Typographic ABC

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TYPOGRAFIE JAHRESPROJEKT Niklas Worisch


Typografie & Unterschiede Die Schriften Futura, Univers, Helvetica und Gill Sans zählen zu den Bekanntesten serifenlosen Linear-Antiquas im euröpäischen Raum. Bei oberflächlicher Betrachtung wirken Sie sehr ähnlich doch bei näherem Hinsehen lassen sich enorme Unterschiede erkennen. Anhand der wichtigsten Parametern werden sie in diesem Heft analysiert, verglichen und Unterschiede werden aufgezeigt.



Futura Futura ist eine Schriftart und der Prototyp einer Familie von „geometrischen“ oder „konstruierten“ serifenlosen LinearAntiquas. Sie wurde 1927 von Paul Renner entworfen und war stark durch die Bauhaus-Bewegung inspiriert. Im Vergleich zu früheren serifenlosen Antiquas sind die Strichstärken sehr gleichmäßig und die Form der Buchstaben ausgesprochen geometrisch, was am deutlichsten in den fast kreisförmigen Rundungen sichtbar wird.



Univers Die Univers ist eine serifenlose Linear-Antiqua Schrift, die 1950 bis 1956 von Adrian Frutiger entworfen wurde. 1957 wurde Sie von der Schriftgießerei Deberny & Peignot veröffentlicht. Sie ist für ihre sachliche und kühle Eleganz sowie ihre gute Lesbarkeit auch aus größerer Entfernung bekannt.



Helvetica Die ersten Schriftschnitte gestaltete ab 1956 der Grafiker Max Miedinger in Zusammenarbeit mit Eduard Hoffmann, in MĂźnchenstein bei Basel. Die Helvetica ist eine Schriftart aus der Gruppe der serifenlosen Linear-Antiqua mit klassizistischem Charakter. Sie gehĂśrt zu den am weitesten verbreiteten serifenlosen Schriftarten.



Gill Sans Die Schriftart Gill Sans ist eine serifenlose Linear-Antiqua, die von Eric Gill zwischen 1928 und 1930 entworfen wurde. Die Gill Sans basiert auf Edward Johnstons (von Gill mitgestalteter) Schriftart Johnston Sans und wird wegen ihrer ruhigen Eleganz und ihrer vielseitigen Verwendbarkeit gesch채tzt. Die Buchstabenformen und Proportionen bauen auf der Renaissance-Antiqua auf.




Unterschiede


a: „Du bist klein!“ a: „Selber!“ a: „Was hast du da hinten dran?“ A: „Ruhig, ruhig Kinder - wir sind alle so wie wir geschnitten wurden!“

Mittellänge (x-Höhe) Als Mittellänge oder x-Höhe bezeichnet man die reguläre Höhe von Kleinbuchstaben einer Schrift. Diese wird von der Grundlinie (auch Schriftlinie) aus gemessen. Wie beispielsweise beim z, beim x oder eben beim a.


Gill Sans Gill Sans

Futura Helvetica

Univers Univers

Helvetica Futura

Dickte* Dickte*

Versalhรถhe

Futura Futura x-Hรถhe

Gill Univers Sans Helvetica Univers Univers Helvetica Gill Univers Sans

* ohne Vor- und Nachbreite * ohne Vor- und Nachbreite


A: „Was ist denn mit dir los?“ A: „Ich bin heut´ mal wieder spitz...“

Versalhöhe Als Versalhöhe bezeichnet man die Höhe der Großbuchstaben.

Dickte Die Dickte stammt noch aus dem Bleisatz und steht für die Breite eines Buchstabens zuzüglich einer Vor- und einer Nachbreite. Diese Weissräume werden auch als Fleisch bezeichnet.


Gill Sans Gill Sans

Helvetica Helvetica

Univers Univers

Futura Futura

Dickte* Dickte*

Versalhรถhe Versalhรถhe

Futura Futura

Gill Univers Sans Gill Univers Sans Univers Univers Helvetica Helvetica * ohne Vor- und Nachbreite


g: „Mann, hat die scharfe Kanten!“ g: „...und ne´ nicht enden wollende Unterlänge...“

Unterlänge Die Unterlänge bezeichnet diejenigen Teile der Kleinbuchstaben, welche die Grundlinie nach unten überschreiten. Zu sehen beim g, j, p, q und y.


Unterl채nge Grundlinie

Unterl채nge Grundlinie

Univers Univers

HelveticaHelvetica

Futura Futura

Gill SansGill Sans


k: „hepp! hepp!“ k: „kann ich dir helfen?“ k: „Ja, kannst du uns das mal runterreichen?“

Oberlänge Mit Oberlänge bezeichnet man diejenigen Teile der Kleinbuchstaben, welche die x-Höhe nach oben überschreiten, wie beim d und k. Die Oberlänge ragt meist etwas über die Versalhöhe hinaus, um gerade und gekrümmte Buchstaben optisch gleich hoch erscheinen zu lassen.


Oberlänge Oberlänge x-Höhe

x-Höhe

Helvetica Helvetica

Univers Univers

Gill Sans Gill Sans

Futura Futura


„wenn ich dich noch einmal in so einem Wort erwische!“


2010 Š copyright by Niklas Worisch


2010


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