Besonders ausgeprägt ist dies bei alteingesessenen Bewohnern der Unterneustadt. Positiv werden dem Stadtteil die gute Anbindung, Nähe zur Fulda und Innenstadt sowie die Nähe zur Karlsaue und Orangerie angerechnet. Negative Aspekte betreffen insbesondere die Leipziger Straße und den Platz der Deutschen Einheit mit seinem Umfeld. Das sind beispielsweise die Lärmbelastung, die von der Straße ausgeht, ihre Barrierewirkung und die verkehrliche sowie bauliche Situation am Kreisverkehr des Platzes der Deutschen Einheit. Die genannten Lieblingsorte im Stadtteil reichen vom kleinen Spielplatz an der Ecke bis hin zum gesamten Fuldaufer. So wurde beispielsweise das Kurbad Jungborn, die Karl-Branner-Brücke, die Gärten der essbaren Stadt oder das Blücherviertel angeführt. Bemerkenswert ist, dass bei der Frage nach Lieblingsorten in der Unterneustadt häufig Orte genannt wurden (insbesondere die Karlsaue und Orangerie), die außerhalb des Stadtteils liegen. Dies ist wohl darin begründet, dass viele Bewohner diese Orte aufgrund der räumlichen Nähe und fußläufigen Erreichbarkeit zu ihrem Stadtteil zählen. Zu dem seit Mitte der neunziger Jahre gebauten Teil der Unterneustadt südlich der Leipziger Straße sind die Meinungen der befragten Passanten zwiegespalten. Dementsprechend wurde das Viertel sowohl als Lieblingsort genannt, als auch als „architektonisches Verbrechen“ bezeichnet.
Verschiedene Mental Maps
Gespräche Neben den Ortsbegehungen fand die erste Annäherung an die Unterneustadt durch Gespräche mit Passanten auf der Straße statt. Es wurden auf der einen Seite allgemeine Fragen gestellt, wie bspw. „was ist typisch Unterneustadt?“ oder „wie geht es Dir in der Unterneustadt?“, um einen Eindruck von der generellen Zufriedenheit der Bürger mit dem Stadtteil zu bekommen. Auf der anderen Seite zielten spezielle Fragen darauf ab, konkrete Orte in der Unterneustadt ausfindig zu machen, die sehr wichtig für die Bewohner sind oder als besonders störend wahrgenommen werden. Als Fragestellungen hierfür dienten u.a. „welchen Lieblingsort hast Du?“ oder „welches/ -n Gebäude/ Platz würdest Du sprengen?“. Es fällt auf, dass die Mehrheit der befragten Personen (gut drei Unterwegs in der Unterneustadt 14
Rondell Karlsaue und Orangerie
Verknüpfung zur Aue / Buga / Innenstadt
Drahtbrücke
Karl-Branner-Brücke „Wohnen am Fluss“ hohe Wohnqualität
„Wohnen am Fluss“ hohe Wohnqualität
Kurbad Jungborn
Werkhof
Treffpunkt für Anwohner hohe Freiraumqualität
Leipziger Straße als Barriere
Kinder und Jugendliche
Unterneustädter Kirchplatz Durchgangsraum fehlende Aufenthaltsqualität Fulda-Promenade
temporäre / multifunktionale Nutzung
„Dorf-Atmosphäre“
Fußballplatz
Nutzungsangebote primär für Zielgruppe „Autofahrer“
temporäre / multifunktionale Nutzung
Platz der deutschen Einheit Verkehrsknotenpunkt Durchgangsraum fehlende Aufenthaltsqualität
Fußballplätze
hohe Freiraumqualität (Parkanlage, Spielplätze)
Analyse
Die Ideen
Aufenthaltsqualit채t
Bauen
Entwicklung
Mobilit채t
Image
Nutzung f체r alle
Sport & Spiel
Umnutzung
Die Ideen Alle Ideen, die in der Werkstatt genannt wurden, ergeben auf den Gesamtraum betrachtet ein Handlungskonzept für den Stadtteil. Um erste Lösungsansätze sowie Ziele und Leitbilder aus den Mängel und Potentialen der Unterneustadt heraus formulieren zu können, wurden Ideen aus der Werkstatt Unterneustadt gesammelt. Während der Ideensammlung konnten verschiedene Schwerpunkte abgelesen werden, die sich als Grundlage im weiteren
Arbeitsprozess für die potentiellen Lupenräume herauskristallisieren. Die Ideen werden in diesem Kapitel in räumlich-funktionale, thematisch-inhaltliche und strategische Aussagen sortiert und miteinander gebündelt - Infolge dessen kann eine vereinfachte Übersicht aller Ideen ermöglicht werden, an welchen Standor-
ten und Platzsituationen die meisten Stimmen haben bzw. den Verbesserungsbedarf aus Sicht der Bürger am dringendsten benötigen.
Gesamte Unterneustadt
Tempobegrenzung an der Bettenhäuser Straße In der Bettenhäuser Straße wird die Geschwindigkeitsbegrenzung der Spielstraße regelmäßig nicht eingehalten. 7427
Café Jungborn
Nutzung der Solarenergie Förderung der Solarnutzung (thermische und PV-Solaranlagen), Erneuerung der Häuser, Unterstützung der Genossenschaft in diese Richtung. 7178
Change Map
Gesamtstadt - Bunte Häuser Anwohner und Eigentümer können ihre Fassade farbig gestalten. Dafür erhalten sie ein Steuervorteil 7176 Verbesserung der Radwege Radwege sind im bebauten Bereich der Unterneustadt recht gefährlich, Wege fehlen bzw. die bestehenden sind zu eng. Manche Fahrradfahrer nehmen keine Rücksicht. 7484 Multifunktionsladen Ich wünsche mir einen Multifunktionsladen, der alle Versorgungseinheiten abdeckt: Poststation, Kiosk, Rezeptstelle etc. in der südlichen Unterneustadt. 7157 Soziale Mischung in der Unterneustadt fördern Leider ist keine soziale Mischung vorhanden, sondern nur eine Segregation im Kleinen. 7406
Verlegung des Radweges Es besteht eine große Unfallgefahr an der Gasse Bettenhäuserstr. 1 und 1a. Man könnte den Weg über die Bädergasse umleiten. 7180
Blücherstraße Verkehr zum Fußballplatz umleiten Zu den Fußballplätzen gelangt man momentan hauptsächlich über die Blücherstraße. Zu Stoßzeiten führt das zu einem hohen Verkehrsaufkommen. Eine Umleitung des Verkehrs zu den Sportstätten wäre für Spieler, Zuschauer und Anwohner gut. 7182 Verbesserung der Fahrradstraße Die Fahrradstraße in der Blücherstraße verunsichert die Autofahrer, da die Verhaltensregeln nicht klar sind. Man bräuchte vielleicht deutlichere Maßnahmen (Markierungen). 7148
Café Jungborn beleben Das Café Jungborn erneuern und mit mehr Leben füllen! Kleine Quartiersfeste und Abendprogramm beim Kulturzelt anbieten. 7557 Badeanlage am Café Jungborn Am Café Jungborn soll eine Badeanlage an der Fulda gebaut werden. 7794 Schwimmendes Schwimmbad Es sollte ein schwimmendes Schwimmbad in der Fulda geben. Ein guter Ort hierfür wäre das Café Jungborn - attraktive Lage und das Café könnte davon profitieren. 7613 Fahrradreparatur für Lau! Kostenfreie Fahrradreperatur Flicken, Schrauben, Pumpen, ein paar Ersatzteile. 7174
Christophstraße Verbesserung der Parksituation In der Christophstraße kommt es zu „wildem Parken“. Hier soll die Parksituation geordnet werden. 7423
Bunker Bettenhäuser Straße Fertigstellung der Bettenhäuser Straße Fertigstellung der Bettenhäuser Straße in Richtung Seniorenwohnheim sowie im umliegenden Bereich des Seniorenwohnheimes. 7144
Elisabeth-Selbert-Promenade Grünfläche vor dem Bunker aufwerten Es wurden im Stadtteil schon einmal Ideen für die Grünfläche vor dem Bunker gesammelt. Es wäre toll, wenn davon etwas umgesetzt werden würde. 7425
18
Elisabeth-Selbert-Promenade hervorheben Die Promenade soll ihren Namen gerecht werden - ich wünsche mir, dass sie aufgewertet und mehr hervorgehoben wird. 7438
Beleuchtung in der Mauer Flutlöcher in der Mauer für Beleuchtungen nutzen. 7490
Skulptur wieder aufbauen Skulptur (2000-2005) ähnlich wieder aufstellen (Markus Vögtle (Steinmetz aus Bettenhausen) + im Park der Elisabeth-Selbert-Promenade. 7495 Umlegung des R1 Umlegung des R1, da auf den engen Straßen schon wenig Platz ist und wenn Autos, Radfahrer und Fußgänger aufeinander treffen wäre nicht viel Platz für Fußgänger vorhanden. Dies gilt insbesondere für die Elisabeth-Selbert-Promenade (viele Richtungen treffen aufeinander, schlecht einsehbar). 7507
Fulda Fläche im Park nutzen Liegeflächen, Relaxzonen, Zugang zum Wasser, Sandstrand. 7752
straße zu verbinden. Um den Schiffseinlass zu erhalten, würde ich dort eine Zugbrücke oder ähnliches installieren. 7761 Mehr Nutzungen an der Fulda ermöglichen Ich wünsche mir mehr Nutzungsmöglichkeiten an und auf der Fulda wie z.B. Tretboote, Stege und Strände. 7737 Steg und Flöße an der Fulda Hütte auf Steg, angedockte Flöße mit überdachten Relaxzonen. 7735
Hafen Fuß- und Radweg von der Hafenbrücke bis zum Hafen ausbauen. 7569
Jahnstraße Bänke und Mülleimer an der Jahnstraße. 7199
Karl-Branner-Brücke Open-Air-Kino auf dem Wasser Ein schwimmendes Kino auf der Fulda, das auch für andere Veranstaltungen genutzt werden kann. 7667 Mehr Freizeitmöglichkeiten am Fuldaufer Möglichkeiten zum Grillen, Freizeit genießen, Schwimmen am Fuldaufer ermöglichen. Sandstrand oder eine schwimmende Insel auf der Fulda. 7665
Gondelhafen Unterneustadt Mehr Bänke am Fuldaufer Zwischen Karl-Branner- und DrahtDen Fußweg unterhalb der Karl-Branbrücke einen öffentlichen „Hafen“ ner-Brücker in nördliche Richtung entwickeln. Dort könnten kleine Schiffe die schöner gestalten. Es sollte das Parken dort Fulda queren. Auch für Spiel und Spaß. 7577 verboten werden und dafür ruhigere Flächen für Fußgänger und Radfahrer angelegt werden. Steg und Tretbootverleih 7671 Ich wünsche mir einen Steg und einen Tretbootverleih in der UnterneuUm und an der Drahtbrücke stadt. 7779 Sitzmöglichkeiten, Weg an das Wasser, Schwimmelement / Steg auf Fitnesssport an der Fulda oder an der Fulda um dort an das Wasser zu Haben sie in Australien auch, gerade gelangen. 7531 für Jogger (als Zwischenübung) gut. 7729 Hausboote erlauben Nutzung von Hausbooten entlang der Ufer ermöglichen. Weiterhin öffentliFuldabrücke che Anlegestellen. Sinnvoll um das gastronomische Angebot an der Fulda zu stärken. 7627 Unterführung Leipziger Straße Die Unterführung unter der Leipziger Neue Brücke für Radfahrer und Straße (an der Fuldabrücke) soll Fußgänger attraktiver, freundlicher und heller gestaltet Verbindung zwischen Prinzessgarten werden (Farbe, nachts Licht). 7191 und Jahnstraße schaffen. Dadurch können Konflikte an den anderen Brücken vermieden werden und die Fahrradstraße Blücherstraße wird wirklich zu einer Fahrradstraße. Weiterhin würde damit eine Wiederbelebung des Bootsverleihs in Blücherstraße stattfinden. Nutzung auch als Ateliers und evtl. Gastronomie. 7607 Steg an der Genossenschaftsfläche Da eine Promenadenerweiterung aus rechtlichen Gründen möglicherweise nicht funktioniert, wünsche ich mir eine Stegkonstruktion, um die Drahtbrücke mit der JahnBeleuchtung für die Unterführung 19
Mehr Mülleimer entlang des Fuldauferweges Am Fuldauferweg zwischen der Fuldabrücke und der Karl-Branner-Brücke ist immer wieder Müll vorzufinden. Hier fehlt es an Mülleimern! 7434 Mülleimer aufstellen Mülleimer an der Fuldamauer und der Karl-Branner-Brücke aufstellen. Der Müll bleibt oft liegen. 7493 farbige Beleuchtungen an der Karl-Branner-Brücke Die weiße Beleuchtung der Karl-Branner-Brücke erzeugt eine sterile Atmosphäre. Durch einfache Maßnahmen mit einer farbigen Beleuchtung kann hier eine stimmungsvollere Atmosphäre erreicht werden. 7415 Karl-Branner-Brücke sicherer gestalten Aufgrund des Holzbelags der Karl-Branner-Brücke wird diese bei Kälte im Winter sehr glatt und gefährlich zum Überqueren. 7417 Karl-Branner-Brücke: Konflikt zwischen Radfahrern und Fußgängern An und auf der Karl-Branner-Brücke gibt es immer wieder brenzlige Situationen zwischen Fahrradfahrern und Fußgängern. Hier ist über eine Flächenzuordnung für die unterschiedlichen Nutzergruppen nachzudenken. 7413
Leipziger Straße Sperrung der Leipziger Straße Leipziger Straße bzw. Kurt-Schuhmacher-Straße usw. zwischen Lutherplatz und Platz der Deutschen Einheit für den motorisierten Verkehr sperren; über bestehende Hauptstraßen und Hafenbrücke umleiten. Dazu soll die ehemalige Altstadt zum Stern über die Brücke wiederaufgebaut werden. 7167
mehr Verkehrssicherheit an der Leipziger Straße Ich wünsche mir mehr Verkehrssicherheit an der Leipziger Straße. Gerade durch die Schüler der Grundschule und der Oberstufenschule wäre dies sehr wichtig. 7411 Verringerung der Straßenspuren auf der Leipziger Straße Durch eine Verringerung der Spuren würde die Leipziger Straße in der Unterneustadt ruhiger und netter für Anwohner und Fußgänger sein. Der Verkehr könnte zum Beispiel über die Hafenstraße geleitet werden. 7170 Gefahrenstelle an der Tankstelle am Platz der Deutschen Einheit Bei der Ausfahrt der Tankstelle am Platz der Deutschen Einheit besteht eine Gefahrenstelle zwischen Radfahrern und dem Autoverkehr. Diese Situation soll genau unter die Lupe genommen und so umgestaltet werden, dass es für beide Verkehrsteilnehmer sicherer wird. 7193
Messeplatz mehr Nutzungspotential auf dem Messeplatz Schwanenwiese Auf der Schwanenwiese sollte besser ein Spielplatz entstehen oder andere Beschäftigungsanlagen sollten integriert werden anstatt die Fläche für drei Wochen Messe im Jahr komplett von sonstiger Nutzung freizuhalten. 7408
Platz der Deutschen Einheit Platz der Deutschen Einheit als „No-Go-Area“ Der Platz der deutschen Einheit strahlt eine seltsame fast unwirkliche Atmosphäre aus. Man traut sich kaum, den Platz neben der Haltstellenplattform zu betreten. Der Platz der Deutschen Einheit muss so aufgewertet werden, dass die Aufenthaltsqualität verbessert wird. 7404 Urban Gardening auf dem Platz der Deutschen Einheit Die grüne Wiese auf dem Platz der Deutschen Einheit könnte als Urban-Gardening-Fläche genutzt werden und damt die Aufenthaltsqualität steigern. (Referenzbeispiel: Danziger Platz in Frankfurt) 7139
Mehr Platz zum Spielen in der Unterneustadt Die Fläche könnte viel mehr Nutzungen zum Spielen bieten (Sand). Die Fläche sollte kinderfreundlicher gestaltet werden. Der Spielplatz sollte erweitert und verlegt werden (Gefährdung durch zu schnelle Radfahrer). 7661
Willi-Seidel-Haus Öffentliche Schiffsanlegestelle Unterneustadt Eine öffentliche Schiffsanlegestelle für Boote und auch kleinere Boote. Eingang zur Unterneustadt über das Boot. 7580
Wollstraße QVC Stellplätze im QVC Das Stellplatzangebot im QVC-Parkhaus ist durch die Mitarbeiter kaum ausgelastet. Daher würde es sich anbieten, die überschüssigen Parkplätze für die Allgemeinheit zu öffnen. 7384
Bootshaus für Alle! Das Bootshaus an der Fulda ist bislang nur für einen eingeschränkten Kreis an Personen nutzbar. Hier sollte über eine öffentliche Nutzung des Bootshauses nachgedacht werden. 7436 Fußgängerbrücke Brücke zum Karlshospital von Wollstraße. 7539
Sommerweg Mischgebiet anstatt Gewerbegebiet in der Unterneustadt Im Nordosten können neue Wohnräume entstehen! Auf den Flächen der Autohäuser und der alten Lagerhäuser können Wohnungen errichtet werden. 7165
Park an der Schleuse Einen Platz am Wasser Wie die früher ungenutzten Uferbereiche sollte auch auf der Hafenstraße-Seite ein grüner Platz am Wasser entstehen. 7542 Erweiterung des Spielplatzes Trimm-Dich-Pfad bzw. Sportgeräte für Erwachsene als Erweiterung des Spielplatzes im nördlichen Bereich (Schleuse). 7522 Querung über das Wehr ermöglichen Eine Verbindung in Richtung Finkenherd sollte über das Wehr wieder möglich gemacht werden. Dann muss auch keine neue Brücke gebaut werden. 7516
Sternstraße Infopunkt am R1 Infopunkt und Pannenwerkstatt für Radfahrer des R1 in der Bettenhäuser Straße 10 (Bike Tyson) als Anlaufpunkt für Besucher Kassels mit dem Fahrrad. 7150 Asphaltbelag an der Sternstraße ersetzen An der Sternstraße zwischen Spielplatz und Park soll der Asphaltbelag ersetzt werden. Dadurch soll die Fläche vereinheitlicht und die Verkehrsfläche / Straße beseitigt werden. 7160
Fußgängerbrücke mit angrenzender Fuldanutzung 20
Lupenraum Holzmarkt
Lupenraum Unterneustädter Kirchplatz
Aufenthaltsqualität an der Bädergasse verbessern Zufahrt an der Bädergasse von der Leipziger Straße beseitigen und die Grünfläche an der Treppe anbinden. 7172
Schulhof am Unterneustädter Kirchplatz Der Schulhof braucht mehr Spielgelegenheiten und Bäume. 7186
Grünfläche am Fullepavillion beleben. 7770
Der Holzmarkt als Nachbarschaftstreff
Begrünung auf dem Unterneustädter Kirchplatz aufwerten Da die Wiese des Unterneustädter Kirchplatzes wegen des vielen Verkehrs nicht genutzt wird, sollte der Platz mehr begrünt werden (z.B. extensive Staudenbepflanzung oder ein Hain). 7375
Überweg am Unterneustädter Kirchpatz verbessern Die Überquerung der Leipziger Straße am Unterneustädter Kirchplatz stellt einen Gefahrenpunkt dar. Für mobilitätseingeschränkte Personen ist dies besonders problematisch. Daher sollte ein barrierefreier Überweg geschaffen werden. 7382
Mehr Grün am Unterneustädter Kirchplatz Ich wünsche mir, dass der Unterneustädter Kirchplatz mehr Aufenthaltsqualität und Lebendigkeit bekommt ...vielleicht mehr Grün, Bäume und Sitzgelegenheiten. 7205
Entschleunigung am Unterneustädter Kirchplatz Der südliche Bereich des Unterneustädter Kirchplatzes soll eine Entschleunigung erfahren, damit inbesondere Fußgänger sich dort sicherer fortbewegen können. 7389
Grünfläche auf dem Holzmarkt als kleine Oase umgestalten Der Holzmarkt sollte als Grünfläche gestaltet und von der Straße mehr abgeschottet werden - als kleine Oase mit Sitzgelegenheiten. 7725 Grünfläche am Holzmarkt erhalten Ich wünsche mir, dass der Holzmarkt (Fläche neben dem Fullepavillon) nicht versiegelt wird, sondern eine Grünfläche bleibt. 7429 Fullepavillon als Stadtteilzentrum Der Fullepavillon könnte als Stadtteilzentrum für die Unterneustadt genutzt werden. 7195 Fullepavillon als Suppenküche Gute Beispiele gibt es z.B. in Bremen. 7727 Fullepavillon als Kiosk Ich wünsche mir, dass eine neue Nutzung in den Fullepavillon kommt. Eine Idee wäre zum Beispiel, ein Teil als Kiosk zu nutzen und den Rest als Café. 7197
Umgestaltung des Unterneustädter Kirchplatzes Man nimmt den Unterneustädter Kirchplatz nicht als Platz wahr. Es sollte durch Bepflanzung oder Straßenbelag gestaltet werden. 7359
Gestaltung des Unterneustädter Kirchplatzes Diese Situation sollte genau unter die Lupe genommen und so umgestaltet werden, dass es für alle Verkehrsteilnehmer sicherer wird. 7357
Mögliche Neubebauung am Kirchplatz
Waschanlage am Unterneustädter Kirchplatz Die Waschanlage soll durch eine architektonisch hochwertige Blockrandbebauung ersetzt werden; analog zum QVC dicht am Straßenrand; Ein Querriegel vor dem LIDL-Parkplatz schließt die entstandene Lücke. 7184 Randbebauung am Unterneustädter Kirchplatz ändern Der Unterneustädter Kirchplatz soll durch eine einheitliche Randbebauung besser gefasst werden. 7659 Unterneustädter Kirchplatz als Boulevard Am Unterneustädter Kirchplatz soll ein Boulevard erstellen. Somit könnte er besser zum Treffpunkt werden und alle anderen Besucher aus der Stadt anziehen (mit Cafés und Restaurants etc.). 7421
Sperrung für den Autoverkehr am Unterneustädter Kirchplatz Die Straße von Richtung Leipzigerstr. Richtung Maulbeerplantage auf dem Unterneustädter Kirchplatz sollte für den Autoverkehr gesperrt werden. 7378 Kreuzung freigeben Auf dem Unterneustädter Kirchplatz sollte man direkt in die gewünschte Richtung fahren können. Die Rundfahrten könnten vermieden werden. 7189 Unterneustädter Kirchplatz pflegen Die Begrünung auf dem Unterneustädter Krichplatz sollte durch Patenschaften gepflegt werden (Schule, Seniorenzentrum etc.). 7363
Unterneustädter Kirchplatz verbinden Durch die Gestaltung des Unterneustädter Kirchplatzes könnten die durch die Leipziger Straße getrennten Bereiche besser verbunden werden. Der Platz wäre zum Beispiel ein guter Ort für ein Stadtteilzentrum. 7203 Der Kirchplatz als zentraler Platz 21
Entwurf im Detail
22
Für das Projekt sind das Einreichen der Ideen und die Möglichkeit zur Mitbestimmung in der Werkstatt Unterneustadt ganz im Sinne des „Cokreativen Städtebaus“ nicht ausreichend: Für den „Entwurf im Detail“ sollen bereits genannte Bürgerideen (s. Kapitel “Die Ideen”) nach Vorbildern wie „The Better Block“ für einen Tag im „Planning for real“-Prinzip provisorisch umgesetzt werden. Dafür wurde mit aktiven Engagement der Bewohner der Bädergasse 8 und Sternstraße 4 das “Wintergrillen” veranstaltet. Ihre Visionen für den Unterneustädter Kirchplatz sowie den Holzmarkt konnten dazu im Modell dargestellt werden. Ihre Vorstellungen wurden festgehalten, mit den bereits eingegangenen Ideen aus der Werkstatt gebündelt und schlussendlich in die Entwürfe übersetzt, die im Folgenden vorgestellt werden.
23
Lupenraum Uterneustädter Kirchplatz Der erste Lupenraum behandelt den zentralen Platz in der Unterneustadt, der nicht nur als Verkehrsknotenpunkt funktioniert, sondern auch einen Treffpunkt und Aufenthaltsort für die Bewohner darstellen soll.
Entwurf allgemeine Beschreibung Die Entwürfe der Anwohner in der Werkstatt und beim Wintergrillen sind in cokreativer Zusammenarbeit mit der Projektgruppe entstanden. Im Vergleich dazu kann die Vorgehensweise zur Erstellung des vorliegenden Entwurfs als mittelbarer, cokreativer Ansatz bezeichnet werden, da er die Ideen und die Entwürfe der Bürger mit einbezieht und aus ihnen eine konkrete, stadträumliche Planung herleitet. Der Entwurf zum Unterneustädter Kirchplatz basiert somit auf den Vorschlägen der Anwohner. Für Sie war es besonders wichtig, einen lebendigen Platz zu schaffen, der als Treffpunkt ein Bindeglied für den durch die Leipziger Straße zerschnittenen Stadtteil herstellt. Der Entwurf soll nicht als festgesetzte Maßnahme und/oder Abschluss gesehen werden: Primär dient er als Momentaufnahme und zeigt an, wo welcher Bedarf an Veränderungen im Stadtteil aus Perspektive der Bürger besonders erwünscht ist. Die Planung ist als fortlaufender Prozess zu verstehen. Das bedeutet, dass der Entwurf weiterhin geändert werden kann, um sich an den Bedürfnissen und Wünschen der Bürger auszurichten.
Entwurf Element Der Entwurf des Platzes ist grundsätzlich in zwei Bereiche gegliedert. Im südlichen Abschnitt des Unterneustadter Kirchplatzes werden zwei kleine Aufenthaltsbereiche mit Blumenbeeten und Sitzgelegenheiten geschaffen, die links und rechts des Weges angeordnet sind. Der Vorschlag wurde von Besuchern während des Wintergrillens geäußert und um die Idee einer Patenschaft für die Pflege der Beete ergänzt. Hier könnten Institutionen wie die benachbarte Grundschule oder das Seniorenzentrum infrage kommen. Im nördlichen Bereich stellt der kreisförmige Teich das prägende Element für die Platzgestaltung dar, welches durch zusätzliches Mobiliar zum Verweilen einlädt. Die Sitzgelegenheiten laden die Bürger, im Gegensatz zur derzeitigen Situation, ein, den Platz tatsächlich zu nutzen und tragen infolge dessen zur Belebung des Platzes bei. (Abb. 4,5)
24
Entwurf Kirchplatz
Ansicht der Sitzgelegenheiten im s端dlichen Bereich
26
das Wasserbecken vor der Elwe
Material Die Rasenflächen und die einzeln angelegten Blumenbeete verleihen dem Platz ein naturalistisches Erscheinungsbild, welches durch die Verwendung von Materialien wie beispielsweise Holz und Naturstein unterstützt wird. Sitzgelegenheiten aus Holz bieten die Möglichkeit, im
27
Spannungsfeld zwischen Stadt und Natur zu verweilen. Die Wege, die den Platz strukturieren und zu den Sitzgelegenheiten führen, sollen als wassergebundene Decke ausgebildet werden. (Abb.1,2,3)
Entwurf Holzmarkt Aus den Ergebnissen des Workshops sowie durch die Aktion auf dem Holzmarkt wurden zahlreiche Ideen gesammelt, die nun in einem Entwurf zum Ausdruck gebracht werden. Element: Trittsteine
Element: Treppe
Die Rasenfläche des Platzes soll durch einzeln platzierte Pflastersteine durchbrochen werden und zur Nutzung einladen. Durch die einzeln verteilten Trittsteine kommt der Charakter eines Vorgartens zum Vorschein.
Da der Platz eine kulturelle Bedeutung hat, sollte diese auch sichtbar gemacht werden: Gerade am Tag der Umgestaltung des Holzmarktes war es vielen Anwohner ein Anliegen, die Beuys-Bäume in der Vordergrund zu bringen. Um an Beuys „7000 Eichen“ zu erinnern, kann zum Beispiel ein Zitat des Künstlers auf der Treppe platziert werden.
Element: Schiebeelemente Die Position der Sitzelemente sowie der Pflanzkübel kann mit Hilfe eines Schienensystems verändert werden. So ergeben sich individuelle Möglichkeiten, den Platz nach eigenem Ermessen immer wieder neu anzupassen. In Ausrichtung zur Straße sollen die Pflanzelemente in ihrer Dimension höher gestaltet werden, um einen Sichtschutz zu ermöglichen. Der Wunsch den Platz gewissermaßen optisch von der Straße zu trennen, wurde häufig geäußert. Dennoch soll der Platz nicht völlig abgeschottet werden und eine Durchlässigkeit bewahren, um den Bezug zur anderen Straßenseite nicht zu verlieren.
Element: Fullepavillon Eine neue Nutzung des derzeit leer stehenden Fullepavillons bietet eine Chance, zur Belebung des Platzes beizutragen. Um einen deutlichen Abschluss zum Holzmarkt zu definieren, wird eine barrierefreie Wegeverbindung am südlichen Rand des Platzes vorgesehen. Der Weg soll durch den Einsatz von farbigem Beton hervorgehoben werden. Der Platz wird durch eine einheitliche Beleuchtung sowie ein bis zwei Mülleimer ergänzt.
Die Schiebeelemente könnten beispielsweise durch ein Projekt in der Unterneustadt gemeinsam mit den Anwohnern realisiert werden. Demzufolge wird die Beziehung der Beteiligten zum Platz gestärkt und eine einladende Do-It-Yourself-Atmosphäre geschaffen.
Element: Beete Auf dem Platz sind Pflanzbeete angeordnet, auf denen Anwohner und/oder soziale und kulturelle Einrichtungen bzw. Initiativen zum Beispiel Wildblumen aussäen können. Die Beete bilden die Verlängerung der Pflasterelemente des nördlichen Bereichs des Holzmartktes und stellen damit wieder einen Bezug zur nördlichen Straßenseite her. Dabei besteht die Möglichkeit, längliche Hochbeete im nördlichen Bereich zu installieren, welche die triste Pflasterlandschaft auflockern und ein ähnliches Erscheinungsbild der beiden Platzseiten herstellen.
28
Entwurf Holzmarkt
Materialien Durch die Gespräche vor Ort und die Ideen, die bei den verschiedenen Veranstaltung diskutiert wurden, kam zum Vorschein, dass die Natürlichkeit des Platzes bewahrt werden soll. Ein wichtiges Anliegen vieler Anwohner war, die Grünfläche zu erhalten.
Deshalb wurde im Entwurf grundsätzlich darauf geachtet, naturnahe Materialien zu verwenden. In der Abbildung XX ist eine Auswahl dargestellt. Dabei werden Akzente durch moderne Materialien wie beispielsweise farbigem Beton gesetzt. 31
Ausblick 32
Masterarbeiten Die Arbeit der Werkstatt Unterneustadt wurde während des Semesters von zwei Masterarbeiten begleitet, die sowohl thematisch als auch methodisch die Arbeit des Projektes ergänzt und begleitet haben. Die Fulda als Herz der Stadt
Partizipatives Entwerfen
Das Top-3-Szenario wurde von Nico Breitenstein behandelt. Er untersuchte bestehende und sammelte neue Ideen für die Fulda. In dem gläsernen Büro im Dezember konnten Besucher Modelle und Visionen bauen und bereits vorhandene Ideen vertiefen.
Wie können Bürger und Planer gemeinsam entwefen? Welche Methoden sind geeignet und welche führen zu Missverständnissen? Jana Mielke begleitete das Projekt-Team und die Bürger in der Werkstatt und evaluierte die Methoden durch Umfragen und Gespräche. Experteninterviews zum Thema Cokreativität und Best-Practice-Beispiele ergänzen die Arbeit.
Die Masterarbeit stellt ein Handlungskonzept für die Fulda und ihre Randbereiche im Kasseler Stadtgebiet dar.
Die Ergebnisse der Masterarbeiten sowie weitere Publikationen sind unter www.nextkassel.de/ publikationen zu finden.
PARTIZIPATIVES ENTWERFEN
die fulda als herz der stadt Ein Zukunftsbild für den Fluss in Kassel wird partizipativ entwickelt
Nico Breitenstein
Wie geht es weiter? Die Entwicklung der Unterneustadt und ihrer Plätze hängt von dem Engagement der Bewohner ab. Das Semester und die Veranstaltungen in der
Wir konnten durch unsere Arbeit bis jetzt le-
Im Rahmen von Nextkassel wird die Unterneu-
Unterneustadt haben uns gezeigt, dass der
diglich einen Anstoß für weitere Entwicklungen
stadt auch weiterhin eine wichtige Rolle als
Stadtteil trotz seiner Probleme von einem gro-
geben - und das zu einem von vielen Aspekten.
zentrumsnahes Quartier an der Fulda spielen.
ßen Engagement in der Bevölkerung geprägt
Doch bereits das Aufzeigen der Potentiale im
Die gesammelten Ideen geben genug Anreiz für
ist. Die Bewohner haben Interesse an der Ent-
Stadtteil kann weitere Prozesse anstoßen, wenn
weitere Veranstaltungen oder Tryouts, die im
wicklung ihres Quartieres und setzen sich da-
der Wunsch nach Veränderung nicht nachlässt.
Stadtteil stattfinden könnten.
für ein - in Form einer eingereichten Idee oder
Die Bewohner der Unterneustadt können mit
eines mitgebrachten Grills. Auf dieses Engage-
einfachen Mitteln Plätze wiederbeleben und sie
ment konnten wir dieses Semester zurückgrei-
sich aneignen. Dafür wird meist nur ein kleiner
fen. Es ist nun wichtig, die Beteiligung im Stadt-
Anstoß benötigt, um die Möglichkeiten aufzu-
teil fortzuführen
zeigen.
Quellen S.6) 1 DOWNS, R.M. und STEA, D. (1977): Kognitive Karten. - New York. Kartengrundlage © OpenStreetMap-Mitwirkende; Lizenziert unter CC BY-SA 2.0. Overlay: eigene Darstellung. 33
34